Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Diese fesselnde Geschichte verführt durch exotische Erotik und Sinnlichkeit...Inaya, eine hochangesehene Dichterin und Prinzessin des Kalifats von Córdoba, hat eine ungewöhnlich aufgeschlossene Persönlichkeit. Sie sucht immer wieder nach neuen Talenten und unterscheidet dabei nicht zwischen Geschlechtern oder Herkunft. In transparenten Tuniken empfängt sie jede Person, die sie inspiriert. So auch Tasnim, deren Schönheit und Leidenschaft Inaya augenblicklich hypnotisiert und ein Begehren in ihr erweckt, das sich kaum kontrollieren lässt.-
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 25
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Chrystelle LeRoy
Übersezt von Valerie Groth
Lust
Die Dichterprinzessin - Erotische Kurzgeschichte
Übersezt von Valerie Groth
Titel der Originalausgabe: Princesse poétesse
Originalsprache: dem Französischen
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 2019, 2021 Chrystelle LeRoy und LUST
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726331974
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Auf der Steinbank sitzend beobachtete Inaya, wie sich der Garten zur goldenen Stunde veränderte, wenn das Licht sich zärtlich verabschiedet und der schwindende Tag die leuchtenden Schattierungen der Pflanzen in Brand setzt.
Die Dämmerung im Garten war eine ihrer Lieblingsmomente. Der Duft von Orangenbäumen, Mandarinenbäumen, Nachtjasmin und Rosen erfüllte die Luft, und der Wasserfluss des Brunnens fügte ein klares Lied hinzu, das die Prinzessin erfreute.
Sie war gekommen, um Ruhe zu suchen – ein Brief von Merwan, dem Dichter, lag auf dem Stein neben ihr. Von allen Künsten und Wissenschaften derjenigen Gebiete, welche der Islam erobert hatte, galt die Poesie als die edelste. Deshalb war der Briefwechsel zwischen Inaya und Merwan, ihrem literarischen Liebhaber, im ganzen Kalifat bekannt. Inayas sozialer Status hatte es ihr ermöglicht, ihr Talent zu zeigen und Anerkennung in einem ausschließlich männlichen Bereich zu erlangen, in dem ein poetischer Wettstreit häufig stattfand und der Konkurrenzdruck durchaus hart war.
Inaya betrachtete ihre Ärmel, die sie mit Gedichtzeilen bestickt hatte. Der sehr feine Leinenstoff war fast durchsichtig. Sie überlegte, wie sich das poetische Spiel mit Merwan fortsetzen ließe. Es plagte sie auch eine prosaischere Sorge, denn sie musste sich damit beschäftigen, dass die örtlichen Geistlichen erneut protestieren würden. Einer dieser Herren wartete im Gerichtssaal auf sie.
Als ihr Vater, der Kalif, starb, hatte Inaya dessen Besitz und Besitztümer geerbt. Sie hatte einen Palast bauen lassen, in dem lernwillige Frauen in Poesie unterrichtet wurden, was auch Mathematik und Philosophie umfasste. Es spielte keine Rolle, ob die Frauen adelig, Handwerkerinnen oder Sklavinnen waren. Das Volk von Córdoba lobte die Güte und Großzügigkeit der Prinzessin, aber der Klerus fand ihr Verhalten skandalös, zumal Inaya barhäuptig herumlief und ihre Tuniken, der Mode der Harems von Bagdad folgend, durchsichtig waren. Die religiösen Autoritäten drohten ihr angeblich mit der Enthauptung, aber Inaya wurde von mächtigen Freunden geschützt. Die Prinzessin beabsichtigte nicht, irgendeinen Teil ihrer Unabhängigkeit zu opfern, um irgendjemandem zu gefallen, und da sie sich der Risiken ihres Verhaltens und Auftretens bewusst war, nahm sie diese ohne allzu große Emotionen auf sich.
Für denselben Tag hatte sie einen literarischen Abend geplant, an dem die prominentesten Adligen und Dichter anwesend sein sollten, ebenso wie einige von Inayas Schülerinnen. Diese Gäste irritierten die religiöse Menge.