Die Farben des Chamäleons - Rebecca Gablé - E-Book

Die Farben des Chamäleons E-Book

Rebecca Gablé

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Beschreibung

Zwanzig Jahre lang hat Hendrik Simons nichts von seinem Vater in Südafrika gehört. Doch eines Tages steht ein Anwalt vor seiner Tür und berichtet, dass Hendriks Vater in großen Schwierigkeiten steckt. Der Geschäftsmann Anton Terheugen hat unbemerkt große Summen in die Goldminen der Familie Simons investiert. Nun will er Hendriks Halbschwester Lisa heiraten und so die Minen endgültig an sich reißen. Als plötzlich der Anwalt der Familie unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, schleicht Hendrik sich bei Terheugen ein und versucht Kontakt zu seiner Halbschwester aufzunehmen - nichtsahnend, dass er in eine tödliche Falle getappt ist ... Weitere Krimis von der Spiegel-Bestsellerautorin Rebecca Gablé: Das Floriansprinzip Das letzte Allegretto Jagdfieber

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Inhalt

Über dieses BuchÜber die AutorinTitelImpressum123456789101112131415Epilog

Über dieses Buch

Zwanzig Jahre lang hat Hendrik Simons nichts von seinem Vater in Südafrika gehört. Doch eines Tages steht ein Anwalt vor seiner Tür und berichtet, dass Hendriks Vater in großen Schwierigkeiten steckt. Der Geschäftsmann Anton Terheugen hat unbemerkt große Summen in die Goldminen der Familie Simons investiert. Nun will er Hendriks Halbschwester Lisa heiraten und so die Minen endgültig an sich reißen. Als plötzlich der Anwalt der Familie unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, schleicht Hendrik sich bei Terheugen ein und versucht Kontakt zu seiner Halbschwester aufzunehmen – nichtsahnend, dass er in eine tödliche Falle getappt ist …

Weitere Krimis von der Spiegel-Bestsellerautorin Rebecca Gablé:

Das Floriansprinzip

Das letzte Allegretto

Jagdfieber.

Über die Autorin

Rebecca Gablé studierte Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik in Düsseldorf, wo sie anschließend als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur tätig war. Heute arbeitet sie als freie Autorin und lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca. Ihre historischen Romane und ihr Buch zur Geschichte des englischen Mittelalters wurden allesamt Bestseller und in viele Sprachen übersetzt. Besonders die Romane um das Schicksal der Familie Waringham genießen bei Historienfans mittlerweile Kultstatus.

REBECCA

GABLÉ

DIE FARBEN DES CHAMÄLEONS

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Copyright © 1996 by Rebecca Gablé

Copyright diese Ausgabe © by Bastei Lübbe AG

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Michael Meller Literary Agency GmbH, München.

Lektorat: Karin Schmidt

Umschlaggestaltung: Sandra Taufer, München unter Verwendung von Motiven von © shutterstock: Eric Isselée | Péter Gudella; © iStockphoto: Jeff Chevrier

Datenkonvertierung E-Book:

hanseatenSatz-bremen, Bremen

ISBN 978-3-7325-3547-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

1

Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so jung sind«, sagte der Mann missbilligend.

Ich wusste nicht so recht, was ich darauf erwidern sollte. Ich bemühte mich um einen vertrauenerweckenden Gesamteindruck. »Möchten Sie etwas trinken, Herr äh …«

»Van Relger.« Er sah kurz auf seine Uhr. »Nein, danke. Zu früh«, schloss er mit einem dünnen Lächeln.

So, so. Ein Kerl mit eisernen Prinzipien und einer Rolex-Imitation. So ziemlich das Letzte, was man sich an einem frühen Freitagabend wünscht.

»Und was kann ich für Sie tun?«

Offenbar war meiner Stimme anzuhören, dass ich an den lauen Maiabend draußen dachte, an schräge Sonnenstrahlen auf jungen Blättern, an eine Flasche Bier und Feierabend. Mein geheimnisvoller Besucher zog amüsiert die Augenbrauen hoch. »Wie ich höre, sind Sie die richtige Adresse, wenn man eine Menge Geld anlegen will.«

»Stimmt.«

»Steuerneutrales Kapital.«

»Steuerneutral, versteuert, ganz gleich. Ich nehme alles, was kommt.«

»Keine Ausnahmen?«

»O doch. Aus dem Wäschereigeschäft halte ich mich, wenn möglich, raus. Weniger Ärger mit den Aufsichtsbehörden und keine schlaflosen Nächte.«

Er nickte, ohne zu erkennen zu geben, was er von meinen Grundsätzen hielt. »Wie lange sind Sie schon im Geschäft?«

»Ein paar Jahre. Ich bin auch nicht so jung, wie ich aussehe. Und jetzt wäre ich Ihnen wirklich dankbar, wenn wir zur Sache kommen könnten.«

Ich will ihn nicht, dachte ich vage, als ich das sagte. Ich wollte ihn rausekeln.

Van Relger schlug die Beine übereinander. »Ich will ehrlich sein. Ich bin nicht gekommen, weil ich Geld anlegen möchte.«

Als ob ich’s geahnt hätte. Ich wartete ungeduldig.

Er räusperte sich, es schien plötzlich, als fühle er sich nicht besonders wohl in seiner Haut. »Sehen Sie, Herr Simons, ich bin, äh … Rechtsanwalt. In Pretoria. Ich vertrete die Interessen Ihres Vaters.«

Ich blinzelte und versuchte, nicht so auszusehen, als hätte er mir einen Zahn ausgeschlagen. Natürlich. Van Relger. Der schwache niederländische Akzent. Ich hätte selbst drauf kommen können, wäre es nicht so abwegig gewesen.

Ich atmete einmal tief ein. »Wenn das so ist, verschwenden Sie hier nur Ihre Zeit. Tut mir leid wegen der weiten Reise.«

Für eine Sekunde zeigte er erneut das dünne Lächeln, aber es verschwand sofort wieder. »Oh, ich reise sehr gern. Und ich bin es gewöhnt.«

»Umso besser. Ich denke, es ist das Beste, Sie gehen einfach wieder. Es ist spät. Ich hatte einen langen Tag. Also …«

»Ihr Vater ist ein schwerkranker Mann. Wussten Sie das?«

»Nein. Und es ist mir auch egal. Wirklich, Herr van Relger, was immer Sie mir sagen wollen, ich will es nicht hören.«

»Es geht dabei aber auch um eine Menge Geld. Ich meine wirklich eine Menge. Und außer Ihnen gibt es niemanden …«

Ich stand auf. »Gehen Sie.«

Er schien nicht sonderlich beeindruckt. Er blieb sitzen und sah mich durch seine dicke, schwarzumrandete Hornbrille neugierig an. »Sie sollten mich wirklich anhören. Ich bin sicher, es würde Sie interessieren. Sehen Sie, die Dinge haben sich geändert in Südafrika.«

»Ich weiß, was sich in Südafrika geändert hat und was nicht. Das tut nichts zur Sache. Das Problem zwischen meinem Vater und mir ist nicht politischer Natur.«

Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich weiß. Glauben Sie mir, ich bin über die Fakten im Bilde, und ich verstehe, dass mein Besuch Sie … schockiert. Trotzdem bitte ich Sie, mir zuzuhören.«

Ich hatte genug davon. Ich ging um den Schreibtisch herum und öffnete die Tür. »Die Antwort ist nein. Wenn Sie jetzt bitte so freundlich wären … Ich würde Sie ungern rauswerfen. Ist ja nicht Ihr Fehler.«

Er seufzte leise und stand auf. »Wie Sie wünschen.« Er nahm seinen Aktenkoffer in die Rechte, ging an mir vorbei und nickte mir zu. »Auf Wiedersehen.«

Es klang wie eine Drohung.

Ich sah ihm nach, bis ich sicher war, dass er im Aufzug verschwunden war. Dann ging ich wieder hinein, zog mein Jackett über und schaltete das Licht aus. Die Sonne schien immer noch. Die blasse Marmorfassade gegenüber sah beinahe freundlich aus, es herrschte ein fast grünes Licht, wie verzaubert.

Mit einem unruhigen Schulterzucken ging ich zur Tür, schloss ab und überquerte den Korridor, um bei der Konkurrenz anzuklopfen.

»Stella? Bist du noch da?«

»Kommt drauf an. Was willst du?«

Ich steckte den Kopf durch die Tür. »Ich dachte, ich könnte dich zum Essen einladen.«

Sie sah vom Handelsblatt auf und schüttelte ihre kurzen, hellbraunen Zotteln. »Bin noch nicht so weit.«

»Ach, komm schon. Steht wieder nur Schrott drin, ehrlich. Nichts, was du nicht schon mindestens seit gestern weißt. Auf diesen Quatsch bist du doch nicht angewiesen.«

Sie runzelte die Stirn. »Wenn du so redest, führst du was im Schilde. Raus damit. Was willst du?«

»Essen. Dich nach Hause bringen. Und so weiter.«

Sie lachte. »Meinetwegen. Klingt gut.«

Sie packte zusammen und kam raus auf den Flur, eine schlanke Frau in einem unaufdringlich eleganten, fast salopp wirkenden Designerkleid, die nichts von tristen Bürouniformen hielt und Ausgeglichenheit und Selbstvertrauen ausstrahlte. Verstohlen bewunderte ich ihren leichten Schritt. Ohne noch großartig zu reden, gingen wir zum Aufzug.

Wir hatten uns kennengelernt, als sie ihren Ein-Frau-Laden bei mir gegenüber aufmachte. Anfangs hatte ich sie nicht weiter beachtet, weil die meisten innerhalb von drei, vier Monaten wieder verschwanden. Aber sie blieb. Sie war wirklich gut, von der Sorte bedrohliche Konkurrenz. Eine Weile hatten wir einen stillen kleinen Stellungskrieg geführt, weil sie auf eine geschäftliche und ich auf eine genitale Fusion aus war. Irgendwie hatten wir uns arrangiert. Sie schickte mir ihre Kunden, wenn deren Wünsche in mein Spezialgebiet fielen, und umgekehrt, und hin und wieder verbrachten wir eine Nacht zusammen. Ohne Dramen und Schwüre und Exklusivrechte.

»Ärger gehabt?«, fragte sie, als wir in der Tiefgarage in meinen Wagen stiegen.

Ich zündete den Motor und schüttelte den Kopf. »Nicht mehr als sonst.«

»Du siehst so aus, als wolltest du jemandem die Kehle durchschneiden.«

»Nein, nein. So schlimm ist es nicht.« Ich fuhr die Rampe hinauf, und wir reihten uns in den dichten Feierabendverkehr auf der Königsallee ein. »Italienisch, chinesisch, japanisch, indisch, argentinisch … Was willst du?«

Sie überlegte einen Moment. »Lass uns zu dir fahren.«

Ich wunderte mich und folgte schweigend ihrer Bitte.

Ich wohnte ein bisschen weiter draußen in Anrath, denn ich lebe nicht gern in der Stadt. Stella hatte ein Apartment in Oberkassel, und wenn sie mit zu mir kam, hieß das, dass sie die Nacht bei mir verbringen würde. Das kam selten vor. Es kam auch selten vor, dass wir zu Hause aßen. Jede Form von häuslicher Zweisamkeit vermieden wir für gewöhnlich; es sah zu sehr nach einer ernsten Sache aus. Aber in diesem Fall hatte ich nichts dagegen. Im Gegenteil.

Wir brauchten eine knappe Stunde, denn auf der Autobahn herrschte das totale Chaos. Als wir ankamen, war die Sonne fast untergegangen. Es hatte keinen Zweck mehr, sich in den Garten zu setzen.

Wir gingen in die Küche, machten was zu trinken, begutachteten den Inhalt der Tiefkühltruhe und bestellten schließlich ein italienisches Essen.

Ich fand eine Flasche brauchbaren Wein. Wir saßen im Wohnzimmer, ich machte Feuer im Kamin.

»Und?«, fragte sie, als wir schließlich beim Kaffee angekommen waren. »Was war mit deinem geheimnisvollen Termin, der am Telefon keinen Namen nennen wollte? Das große Los?«

Ich winkte ab. »Ein Reinfall, wie erwartet.«

»Für einen Reinfall hast du aber viel Zeit mit ihm verbracht.«

»So, so. Ich hab immer geahnt, dass du mir nachspionierst.«

Sie lächelte unschuldig. »Deine Bürotür quietscht. Wenn ich höre, dass sie geöffnet wird, sehe ich auf die Uhr. Wenn sie das nächste Mal geht, wieder. Du behauptest doch immer, ich könnte noch so viel von dir lernen. Betriebswirtschaftlich und so. Ein gesundes Aufwand-Ertrag-Verhältnis. Effizienz. Das ganze Blabla. Ich lerne.«

Ich seufzte. »In diesem Fall habe ich meine Zeit jedenfalls verschwendet. Noch Kaffee? Einen Cognac?«

»Ja und ja. Ich hole Gläser.«

Ich sah ihr nach, als sie in der Küche verschwand, und dachte an van Relger. Und an meinen Vater …

»Hendrik. Träumst du?«

»Entschuldige. Was hast du gesagt?«

Sie schüttelte ungeduldig den Kopf, stellte die Gläser auf den Tisch und setzte sich neben mich. »Ich fragte, ob du von der New-Zealand-Sowieso-Mining-Anleihe gelesen hast.«

»Ja.«

»Und?«

»Lass bloß die Finger davon.«

»Wieso? Okay, das Währungsrisiko ist gewaltig, aber die Zinsen …«

»New Zealand Tikanamaro Mining ist pleite. Eigentlich schon seit Jahren. Die Zinslast für diese Anleihe wird ihnen endgültig das Kreuz brechen.«

Sie sah mich verdutzt an. »Wie kommst du darauf?«

»Hat mir jemand erzählt.«

»Wer?«

»Ein Kerl, den ich von früher kenne. Ziemlich große Nummer im Goldgeschäft. Verlässliche Quelle.«

Sie schüttelte den Kopf. »Du immer mit deinen geheimnisvollen Quellen. Sehr verdächtig. Woher kennst du diesen Typen, he?«

»Von früher eben. Ein … Schulfreund.«

»Hm.« Sie schien mit der Antwort nicht zufrieden und sah mich misstrauisch an. »Ich frage mich, wieso ich den Verdacht nicht loswerde, dass du eine finstere Vergangenheit hast. Vielleicht, weil’s so ist, he?«

Ich lachte, so gut ich konnte. »Sag mal, bist du mit zu mir gekommen, um über wüste Goldminenanleihen zu reden und diesen ganzen Quatsch, oder weil du mit mir ins Bett willst?«

Sie grinste. »Ich dachte schon, du würdest überhaupt nicht mehr zur Sache kommen.«

2

Samstagmorgen brachte ich Stella nach Hause. Das Wetter war immer noch so göttlich. Als ich zurückkam, zog ich mir ein paar alte Klamotten an und stürzte mich mit Feuereifer auf meinen Garten, beflügelt von der Aussicht, zwei volle Tage lang keinen Menschen sehen und kein Wort reden zu müssen.

Ich reparierte ein Stück Zaun, sah nach den Rosen und pflanzte die kleinen Setzlinge aus dem Frühbeet in kaum weniger als dreißig Töpfe, in der Hoffnung, dass sie sich zu prächtigen, üppigen Blumen entwickeln würden. Ich hatte es gern, wenn’s im Sommer in meinem Garten so richtig griechisch aussah, alles voll blühender Töpfe und Schalen. Nachdem ich die vielversprechenden kleinen Pflanzen sorgsam begossen hatte, schnitt ich das Gras.

Die Sonne hatte eine erstaunliche Kraft, bedachte man, dass gerade mal Mai war. Als ich in Fahrt kam, zog ich mir das T-Shirt aus.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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