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Im Zug lernten wir einen ehemaligen Padre aus einem Kloster kennen.
Dieser erzählte uns vom Hunger in der Abtei und von zwei unheimlichen Frauen, die im Liebeswahn töteten.
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Mein Freund und ich zogen nach dem Krieg 1918 durch Russland. Wollten wir doch unser Glück in den Wolganiederungen suchen und eine Siedlung aufbauen. Dies:
Gemäß dem Manifest der Zarin Katharina II vom 22. Juli 1763.
Während wir im Zug saßen bemerkte mein Weggefährte Maletzki zu mir:
»Man weiß nicht einmal, was bedenklicher ist, Hunger leiden, oder unter der Kälte leiden.«
An dieser Stelle mischte sich ein uns unbekannter bartloser Mann in unser Gespräch ein.
Als ich ihn näher betrachtete, gewahrte ich braunes Haar. Das Gesicht war oval und ich sah eine spitze Nase und unruhige Augen, welche blau waren. Das ins Auge stechende in diesem Antlitz waren aber die Augen, welche die ganze Zeit von einer Seite zur anderen huschten. Die bemerkenswerten Augen, waren von besonderer Größe und Klarheit und reflektierten eine gewisse Leichtsinnigkeit, dass es fast sonderbar anmutete.
Deshalb fragte ich ihn:
»Warum können sie den Leuten nicht in die Augen sehen mit denen sie sprechen?«
Er äußerte verlegen und mit kratziger Stimme:
»Wissen Sie, das ist eine lange Geschichte, aber wenn Sie wollen, erzähle ich sie Ihnen gerne. Dann werden Sie einiges von mir verstehen. Die Fahrt dauert ja noch lange und wir haben viel Zeit.«
Schweigend nickten wir.
