Die Hafenkrokodile: Ein Krokodil zu viel - Ursel Scheffler - E-Book

Die Hafenkrokodile: Ein Krokodil zu viel E-Book

Ursel Scheffler

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Beschreibung

Kaum haben Leonie, Pat und Ole einen Detektiv-Club gegründet, wartet auf sie der erste Fall: Ein Krokodil versetzt ganz Hamburg in Angst und Schrecken. Wie kommt das Tier in den Fluss? Hat es jemand absichtlich freigelassen? Kommissar Voss benötigt zur Aufklärung des Falls die Hilfe der 3 Detektive und am Ende ist Eines sicher, sie werden einen Namen für ihren Detektiv-Club gefunden haben: "Die Hafenkrokodile". Der erste Band der Hafenkrokodile ist geeignet für Selbstleser ab der 3. Klasse. Es sind noch 7 weitere Bände als E-Books in Vorbereitung. Ursel Scheffler lebt und schreibt seit 1977 in Hamburg. Sie studierte Sprachen und Literatur in Erlangen (Übersetzerprüfung) und München (Lehramtsexamen). Ihre Magisterarbeit schrieb sie 1967 über das französische Märchen im 17. Jahrhundert. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder und drei Enkelkinder. Bis heute sind über 300 Kinderbücher von ihr in bekannten deutschen und ausländischen Verlagen erschienen. Es gibt Lizenzausgaben in über 30 Sprachen. Online sind neben den Printausgaben auch Hörbücher und zahlreiche E-Books erhältlich. Zu ihren beliebten Charakteren zählen Kommissar Kugelblitz (www.kommissar-kugelblitz.de), Paula (Oetinger Verlag), Ätze (Ravensburger), Upps (arsEdition), der Hasenfranz (Ravensburger), eine Kinderbibel (Herder Verlag), Fabeln, Märchenbücher und zahlreiche Geschichtenbücher zum Vorlesen. Ursel Scheffler ist Lesebotschafterin der "Stiftung Lesen" und findet, dass auch im Zeitalter der E-Books unbedingt "echte" Bücher in jedes Kinderzimmer und Klassenzimmer gehören. Daher hat sie die erfolgreiche Leseaktion "www.büchertürme.de" ins Leben gerufen, die Kinder im Grundschulalter zum sportlichen Lesewettbewerb herausfordert. Weitere Informationen über die Autorin bei Google, Wikipedia, bei den Verlagen und auf ihrer Webseite www.scheffler-web.de. Annette Fienieg (geboren 1959 in Den Haag) arbeitet als Illustratorin von Kinderbüchern und als grafische Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Utrecht, Holland. 1985 machte Sie Ihren Abschluss an der Academie voor Beeldende Kunsten Utrecht. Während des Studiums spezialisierte sie sich auf Lithographie und Kaltnadelradierung. Gegenwärtig arbeitet Frau Fienieg hauptsächlich mit dem Pappdruckverfahren, eine Technik die durch den niederländischen Künstler H.N. Werkmann (1882-1945) bekannt wurde. Ihre bevorzugten Motive sind Landschaften, Städte, Stillleben und Portraits. Neben ihren Drucken zeichnet sie auch und arbeitet mit Aquarellfarben und in Acryl. Annette Fieniegs Werke werden regelmäßig in der Galerie De Kunstsalon in Utrecht (www.dekunstsalon.nl, www.dekunstkamerutrecht.nl) und in der Galerie De Ploegh (www.deploegh.nl) in Soest ausgestellt. Als Illustration für Kinderbücher arbeitet sie erfolgreich im Bilderbuch- und Sachbuchbereich im In- und Ausland.

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Die Hafenkrokodile

Ein Krokodil zu viel

 

von

Ursel Scheffler

und

Annette Fienieg

 

Inhaltsverzeichnis

Ein Fall für Leonie & Co

Von Fröschen und Krokodilen

Augenzeugenberichte

Drei Detektive unterwegs

Käpten Frisbys Alligator

Ein verlockendes Angebot

Trübe Aussichten

Die Entführung

Spurensuche

Ein Sonntag wie jeder andere?

Über die Autorin und die Illustratorin

Impressum

Ein Fall für Leonie & Co

Alles fing damit an, dass Hauptkommissar Jan Voss einen neuen Dienstausweis brauchte und kein Foto dafür hatte …

Jan Voss verließ seine kleine Wohnung am Elbhang und steuerte auf das Fotoatelier von Anne Storm zu, das ein Stück bergab in einer der kleinen Straßen in der Nähe der Elbe lag.

Da schoss ein Mädchen mit feuerroten Haaren auf Skatern an ihm vorbei und fegte ihn fast über den Haufen.

„’tschuldigung!“, rief sie und legte wenige Meter vor ihm eine elegante Notbremsung hin. Es war Leonie Storm, Anne Storms temperamentvolle Tochter.

„Ich weiß nicht, ob es deiner Mutter recht ist, wenn du ihre Kunden umnagelst, ehe sie eine Chance haben, den Laden zu betreten und ihr Geld loszuwerden“, sagte Voss. Am Lachen, das um seine Mundwinkel spielte, erkannte Leonie, dass er nicht wirklich böse war.

„Tut mir Leid, Herr Kommissar, aber ich hab Sie zu spät gesehen!“, entschuldigte sich Leonie, während sie aus ihren Skaterstiefeln schlüpfte.

„Da bist du ja endlich“, sagte Anne Storm, als ihre Tochter den Laden betrat. „Ole hat schon nach dir gefragt. Er wollte gleich noch mal vorbeikommen!“

„Okeedokee“, rief Leonie. „Ich düse nur schnell nach oben und bring meine Sachen rauf!“ Schon war sie verschwunden.

„Die hat ein Temperament für zwei“, sagte Voss und sah ihr lachend nach.

„Kann man wohl sagen, Herr Kommissar. Und was kann ich für Sie tun?“

„Ich brauche Passbilder für meinen neuen Dienstausweis!“

„Wenn’s weiter nichts ist. Das haben wir gleich. Soll das Bild schön sein oder Gangster abschrecken?“

„Natürlich so schön wie möglich“, meinte der Kommissar grinsend. „Schließlich kommt das Foto auch in die Personalakte.“

Er rückte seinen Hemdkragen zurecht, kämmte seine blonden glatten Haare und übte vor dem Spiegel sein Passbildlächeln.

„Bitte folgen Sie mir unauffällig“, sagte Anne Storm lächelnd und ging mit ihm ins Atelier, wo er auf einem Hocker vor der Kamera Platz nahm.

„Morgen sind die Bilder fertig. Das Labor hab ich ja im Haus. Sie werden zufrieden sein“, fügte die Fotografin hinzu, während sie Kamera und Lampen einstellte.

Als die Bilder im Kasten waren, bimmelte die Ladenglocke. Es war Ole, Leonies Freund.

„Ist sie jetzt da?“, erkundigte er sich. Im Gegensatz zu seiner Freundin merkte man bei ihm kaum, wenn er einen Raum betrat.

Kommissar Voss sah den Jungen an, der ihn mit seinen klugen Augen hinter der randlosen Brille neugierig musterte, und sagte: „Du bist Ole Bloom vom Lotsenhaus, stimmt’s?“

Ole nickte.

Jetzt kam Leonie die offene Holztreppe herunter und begrüßte Ole.

Während der Kommissar für seine Bilder bezahlte, flüsterten die beiden miteinander. Schließlich sagte Leonie: „Frag ihn doch selber!“

„Nee, frag bitte du“, sagte Ole und rückte verlegen mit dem Zeigefinger seine verrutschte Brille wieder gerade.

„Was wollt ihr denn wissen?“, erkundigte sich der Kommissar neugierig. „Wenn’s nicht gerade ein Dienstgeheimnis ist, verrat ich es euch gern!“

„Na gut“, seufzte Leonie und räusperte sich. „Hm, also, immer müssen sich die Mädchen trauen. Was muss man tun, um ein guter Detektiv zu werden?“

„Wollt ihr denn Detektive werden?“

Die beiden nickten ernsthaft.

„Fürs Erste möchten wir nur so einen Detektivclub gründen. Wir beide und unser Freund Pat. Und später vielleicht wollen wir echte Detektive werden …“, sagte Ole.

„Na, das ›Später‹ hat ja noch ein bisschen Zeit“, sagte der Kommissar. „Aber als ich so alt war wie ihr, hab ich auch gern Detektiv gespielt und kiloweise Krimis gelesen. Darum kann ich euch gut verstehen.“

„Ja, also, was ist denn das Wichtigste?“, hakte Leonie nach.

„Oh, man muss Augen und Ohren offen halten und man muss zuhören können“, überlegte Voss. „Man muss Zeugen befragen und versuchen herauszufinden, was wahr ist und was nicht.“

„Zuhören kann Ole besser als Leonie!“, bemerkte Anne Storm, während sie Kamera und Lampen wegräumte. „Aber sie ist eine begabte Sachenfinderin. Das kommt daher, dass ich nicht so ordentlich bin. Sie ist gewohnt, nach den Dingen zu suchen, die sie haben möchte …“

„Na, dann ergänzt ihr euch ja bestens und bringt gute Voraussetzungen für den Detektivberuf mit“, meinte Voss lächelnd.

„Wenn Sie mal Hilfe brauchen, Herr Kommissar …“, begann Leonie.

Sie war es gewohnt, am Ball zu bleiben, wenn sie einmal eine Sache angefangen hatte.

„Leonie, nerv den Kommissar nicht länger mit deinen verrückten Ideen“, erklang jetzt Anne Storms Stimme aus dem Hintergrund.

„Mama, misch dich bitte nicht ein!“, beschwor Leonie ihre Mutter. Dann drehte sie sich um und sah den Kommissar bittend an.

„So verrückt ist das gar nicht“, überlegte Jan Voss. Er hatte schon die Türklinke in der Hand, zögerte aber zu gehen. „Natürlich kann ich euch keinen Mordfall untersuchen lassen. Aber vielleicht könnt ihr mir in einer anderen spannenden Sache weiterhelfen?“

„Aber klar doch!“, sagte Leonie.

„Ich brauche dringend einen umsichtigen Sachenfinder. Da könntet ihr beide …“

„Wir sind zu dritt“, erinnerte ihn Leonie. „Unser Freund Pat macht auch mit!“

„Richtig. Umso besser. Und ihr kennt alle drei das Elbufer wie eure Westentasche. Wollt ihr meine Hilfsdetektive sein?“

„Aber klar, Herr Kommissar!“, sagte Leonie und reckte sich stolz. Sie schien um fünf Zentimeter zu wachsen und ihre Augen leuchteten noch grüner als sonst.

„Wir sind sofort einsatzbereit“, sagte Ole.

„Es ist doch nichts Gefährliches?“, erkundigte sich Anne Storm besorgt.

„Mamiii!“, knurrte Leonie und warf ihrer Mutter einen wütenden Blick zu.

„Bloß ein Krokodil“, antwortete der Kommissar.

„Äh, ein Krokodil?“, fragte Anne Storm erschrocken nach.

„Vorerst ist es noch ein Gerücht. Wir wissen gar nicht, ob es das Tier wirklich gibt. Aber einige Leute wollen tatsächlich so etwas wie ein Krokodil in der Elbe gesehen haben. Die Polizei hat der Sache natürlich nachzugehen. Wir müssen Zeugen befragen und so weiter …“

„Ach so!“, sagte Anne Storm erleichtert. „Natürlich. Jetzt erinnere ich mich. Davon stand was in der Zeitung.“

„Ein Krokodil!“, rief Ole. „Ich mag Krokodile. Die sind total interessant. Ich hab gerade ein Buch über Dinosaurier und Krokodile gelesen!“

„Dann hab ich ja gleich einen Fachmann an Land gezogen“, sagte der Kommissar erfreut.

„Ole ist ein Ass in Biologie. Er kennt sich mit Tieren bestens aus“, versicherte Leonie. „Und was er nicht weiß, sieht er im Tierlexikon nach, oder er macht sich im Internet schlau.“

„Ist ja großartig“, sagte der Kommissar sichtlich beeindruckt. „Wie wär’s, wenn ihr eurem Freund Pat Bescheid sagt? Wir treffen uns kurz nach fünf im Café am Lotsenhaus zu einer kurzen Lagebesprechung.“

„Okeedokee!“, rief Leonie vergnügt.

„Ich spendiere ein Eis“, versprach der Kommissar.

„Das spendiert bestimmt mein Opa“, sagte Ole und lachte. „Dem gehört doch das Lotsenhaus!“

„Umso besser!“, erwiderte Voss. „Jetzt muss ich aber los. Ich hab vorher noch eine Menge zu erledigen.“

Von Fröschen und Krokodilen

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