Die Hafenpiraten und der Ritter aus dem Fluss (Bd.1) - Ortwin Ramadan - E-Book

Die Hafenpiraten und der Ritter aus dem Fluss (Bd.1) E-Book

Ortwin Ramadan

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Beschreibung

Auf einem verlassenen Hafengelände liegt ein alter Kahn. Er ist das Hauptquartier der Hafenpiraten. Eigentlich konnte das Leben als Freibeuter so schön sein, wenn da nicht der schreckliche Hubert und seine Bande wären. Aber die Hafenpiraten lassen sich nicht unterkriegen und schlittern von einem Abenteuer in das nächste. Lars soll nach den Ferien auf ein Internat gehen. Aber er kann seine Crew unmöglich allein lassen! Vor allem, weil ihre Erzfeinde sie zu einem Wettrennen herausgefordert haben. Dann fällt auch noch ein Ritter ins Hafenbecken, der dringend ihre Unterstützung braucht. Da hilft nur ihr Piratenmotto: Immer schön lässig bleiben!

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Ortwin Ramadan

Die Hafenpiraten und der Ritter aus dem Fluss

1.Überfall!

Beim Neptun – war das heiß! Die Sonne brannte vom Himmel, und der alte Hafen wirkte verlassen wie immer. Nur das Kreischen einer einsamen Möwe durchbrach die Stille. Ansonsten deutete nichts auf das drohende Unheil hin, das später an diesem Tag über uns hereinbrechen sollte.

Es war der erste Tag der Sommerferien. Timur und ich trugen unsere Badehosen und bastelten gerade an der Albatros herum. Wir hatten uns voll ins Zeug gelegt, um rechtzeitig zum Ferienbeginn fertig zu werden. Jetzt waren wir mächtig stolz: Unser Piratenfloß war nicht nur bedeutend schneller geworden. Dank Timurs neuer Pedal-Antriebs-Konstruktion konnten wir jetzt auch gegen die Flussströmung kreuzen. Na ja, zumindest hofften wir das.

»Perfekt!«, sagte Timur und wischte sich die Kettenschmiere von den Fingern. »Jetzt ist alles bereit für unsere große Kaperfahrt!«

Ich muss zugeben, dass seine neue Schiffsschrauben-Erfindung nicht unbedingt mein Vertrauen weckte. Ehrlich gesagt sahen die wild durcheinanderlaufenden Fahrradketten eher wie ein Teller Metall-Spaghetti aus.

»Glaubst du, das funktioniert wirklich?«, fragte ich skeptisch.

»Hey, Mann!«, empörte sich Timur. Wie immer war er sofort beleidigt, wenn man sein Erfindertalent infrage stellte. »Hab ich vielleicht jemals was gebaut, was nicht funktioniert hat?«

»Oh, da fällt mir schon was ein!«, prustete Boogie. Sein schwarzer Kraushaarkopf tauchte direkt neben dem Floß im Wasser auf. Er hatte die Befestigung der neuen Schwimmtonnen gecheckt. Als er sich erschöpft auf das schwankende Floß zog, rutschten ihm seine nassen und viel zu großen Badeshorts gefährlich tief zwischen die Knie. Aber das schien unseren kleinen Professor nicht weiter zu stören. Er setzte sich seine runde Brille auf und sah Timur tadelnd an.

»Denk nur mal an deinen selbstfahrenden Einkaufswagen! Oder hast du schon vergessen, wie du damit die Glastür des Supermarkts geschrottet hast?«

»Genau!«, sagte ich. »Und was ist mit dem Getränkeautomaten im Lehrerzimmer? Das mit dem automatischen Öffnen hat auch nicht so funktioniert, wie du gesagt hast.«

»Allein das hat uns eine Woche Nachsitzen gekostet«, ergänzte Boogie vorwurfsvoll. »Die alte Schlingenschleim hat uns fast aufgefressen!«

Die alte Schlingenschleim war unsere Klassenlehrerin und ein richtiges Ungeheuer.

»Hey, das ist unfair!«, protestierte Timur sofort. »Bei Leonardo da Vinci hat auch nicht alles funktioniert. So was kann dem besten Erfinder passieren!«

Er grinste uns mit seinem ölverschmierten Gesicht an.

»Jetzt kommt schon, Leute! Das ist doch Schnee von vorgestern. Lasst uns lieber Futter für unsere Kaperfahrt organisieren. Ich hab keinen Bock zu verhungern!«

 

Timur meinte es bitterernst, das sah man seinem besorgten Gesicht an. Aber Boogie und ich konnten uns nicht länger zusammenreißen. Wir lachten laut los. Wie immer, wenn Timur ans Essen dachte, bekam er diesen flackernden Blick. Allerdings blieb uns das Lachen schnell im Hals stecken, denn plötzlich hörten wir in der Ferne eine dumpfe Trommel.

Wir waren sofort auf den Beinen. Schließlich wussten wir nur zu gut, was das bedeutete. Zum Glück lagen unsere Piratenklamotten griffbereit auf dem Steg.

Hastig sprangen wir in unsere abgeschnittenen Hosen. Timur streifte sich sein weißes T-Shirt über und knotete sich sein rotes Kopftuch um den Kopf. Boogie schlüpfte währenddessen in sein selbst entworfenes Totenkopf-Sweatshirt, und ich zog meine Original-Piratenjacke an. Sie stammt aus einem Theaterfundus und ist strahlend blau mit goldenen Knöpfen. Sie ist so ziemlich das Kostbarste, was ich besitze, und ich würde mich nie von ihr trennen.

 

Kaum sahen wir wieder wie echte Piraten aus, fühlten wir uns gleich viel besser. Unsere Verwandlung hätte keine Sekunde länger dauern dürfen, denn schon tauchte in der Hafeneinfahrt das gewaltige Wikingerschiff auf.

»Der schreckliche Hubert und seine Bande!«, stöhnte Timur. Ich nickte düster. Das Monstrum von Wikingerschiff steuerte im Takt der Rudertrommel direkt auf uns zu. Vier Mann ruderten, und der geschwungene Bug durchschnitt die Wellen, als wären sie gar nicht vorhanden.

Eins musste man Hubert und seinen Leuten lassen – das Schiff konnte sich sehen lassen. Sie hatten wirklich ganze Arbeit geleistet und den verrosteten Rumpf einer Barkasse so perfekt mit Holzplanken verkleidet, dass sie wie ein echtes Wikingerschiff aussah. Am Mast blähte sich sogar ein riesiges gestreiftes Segel auf, und an der Bordwand leuchteten Furcht einflößende Wappenschilder.

»Was machen wir jetzt?«, fragte Boogie ängstlich.

»Keine Ahnung«, erwiderte ich. »Denk einfach an unser Motto: Immer schön lässig bleiben!«

Die Wikinger hatten uns kalt erwischt. Unsere Piratenburg auf dem alten Schiffsfriedhof war viel zu weit weg. Aber Fliehen kam sowieso nicht infrage. Schließlich waren wir Piraten, und echte Freibeuter kneifen nicht. Nicht mal vor Hubert.

2.Hubert, der Schreckliche

Timur, Boogie und ich standen mit verschränkten Armen am Ende des Stegs und sahen unserem Schicksal mutig ins Auge. Wir bemühten uns, unserem Motto gerecht zu werden und auch bei Gefahr so lässig wie möglich zu bleiben. In Wahrheit fühlten wir uns eher wie drei Goldfische beim Anblick eines weißen Hais.

Je näher das Schiff kam, desto klarer wurde uns, wie sehr wir Hubert hassten. Die Wikinger vom anderen Flussufer waren wie die Pest. Oder noch schlimmer: eine gemeingefährliche Bande von halbstarken Idioten, die alle einen Kopf größer waren als wir.

Wir waren erst zehn Jahre alt und die Wikinger schon vierzehn. Hubert, ihr Anführer, war sogar schon fünfzehn. Und der fieseste Typ, der je das Licht der Welt erblickt hat. Ungelogen! Jeder in der Schule hatte Angst vor ihm, und zu allem Überfluss hatte er es auf uns ganz besonders abgesehen. Das einzig Gute war, dass Huberts Eltern ihr protziges Haus und ihre Feinwurst-Metzgerei auf der anderen Flussseite hatten. Das war fast am Ende der Stadt und der Grund, warum sich Hubert nur gelegentlich im Hafen blicken ließ. Aber wenn er sich mal die Mühe machte, auf unsere Seite des Flusses zu kommen, dann gab es richtig Stunk.

Als Hubert sein imposantes Wikingerschiff nah genug an den Steg herangesteuert hatte, riss er im letzten Moment das Steuerruder herum. Gleichzeitig bellte er seine Kommandos. »Ruder stopp!« Die Trommel verstummte augenblicklich. »Riemen hoch!«

Wie von Geisterhand stellten sich alle Ruder gleichzeitig in die Luft. Mit dem letzten Schwung manövrierte Hubert sein Wikingerschiff längsseits des Stegs, wobei er voll gegen das morsche Holz krachte. Der Steg schwankte bedenklich, und wir wären beinahe ins Wasser gefallen.

Hubert war mit seinem Anlegemanöver sichtlich zufrieden. Er verließ den Platz am Steuer und beugte sich grinsend zu uns herunter. Seine Haare waren rasiermesserkurz. Wie alle Schwachköpfe seiner Bande trug er trotz der Hitze eine ärmellose Nietenlederjacke und einen albernen Helm mit zwei Hörnern. Eigentlich zum Totlachen. Aber leider war uns im Moment nicht zum Lachen zumute.

 

Hubert fixierte mich mit seinen Schweinsäuglein. Gleichzeitig schob er sich eins seiner ekelhaften Lakritzstückchen in den Mund. Auf denen kaute er ständig herum. Widerlich!

»Wen haben wir denn da«, schmatzte er uns an. »Einen blonden Piratenschnösel, eine zu kurz geratene Brillenschlange und einen Gemüsespezialisten mit ’ner großen Klappe!«

Hubert wedelte mit der Hand vor seiner Nase herum und verzog angewidert das Gesicht.

»Puh, und wie das wieder nach Knoblauch stinkt …«

Huberts Wikinger grölten vor Begeisterung. Sie hatten sich mittlerweile an der Bordwand versammelt, einer hässlicher als der andere. Unter uns gesagt: Jeder von ihnen hätte locker einen Supermarkt für Pickel aufmachen können.

»Was ist?«, wollte Hubert wissen. Er war bester Laune. »Habt ihr Möchtegernpiraten etwa die Hosen voll?«

»Verpisst euch«, zischte Timur neben mir.

»Ja, verschwindet«, rief Boogie trotzig. »Der Hafen gehört uns!«

»Hast du das gehört, Chef?«, mischte sich der dünne Manni ein. Er war so etwas wie Huberts rechte Hand. »Die Brillenschlange nimmt den Mund ganz schön voll.«

Hubert nickte und knurrte gefährlich: »Ganz schön mutig für einen Streber, der noch an Mamis Rockzipfel hängt. Wo ist denn deine Mami jetzt?«

»Mami! Mami!«, heulten Huberts Wikinger und johlten dann vor Vergnügen.

Jetzt wurde Timur richtig sauer.

»Komm runter, du Feigling«, rief er und drohte Hubert zornig mit der Faust. »Dann machen wir das unter uns aus!«

Hubert nahm langsam seinen Hörnerhelm vom Kopf und sah Timur herausfordernd an: »Ach nee, der Türke beschützt seinen kleinen schwarzen Freund. Nimm den Mund bloß nicht so voll, du Hosenscheißer!«

»Gib’s ihm, Hubert!«, stachelte einer seiner Leute ihn an. Es war der fette Tintenfisch, ein echter Kotzbrocken.

»Ja, polier ihm seine vorlaute Knoblauchfresse«, rief Rudi, die Ratte, daraufhin.

Die Dinge spitzten sich allmählich gefährlich zu. Timur ist irre stark, weil er fast so viele Muskeln wie kleine Schwestern hat. Wenn er richtig sauer wird, kann er zum gefürchtetsten Ein-Mann-Enterkommando werden, das ihr euch vorstellen könnt. Aber jetzt sprach alles gegen uns. Wir waren nur zu dritt, und die Wikinger waren zu fünft. Gegen diese Übermacht hatten wir nicht die geringste Chance. Aber mir war klar, dass wir das nicht auf uns sitzen lassen konnten.

Es war eine brenzlige Situation. Also tat ich das Beste, was ein Freibeuter tun kann, wenn er sich nicht in Luft auflösen kann. Ich trat die Flucht nach vorne an.

»Was wollt ihr von uns?«, fragte ich Hubert so gleichgültig wie möglich. Ich war stolz auf meinen Mut.

»Was wir hier wollen, fragt das Goldlöckchen?« Huberts pickliges Pitbullgesicht verwandelte sich dabei in ein hämisch grinsendes Streuselbrötchen.

»Wenn du es genau wissen willst: Wir sind nur hier, um einen Blick auf unser neues Revier zu werfen.«

Hubert deutete zum Schiffsfriedhof und auf unsere Piratenburg. Ich sah zu Timur und Boogie hinüber, die genauso dumm aus der Wäsche guckten wie ich. Es war, als hätte uns jemand mit dem Vorschlaghammer auf den Kopf gehauen.

»Das ist unser Hafen!«, platzte es entsetzt aus Boogie heraus.

»Stimmt!«, fügte Timur drohend hinzu. »Der Hafen ist unser Revier. Also zieht Leine!«

Hubert lehnte siegessicher an der Bordwand seines Wikingerschiffes und spuckte in einem hohen Bogen in den Fluss. Seine Spucke war vom ständigen Lakritzgekaue ganz braun.

»Ihr Pimpfe kennt doch sicher die alte Villa an der Straße zum Hafen«, sagte er seelenruhig. »Die mit dem rostigen Eisenzaun.«

»Was ist mit der alten Bruchbude?«, fragte ich. Die Sache gefiel mir ganz und gar nicht.

»Die hat mein Vater gekauft«, verkündete er großkotzig. »Für euch Zwerge heißt das im Klartext: Nach den Ferien ziehe ich mit meinen Eltern auf diese Seite des Flusses. Dann ist der ganze Piratenscheiß hier vorbei!«

Hubert beugte sich zu uns hinunter und zeigte auf die Albatros, die mit wehender Piratenflagge neben uns am Steg lag. »Und den Kinder-Bretterhaufen da könnt ihr schon mal verschrotten. Bald herrschen hier richtige Nordmänner!«

Die Wikinger johlten und schlugen mit ihren Knüppeln auf die Wappenschilde an der Bordwand. Wir waren vor Entsetzen wie gelähmt und sahen uns fassungslos an.

Wenn das mit Huberts Umzug stimmte, war das die Katastrophe des Jahrhunderts. Ach was, es war der Untergang der Welt!

3.Die Wette

»Habt ihr das gehört? Dieser Schwachkopf nennt unsere Albatros einen Bretterhaufen!« Huberts abfällige Bemerkung über unser neues Floß machte Timur enorm wütend. »Unser Bretterhaufen ist dreimal schneller als euer dämliches Ruderboot«, schrie er.

»Ach ja?« Hubert grinste hämisch. Das konnte nichts Gutes bedeuten. »Wenn euer Floß wirklich so schnell ist, warum machen wir dann nicht einfach ein kleines Wettrennen? Euer jämmerlicher Bretterhaufen gegen unser Kampfschiff!«

»Abgemacht!«, rief Timur sofort. »Von hier bis zur Eisenbahnbrücke und zurück. Dem Sieger gehört der Hafen.«Boogie und ich sahen ihn entsetzt an. Das Rennen würden wir niemals gewinnen. Bis zur Eisenbahnbrücke waren es mindestens drei Kilometer.

Hubert willigte natürlich sofort ein. Die Chance, uns zu demütigen, war einfach zu verlockend.

»Also bis übermorgen«, grölte er. Seine Bande brach erneut in Jubelgeschrei aus.

»Das reicht!«, bellte er plötzlich. Dann grinste er breit. »An die Riemen, Männer! Ich habe noch eine süße Verabredung.«

Die Bande gehorchte Hubert aufs Wort. Wie dressierte Affen stürzten die Wikinger an ihre Ruder. Hubert nahm seinen Platz an der Ruderpinne ein, dann begann die Trommel wieder zu schlagen.

Wenn es stimmte, dass Hubert eine Verabredung hatte, konnte einem das Mädchen echt leidtun. Als die Monstergaleere ablegte, winkte uns Hubert zum Abschied noch einmal zu.

»Bis Sonntag, ihr kleinen Hosenscheißer!«, rief er hämisch. »Piraten konnte ich noch nie ausstehen!«

Jetzt war das Maß voll.

»Und wir finden Wikinger zum Kotzen!«, brüllte ich zurück.

»Genau!«, schrie Boogie der Ekelbande aus Leibeskräften hinterher. »Wikinger sind nichts anderes als blöde Bauern. Das steht in jedem Geschichtsbuch!«

 

Obwohl Boogie der Jüngste von uns war, wusste er wirklich eine Menge. Deshalb nannten ihn in der Schule alle nur den »Professor«. Und es stimmte: Boogie war wahrscheinlich der klügste neunjährige Junge im ganzen Universum. Und hatte so gut wie immer recht. Diesmal hätte er allerdings besser seine Klappe halten sollen.

Mit Schrecken sahen wir, wie Hubert das riesige Wikingerboot wendete und genau auf uns zuhielt. Wir retteten uns im letzten Moment mit einem Hechtsprung ins Wasser. Dann krachte das schwere Wikingerschiff auch schon mit voller Wucht in den morschen Steg und unser nagelneues Piratenfloß.

4.Einbrecher

Das Splittern des Holzes war sicher noch aus kilometerweiter Entfernung zu hören. Die Wikinger reckten ihre Fäuste in den Himmel und brachen in Triumphgeschrei aus. Dann wendete das Monsterschiff endlich und fuhr den Fluss hinunter.

Wir kletterten mit unseren nassen Piratenklamotten auf den kaputten Steg. Erst jetzt erkannten wir das ganze Ausmaß der Zerstörung: Die Albatros war ein einziger Schrotthaufen. Etliche Bretter waren zersplittert, fast alle Seile gerissen. Sogar der Mast war gebrochen, und unsere Totenkopfflagge schwamm im Wasser. Es war ein trauriger Anblick.

Mit seiner böswilligen Attacke hatte Hubert uns jede Chance genommen, das ungleiche Wettrennen vielleicht doch noch zu gewinnen. Bis Sonntag blieben uns nur noch zwei Tage. Wie sollten wir die Albatros in dieser kurzen Zeit wieder zum Schwimmen bringen? Außerdem konnten wir unsere geplante Kaperfahrt jetzt knicken.

Dabei war alles perfekt arrangiert gewesen. Timur hatte seinen strengen Eltern weisgemacht, dass er bei seinem Cousin übernachtete, und Boogies Glucken-Adoptiveltern dachten, dass er auf einem Wochenende für besonders begabte Kinder eingeladen war.