Die Lausitzer Musen - Ivonne Hübner - E-Book

Die Lausitzer Musen E-Book

Ivonne Hübner

4,5

Beschreibung

Unterm Mühlrad im Wasser der Löbau werden kurz hintereinander zwei Frauenleichen geborgen. Während die Bewohner von einem tragischen Unglück ausgehen und den beiden Vorfällen weiter keine Beachtung schenken, glaubt der Wandergeselle Jakub nicht an einen Zufall. Zusammen mit der Magd Mathilde und Dr. Cornelius Waldeck versucht er, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch die Zeit drängt, denn schon bald könnte die nächste Frau im Wasser der Löbau gefunden werden.

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Seitenzahl: 446

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Ivonne Hübner

Die Lausitzer Musen

Historischer Kriminalroman

Impressum

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

© 2016 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage 2016

Lektorat: Sven Lang

Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung eines Bildes: © https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alexandre_Brun_-_View_of_the_Salon_Carré_at_the_Louvre.jpg

ISBN 978-3-8392-4888-1

Widmung

Meinen Töchtern und allen Töchtern. Seid immer wachsam!

Meinem R. R. M.,

der in den schwärzesten Stunden,

in die man als Eltern geraten kann,

nicht von meiner Seite wich.

Gedicht

Der Mond …

Zweiter Sonntag im Ostermond

Neunter April 1815

Quasimodogeniti

Der Ausbund des Bösen suchte sie heim und nahm ihr die Luft zum Atmen.

Henriette wollte losschreien, doch eine böse, fremde behandschuhte Hand presste sich auf ihren Mund, ein massiger Körper drückte sich gegen ihren Rücken, umschlang sie von hinten. Das Mädchen atmete hastig, umklammerte die Hand des Fremden, der kaum größer zu sein schien als sie selbst. Henriette wimmerte und fuchtelte mit den Armen, versuchte sich zu befreien, aber vergebens. Der Klammergriff des Unholdes war fest. Wenn einer glaubt, das Schlechte stinke wie ein Höllenschlund, dann wusste es Henriette jetzt besser. So sehr der fremde Mensch seine Hand auf ihre Nase drückte, so deutlich roch sie den feinen Duft von Lavendel, Myrrhe, Salbei und allem, was erst in ein paar Wochen aus der Erde sprießen würde.

Über Henriettes Wange rann eine Träne und ihr Wimmern wich einem verzweifelten Ächzen.

Der fremde Körper drückte sie zu Boden. Henriette spürte den weichen Untergrund des Waldes an ihren Knien, spürte Steinchen und Hölzchen, spürte den schweren Körper des Teufels auf ihr, der aus dem Nichts gestiegen war wie ein Nebel an einem bitterkalten Morgen und an ihr haftete wie eine Flechte an einem toten Stein. Henriette schlug um sich, konnte dem Bösen aber nicht beikommen. Ihr Keuchen war kläglich. Das ist das Ende, durchfuhr es sie angstvoll, das Ende. Oh Gott. Wer sich naht zur Wohnung des HERRN, der stirbt. Viertes Buch Mose.

»Schönheit …!«, spuckte Luzifer hervor und Henriette überkam es eiskalt. »Unschuld!« Noch fester. »Anmut und Bescheidenheit.« Henriette wimmerte, umkrallte die behandschuhten Klauen des Fremden. Die kratzende, krächzende Stimme verriet ihr nicht, ob der Teufel in männlicher oder weiblicher Gestalt daherkam. Ein so kräftiger Klammergriff war nicht von dieser Welt; nur der Teufel selbst konnte so kalt und böse sein.

Das Rauschen des Wassers am Fluss, den Henriette nie besonders wahrgenommen hatte, weil er immer da war, drang jetzt tief in ihr Ohr bis an ihr Herz und gemahnte sie ihrer Einsamkeit. Du bist allein, durchfuhr es sie. Sie war allein. Allein mit Luzifer. Allein hier im Wald unter Kiefern, die ihre Wipfel über sie und ihre Dummheit schüttelten.

Ihre Strafe war gerecht.

Henriettes Gedanken galten plötzlich ihren lieben Eltern. Eine traurige Zeit würde für sie anbrechen. Henriette hätte längst zu Hause in der Mühle sein müssen. Wie dumm sie gewesen war! So dumm! Die Wipfel zitterten im Aprilwind und gaben den Blick auf den Morgenstern preis: Lichtträger. Luzifer. Der gefallene Engel.

Luzifer ließ so abrupt von ihr ab, wie er sich ihrer bemächtigt hatte. Eine seiner Unglück bringenden Klauen zog er zurück. Henriette schnappte nach Luft. Die Zeit des Weinens war vorüber. Es war nun Zeit zum Beten. Was Luzifer aus seinem Höllenmantel zutage förderte, konnte sie nicht erkennen. »Gelobt sei Jesus Christus. In Ewigkeit. Amen. Vergib mir meine Schuld.«

Ein Stoß in Henriettes Nacken. Dann nichts mehr.

Gerechte Strafe, armes schönes Engelskind.

Dritter Sonntag im Ostermond

Sechzehnter April 1815

Misericordias Domini

Cornelius Waldecks Magenknurren wurde vom Dröhnen der größten und am tiefsten klingenden Kirchenglocke übertönt. Er kam vom Krankenbesuch der Gräfin zu Gersdorf, die gar nicht krank war, sondern der es an Zuneigung mangelte. Ihre Schwermut konnte er nicht heilen. Wer nicht an Schwermut litt, galt nicht als zeitgemäß. Cornelius schüttelte den Kopf. Er begriff den Adel nicht, dessen einziges Leid darin bestand, adelig zu sein, wo doch das Bürgertum in Mode kam! Nein, ihr war nicht zu helfen. Eine Aufgabe brauchte sie. Cornelius hatte der Gräfin versprochen, sich ein Therapeutikum zu überlegen. In Therapie zu sein, war ebenso modern, wie die Schwermut. Aber Cornelius wusste, dass es nicht seine Aufgabe war, die Gräfin zu heilen, sondern die des Grafen.

Cornelius konnte sich gar nicht aufs Nachdenken konzentrieren, weil er ein Loch im Magen hatte. Der dünne Tee, den man auf dem Schloss anbot, füllte seine Blase, nicht seinen Bauch. Und es war reichlich unverfroren, dass der Schulze jetzt am frühen Nachmittag sein Wirtshaus noch immer nicht geöffnet hatte. Alles, was das verriegelte Gasthaus zu bieten hatte, als Cornelius daran vorbeikutschierte, war ein reichlich abgerissener Geselle, der auf der Bank davor lungerte und nicht den Eindruck machte, sich eine Mahlzeit leisten zu können.

Derweil überlegte sich Cornelius, womit seine Dienstmagd ihm wohl aufwarten würde. Die Ahnung des würzigen Duftes von mit Nelken bespicktem Schmorbraten ließ ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen und er hätte wohlig vor sich hin gebrummt, wenn nicht nach einer scharfen Linksbiegung der Blick auf den Gottesacker freigeworden wäre.

»Armes Mädchen«, murmelte Cornelius. Er zog seinen breitkrempigen Hut vom Kopf, während er sich in gemäßigtem Tempo der Trauergemeinde näherte.

Nicht wenige Leute verrenkten sich den Hals nach ihm. Es war Cornelius unangenehm, für Aufsehen zu sorgen. Das entsprach nicht seinem Naturell. Eine Erinnerung, ein unangenehmes Dunkel in seinen Hirnwindungen hüllte seine Sinne ein. Er seufzte. Kein Schmorbraten vorerst, sondern die Beisetzung der Henriette Müller. Die hatte er glatt vergessen.

Das war eine unschöne Geschichte mit der Henriette Müllerin gewesen. Selbst soll sie es getan haben. Das war zumindest die einhellige Meinung. Nach der des Arztes hatte man nicht gefragt, nachdem man das Mädchen unter dem Wasserrad aus dem Kropf der Mühle, dem Mühlradbecken, geborgen hatte. Und Cornelius hatte in den letzten Tagen auch so viel mit der Gräfin von Gersdorf zu tun gehabt, dass er weder beim Pfarrer nachgefragt noch bei den Angehörigen der armen Müllerstochter vorbeigeschaut hatte. Und jetzt, sieh an, war sie schon unter der Erde. Oder zumindest demnächst. Müllers Vermögen sei Dank, durfte Tochter Henriette auf dem Gottesacker und nicht auf dem Schandacker ihre letzte Ruhe finden. Müllers Vermögen sei Dank schwieg man sich im Dorf geflissentlich darüber aus oder tuschelte allenfalls hinter vorgehaltener Hand darüber.

Cornelius stellte seinen Einspänner neben den Leichenkarren des Totengräbers ab und sprang behände vom Bock. Bemüht, dem lockeren Sand auf dem Vorplatz kein unanständiges Scharren zu entlocken, betrat er den Friedhof. Zweihundert Schritt über schüchtern sprießendes Gras führten ihn zwischen den Grabstätten entlang hin zur Menschenansammlung. Hier stellte er sich als Hausarzt der Toten in die hinterste Reihe.

Sie waren bereits bei der Fürbitte angelangt, murmelten das Vaterunser. Also hatte Cornelius das meiste verpasst. Ein Blick in die Runde sagte ihm, dass dem Mädchen beinahe das gesamte Dorf – eine Hundertfünfzigseelengemeinde – das letzte Geleit gab.

Einige bestimmt aus purer Gaffsucht und aus Langeweile – Hochzeiten waren zu selten, Geburten weniger aufregend als Beerdigungen. Einige andere aber waren aus tiefster Anteilnahme hierhergekommen. Doch mit Sicherheit waren die meisten in Gedanken bereits beim Leichenschmaus im Wirtshaus, das wegen der Beerdigung noch geschlossen war. Jetzt fügten sich die Zusammenhänge in Cornelius’ Hinterstübchen und er seufzte abermals. Daraufhin drehte sich die Mälzerin Juliane nach ihm um, musterte ihn abschätzig unter ihrer tiefschwarzen Trachtenhaube von oben bis unten, murmelte eine Begrüßung, die der Arzt erwiderte, und wandte sich wieder nach vorn.

Cornelius folgte deren Blick und blieb verzückt an der kerzengeraden Gestalt der Magd Mathilde hängen. Kastanienbraune Locken waren ihrer Mädchenhaube entfleucht und wehten im auffrischenden Aprilwind, dessen Kälte an ihren Wangen kratzte, dass sie ganz rosig aussahen. Der volle Mund … »Und vergib uns unsere Schuld.« Ihr würde Cornelius alles vergeben! Er verbat sich solch unsittliche Gedanken in Anbetracht der Situation, in der man sich befand.

Vielmehr überlegte er, ob die Mathilde und die verstorbene Henriette Müllerin gute Freundinnen gewesen waren. Er kannte die eine wie die andere nur flüchtig als Arzt und Interessierter des dörfischen Geschehens. Er wusste nicht einmal Mathildes Nachnamen und als Patientin hatte er das Mädchen auch noch nicht begrüßen dürfen. Erst seit Jahresbeginn war sie im Dienste des Erdmann Schulze. So viel wusste er. Und beim Schulze dürfte es eine jede Magd nicht gerade leicht haben. Wo war eigentlich die andere Magd, Gertrude? So sehr Cornelius seine nicht gerade hochgeschossene Gestalt auch reckte, Gertrude Baumert befand sich nicht unter den Trauernden.

»… und wenn dein Glaube tief und inniglich war«, schwappte nach vollendetem Gebet die sonore Stimme des Pfarrers zu Cornelius herüber, »wenn du treulich dem Gottessohn in Sinnen und Taten zugetan, so wird dir die himmlische Gnade ewiglich sicher sein. Erster Johannes, fünf, dreizehn.« Pfarrer Lichtenloh hielt kurz inne und fügte in etwas kecker Manier hinzu: »Nichts kann einen ehrlichen Christenmenschen von der Liebe Gottes trennen, nicht einmal der Selbstentleibung.« Das erstarkende Murmeln ringsum übertönte er mit dem Abschluss der Exequien: »Wer an mich glaubt, wird leben, sprach Jesus«, und gab Erde zu Erde, Asche zu Asche auf den Sarg.

Seit man nicht mehr des Nachts, sondern am helllichten Tag beerdigte, war es eine sündhaft teure Angelegenheit geworden, überlegte Cornelius, während er beobachtete, wie Gustav Müller an die Grube trat und eine Schaufel Erde auf seine Tochter rieseln ließ. Sprachlos. Keine Worte. Das Schluchzen der Müllerin Elsa sprach für ihn mit.

Cornelius schüttelte sachte, aber ehrlich mitfühlend den Kopf über das Unbegreifliche: Selbsttötung eines so behüteten Mädchens?

*

Das Wirtshaus fand Jakub verschlossen vor. Nicht einmal die Schiebeläden waren geöffnet worden, obwohl es bereits Mittag war. Seine Füße schmerzten entsetzlich und sein Magen knurrte. Sein Magen knurrte so laut, dass er gar nicht an die Tür zu klopfen brauchte. Er tat es aber trotzdem. Nichts rührte sich. Jakub trat einen Schritt zurück, um die Fenster im Obergeschoss besser sehen zu können. Auch da war alles verrammelt. Er erschrak fürchterlich, weil plötzlich eine sehr tiefe Glocke zu läuten begann. Das konnte nur die Totenglocke sein, überlegte er, weil das Geläut mehrere Minuten anhielt und der Gottesdienst eigentlich längst vorbei sein müsste.

Jakub war absichtlich zu dieser Tageszeit im Dorf erschienen: nach dem Gottesdienst, pünktlich zum Mittagsmahl. Aber hier gab es kein Mittagsmahl. Wo waren bloß alle? Jakub sah sich abermals um. Die Haustür trennte den Schankraum zur einen Seite von den Stallungen auf der anderen, wie es üblich war und wie es Jakub aus seiner Heimat kannte.

Und mit einem Male wurde ihm bewusst, dass er nach zweieinhalb Jahren der Wanderung endlich wieder ganz nahe seiner Heimat angelangt war. Er ließ den Blick schweifen. Dort hinter dem Lausitzer Gebirge lag das Böhmische Niederland, sein Šluknovský výběžek, seine Heimat. Jakubs Herz machte einen Satz. Noch sechs Monate, dann war die Muth vorbei und er konnte dieses wendische Land mit all seinen Merkwürdigkeiten verlassen und endlich ins Böhmische Niederland heimkehren. Er schaute sich um. Ihm war es nicht gleich aufgefallen, doch sah hier alles schon sehr nach zu Hause aus: die Bohlenstuben zur Linken, die Ställe zur Rechten; und auch der mit Lehmstumpfwerk eingefasste Türsturz mit der Jahreszahl und den Initialen des Erbauers.

Entschlossen zu warten, dass jemand die Schenke öffnete, nahm Jakub auf einer Bank zwischen den Rähmbohlen Platz. Irgendwer musste ja hier sein, immerhin standen die Fenster der Stallungen weit offen und ließen den beißenden Dunggeruch in die Welt hinaus. Durch die Löcher seines Wamses pfiff der scharfe Aprilwind, dem die kargen Sonnenstrahlen noch nichts entgegnen konnten.

Nachdem die Totenglocke verstummt war, die Vögel zum Gottgefallen zwitscherten, musste Jakub eingenickt sein, denn das Knirschen von Wagenrädern auf dem lockeren Sand der Schankauffahrt weckte ihn auf.

Ein Einspänner zog seinen Kreis vor dem Gasthof, ein verdrießlich dreinblickender Bürgerlicher, mit feinstem waidblauem Zwirn auf den schmalen Schultern und unverschämt breitem Krempenhut über den langen Koteletten auf dem blassen Männergesicht, schaute unter mitleiderregend schrägen Augenbrauen zum Wirtshaus herüber. Der Mensch hatte recht viele Silberknöpfe an seiner Sonntagstracht, überlegte Jakub. Er selbst hatte nicht einen! Und dementsprechend wurde er vom anderen gemustert – teils neugierig, teils abschätzig –, bevor der seinen Einspänner wendete und wieder von dannen zog.

»Ts!«, grinste Jakub über die Kuriosität, zog seine unförmige Schirmmütze tiefer in die Stirn und nickte bald wieder ein.

Dieses Mal schlief er so fest, dass ihm sogar ein Traumbild erschien: Ein beleibter Kerl stand vor ihm. Zwei saftige Äpfel formten die rosigen Wangen, ein Strang fetter Würstel den Bart um den Mund aus Kirschen; Kornähren als Haare und appetitliche Hähnchenschenkel als Schultern. Die Laugenstangenfinger hätte Jakub zu gern erhascht, um sie zu verspeisen, kriegte sie aber nicht zu fassen, obwohl sie an seinen Schultern rüttelten.

»Bürschchen, wach auf!«, donnerte der Apfelährenhähnchenmann und alles Leckere an ihm verflüchtigte sich allmählich. Schade.

Jakub blinzelte gegen die Helligkeit.

»Na? Wach?« Der Mann, dessen Mund schwülstig und ganz und gar nicht kirschsüß war, grinste, während er ein dickes Schlüsselbund klimpern ließ. Vom hellen Klingen war Jakub schlagartig wach, schob die Mütze aus der Stirn und sah sich nicht nur dem Manne, sondern einer Ansammlung von waidblau gekleideten Männern und schwarz-weiß gekleideten Frauen gegenüber.

»Auf der Durchreise, Bürschchen?« Der beleibte Mann, der offensichtlich der Wirt dieses Gasthauses war, schloss die Pforte auf und ließ einen nach dem anderen ein.

Jakub, von der gebotenen Höflichkeit gepackt, schoss von seiner Bank hoch, wobei er sich den Kopf am tief hängenden Bogen des Umgebindes stieß, wischte die Mütze vom Kopf und rieb sich die Stelle, an der er sicherlich eine Beule bekommen würde, und begrüßte den Wirt: »Glück zu, ehrenwerter Wirt. Nein, eigentlich nicht auf der Durchreise. Ich will zum Müller.«

Der Wirt warf einen Blick ins mittlerweile gefüllte Haus. »Zum Müller, soso.« Der Mann rieb sein glatt rasiertes, aber speckiges Kinn, bevor er nickte: »Komm erst mal rein. Hungrig?«

»Ich verhungere«, grinste Jakub erleichtert ob der Mildtätigkeit des Wirts.

»So siehst du auch aus.«

»Aber ich hab kein … Ich kann nicht …«

»Hab noch keinen Wanderburschen auf der Muth erlebt, der Geld in der Tasche hat … Na komm erst mal rein … Ah und da ist ja auch schon der Doktor …«

Jakub folgte dem Blick des Wirts. Der schulterlose Knabe mit dem breitkrempigen Hut sollte ein Arzt sein? Der verhedderte sich zunächst einmal in den Führzügeln, als er vom Bock steigen wollte. Der Schoß seines dunkelblauen Rockes war über seinem Gesäß aufgeschlagen, sodass er keine sehr ernstzunehmende Erscheinung bot, und doch stapfte der Wirt dickbäuchig und behäbig, wie er nun einmal war, zum Einspänner des Arztes hinüber und half ihm. Ein leichtes Gespräch stimmten beide an, die einander wohl regelmäßig trafen.

»Hier haben wir einen Wanderburschen«, deutete der Wirt auf Jakub. »Und dies ist unser Dr. Waldeck«, klopfte er dem anderen auf die Schulter. Dieser lächelte nahezu verschüchtert und reichte Jakub die Rechte.

»Wenn’s irgendwo zwickt, junger Mann …«, sagte Dr. Waldeck und in seiner Stimme lag beinahe ein Bedauern, dass nun mal er und kein anderer für diese Gemeinde zuständig war. »Aber nicht heute, ich bin am Verhungern«, fügte er lächelnd hinzu, wobei seine Augenbrauen sich zur Nasenwurzel hin hoben wie bei einem traurigen Hündchen. An den Wirt gewandt erzählte der Doktor von seinem frühmorgendlichen Besuch oben auf dem Schloss. Und Jakub schaute in die Richtung, in die der Arzt deutete. Das geweißelte Schloss, das er vorher gar nicht bemerkt hatte, thronte in der Ferne auf einem Hügel.

Der Wirt winkte Jakub herbei und der schloss sich den Männern an. In der Schenke war es düster und stickig. Die Fensterläden blieben auch jetzt, da sich der Raum bis auf den letzten Platz füllte, verschlossen. Die Schanktische waren zu einer langen Tafel zusammengeschoben worden und Jakub erkannte im Schein der Kerzen und Öllampen den Anlass dafür. An den Lüstern, den Kandelabern, sogar um Bilderrahmen und Stuhllehnen herum waren schwarze Schleifen angebracht. Eine Trauergemeinde!

Na wunderbar!

Unbedingt auf eine Trauergemeinde musste Jakub an diesem Sonntag stoßen. »Ich kann auch später wiederkommen«, murmelte Jakub in Richtung des Wirts, der neben ihm stand und zusah, wie ein jeder seinen Platz fand. Der Pfarrer setzte sich wie selbstverständlich an den Kopf der Tafel. Kinder wuselten zwischen den Erwachsenen umher, denn für sie waren keine Stühle vorgesehen. Sie mussten im Stehen essen.

»Später ist nichts mehr übrig. Setz dich da hin.«

Während Dr. Waldeck an der langen Tafel der Trauergemeinde Platz nahm, war Jakub froh und dankbar, an einem Einzeltisch nahe der Küchentür sitzen zu dürfen.

Eine Weile beobachtete Jakub die Menschen, die sich leise unterhielten. Der Arzt schien ein geduldiger Zuhörer zu sein. Neben ihm saß eine Frau mit rot geweinten Augen, vielleicht eine enge Angehörige des Verstorbenen? Sie schüttete dem Doktor ihr Herz aus. Und dann betrat eine dralle blonde Magd mit kurzärmeliger Tracht, wie sie die unverheirateten Mädchen trugen, den Schankraum und balancierte mit beiden Händen eine Bratenplatte. Einige Leute vergaßen bei diesem atemberaubenden Anblick für einen Moment ihre Trauer. Verführerische Düfte trotzten dem süßlich beißenden Geruch lange nicht gewaschener Leiber.

Jakub lief das Wasser im Mund zusammen. Er hätte nicht sagen können, wann er das letzte Mal eine warme Suppe oder gar ein Stück Braten verspeist hatte. Er war den Haferschleim am Morgen und das trockene Brot am Abend leid, die er bei seinem letzten Meister tagein, tagaus bekommen hatte. Es gehörte sich nicht, Wanderburschen darben zu lassen.

Draußen kläffte ein Hund unablässig, der den Braten roch und nicht einsehen wollte, nichts abzubekommen. Die kleineren Kinder krabbelten unter den Tischen auf der Suche nach Krümeln herum. Die größeren verschlangen ihr Essen ohne Manieren. Hier wusste jeder, was es hieß, zu einem Leichenschmaus eingeladen zu werden. Lieber den Magen verrenken, als dem Wirt was schenken.

Die Wirtin und die Küchenmägde hatten alle Hände voll zu tun, die vielen Leute zu verköstigen. Geleerte Bierkrüge wurden in die Küche getragen, kaum dass Jakub Amen sagen konnte. Ab und an erhob sich ein Schluchzen, meist aus weiblicher Kehle, und Jakub tat es um sich selbst leid, hier reingeraten zu sein.

Erst als alle Mäuler vorerst gestopft schienen, wurde ihm ein Brett mit Brot, Speck und einem gebratenen Ei aufgetragen. Es war nicht die dralle lustige Magd, die mit ihrem Geplapper die Menschen für sich gewann, sondern ein stilles Mädchen, jünger als Jakub. »Hab herzlichen Dank, liebes Mädchen.«

Mathilde kniff die Augen zusammen. Der fremde Zungenschlag des Gesellen alarmierte sie. Er sprach die Worte weicher aus, als man es hierzulande tat. Mit den Böhmen jenseits der Berge wollte sie sich lieber nicht abgeben. Und mit einem Müller schon gar nicht! Die waren anrüchig und schlecht! Außer Henriette Müllerin natürlich. Die war ein liebes Mädchen gewesen.

Während der Wandergeselle sich gierig über die Speisen hermachte, beobachtete Mathilde ihn mit verschränkten Armen. »Wein oder Bier?«

»Bier«, nuschelte Jakub, wobei ihm ein paar Krumen Brot aus dem Mundwinkel fielen.

»Soso.« Mathilde schaute den ausgehungerten Jungen, der jeden Anstand hinter sich gelassen zu haben schien, argwöhnisch an. Dann holte sie einen Bierkrug aus der Küche und verfolgte, zurück im Gastraum, wie er ihn in einem Zug leerte. »Kannst du auch zahlen?«

»Schon gut«, mischte sich Erdmann Schulze ein und klopfte dem Jungen im Vorbeigehen auf die Schulter, »Speis und Trank von dem Burschen gehen aufs Haus. Man darf keinen Wanderer darben lassen, das bringt Unglück, und davon haben wir genug!« Damit verschwand das Bollwerk von einem Mann in der Küche.

»Was ist hier los?«, fragte Jakub.

»Beerdigung, sieht man doch, oder?« Damit ließ Mathilde den Wanderburschen allein. Ihr Platz war an der Eisenpfanne auf dem mit Lehmziegeln gebauten Herd. Eine Rauchschwade entfleuchte ihrem Tiegel und verzog sich im trichterförmigen Schornstein aus Holzpriegeln. Wenn sie die schwarze Kruste abkratzte, überlegte Mathilde, fiel nicht weiter auf, dass ihr der Braten angebrannt war. Alles nur wegen dieses Wandergesellen!

Mathilde brachte Jakub nicht das Bier und die Bratenplatte an den Tisch, sondern sie schickte Gertrude vor. Die hatte keinerlei Hemmungen, den Jakub nach seiner Herkunft und seinem Begehr im Dorf auszufragen. Gertrude war froh, mal wieder ein neues Gesicht zu sehen. Jakub hatte warme, funkelnde braune Mandelaugen und sah schelmisch aus, weil sein langes Haar in Strähnen dem Nackenzopf entwischt war.

»Sie hat ihn anbrennen lassen«, lächelte Gertrude, als Jakub nach der fehlenden Kruste seines Bratens suchte. »Ich hingegen lasse gar nichts anbrennen.« Das kam begleitet von einem Zwinkern aus ihrem Mund, bevor sie ihre Runde fortsetzte. Als sie auf dem Weg zur Küche an ihm vorbeiging, fragte er in gedämpftem Ton, wer denn heut beerdigt wurde.

»Die Müllerstochter«, murmelte Gertrude.

Na, prost Mahlzeit. Jakub fuhr sich mit der Rechten über die Augen. Richtiges Pech hatte er da. Hier konnte er wohl auf keine Anstellung hoffen, bei so viel Unglück, das in der Mühle beherbergt wurde.

»Es geht das Gerücht, sie habe es selbst getan«, tuschelte Gertrude weiter und spähte zur langen Tafel hinüber.

»Selbstmord?«

Sie legte sogleich den Zeigefinger auf ihren Mund. »Nicht weitersagen, Bürschchen.« Sie ließ aufreizend langsam ihren Zeigefinger von ihren vollen, angefeuchteten Lippen gleiten. »Man hat sie unter dem Wasserrad gefunden.«

»In der Mühle?«

»Ja.«

»Wie furchtbar für den Müllermeister.« Jakub schaute zur Tafel. Welcher der Männer hat das Kind im eigenen Haus verloren?

»Ja, sehr furchtbar.« Gertrude schenkte ihm erneut ein kleines Lächeln und verschwand in der Küche.

Jakub verspeiste den Braten nun mit weniger Genuss, sondern mit Eile, und erhob sich, als der Wirt wieder aus der Küche kam, um sich für die Gastlichkeit zu bedanken. Er gedachte sich zu verabschieden und weiterzuziehen. Doch Erdmann Schulze wollte davon gar nichts hören. »Ich spreche den Müller an, nachher, nach dem Totenlob. Wart nur ab.« Damit drückte er den Jungen wieder auf den Stuhl zurück und wies das hübsche zarte Mädchen, das mit einem Bierkrug aus der Küche kam, an, ihm nachzuschenken.

»Danke für den Braten. Der war sehr …« Sein Lächeln mit den zwei Wangengrübchen versetzte ihr einen Stich in den Bauch, direkt unter dem Bauchnabel.

»Hättest du mich vorhin nicht aufgehalten, wäre er nicht angebrannt.«

»… sehr schmackhaft«, vollendete Jakub seinen Satz und sein Lächeln wollte einfach nicht erlöschen. Jakub ließ sich Bier nachschenken und vertrieb sich die Zeit damit, die Leute zu beobachten, versuchte ihnen Gewerke und Verhältnisse zuzuordnen. Den Pfarrer am Kopfende erkannte er gleich – am Talar ist doch klar. Den Doktor, neben einer weinerlichen Frau sitzend, hatte er vorhin kennengelernt. Und schließlich entdeckte er in einer verhärmten, von Mehlsäcken gekrümmten Gestalt mit verweinten Augen und dem Zunftzeichen am Revers den Mann, der heute seinen schwersten Weg gegangen war. Zum Grabe des eigenen Kindes.

Das Totenlob wurde von einigen gesprochen, nicht von allen, aber nur Gutes wurde über das verstorbene Mädchen gesagt. Sogar der Pfarrer erbaute die Anwesenden. Das fand Jakub ganz trefflich. Aber lange hielt man sich dabei nicht auf, denn es wurde der Nachtisch aufgetragen.

Jakub war mittlerweile richtig müde, denn er war ja seit dem Morgengrauen auf den Beinen. Der Geruch von Honigkuchen ging dem Kunstwerk aus aufgeschichtetem Gebäck voraus und ließ Jakub das Wasser im Munde zusammenlaufen. Das musste der erste Kuchen sein, den er dieses Jahr zu Gesicht bekam. Zuletzt hatte er in Dresden eine Butterstolle von Weitem gesehen, aber etwas sündhaft Süßes hatte er zuletzt oben im Erzgebirgischen bekommen. Dort war es ihm noch am besten ergangen. Weil er mit der Müllertochter angebandelt hatte, war er fortgejagt worden. Seither ließ er die Finger von den Müllertöchtern.

»Hier, Bürschchen«, erhörte der Wirt seine Gebete und brachte ein Stück vom Kuchen an seinen Tisch.

Jakub faltete die Hände vor Verzückung, als wollte er zum verspäteten Gebet ansetzen, und dankte Gott und dem Gastwirt für diese Kostbarkeit. »Gibt es noch mehr Müllertöchter?«, fragte er, nachdem er den ersten Bissen genossen hatte.

Der Wirt musterte den Jungen leicht amüsiert, besann sich dann der traurigen Lage, in der die Gemeinde heute steckte, und schüttelte den Kopf. »Sie war sein einziges Kind.« Jakub war erleichtert. »Eine Tragödie«, fuhr der Wirt fort. Jakub nickte teilnahmsvoll und biss beherzt in das Stück Kuchen.

»Meinst du, ich sollte weiterziehen?«

»Oh nein, nein, der Müller wird dich nachher mitnehmen«, postulierte der Wirt.

»Hast du mit ihm gesprochen?«

»Ja, vorhin, draußen beim Pinkeln. Der Müller kann jetzt jede helfende Hand gebrauchen, so verwirrt wie der ist. Dich schickt der Himmel.« Eher der Hunger, dachte Jakub, sagte das aber nicht laut. Der Wirt erklärte weiter: »In der Mühle arbeiten noch ein Lehrling und ein Geselle, die wohnen aber nicht dort. Deshalb braucht der Müllermeister jemanden, der auf alles ein Auge hat.« Er wandte sich um und sah nach dem Müller. »Außerdem ist es gut, wenn er einen Mann im Hause hat, mit dem er mal reden kann …« Erdmann Schulze hob den abgespreizten Daumen in Richtung Mund. Eine unmissverständliche Geste.

Jakub grinste und nickte.

Der Leichenschmaus dauerte bis weit in die Nacht.

Mathilde bekam den Müllergesellen nicht gleich wach. Wie man vornüber gebeugt auf einem Tisch schlafen konnte, war ihr ein Rätsel, zumal es im Gasthaus mit jedem geleerten Bierhumpen lauter geworden war. Einige Strähnen seines dunkelbraunen Haares lagen auf seinen Armen.

Mathilde kostete es einige Überwindung, die Hand nach ihm auszustrecken und ihn an den Schultern zu berühren. Sie stupste ihn unsanft an. Er schreckte hoch und sah sich irritiert um. Offenbar hatte er Mühe, sich in der fremden Umgebung zurechtzufinden. Wie ein kleines Kind, das eben noch geweint hatte, rieb er sich die Augen und ließ seinen Blick in der Schenke umherschweifen. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht aufgrund seiner Orientierungslosigkeit.

»Gibt’s noch Kuchen?«

Das Lächeln verflüchtigte sich. Mathilde schüttelte ernst den Kopf. »Der Müllermeister wartet auf dich.«

Jakub blickte in die Richtung, in die Mathilde deutete. Der Schanksaal war beinahe ganz leer. Die Wirtin und die andere Magd räumten bereits die Tafel leer. Es roch durchdringend nach Pfeifentabak, Alkohol und Schweiß. An der Tür standen zwei Männer, die sich gegenseitig ausbalancierten. Der Müllermeister und der Wirt.

»Na, prost Mahlzeit«, murmelte Jakub, erhob sich und überragte plötzlich das Mädchen um einen Kopf

»Vergiss dein Bündel nicht«, rief es ihm nach, weil er schon in Richtung Tür gegangen war.

Er drehte sich um und nahm es dem Mädchen ab. »Wie heißt du?« Nach kurzem Zögern antwortete es ihm. »Danke, Mathilde.« Wieder die Wangengrübchen, die es ganz verlegen machten. Mathildes Bauch kribbelte ein weiteres Mal so eigenartig. Sie war unsicher, wusste nicht, wohin sie schauen sollte. Sein Lächeln war sehr warm. Sie kannte keinen Menschen, der so herzlich lächelte, der sie je so herzlich angelächelt hatte. Ihr Gesicht wurde heiß und sie wusste, dass sie schrecklich rot anlief.

»Nimm dich in Acht vor dem Michel«, murmelte sie und schaute statt in sein Gesicht auf seine kräftigen Hände, die nach dem Bündel griffen. Braun gebrannte Hände. Nur die Zwischenräume der Finger waren blass.

»Der Michel?« Sein Lächeln war einem abschätzenden, ja einem skeptischen Blick gewichen.

Sie nickte, kam aber nicht dazu zu antworten, weil der Wirt, bedrohlich schwankend, nach Jakub rief. Der Wirt legte ihm den schlaffen Arm des Müllers über die Schulter und nuschelte: »Pinghimheim.«

»Findet der den Weg noch?«

Der Wirt versuchte, ihm die Richtung zu deuten, in der die Mühle lag, kam aber mit erhobenem Finger dermaßen ins Wanken, sodass er vornüberkippte und sich gerade noch am Türrahmen festhalten konnte. »Gute Nacht«, murmelte Jakub und schleifte den Müller mit sich aus der Schenke.

Gedicht

Der Mond, und noch immer er scheinet so hell …

Der Samstag vor Misericordias Domini

Fünfzehnter April 1815

Holz klackte auf Holz, als Mathilde ihre Pantinen von den Füßen gleiten ließ.

»Meinst du, es ist angemessen, heut Abend wegzugehen, wo wir morgen früh die Henriette Müllerin beerdigen werden?« Mathilde beobachtete ihre Mitbewohnerin Gertrude skeptisch, wie sie ein schlichtes, aber sorgsam gebügeltes Band knapp unterhalb ihres Busens schnürte, um ihr altes Kleid damit aufzuwerten. Sie fummelte eine Weile, bis das Schleifchen mittig unter ihren Brüsten saß. »Wer ist eigentlich der Glückliche heut Abend?« Das Stroh raschelte einladend, als Mathilde sich auf ihre Bettstatt fallen ließ. Einen Moment lag sie wie erschlagen auf dem Strohsack. Sie war todmüde.

»Ja, sehr angemessen. Ich kannte die Henriette Müllerin kaum. Außerdem werde ich bestimmt nicht zu einer protestantischen Beisetzung gehen, wie du weißt. Ich gehe zu keiner Protestantin und schon gar nicht zu einer Selbstmörderin.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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