Die Lebensenergie der Pferde - Nanda van Gestel-van der Schel - E-Book

Die Lebensenergie der Pferde E-Book

Nanda van Gestel-van der Schel

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Beschreibung

Das neue Buch von Nanda van Gestel - van der Schel ist das praxisbezogene Gegenstück zu ihrem inspirierenden autobiografischen Romans "Die Seelenkraft der Pferde". Die Autorin erklärt wie auch Sie mit ein wenig Übung eine tiefgehende Verbindung zu Ihrem Pferd aufbauen können. Mit Hilfe der Chakra-Kommunikationsmethode erlernen Sie an bestimmten Stellen die Energie Ihres Pferdes zu erfühlen. Das Resultat ist ein deutliches Bild von dem Leben, dem Charakter, den Bedürfnissen und den Emotionen Ihres Pferdes. Einzelne Übungen und persönliche Erfahrungsberichte machen die Methode leicht nachvollziehbar. Nicht nur die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Pferd wird von dem Wissen dieses Buches profitieren.

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Seitenzahl: 203

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(Foto: Fotolia.com/Gorilla)

„Je mehr uns Pferde bedeuten, desto glücklicher werden sie“

- Nanda van Gestel - van der Schel -

Titel der Originalausgabe:Communiceren met paardenDe chakra’s als weg naar dieper contact,compassie en begrip

Die Lebensenergie der PferdeKommunikation, Verbindung, Gefühl

aus dem Niederländischen von Stéphanie Kniest

Haftungsausschluss:Der Autor, der Verlag und alle anderen an diesem Buch direkt oder indirekt beteiligten Personen lehnen für Unfälle oder Schäden jeder Art, die aus in diesem Buch dargestellten Übungen entstehen können, jegliche Haftung ab.

IMPRESSUM

Copyright © 2014 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek

Gestaltung und Satz: Pinkhouse Design, 1140 WienTitelgestaltung: www.ravenstein2.deCoverfoto: Sonja RascheFotos im Innenteil: Sonja Rasche, sofern nicht anders ausgewiesenLektorat der Originalausgabe: Stéphanie Kniest

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Deutsche Nationalbibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

eISBN: 978-3-8404-6197-2

INHALT

Vorwort

Die Weide der Seele

Die zwei Zimmer der Realität

Die Begrenzung

Die Chakra-Kommunikationsmethode

Auren und Chakren

Die richtige Vorbereitung

Das Handauflegen

Der Kontakt- und Anteilnahmepunkt

Die Vordertür benutzen

Die Kontaktaufnahme

Das Basischakra – Wurzeln in der Erde,Ankunft und Aufbruch

Ankunft und Aufbruch

Ein schlechter Start, ein wackelndes Fundament

Ein guter Start, eine stabile Basis

Ein vorzeitiges Ende

Praktische Empfehlungen

Lebensweisheiten

Das Sakralchakra – Männlichkeit und Weiblichkeit

Männliche Energie

Weibliche Energie

Praktische Empfehlungen

Lebensweisheiten

Das Solarplexuschakra – Emotionaler Zustand und Ballast

Nicht zu verarbeitende Erfahrungen, emotionale Traumata

Glück und Zufriedenheit

Übernommene emotionale Last des Menschen

Ein Teufelskreis aus Sorgen und Angst

Auf Händen tragen

Das große Saubermachen

Praktische Empfehlungen

Lebensweisheiten

Das Herzchakra – Liebe und Herzverbindungen

Ein gebrochenes Herz

Umfang und Tiefgang eines Herzens

Praktische Empfehlungen

Lebensweisheiten

Das Kehlchakra – Akzeptanz und Kommunikation

Akzeptanz

Koppen

Kommunikation

Praktische Empfehlungen

Lebensweisheiten

Das Stirnchakra – Empfindlichkeit,Intelligenz und Aufgeschlossenheit des Geistes

Aufgeschlossenheit des Geistes

Intelligenz

Sensibilität und Intuition

Willenskraft

Telepathische Kommunikation

Praktische Empfehlungen

Lebensweisheiten

Das Kronenchakra – Die Verbundenheit mit dem Univesum

Die Verbundenheit mit dem Universum

Ein geschlossenes Kronenchakra

Abschließen

Praktische Empfehlungen

Lebensweisheiten

Reines Wahrnehmen und deine eigene Entwicklung

Die einschränkenden Wände des Egos

Schmerzstellen

Deine eigenen Emotionen

Frage und Antwort

Der Kontakt- und Anteilnahmepunkt

Das Wurzel- oder Basischakra

Das Sakralchakra

Das Solarplexuschakra

Das Herzchakra

Das Kehlchakra

Das Stirnchakra

Das Kronenchakra

Allgemeine Fragen

Zurück zum natürlichen Zustand

Die Basis wiederherstellen (erstes Chakra)

Den Kern des Problems anpacken (drittes und viertes Chakra)

Die Krönung (zweites Chakra)

Die Folgen (fünftes Chakra)

Die Veranlagung (sechstes Chakra)

Die Rettung (siebtes Chakra)

Eine neue Chance

Nachwort

Danksagung

VORWORT

Nanda van Gestel – van der Schel mit ihrer Araberstute Eden. (Foto: Hans van Gestel)

Die Veröffentlichung meines ersten Buches, Die Seelenkraft der Pferde, war für mich sehr aufregend. Es handelte zum einen von Natural Horsemanship und zum anderen von telepathischer Kommunikation, Träumen, außerkörperlichen Erfahrungen und Reinkarnation. Als das Buch fertig war und ich es noch einmal von vorn bis hinten durchlas, erschrak ich, wie sehr ich meine Seele offenbart hatte. Wie würden die Menschen darauf reagieren? Würden sie mir glauben oder würden sie mich für verrückt erklären? Für mich mag das alles ja sehr natürlich und selbstverständlich sein, aber das ist wahrscheinlich nicht für jeden so. Ich selbst kenne es nicht anders, als Träume zu haben, in denen ich Menschen und Tiere treffe, die bereits verstorben waren, noch geboren werden mussten, in Narkose versetzt wurden oder krank waren. Die Pferde haben immer gewusst, wie sie mich in dieser Traumwelt finden konnten. Für sie schien es genauso selbstverständlich zu sein wie für mich. Als ich einige Male (gerade vor oder kurz nach einer Traumerfahrung) merkte, dass ich dicht über meinem Körper schwebte, begriff ich, dass meine Träume außerkörperliche Erfahrungen waren. Da alles, was ich in dieser anderen Wirklichkeit sah und hörte, immer der Wahrheit entsprach, habe ich über die Jahre den Wahrheitsgehalt meiner Erfahrungen erkannt.

Die Reaktionen auf Die Seelenkraft der Pferde übertrafen all meine Erwartungen. Ich bekam lange E-Mails und Briefe von Menschen, in denen sie mir erzählten, wie sehr sie mein Buch berührt hat. Ich bekam immer mehr Anfragen von Menschen, die wollten, dass ich telepathisch mit ihren Pferden Kontakt aufnehme. Bis dato waren die Botschaften der Pferde recht spontan während des Trainings mit einem Pferd gekommen, doch nun, mit den vielen Anfragen aus dem Ausland, hatte ich oft nur ein Foto zur Hand. Der beste Weg war für mich die Kontaktaufnahme in der anderen Realität in meinem Schlaf. Jeden Abend nahm ich ein Foto von einem Pferd mit ins Bett und besuchte es in der anderen Realität. Nach dem Aufwachen versuchte ich die ganzen Emotionen, Bilder und Gefühle sofort zu Papier zu bringen. Diese Arbeitsweise forderte aber nach einer Weile ihren Tribut von meiner Gesundheit. Die Lösung war einfach: Während meiner außerkörperlichen Erfahrungen sehe ich die Energiefelder der Pferde und weiß, was Störungen in diesen Feldern an bestimmten Stellen bedeuten. Bestimmte Ereignisse im Leben eines Pferdes hinterlassen, energetisch gesehen, immer die gleichen Spuren. Mithilfe dieser Erkenntnis habe ich ein System entwickelt, das es mir ermöglicht, die Seele eines Pferdes zu erfassen, während ich selbst wach bleibe. Meine Wahrnehmungen blieben genauso rein wie vorher, aber auf diese Weise war es für mich nicht mehr so anstrengend und ermüdend.

Diese Methode schien mir aber auch eine fantastische Möglichkeit zu sein, um Menschen diese Art der Kommunikation mit Pferden zu vermitteln; und so ist dieses Buch entstanden. Es ist eine detaillierte Beschreibung meiner Methode der telepathischen Kommunikation mit dem Pferd, die einem zeigt, an welchen Stellen des Körpers man seine Hände auflegen muss, um das Leben, die Emotionen und den Charakter eines Pferdes zu erfühlen.

DIE WEIDE DER SEELE

(Foto: Fotolia.com/Arman Zhenikeyev)

Am Anfang besuchte ich die himmlische Realität immer in meinen Träumen. Wenn ich mit einem Pferd in Kontakt treten wollte, nahm ich ein Foto des jeweiligen Pferdes mit ins Bett und fragte es, ob es mich in meinen Träumen besuchen würde. Sobald ich eingeschlafen war, erwachte ich in der anderen Realität am Rande der Weide. Manchmal wartete das Pferd vom Foto bereits am Tor auf mich, oder es kam auf mich zugelaufen. Allerdings gab es auch Pferde, die ich erst suchen musste, weil sie sich irgendwo auf der Weide in einer Ecke versteckten. Egal wie der erste Kontakt verlief, ob das Pferd zu mir gelaufen kam, oder ob ich ihm erst etwas Zeit geben musste, das Resultat war immer gleich: Meine Energie strömte komplett in die des Pferdes. Ich sah alles durch seine Augen und fühlte seine Emotionen. Die Tatsache, dass ich in meinen Träumen immer am Rand einer Weide erwachte und diese Weide dann durch die Augen eines Pferdes sah, brachte mich zu der Erkenntnis, dass die Weide symbolisch für die Seele eines Pferdes steht. Pferde kennen keine Türen und Mauern, denn sie haben keine Geheimnisse. Ihre Weide der Seele geht auf natürliche Weise in ihre Umgebung über.

Die zwei Zimmer der Realität

Ich vergleiche die irdische und die himmlische Realität gern mit zwei aneinandergrenzenden Zimmern, die mit einer Zwischentür verbunden sind. Wenn man älter wird, fällt bei den meisten Menschen diese Tür ins Schloss. Ab diesem Moment ist die irdische Realität die einzig wahre Wirklichkeit für diesen Menschen. Bei mir ist diese Zwischentür zum Himmlischen immer offen geblieben.

Als ich in Irland wohnte, fühlte ich die andere Wirklichkeit stärker als jemals zuvor. Ich lebte in diesen Jahren mit meiner Familie und den Pferden mitten in der Natur. Da meine Umgebung so schön im Gleichgewicht war, ohne jegliche störende Einflüsse, konnte ich es mir erlauben, meine Türen und Fenster durchgehend weit geöffnet zu lassen. Die Iren sprechen von the veil beziehungsweise dem Schleier, der die himmlische Welt für unsere irdischen Augen verborgen hält. Genauso fühlte es sich für mich in Irland an: als wären die beiden Zimmer nicht durch Wände, sondern durch einen dünnen Schleier voneinander getrennt. Wenn man als Mensch unter Menschen lebt, braucht man Mauern und Türen, um sich abzuschirmen. In Irland aber, umgeben von Pferden und der Natur, war der Schleier ausreichend.

Die Begrenzung

Die Seele eines wild lebenden Pferdes kennt keine Begrenzungen; sie fühlt sich an wie eine unendliche Prärie. Da ein wild lebendes Pferd keinen Unterschied zwischen sich und den anderen Pferden in seiner Herde macht, kann man von einer Gruppenseele sprechen. Durch ihren Umgang mit den Menschen entwickeln domestizierte Pferde ein Bewusstsein von Individualität, das wilde Pferde nicht kennen. Energetisch wird dies für mich fühlbar als eine Art von Abgrenzung: ein Zaun, der die Weide der Seele abschirmt von dem Rest der Schöpfung. Ein Zaun ist aber etwas völlig anderes als Mauern und Dächer. Aus diesem Grund spüren domestizierte Pferde auch immer noch eine starke Verbundenheit mit den Pferden auf der Nachbarkoppel, der Natur und schlussendlich mit allem, das lebt. Auf der Weide ihrer Seele sehen sie außerdem jede Nacht die Sterne am Himmel und deswegen fühlen sie sich – im Gegensatz zu Menschen – auch nie abgrenzt vom Himmlischen.

Die menschliche Seele ist im Vergleich dazu eher wie ein Haus, mit Mauern und einem Dach. Menschen fühlen sich meistens abgegrenzt von der himmlischen Realität und auch von dem unendlichen Netz aus Licht, das alles Lebendige umgibt. Erst wenn die Menschen ihre Fenster und Türen öffnen, fühlen sie sich wieder verbunden mit dem Rest der Schöpfung. In dem Moment, in dem wir uns wirklich mit dem Pferd verbinden, öffnen wir die „Tür“ unserer Seele automatisch.

DIE CHAKRA –

KOMMUNIKATIONSMETHODE

(Foto: Fotolia.com/Kseniya Abramova)

Die Seele eines Pferdes fühlt sich für mich wie eine große Weide an. Mithilfe der Chakra-Kommunikationsmethode wandern wir quasi gemütlich über diese Weide. Betrachtet man die Weide aus der Ferne, kann man bereits erkennen, ob die Weide insgesamt eher schön, sonnig oder doch schattig, groß oder klein, reich oder arm, gut erhalten oder schlecht gepflegt ist. Wenn man dann von einem Ort zum nächsten läuft und mal hier und da eine Zeit lang verweilt, wird das vorher geformte Bild immer spezifischer und genauer. Nach dieser Wanderung kann man schließlich genau sagen, wo es die schönsten Blumen gibt, wo die schönsten Heilkräuter wachsen, wo die Sonne ungestört strahlen kann, wo es eher schattig ist und welche Teile der Weide mit Unkraut zugewuchert sind. Unterwegs sammeln wir den von Menschen hinterlassenen Müll ein und rupfen die giftigen Pflanzen aus. Indem wir Licht in die schattigen Gebiete der Weide bringen, wird sich das Pferd dieser in Vergessenheit geratenen oder den noch nicht entdeckten Teile seiner selbst wieder bewusst. Dadurch, dass man in vollen Zügen die schönen Dinge auf dieser Weide genießt, fühlt sich das Pferd gesehen und wertgeschätzt. Die Chakra-Kommunikationsmethode kann man sich am besten wie eine Landkarte vorstellen, in der deutlich angezeigt wird, was man an bestimmten Orten auf der Weide vorfinden kann, was diese bedeuten und, vor allem, was man damit machen kann. Ich hoffe, dass sich anhand dieser Karte immer mehr Pferde verstanden und gesehen fühlen können. Ich weiß, dass es eine wachsende Anzahl von Menschen gibt, die die Fenster und Türen ihrer Seele geöffnet haben und die sich dadurch, genauso wie Pferde auch, wieder mit dem All verbunden haben. Diese Gruppe von Menschen, die aus dieser Verbundenheit heraus leben und handeln wollen, werden jede Weide, die sie durchwandern, ein bisschen schöner machen und jedes Pferd, dem sie begegnen, ein bisschen näher zu sich selbst bringen.

Auren und Chakren

Jeder Mensch, jedes Pferd oder Lebewesen hat eine Aura (oder anders ausgedrückt ein Energiefeld), die es umgibt. Diese ist für die meisten Menschen nicht sichtbar, aber ich kenne nur wenige Menschen, die sie nicht fühlen können. Die Aura von Mensch und Tier wird oft als eiförmig beschrieben, kann sich aber auch vergrößern oder verkleinern. Direkt neben dem Körper ist die innerste Schicht, die am stärksten und am besten fühlbar ist. Nur dadurch, dass man in der Energie des Pferdes bleibt, kann man bereits sehr viel über das Pferd lernen. Bei manchen Pferden wird man Trauer fühlen, bei anderen Aufgewecktheit und Freude, Dankbarkeit, Müdigkeit, Wut, Glück und vieles mehr. Was man in dem Energiefeld des Pferdes fühlt, ist ein erster Eindruck, eine Übersicht. Wenn man dann die einzelnen Chakren des Pferdes eines nach dem anderen auf die gleiche Art und Weise erfühlt, kann man ein detailliertes Bild davon bekommen, wo bestimmte Emotionen ihren Ursprung haben.

Chakren sind Knotenpunkte von Energie, die eine Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele herstellen. Der Name Chakra stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „Rad“ oder „Reifen”. Es sind eigentlich kleine Drehkugeln, die Lebensenergie aus der Seele und dem Universum durch das Energiefeld des physischen Körpers weiterleiten und umgekehrt. Die Chakren sind also Ein- und Ausgang von Energie. Ich richte mich auf das, was nach außen ausgestrahlt wird. Ich sehe und höre das Pferd so, wie es tief in seinem Inneren wirklich ist. Dies ist eine Art der Heilung, die ich während meiner außerkörperlichen Erfahrungen in die andere Realität gelernt habe anzuwenden und die meines Erachtens nach auch anderen gegenüber die respektvollste ist. Durch das Wegnehmen des von unbewussten Menschen beigefügten Leids kann das Pferd wieder es selbst sein und in seinen natürlichen Zustand zurückkehren. Ein Pferd in seinem natürlichen Zustand ist eine der schönsten Schöpfungen der Natur, der man als Mensch eigentlich nichts mehr hinzufügen muss.

Wenn man sich für die Energie, welche die verschiedenen Chakren des Pferdes ausstrahlen, öffnet, bekommt man automatisch mehr Mitgefühl und Verständnis. Dadurch wird sich das Pferd gesehen, verstanden und gehört fühlen und der Kontakt wird dann ganz von selbst zustande kommen und sich vertiefen.

Die richtige Vorbereitung

Bevor man anfängt, mit seinem Pferd zu kommunizieren (oder zu arbeiten!), ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass man selbst in emotionaler Balance ist. Man sollte sich kurz die Zeit nehmen, den alltäglichen Stress abzulegen, sodass man unbefangen und damit empfänglich ist. Dazu atmet man am besten ein paarmal tief ein und aus, sodass sich das Herz öffnen kann. Sorgen und Ängste greifen wie eine klamme Hand nach unserem Herzen, wodurch dieses energetisch gesehen schrumpft und sich schließt. Vertrauen und Ruhe haben den gegenteiligen Effekt; sie helfen dem Herzen sich zu entspannen, sodass es sich öffnen kann, um zu geben und auch um zu empfangen.

Wenn man im Gleichgewicht mit seinem Herzchakra ist, kann man als Erstes versuchen, die Aura beziehungsweise das Energiefeld eines Pferdes zu erfühlen. Gelingt es einem, die Ausstrahlung eines Pferdes gut zu erfühlen, ist es an der Zeit, sich an den nächsten Schritt zu wagen. Bereits in der Aura eines Pferdes strahlt dessen Seele ein wenig in die Welt hinein, genauso wie man auch eine Weide hinter einem Zaun bereits ziemlich gut erkennen kann. Aber wir wollen noch tiefer vordringen; wir wollen die Weide der Seele auch von innen betrachten. Fängt man das Kommunizieren mit seinem eigenen Pferd an, braucht man von niemandem die Zustimmung. Auch wenn man ein Pferd reitet, es versorgt oder sonst wie für das Pferd verantwortlich ist, steht es einem zu, sich mit dem Pferd zu verbinden. Zu wilden Pferden, die niemandem gehören, darf auch jeder Kontakt aufnehmen. Ihre Seele ist wie eine weite Prärie: offen und frei zugänglich. Anders ist es bei domestizierten Pferden, die jemand anderes gehören. Eine Weide ist durch Menschen begrenzt, und wenn man dieses Land unrechtmäßig betritt, ist dies eine Übertretung der Grenzen.

In dem Moment, in dem man Kontakt mit einem Pferd aufnehmen will, muss man das Einverständnis des Besitzers haben. Allerdings gibt es eine Ausnahme zu dieser Regel, und zwar dann, wenn es keine Herzverbindung zwischen dem Pferd und seinem Besitzer gibt. In solch einem Fall wird das Pferd für einen Kontakt offen stehen. Meistens ist dies dann auch nötig, weil sich das Pferd nicht von seinem Besitzer gesehen oder gehört fühlt. Solche ungebundenen Pferde veranlassen den Kontakt auch häufig von sich aus. Dies sind Pferde, die stumm um Hilfe schreien. Oftmals empfängt man automatisch schon Bilder und Emotionen, wenn man sich so einem Pferd nähert.

Auch wenn es mal eine Herzverbindung zwischen Pferd und Besitzer gegeben hat, das Pferd aber zum Verkauf steht, wird es sich meistens frei genug fühlen, um ohne Zustimmung des Besitzers in Kontakt mit einem anderen Menschen zu treten. Diese Pferde rufen auch auf der energetischen Ebene nach Aufmerksamkeit. Ist dies nicht der Fall, kann man davon ausgehen, dass die Herzverbindung zwischen Pferd und Besitzer immer noch besteht. In solchen Fällen ist der Kauf eines solchen Pferdes aber auch sinnlos, da das Pferd eigentlich nicht von seinem Besitzer weg will und dieser das Pferd tief im Inneren vermutlich auch nicht verkaufen möchte. Wenn man die Erlaubnis hat, die Weide zu betreten, sollte man sich zunächst bei dem Pferd vorstellen und es auch fragen, ob es uns einlässt und wir einen Blick in seine Seele werfen dürfen.

Man sollte sich vor Augen halten, dass Kommunikation immer in zwei Richtungen verläuft. Pferde haben keinerlei Probleme, zu fühlen, was in uns vorgeht. Oftmals hören sie die Stimme unserer Seele deutlicher, als wir diese selbst vernehmen können, und sie tun ihr Bestes, uns diese wieder näherzubringen. Kommunikation mit einem Pferd fängt immer mit Fühlen und Zuhören an. Auch wenn dies für uns Menschen eigentlich etwas ganz Natürliches ist, kann uns dabei die eigene Entwicklung im Weg stehen (siehe Kapitel: Reines Wahrnehmen und deine eigene Entwicklung). Ich kann Menschen an einem Tag beibringen, mit ihrem Pferd zu kommunizieren, aber es dauert ein ganzes Leben, bis sie wirklich objektiv und rein zuhören können. Vor allem bei Pferden, die dir sehr am Herzen liegen, können dir deine eigenen Emotionen die Sicht manchmal etwas vernebeln.

Das Handauflegen

Die Fotos in diesem Buch zeigen anhand der Positionierung der Hände, wo genau die Chakren der Pferde erfühlbar sind. Damit man selbst diese auch erfühlen kann, muss man viel üben. Bei jedem Chakra gebe ich unter dem Punkt „Erfühlen“ Anweisungen und Tipps, um damit zu beginnen. Es ist nicht schlimm, wenn man zu Anfang seine Hände nicht genau an die richtige Stelle legt. Im ersten Moment ist das Erfühlen der Chakren vielmehr eine Art, die Energie des Pferdes zu erfassen. Dies geschieht allerdings auch schon, wenn man sich jeweils, getreu meiner Methode, auf einen bestimmten Aspekt seines Lebens konzentriert. Anstelle eines lediglich allgemeinen Eindrucks, erhält man von bis zu sieben verschiedenen Aspekten des Pferdes ein Bild, das bereits einiges über das Leben dieses Pferdes aussagt.

Welche Hand man zum Auflegen benutzt, hängt davon ab, ob man Rechts- oder Linkshänder ist. Ich selbst bin Rechtshänderin. Meine rechte Hand ist die gebende (starke) Hand, während meine linke Hand meine empfängliche (schwache) Hand ist. Bei den Kursen habe ich festgestellt, dass dies bei Linkshändern genau andersherum ist: Die linke Hand ist hier die gebende (starke) Hand, und die rechte Hand ist die empfängliche (schwache) Hand. Aber auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Um hierbei für so wenig Verwirrung wie möglich zu sorgen, werde ich anstelle von linker und rechter Hand von gebender und empfänglicher Hand sprechen.

Außer dem Basis- und dem Kronenchakra, die zusammen ein Paar ergeben, haben alle Chakren eine Vor- und eine Rückseite. Bedingt durch den Körperbau des Pferdes spreche ich beim zweiten, dritten und fünften Chakra lieber von der Unter- und Oberseite. Im Allgemeinen ist es hilfreich, die Rück-/Oberseite von einem Chakra mit seiner starken/gebenden Hand zu erfühlen, während sich die Vor-/Unterseite besser mit der schwachen/empfänglichen Hand erfühlen lässt. Man sollte einfach anfangen zu experimentieren, denn es geht darum, zu entdecken, was für einen selbst am besten funktioniert.

DER KONTAKT –UND ANTEILNAHMEPUNKT

Der Kontakt- und Anteilnahmepunkt ist besonders geeignet für den ersten Kontakt mit dem Pferd. Ich benutze hierfür meine gebende (starke) Hand, die ich (da ich Rechtshänderin bin) auf die linke Schulter des Pferdes lege. Ist die linke Hand die gebende (starke) Hand, benutze diese und lege sie auf die rechte Schulter des Pferdes. Wahrscheinlich machen die meisten Menschen dies intuitiv richtig, denn es ist eine leicht erreichbare Stelle für den ersten (Körper-) Kontakt mit dem Pferd.

Bei meiner eigenen Stute Eden ist es eigentlich nicht nötig, auf diese offizielle Art und Weise Kontakt aufzunehmen, da unsere Energien so ineinander verwoben sind, dass wir quasi immer in Kontakt zueinander stehen. Trotzdem lege ich gern meine Hand auf diese Stelle an ihrem Körper, wenn ich allgemeine Fragen habe oder ihr nur mitteilen will, dass ich mit ihr fühle.

Auch Menschen haben auf ihren Schultern so einen Kontakt- und Anteilnahmepunkt. Wenn es einem Freund schlecht geht und man ihm sein Mitgefühl ausdrücken will, legt man ihm intuitiv die Hand auf die Schulter. Diese Geste drückt viel aus: „Geht es dir gut? Wie fühlst du dich? Gibt es etwas, das ich für dich tun kann?“ Es ist eine Art des Kontakts, mit dem man wortlos verdeutlichen kann, dass man mitfühlt und gern helfen würde. Bei einem Pferd funktioniert es also genauso wie bei Menschen. Wenn man seine gebende Hand auf dessen Schulter legt, lässt man es fühlen, dass man für es da ist, ein offenes Ohr und aufrichtiges Interesse hat, ohne sich dabei aufzudrängen.

Die Vordertür benutzen

Dies ist eine höfliche Art und Weise, Kontakt aufzunehmen, sich vorzustellen und seine guten Intentionen zu verdeutlichen. Auch wenn dieser Punkt kein Chakra ist, ist er doch – ebenso wie die Chakren – ein Eingang zu einem tieferen Kontakt und steht in der ayurvedischen Lehre für einen Marma-Punkt. Der Unterschied zwischen einem Marma-Punkt und einem Chakra ist der, dass die Energie bei einem Chakra nach außen fließt und eine Öffnung formt. Bei einem Marma-Punkt fließt die Energie nicht nach außen, sondern nur sehr nah unter der Oberfläche entlang. Wenn man seine Hand auf eines der sieben Chakren legt, kann man quasi sofort in das Pferd eindringen. Dies ist nicht schlimm, wenn das Pferd einen schon kennt und es einen bereits erwartet. Bei sehr guten Freunden kann man ja auch einfach die Hintertür benutzen. Für ein erstes Kennenlernen allerdings ist es höflicher, die Vordertür zu benutzen und erst mal zu klingeln, sich vorzustellen und dann abzuwarten, ob man dich hereinbittet. Wenn man über diesen Marma-Punkt mit dem Pferd Kontakt aufnimmt, ist es in etwa so, als würde man höflich warten, bis das Tor zur Weide der Seele geöffnet wird, anstatt dass man einfach über den Zaun springt. Meiner Meinung nach befindet sich hier das Eingangstor zur Weide der Seele.

Die Kontaktaufnahme

Wenn ich mittels eines Fotos mit einem Pferd Kontakt aufnehme, kann ich meine Hand selbstverständlich nicht direkt auf den Kontakt- und Anteilnahmepunkt legen. Trotzdem warte ich immer einen Moment an dieser Stelle, um mich vorzustellen und dem Pferd meine guten Absichten zu vermitteln. Wenn man mit einem noch unbekannten Pferd kommunizieren möchte, ist dies der erste Punkt, um mit dem Pferd in Kontakt zu treten. Legt man seine Hand an diese Stelle, sagt man dem Pferd wortlos: "Guten Tag. Dies ist, wer ich bin, meine Intentionen" sind rein und ich interessiere mich aufrichtig für deine Gefühlswelt. Darf ich hereinkommen?” Sofern du noch nicht die nötige Zustimmung erhalten hast, bleibt das Tor verschlossen, ansonsten wirst du erleben, dass du mehr als willkommen bist.

DAS BASISCHAKRA

WURZELN IN DER ERDE,ANKUNFT UND AUFBRUCH

Farbe: Rot

Physische Verbindungen: Dick- und Enddarm, Anus, Blut- und Zellaufbau, Hinterbeine

Drüsen(-funktion): Nebennieren

Erfühlen: Um das Basischakra bei einem Pferd zu fühlen, legst du deine Hand an den Ansatz des Schweifes und lässt sie dort etwas nach unten gleiten. Ich benutze hierfür immer meine gebende Hand. Man kann sich dieses Chakra wie ein rundes, scheinendes Rücklicht vorstellen. Probiere auch mal, deine Hand sich langsam nähern zu lassen und zu erfühlen, wie kräftig dieses Chakra ist. Wie weit nach hinten reicht seine Energie? Ist es im Gleichgewicht? Dreht es sich rechtsherum? Kannst du das fühlen? Fühlst du auch, ob die Bewegung stark und kräftig ist (wie ein Wirbelsturm) oder eher sanft und plätschernd?

Probiere auch im eigenen Körper zu erfühlen, wie tief die Wurzeln des Pferdes ins Erdreich reichen. Dies ist dann immer in Relation zu deiner eigenen Erdung. Wenn du deine Hand auf das Basischakra des Pferdes legst, sinkst du dann tiefer in die Erde? Fühlst du dich leichter oder bleibt es in etwa gleich?

Du kannst auch mit geschlossenen Augen das Pferd bitten, dir zu zeigen, wie tief seine Wurzeln in die Erde reichen. Sind sie nur ein paar Zentimeter oder gar einige Meter tief in der Erde? Probiere dies bei so vielen Pferden wie möglich aus, um ein immer besseres Gefühl dafür zu entwickeln. Wie weit reichen die Wurzeln zur Seite; wie viel Platz nimmt das Fundament des Pferdes ein?