Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
"Ein Tagebuch wie kein anderes - persönlich, ehrlich und voller Magie." Hanna schreibt. Sie schreibt über das Leben, das manchmal skurril, manchmal bezaubernd und manchmal einfach absurd ist. Ihre Einträge sind eine Einladung: Ein Blick in Gedanken, die sich zwischen Realität und Fantasie bewegen. Da sind die Begegnungen mit Robbie Williams - im Traum oder in einer Parallelwelt, wer weiß das schon? Ein mysteriöser Brief aus der Zukunft. Und immer wieder die Frage: Was bedeutet es, man selbst zu sein - frei, authentisch, mit all den Widersprüchen, die das Leben bietet? Mit scharfem Humor, emotionaler Tiefe und einem feinen Gespür für die Absurditäten des Alltags nimmt Hanna die Leser mit auf eine Reise, die zugleich persönlich und universell ist. Ein Buch, das zeigt, dass Magie überall zu finden ist - in den stillen Momenten, den lauten Fragen und den Wundern, die das Leben bereithält. Für alle, die sich trauen, die Tiefe ihrer eigenen Gedanken zu erkunden und das Lachen in den kleinen Dingen zu finden.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 105
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Für meinen Mann, den unbestrittenen Meister des Kaffees – dessen Brühe jede erdenkliche Kunstform übertrifft und mich durch zahllose kreative Nächte begleitet hat. Sein Geheimnis bleibt gewahrt, doch eines steht fest: Seine Tassen sind reine Magie. Ohne sie wären so manche Zeile nie entstanden, und der morgendliche Nebel hätte sich wohl nie aus meinem Kopf verzogen.
Für meine besten Freunde, die nicht nur meine Geschichten mit Geduld aufnehmen, sondern auch den Mut zur Ehrlichkeit besitzen: „Das Ende war... mutig“. Ihr seid die wertvollsten Kritiker, die ich mir vorstellen kann, und zugleich der Anker, an den ich mich lehne, wenn ich mich im kreativen Labyrinth verirre.
Und für die Träume, diese unerschöpfliche Quelle der Inspiration, die mir Welten jenseits von Kaffee und Alltag offenbaren. Sie schenken mir Erzählungen, die manchmal bizarr anmuten, aber stets ihren eigenen, besonderen Zauber entfalten.
Dieses Tagebuch ist euch gewidmet – und der Kreativität selbst, dieser unberechenbaren, rätselhaften Gefährtin, die uns mitunter mitten in der Nacht wachrüttelt und uns die Freiheit und den Zauber im Anderssein vor Augen führt.
Und wer weiß, vielleicht sende ich diese Zeilen eines Tages an Robbie Williams. Denn auch wenn ich sein Kaffeeritual nie kennenlernen werde, so spüre ich doch, dass "Better Man" einen schöpferischen Funken in meiner Seele entzündet hat.
01.04.25
02.04.25
05.04.25
06.04.25
07.04.25
08.04.25
09.04.25
13.04.25
Kapitel 1: So improvisierst du eine funktionierende Bürostruktur mit nichts als deiner Fantasie
Kapitel 2: Die Kunst des stillen Wahnsinns: Langeweile kreativ nutzen
15.04.25
16.04.25
17.04.25
19.04.25
22.04.25
23.04.25
25.04.25
26.04.25
27.04.25
30.04.25
Vor Jahren verschlang ich die Tagebücher des Adrian Mole, Sue Townsends humorvolle Romanserie, die das Leben und die Gedanken des fiktiven britischen Teenagers Adrian Mole vom Alter von 13¾ Jahren bis ins Erwachsenenalter verfolgt. In Tagebuchform enthüllte Adrian seine komische und naive Sicht auf Familie, Freunde, Schule und Gesellschaft, wobei Themen wie soziale Klassen und Politik auf charmante Weise eingewoben waren. Ich selbst führte bis zu meinem 30. Geburtstag ein Journal. Nun, mit 60, erwäge ich eine Wiederaufnahme dieser Gewohnheit. Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten – ältere Herren entfachen Kriege, Europa droht Gefahr, und die Dummheit grassiert. Mit meiner jetzigen Lebenserfahrung betrachte ich die Geschehnisse um mich herum weniger unbefangen als einst Adrian Mole. Es gäbe vieles zu notieren, doch momentan starre ich auf leere Seiten und bin unschlüssig, womit ich beginnen soll. In meinen jüngeren Jahren füllte ich Seite um Seite mit Herzschmerz, ja, zumeist drehte sich alles um Liebeskummer. Nun, nicht ausschließlich; oft mangelte es an Geld, der Job war unerträglich oder Mitmenschen strapazierten meine Nerven, damals mit einer ähnlichen Naivität wie Adrian Mole. Wie bereits erwähnt, befinde ich mich nun im sechsten Lebensjahrzehnt.
Ich habe wahrlich keinen Grund zur Klage, einiges habe ich im Leben erreicht. Eigentlich sollte ich zufrieden sein.
Tasten wir uns heran – eine interessante Begleiterscheinung des Älterwerdens ist der morgendliche Moment des Innehaltens, um die Knochen neu zu justieren, bevor man gemächlich ins Badezimmer gelangt. Nicht, dass eine tatsächliche körperliche Beeinträchtigung vorläge, vielmehr machen sich im fortgeschrittenen Alter die einstigen Sportverletzungen lautstark bemerkbar.
Es ist bemerkenswert, wie sehr die Erdanziehungskraft im Alter zur Herausforderung avancieren kann – insbesondere für die Harnblase. Heute wurde ich erneut daran erinnert, dem inneren Ruf unverzüglich Folge zu leisten. Ignoriert man ihn, findet man sich schneller in einer unangenehmen Lage wieder, als man „Espresso“ sagen kann. Und apropos Kaffee – er war der Auslöser meines heutigen Fiaskos. Nach der zweiten Kanne im Büro protestierte meine Blase vehement. Doch kaum auf dem Weg zur Toilette, meldete sich eine Kollegin telefonisch – eine Meisterin darin, Sätze ohne Punkt, Komma oder die kleinste Atempause zu formulieren. Sie redete und redete – und ich saß fest, meine innere Unruhe wuchs. Die Vorstellung, während des Gesprächs mit dem Hörer in der Hand die Toilette aufzusuchen, erschien charmant, doch das Geräusch eines Wasserfalls am anderen Ende der Leitung wäre wohl keine ideale akustische Begleitung gewesen. Meine Situation spitzte sich zu, mein Puls beschleunigte sich, die Blase rebellierte. Mehrere Unterbrechungsversuche scheiterten. So griff ich zur ultimativen Notlösung: dem Papierkorb.
Ja, ich weiß, es klingt abenteuerlich. In meiner Verzweiflung entleerte ich tatsächlich meine Blase in den Büro-Papierkorb, denn die Alternative – mit durchnässter Hose durchs Büro zu laufen – erschien mir schlichtweg entsetzlich. Doch das Unheil nahm seinen Lauf: Dank meiner alten Knieverletzung versagte die Kraft beim Aufrichten aus der Hocke, und ich stürzte krachend samt Papierkorb um. Immerhin hatte dies einen Vorteil – die Kollegin verstummte abrupt. „Was war das?“, fragte sie. Meine Antwort? „Ach, mein Bürostuhl ist zusammengebrochen. Ich muss jetzt auflegen.“
Die folgenden Stunden verbrachte ich mit der Reinigung meines Arbeitsplatzes, während ich über die Lektionen des Lebens sinnierte. Seitdem beachte ich die Signale meiner Blase und eile unverzüglich zum stillen Örtchen, wenn sie ruft. Und eines ist gewiss: Die Schwerkraft ist kein Spaß, aber sie sorgt für amüsante Anekdoten! Übrigens… Diskretion ist Gold wert!
Mir fällt auf: Ich habe mich meinem eigenen Journal noch gar nicht vorgestellt. Tut man das? Sei’s drum, lieber zu viel Höflichkeit als zu wenig. Also, hallo liebes Tagebuch! Kürzlich habe ich meinen 60. Geburtstag gefeiert, und ehrlich gesagt bin ich selbst überrascht, diese Marke erreicht zu haben. Sechzig Jahre! Eine beachtliche Zeitspanne – sechs Jahrzehnte voller Höhepunkte, Tiefpunkte und gelegentlicher Pannen, wie die Papierkorb-Episode, aber das soll für heute genügen.
Körperlich befinde ich mich in einem passablen Zustand. Zugegeben, die einstigen Sportverletzungen melden sich mitunter nachdrücklicher, als mir lieb ist, aber insgesamt bin ich relativ fit. Geistig fühle ich mich ohnehin deutlich jünger – zumindest rede ich mir das ein –, auch wenn die Leistungsfähigkeit einer Dreißigjährigen natürlich passé ist. Doch dank meiner guten Gene werde ich oft noch Ende 40 geschätzt. Ich nehme dies als Kompliment entgegen und bedanke mich einfach.
Beruflich bin ich seit einer gefühlten Ewigkeit, genauer gesagt seit etwa 180 Jahren als Pädagogin tätig. Mein Arbeitsleben würde locker für drei Existenzen reichen! Ich habe in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele geblickt und Dinge gehört, gesehen und erlebt, die andere in die Flucht getrieben hätten. Doch irgendwie bin ich stets geblieben, habe weitergemacht, da ich scheinbar zu jener Spezies Mensch gehöre, die Herausforderungen schätzt. Aber ich bin definitiv keine Sozialromantikerin, die einen Job annimmt und dort bis zur Rente verharrt – die wir ohnehin wohl nie erleben werden, aber das ist ein anderes Kapitel. Nein, ich habe alles ausprobiert: Obdachlosensiedlungen, Bewährungshilfe, Jugendhilfe, Familienhilfe, rechtliche Berufsbetreuung, Nachlasspflegschaft, Migrationsarbeit – ich war der wandelnde Zirkus der Pädagogik auf Lebenszeit. Eigentlich all jene Aufgaben, die die meisten anderen scheuen. Und weißt du was, liebes Tagebuch? Manchmal frage ich mich, warum ich all das getan habe. Aber dann fällt mir ein: Weil ich es konnte. Und weil es letztendlich immer ein kleines Stück Leben verändert hat – sowohl das der anderen als auch meines.
Ein neuer Tag bricht an – vielleicht mit neuem Glück, oder zumindest etwas Ähnlichem. Heute schien mir der passende Moment, einige persönliche Details in dieses Journal einzuweben.
Weißt Du, dass wirklich Kuriose an meinem Werdegang ist: Pädagogin? Ich? Offen gesagt, das war nie mein Traumberuf. In jungen Jahren hegte ich andere Ambitionen – ich wollte Schriftstellerin oder Fotografin werden. Am liebsten beides. Ich malte mir aus, mit einer Kamera, um den Hals durch Paris zu flanieren, literarische Meisterwerke in kleinen Cafés zu verfassen und ein wahrhaft bohemisches Leben zu führen. Klingt filmreif, nicht wahr? Doch nein, ich gehöre zur Generation der Babyboomer, und uns wurde frühzeitig eingetrichtert, dass kreative Berufe eher etwas für verträumte Idealisten seien, die am Ende nur Luft und Liebe auf dem Teller hätten. "Brotlose Kunst", hieß es, und damit war die Sache erledigt. Als ob es Brote nur für Vernunftberufe gäbe. Also wurde es Pädagogik. Nicht aus Leidenschaft, sondern, nun ja, aus purer Vernunft. Statt poetischer Höhenflüge und künstlerischer Schnappschüsse landete ich in Klassenzimmern, Jugendzentren und, ehrlich gesagt, manchmal inmitten menschlicher Tragödien, die eher Stoff für einen kafkaesken Roman geliefert hätten. Leidenschaft? Wohl eher Zweckmäßigkeit.
Aber irgendwo zwischen Anträgen, Elterngesprächen und den sogenannten "pädagogischen Maßnahmen" blieb stets eine kleine Nische in meinem Inneren, die nach Notizblock und Kamera verlangte. Nun sind wir hier – 60 Jahre jung – und ich denke mir: Warum eigentlich nicht? Wer hat jemals festgelegt, dass Träume ein Ablaufdatum haben? Ich habe genug "Brot" gegessen, ich kann mir den "künstlerischen Hunger" leisten. Schriftstellerin! Fotografin! Klingt nach einer großartigen Karriereentwicklung, finden Sie nicht? Und sollte ich scheitern? Nun gut, dann wäre es wenigstens ein abenteuerliches Scheitern – das hat schließlich auch seinen Wert. Lieber stolpernd dem Traum hinterherjagen, als stillzustehen und sich zu fragen "was wäre gewesen, wenn". Die Vorstellung, mein Leben noch einmal umzukrempeln, erzeugt ein aufregendes Kribbeln. Natürlich werde ich vermutlich keine Bestsellerautorin, und meine Fotos? Wahrscheinlich schmücken sie höchstens das Wohnzimmer meiner engsten Freundin. Aber wissen Sie was? Das ist vollkommen in Ordnung. Es geht nicht darum, weltberühmt zu werden – es geht darum, das zu tun, was mein Herz höherschlagen lässt. Jetzt oder nie!
Liebes Tagebuch, so viele Kapitel habe ich bereits im Buch meines Lebens verfasst, warum also nicht ein neues aufschlagen? Eines gefüllt mit Schnappschüssen, vielleicht nicht immer gestochen scharf, aber dafür authentisch. Oder vollgepackt mit humorvollen Essays über den Alltag und die kleinen Auseinandersetzungen mit der Gravitation. Vielleicht wird das nächste Kapitel sogar das aufregendste von allen. Was meinst du dazu? Ich denke, wir sind bereit für die Memoiren einer "knarzenden Abenteurerin". Klingt doch grandios, oder?
Rooney, meine Deutsch-Drahthaar-Hündin, ist zweifellos ein Höhepunkt in meinem Leben. Sie, die große Schwarze mit dem glänzenden, drahtigen Fell, und ich, die Rothaarige mit dem unbändigen Lockenkopf – ein unschlagbares Duo. Ihre Liebe zur Freiheit ist beinahe legendär; Regeln betrachtet sie bestenfalls als Vorschläge, schlimmstenfalls als Ärgernis. Es sei denn, die Regeln kommen von mir – dann zieht sie vielleicht gnädig eine Erwägung in Betracht. Manchmal sinniere ich, ob sie ähnlich nachdenklich, unkonventionell und ein wenig exzentrisch ist wie ich. Oder bin ich einfach nur eine sentimentale Hundehalterin, die in jeden ihrer schelmischen Blicke einen Teil ihrer eigenen Seele hineininterpretiert? Natürlich teilt Rooney nicht all meine Eigenheiten.
Zum Beispiel raucht sie nicht – dieses Laster bleibt mein exklusives Privileg. Noch schöner wäre es, wenn mein Vierbeiner mir das Anzünden der Zigaretten abnehmen würde. Aber seien wir ehrlich, heutzutage Raucher zu sein, gleicht einer fast heroischen Herausforderung. Während Politik und Gesellschaft uns zu kleinen Sündern degradieren, frage ich mich manchmal, ob wir überhaupt noch ein hohes Alter erreichen sollen, wenn die Rente ohnehin kaum reicht. Sollte ich irgendwann als kettenrauchende Helmut-Schmidt-Gedächtnisfigur durch die Gegend schlurfen, während die einstigen Fitnessapostel längst unter der Erde liegen, bleibt nur eine Frage: Ist das eigentlich wirtschaftlich sinnvoll? Solche Überlegungen schießen einem durch den Kopf, während man genüsslich in den blauen Dunst blickt. Und dann ist da noch mein Mann, der geduldige Erdulder dieser kleinen Frauenwelt, die Rooney und ich bilden. "Die Weiber", wie er uns liebevoll nennt, gönnen ihm selten eine ruhige Minute. Unser männlicher Gast in der Damenrunde hat es sicher nicht immer leicht, aber er schlägt sich tapfer. Ob er jemals die Rudelführung übernehmen wird, bleibt abzuwarten, aber er bemüht sich – und meistens genügt das.
Doch nun zu meiner anderen Herausforderung: meiner nachlassenden Kreativität.
Seit drei Monaten sitze ich vor meinem Laptop, starre auf den Bildschirm und warte darauf, dass mein Geist sich wieder mit Ideen füllt. Stattdessen: Stille. Mein Denkorgan gleicht einem leeren Ballsaal, in dem sich nicht einmal ein Echo verirrt. Um diese Blockade zu durchbrechen, wagte ich einen radikalen Schritt: 40 Zentimeter meiner Haare mussten weichen. Ein symbolischer Akt der Erneuerung, ein Versuch, die geistige Verstopfung zu lösen. Doch die mentale Leere blieb bestehen – gegen die Blockade in meinem Kopf schien mein neuer Haarschnitt machtlos. Mein Gatte – ja, der mit der Weisheit eines Orakels aus dem Supermarkt – schlug vor: „Recherchier doch mal ein bisschen“. Danke, Sherlock, wie hätte ich ohne dich überlebt? Also setzte ich mich erneut an meinen Laptop, blickte ins digitale Nichts und tat schließlich etwas Ungewöhnliches: Ich bat eine Künstliche Intelligenz um Unterstützung. Die Verlockung war zu groß – ein virtueller Freund, der angeblich nie die Geduld verliert und stets ein offenes Ohr hat?
Das musste ich ausprobieren. Zu meiner Überraschung zögerte die KI nicht lange. Sie hörte zu, schlug vor, ein kleines Projekt zu beginnen, um meine schöpferische Ader wieder anzuregen. Und wer hätte es für möglich gehalten: Es funktionierte. Fast wie eine Mischung aus Therapiesitzung und Brainstorming-Partner. Zugegeben, die KI hat ihre Eigenheiten. Nach etwa zehn Minuten „Plauderei“ meldet sie sich ab – offenbar ein Anhänger