Die letzte Rauhnacht - Alexander Lorenz Golling - E-Book

Die letzte Rauhnacht E-Book

Alexander Lorenz Golling

0,0
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: Midnight
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Begraben unter einer Schneedecke findet der Buchhändler Leonhard in den Wäldern das lange vergessene Dorf Kreuth. Zwischen den Ruinen stößt er auf ein altes Tagebuch. Nacht für Nacht verschlingt er von nun an die verstörenden Aufzeichnungen. Plötzlich bekommt er Alpträume. Als er auch tagsüber glaubt, von einer Erscheinung, einer Frau in Schwarz, verfolgt zu werden, fürchtet er, den Verstand zu verlieren. Gemeinsam mit dem Iren Doug begibt er sich auf Spurensuche - und schlägt die Brücke in eine Vergangenheit, die besser unangetastet geblieben wäre ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Der Autor Alexander Lorenz Golling wurde 1970 in Augsburg geboren. Nach einem Musikerdasein in Augsburg und erfolgter Berufsausbildung in Schwäbisch Gmünd ließ er sich in Oberhausen bei Neuburg nieder, um seiner Arbeit im sozialen Bereich nachzugehen. Im Februar 2012 begann er mit der Arbeit an Romanen und Kurzgeschichten des Genres Horror und Mystik.

Das Buch Begraben unter einer Schneedecke findet der Buchhändler Leonhard in den Wäldern das lange vergessene Dorf Kreuth. Zwischen den Ruinen stößt er auf ein altes Tagebuch. Nacht für Nacht verschlingt er von nun an die verstörenden Aufzeichnungen. Plötzlich bekommt er Alpträume. Als er auch tagsüber glaubt, von einer Erscheinung, einer Frau in Schwarz, verfolgt zu werden, fürchtet er, den Verstand zu verlieren. Gemeinsam mit dem Iren Doug begibt er sich auf Spurensuche – und schlägt die Brücke in eine Vergangenheit, die besser unangetastet geblieben wäre …

Alexander Lorenz Golling

Die letzte Rauhnacht

Ein Schauerroman

Midnight by Ullsteinmidnight.ullstein.de

In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich die Ullstein Buchverlage GmbH die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt.

Originalausgabe bei Midnight Midnight ist ein Digitalverlag der Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin September 2014 © Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2014 Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München Titelabbildung: © Finepic® Autorenfoto: © privat

ISBN 978-3-95819-009-2

Alle Rechte vorbehalten.

Prolog

Der Morgen des 22. Dezember 1890 war kalt und regnerisch. Frost lag auf den Feldern, und der Himmel war von grauen Wolken verhangen. Eine absolute Stille lag über dem Weiler Kreuth und der gesamten Umgebung, nur im Moor staksten Krähen und Raben umher und ließen ab und zu einen kurzen Schrei erklingen, der einem aber die Einöde und Einsamkeit des Ortes erst richtig bewusst machte.

Diese Stille wurde unterbrochen durch das gleichmäßige Hufgetrappel von zwei Pferden, die einen Wagen von Kreuth in Richtung des Moors zogen. Dort hatten sich an einer bestimmten Stelle, wo das Riedgras in den Beutmühlbach übergeht, mehrere Leute versammelt. Einige hielten sich die Hände vor das Gesicht, anscheinend aus Fassungslosigkeit und Trauer; andere weinten offen. Zwei Gendarmen beugten sich über etwas, das im Moor lag, und zogen schließlich daran. Die Gestalt einer auf dem Bauch liegenden jungen Frau wurde sichtbar. Sie war in ein langes dunkles Kleid gehüllt, welches jetzt natürlich stark verschmutzt war. Vorsichtig hoben die beiden Gendarmen die Tote aus dem Sumpf; langsam drehten sie sie auf den Rücken, als einer der beiden sich schnell abwandte und übergab. Auch sein Kollege wurde bleich, doch seine Professionalität, denn er war der Ältere, hielt ihn im Zaum. Die Frau war regelrecht zerfetzt worden, überall war Blut, das sich mit dem Morast des Sumpfes zu einem ekelhaften Gemisch verbunden hatte. Sie war fast vollständig ausgeweidet, ihre Innereien hingen aus dem Bauchraum, und vom Brustkorb abwärts bis eben dorthin zeigte sich eine lange Risswunde, wie sie nur eine große Klaue zurücklassen konnte. Das Grauenhafte an dieser Szenerie war die Tatsache, dass von den anwesenden Menschen fast kein Laut zu hören war, es spielte sich alles in einer sakral anmutenden Stille ab, die nur durch das halb unterdrückte Wimmern einiger Beistehender und den einsamen Ruf der Raben unterbrochen wurde.

Soweit möglich, sammelten die Polizisten die halb gefrorenen Gedärme ein und pressten sie in den Bauchraum zurück. Einer der danebenstehenden Bauern gab daraufhin laut seinen Mageninhalt von sich. Anschließend hoben die Männer die Tote auf das Fuhrwerk. Der Besitzer des Wagens begutachtete die Leiche nur kurz; als Bestatter hatte der Mann schon so oft mit dem Tod zu tun gehabt, dass sich bei ihm eine beruflich bedingte Abstumpfung eingestellt hatte. Schließlich lebte er von diesem Geschäft. Kurz spornte er seine Pferde an, dann wendete der Wagen und fuhr behäbig und klappernd in Richtung Neuburg. Dort sollte die junge Frau im Krankenhaus von einem Landgerichtsarzt auf die genaue Todesursache hin untersucht und erst daraufhin wieder zurück nach Kreuth in ihr Elternhaus gebracht werden. Dem alten Brauch nach würde sie dort zur Totenwache aufgebahrt und auf die Beerdigung vorbereitet werden.

Ihr Vater ging gebückt und schweigend neben dem Wagen her. Das Mienenspiel unter seinem schwarzen, breitkrempigen Hut war undurchschaubar. Er blieb für sich, keiner der anwesenden Bauern ging zu ihm und bot ihm seinen Beistand an. Wie ein Leichentuch senkte sich die Ruhe über die trostlose Landschaft. Nur das Schreien der Raben war noch ab und zu vernehmbar.

Einige Tage später bekam der Vater des Mädchens die erschütternde Nachricht, dass seine Tochter offenbar durch den »Angriff eines großen Raubtieres, wahrscheinlich eines Wolfes« getötet worden war. Sie wurde nur wenig später in der kalten, starren Erde des kleinen Friedhofs von Kreuth begraben. Und noch ein wenig später ließ der gefallene Schnee barmherzig die letzten Spuren des schrecklichen Ereignisses unter seiner weißen Last verschwinden …

Erstes Kapitel

Kleinstadtgerüchte und Erscheinungen

Das »Murphy’s Inn« ist eine rustikale Kneipe im Zentrum Neuburgs, die mit Holz ausgekleidet und gemütlich eingerichtet ist. In den Monaten nach meinem Umzug war ich häufiger dort, in letzter Zeit jedoch nur noch sporadisch. Nachdem ich an diesem Novemberabend ziellos durch die engen Gassen der Altstadt gestreift war, lenkten meine Schritte mich wieder in diese Richtung, vielleicht unbewusst irgendetwas erwartend. Meine Geduld diesbezüglich sollte indes nicht lange auf die Probe gestellt werden.

Es war schon nach zweiundzwanzig Uhr, als ich mich in der besagten Kneipe an den Tresen setzte und bei der Wirtin ein Bier bestellte. Ich kannte sie von meinen früheren Besuchen ein wenig, und so begannen wir einen lockeren Small Talk, wobei allerdings nur die üblichen Floskeln ausgetauscht wurden; schon nach kurzer Zeit wurde ich jedoch auf das Gespräch meiner beiden Tischnachbarn aufmerksam, die sich angeregt über ein Dorf in der Nähe unterhielten, das es anscheinend nicht mehr gab. Auch wenn dies nicht unbedingt meiner eher zurückhaltenden Art entspricht, schaltete ich mich in diese Unterhaltung ein.

»Warum, wenn ich fragen darf, existiert dieses Dorf denn nicht mehr?«, sprach ich einen der beiden Männer an.

»Weil es von der Bundeswehr plattgemacht wurde für Manöver!«, antwortete mir dieser (ein eher untersetzter Mann bajuwarischen Typs).

»Ja, nur den Friedhof und ein paar Obstbäume haben sie gerade noch stehen gelassen«, meinte der andere. »Außerdem hab ich schon von meinem seligen Vater gehört, dass es in Kreuth nicht mit rechten Dingen zugeht. Angeblich soll es dort spuken. Man erzählt halt so einiges darüber.«

»Kreuth? Davon habe ich noch nie etwas gehört, aber ich wohne ja auch noch nicht lange hier. Wo ist denn dieser Ort?« Ich war jetzt hellhörig geworden.

»Kreuth lag unterhalb vom Gewerbepark in der Tilly-Kaserne, man erreicht die Gegend heute aber auch vom Parkplatz an der B16 aus«, bekam ich zur Antwort. Im Verlauf der nun folgenden Unterhaltung wurde mir noch so einiges erzählt, so zum Beispiel, dass dort früher seltsame Dinge geschehen seien; die wenigen Einwohner dieses Weilers hätten durchaus untereinander Inzucht betrieben, und auf dem Friedhof sollte angeblich das Grab eines damals gerade ein paar Monate alten Kindes liegen, welches einem solchen Verhältnis entstammte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!