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Die Protagonistin kann nicht damit umgehen, von ihrem Mann verlassen worden zu sein. Er lebt nun mit ihrer besten Freundin zusammen. Ihr Hass gegen die ehemalige Freundin treibt sie soweit, dass sie diese während eines gemeinsamen Abendessens vergiftet. Nach dem Mord wird sie von zermürbenden Ängsten und schlechtem Gewissen gequält. Als sie nachts den Ort des Geschehens noch einmal aufsucht, macht sie eine erschreckende Beobachtung und ist sich danach sicher, dass die Freundin noch lebt. Schließlich ist sie dem Druck, stündlich festgenommen zu werden, nicht mehr gewachsen und zeigt sich selbst bei der Polizei an. Ein tragisches Ende zeichnet sich ab.
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Seitenzahl: 16
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Maya Khoury
Die Macht meiner Angst
Kurzkrimi
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Die Macht meiner Angst
Impressum neobooks
Mein Hass ist grenzenlos. Er beherrscht mich Stunde um Stunde und lässt mich an nichts anderes mehr denken als an sie. Wie ein krankhaftes Geschwür hat sich mein selbstquälerischer Groll in meinem Körper eingenistet. Ich gerate immer weiter in den Sog meines zerstörerischen Gefühls und drohe daran zu ersticken, wenn ich dem nicht bald Einhalt gebiete.
Wie oft stand ich in der Nähe des Gebäudes, wo beide arbeiten, abgeschirmt durch eine Mauer. Ich sah sie zu ihrem Auto gehen, Hand in Hand als glückliches verliebtes Paar, das nach Hause fährt. Und ich stand da wie festgewachsen und mit blutendem Herzen. Sie hat mir meinen Mann gestohlen. Dafür soll sie mit ihrem Leben bezahlen, das schwöre ich. Und dann wird er zu mir zurückkehren.
Allmählich reift in meinem Kopf ein mörderischer Plan, der bedenkliche Formen annimmt.
Ich verlor jegliche Kontrolle über meinen unbändigen Hass und entschloss mich schließlich, meinen Plan zu verwirklichen.
Zunächst rufe ich sie an, meine ehemals beste Freundin. Die Frau, die mir meinen Mann ausgespannt hat. Ich lasse mir nichts anmerken.
„Hallo wie geht’s dir?“
Kurze Pause am anderen Ende der Leitung. Sie scheint überrascht zu sein.
„Mir geht es gut, und dir?“ fragt sie unsicher.
Ich kämpfe mit mir und lächle grimmig.
„Auch gut, ich arbeite viel.“
Ich höre, wie sie tief Luft holt.
„Arbeite nicht zu viel, gönne dir einmal etwas,“ sagt sie.
Ich fletsche im Geiste die Zähne und bringe mühsam hervor:
„Ich wollte dir sagen, dass ich dir nicht böse bin wegen dieser Sache. Unsere Trennung war voraussehbar. Du kannst nichts dafür.“
Eine Äußerung, die ich mir herausgequält habe und was für eine Lüge, denn ich erinnere mich noch gut an das heftige Flirten der Beiden. Und es schmerzte tief und das tut es immer noch.