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Eine medizinische Doktorarbeit zu schreiben, ist kein Spaziergang - eher eine Bergwanderung. Vorbereitung und Planung sind daher genauso wichtig wie eine detaillierte Karte, die den direkten Weg zum Gipfel weist. Dieses Buch ist eine solche Karte, denn es gliedert den Schreibprozess in Etappen, die die Promovierenden erfolgreich absolvieren können - Schritt für Schritt. Dieses Buch ist eine praktische Schreibanleitung. Mit seinen vielen Praxis-Tipps und Formulierungshilfen eignet es sich als Hands-On-Anleitung, die sich Promovierende direkt neben ihre Tastatur legen können. Und: Dieses Buch hat System. Es beschreibt ein strukturiertes Vorgehen, das in definierten Schreibphasen zu einer Doktorarbeit führt, die alle wissenschaftlichen, stilistischen und formalen Anforderungen erfüllt.
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Seitenzahl: 163
Veröffentlichungsjahr: 2019
Die medizinische Doktorarbeit – Schreiben mit System
Eine praktische Anleitung
DER AUTOR: Stefan Lang kennt den wissenschaftlichen Schreib- und Publikationsprozess aus eigener Erfahrung: Viele Jahre arbeitete er als Wissenschaftler in der klinischen und biotechnologischen Forschung. Heute verfasst er als selbstständiger SCIENTIFIC & MEDICAL WRITER medizinische Originalartikel, Reviews und Forschungsanträge. Als Schreibtrainer leitet er außerdem zahlreiche Kurse zum wissenschaftlichen Schreiben. Sein erfolgreichster Workshop ‚DIE MEDIZINISCHE DOKTORARBEIT’ war die Grundlage dieses Buches.
ÜBER DIESES BUCH: Eine medizinische Doktorarbeit zu schreiben ist kein Spaziergang, eher eine Bergwanderung. Das heißt: Vorbereitung und Planung sind genauso wichtig wie eine detaillierte Karte, die den direkten Weg zum Gipfel weist. Dieses Buch ist eine solche Karte. Denn es gliedert den Schreibprozess in einzelne Phasen und Etappen, die die Doktorandinnen und Doktoranden schrittweise absolvieren können: Vorbereitung & Planung, Gliederung, wissenschaftliches Schreiben, Überarbeitung mit Schlusskorrektur und Layout. So gelangen die Promovierenden ohne Umwege ans Ziel und überzeugen nicht nur ihre Doktorväter, Doktormütter und Gutachter, sondern auch alle anderen Leser.
Stefan Lang
Die medizinische Doktorarbeit – Schreiben mit System
Eine praktische Anleitung
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Der Autor hat den Text dieses Buches sorgfältig erarbeitet. Fehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung des Autors, gleich aus welchem Rechtsgrund, ist ausgeschlossen.
© 2019 Dr. Stefan Lang (www.forschen-schreiben-publizieren.de)
BUCHCOVER-GESTALTUNG: Sabine Remolt (www.schech-design.de)
FOTO BUCHCOVER: Woman science technologist in laboratory ©Sergey Nivens (fotolia.com [#111170205])
ICONS BUCHCOVER: Education icons ©Nikolai Titov (fotolia.com [#75626372])
Illustrationen BUCHINNENTEIL: ©Dr. Stefan Lang
VERLAG & DRUCK: tredition GmbH, Halenreie 40 – 44, 22359 Hamburg
ISBN Paperback: 978-3-7482-9382-8
ISBN Hardcover: 978-3-7482-9383-5
ISBN e-Book: 978-3-7482-9384-2
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Das gilt auch für die Entnahme einzelner Abbildungen und bei auszugsweiser Verwendung des Textes.
Inhalt
Das Projekt Doktorarbeit
Unsicherheiten und Ängste
Die Betreuung – manchmal keine große Hilfe
So geht's besser: Arbeiten in Schreibphasen
Die Vorbereitung
Die Technik
Textverarbeitung
Tabellenkalkulation
Literaturverwaltung
Sonstige Technik: Rechtschreibkorrektursoftware
Organisation und Planung
Die Promotionsordnung
Der Betreuer, die Betreuerin
Die richtige innere Einstellung
Kurzanleitung Vorbereitung
Das Konzept der Doktorarbeit
Die Eckpunkte einer wissenschaftlichen Argumentation
Konzept – die Koordinaten des Ziels ‚Doktorarbeit‘
Die erste Koordinate: Relevanz und Hintergrund
Die zweite Koordinate: Fragestellung oder Zielsetzung
Die dritte Koordinate: der methodische Ansatz
Die vierte Koordinate: die Ergebnisse
Die fünfte Koordinate: Schlussfolgerung und Ausblick
Die Kontrolle des Konzepts
Das Konzept als Grundlage der nächsten Arbeitsschritte
Kurzanleitung Konzept
Die Gliederung
Technische und formale Aspekte der Gliederung
Kapitel
Abschnitte und Absätze
Überschriften: wissenschaftliche Konventionen
Die Gliederung der Einleitung
Anforderungen: Relevanz, Vorwissen, Wissensdefizite
Aufbau: vom Allgemeinen zum Speziellen
Die Gliederung der Problemstellung
Die Gliederung von Material & Methoden
Anforderungen: detailliert und übersichtlich
Aufbau: Gliederungsvarianten
Die Gliederung der Ergebnisse
Anforderung: didaktisch-sinnvoll strukturiert
Aufbau: Vor- und Hauptversuche
Gliederungstools für den Ergebnisteil: Absätze und Stellvertretersätze
Ergebnisse visualisieren mit Abbildungen und Tabellen
Gliederung der Ergebnisse: Alles auf einem Blick
Die Gliederung der Diskussion
Anforderungen: Kontext und Selbstkritik
Aufbau: Anfang, Mitte und Ende
Weitere Kapitel – von der Titelseite zur Danksagung
Kontrolle der Gliederung: Checkliste
Kurzanleitung
Wissenschaftliches Schreiben
Absatzplanung
Anforderungen an einen wissenschaftlichen Absatz
Die Übersicht im ersten Satz: Topic Sentence
Gängige Absatzstrukturen in Wissenschaftstexten
Vier mögliche Satzanfänge
Sätze
Sätze formulieren
Die richtige Zeitform
Jede wichtige Information verdient einen eigenen Satz
Weniger wichtige Infos können in Nebensätzen beigeordnet werden
Worte und Begriffe
Drei Anforderungen an die Worte einer medizinischen Doktorarbeit
Zahlen
Grundregel
Ausnahmen
Abkürzungen
Wie Abkürzungen eingeführt werden
Wie viele Abkürzungen darf man verwenden?
Die Abkürzung englischer Begriffe
Abbildungen, Tabellen und ihre Legenden
Der Feinschliff
Optimieren Sie Ihre Abbildungen
Abbildungslegenden
Optimieren Sie Ihre Tabellen
Der Verweis auf Abbildungen und Tabellen im Text
Zitate, Quellen und das Literaturverzeichnis
Stressfaktor Zitieren
Was muss zitiert werden?
Wie verweise ich im Text auf eine Quelle?
Wo genau platziere ich den Verweis auf eine Quelle im Text?
Das Literaturverzeichnis
Was jetzt noch fehlt
Zusammenfassung
Problemstellung
Titelseiten
Verzeichnisse
Danksagung
Lebenslauf
Kurzanleitung
Die Überarbeitung
Vier Dimensionen der Verständlichkeit
Optimierung der Verständlichkeit
Einfachheit
Struktur
Kürze
Stimulation
Stilfragen
Übermäßiges Passiv
Übermäßiger Nominalstil
Schlusskorrektur
Definierte Korrekturschritte
Inhaltliche Korrektur
Technische Korrektur
Manuelles Korrekturlesen
Kurzanleitung
Layout
Schriftbild
Absätze
Seiten
Kopf- und Fußzeile
Abbildungen, Tabellen und Listen
Häufige Layout-Fehler
Verzeichnisse
Druck
Kurzanleitung
Am Ziel
Der ganze Aufwand
Blick zurück
Anhang
Material und Methoden – welche Details genannt werden müssen
Material
Methoden
Formulierungshilfen: Übersichtssätze und Satzanfänge
Einleitung
Material und Methoden
Ergebnisse
Diskussion
Glossar
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1.Planungs- und Schreibphasen der medizinischen Doktorarbeit
ABBILDUNG 2.Diese Softwarefunktionen sollten Sie kennen
ABBILDUNG 3.Eckpunkte einer wissenschaftlichen Argumentation (Konzept)
ABBILDUNG 4.Die Eckpunkte des Konzepts als Grundlage der Gliederung
ABBILDUNG 5.Exemplarische Gliederungsvarianten (aktuelle Promotionsordnungen)
ABBILDUNG 6.Gliederung der Einleitung
ABBILDUNG 7.Aufbau der Problemstellung
ABBILDUNG 8.Gliederung Material & Methoden (experimentelle Doktorarbeit) ABBILDUNG 9. Gliederung Material & Methoden (Studie)
ABBILDUNG 10.Gliederung Material & Methoden (statistische Doktorarbeit)
ABBILDUNG 11.Gliederungsvarianten des Ergebnisteils
ABBILDUNG 12.Alle Ergebnisse auf einen Blick
ABBILDUNG 13.Aufbau der Diskussion
ABBILDUNG 14.Fokus der einzelnen Kapitel einer Doktorarbeit
ABBILDUNG 15.Wissenschaftliche Absätze besitzen eine innere Struktur
ABBILDUNG 16.Gängige Absatzstrukturen wissenschaftlicher Texte
ABBILDUNG 17.Satzbau und Satzlänge
ABBILDUNG 18.Gute und schlechte wissenschaftliche Diagramme
ABBILDUNG 19.ABBILDUNG mit Legende
ABBILDUNG 20.Beispiel einer wissenschaftlichen Tabelle
ABBILDUNG 21.Verständlichkeitsmodell (nach Langer, Schulz von Thun und Tausch)
ABBILDUNG 22.Die Phasen der Schlusskorrektur
ABBILDUNG 23.Seitenlayout
ABBILDUNG 24.Fehler im Seitenlayout
ABBILDUNG 25.Gestaltung der Kopfzeile
ABBILDUNG 26.ABBILDUNGen im Seitenlayout
Verzeichnis der Praxis-Tipps
PRAXIS-TIPP: Bleiben Sie fokussiert!
PRAXIS-TIPP: Datensicherung
PRAXIS-TIPP: „Fortschritt“-Datei
PRAXIS-TIPP: Schriftlich und in ganzen Sätzen
PRAXIS-TIPP: Fragestellung in klaren Worten
PRAXIS-TIPP: Absätze planen mit Stellvertretersätzen
PRAXIS-TIPP: Literaturarbeit und Gliederung
PRAXIS-TIPP: Sammeln Sie das Material, das Sie später benötigen
PRAXIS-TIPP: Formulieren Sie ‚Ergebnisse‘
PRAXIS-TIPP: Methodische Probleme festhalten
PRAXIS-TIPP: Erst die Übersicht, dann die Details
PRAXIS-TIPP: Welche Zeit für welches Kapitel?
PRAXIS-TIPP: Wie genau muss man bei Material & Methoden sein?
PRAXIS-TIPP: Zahlen in Abbildungen, Tabellen und Texten
PRAXIS-TIPP: Abbildungen einfügen
PRAXIS-TIPP: Was tun bei sehr umfangreichen Tabellen?
PRAXIS-TIPP: Zitierstile im Vergleich
PRAXIS-TIPP: Meiden Sie Verständlichkeitskiller
PRAXIS-TIPP: Nominalstil schnell und zuverlässig identifizieren
PRAXIS-TIPP: Achten Sie auf kritische Stellen – ‚Trouble Spots‘
PRAXIS-TIPP: Ein Buch beginnt auf der rechten Seite
Das Projekt Doktorarbeit
Eine medizinische Doktorarbeit ist kein Zuckerschlecken, denn die Doktorandinnen und Doktoranden stehen vor schweren Herausforderungen: In relativ kurzer Zeit müssen sie experimentelle und statistische Methoden lernen. Außerdem müssen sie verstehen, was es überhaupt heißt, wissenschaftlich zu arbeiten. Sind die Ergebnisse dann „im Kasten“ und die Daten ausgewertet, stellt sich schon die nächste Frage: „Wie soll ich daraus nun eine Doktorarbeit schreiben?“
Unsicherheiten und Ängste
Warum ist das wissenschaftliche Schreiben für viele Doktoranden ein Problem? Weil Doktorandinnen und Doktoranden der Medizin meist über nur eine sehr geringe oder gar keine Schreiberfahrung verfügen. Die Frage, wodurch ein Text eigentlich zum Wissenschaftstext wird, sorgt für die erste große Unsicherheit. Der Anspruch, sich präzise und zugleich verständlich auszudrücken, für die zweite. Und schließlich gibt es dann noch die vielen formalen Regeln und Vorschriften, die es zu beachten gilt – sie treiben den Promovierenden meist tiefe Sorgenfalten auf die Stirn: Wie zitiere ich korrekt? Wie viele Leerzeichen setze ich zwischen der Zahl und der wissenschaftlichen Einheit? Wie werden Überschriften nummeriert? Darf ich „ich“ oder „wir“ schreiben? Gehört die Zusammenfassung an den Anfang oder an das Ende? Fragen über Fragen.
Zu diesen Unsicherheiten gesellt sich die mangelnde Erfahrung mit Textverarbeitungs-, Rechtschreibkorrektur-, Grafik- und LITERATURVERWALTUNGSPROGRAMMEN. Während Absolventen anderer Fachrichtungen bereits im Studium zahlreiche Texte wie etwa Praktikumsberichte anfertigen mussten und auf diese Weise erste Erfahrungen sammeln konnten, ergeht es Doktorandinnen und Doktoranden der Medizin oftmals ganz anders: Oft sitzen sie etwas ratlos vor ihrem Computer, wenn sie beginnen wollen, ihre Doktorarbeit zusammenzuschreiben.
Die Betreuung – manchmal keine große Hilfe
Seit etwa 10 Jahren führe ich regelmäßig Workshops zum wissenschaftlichen Schreiben durch. Die Schwierigkeiten, von denen die Kursteilnehmer dort berichten, haben sich über die Jahre nicht verändert. Die Betreuer der Doktorarbeit seien meist keine große Hilfe, berichten viele Teilnehmer. Denn: Mit Fragen und Problemen, die während des Schreibens auftauchen, wollen sie in der Regel nicht behelligt werden. Stattdessen beschäftigen sie sich erst am Ende des Schreibprojektes mit dem vollständigen Manuskript der Doktorarbeit. Ein Fehler – denn je früher sich Promovierende und Betreuer austauschen, desto weniger Arbeit haben alle Beteiligten am Ende. Beschäftigen sich die Betreuer erst mit dem finalen Manuskript, werden meist zahlreiche zeitraubende und nervtötende Korrekturschleifen notwendig. Ein strukturierter und planvoller Schreibprozess dagegen, der feste und frühzeitige Kontrollschritte vorsieht, spart Zeit und schont die Nerven – die der Promovierenden und die der Betreuer.
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, aus meinem Workshop ein Buch zu machen – eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben speziell für Promovierende der Medizin. Es sollte ein praktisches Buch werden und es hat diese Ansprüche: Es soll die Promovierenden während des gesamten Schreibprozesses begleiten, ihre Arbeit in überschaubare Abschnitte gliedern und ihnen die Möglichkeit geben, während des Entstehungsprozesses immer wieder die Ausrichtung ihrer Doktorarbeit neu zu justieren. Darüber hinaus soll dieses Buch den Promovierenden Ängste und Unsicherheiten nehmen – denn nur dann können sie sich ganz auf das konzentrieren, worauf es ankommt: auf den wissenschaftlichen Inhalt.
So geht's besser: Arbeiten in Schreibphasen
Machen wir uns nichts vor: Eine medizinische Doktorarbeit zu schreiben, ist kein Sonntagnachmittagsspaziergang – eher eine alpine Bergwanderung. Bei einer Bergwanderung wäre es ungeschickt, einfach loszugehen, ohne sich vorher Gedanken über Ausrüstung, Ziel und Route zu machen. Fehlen wichtige Ausrüstungsgegenstände, muss man womöglich umkehren und die Tour auf den nächsten Tag verschieben. Hat man kein klares Ziel vor Augen, etwa weil der Gipfel am Morgen noch hinter Wolken verborgen war, kann man den Bedarf an Zeit und Proviant nicht planen. Und ohne sich für eine direkte Route entschieden zu haben, wird man viele Umwege gehen müssen, um endlich irgendwann, vermutlich spät nachts und völlig erschöpft ans Ziel zu gelangen.
Doch es geht auch anderes – das gilt für das Wandern und das wissenschaftliche Schreiben: Gliedern Sie Ihr Projekt „Doktorarbeit“ in definierte Planungs- und Schreibphasen, die Sie Schritt für Schritt absolvieren können. Das wird Ihnen helfen, sich gut vorbereitet auf den Weg zu machen, Ihr Ziel im Blick zu behalten und eine Route zu wählen, die direkt und ohne Umwege zum Erfolg führt.
Entsprechend habe ich auch diesen Ratgeber in einzelne Planungs- und Schreibphasen unterteilt. Folgende Kapitel erwarten Sie in diesem Buch:
►Vorbereitung: Software, Technik und Organisation – auf die richtige Ausrüstung kommt es an.
►Konzept: Eckpunkte der Argumentation – so legen Sie die Koordinaten Ihres Ziels fest.
►Gliederung: die Argumentation in den Kapiteln und Abschnitten Ihrer Doktorarbeit – so vermeiden Sie Umwege.
►Wissenschaftliches Schreiben: Fokus auf Verständlichkeit und Präzision – so gelangen Sie direkt ans Ziel.
►Überarbeitung: Blick zurück – für eine stilistisch einwandfreie und formal korrekte Doktorarbeit.
►Layout – damit auch das äußere Erscheinungsbild der Doktorarbeit stimmt.
In diesem Buch finden Sie zahlreiche Textbeispiele und Praxis-Tipps und jedes Kapitel endet mit einer Kurzanleitung. Diese Kurzanleitung dient als Protokoll, also als konkrete Arbeitsanleitung in Kurzform. Legen Sie diese Anleitung einfach neben Ihre Tastatur und erledigen Sie die genannten Arbeiten Schritt für Schritt.
Eines ist mir besonders wichtig: Versuchen Sie, die Arbeitsschritte Vorbereitung, Konzept, Gliederung, Schreiben, Überarbeitung und Layout klar voneinander zu trennen. Alles in einem einzigen Schritt erledigen zu wollen, kann nicht gut gehen. Denn es ist bereits schwer genug, einen verständlichen und präzisen Text zu schreiben. Wenn Sie sich während des Schreibens gleichzeitig noch mit diversen Stilfragen und Formalitäten beschäftigen, passiert Folgendes: Sie werden immer wieder aus Ihrem wissenschaftlichen Gedankengang herausgerissen und müssen sich immer wieder neu eindenken – und dann wird es richtig schwer, etwas Strukturiertes, Verständliches und Präzises zu Papier zu bringen.
Trennen Sie daher die Arbeitsschritte: Bereiten Sie sich vor, legen Sie die Eckpunkte Ihrer Argumentation fest, gliedern Sie den Text und schreiben Sie anschließend die Rohfassung der Doktorarbeit. Zum Schluss überarbeiten Sie Ihre Doktorarbeit stilistisch und formal.
Dieses strukturierte Vorgehen ist viel effektiver, weil Sie sich während jedes einzelnen Arbeitsschrittes auf eine spezifische Herausforderung fokussieren können. Ein weiterer Vorteil: Jede der einzelnen Schreibphasen kann separat kontrolliert werden – von Ihnen selbst, von Ihrem Betreuer oder Ihrer Betreuerin oder von Freunden und Kollegen (Abb. 1).
Abbildung 1. Planungs- und Schreibphasen der medizinischen Doktorarbeit. Jede Phase hat ihren eigenen Schwerpunkt (Fokus). Die Ergebnisse jeder einzelnen Planungs- und Schreibphase bilden jeweils die Grundlage für den folgenden Arbeitsschritt (Nutzen). Jede Planungs- und Schreibphase können Sie separat kontrollieren (√= empfohlene Kontrollen).
Praxis-Tipp: Bleiben Sie fokussiert!
Wenn Sie sich auf den Schwerpunkt jeder einzelnen Planungs- und Schreibphase konzentrieren, können Sie fokussierter und somit effektivier arbeiten.
■Wenn Sie an dem Konzept arbeiten, konzentrieren Sie sich auf die zentralen Aussagen Ihrer Doktorarbeit – alle Details lassen Sie außer Acht.
■Wenn Sie an der Gliederung arbeiten, liegt der Fokus auf der Argumentation innerhalb der Kapitel und Abschnitte – mit einzelnen Formulierungen müssen Sie sich jetzt noch nicht beschäftigen.
■Wenn Sie die erste Version Ihrer Doktorarbeit schreiben, geht es um Logik und Verständlichkeit – stilistische und formale Fragen verschieben Sie auf später.
■Wenn Sie Ihren Text überarbeiten, optimieren Sie seinen Stil und sorgen dafür, dass alle formalen Anforderungen erfüllt sind.
■Um das äußere Erscheinungsbild kümmern Sie sich erst ganz zum Schluss (Layout).
Die Vorbereitung
In meinem Vorwort habe ich die Doktorarbeit mit einer Bergwanderung verglichen – auf beides sollte man sich intensiv vorbereiten. Vielleicht genügt es für einen kurzen Spaziergang, einfach Handy und Geldbeutel einzustecken und loszulaufen – nicht jedoch bei einer zünftigen Bergwanderung. Denn haben Sie Ihre Regenjacke vergessen, werden Sie trotz Handy und Geldbeutel fürchterlich nass werden. Daher beschäftigt sich das erste Kapitel dieses Ratgebers mit der notwendigen Vorbereitung und Ausrüstung – vor allem mit der Software, die Sie benötigen werden. Dieses Kapitel kann natürlich kein Software-Tutorial ersetzen. Es wird Ihnen aber die wichtigsten Funktionen nennen, die Sie zum Verfassen einer Doktorarbeit benötigen.
Die Technik
Textverarbeitung
Formatvorlagen
Wenn Sie ein neues Word-Dokument öffnen und beginnen zu schreiben, verwenden Sie automatisch die voreingestellte FORMATVORLAGE „Standard“. Sie haben sicherlich bereits festgestellt, dass es auch Formatvorlagen für Überschriften unterschiedlicher Hierarchie gibt: die Überschrift 1 etwa für die großen Kapitel und die Überschriften 2, 3 und 4 für untergeordnete Abschnitte. Auch für alle anderen wiederkehrenden Textelemente wie etwa Abbildungslegenden oder Tabellenbeschriftungen können Sie sich eigene Formatvorlagen anlegen.
Formatvorlagen zu benutzen, bietet Ihnen folgende Vorteile: Aus den Überschriften können Sie das Inhaltsverzeichnis völlig automatisiert und fehlerfrei erstellen. Und: Ihre Doktorarbeit erhält ein stimmiges Erscheinungsbild, denn alle Elemente wie Absätze, Abbildungslegenden und Tabellenbeschriftungen besitzen jeweils ein einheitliches Aussehen. Das Erscheinungsbild zum Beispiel der Überschriften können Sie jederzeit nachträglich und für alle Überschriften im Text übereinstimmend ändern – einfach, indem Sie die Formatvorlage anpassen. Daher sollten Sie sich jetzt zu Beginn Ihres Projektes auch nicht mit Fragen des Layouts, also mit Dingen wie Schriftgrößen und Zeilenabständen auseinandersetzen. Benutzen Sie einfach Formatvorlagen, ändern können Sie sie später. In den Formatvorlagen stellen Sie auch den Abstand zwischen einzelnen Absätzen oder Überschriften ein. Keinesfalls sollte Sie Abstände erzeugen, indem Sie Leerzeilen einfügen (durch zweimaliges Drücken der RETURN-Taste). Solche doppelten Leerzeilen führen später meist zu einem sehr unruhigen Schriftbild.
Neben Formatvorlagen für Überschriften und vollständige Absätze (Formatvorlagen-Typ: „Absatz“) gibt es auch solche, die nur einzelne Worte betreffen (Formatvorlagen-Typ: „Zeichen“). Damit kann man etwa englischen oder lateinischen Begriffen eine einheitliche Schreibweise (zum Beispiel kursiv) zuordnen. Einige Universitäten verlangen dies ausdrücklich. Die folgende Übersicht verrät Ihnen, welche Formatvorlagen beim Schreiben einer Doktorarbeit im Allgemeinen sinnvoll sind:
► Standard
► Überschrift 1, 2, 3 etc.
► Abbildungslegende
► Tabellentitel, Tabellentext
► Listen
► Anglizismen, Latinismen
Tabellen-Tool
Jedes Textverarbeitungsprogramm besitzt ein Werkzeug, mit dem man Tabellen erstellen oder aus Excel importierte Tabellen bearbeiten kann. Spaltenbreite, Zeilenhöhe und Begrenzungslinien lassen sich so korrekt und ordentlich einstellen. Nicht dagegen, wenn man versucht, eine Tabelle ohne dieses Tool zusammenzubasteln – etwa mithilfe von Leerzeichen oder Tabstopps. Das Ergebnis ist dann meist verheerend und nicht akzeptabel. Benutzen Sie also in jedem Fall die Option „Einfügen“ → „Tabelle“ Ihres Textverarbeitungsprogramms.
Seiten- und Abschnittswechsel
Beim SEITENWECHSEL springt der Cursor einfach auf die nächste Seite. Diese Funktion sollten Sie, wenn überhaupt, erst später benutzen, wenn Sie dem Layout Ihres Textes den letzten Feinschliff geben. Wichtiger sind die Abschnittswechsel, die Sie zwischen den Kapiteln oder zumindest nach den ersten Titelseiten und den Verzeichnissen einführen.
Mit einem ABSCHNITTSWECHSEL können Sie eine bestimmte PAGINIERUNG (Seitenzahlen) auf einen einzelnen Abschnitt beschränken. So tragen die ersten und letzten Seiten der Doktorarbeit, nämlich die Titelseiten und die Danksagung, meist keine Seitenzahlen. Die Seiten des Inhalts-, Abbildungs- und Tabellenverzeichnisses erhalten oft eine vom eigentlichen Text abweichende Nummerierung (z. B. mit römischen Ziffern). Die Paginierung des Textes Ihrer Doktorarbeit mit arabischen Ziffern beginnt dann mit „1“ und erstreckt sich in jedem Fall bis zum Literaturverzeichnis. Mithilfe des Abschnittswechsels lässt sich also jeder Abschnitt individuell gestalten (hierzu müssen Sie, wenn Sie die Kopfzeile eines Abschnittes bearbeiten, die Option „mit vorheriger verknüpfen“ deaktivieren).
Verzeichnisse
Das Inhaltsverzeichnis sollten Sie in jedem Fall automatisiert erstellen – kein Problem, wenn Sie die entsprechenden Formatvorlagen für Überschriften verwendet haben. Auch Abbildungs- und Tabellenverzeichnisse können Sie so generieren. Das Literaturverzeichnis erstellen Sie ebenfalls automatisiert mithilfe Ihrer LITERATURVERWALTUNGSSOFTWARE (siehe unten).
Soll Ihre Arbeit ein Abkürzungsverzeichnis enthalten? Dann legen Sie doch gleich zu Beginn Ihrer Arbeit eine Excel-Liste an, in der Sie alle benutzten Abkürzungen eintragen. Übrigens entbindet auch ein Abkürzungsverzeichnis nicht von der Verpflichtung, alle Abkürzungen im Text einzuführen.
Sinnvolle Werkzeuge: SCHNELLBAUSTEINE, Suchfunktion, Kommentare
SCHNELLBAUSTEINE (Feld): Hier finden Sie die Möglichkeit, in der Kopfzeile einer Seite die jeweilige Kapitelüberschrift zu platzieren. Zum Beispiel tragen dann alle bzw. je nach gewählter Einstellung nur die geraden oder ungeraden Seiten der Einleitung das Wort „Einleitung“ in der Kopfzeile.
SUCHFUNKTION: Die Suchfunktion ist gerade für die abschließende Überarbeitung hilfreich. Denn mit ihr lassen sich Fehler und Stilprobleme gezielt aufspüren. Außerdem können Sie kontrollieren, ob Sie die eingeführten Abkürzungen durchgängig verwendet haben.
ÄNDERUNGEN NACHVERFOLGEN, KOMMENTARE: Beides erleichtert die Zusammenarbeit mit dem Betreuer. Bleiben gelöschte oder ergänzte Stellen im Text sichtbar, kann man diese Änderungen später entweder annehmen oder ablehnen. Und werden Anmerkungen mithilfe der Kommentarfunktion eingefügt, ist das sehr viel übersichtlicher, als wenn jemand seine Anmerkung einfach in den Text hinein schreibt.
Tabellenkalkulation