Die neue Milde Ableitungsdiät nach F.X. Mayr - Erich Rauch - E-Book

Die neue Milde Ableitungsdiät nach F.X. Mayr E-Book

Erich Rauch

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Beschreibung

Der Weg zur Gesundheit führt durch den Darm

Sie sind immer unter Strom, aber Ihre Verdauung ist träge und belastet Sie? Dann ist es Zeit, etwas zu tun: entschlacken, entgiften und die Darmtätigkeit regulieren mit der Milden Ableitungsdiät. Sie hilft Ihnen, Ernährungsballast abzuwerfen und Ihre Verdauung wieder zu regenerieren. Seit über 50 Jahren ist die Milde Ableitungsdiät die sanfteste aller Kuren des Ernährungspioniers F.X. Mayr. Sie ist als kurz- und mittelfristige Diät optimal dazu geeignet, die Grundlage für eine gesündere, wertvolle Ernährung und damit auch für neues Wohlbefinden zu legen.

Ihr Begleiter durch alle drei Stufen der Diät
Übersichtliche Pläne zeigen Ihnen, was Sie in jeder Stufe erwartet und auf welche positiven Effekte Sie sich freuen dürfen. Entdecken Sie über 140 köstliche Rezepte sowie Menüvorschläge für Ihr persönliches Genusswochenende nach der Kur - denn Heilung und Genuss lassen sich wunderbar verbinden!

 

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Seitenzahl: 275

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Die neue Milde Ableitungsdiät nach F.X. Mayr

Die Aufbaukur für Ihren Darm

Erich Rauch, Peter Mayr

19. komplett überarbeitete Auflage

Liebe Leserin, lieber Leser,

Mayr-Kuren haben Tradition. Der österreichische Arzt Dr. med. Franz Xaver Mayr (1875 – 1965) entwickelte die nach ihm benannte Diagnostik- und Therapiemethode, denn er erkannte früh, dass die Darmgesundheit entscheidend für die Gesamtgesundheit und das Wohlbefinden ist. Dr. med. Erich Rauch (1922 – 2003) wurde sein Schüler, entwickelte die Methode weiter und machte sie durch zahlreiche Bücher bekannt. Dieses Wissen hat nichts an Brisanz eingebüßt. Im Gegenteil, im Zeitalter von Fastfood und Fertigprodukten auf der einen sowie Rohkost und Vollkorn auf der anderen Seite bleibt unser Darm auf der Strecke. Es gab wohl noch nie so viele Menschen wie heute, die durch falsche und Überernährung unter Verdauungsschwäche, Verschlackung und Übersäuerung mit allen Folgebeschwerden und -erkrankungen leiden.

Eine Mayr-Diät ist da die reine Wohltat für den malträtierten Darm: Endlich erhält er genau das und nur so viel, wie er tatsächlich verarbeiten kann. Es gibt verschiedene Abstufungen von Mayr-Kuren. Sie dienen alle der Schonung und Regeneration des Verdauungstraktes sowie der Stärkung der Verdauungskraft. Das Ziel ist eine gesunde, bedarfsangepasste, vollwertige Ernährung, die der individuellen Verdauungsleistung entspricht. Die Milde Ableitungsdiät (MAD), um die es hier geht, ist die mildeste Mayr-Kurform, die auch problemlos zuhause durchgeführt werden kann. Sie ist für jeden geeignet, der etwas für seine (Darm-)Gesundheit tun möchte, unabhängig davon, ob dies vorbeugend geschieht oder Sie bereits unter Beschwerden leiden. Die MAD kann ebenfalls als Überleitung von einer anderen Mayr-Diät (z. B. Teefasten oder Milch-Semmel-Diät) zur Normalkost dienen.

Dieser Buchklassiker wurde für die 18. Auflage gründlich entschlackt und überarbeitet. Dies haben Peter Mayr, der als Diät-Küchenmeister schon für die 1. Auflage 1978 die Rezepte entwickelte, und für den 2003 verstorbenen Autoren Dr. Erich Rauch sein Sohn Dr. Florian Rauch – ebenfalls Mayr-Arzt – übernommen.

Klagenfurt und Wien, Herbst 2014Peter Mayr und Florian Rauch

Inhaltsverzeichnis

Liebe Leserin, lieber Leser,

Teil I Die Milde Ableitungsdiät stellt sich vor

1 Die Grundlagen der MAD

1.1 Die Mayr-Heilprinzipien

1.2 Wie die MAD entwickelt wurde

1.2.1 Unsere Verdauungsorgane sind unser »Wurzelsystem«

1.3 Gute Gründe, die MAD durchzuführen

1.3.1 Magen- und Darmstörungen

1.3.2 Rheuma, Gicht

1.3.3 Wirbelsäulen- und Bandscheibenschäden

1.3.4 Übergewicht und Folgezustände

1.3.5 Herz-Kreislauf-Störungen, Bluthochdruck

1.3.6 Psychosomatische Störungen

1.4 Untersuchung durch einen Mayr-Arzt

1.5 Die 3 Stufen der Milden Ableitungsdiät

1.5.1 Die Dauer der MAD-Stufen ist variabel

2 So funktioniert die MAD

2.1 Pflegen Sie die Mayr-Esskultur

2.1.1 Ein Wort zum »Hunger«

2.2 Was isst und trinkt man bei der MAD?

2.3 Milch nimmt eine zentrale Stellung ein

2.4 Trinken Sie viel Kräutertee und Wasser

2.5 Kein Tag ohne Gemüsebrühe

2.6 Wohltuend: warmer Brei aus Getreideflocken

2.7 Entsäuernd: die vielseitige Basensuppe

2.8 Gewürze und Kräuter einsetzen

2.8.1 Richtig dosieren

2.9 Achten Sie bei Fleisch und Fisch auf Qualität

2.9.1 Kalb- und Rindfleisch

2.9.2 Geflügel

2.9.3 Fisch liefert leicht verdauliches Eiweiß und gesunde Fette

2.9.4 Einkauf und Lagerung

2.10 Im Wok garen

2.11 Welche Fette und wie viel?

2.11.1 Lebensunfreundliche Fette

2.11.2 Lebensfreundliche Fette

2.11.3 Welche Fette werden besonders empfohlen?

2.12 Aufstrichfett und kalt gepresste Öle

2.13 Erhitzen von Fett in der Pfanne

2.13.1 Wirkung naturbelassener Fette

2.14 Essen Sie abends möglichst wenig

2.14.1 Die Säuren neutralisieren

2.15 Ungünstige Lebensmittel, die Sie meiden sollten

2.16 Nahrungsmittelintoleranzen

2.16.1 Laktoseintoleranz

2.16.2 Fruktoseintoleranz

2.16.3 Histaminintoleranz

2.16.4 Zöliakie und Glutenunverträglichkeit

Teil II Die Milde Ableitungsdiät I

3 MAD I: schonen und beruhigen

3.1 In Ruhe frühstücken

3.1.1 Milch

3.1.2 Kräutertee

3.1.3 Kursemmel oder Dinkelfladen

3.1.4 Quark

3.1.5 Warmer Getreideflockenbrei

3.2 Zwischendurch: Kräutertee oder Brühe

3.3 Basensuppe zum Mittag

3.4 Essen Sie mittags das Hauptgericht

3.5 Grundzubereitung Basensauce

3.6 Abends ist Schmalhans Küchenmeister

4 Frühstück MAD I

5 Suppen MAD I

6 Hauptgerichte MAD I

Teil III Die Milde Ableitungsdiät II

7 MAD II: Verdauungskraft stärken

7.1 Mehr Auswahl beim Frühstück

7.2 Zum Mittag erst eine Basensuppe

7.2.1 Gemüse und Fisch mit Wasserdampf garen

7.3 Das Abendessen bleibt sparsam

8 Frühstück MAD II

9 Hauptgerichte MAD II

10 Abendessen MAD II

Teil IV Die Milde Ableitungsdiät III

11 MAD III: mehr Vielfalt und Abwechslung

11.1 Gut frühstücken

11.2 Mittagessen

11.2.1 Freuen Sie sich auf ein Dessert

11.3 Bleiben Sie abends bescheiden

12 Frühstück MAD III

13 Vorspeisen MAD III

14 Hauptgerichte MAD III

15 Desserts MAD III

16 Abendessen MAD III

Teil V Nach der MAD

17 Die gesunde Ernährung danach

17.1 Vorsicht mit Rohkost

17.1.1 Fruchtsäfte

17.1.2 Rohgemüse

17.2 Zersetzungsvorgänge im Darmtrakt

17.2.1 Gärung

17.2.2 Fäulnis

17.3 Ernährungs-Tipps

17.3.1 Auf Ihren Bauch hören

17.3.2 Zucker meiden

17.3.3 Keine Produkte vom Schwein

17.3.4 Kein fettes Essen

17.3.5 Kaffeekonsum einschränken

17.3.6 Kein Obst am Abend

17.3.7 Gegen ein Glas Alkohol ist nichts einzuwenden

17.3.8 Zwischenmahlzeiten sind meist unnötig

18 Wie ernährt man sich gesund?

18.1 Individuelle Leistungskraft des Verdauungsapparates

18.2 Esskultur

18.3 Nahrungsmenge

18.4 Anzahl der Mahlzeiten

18.5 Tageszeit der Nahrungsaufnahme

18.6 Die Lebensbedingungen

18.7 Nahrung

18.8 Biologische Wertigkeit der Nahrungsmittel

18.8.1 Milch ist generelle Schutzkost

18.8.2 Gemüse steckt voller Vitalstoffe

18.8.3 Ei, Fleisch, Fisch nur in Maßen

18.8.4 Fett

18.8.5 Samennahrung, Getreide, Nüsse

18.8.6 Bioobst, Gemüse- und Fruchtsäfte

18.8.7 Gewürze und Kräuter

18.8.8 Getränke: am besten Wasser

18.8.9 Lebendige Substanzen

18.9 Der Säure-Basen-Haushalt

18.9.1 Was passiert bei Übersäuerung?

18.9.2 Übersäuerung entgegenwirken

18.10 Was wirkt sauer, was basisch?

18.10.1 Säurespender

18.10.2 Säureerzeuger (Basenräuber)

18.10.3 Basenüberschüssige und basenbildende Nahrungsmittel

18.10.4 Nahrungsmittel im Säure-Basen-Gleichgewicht

18.11 Basenüberschüssig ernähren

19 Ihr Genuss-Wochenende nach der MAD

Autorenvorstellung

Verzeichnisse

Impressum

Teil I Die Milde Ableitungsdiät stellt sich vor

1  Die Grundlagen der MAD

2  So funktioniert die MAD

Die MAD schont den Darm, entsäuert und entschlackt den Körper und fördert die Gesundheit bzw. die Heilung verschiedenster Beschwerden. Sie ist einfach durchzuführen, bietet ausgewogene, sättigende Genüsse und steigert das Wohlbefinden.

1 Die Grundlagen der MAD

Die MAD entspricht einer leichten Vollkost. Es werden nur Nahrungsmittel verzehrt, die reizarm, fettarm und leicht verdaulich sind. Gedünstetes Gemüse und Milchprodukte kommen täglich auf den Tisch. Auf Rohkost oder Vollkornprodukte wird verzichtet.

Nach einer fernöstlichen Erzählung hat einst ein berühmter Weiser seinen Schülern in der Lebenskunst die Frage gestellt: »Wo beginnt die Verdauung?« Der Erste sagte: »Im Darm, denn da wird die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt und das Gute davon dem Blut übergeben.« Der Meister verneinte. Der Zweite verwies auf den Magen, er sei die erste Station der Verdauung. Der Meister verneinte. Der Dritte meinte: »Im Mund, da mit der Verkleinerung durch die Zähne und den Speichel die Verarbeitung der Kost in Gang gesetzt wird. Hier beginnt die Verdauung.« Der Meister verneinte wieder. Nun wusste keiner mehr eine Antwort.

Der Meister aber sagte: »Die Verdauung beginnt schon in der Küche. Mit der richtigen Nahrungsauswahl, dem Einweichen, Zerkleinern, Kochen, Braten, Würzen und der richtigen Zusammenstellung der Gerichte, und mit der Herstellung einer hohen Geschmacksqualität, die auch Lust am Essen bereitet, wird die Nahrung erst für die bestmögliche Verdauung vorbereitet. Nur so lässt sich die geheimnisvolle Umwandlung der Nahrung in Kraft und Energie fördern und die gesamte Gesundheit grundlegend anheben. Ein gutes Zusammenspiel von Nahrung und Verdauung von der Küche bis zur Ausscheidung der Schlacken ist ein Hauptgebot echter Gesundheitspflege!«

Tatsächlich nimmt die Küche und mit ihr die gesamte Ernährungsweise eine durch nichts ersetzbare Schlüsselstellung für unsere Gesundheit ein. In unzähligen Fällen und in allen Altersstufen haben schon eine gründliche Verdauungssanierung, eine Darmreinigung und eine bescheidene, leicht bekömmliche Ernährungsweise vielen Menschen entscheidend geholfen.

Als der große amerikanische Erfinder Edison einmal erkrankte, ließ er erst nach langem Drängen seiner Angehörigen einen Arzt rufen. Dieser untersuchte den Patienten und verschrieb Medikamente. Edison ließ sie sogleich aus der Apotheke holen und schüttete sie – zum Entsetzen der Familie – aus dem Fenster. »Was machst du da?«, rief man entrüstet. »Meine Lieben«, antwortete Edison, »die Ärzte wollen leben, und so habe ich einen Arzt kommen lassen; die Apotheker wollen leben, und so ließ ich die Medikamente kommen. Und ich will auch leben, und darum habe ich sie aus dem Fenster geschüttet! Aber seid ohne Furcht! Ich werde nun strenge Diät halten und bald gesunden!« Edison hatte recht, lebte noch Jahrzehnte in voller Schaffenskraft und verstarb mit 84 Jahren.

Wie Edison gesunden auch heute unzählige Menschen durch Diät. So ist es kein Wunder, wenn Dr. Franz Xaver Mayr (1875 – 1965) am Ende seines schaffensreichen Lebens resümierte: »Die erste aller Arzneien ist Fasten und Diät.« Man muss sie nur richtig anwenden!

1.1 Die Mayr-Heilprinzipien

F. X. Mayr hat 3 Heilprinzipien erkannt, durch die unser überlasteter, geschwächter Verdauungstrakt gesunden kann: Schonung, Säuberung und Schulung. Dank der Schonung kann sich der Verdauungstrakt erholen und regenerieren. Man isst und trinkt nur so viel und vor allem nur solche Nahrungsmittel, die der Verdauungsapparat verarbeiten kann und der Körper tatsächlich benötigt. Zur Reinigung gehören unterschiedliche Maßnahmen wie reichliches Trinken, Heilpflanzentees, verschiedene Anwendungen und die Wiederherstellung des Selbstreinigungsvermögens. Mit Schulung ist das Einüben einer neuen Esskultur gemeint, zu der gründliches Kauen gehört.

Eine Mayr-Kur kann je nach Gesundheitszustand in 4 Abstufungen erfolgen:

Beim Heil- oder Teefasten nach Mayr, das grundsätzlich in einer entsprechenden Einrichtung erfolgen sollte, gibt es nur Kräutertees mit etwas Honig und Zitronensaft, Gemüse- oder Basenbrühe und Wasser.

Bei der Milch-Diät (Milch-Semmel-Kur) werden zusätzlich Milch bzw. Milchprodukte gemeinsam mit der legendären Kursemmel verzehrt.

Bei der erweiterten Milch-Diät sind zusätzlich weitere Nahrungsmittel wie Quark, verschiedene Breie, Suppen und Aufstriche erlaubt.

Die Milde Ableitungsdiät (MAD), um die es in diesem Buch geht, stellt die leichteste Form der Behandlung im Sinne von F. X. Mayr dar. Die MAD kann als eigenständige Diät oder auch als sanfter Übergang von vorherigen Diätformen zur normalen Ernährung fungieren.

1.2 Wie die MAD entwickelt wurde

Die ersten Anfänge der MAD gehen auf das Jahr 1961 zurück. Da hatte einer der beiden Autoren (Dr. med. Erich Rauch) schon seit 10 Jahren als Mayrs persönlicher Schüler etliche 100 Patienten mit Mayr-Kuren behandelt. Die Kuren wurden ambulant bei voller Berufstätigkeit durchgeführt und zeigten sehr beeindruckende Heilergebnisse. Nur in vereinzelten Fällen zeigten sich bei sehr schlanken und beruflich stark beanspruchten Patienten unerwünscht hohe Gewichtsverluste. Um diese zu vermeiden, galt es, solchen Personen von vornherein andere, mildere, aber dennoch verdauungsschonende Diätformen zu empfehlen und zusätzlich entgiftend-ableitende Anwendungen zu verordnen. Dabei stellte sich heraus, dass sich mit solchen diätetisch veränderten Kurformen ein breiteres Anwendungsgebiet einer Therapie »im Sinne F. X. Mayrs« eröffnete. Zwar musste an den Diätformen noch viel geforscht werden, aber die Ergebnisse erwiesen sich schon bald als vielversprechend.

Im Verlauf der weiteren Jahre wurde die Mayr-Kur – bekannt als Milch-Semmel-Kur – dank ihrer enormen Heilerfolge immer populärer. Dabei steigerte sich überdimensional bei immer mehr Patienten die Notwendigkeit, bei ihnen nur die milden Diätformen einzusetzen. Dazu mussten weitere, besonders geeignete Lebensmittel kombiniert, getestet und erforscht sowie neue verdauungserleichternde Zubereitungsformen entwickelt werden. Hier war es der Diät-Küchenmeister Peter Mayr, der durch Forschung, Erprobung und küchentechnische Vereinfachung für die entscheidende Verbesserung und Weiterentwicklung sorgen konnte. Unter Berücksichtigung der F. X.-Mayr-Lehre und des Säure-Basen-Haushaltes entstand eine völlig neue Richtung einer modernen Mayr-Küche mit besonders leicht verdaulicher Küchentechnik, die sich vor allem bei den basischen Gemüsebrühen, Basensuppen und pürierten Basensaucen bewährt hat. Auch die wertvollen, hochwertigen Öl-Eiweiß-Kombinationen als pikante Brotaufstriche, die Weiterentwicklung der Kursemmel und Neuentwicklung der hefefreien Dinkelfladen führten zu enormen Verdauungsentlastungen.

Die MAD ist für jeden geeignet

Die Milde Ableitungsdiät ist die Heilkost der Milden Ableitungskur und eine kurz- bis mittelfristige Diät, wie sie heute praktisch jeder gut durchführen kann

zur Krankheitsvorbeugung,

zur Anhebung der Grundgesundheit sowie

zur Förderung der Heilung verschiedenster Störungen, Krankheiten und Gebrechen.

Die MAD entspricht der leichten Vollkost; sie ist reizarm, fettarm, leicht verdaulich und gut bekömmlich. Diese Heilkost dient in erster Linie der Verbesserung des Zustandes des Verdauungsapparates, da nur über gute Verdauung eine gute Ernährung und gute Gesundheit erzielbar ist. Das Wohlfühlen nach dem Essen spart auch Energie.

1.2.1 Unsere Verdauungsorgane sind unser »Wurzelsystem«

Die Schlüsselposition der Verdauungsorgane für die gesamte Gesundheit ergibt sich aus ihrer Tätigkeit als »Wurzelsystem der Pflanze Mensch«. Wie die Feinwurzeln der Pflanzen die Nährstoffe aus dem Erdreich aufnehmen und für die Ernährung aller Pflanzenteile sorgen, so saugen die Darmzotten die vom Verdauungsapparat umgewandelten Nährstoffe aus dem Speisebrei und beliefern damit Blut, Zellen und Gewebe des Organismus. Erkranken einmal die Wurzeln der Pflanze, dann welken Blätter und Blüten, die ganze Pflanze leidet darunter. Ähnlich wird der Mensch in Mitleidenschaft gezogen, wenn der Verdauungsapparat minderwertig arbeitet. Der Zustand des Wurzelsystems des Menschen ist für die Bevölkerung der modernen Industriegesellschaft so wichtig, weil zivilisationsbedingte Verdauungs-Ernährungsmängel fast allgemein verbreitet sind. Bei nahezu jedem Menschen lässt sich ein solcher Verdauungs-Ernährungsmangel oder -schaden nachweisen, weshalb Dr. Mayr auch vom »Allerwelts- und Grundübel« des heutigen Wohlstandsmenschen gesprochen hat.

Die erfolgreiche Bekämpfung dieses Übels und die grundlegende Verbesserung des gesamten Gesundheitszustandes ist das Ziel der Milden Ableitungsdiät. Es heißt zu Recht: »Wird der Bauch entschlackt und enger, lebt man leichter, lieber, länger!« Mit der richtigen Auswahl von Nahrungsmitteln und der schonenden Zubereitung kann das Wohlbefinden entscheidend beeinflusst werden.

1.3 Gute Gründe, die MAD durchzuführen

Bei jedem Menschen lagern sich mit zunehmenden Jahren in Gefäßen, Gelenken und Geweben Stoffwechselschlacken, Fremd- und Schadstoffe ab. Dieser Verschlackungsprozess beginnt im jugendlichen Alter. Folgen verspürt man viel später, wenn Leistung, Vitalität, Lebensfreude nachlassen und Aufbrauch-, Alterungs- und Degenerationsbeschwerden auftreten.

Aktive Krankheitsvorsorge bedeutet, schon zu einem Zeitpunkt Positives für seine Gesundheit zu unternehmen, bevor sich die ersten Krankheits- und Alterungssymptome melden. Darmreinigungs- und Ableitungskuren entschlacken, entgiften und reinigen den Organismus, sodass vorbeugende und regenerierende Wirkungen zustande kommen, wie sie jeder Mensch von Zeit zu Zeit benötigt. Dank der modernen Medizin wird zwar der heutige Mensch im Schnitt gesehen wesentlich älter, aber allzu oft geht dieser Vorteil mit Medikamentenabhängigkeit, zahlreichen Beschwerden und jahrelanger Invalidität einher, wenn nicht rechtzeitig aktive Gesundheitsvorbeugung betrieben wurde. Eine gewisse Vorsorge für seine eigene Gesundheit zu übernehmen, gehört immer mehr zur Präventivmaßnahme mit Eigenverantwortung.

1.3.1 Magen- und Darmstörungen

Alle Darmreinigungskuren nach F. X. Mayr zielen primär auf die Gesundung des Wurzelsystems des Menschen, somit des Verdauungsapparates. Gut gekaute und leicht bekömmliche Alltagskost und abendliches Fasten bewirken einen Schon- und Erholungseffekt für alle Verdauungsorgane, sodass sich im Bauchbereich die verschiedensten Störungen, Entzündungen, Stauungen usw. zurückbilden oder völlig schwinden. Zu den Kuranzeigen gehören Entzündungen des Magens und Zwölffingerdarms, Über- und Untersäuerung, Leber-, Gallen- und Darmerkrankungen, auch Gastritis, Dyspepsie, Darmträgheit, Durchfallneigung, Entzündung von Divertikeln, Hämorrhoiden usw.

1.3.2 Rheuma, Gicht

Weichteilrheumatische und Gichtprozesse stellen abnorme Stoffwechselvorgänge dar. Sie sind durch Gesundung des Verdauungssystems, Entschlackung und anschließende Neuorientierung der Ernährungsweise meist sehr gut zu beeinflussen. Dies gilt auch für gelenkrheumatische Veränderungen und sonstige Gelenkbeschwerden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in der Ernährung alles ausgeschaltet wird, was einen Entzündungsprozess fördert. Kaltgepresstes Leinöl mit Omega-3-Fettsäuren hilft dabei.

1.3.3 Wirbelsäulen- und Bandscheibenschäden

Erstaunlicherweise können selbst Wirbelsäulen- und Bandscheibenschäden mit einem fehlerhaften Stoffwechsel in Zusammenhang stehen. Die Wirbelsäule der meisten Menschen wird außerdem durch Verdauungsschäden, die beispielsweise einen zu großen Bauch verursachten, zu einer Fehlhaltung genötigt. Die Fehlhaltung wiederum kann zu Nacken-, Schulter- oder Kreuzschmerzen beitragen. Verbessert sich der Zustand der Verdauungsorgane, nehmen die Gewebeübersäuerung und der Mineralmangel ab, verschwinden viele Beschwerden der Wirbelsäule. Manuelle Therapie, Massagen, Schwimmen und basenüberschüssige Kost unterstützen die Heilvorgänge.

1.3.4 Übergewicht und Folgezustände

Übergewicht bedingt viele Risikofaktoren und Erkrankungen wie zu hohen Cholesterin- und Fettspiegel, alimentären Bluthochdruck, vorzeitige Verkalkung, Schlaganfall, Herzinfarkt, Fettleber, Fettembolie, Diabetes, Gicht und wirkt sich auf Wirbelsäule, Bandscheiben, Gelenke, Füße und Venen aus. All dies ist vorwiegend ernährungsbedingt, daher sollten Sie mit Darmreinigung, Entschlackung und Gewichtsverminderung entgegenwirken. Hierzu sind die Fasten- und Entschlackungskuren nach F. X. Mayr bestens geeignet. Die MAD als mildeste Mayr-Variante führt ebenfalls zu einer Gewichtsnormalisierung. Entscheidend ist ohnehin die Neuorientierung der Ernährungs- und Lebensweise, die langfristig beibehalten wird. Dazu ist die MAD ein wunderbarer Einstieg.

1.3.5 Herz-Kreislauf-Störungen, Bluthochdruck

Seit Beginn der Wohlstandsernährung nach dem letzten Weltkrieg und Einsetzen des Luxuskonsums sind Herz- und Kreislauf-Krankheiten zur häufigsten Todesursache geworden. Entschlackungskuren wirken hierbei grundlegend entlastend, verbessernd bis heilend. Kurbedingte Gewichtsverminderungen, Entschlackung des Herzmuskels und der Gefäßwände, Reinigung von Blut und Lymphe, Senkung von erhöhten Cholesterin- und Blutfettwerten und die Beseitigung der bauchbedingten Herz-Kreislauf-Belastungen wirken mit. Verkleinerung und Entstauung des Bauches, Verminderung des Zwerchfellhochstandes mit Querlagerung des Herzens, Beseitigung von Blähungszuständen und gastrokardialen Symptomen entlasten entscheidend. Der noch nicht fixierte Hochdruck pflegt während Ableitungskuren abzusinken. Auch für später gilt: Beste Salzqualität, aber entscheidend weniger davon! Zu viel Kochsalz erhöht den Blutdruck.

1.3.6 Psychosomatische Störungen

Schon der Nervenarzt und Nobelpreisträger Professor Wagner von Jauregg betonte, dass energische Darmreinigung oft genügt, um psychosomatische Verbesserungen zu erzielen. Tatsächlich kommt zumeist über die Entgiftung des Darmes und der Körpersäfte eine tiefgehende, wohltuende psycho-physische Entlastung, Entkrampfung bis Befreiung zustande. Dies stellt eine glückliche Grundlage für das vertrauliche Gespräch mit dem Arzt dar und sorgt für gutes Ansprechen auf etwaige zusätzliche Behandlungsmethoden.

1.4 Untersuchung durch einen Mayr-Arzt

Wie bei jeder Kur nach F. X. Mayr empfiehlt es sich auch bei der MAD, diese in Begleitung eines Mayr-Arztes durchzuführen. Bei der ärztlichen Erstuntersuchung erhält man zunächst Klarheit über seinen augenblicklichen Zustand. Diese benötigt nicht nur der Kranke, sondern auch der Gesunde, der ja in Wirklichkeit meist eher ein »Halb-Gesunder«, ein »Noch-nicht-Kranker«, oder sogar schon ein »Halb-Kranker« ist. Dies kann vor allem ein Arzt, der die diagnostische Methode nach F. X. Mayr beherrscht, gut nachweisen. Denn die Spezialdiagnostik nach F. X. Mayr vermag bei der überwiegenden Mehrzahl der sogenannten Gesunden zumindest eindeutige Krankheitsvorstadien aufzudecken. Solche Vorstadien oder Vorfeldstufen werden durch die meisten dabei verwendeten Untersuchungsmethoden wie Röntgen- oder Labordiagnostik zunächst noch nicht erfasst. Ihre frühest mögliche Erfassung ist aber sehr wichtig, um gezielt gegensteuern zu können. Nach der Untersuchung bespricht der Arzt mit Ihnen die individuell auf Ihre Gesundheit und Bedürfnisse zugeschnittenen Diätvorschläge und welche ergänzenden Maßnahmen er empfiehlt. Einen allgemeinen Tagesablauf, der die Ernährungsumstellung, Entschlackung und Entsäuerung optimal begleitet, finden Sie im Kapitel ▶ »Ein Wort zum Hunger«.

1.5 Die 3 Stufen der Milden Ableitungsdiät

Die MAD gliedert sich in 3 Stufen – MAD I – III –, wobei die erste Stufe die größtmögliche Schonung des Verdauungsapparates bezweckt, damit dieser sich regenerieren kann. In Stufe II und III wird die Verdauungsleistung langsam gesteigert, wobei immer die individuelle Verträglichkeit ausschlaggebend ist. Welche Nahrungsmittel in jeder Stufe verwendet, wie sie zubereitet werden und welche Auswirkungen das auf Verdauung und Gesundheit hat, können Sie vor jedem Rezeptblock ausführlich lesen. Sie finden für jede MAD-Stufe eine Auswahl an Rezepten für die 3 Mahlzeiten des Tages, damit sich jeder nach individuellem Geschmack, möglichen Unverträglichkeiten und Saison einige Lieblingsrezepte aussuchen kann, die er dann eine Weile beibehält. Denn Monotonie, also eine gewisse Beschränkung der Nahrungsmittel, ist vor allem während der ersten Phase ein gewollter Schonfaktor.

MAD I: Diese Stufe enthält die am leichtesten verdauliche Kost. Morgens gibt es einen warmen Brei aus Getreideflocken oder eine Kursemmel bzw. einen Fladen mit Quark, Quarkaufstrich oder Schafsjoghurt zu essen. Dazwischen gibt es viel Kräutertee zum Trinken. Vormittags oder auch zu anderen Tageszeiten kann eine Gemüsebrühe gelöffelt werden. Vor jedem Mittagessen nehmen Sie eine pürierte Basensuppe zu sich, die aus besonders bekömmlichem Wurzelgemüse zubereitet wird. Alle Mittagsgerichte sind nach den Regeln der Trennkost aufgebaut, das bedeutet, eiweißreiche und kohlenhydratreiche Nahrungsmittel werden bei der Hauptmahlzeit des Tages nicht vermischt. Das Mittagessen besteht also entweder aus leicht bekömmlichen Fisch-, Fleisch oder pflanzlichen Eiweißanteilen wie Tofu plus gedämpftem Gemüse oder aus Kohlenhydratspendern wie Kartoffeln, Polenta, Bulgur, Hirse o. Ä. plus gedämpftem Gemüse. Abends sollte kein oder nahezu kein Abendessen eingenommen werden, weil die Nahrungszufuhr zur Abendzeit am ungünstigsten ist. Bei echtem Hunger wird etwas Quark oder ein Schafsjoghurt mit einer Kursemmel oder eine warme Basensuppe gegessen.

MAD II: Dies ist die mittlere, leicht bekömmliche Koststufe. Alle Mittagsgerichte sind weiterhin nach den Regeln der Trennkost aufgebaut. Im Gegensatz zur MAD I haben Sie nun eine reichhaltigere Auswahl an für die Verdauungsleistung etwas anspruchsvolleren Nahrungsmitteln, die gegessen werden. Kombinieren Sie gelegentlich basisches Gemüse mit Fisch und Fleisch. Im Rezeptteil finden Sie dazu verschiedene Anregungen. Sie lernen nun auch hochwertige Öl-Eiweiß-Gerichte (Quarkaufstriche) nach Dr. J. Budwig kennen. Bei Bedarf können Sie jederzeit zu Stufe I zurückkehren, wenn beispielsweise erneut Verdauungsprobleme auftreten.

MAD III: Die letzte MAD-Stufe stellt bereits den Übergang zur Normalkost dar. Hierbei kann die Trennkost bereits mit etwas Mischkost kombiniert werden. Mit dieser Stufe der MAD sind Sie bereits auf dem besten Weg zur zukünftigen Dauerkost. Etwas größere Portionen und eine Auswahl an gelegentlich genossenen Desserts – vorwiegend auf Milchbasis – stellen noch einmal höhere Ansprüche an die Verdauungsleistung. Sie können weiterhin das Trennkostprinzip einhalten, aber auch ab und zu zum Gemüse zusätzlich eine kleine Kartoffel zu Fisch und Fleisch kombinieren. Bei Bedarf können Sie jederzeit zu Stufe II oder I zurückkehren.

1.5.1 Die Dauer der MAD-Stufen ist variabel

Besprechen Sie die Dauer und eventuelle Besonderheiten bei der Durchführung der MAD mit Ihrem betreuenden Mayr-Arzt. Grundsätzlich sollen alle 3 Stufen durchlaufen werden, wobei man mit Stufe I beginnt und meist jeweils nach einigen Wochen auf die nächste und übernächste Stufe übergeht. Es gibt für die Zeitdauer der einzelnen Stufen keine genauen Festlegungen; weniger als 1 Woche pro Stufe wäre allerdings nicht sinnvoll. Richten Sie sich nach Ihren individuellen Bedürfnissen; braucht Ihr Darm eine längere Schonzeit, dehnen Sie die erste Stufe aus. Ist die MAD nur die Überleitung von einer anderen Mayr-Diät zur Normalkost, können Sie die Stufen eventuell schneller durchlaufen. Die gesamte MAD kann also wenige Wochen bis mehrere Monate dauern. Sie ist aber nicht als Dauerernährung gedacht, da sie nicht alle Nährstoffe abdeckt.

Die Bauch- und Haltungsformen nach F. X. Mayr

Kein F. X.-Mayr-Buch kommt ohne die Darstellung der Bauchformen aus, denn daran kann der Mayr-Arzt vieles ablesen; und auch Sie erkennen im Profil vor dem Spiegel, wie es um Ihren Bauch und damit Ihren Verdauungstrakt steht. Der Unterschied vor und nach der MAD ist oft verblüffend.

Stellen Sie sich in ungezwungener, lässiger Haltung, unbekleidet, seitlich vor einen großen Spiegel und vergleichen Sie die Konturen Ihres Bauches und Ihrer gesamten Figur mit den abgebildeten Bauch- und Haltungsformen. Den Bauch einzuziehen oder die Brust vorzustrecken, wäre nur Selbstbetrug. Stehen Sie natürlich und entspannt da. Sie erkennen die Konturen noch deutlicher, wenn Sie die Arme über dem Kopf verschränken.

Es gibt nur eine gesunde Bauchform! Alle Formen, die nicht ganz der gesunden Norm entsprechen, verraten Gesundheitsmängel, vor allem der Verdauungsorgane! Bei einer solchen Diagnose ist in den meisten Fällen eine Entschlackungskur angeraten. Die Effekte dieser Kur lassen sich auch äußerlich erkennen, was zusätzlich motiviert: Ihre Haltung verbessert sich, der Bauch wird flacher, die Haut strafft sich. Der ganze Körper erfährt eine Gesundung und Verjüngung.

1. Normalbauch und -haltung beim gesunden Mann: Der obere Pfeil weist auf den senkrecht stehenden Brustbeinkörper hin, der mittlere und untere Pfeil auf charakteristische zarte Einziehungen an Ober- und Unterbauch.

2. Normalbauch und -haltung bei gesunder Frau: Pfeilerklärung wie bei Punkt 1.

3. Beginnender Gasbauch: Der Pfeil weist auf abnorme Oberbauchvorwölbung hin; der Brustbeinkörper steht hier schon schräg (Habachthaltung).

4. Eiförmiger Gasbauch: Verschlechterung gegenüber 3; vermehrte Ober- und Unterbauchvorwölbung (beginnende Großtrommelträgerhaltung).

5. Kugelförmiger Gasbauch: Schlechter als 4; extreme, durch Darmgase bewirkte Bauchvergrößerung (Großtrommelträgerhaltung).

6. Schlaffer Kotbauch: Dieser ist durch die abnorme Inhaltsvermehrung in erschlafften Därmen bedingt (Fragezeichenhaltung bzw. lässige Haltung).

7. Ausgeprägter schlaffer Kotbauch: Massive Inhaltsvermehrung in erschlafften, erweiterten und gesenkten Därmen (Sämannshaltung).

8. Spitzbauch (entzündlicher Kotbauch): durch Entzündungsprozesse harter und druckschmerzhafter Bauch – Selbstvergiftung aus dem Darm!

9. Schlaffer Gas-Kot-Bauch: Der obere Pfeil betont den gasüberfüllten, der untere den kotüberfüllten Darmteil (beginnende Großtrommelträgerhaltung).

10. Entzündlicher Gas-Kot-Bauch. Der obere Pfeil betont den leichten Gasbauch, der untere den Spitzbauch (entzündlicher Kotbauch; Entenhaltung).

2 So funktioniert die MAD

Zu hastiges Essen, das nebenbei geschieht, ist einer der Gründe für Verdauungsbeschwerden. Neben der richtigen Nahrungsauswahl und -zubereitung geht es bei einer Mayr-Diät daher auch darum, die Esskultur zu pflegen, um in Ruhe und mit Genuss zu essen.

Die Esskultur nach F. X. Mayr ist eine besonders kultivierte und gründliche Art zu essen. Dabei werden wohltuende Atmosphäre, gepflegte Form und appetitliches Anrichten der Speisen mit Konzentration auf sorgfältigstes Kauen und Einspeicheln jedes einzelnen Bissens kombiniert.

Das Milch-Semmel-Essen gibt die dafür erforderliche Kauschulung: Die Kursemmel oder der Dinkelfladen wird in dünne Scheiben geschnitten, auf die man jeweils eine Messerspitze Aufstrich gibt. Das kann reiner Quark, Schafsquark oder Quark mit Leinöl und Kräutern oder püriertem Gemüse sein. Die Kursemmel bzw. der Dinkelfaden müssen altbacken sein, also 3 – 4 Tage alt und schnittfest. Davon wird ein kleiner (!) Bissen so lange gekaut, bis ein flüssiger Semmel-Quark-Speichelbrei entsteht, der schließlich einen leicht süßlichen Geschmack erhält. Die Semmelstärke wird durch Speichelfermente zu Zucker abgebaut. Noch nicht schlucken! Nun wird ein kleines Löffelchen Milch oder eine Alternative dazu »gesüppelt« (wie Suppe eingenommen) und mit dem Semmel-Quark-Speichelbrei in der Mundhöhle vermischt, sodass die Speichelfermente auch die Milch vorverdauen können. Erst dann schlucken Sie. So essen Sie, bis Sie ein leichtes Sättigungsgefühl verspüren. Dann sofort aufhören.

Die Art der Nahrungsaufnahme ist für den Erfolg der MAD entscheidend! Ohne diese Esskultur können Sie keinen Heilerfolg erzielen!

2.1 Pflegen Sie die Mayr-Esskultur

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit zum Essen. Planen Sie mindestens eine ½ Stunde für das Einnehmen einer Mahlzeit ein. Wenn Sie nur weniger Zeit haben, lassen Sie die Mahlzeit ausfallen.

Das Auge isst mit. Richten Sie die Speisen appetitlich an. Essen Sie an einem schön gedeckten Tisch.

Nehmen Sie in Dankbarkeit Ihr »täglich Brot« zu sich. Millionen Menschen leiden täglich bitteren Hunger.

Nehmen Sie immer nur einen kleinen Bissen in den Mund. Kauen Sie sorgfältig und speicheln Sie jeden Bissen ein. Das ist gewöhnungsbedürftig, weil wir meist viel zu schnell abschlucken.

Konzentrieren Sie alle Sinne auf die Speise in Ihrem Mund und schmecken jede Nuance aus. Bemerken Sie, wie sich der Geschmack im Laufen des Kauens ändert. Die Kursemmel wird beispielsweise immer süßer.

Beschäftigen Sie sich jetzt wirklich nur mit dem Essen. Betrachten Sie die Aufnahme und Umwandlung von Speise in Körpersubstanz schlicht als Wunder.

Essen Sie in Stille, Behaglichkeit und Muße. Das gilt auch dann, wenn Sie das Essen gemeinsam mit anderen Menschen einnehmen.

Alles andere ist während Ihrer Essenszeit tabu. Das heißt, Sie lesen weder Ihre E-Mails, noch die Zeitung oder sonst etwas. Sie grübeln auch nicht über Ihrem Terminplaner oder sehen nebenbei fern. Stellen Sie Ihr Handy aus.

Sollten Sie Probleme mit Ihren Zähnen haben, sodass Sie nicht richtig kauen können, sollte Sie dies schnellstens beheben lassen.

Zur vollen Nahrungsverwertung gehört reichlich Bewegung an der frischen Luft. Je weniger Bewegung – desto weniger Essen – desto leichtere Kost!

Wenn Sie nach dem Essen müde werden, Völle, Magendruck oder Ähnliches verspüren, haben Sie zu viel gegessen.

Bedrängen Sie keinen Menschen zum Mehressen.

Ärgern Sie weder sich noch andere vor, während oder nach dem Essen.

Lassen Sie die Mahlzeit ebenfalls lieber ausfallen, wenn Sie keine Zeit zu ruhigem Essen haben (mindestens eine ½ Stunde) oder wenn Sie sich überfordert fühlen. Wenn Sie übermüdet oder krank sind, ist Fasten ebenfalls sehr zu empfehlen.

Essen soll

in erster Linie die Gesundheit erhalten,

in zweiter Linie – durch Einschränkung und Umstellung – die Gesundheit wiederherstellen,

in dritter Linie der elementaren Freude und dem kultivierten Genuss dienen.

2.1.1 Ein Wort zum »Hunger«

Wer bei seinen Mahlzeiten die Esskultur nach Mayr richtig praktiziert, der erzielt eine angenehme, lang anhaltende Sättigung, weil die ideal im Mund vorverdaute Nahrung besser verwertet wird. Zwischen Frühstück und Mittagessen soll eine Pause von rund 5 Stunden bestehen. Zwischen den Mahlzeiten viel Kräutertee trinken. Bei richtigem Essen des Frühstücks stellt sich meist erst kurze Zeit vor dem Mittagessen ein gesundes Hungergefühl ein. Ein keinesfalls quälendes, sondern gesundes Hungergefühl oder – was dasselbe ist – ein kräftiger Appetit einige Zeit vor der nächsten Mahlzeit ist die Voraussetzung für die Einnahme eines weiteren Essens. Haben Sie keinen Hunger, dann warten Sie mit dem Essen, auch auf die »Gefahr« hin, einmal eine Mahlzeit zu überspringen.

Ohne Hunger …

kein Essen!

keine gute Verdauung!

keine Gesundheit!

Neben der Kultivierung des Hungers ist sicherlich auch der Ratschlag, bei der Nahrungsauswahl eine gewisse Monotonie walten zu lassen, gewöhnungsbedürftig. Doch auch die Monotonie ist ein wichtiger Schon- und Heilfaktor. Frühstück und Abendessen sollten Sie möglichst zumindest eine Weile nicht variieren.

 Ihr Tagesplan während der MAD

Tageszeit

Mahlzeiten und Verrichtungen

Morgens direkt nach dem Aufstehen

Trinken Sie nüchtern ¼ Liter warmes Wasser oder Kräutertee mit 1 Teelöffel Bittersalz/Passagesalz und 1 Teelöffel Basenpulver (siehe Kap. ▶ »Die Säuren neutralisieren«).

im Anschluss

Den ganzen Körper trocken frottieren. Dann kurz warm und kalt duschen oder abwaschen. Danach mit einem groben, trockenen Tuch warmreiben oder trockenbürsten. Das entgiftet und regt den Kreislauf an.

frühestens 30 Min. später: Frühstück

Frühstücken Sie in Ruhe, wobei Sie je nach Stufe aus den Rezepten für MAD I – III auswählen.

vormittags

Viel trinken: Wasser, Kräutertee oder Gemüsebrühe. Das schwemmt die Schadstoffe aus. Täglich mindestens 2 Liter.

vor dem Mittag

Legen Sie vor dem Mittagessen, das ja die Hauptmahlzeit des Tages ist, eine Entspannungspause ein. Idealerweise legen Sie sich dazu mit einer feuchten Wärmeauflage auf dem Bauch 30 – 60 Min. hin.

Mittagessen (im Abstand von 4½ – 5 Stunden zum Frühstück)

Nehmen Sie sich Zeit, um die Basensuppe und das Hauptgericht des Tages zu genießen. Halten Sie dabei die Esskultur nach Mayr ein.

nachmittags

Viel trinken nicht vergessen.

Abendessen

Abends 1 – 2 Tassen Kräutertee evtl. mit 1 Teelöffel Honig und etwas Zitronensaft, löffelweise einnehmen. Dazu nur 1 – 2 ideal gekaute Kursemmeln oder Dinkelfladen, eventuell mit Aufstrich. Oder nehmen Sie eine wärmende Basensuppe zu sich.

vor dem Zubettgehen

Nochmals den ganzen Körper trocken frottieren. Dann kurz warm und kalt duschen oder abwaschen. Danach mit einem groben, trockenen Tuch warmreiben oder trockenbürsten.

Davor oder danach trinken Sie noch einmal 1 Teelöffel Basenpulver auf ¼ Liter warmem Wasser.

nachts

Gehen Sie möglichst früh zu Bett, mit feuchter Wärmeauflage auf dem Bauch.

2.2 Was isst und trinkt man bei der MAD?

Die Auswahl der für die MAD geeignetsten Rezepte erfolgte in erster Linie aufgrund ihrer objektiv feststellbaren Auswirkungen wie Verträglichkeit, messbare Verkleinerung und Weichwerden des Bauches, Verbesserung der Körperhaltung, Straffung der Haut und gehobenes psychisches und körperliches Allgemeinbefinden.

Besonders empfehlenswert sind folgende Lebensmittel:

Milch und Milchprodukte wie Sahne, Quark, leicht verdaulicher Joghurt, Schafsjoghurt, frische Käsesorten, auch Schafsquark, Ziegenquark oder milder Schafskäse.

Veganer können die Milch und Milchprodukte nach individueller Verträglichkeit durch Sojamilch, Hafer-, Reis- oder Kokosmilch, Sojaquark und andere Sojaprodukte ersetzen. Für die Aufstriche bieten sich solche mit Gemüse, Avocado oder Kartoffeln an.

Leicht bekömmlich und basenreich ist zartes, gedünstetes oder gedämpftes Gemüse aller Art, besonders Fenchel und Wurzelgemüse. Die pürierten Gemüsesuppen werden vorerst völlig ohne Fett als cremige Basensuppen gegessen.

Dampf- und Pellkartoffeln, die werterhaltend im Kocheinsatz oder Dampfgarer zubereitet werden, sättigen lang anhaltend.

Auch ein weich gekochtes Ei, zarte, magere Fleisch- und Fischgerichte, die schonend gegart wurden, sind leicht verdaulich und sättigend.

Veganer können auf ein reichhaltiges Angebot von pflanzlichen eiweißreichen Produkten zurückgreifen, wobei immer auf die Bekömmlichkeit geachtet werden sollte.

Leicht verdauliche Getreidearten aus kontrolliertem Anbau wie Haferflocken, Maisgrieß, Hirse und Reis sind empfehlenswert. Das gilt auch für altbackenes Hefe- oder Sauerteiggebäck.

In kleinen Mengen: hochwertige, kalt gepresste Pflanzenöle, guter Honig, heimische Kräuter und Gewürze, Meersalz, Vollsalz oder Steinsalz.

Gutes Wasser oder stille Mineralwässer, qualitätsvolle Kräutertees, Malzkaffee mit Milch.

Schauen wir uns einige Lebensmittel und ihre Wirkung genauer an.

2.3 Milch nimmt eine zentrale Stellung ein

Sie ist ein hochwertiges Lebensmittel, ein wichtiger Vitalstoffträger und wird mit Recht als Königin der Nahrung bezeichnet. Milch gehört zu den wichtigsten basenüberschüssigen Lebensmitteln und wird während der MAD täglich verzehrt. Bei Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) nehmen Sie einfach laktosefreie Milch.

Von den Sauermilcharten sind die Produkte Sanoghurt, Bioghurt und Biogarde durch ihre Bakterienarten besonders darmfreundlich und können häufig gegessen werden. Auch Buttermilch, Dickmilch, Kefir und saure Sahne sind wertvoll.

Sahne wird als wichtiger Eiweiß- und Basenspender zum Verfeinern von Saucen, für Nachspeisen und als Schlagsahne verwendet. Quark zählt ebenfalls zu den wertvollsten, leicht verdaulichen Eiweißspendern, ist aber milder Säurespender. Daher empfiehlt sich die geschmacklich günstige Mischung mit der basenspendenden Süßmilch oder Sahne, auch mit naturbelassenem Öl. Letzteres hebt auch die stopfende Wirkung von reinem Quark auf.

Es gibt bereits sämtliche Milchprodukte (Butter, Sahne, Quark, Milch, Sauermilch, Käse usw.) laktosefrei im Handel. Butter, Sahne und Hartkäse enthalten allerdings ohnehin kaum Milchzucker. Bei diesen Milchprodukten ist es daher meist nicht erforderlich, die teurere »laktosefreie Variante« zu kaufen. Als Kuhmilchalternative gibt es im Supermarkt auch pflanzliche Hafer- oder Sojamilch.

2.4 Trinken Sie viel Kräutertee und Wasser

Während der MAD soll oft und reichlich getrunken werden: Gutes Quellwasser, stilles (kohlensäurearmes) Mineralwasser und viel, viel Biokräutertee. Es empfiehlt sich, Biokräutertees aus Reformhäusern, Bioläden oder Apotheken zu beziehen, die werden offen verkauft und haben gute Qualität. Auch frisch geerntete Kräuter aus dem Garten können dazu verwendet werden.

2.5 Kein Tag ohne Gemüsebrühe

Gemüsebrühen gehören zu den besonders wichtigen und beliebten Bestandteilen der MAD. Sie sind frisch zubereitet als warmes Getränk gedacht und dienen als Flüssigkeitsbasis für sämtliche Basensuppen und -saucen. Nehmen Sie für die Herstellung nur einwandfreies Biogemüse, bevorzugt kräftig schmeckende Sorten wie Karotte, Gelbe Rübe, Sellerieknolle, Stangensellerie, Fenchelknolle, Petersilienwurzel und Pastinake. Die Qualität und die passende Mischung der Gemüse entscheiden über den guten Geschmack.

Wenn Sie das Biogemüse gut waschen und bürsten, können Sie die Schale meist dranlassen. Das klein geschnittene Gemüse wird mit kaltem Wasser (auf ⅓ Gemüse kommen ca. ⅔ Wasser) aufgesetzt, wobei man es dann über 30 – 40 Min. mehr ziehen als kochen lässt. Die genaue Zubereitung finden Sie im Rezeptteil. Am Anfang empfehlen wir, die Brühe völlig natur – auch ohne Salz – zu trinken. Seihen Sie die benötigte Menge durch ein feines Haarsieb und löffeln die Brühe oder trinken sie in kleinen Schlucken.