Die Neuen Pflichten für Freimaurer*innen - Sylvio J. Godon - E-Book

Die Neuen Pflichten für Freimaurer*innen E-Book

Sylvio J. Godon

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Beschreibung

Wer nach einem prägnanten Text sucht, der den Geist der "Alten Pflichten" beherzigt und ihn mit den "Neuen Pflichten" der Lebenswirklichkeit der Menschen im 21. Jahrhundert anpasst, der wird in diesem Buch fündig. (F. W.)

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DIE NEUEN PFLICHTEN FÜR FREIMAURER*INNEN

SYLVIO J. GODON

SALIER VERLAG

INHALT

I FÜR WEN ICH SPRECHE

II PROLOG

III IM 3. JAHRTAUSEND

IV Rechte der Erde, Menschenrechte, Menschenpflichten

V Die Neuen Pflichten

VI Begründung

VII Zukunftsperspektiven der Freimaurerei

VIII Quellentexte

IX Danksagung

Über den Autor

Bücher von Sylvio J. Godon

2021

Im Jahr der Weltkonferenz der Freimaurer

in der Bundesrepublik Deutschland in der Überzeugung

und in Anerkenntnis ihrer dringlichen Notwendigkeit vorgelegt und gewidmet allen wahrhaften, ernsten

und aufrechten Freimaurerinnen und Freimaurern

von Bruder

Sylvio J. Godon

eBook EPUB: ISBN 978-3-96285-167-5

Print: ISBN 978-3-96285-044-9

1. Auflage 2021

Copyright © Sylvio J. Godon, Wangen im Allgäu

Copyright © für diese Ausgabe: 2021 by Salier Verlag, Leipzig

Alle Rechte vorbehalten.

Einbandgestaltung: Christine Friedrich-Leye, Leipzig

unter Verwendung des Motivs von Wladyslaw Szyszko:

«Loge im Weltall» (Bleistift, Buntstift), 2002,

Schnuckenhof/Allgäu

Gestaltung und Herstellung:

Salier Verlag, Bosestr. 5, Leipzig

www.salierverlag.de

Allen Menschen

Allen Schwestern und Brüdern

Freimaurerinnen und Freimaurern

Allen Menschen,

die Freimaurer*innen

werden möchten

Meiner Mutter Marika,

der Freimaurerin ohne Schurz

«In diesen heil’gen Hallen,

Kennt man die Rache nicht. –

Und ist ein Mensch gefallen;

Führt Liebe ihn zur Pflicht.

Dann wandelt er an Freundeshand,

Vergnügt und froh ins bess’re Land.

In diesen heiligen Mauern

Wo Mensch den Menschen liebt,

Kann kein Verräther lauern,

Weil man dem Feind vergiebt.

Wen solche Lehren nicht erfreu’n,

Verdienet nicht ein Mensch zu seyn.»

SPRECHER steht auf: «Er ist Prinz!» –

SARASTRO: «Noch mehr – Er ist Mensch!»

Emanuel Schikaneder

(aus: «Die Zauberflöte»)

I FÜR WEN ICH SPRECHE

«For there was always light.

If only we’re brave enough to see it.

If only we’re brave enough to be it.»

Amanda Gorman

(aus dem Gedicht «The Hill We Climb»)

Freimaurer*in zu werden oder zu sein, heißt: innere Freiheit bewahren, der Sehnsucht nach mehr Humanität folgen, Schwesterlichkeit oder Brüderlichkeit suchen, Gerechtigkeit verlangen, Vernunft walten lassen, Toleranz üben und Liebe mehren. Sich aus voller Kraft der Menschlichkeit und der Bewahrung der Schöpfung zu widmen, ist Selbstheiligung im besten altbiblischen Sinne, befreit vom klerikalen Habitus jedweder «religio» und Kirche.

Für mich, den Freimaurer und Autor, ist die Freimaurerei etwas Heiliges, weil ihre Kernanliegen die Ehrfurcht vor dem Wirken der Ewigen Gesetzmäßigkeiten im Universum, dem ursprünglich Menschlichen in uns allen und die Beschäftigung damit sind.

Dies muss jedoch nicht bedeuten, dass ein anderer Freimaurer oder eine Freimaurerin das ebenso sieht wie ich. Es gibt so viele Ansichten über und Sichtweisen auf die Freimauerei wie Schwestern und Brüder auf der Welt.

Aufklärerische wie esoterische Ansätze, Strömungen und Positionen existieren in der Freimaurerei von alters her bis in unsere Zeit. Mit gutem Recht. Denn sie alle spüren dem Wesen und den Symbolen der Freimaurerei nach und versuchen diese zu ergründen. Sie sollten jedoch in der Zukunft gleichberechtigt fortbestehen dürfen und in der Freimaurerei nicht mehr zu Auseinandersetzungen oder Spaltungen führen. Dies ist in der Vergangenheit geschehen und kommt bis heute vor, zum Schaden und zum Leidwesen der Königlichen Kunst, um einen alten, aber immer noch trefflichen Ausdruck dafür zu gebrauchen, was Freimaurerei ist: die Liebe zum Menschen in ihrer reinen Form.

Dieses Buch will Impuls sein. Nicht Streitschrift. Ich spreche in niemandes Auftrag, weder einer Großloge, einer Loge noch einer Schwester oder eines anderen Bruders. Ich spreche für mich als Freimaurer allein, der Erkanntes mit Schwestern und Brüdern teilen und einen diskursiven Beitrag zur Einigung, Neustrukturierung und Profilschärfung der weltweiten Freimaurerei leisten möchte. Einheit in der Vielfalt, Vielfalt in der Einheit!

Die Neuen Pflichten habe ich geschrieben, weil ich glaube, dass es an der Zeit ist, den Blick der Menschen; der Schwestern und Brüder, auf den Kern der Königlichen Kunst zu lenken.

Sylvio J. Godon

II PROLOG

«Wir bluten alle die gleiche Farbe.»

Lisa Myers

(Pseudonym einer Krankenschwester aus Dallas)

Freimaurerei ist für Menschen da. Nicht für Männer oder Frauen allein. In allen Ländern der Welt und ohne Vorrechte für ein bestimmtes Land. Sie stellt sich ihrer Aufgabe, eine

Lebensschule der Menschheit

zu sein. Es ist jetzt an der Zeit, dass die in der Welt bestehenden freimaurerischen Organisationen unter Beibehaltung ihrer Vielfalt die Fesseln ihrer Historien und ihrer Strukturen zu lösen beginnen und sich auf das ihnen innewohnende Wesentliche besinnen, auf den gemeinsamen Kern ihrer Lehren: auf das Bewahren und Retten der Erde als ein Bestandteil der Schöpfung, auf das Einhalten und Verteidigen der Menschenrechte und auf das Ausüben der Menschenpflichten.

So nimmt die Freimaurerei die Herausforderungen unseres von großem und schnellem Wandel geprägten, digitalen Zeitalters an und wird zeitgemäß.

Die Weltkonferenz der Freimaurer als höchste Instanz muss dazu die alleinige Exekutive, Legislative und Judikative in Fragen der Freimaurerei und in Fragen der Regularität in allen Ländern der Erde innehaben, in denen Freimaurerei ausgeübt wird.

Die Weltkonferenz soll diese Rolle übernehmen in Ehrfurcht, in Respekt und in Demut vor den Motiven der Gründer der Freimaurerei, ihrer weit mehr als 300-jährigen Geschichte und vor dem Regelwerk, das am Beginn ihres weltweiten und segensreichen Wirkens steht, den Alten pflichten, die als Erinnerung an die Gründung der Freimaurerei auch weiterhin von Bedeutung sein und Bestand haben werden, jedoch den Erfordernissen unserer heutigen Zeit nicht mehr genügen und Antworten auf die aktuellen Problemstellungen der Erde und der Menschheit im notwendigen Maße nicht mehr geben können.

Ihrem Wesen, ihrem Denken und ihren Sittengesetzen nach ist Freimaurerei, wenn auch anfangs in der Hauptsache von Männern betrieben, nie nur Männerangelegenheit gewesen.

Ihr Anliegen war und ist es, den Menschen, nicht Frauen oder Männer allein, aus geistiger und politischer Knechtschaft zu befreien und darüber aufzuklären, dass alle Menschen Schwestern und Brüder sind und als solche in Freiheit gleichberechtigt existieren und miteinander leben können.

Angesichts

der Klima- und Migrationskrisen auf der Erde,möglich gewordener Eingriffe per Genschere (Crispr/Cas) in die menschliche Keimbahn,sich rasch selbst beschleunigender Fortentwicklung künstlicher Intelligenz in Form immer ausgereifterer, selbst lernender und durch menschlichen Verstand kaum mehr zu beherrschender Algorithmen,sich häufender Seuchen wie der aktuellen durch den überall auf der Erde grassierenden Virus, der die Krankheit COVID 19 auslöst,der Erfahrungen aus den Diktaturen und den Weltkriegen des 20. Jahrhundert und neuem Hegemonialstreben von Machtblöcken,der Erfahrungen aus dem Holocaust,der Terroranschläge, der weltweit sich neu bildenden religös-fanatischen und populistischen Terrorregimes zu Beginn des 21. Jahrhunderts

muss es heute das erste Anliegen der Freimaurerei werden, die

Menschheit

davor zu bewahren, in neue und moderne, noch nicht bekannte Formen von gnadenloser, nicht nur nationalistischer Knechtschaft zu geraten, die resultieren können aus

fortschreitender Erderwärmung,fortschreitendem Raubbau an der Natur,zügelloser Ressourcenverschwendung,bedenkenloser Fortentwicklung digitaler Technologien,noch nicht überwundenem Rassenhass,weltweit fortgeführten Religionskriegenund nicht verwirklichter Gleichberechtigung unter den Geschlechtern.

Der weltweiten Freimaurerei kann das gelingen, indem sie die Inhalte der Rechte der Erde, der Menschenrechte und der Menschenpflichten zu ihren Leitgedanken erklärt, sie als Leitlinien ihres Wirkens anerkennt und sie als Grundlage ihrer Konstitution, der Neuen Pflichten, festschreibt.

Bereits in den ersten Statuten und Schriften der Freimaurerei sowie in vielen darauf bis ins heutige Jahrhundert folgenden literarischen Werken bekannter und weniger bekannter Autoren sind die Ehrfurcht vor der Schöpfung, die Würde, Freiheit und Gleichheit aller Menschen, nicht die der Brüder oder Schwestern allein, zentrale Aussagen gewesen und im selben Atemzug Ermahnungen an Menschen, die Mitglied in einer Freimaurerloge werden wollten.

Freimaurerei hat immer schon den

Menschen

im Sinn und den

Menschheitsbund

zum Ziel. Und so verhält es sich bis heute.

Männerlogen, Frauenlogen und gemischte Logen sind bereits zu Beginn der sich in Kontinentaleuropa ausbreitenden Freimaurerei und in den Jahrhunderten danach immer wieder entstanden.

Auch in der Welt des 3. Jahrtausends gibt es tätige Großlogen, die in der Freimaurerei einen Menschheitsbund sehen, die in ihren Ländern Frauenlogen, Männerlogen und gemischte Logen patentieren, sie mit gegenseitigem Besuchsrecht ausstatten und so deren friedvolle Koexistenz fördern.

Sie sind zu Unrecht nicht anerkannt, da die Voraussetzungen für ihre Anerkennung auf den Alten Pflichten und alten Vorrechten fußen, die nicht mehr zeitgemäß sind, und für alle Freimaurer*Innen allgemein gültige Rechte und Pflichten bislang weder aufgestellt, noch von der Weltkonferenz der Freimaurerei verbindlich angenommen wurden.

So steht die heutige weltweite Freimaurerei sich selbst im Wege, im Sinne ihres ursprünglichen Wesens eine die Schöpfung bewahrende und die Menschheit in Freiheit, Gleichberechtigung, Frieden, Gerechtigkeit und Vernunft einende Kraft zu werden. Es ist an der Zeit für die

NEUEN PFLICHTEN

für FREIMAUERER*INNEN.

III IM 3. JAHRTAUSEND

«Die Ethik befasst sich mit höherer Moralität, also zunächst mit demjenigen, was wir Menschen als solchen schulden und was wir angesichts der Tatsache, dass wir alle Menschen sind, tun bzw. unterlassen sollten. Dabei bezieht sie andere Lebewesen sowie unser aller geteiltes Habitat, den Planeten Erde mit in Betracht. Wir haben anderen Lebewesen ebenso wie unserem Planeten (der Umwelt) gegenüber moralische Verpflichtungen, ob uns das passt oder nicht. Verletzen wir diese moralischen Verpflichtungen, hat dies auf Dauer negative Konsequenzen, die zunächst für einige Menschen und Lebewesen und irgendwann dann für alle spürbar werden.»

Markus Gabriel

(aus: «Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten. Universale Werte für das 21. Jahrhundert»)

Die Erde ist in Gefahr. Der Mensch auch.