Die österreichische Gesellschaft - Max Haller - E-Book

Die österreichische Gesellschaft E-Book

Max Haller

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Beschreibung

Auch in den modernen westlichen Gesellschaften treten immer wieder neue Formen der Privilegierung und Benachteiligung auf, die zur Reproduktion von Ungleichheit beitragen. Das Lehrbuch bietet eine Einführung in Grundbegriffe der Sozialstruktur und Theorien der Herausbildung sozialer Klassen und Schichten. Es zeigt die sozialhistorischen Voraussetzungen und Tendenzen der demografischen Entwicklung Österreichs seit Anfang des 20. Jahrhunderts und liefert eine empirische Analyse der Sozialstruktur sowie der Bildungs-, Berufs- und Einkommenschancen im heutigen Österreich. Das Lehrbuch enthält zahlreiche Tabellen und Schaubilder, Kontrollfragen zu den einzelnen Kapiteln und ein Register. Es bietet eine wichtige Grundlage für Studierende der Sozialwissenschaften mit Blick auf die Gesellschaft Österreichs.

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LESEPROBE

Haller, Max

Die österreichische Gesellschaft

Sozialstruktur und sozialer Wandel

LESEPROBE

www.campus.de

Impressum

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Copyright © 2008. Campus Verlag GmbH

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ISBN der Printausgabe: 978-3-593-40440-0

E-Book ISBN: 978-3-593-40440-0

|11|Vorwort

Dieses Buch ist aus einem zuerst im Wintersemester 2004/05 ausgearbeiteten Skriptum zu meiner Vorlesung »Sozialstruktur Österreichs im internationalen Vergleich« an der Karl Franzens-Universität Graz entstanden. Infolge der Einführung von Bakkalaureatsstudien und steigenden Zahlen von Studierenden, zugleich einer Stagnation der für die Lehre verfügbaren Mittel kann auch diese Lehrveranstaltung des ersten Abschnittes nur mehr als Vorlesung angeboten werden; das Skriptum sollte die Vorbereitung auf die entsprechenden Prüfungen erleichtern.

Als Grundlage für dieses Buch dienen einerseits eine Reihe einschlägiger, schon älterer eigener Veröffentlichungen. Obwohl die theoretische und inhaltlich-empirische Forschung in Deutschland und zum Teil auch in Österreich in den letzten Jahrzehnten weg von den Konzepten der sozialen Klassen und Schichten bzw. der vertikalen Ungleichheit hin zu jenen von sozialen Milieus und vielfältigen Lebensstilen gegangen ist, scheinen mir die ersteren Konzepte und Themen aktuell wie eh und je. Man denke hier nur an die im letzten Jahrzehnt wieder gestiegene ökonomische Ungleichheit (vgl. Kapitel 9). In Kapitel 4 wird eine Erklärung dafür gegeben, warum gerade in Deutschland (nicht aber in Frankreich und Großbritannien) eine solche Umorientierung und damit oft auch ein Verlust an kritischer Fokussierung der Sozialstrukturforschung erfolgt ist.

Die empirischen Daten in diesem Band wurden neuesten amtlichen und anderen Erhebungen, Studien und Datensammlungen entnommen. Dabei waren vielfach erhebliche Lücken der Forschung zu konstatieren. Seit den 1978–82 am Institut für Höhere Studien durchgeführten, seinerzeit auch im Campus Verlag veröffentlichten Studien zur Sozial- und Klassenstruktur Österreichs (Fischer-Kowalski/Bucek 1980; Haller 1982a) gibt es keine größere Einzelstudie zu diesem Thema mehr. Vielleicht kann dieses Buch eine Anregung zur Wiederbelebung dieses soziologisch zentralen und gesellschaftspolitisch wichtigen Forschungsbereiches liefern.

Das Buch richtet sich in erster Linie an Studierende der Soziologie; es würde mich freuen, wenn es sich auch für Studierende anderer sozialwissenschaftlicher Studienrichtungen als nützlich erweisen würde. So enthält es auch didaktische |12|Hilfestellungen wie »vertiefende Fragen« und Hinweise auf weiterführende Literatur am Ende jedes Kapitels. Für die Umgestaltung des Manuskripts zu einem handlichen Lehrbuch in diesem Sinne bin ich vor allem Herrn Adalbert Hepp vom Campus Verlag zu Dank verpflichtet; er hat sämtliche Kapitel durchgearbeitet und sehr wertvolle Kürzungs- und Verbesserungsvorschläge gemacht. Inhaltliche Anregungen erhielt ich auch von Univ. Doz. Albert F. Reiterer (Wien) und HR Dr. Peter Findl (Statistik Austria). Danken möchte ich an dieser Stelle weiters dem Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, der die Analyse neuer Daten im Rahmen des Forschungsprojekts »Sozialstruktur Österreichs im Wandel« (Projekt-Nr. 10919) gefördert hat. Mag. Gerd Kaup war ein sehr kompetenter Mitarbeiter in diesem Projekt und darüber hinaus. Frau Gabriele Strohmeier hat mit großer Geduld und Genauigkeit die immer wieder korrigierten Manuskriptfassungen und Tabellen ins Reine geschrieben.

Graz, März 2008

Max Haller

|13|Kapitel 1: Die Sozialstruktur als ein zentraler Gegenstand der Soziologie

1.1 Die Grundtypen soziologischer Analyse.......... 13

1.2 Definition des Begriffs »Sozialstruktur«.......... 15

1.3 Datenquellen für sozialstrukturelle Analysen.......... 17

1.4 Die deskriptive Sozialstrukturanalyse nach Peter M. Blau.......... 20

1.5 Hauptdimensionen der Sozialstruktur.......... 28

1.6 Der Begriff der »Gesellschaft«.......... 41

Vertiefende Fragen.......... 48

Weiterführende Literatur.......... 48

1.1 Die Grundtypen soziologischer Analyse

In der Soziologie unterscheidet man vier Typen bzw. Ebenen der Analyse (vgl. Übersicht 1.1; allgemein dazu Haller 2003a, S. 499ff.):

Handlungsanalyse

Struktur-Analyse

Institutionen-Analyse

Analyse von Ideen und Ideologiekritik.

Die Handlungstheorie und Handlungsanalyse befasst sich mit den verschiedenen Aspekten individueller Entscheidungen und Handlungen (Motive, Emotionen, Werte, Handlungstypen usw.). Die Institutionen-Analyse untersucht soziale Einrichtungen, die das Zusammenleben der Gesellschaftsmitglieder regeln (darunter fallen Normen und Gesetze, aber auch gesellschaftlich normierte Beziehungen und Einheiten wie Ehe, Familie, Organisationen, Verwaltung, Parteien). |14|Die Analyse von Ideen hat – in Zusammenarbeit mit Fächern wie Philosophie, Ideen- und Geistesgeschichte – die innere Struktur von religiösen, wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Denk- und Ideensystemen, insbesondere in ihrem Bezug zu gesellschaftlichen Gruppen und Interessen, zum Gegenstand.

Ebene bzw. Typ (und Subtyp) der Analyse

Beispiele

Wichtige Autoren

Objekt der Analyse

Handlungsanalyse

− Situationsanalyse

− Identitätsanalyse

− Entscheidungsanalyse

− Wirkungsanalyse

− Welcher Handlungsimpuls löst eine bestimmte Situation aus?

− Warum heiratet jemand?

− Wie entwickeln/verändern sich Einstellungen?

− Wie beeinflussen Einstellungen das Handeln?

G.H. MEAD

M. WEBER

A. SCHÜTZ

T. PARSONS

E. GOFFMAN

R. BOUDON

Bewusstes, typisches menschliches Handeln, ausgerichtet auf bestimmte Ziele

Struktur-Analyse

− Entwicklung von Geburtenraten

− Zusammenhang zwischen Bildungsabschlüssen und beruflichen Positionen

− Mobilitätsmuster

E. DURKHEIM

S. F. NADEL

P. M. BLAU

G. LENSKI

Gesetzmäßige sozial-strukturelle (aggregative) Prozesse und Entwicklungstendenzen

Institutionen-Analyse

Entstehung und Wirkungen von

− Ehe- und Familiengesetzen

− Eigentums- und Marktformen

− politischen Verfassungen

MONTESQUIEU

DE TOCQUEVILLE

M. WEBER

H. SCHELSKY

P. BOURDIEU

J. COLEMAN

Analyse der Entwicklung, Formen und Wirkungen sozialer  Institutionen

Ideenanalyse und Ideologiekritik

Analyse der Ideen und Werte von

− einzelnen (historischen) Persönlichkeiten

− sozialen Gruppen und Bewegungen

− sozialen Einheiten (Organisationen, Staaten)

Interne Analyse von

− Ideensystemen und Ideologien

K. MARX

M. WEBER

E. DURKHEIM

M. SCHELER

K. MANNHEIM

E. TOPTISCH

Herausarbeitung und Untersuchung der gesellschaftlich einflussreichen Ideen und Werten einer Gesellschaft oder Epoche

Übersicht 1.1: Die vier Ebenen bzw. Grundtypen soziologischer Analyse

Die Sozialstrukturanalyse stellt also nur einen, allerdings sehr wichtigen Zugang zur sozialen Realität dar.

|15|1.2 Definition des Begriffes »Sozialstruktur«

Unter Sozialstruktur versteht man die Gesamtheit der mehr oder weniger regelmäßig (gesetzmäßig) ablaufenden Beziehungen zwischen den Mitgliedern einer Gesellschaft, der sich daraus ergebenden Strukturen (Verteilungen) sowie der Beziehungen zwischen diesen Verteilungen. Diese Beziehungen und Strukturen sind über die Zeit hinweg dauerhaft, wenngleich nicht unveränderlich (vgl. dazu u.a. Nadel 1957; Haller 1983a, S. 9ff.; 1986a; Crothers 1996; Hradil 2004, S. 13ff.; Klein 2005, S. 15ff.).

Bei der Sozialstruktur-Analyse geht es also darum, die soziale Einbettung des einzelnen Menschen in soziale Netzwerke (Familien, Verwandtschaftssysteme, Freundesbeziehungen) und soziale Systeme (Organisationen, Verbände, Staaten) zu erfassen und zu analysieren. Dies wird häufig als zentrale Aufgabe der Soziologie – im Vergleich zu anderen Human- und Sozialwissenschaften wie der Psychologie, der Pädagogik, der Ökonomie usw. – gesehen. Man kann auch sagen, dass der Begriff der »Sozialstruktur« einen fruchtbaren Ansatz zu einer interdisziplinären Betrachtung bietet.

Die Soziologie ist ein inhaltlich äußerst breites Fach – im Grunde kann (und sollte) jedes soziale Phänomen auch von der Soziologie untersucht werden. Dabei besteht die Gefahr, dass die Soziologie in Teilfächer (üblicherweise als spezielle Soziologien bezeichnet) zerfällt, die untereinander nur mehr einen schwachen inhaltlichen Zusammenhang aufweisen. Beispiele für solche spezielle Soziologien sind:

Familiensoziologie, Soziologie persönlicher Beziehungen

Rechts- und Kriminalsoziologie

Wirtschafts-, Berufs- und Techniksoziologie usw.

In jedem dieser Bereiche arbeiten Soziologen oft enger mit Vertretern anderer Disziplinen zusammen als mit Soziologen, die auf andere Bereiche spezialisiert sind. Ein übergreifender Zusammenhang zwischen diesen disparaten Teilfächern kann jedoch – u.a. – durch den Begriff Sozialstruktur hergestellt werden, denn schichtspezifische Basismerkmale wie Bildung, Beruf, Einkommen spielen in allen obengenannten Bereichen eine große Rolle.

Die Grundthese der Sozialstrukturanalyse lautet: Die Position einer Person oder sozialen Gruppe im Rahmen der Sozialstruktur stellt eine entscheidende Determinante ihrer Lebensbedingungen und ihres Handelns dar! Diese These gilt auch für Ereignisse und Handlungen einzelner Personen, wie sie von den Medien tagtäglich berichtet werden.

|16|Beispiel: In den USA erschoss ein 6jähriger Junge einen anderen. Wie kam das zustande? Psychologische Erklärung: der Junge war von Natur sehr aggressiv. Spätere, genauere Berichte zeigten: er lebte allein bei seiner Mutter; diese war arbeitslos, der Vater im Gefängnis; während der Abwesenheit der Mutter wegen ihrer Beschäftigung verweilte der Bub in der Wohnung eines sozial verwahrlosten Erwachsenen, in der ein geladener Revolver herumlag!

Es zeigt sich also: zur Erklärung dieser individuellen Handlung benötigen wir sehr wenig psychologische Theorien, dafür viel mehr Wissen über die Sozialstruktur (welche Familien sind diskriminiert, wie verbreitet sind Handfeuerwaffen in einem Land usw.).

Es gibt zwei unterschiedliche Konzeptionen der Sozialstruktur:

a) Sozialstruktur als theoretisch-abstraktes Konstrukt

Diese Konzeption geht aus von der These: Die Struktur ist in der Realität nicht direkt beobachtbar, sondern muss aus indirekten Indikatoren, Verhaltensweisen und Beziehungen erschlossen werden.

Ein Beispiel ist die Analyse von Verwandtschaftssystemen durch Ethnologen in einfachen Gesellschaften: Hier erfolgen Heiraten, die Zuschreibung von Elternrollen usw. aufgrund komplexer Regeln, die ein Wissenschaftler nur durch jahrelanges Studium bei den Einheimischen entdecken kann. Den Beteiligten sind diese Regeln mehr oder weniger »unbewusst« bekannt – ähnlich den Regeln der Grammatik einer Sprache (Levi-Strauss 1984).

Man könnte hier auch von der Tiefenstruktur einer Gesellschaft sprechen – also einer Struktur, die sich erst durch differenzierte Analyse und Abstraktion ihrer Grundprinzipien erschließt. Dargestellt werden kann eine solche Struktur vor allem durch soziologische Typenbildung. (Solche Typen sind z.B. die Grundbegriffe zur Erfassung der Schichtung in verschiedenen Gesellschaften: Stände, Klassen, Schichten). Auch die historische Klassentheorie von Marx kann als Beispiel einer solchen Theorie angesehen werden.

b) Sozialstruktur als System konkreter Merkmale und Verteilungen

Hier können wir die Merkmale der Sozialstruktur sowie ihre Gesamtstruktur sehr direkt und quantitativ-exakt erfassen. Beispiele sind Merkmale wie Geschlecht und Alter, sowie daraus resultierende demographische Verteilungen und Prozesse: Die Altersstruktur einer Gesellschaft, die Veränderungen der Heiratshäufigkeit, die Scheidungen und Geburten im Laufe der Zeit usw.

Vier besonders wichtige, spezifische Merkmale sozialstruktureller Analyse dieser Art werden in Abschnitt 1.5 unten näher behandelt.

|17|1.3 Datenquellen für sozialstrukturelle Analysen

Eine wichtige Frage bei der Analyse der Sozialstruktur betrifft jene der adäquaten Datenquellen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit wird im Folgenden ein kurzer Überblick über die Arten solcher Datensätze sowie die Institutionen gegeben, die ihre wichtigsten Produzenten bzw. Lieferanten sind.

Verschaffen wir uns zuerst einen knappen Überblick über die Art der Daten und Erhebungsinstitutionen. Wir können zwischen drei Grundformen der Beschaffung sozialstruktureller Daten unterscheiden.

1) Erhebungen statistischer Ämter: Institutionen, die solche Daten selber systematisch erheben, aufbereiten und auswerten sind vor allem die Statistischen Ämter der einzelnen Länder.

Daten dieser Art – wie etwa die Volkszählungen – stellen eine unentbehrliche Basis für Verwaltung, Politik und Wissenschaft dar, da nur sie genaue und verlässliche Informationen liefern, etwa über den Umfang der Gesamtbevölkerung. Allerdings können selbst Gesamterhebungen dieser Art mit Fehlern behaftet sein, und zwar umso eher, je größer und vielfältiger ein Land ist, je weniger entwickelt seine Infrastruktur (etwa in China oder Indien), oder je lückenhafter die amtliche Erfassung seiner Einwohner ist (etwa in den USA). Daher kann eine sorgfältig durchgeführte Stichprobenerhebung u.U. genauer sein als eine Gesamtzählung, bei der Millionen von Menschen nicht erfasst werden.

2) Amtlich produzierte Verwaltungsdaten: Bei den verschiedensten Behörden fallen für Verwaltungszwecke laufend Daten an, die für sozialstrukturelle Analysen ebenfalls unentbehrlich sind. So erfassen und dokumentieren Standesämter die Geburten und Sterbefälle, Meldeämter die Zu- und Abwanderungen, Schulen die Schüler und Lehrer, Sozialversicherungen und Krankenhäuser Erkrankungen, Todesfälle und -ursachen usw. Diese Daten werden von statistischen Ämtern zusammengestellt und jährlich in eigenen Datenbänden veröffentlicht (so etwa im Demografischen Jahrbuch Österreichs).

Daten dieser Art sind einerseits sehr verlässlich, da es sich um Vollerhebungen der betreffenden Ereignisse handelt. Bei Ereignissen, bei deren Charakterisierung jedoch subjektive Elemente ins Spiel kommen, ist dies nicht so eindeutig. Bekannt ist die Problematik der Statistik der Todesursachen seit der klassischen Studie des französischen Soziologen Emil Durkheim über den Selbstmord (veröffentlicht 1897). Ein anderer, typischer Fall sind die Daten der Meldebehörden, die nur jene Menschen erfassen, die sich legal melden. Als Folge der internationalen Migration und Flüchtlingsbewegungen leben in den reichen Ländern der Erde immer mehr Menschen »illegal«, ohne Aufenthaltstitel und Anmeldung. In der EU wird ihre Zahl auf 4,5 bis 8 Millionen geschätzt (laut EU-Parlament), in den USA auf 11 bis 12 Millionen. Für Österreich gibt es keine Zahlen; es ist aber bekannt, dass auch hier in vielen Branchen (Bauwesen, Gastgewerbe, Privathaushalten) zahlreiche Beschäftigte illegal arbeiten.

|18|3) Daten aus der Markt-, Meinungs- und Sozialforschung: Sozialstatistische Daten können sich als Nebenprodukt von Erhebungen mit anderen Hauptzielsetzungen ergeben. Eine wichtige Quelle sind repräsentative Bevölkerungsumfragen, in denen routinemäßig auch sozialstatistische Basisdaten zu den Befragten, wie Geschlecht, Alter, Bildung, berufliche Tätigkeit usw. erhoben werden (Pappi 1979).

Neben den zahlreichen Umfragen der Markt- und Meinungsforschungsinstitute ist für Österreich der von Soziologen an den Universitäten Wien, Graz und Linz gemeinsam durchgeführte Soziale Survey zu nennen. Sein Ziel besteht darin, in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Grunddaten zu Wertorientierungen und gesellschaftlichen Einstellungen der ÖsterreicherInnen zu erheben; er wurde bisher dreimal durchgeführt (1986, 1993 und 2003). Da es sich hierbei um eine größere Stichprobe (N jeweils 2.000) handelt, können mit diesen Daten inzwischen auch Basistrends der Sozialstruktur in bestimmten Aspekten beschrieben werden, die von der amtlichen Statistik nicht erfasst werden (Vgl. dazu die Buchveröffentlichungen Haller/ Holm 1987; Haller et al. 1996a; Schulz et al. 2005).

Ähnliche Analysen kann man inzwischen auch mit international vergleichenden Umfragen durchführen, da sie gleiche Sets von Fragen bzw. Variablen in verschiedenen Ländern und zu verschiedenen Zeitpunkten erheben. Hier sind zu nennen der World Value Survey (WVS), weltweit durchgeführt seit 1990 in fünfjährigen Intervallen, und das International Social Survey Programme (ISSP), seit 1985 in einer stetig zunehmenden Anzahl von Ländern (inzwischen 43) weltweit erhoben. Für sozialstrukturelle Analysen ist das ISSP-Projekt besser geeignet, da es mehr Sorgfalt auf die Stichprobenziehung legt und ein umfangreicheres Set von sozialstatistischen Variablen enthält (vgl. dazu auch Brechon 2002). Besondere Bedeutung hat in diesem Kontext der 2001 von Sozialforschern initiierte und von der EU finanzierte European Social Survey, der in über 30 Ländern Europas jährlich durchgeführt wird.

Betrachten wir zum zweiten auch kurz die (zum Teil bereits genannten) Institutionen, die sich mit der Produktion und Dokumentation sozialstatistischer Daten befassen, und ihre wichtigsten Erhebungen bzw. Datenquellen.

Die wichtigste einschlägige Institution im Hinblick auf Daten zur Sozialstruktur Österreichs ist die Statistik Austria (früher: Österreichisches Statistisches Zentralamt), mit Hauptsitz in Wien. Sie ist als amtliche Institution damit beauftragt, Grunddaten über alle wichtigen gesellschaftlichen Bereiche regelmäßig und in verlässlicher Weise zu erheben und zu dokumentieren. Auch die Landesregierungen haben kleinere Ämter zur Erhebung und Dokumentation von Landesstatistiken. Die Statistik Austria erhebt und veröffentlicht Daten folgender Art:1

Die Bevölkerungsstatistik liefert Ergebnisse über Zahl und Struktur der österreichischen Bevölkerung, sowie die einzelnen Komponenten ihrer Veränderung, wie Geburten, |19|Sterbefälle und Wanderungen (Migration), Daten über Einbürgerungen sowie über Eheschließungen und Scheidungen, Haushalte und Familien. Alle diese Statistiken sind auf Ebene der Bundesländer verfügbar, meist auch für kleinere Verwaltungseinheiten bis hinunter zu Gemeinden.

Sozialdaten zu Bildung und Kultur, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt, Gesundheit, zu Haushalten und Wohnungen.

Wirtschaftliche Maßzahlen und Trends zu Unternehmen, Umsatz und Beschäftigten nach Wirtschaftsbranchen, Außenhandel, Tourismus, Verkehr, Energie, öffentliche Finanzen usw. Insbesondere wird im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und damit das Wirtschaftswachstum ermittelt. Ein weiterer Bereich sind die Preise, allen voran der Verbraucherpreisindex (VPI) zur Ermittlung der Inflationsrate.

Diese Daten veröffentlicht die Statistik Austria in mehrfacher Form: Als regelmäßige, meist jährlich erscheinende Bände zu einzelnen Bereichen (Bevölkerungsbewegung usw.); als zusammenfassende Einzelbände (vor allem in dem jährlich erscheinenden Statistischen Jahrbuch), in der Zeitschrift Statistische Nachrichten, sowie in Form von Sonderbänden zu den verschiedensten Themen.

Datenquellen der Statistik Austria sind einerseits eigene Erhebungen, andererseits Aufarbeitung und Dokumentation der laufend erfassten Daten von amtlichen Institutionen. Bei den eigenen Erhebungen nimmt die alle zehn Jahre (zuletzt 2001) durchgeführte Volkszählung eine Sonderstellung ein. Sie liefert die verlässlichsten und auch politisch verbindlichen Ergebnisse (etwa für den Finanzausgleich zwischen Bund, Ländern und Gemeinden), zu bevölkerungsstatistischen Sachverhalten, sowie darüber hinaus über viele sozial-, bildungs- und erwerbsstatistische Themen. In Zukunft werden Volkszählungen nicht mehr durch Befragung der Bevölkerung durchgeführt werden, sondern durch Auszählungen vorhandener und in der Statistik Austria mittels eines vom Datenschutz entwickelten Personenidentifikators miteinander verknüpften Verwaltungsregisters. Weitere eigene Erhebungen sind der ganzjährig durchgeführte Mikrozensus, eine mündliche oder telefonische Befragung pro Quartal von 22.500 Haushalten und den darin lebenden rund 50.000 Personen zu verschiedensten Themen.

Seit 2001 gibt es die EU-weit durchgeführte Erhebung EU-SILC, in der 4.500 Haushalte und deren Bewohner (ca. 10.000 Personen) zu Einkommen und Lebensbedingungen befragt werden (integrierte Quer- und Längsschnitterhebung, mit 4-jährigem Längsschnitt). Weitere Erhebungen, die in mehrjährigen Abständen EU-weit durchgeführt werden, sind der Health Interview Survey über den Gesundheitszustand der Bevölkerung und die gesundheitliche Versorgung, und der Adult Education Survey über die Weiterbildung von Erwachsenen. In größeren Abständen werden in Österreich auch Zeitverwendungserhebungen durchgeführt (Time Budget Surveys).

Auf EU-Ebene und international gibt es in der Regel keine eigenen Datenerhebungen. EUROSTAT, das statistische Amt der EU, sammelt und publiziert die von nationalen Statistikämtern erhobenen Daten und erarbeitet Vorschläge zur Verbesserung und Verbreiterung dieser Erhebungen. Auf internationaler Ebene sind zu nennen das Internationale Arbeitsamt in Genf (ILO), das laufend Daten zu |20|Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt herausgibt, und die Vereinten Nationen, deren Statistikabteilung u.a. jährlich das Demographic Yearbook veröffentlicht. Allgemein wird man sagen müssen, dass die Qualität dieser Daten umso geringer ist, je höher die Ebene der Institution. Die beiden zuletzt genannten Institutionen etwa können in der Regel nicht viel mehr tun, als die ihnen von den Einzelstaaten gelieferten Daten zu übernehmen. Dabei werden oft wesentliche Unterschiede in der Qualität der Erhebungen, der verwendeten Klassifikationen usw. auftreten.

Zuletzt sind noch zu nennen sozialwissenschaftliche Datenarchive, welche Daten aus nationalen und internationalen Umfragestudien, wie dem WVS oder dem ISSP, sammeln, dokumentieren und den Nutzern in der Regel zu geringen Kostenbeiträgen überlassen. Als wichtige Institutionen sind hier ist zu nennen WISDOM (Wiener Institut für sozialwissenschaftliche Dokumentation), das Zentralarchiv für empirische Sozialforschung in Köln und die Social Science Data Archives in Essex (UK); ähnliche Archive gibt es auch in anderen europäischen Ländern und den USA.

1.4 Die deskriptive Sozialstrukturanalyse nach Peter M. Blau

Peter M. Blau, ein bedeutender amerikanischer Soziologe österreichischer Herkunft (geb. 1918 in Wien, gest. 2002 in New York) geht von einem einfachen, deskriptiven Konzept der Sozialstruktur aus. Für ihn beschreibt der Begriff »Sozialstruktur« die Verteilung der Bevölkerung nach sozialen Positionen, welche nach unterschiedlichen Kriterien definiert sind; diese Positionen beeinflussen die Interaktionen zwischen den Menschen (Blau 1977, 1978; vgl. auch Haller 2003a, S. 163ff.).

Parameter der Sozialstruktur

Eine Sozialstruktur wird bestimmt durch ihre Parameter; ein Parameter ist jedes Merkmal, welches dazu führt, dass Menschen bei ihren Interaktionen soziale Unterscheidungen treffen. Es handelt sich hierbei um direkt erfassbare und messbare Merkmale. Beispiele: Alter, Geschlecht, Status. Verteilt man diese Merkmale auf die Bevölkerung, kann man in diesem Sinne von einer Altersstruktur, von einer Geschlechtsstruktur, von einer Schichtstruktur usw. sprechen.

Parameter erzeugen also Positionen, welche jeweils durch unterschiedliche Personen besetzt sind; zugleich kann eine Person Positionen auf verschiedenen Parametern innehaben. Diese Idee wurde von anderen Forschern verallgemeinert im Begriff des Blau space: Darunter wird jenes komplexe, mehrdimensionale |21|Koordinatensystem oder -feld verstanden, das sich aus der Gesamtheit aller relevanten soziodemografischen Variablen ergibt. (Miller McPherson/Ranger-Moore 1991)

Blau unterscheidet zwei Grundtypen von Parametern:

a) Nominalparameter (Klassifikationsparameter): Diese teilen die Bevölkerung in eindeutig unterscheidbare Subgruppen, ohne dass diese unter sich eine Rangordnung darstellen. Beispiele: Geschlecht, Religionszugehörigkeit, Wirtschaftsbranchen.

b) Gradationsparameter (Schichtungsparameter, Rangparameter): Diese stellen eine Rangordnung zwischen den Menschen her; sie sind im Prinzip kontinuierlich; praktisch gibt es jedoch auch Diskontinuitäten oder Brüche zwischen den Kategorien. Beispiele: Bildung, Einkommen, Macht.

Die Grundannahme lautet: Die durch diese Parameter erzeugten Differenzen in der Gruppenzugehörigkeit von Menschen beeinflussen ihr soziales Verhalten und ihre sozialen Interaktionen. Die relative Bedeutung einzelner Parameter zeigt sich darin, wie stark sie die Interaktion determinieren.

Bei Nominalparametern wird angenommen, dass die Interaktion innerhalb von Gruppen häufiger erfolgt als zwischen Gruppen; bei Gradationsparametern steht die Häufigkeit der Interaktion im umgekehrten Verhältnis zur relativen Entfernung der Gruppen voneinander. Nominalparameter erzeugen horizontale Differenzierung oder Heterogenität (Verschiedenheit); die vertikal-hierarchischen Parameter oder Rangparameter erzeugen Statusgleichheit oder Statusungleichheit.

Das Ausmaß der Heterogenität der Bevölkerung nach einem Parameter wird bestimmt durch

die Anzahl der Kategorien oder Gruppen (z.B. Zahl der ethnischen Gruppen) eines Parameters;

die Verteilung der Bevölkerung auf diese Gruppen.

Beispiel: In Österreich sind zwar sehr viele Konfessionen vorhanden, jedoch sind die Katholiken mit Abstand die größte Gruppe; daher ist die Variation oder die Differenzierung der österreichischen Gesellschaft in konfessioneller Hinsicht geringer als jene der holländischen oder amerikanischen Gesellschaft, in denen keine einzelne Konfession so klar dominiert.

Man kann daraus verschiedene Maße zur Erfassung des Ausmaßes der Ungleichheit ableiten. Hierbei sind vor allem zwei Aspekte wichtig:

1) Die Konzentration in den Händen einiger weniger (hier geht es vor allem um Rangparameter; etwa: Einkommenskonzentration bei den Reichen).

2) Der Grad der Abstufung in einem Parameter; etwa des Reichtums nach verschiedenen sozialen Gruppen. Hier ist die Frage, ob es scharfe oder kontinuierliche Übergänge zwischen den verschiedenen Gruppen gibt, also die Frage, ob |22|es z.B. eine kleine Schicht Superreicher, und eine breite Schicht wenig Verdienender gibt, oder ob die breiteste Schicht jene der Personen mit mittleren Einkommen ist. Eine Gesellschaft, in der dies der Fall ist, wird viel höhere soziale und politische Stabilität aufweisen als eine mit starker Differenzierung Eliten – Masse (diese These vertrat schon Aristoteles).

Wenn in einer Gesellschaft die Zugehörigkeit der Personen zu mehreren Parametern zusammenfällt, spricht Blau von einer strukturell konsolidierten Gesellschaft. In einer solchen Gesellschaft kann man aus der Kenntnis eines Merkmals einer Person in der Regel auf eine Reihe weiterer Merkmale dieser Person schließen. Fallen die verschiedenen Parameter nicht zusammen, spricht man von einer multiform heterogenen Gesellschaft. So hing etwa die Hautfarbe in Südafrika zur Zeit der Apartheid stark mit der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Lage eines Menschen zusammen; in den USA dagegen ist dies heute viel weniger der Fall. Die These lautet, dass im ersteren Typ von Gesellschaft Konflikte viel schwerer zu lösen sind und schärfer werden können als im letzteren. Der Grund ist, dass gesellschaftliche Konflikte im Fall einer konsolidierten Sozialstruktur viel tiefgreifender sind, weil sie gleichzeitig mehrere zentrale Aspekte einer sozialen Gruppe betreffen.

Im Folgenden drei Beispiele zur Illustration bzw. Anwendung dieser Begriffe; die Beispiele 1 und 2 beziehen sich auf die Struktur von Gesellschaften nach einem Rangparameter (Bildung), das Beispiel 3 auf den strukturellen Charakter von Gesellschaften insgesamt.

Beispiel 1:

Unterschiedliche Schichtstrukturen entsprechen dem Bildungsstand der Bevölkerung

Die Bildungsabschlüsse sind in modernen Gesellschaften vertikal-hierarchisch aufgebaut: Man kann eine höhere Stufe erst nach Abschluss der vorhergehenden, niedrigeren erreichen, weshalb schon die Verteilung einer Bevölkerung nach Bildungsabschlüssen Hinweise auf ihre Schichtstruktur gibt. Die Bildungsverteilungen ergeben sich natürlich aus unterschiedlichen Bildungssystemen und deren Funktionsprinzipien (d. h., dass man die soziale Struktur immer zurückführen muss auf die Funktionsweise von Institutionen!). Die Verteilung der Erwerbstätigen nach höchsten Bildungsabschlüssen in vier Ländern (vgl. Abbildung 1.1, Daten der 1970er Jahre) zeigt enorme Unterschiede mit drei Typen:

In Frankreich gibt es eine breite Basis von Grundschulabsolventen, darauf aufbauend eine Pyramide der weiteren Abschlüsse; ähnlich ist es in Italien;

In den USA weist die Bildungsverteilung eine radähnliche Form auf, mit der größten Häufigkeit bei den mittleren Abschlüssen (High School, etwas weniger als bei uns Matura);

|23|

Abbildung 1.1: Grundtypen sozialer Schichtung: Verteilung der erwerbstätigen inländischen Bevölkerung nach höchster abgeschlossener Ausbildung in vier Ländern in den 1970er Jahren

Quellen: Haller, Klassenstrukturen und Mobilität in fortgeschrittenen Gesellschaften, Frankfurt/Main 1989b, S. 135ff; ISTAT, 11° Censimento generale della popolazione, vol. VI: Professioni e attività e economiche, tomo 2, Roma 1977, S. 38

|24|Deutschland geht tendenziell Richtung USA (Lehrausbildung stärkste Kategorie). Österreich weist eine ähnliche Bildungsstruktur auf, liegt jedoch näher bei Frankreich/Italien (vgl. Abbildung 1.2).

Die Ursachen: Es gibt drei unterschiedliche Typen von Bildungssystemen (vgl. Haller 1989b):

In den USA besteht ein Bildungssystem, das a) umfassend alle Angehörigen einer Kohorte bis zur High School einbezieht (»Gesamtschulsystem«), und b) auf Wettbewerb aufgebaut ist: Jede/r, der/die bestimmte Minimalanforderungen erfüllt, erreicht mittlere und höhere Abschlüsse. Die Qualität dieser Abschlüsse mag z. T. geringer sein als bei uns; das Bildungssystem insgesamt ist jedoch egalitärer.

In Frankreich besteht ein breites Grundschulsystem mit Abschlussprüfung (die viele nicht schaffen), darüber ein stark selektiv-elitäres System von Sekundar- und Hochschulbildung (an deren Spitze: die Grandes Écoles.)

In Österreich und Deutschland kann man z.T. von einem ständischen System sprechen: Es erfolgt eine sehr frühe Trennung der Schulwege in manuelle, berufsbildende vs. allgemeinbildende Höhere Schulen (schon mit 11 Jahren). Die Stärke des Systems: Es bietet eine breite, gute Berufsausbildung, auch für viele manuelle Berufe (dies existiert so nicht in Frankreich und den USA). Sein Nachteil: Starke schichtspezifische Selektion der Schüler (je früher die Selektion, desto stärker ist der Elterneinfluss; vgl. dazu Kapitel 5).

Beispiel 2:

Wandel der Bildungsverteilung in Österreich von 1971 bis 2001

Man sieht deutlich, dass sich auch die österreichische Bildungsstruktur jener Deutschlands – und tendenziell der USA – annähert, d.h. die unterste Bildungsschicht abnimmt, und die nächst höhere zunimmt (vgl. Abbildung 1.2). Man kann also schon hieraus ersehen, dass die Bildungsexpansion gesamtgesellschaftlich signifikante Effekte mit sich bringt (vgl. Haller 1986a):

Einen allgemeinen Höherstufungs- und Egalisierungseffekt (wenn die meisten Menschen eine mittlere Bildung haben, ist der Abstand zwischen ihnen und den höchsten Stufen weniger groß und spürbar, als wenn die meisten Menschen nur eine Grundschulbildung haben);

einen Effekt der Verstärkung hierarchischer Differenzierungen, da heute der Bildungsabschluss für sehr viel mehr Menschen wichtig ist als Kriterium für die Erlangung einer Berufsposition;

einen Ausschließungseffekt: Für Absolventen bloßer Grundschulbildung verschlechtern sich die Erwerbs- und Berufschancen (Verdrängung der Arbeitslosigkeit von oben nach unten, Reduzierung der Aufstiegschancen).

|25|

Abbildung 1.2: Verteilung der Erwerbstätigen nach Bildungskategorien in Österreich

1 Universitäten, Universitäten der Künste, Fachhochschulen, berufs- und lehrerbildende Akademien

Quellen: 1971: Haller, Klassenstrukturen und Mobilität in fortgeschrittenen Gesellschaften, Frankfurt/Main 1989b, S. 135ff; 2001: Statistisches Jahrbuch Österreichs 2005, S. 58, Tabelle 2.15

Beispiel 3:

Unterschiedlich strukturierte Gesamtgesellschaften (Schweiz, Jugoslawien)

Die Schweiz und Jugoslawien sind zwei Paradebeispiele der Unterscheidung von Blau zwischen Gesellschaften, in denen mehrere Strukturparameter zusammenfallen bzw. in denen sie relativ unabhängig voneinander sind.

Die Schweiz ist eine multiform heterogene Gesellschaft: sie ist untergliedert in 26 (Halb-)Kantone, umfasst zwei große religiöse Gemeinschaften und vier Sprachgruppen; die sprachlichen, religiösen und politischen Kriterien bzw. Trennlinien entsprechen sich aber nicht, sondern sind gemischt. D.h. es hat nicht jede Sprachgruppe ihren eigenen Kanton, sondern verteilt sich über mehrere; manche Kantone sind sogar in sich sprachlich (auch religiös usw.) heterogen.

Im ehemaligen Jugoslawien war das Gegenteil der Fall (vgl. Abbildung 1.3): Hier entsprachen sich sogar bis zu fünf unterschiedliche Parameter: Sprache, Religion, wirtschaftliches Entwicklungsniveau, politische Einheit.

|26|

Abbildung 1.3: Die innere Differenzierung von Jugoslawien in soziökonomischer und regligiöser Hinsicht (ca. 1990)

Quelle: Landkarten unter http://www.lib.utexas.edu/​maps/​europe/​fm_yugoslavia_pol96.jpg (4.11.2005) Länderlexikon 1993/94, S. 377

|27|Beispiele:

Slowenien: eigene Sprache, katholisch, hochentwickelt, eigene Republik; Serbien: eigene Sprache, orthodox, deutlich weniger entwickelt, eigene Republik.

Folge:

Die Slowenen betrachteten sich in sehr vielen Aspekten als »anders« und glaubten, in vielerlei Hinsicht (kulturell, wirtschaftlich, politisch) ganz andere Interessen zu haben als Serben, Bosnier, Mazedonier usw.

Die Tatsache, dass Jugoslawien in einem blutigen Bürgerkrieg zerfiel, und die Schweiz eines der stabilsten Länder der Erde darstellt, hängt sicherlich mit diesen Fakten zusammen. Sie erklären es aber auch nicht völlig: Es gibt auch strukturell relativ konsolidierte Länder, die hohe Stabilität aufweisen (z.B. Kanada). Weitere, entscheidende Faktoren für die Stabilität eines Landes sind seine demokratische Reife und seine wirtschaftliche Dynamik; wenn diese gut ist, werden Konflikte entschärft, wenn sie sich verschlechtert, werden sie verstärkt. (Auch dies war in Jugoslawien in den 1980er Jahren der Fall).

Die Geschlechterproportion als Determinante sozialen Verhaltens

Das quantitative Verhältnis zwischen den Geschlechtern in einer sozialen Einheit hat Auswirkungen auf die qualitativen Beziehungen zwischen Männern und Frauen. Dies gilt makro- und mikrosoziologisch.

Makrosoziologie: alle Phänomene, die sich auf der Ebene der Gesellschaft oder von Großgruppen abspielen (Bevölkerungswachstum, Revolutionen usw.);

Mikrosoziologie: alles, was das Verhalten und die Einstellungen von Individuen betrifft; Mesosoziologie (oft noch als zusätzliche Ebene unterschieden): Prozesse auf der Ebene mittelgroßer sozialer Einheiten, wie Organisationen, Verbände usw.

Betrachten wir als ein makrosoziologisches Beispiel die Geschlechterproportion in den USA um 1900 (Guttentag/Secord 1983). Am Beginn des 20. Jahrhunderts (1910) hatten die Frauen in den USA ein numerisches Untergewicht von 100:106 gegenüber den Männern (Ursache: mehr männliche Einwanderer). Dieses Faktum hilft mit zu erklären, warum die Stellung der Frau um 1900 relativ stark war, obwohl ihre Erwerbsquote sehr niedrig war (Indikatoren: Macht der Frauen in Ehe und Familie, gesellschaftliche Bewunderung der Frau usw.).

Ein weiteres Beispiel sind die Mikro- (oder Meso-)Effekte unterschiedlicher Geschlechtsproportionen in Gruppen und Organisationen. Sind in einer sozialen Einheit die Angehörigen eines Geschlechts stark unterrepräsentiert, so »fallen sie auf«. Am Beispiel des Frauenanteils wurde dies empirisch untersucht (und es ist auch jedem aufmerksamen Beobachter bekannt): Je nach dem Anteil |28|der Frauen kann man von einer unterschiedlichen »Sichtbarkeit« bzw. einem unterschiedlichen Gewicht der Frauen sprechen. Dasselbe gilt aber ebenso für Männer: Auch sie fallen auf, wenn sie eine Minderheit darstellen (z.B. bei KindergärtnerInnen).

Zusammenfassende Beurteilung der Sozialstrukturtheorie von Blau

Positive Aspekte:

Die Theorie verwendet relativ einfache, klare Begriffe.

Sie ist anschaulich und empirisch gut umsetzbar.

Sie erlaubt die Ableitung plausibler und erklärungskräftiger Hypothesen.

Schwächen und Grenzen:

Bei genauerer Betrachtung ist die Definition der Parameter keineswegs einfach. (Was sind vertikale, was horizontale Parameter?) Man muss bei der Definition der Parameter tendenziell von einem Zirkelschluss sprechen (Merkmale werden als Sozialstrukturparameter definiert, nachdem man festgestellt hat, dass sie die Muster sozialer Interaktion beeinflussen […]).

Es fehlt die kulturelle und politische Dimension (vgl. obiges Beispiel Schweiz versus Jugoslawien).

Es gibt keine sozialen Akteure, die abgeleiteten Gesetzmäßigkeiten werden als Quasi-Naturgesetze betrachtet (daher kann man von einer »naturalistischen Theorie« sprechen).

1.5 Hauptdimensionen der Sozialstruktur

Die Dimensionen der Sozialstruktur lassen sich unterscheiden in drei Hauptgruppen: a) die analytische, b) die hierarchisch-vertikale und c) die horizontalfunktionale Dimension.

1) Analytische Dimensionen

Hier werden drei Subdimensionen unterschieden (Fürstenberg 1966).

|29|a) Die operationale Dimension

Die Begriffe zur Analyse der Sozialstruktur müssen eindeutig operationalisierbar, also empirisch erfassbar, in der Regel auch quantitativ messbar sein. Dies ist der Fall bei sehr einfachen Variablen und Indikatoren, bei Sozialmerkmalen (Geschlecht, Alter usw.) und bei demografischen Ereignissen und Prozessen (Zahl der Geburten, Sterbefälle usw.). Es ist nicht so einfach bei theoretisch entwickelten Begriffen und daraus abgeleiteten Indikatoren, wie z.B. sozialer Status, Prestige oder Macht.

b) Die funktionelle Dimension

Eine Aussage über die Zugehörigkeit einer Person zu einer sozialstatistischen Kategorie impliziert noch kein sicheres Wissen über deren faktische Situation. Soziale Aggregate, d.h. Einheiten, die nach einer bestimmten statistischen Kategorie definiert werden, setzen sich oft aus Mitgliedern mit sonst sehr heterogenen Lebensverhältnissen und individuellen Eigenschaften zusammen.

So »fühlen« sich Menschen mit gleichem Alter subjektiv oft sehr unterschiedlich alt und differieren auch stark in ihrer Leistungsfähigkeit. Auch das Geschlecht als scheinbar eindeutigste Variable verdeckt sehr unterschiedliche Lebenswirklichkeiten unter Männern und unter Frauen (vgl. Seite 33ff.) Auch Einkommensgleichheit zweier Menschen oder Familien schließt große Unterschiede der tatsächlichen Lebensumstände nicht aus. Man muss auch wissen: Wie viele Menschen müssen von diesem Einkommen leben? Wie sicher (langfristig) ist das Einkommen? Definition von »Armut« nur durch Einkommen stellt daher nur einen ersten Ansatz dar.

c) Die historische Dimension

Eine Sozialstruktur ist relativ dauerhaft und keinen plötzlichen Veränderungen unterworfen; dies geschieht meist nur im Laufe von Generationen und Jahrhunderten, aber auch hier nur allmählich. Revolutionen stürzen häufig nur ein Regime, verändern aber nicht die gesamte Sozialstruktur; selbst wenn sie dies tun, entwickeln sich im Rahmen der neuen Sozialstruktur bald ähnliche Charakteristika wie in der alten. So änderten sich nach der Oktoberrevolution 1918 in Russland zwar die Eigentumsverhältnisse, aber wichtige Elemente der alten Struktur – zentralistischer Obrigkeitsstaat, Macht und Undurchschaubarkeit der Bürokratie usw. – blieben erhalten. Für Österreich wird diese Kontinuität in Kapitel 2 S. 51ff. gezeigt.

An dieser Dimension kann man auch den Unterschied zwischen der direkt sichtbaren, empirisch unmittelbar fassbaren »Oberflächenstruktur« einer Gesellschaft und ihrer »Tiefenstruktur« zeigen: Als Oberflächenstruktur könnte man z.B. die Berufsstruktur, die Verteilung der Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbranchen und Berufsgruppen betrachten; als ihre Tiefenstruktur ihr Schichtungssystem.

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1.6 Der Begriff der »Gesellschaft«

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Vertiefende Fragen

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Weiterführende Literatur

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|50|Kapitel 2: Sozialhistorische Grundlagen und Entwicklung der österreichischen Gesellschaft bis 1950

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2.1 Einleitung

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2.2 Grundstrukturen der österreichischen Gesellschaft und ihre historischen Wurzeln

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a) Die Leitprinzipien einer ständisch-korporativen Gesellschaft

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b) Historisch-strukturelle Vorläufer der heutigen österreichischen Gesellschaft in der Habsburgermonarchie

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|62|2.3 Kritische Ereignisse und Phasen in der Entwicklung der österreichischen Gesellschaft seit Mitte des 19. Jahrhunderts

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b) Die ständisch-korporative Gesellschaft im Bürgerkrieg: Österreich in der Zwischenkriegszeit

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2.4 Abschließende Bemerkungen

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|75|Vertiefende Fragen

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Weiterführende Literatur

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|76|Kapitel 3: Die demographische Entwicklung

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|77|3.1 Zum Begriff der Bevölkerung, seiner Bedeutung und empirischen Erfassung

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a) Der Begriff der »Bevölkerung« und seine soziologische und politische Bedeutung

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b) Grundbegriffe und Methoden zur Erfassung der Bevölkerung und ihrer Veränderung

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3.2 Theorien und Modelle der Bevölkerungsentwicklung

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a) Die »Bevölkerungstheorie« von Thomas R. Malthus und andere historische und zeitgenössische Theorien

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b) Die Begriffe der »Bevölkerungsweise« und des »demographischen Übergangs«

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a) Die Beziehung zwischen Bevölkerungsentwicklung und gesellschaftlicher Entwicklung in anderen Bereichen

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3.3 Die längerfristige Entwicklung der Bevölkerung in Österreich und in der Welt

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a) Die langfristige Entwicklung der Bevölkerung in Österreich

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|96|b) Die Entwicklung der Weltbevölkerung

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3.4 Der Übergang zu einer neuen Bevölkerungsweise und Familienstruktur

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a) Veränderungen in den Prozessen der Bevölkerungsbewegung und Umschichtungen im Bevölkerungsaufbau

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b) Sozialökonomische, kulturelle und politische Determinanten der Bevölkerungsentwicklung heute

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|109|c) Veränderungen in den Prozessen der Bevölkerungsbewegung und die neuen Haushalts- und Familienstrukturen

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3.5 Ein- und Auswanderung und ihre Effekte auf die Bevölkerungs- und Sozialstruktur

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Weiterführende Literatur

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|124|Kapitel 4: Klassische und neuere soziologische Theorien der sozialen Ungleichheit

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|125|4.1 Einleitung: Theorien sozialer Ungleichheit aus wissenssoziologischer Perspektive

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4.2 Neuere Theorien der sozialen Ungleichheit

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b) Klassen- und Schichtungstheorien in Frankreich, Großbritannien und den USA

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c) Kritische Diskussion der neuen Sozialstrukturtheorien

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4.3 Klassenbildung und soziale Schichtung als zentrale Mechanismen der Reproduktion sozialer Ungleichheit

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b) Klassenbildung als Prozess sozialer Schließung in unterschiedlichen Typen von Märkten und Organisationen

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|159|c) Theorie der sozialen Schichtung

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d) Die Interaktion von Klassenbildung und Schichtung mit Politik und Ideologien in der langfristigen Reproduktion sozialer Ungleichheit

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4.4 Gleichheit und Gerechtigkeit: Normative Grundlagen der Sozialstrukturanalyse

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|183|Weiterführende Literatur

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|184|Kapitel 5: Bildungssystem und soziale Ungleichheit

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5.1 Die Rolle des Bildungssystems in der Reproduktion der sozialen Ungleichheit: Theorien der Bildungsexpansion

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5.2 Strukturen und Reformen im österreichischen Bildungssystem: Die Beharrungstendenz ständisch-korporativer Elemente

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5.3 Egalisierung der Chancen oder Statusreproduktion? Befunde zur Entwicklung von Bildungsbeteiligung und Bildungschancen

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b) Die soziale Ungleichheit der Bildungschancen und ihre Persistenz im Zuge der Bildungsexpansion

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|223|Weiterführende Literatur

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|224|Kapitel 6: Arbeitsmarkt, Beschäftigung und die Entstehung der Versorgungsklassen

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6.1 Die Theorie des Übergangs zur postindustriellen Gesellschaft bzw. Informationsgesellschaft

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6.2 Eine soziologisch-klassentheoretische Perspektive zur Transformation von Arbeitsmärkten und Beschäftigung im technologisch-industriellen Strukturwandel

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6.3 Die Entstehung der Versorgungsklassen als Prozess sozialer Ausschließung

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a) Die Versorgungsklassen und ihre interne Differenzierung

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|248|b) Formen von Diskriminierung bzw. Ausschließung im Zusammenhang mit den Versorgungsklassen

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c) Gesellschaftliche Interessen und Kräfte in der Herausbildung und Bestimmung der sozialen Lage der Versorgungsklassen

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6.4 Die Entwicklung von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in Österreich (1950–2005)

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|269|Kapitel 7: Die Transformation der Beschäftigungs und Berufsstruktur

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|270|7.1 Die Umschichtung der Beschäftigungsstruktur 1950–2000

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|279|7.2 Die Auswirkungen der veränderten Beschäftigungsstruktur auf die Klasse der Selbständigen

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|287|7.3 Die abhängig Beschäftigten in der Klassenstruktur der Dienstleistungsgesellschaft

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|300|Kapitel 8: Die Auswirkungen der beruflichen Mobilität auf die Sozialstruktur

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8.1 Muster der beruflichen Karrieremobilität

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8.2 Die strukturkonservierende Rolle der Familie

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8.3 Muster der intergenerationalen beruflich-sozialen Mobilität

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|338|Vertiefende Fragen

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|339|Kapitel 9: Die ökonomische Ungleichheit

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9.1 Ökonomische Ungleichheit als zentraler Aspekt sozialer Ungleichheit

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9.2 Die Ungleichheit des Einkommens: Ausmaß, Entwicklung und soziale Determinanten

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9.3 Armut im Wohlfahrtsstaat als ökonomisches, soziales und kulturelles Problem

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|385|Vertiefende Fragen

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Weiterführende Literatur

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|386|Kapitel 10: Soziale Ungleichheit im gesellschaftlichen Bewusstsein und im politischen Prozess

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10.1 Die Sozialpartnerschaft als Rahmenbedingung für die Thematisierung von Ungleichheit

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10.2 Die Parteien und ihre Beziehung zu sozialen Klassen und Ständen

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10.3 Die Sozialstruktur im gesellschaftlichen Bewusstsein

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|431|Weiterführende Literatur

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|432|Literatur

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|461|Verzeichnis der Tabellen

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|465|Verzeichnis der Abbildungen

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|467|Verzeichnis der Übersichten

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|469|Sachregister

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|475|Personenregister

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