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Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Archäologie, Note: 6 (Schweiz), Universität Zürich (Abteilung für Mittelalterarchäologie), Veranstaltung: Masterseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Notker Balbulus beschrieb 883 den Aachener Kirchenbau als "herrlicher als die Werke der alten Römer". Heute sind die ursprünglichen Bauelemente der Königspfalz auf dem Domplatz kaum sichtbar. Meine Arbeit untersucht den Zustand der Aachener Pfalz zur Zeit Karls des Grossen und Datierungsfragen. Nach der Einleitung werden Vorgeschichte, Quellen und einzelne Bauobjekte analysiert, um Vorbilder und die Urform der Pfalz zu erarbeiten. Die Aachener Königspfalz war der bedeutendste Herrschersitz im Frankenreich und späteren Ostfrankenreich. Ihre Grösse war ungewöhnlich und die Lage im äussersten Osten des karolingischen Kernlandes um Lüttich/Herstal bemerkenswert. Erhalten sind die Pfalzkapelle (Oktogon/Westbau des Doms) und der Granusturm des Rathauses (auf der Aula regia). In der Pfalzkapelle wurden über 600 Jahre römisch-deutsche Könige gekrönt, die sich als Nachfolger Karls sahen. Die Geschichte Aachens im Frühmittelalter basiert auf archäologischen Funden, baulichen Resten und Schriftquellen. Dokumentarische Quellen zur Karolingerzeit sind spärlich, was die Unterscheidung von Fakten und Fiktionen erschwert. Hauptquellen sind Einhards Karlsvita, die Fränkischen Reichsannalen, Notkers Taten Karls, Alkuins Briefe und weitere Schriften. Systematische Forschungen begannen erst im 19. Jahrhundert (Carl Rhoen). Erich Schmidts Grabungen (1910-1914) brachten neue Erkenntnisse, doch der Erste Weltkrieg beendete sie abrupt und die Auswertung unterblieb. Grosse Teile der Funde und Dokumentation gingen durch die Weltkriege verloren. In den 1960er Jahren folgten Untersuchungen durch Felix Kreusch und Leo Hugot, die die Grundlage für die heutige Rekonstruktion der Kernanlage bildeten. Seit 2011 wertet ein Forschungsprojekt der Stadt Aachen, RWTH und des Rathauses Schmidts Grabungen neu aus. Durch erneute Grabungen im Dom (2007-2011) wurden moderne Messungen und neue Funde gewonnen. Zudem wurden verschollene Funde und Dokumentation in Archiven wiederentdeckt.
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Veröffentlichungsjahr: 2025