Die RAF zwischen Anspruch und Wirklichkeit - ein Vergleich - Daniel Klaus - E-Book

Die RAF zwischen Anspruch und Wirklichkeit - ein Vergleich E-Book

Klaus Daniel

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,7, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: „RAF“ – heute liest man diese Initialen häufig neben „Anarchie“- oder „Nazis raus“-Parolen in U-Bahn-Schächten oder an verschmierten Wänden. Die heutige linke Szene, die „Punkergeneration“, scheut sich nicht davor, von Sprühdosen Gebrauch zu machen, um ihre Meinung preiszugeben. Die RAF übt also noch heute eine große Anziehungskraft bei der Linken aus. Rote Armee Fraktion – das bedeutet soviel wie Krieg gegen Nazi-Deutschland. Die heutigen „Punks“ meinen damit ihren eigenen Krieg gegen die „Skinheads“. Zur Zeit der RAF gab es aber viele Richter und Politiker, die bereits bei Hitler im Amt waren. Auf dem Hass auf diese Gruppe basiert nicht nur der Name „Rote Armee Fraktion“, sondern auch die gesamte Studentenbewegung. Die junge Generation lehnte sich enorm gegen die Alte auf, die im Dritten Reich mitgelaufen war. Nach dem Scheitern dieser Protestbewegung zog es viele Studenten zur RAF hin. Durch ihren Handlungsdrang, ihre Ideologie und ihre Propaganda hatte die RAF eine große Anziehungskraft, die heute noch spürbar ist. Es stellt sich die Frage, in wie weit die Masse von der RAF angesprochen wurde und welche politischen Auswirkungen daraus ersichtlich wurden.

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Inhaltsverzeichnis
2 Die erste RAF-Generation
2.1 Die Hauptpersonen der ersten Generation: Andreas Baader, Gudrun Ensslin und
2.2.2 Die Kaufhausbrandstiftung und ihre Folgen
2.2.3 Die Baader-Befreiung
2.3 Aufbau der Logistik und Vorbereitung auf die Offensive
2.4 Die Offensive im Mai 1972
2.5 Die RAF im Gefängnis
2.5.1 Die Lüge von der Isolationsfolter als Propagandamittel
2.5.2 Der eigene Körper als Waffe
2.5.3 Der Gerichtssaal von Stammheim als Propagandamittel
3.2 Das Stockholm Attentat
3.3 Die Offensive 1977
3.3.1 Gezielte Mordanschläge zur Einschüchterung des Staates
3.3.2 Der Deutsche Herbst
4.2 Vereinzelte Anschläge der dritten Generation von 1984 bis 1991
5 Abschließende Zusammenfassung und Wertung
6 Internationaler Terrorismus als heutige Gefahr

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„RAF“ - heute liest man diese Initialen häufig neben „Anarchie“- oder „Nazis raus“-Parolen in U-Bahn-Schächten oder an verschmierten Wänden. Die heutige linke Szene, die „Punkergeneration“, scheut sich nicht davor, von Sprühdosen Gebrauch zu machen, um ihre Meinung preiszugeben. Die RAF übt also noch heute eine große Anziehungskraft bei der Linken aus. Rote Armee Fraktion - das bedeutet soviel wie Krieg gegen Nazi-Deutschland. Die heutigen „Punks“ meinen damit ihren eigenen Krieg gegen die „Skinheads“. Zur Zeit der RAF gab es aber viele Richter und Politiker, die bereits bei Hitler im Amt waren. Auf dem Hass auf diese Gruppe basiert nicht nur der Name „Rote Armee Fraktion“, sondern auch die gesamte Studentenbewegung. Die junge Generation lehnte sich enorm gegen die Alte auf, die im Dritten Reich mitgelaufen war. Nach dem Scheitern dieser Protestbewegung zog es viele Studenten zur RAF hin. Durch ihren Handlungsdrang, ihre Ideologie und ihre Propaganda hatte die RAF eine große Anziehungskraft, die heute noch spürbar ist.

Es stellt sich die Frage, in wie weit die Masse von der RAF angesprochen wurde und welche politischen Auswirkungen daraus ersichtlich wurden.

2 Die erste RAF-Generation

2.1 Die Hauptpersonen der ersten Generation: Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof

Andreas Baader galt als die führende Persönlichkeit der ersten RAF-Generation. Er

wurde am 6.Mai 1943 in München geboren. Sein Vater geriet im 2.Weltkrieg in sowjetische Gefangenschaft und blieb seitdem vermisst. So kam es, dass Andreas von seiner Mutter Anneliese, von seiner Großmutter und seiner Tante großgezogen wurde. Schon als junger Mann ließ er sich nichts sagen und ignorierte die erzieherischen Anweisungen der Mutter einfach. Er musste nach der Grundschule immer wieder die Schule wechseln. Grund dafür waren nicht seine fehlende Intelligenz, sondern eher die fehlende Disziplin. Baader wurde von seinen Verwandten als „intelligent, aber sprunghaft“1und als „faul, wenn ihn etwas nicht interessierte, aber von

ausgeprägter Willensstärke“2charakterisiert. Schon in seiner Jugend fiel er durch verschiedene kleinkriminelle Delikte auf, u.a. wegen Diebstahls und Körperverletzung.

1Aust, Stefan, Der Baader Meinhof Komplex, 10.Auflage, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1988, S. 17

2Aust, S.17

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Zum ersten Mal wurde Baader bei den „Schwabinger Krawallen“ mit einem politischen Ereignis konfrontiert. Zwei im Freien musizierende Gitarrenspieler sollten wegen Ruhestörung festgenommen werden, worauf es zu Krawallen kam. Baader erlebte die darauffolgende Eskalation aus nächster Nähe. Daraufhin sagte der damals Neunzehnjährige zu seiner Mutter: „Weißt du Mutter, in einem Staat, wo Polizei mit Gummiknüppeln gegen singende junge Leute vorgeht, da ist etwas nicht in Ordnung!“3Er zeigte sich jedoch erst wirklich politisch engagiert, als er 1968 Gudrun Ensslin kennenlernte.

Anders als Baader war Gudrun Ensslin, geboren am 15.August 1940 in Bartholomae, schon viel länger politisch aktiv. Die sehr christlich erzogene

Ensslin engagierte sich während ihres Germanistik-, Anglistik-und Philosophiestudiums sehr stark für die SPD. Ihr politisches Denken wurde vorallem durch den Tod des Studenten Benno Ohnesorg beeinflusst. Sie war zwar schon davor politisch weit links orientiert, jetzt erst entwickelte sie aber das Bedürfnis handeln zu müssen. Nachdem sich die SPD zu einer Koalition mit der CDU/CSU entschieden hatte, wendete sie sich von der Partei ab und ging ihren eigenen