Die Rechtsradikalen im Supermarkt - Roland Scheller - E-Book

Die Rechtsradikalen im Supermarkt E-Book

Roland Scheller

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Beschreibung

Ein Doktorand wird im Supermarkt in einen Streit verwickelt. Eine Gruppe von Skinheads bedrängt ihn. Später verfolgen sie ihn mit dem Auto, während er mit dem Fahrrad fährt. Schließlich steigt einer der Skinheads aus und verfolgt ihn auf dem Bürgersteig. Es kommt zu einer kleinen Menschenjagd. 

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Roland Scheller

Die Rechtsradikalen im Supermarkt

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die Rechtsradikalen im Supermarkt

 

Laut Vorhersage der Regionalpresse sollte dieser Kleinstadt am kommenden Samstag ein Treffen der rechtsextremen NPD bevorstehen. Sogar im Radio wurde darauf hingewiesen, dass es unter anderem im Bereich des Hauptbahnhofes am Samstagnachmittag zu Behinderungen kommen könnte. Es wurden zwei Routen beschrieben, auf der sich die Demonstranten und Gegendemonstranten durch die Stadt bewegen würden. Ein ortsansässiger Student, der auf halber Strecke zwischen dem Stadtkern und der Universität wohnte, nahm sich vor, an diesem Wochenende die Innenstadt zu meiden. Er war meist schlicht gekleidet, trug Turnschuhe, mittellange Haare und einen Oberlippen- und Kinnbart.   

Er rechnete sich eher der linken Szene zu, war jedoch kein Aktivist.  

Am Freitagnachmittag wollte er etwas einkaufen gehen, und da er kein eigenes Auto besaß, fuhr er wie gewohnt mit dem Fahrrad in den rund einen Kilometer entfernten Supermarkt. Der Laden war gerammelt voll. Er hatte wie gewohnt einen Einkaufszettel dabei und steuerte gezielt die benötigten Waren an. Schließlich hatte er alles, was er aufgelistet hatte, beisammen und bewegte sich in Richtung einer der drei Schlangen an den vier Kassen und stellte sich hinten an. In jeder Schlange befanden sich mehr als zehn Einkaufswagen, und er sah voraus, dass es noch eine Weile dauern könnte, bis er an der Reihe war. Jetzt sollte die Kasse links neben seiner Schlange auch geöffnet werden. Das erkannte er daran, dass eine der Mitarbeiterinnen das Metall-Gitter am Ständer mit den Tabakwaren hochzog. Er setzte seinen Einkaufswagen in Bewegung, ebenso wie eine Reihe anderer Kunden. Von rechts kam plötzlich ein kräftiger Mann mit kahl rasiertem Kopf und einem Muskel-Shirt und stellte sich blitzschnell an das Ende der sich neu firmierenden Schlange, unmittelbar bevor der Student das Ende erreichen konnte. Von hinten drängten weitere Kunden vor, mehrere Wagen standen kreuz und quer. Der Mann mit dem kahl rasierten Kopf wollte offensichtlich den Platz für jemand anderes reservieren, der weiter hinten in einer der Schlangen stand. Doch zunächst wurde der Student zusammengestutzt:  

„Schaff dich aus dem Weg! Hier ist besetzt!"  

und er gab ein Zeichen zu seinen Leuten, die ganz hinten in einer der Schlangen standen. Der Student war ein wenig baff, dass er so angefahren wurde, entgegnete spontan: 

„Jetzt habe ich aber schon eingeparkt",  

und er konnte wirklich nicht mehr zurück, weil hinter ihm andere Kunden eng an eng mit ihren Einkaufswagen standen. Doch der Skinhead stieß den Wagen des Studenten in Rage zur Seite und wurde dabei beleidigend:  

"Verschwinde hier, du P*****!"  

Die Menge hinter ihm schwieg, einige wichen mit ihren Wagen ein Stück aus. Auch die Angestellten in dem Laden arbeiteten weiter, als sei nichts geschehen. Jetzt standen die beiden Männer direkt voreinander, und der Mann mit den kurz geschorenen Haaren schrie weiter  

„Was willst du, Kamerad?",  

so dass der gesamte Laden etwas davon hatte. Der Student entgegnete ihm kühn:  

„Ich bin nicht dein Kamerad!"  

Der Student war innerlich aufgebracht, zitterte am ganzen Körper, doch er wollte keinen Meter nachgeben. Er dachte, dass er die anderen sicher vorgelassen hätte, wenn der Skinhead freundlicher auf ihn reagiert hätte. Doch der schrie weiter  

„Was willst du denn, mein Junge? Verp*** dich hier!"