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Die Reihe BWL-Hochschulschriften leistet Beiträge zu aktuellen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen, insbesondere zu Innovations- und Exzellenz-Ansätzen. Aus der dynamischen Entwicklung der Wirtschaft ergeben sich kontinuierlich neue Herausforderungen und Lösungsansätze für die Unternehmensführung, die sowohl in der Praxis als auch in der Wissenschaft diskutiert werden. Das maßgebliche Ziel dieser Schriftenreihe ist eine Verknüpfung von theoretischen Konzepten mit praktischen Anwendungen. Der Fokus liegt dabei auf einem wechselseitigen Transfer von Lösungsansätzen aus Theorie und Praxis. Die Reihe erhebt den Anspruch, zu einer wichtigen Diskussions-, Impuls- und Informationsquelle für Studium, Lehre und Praxis zu werden.
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Seitenzahl: 95
Veröffentlichungsjahr: 2021
Markus Riegler absolvierte 2011 einen Studiengang zum Diplomkaufmann (FH) mit dem Schwerpunkt der kundenorientierten Unternehmensführung und legte 2021 den Fokus beim Masterstudiengang zum Digital Business Management auf die Thematik der Digital Leadership. Als Bereichsleiter des Vertriebsmanagements einer bayerischen Genossenschaftsbank verantwortet er neben dem Marketing, dem Vertriebscontrolling, dem internen Coaching die Digitale Transformation im Vertriebsnetz des Unternehmens.
Prof. Dr. Simon G. Fauser ist Professor für Marketing an der Hochschule Heilbronn (HHN) und Geschäftsführer von HILL- Heilbronner Institut für Lebenslanges Lernen- der Einrichtung berufsbegleitender Studiengänge der HHN. Er berät Unternehmen bei Dienstleistungsmanagement, Marketing und Organisationsentwicklung und lehrt an diversen Hochschulen. Die HHN ist die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg.
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Markus Riegler, Simon G. Fauser
Die Rolle der Führungskraft in Zeiten der Digitalen Transformation
Eine Studie am Beispiel bayerischer Genossenschaftsbanken
Die Rolle der Führungskraft in Zeiten der Digitalen Transformation – eine Studie am Beispiel bayerischer Genossenschaftsbanken
© 2021 Markus Riegler, Simon G. Fauser
Schriftenreihe BWL Hochschulschriften, Band 11
Herausgeber:
Prof. Dr. Ludwig Hierl
Prof. Dr. Simon Fauser
Prof. Dr. Sebastian Serfas
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN Paperback: 978-3-347-31528-0
ISBN eBook: 978-3-347-32243-1
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Abstract
Der Megatrend der Digitalisierung ist allgegenwärtig und hat Einzug in nahezu alle Lebensbereiche der heutigen Gesellschaft gehalten. Durch den Einsatz neuer Technologien werden Unternehmen und ganze Branchen vor neue Herausforderungen gestellt.
Auch bayerische Genossenschaftsbanken werden mit neuen Erwartungen an moderne und digitale Technologien konfroniert. Für eine erfolgreiche Transformation bedarf es Führungskräfte, die mittels veränderter Rollenbilder und neuen Kompetenzen in der Mitarbeiterführung den Wandel aktiv und erfolgreich begleiten können.
Abgeleitet aus den Erkenntnissen einer ausführlichen Literaturanalyse entstand ein modifiziertes Kompetenzmodell einer genossenschaftlichen Führungskraft, welches hinsichtlich des aktuellen Umsetzungsstandes bei Mitarbeitenden und Führungskräften bayerischer Genossenschaftsbanken geprüft wurde. Dazu wurden Führungskräfte und Mitarbeitende der bayerischen Genossenschaftsbanken im Rahmen einer anonymisierten, quantitativen Umfrage mittels zwei differenzierten Onlinefragebögen befragt, welche mit SPSS ausgewertet wurden. Der Rücklauf der Erhebung betrug 72 Führungskräfte und 83 Mitarbeitende.
Die Studie zeigt, dass die Einstellung von Mitarbeitenden und Führungskräften in bayerischen Genossenschaftsbanken positiv ist. Im Rahmen der Transformation ist einem Großteil der Mitarbeitenden die eigene Unternehmensstrategie nicht bekannt. Auch können Mitarbeitende nicht bestätigen, dass die Digitalisierung ein hohes strategisches Unternehmensziel darstellt. Die Konzepte einer New Work werden nicht flächendeckend umgesetzt. Insbesondere Möglichkeiten des mobilen Arbeitens oder flexibler Arbeitszeiten und die Umsetzung flacher Hierarchien finden in der Praxis untergeordnet statt. Die Studie zeigt eine deutliche Diskrepanz bei der Umsetzung der für die Transformation erforderlichen Führungsrollen. Führungskräfte sehen sich in der Selbsteinschätzung vermehrt in den Rollen Coach und Vorbild oder Vermittler und Förderer, was aus Sicht der Mitarbeitenden nicht bestätigt werden kann. Traditionelle Rollen wie Kompetenzträger und Entscheider, Planer und Organisator, Fachspezialist und Experte, oder als Zielvereinbarer und Abgleicher werden eher vorgelebt.
Inhaltsverzeichnis
Abstract
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Relevanz des Themas
1.2 Zielstellung und Aufbau
2 Megatrend Digitalisierung
2.1 Digitalisierung und Digitale Transformation – eine Begriffsbestimmung
2.2 Schlüsselfaktoren der Digitalisierung
2.3 Auswirkungen der Digitalisierung auf die Wirtschaft
2.3.1 VUCA
2.3.2 GAFA
2.3.3 Plattformökonomie und deren Auswirkungen auf Geschäftsmodelle
2.4 Auswirkungen der Digitalen Transformation auf die Gesellschaft
2.5 Zusammenfassung
3 Auswirkungen der Digitalisierung auf das Geschäftsmodell der Genossenschaftsbanken
4 New Work – Anforderungen an heutige und zukünftige Arbeitsweisen
4.1 Einflussnahme der Digitalisierung auf die Arbeitswelt
4.1.1 Einsatz von Arbeitsmittel und Tätigkeit
4.1.2 Wirkung auf den Arbeitsort, die Arbeitszeit und die Arbeitsform
4.2 Anforderung an die individuelle Mitarbeiterqualifikation
4.3 Einflüsse auf Organisation und Hierarchie
4.4 Wertewandel in Bezug auf die Arbeit
4.5 Generationsbedingte Besonderheiten
4.6 Ein kritischer Blick auf die Reise nach New Work
4.7 Zusammenfassende Definition des New Work Konzeptes
5 Digital Leadership – neue Anforderungen an Führungskräfte
5.1 Führungsaufgaben und Fähigkeiten im Wandel
5.2 Führungsstile und Führungskonzepte im Kontext der digitalen Führung
5.3 Virtuelle Führung mittels neuer Medien
5.4 Führung im Sinne des Generationsmanagements
5.5 Führung im Sinne der Unternehmenskultur
5.6 Spezifika der genossenschaftlichen Unternehmens- und Führungskultur
6 Das Kompetenzmodell Führungskraft – eine Führungsperson im genossenschaftlichen Umfeld
6.1 Modifiziertes genossenschaftliches Kompetenzmodell im Kontext der digitalen Transformation
6.2 Führungsaufgaben und Führungsrollen
6.3 Zusammenfassendes Kompetenzmodell einer genossenschaftlichen Führungskraft
7 Studie zum vorherrschenden Führungsansatz in bayerischen Genossenschaftsbanken
7.1 Methodik und Vorgehen
7.2 Stichprobe
7.3 Rücklaufkurve und Rücklaufquote
7.4 Charakteristika der Studienteilnehmer
8 Ergebnisse der quantitativen Erhebung
8.1 Die grundsätzliche Einstellung zur Digitalisierung beim genossenschaftlichen Personal ist positiv
8.2 Führungskräfte und Mitarbeitende sehen das Geschäftsmodell im Zuge neuer digitalisierter Wettbewerber für gefährdet
8.3 Die Rollen "Coach und Vorbild" bzw. "Vermittler und Förderer" werden von Führungskräften nicht gelebt
8.4 Die Medien- und Kommunikationskompetenz weist bei Führungskräften geringe Kompetenzlücken auf
8.5 Führungskräfte entscheiden situativ und halten nicht zwingend an Hierarchie und Entscheidungshoheit fest
8.6 Mitarbeitende finden sich in den Konzepten des mobilen Arbeitens und flexibler Arbeitszeiteinteilung wieder
8.7 Die Wahrung der genossenschaftlichen Werte spielt im Zuge der digitalen Transformation eine gleichbleibende Rolle
8.8 Digitale Strategien sind in den Genossenschaftsbanken verankert, werden jedoch nur untergeordnet gelebt
8.9 Führungskräfte und Mitarbeitende haben eine hohe Bereitschaft für inner- und außerbetriebliche Schulungskonzepte zur digitalen Qualifikation
9 Zusammenfassung der Erkenntnisse und Abgleich des Umsetzungsstandes des modifizierten genossenschaftlichen Kompetenzmodells
9.1 Zusammenfassung und Erkenntnisse aus den Umfragen
9.2 Abgleich des Umsetzungsstandes des modifizierten genossenschaftlichen Kompetenzmodells
10 Reflexion und Implikation für das obere Management
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2.1. Schlüsselfaktoren der Digitalisierung
Abbildung 2.2. Charakteristika der VUCA-Welt
Abbildung 4.1. New Work – Einteilung der Erwerbstätigkeit nach Frithof Bergmann
Abbildung 4.2. Veränderungen auf gesellschaftlicher Ebene
Abbildung 4.3. Aspekte der Digitalisierung der Arbeit
Abbildung 4.4. Kompetenzmodell Digitale Transformation
Abbildung 5.1. Dimensionen digitaler Führung
Abbildung 5.2. Gegenüberstellung der Transformationalen und Partizipativen Führung
Abbildung 5.3. Darstellung der genossenschaftliche Werte
Abbildung 5.4. Übersicht bayerischer Genossenschaftsbanken nach Bilanzsumme per Ende 2019
Abbildung 5.5. Kompetenzdimensionen und Kompetenzfelder im genossenschaftlichen Kontext
Abbildung 6.1. Darstellung eines modifizierten Kompetenzmodells einer genossenschaftlichen Führungskraft in Zeiten der Digitalen Transformation
Abbildung 6.2. Modifiziertes genossenschaftliche Kompetenzmodell
Abbildung 7.1. Altersstruktur der interviewten Personen
Abbildung 7.2. Verteilung der Teilnehmer nach Geschlecht
Abbildung 7.3. Qualifikationsübersicht der Teilnehmer
Abbildung 7.4. Verteilung der Teilnehmer nach Funktion
Abbildung 7.5. Verteilung der Teilnehmer nach Bilanzsummencluster
Abbildung 8.1. Einstellung zur Digitalisierung
Abbildung 8.2. Aussagen der Teilnehmer in Bezug auf die Digitalisierung der eigenen Arbeitswelt
Abbildung 8.3. Bedrohungsbewertung der Digitalisierung für den eigenen Arbeitsplatz
Abbildung 8.4. Ängste in Bezug auf neue Technologien
Abbildung 8.5. Veränderung der Bankdienstleistung durch mobile Endgeräte
Abbildung 8.6. Einschätzung zur Plattformökonomie in Bezug auf das eigene Geschäftsmodell
Abbildung 8.7. Führungskräfteeinschätzung zur Rolle des digitalen Vorbilds
Abbildung 8.8. Führungskräfteeinschätzung zu den sich entwickelnden Führungsaufgaben
Abbildung 8.9. Gelebte Führungsrollen aus Sicht der Führungskräfte
Abbildung 8.10. Gegenüberstellung der gelebten Führungsrollen aus Sicht der Führungskräfte und Mitarbeitenden
Abbildung 8.11. Führungskräftebewertung im Sinne des digitalen Vorbilds
Abbildung 8.12. Bedeutung der Führungskraft als Coach und Vorbild bei Digitalisierungsthemen
Abbildung 8.13. Führungskräfteeinschätzung zur eigenen digitalen Kompetenz
Abbildung 8.14. Führungskräfteeinschätzung zur eigenen Medien- und Kommunikationskompetenz
Abbildung 8.15. Führungskräfte Selbsteinschätzungen zu digitalen Kenntnissen und Fähigkeiten
Abbildung 8.16. Einschätzung der Führungskräfte zu sich ändernden Führungsaufgaben
Abbildung 8.17. Führungskräfteeinschätzung zur Hierarchieentwicklung
Abbildung 8.18. Einschätzung der Mitarbeitenden in Bezug auf die eigene Führungskraft
Abbildung 8.19. Einschätzung der Mitarbeitenden in Bezug auf das Hierarchieumfeld
Abbildung 8.20. Wichtigkeit flexibler Arbeitszeiteinteilung und mobilen Arbeitens
Abbildung 8.21. Unterstützung flexibler Arbeitszeiteinteilung und mobilen Arbeitens durch Führungskräfte
Abbildung 8.22. Wunsch nach sich verändernden Führungsaufgaben
Abbildung 8.23. Mitarbeiteraussagen zu neuen Arbeitswelten
Abbildung 8.24. Entwicklung der Wahrung genossenschaftlicher Kernwerte
Abbildung 8.25. Einschätzung zur Umsetzung des Werte- und Kulturmanagers in der Praxis
Abbildung 8.26. Bestandteil der genossenschaftlichen Markenwerte in der Unternehmensausrichtung aus Sicht der Mitarbeitenden
Abbildung 8.27. Wichtigkeit der genossenschaftlichen Markenwerte im Zusammenhang mit der Digitalisierung
Abbildung 8.28. Bekanntheitsgrad der Unternehmensstrategie
Abbildung 8.29. Digitalisierung als hohes strategisches Unternehmensziel
Abbildung 8.30. Umsetzungsstand der Digitalisierung
Abbildung 8.31. Umsetzungsstand der Digitalisierung nach Bilanzsummencluster
Abbildung 8.32. Vorhandensein digitaler Schulungsmaßnahmen im Unternehmen
Abbildung 8.33. Perspektiven zu Schulungen und Weiterbildung
Abbildung 9.1. Modifiziertes genossenschaftliche Kompetenzmodell
Abbildung 9.2. Ausprägung der Führungsrollen des modifizierten genossenschaftlichen Kompetenzmodells
Abbildung 9.3. Gegenüberstellung der gelebten Führungsrollen aus Sicht der Führungskräfte und Mitarbeitenden
Abbildung 9.4. Verkürzte Darstellung der Kompetenzdimensionen und Führungsrollen des modifizierten genossenschaftlichen Kompetenzmodells
Abbildung 9.5. Umsetzungsstand des modifizierten genossenschaftlichen Kompetenzmodells
Tabellenverzeichnis
Tabelle 4.1. Arbeitseinstellung und Verhalten verschiedener Generationen
Tabelle 6.1. Kompetenzdimension Ich / Individuum
Tabelle 6.2. Kompetenzdimension Mitarbeiterführung
Tabelle 6.3. Kompetenzdimension Unternehmertum
Tabelle 6.4. Kompetenzdimension Unsicherheitenmanagement
Tabelle 6.5. Kompetenzdimension genossenschaftliche Kompetenz
Tabelle 7.1. Berechnung der erforderlichen Stichprobengröße
Tabelle 7.2. Anzahl Interviews und Rücklaufquote
Tabelle 8.1. Einschätzung der Entwicklung in Bezug auf GAFA-Unternehmen
Tabelle 8.2. Umgang mit Entscheidungen aus Sicht der Führungskräfte
Tabelle 8.3. Nennungen der Mitarbeitenden zum Themenfeld mobilen Arbeitens nach Altersklassen
Tabelle 8.4. Perspektiven zu Schulungen und Weiterbildung in Prozent und Mittelwert
Abkürzungsverzeichnis
GfK
GfK SE - Marktforschungsinstitut
OECD
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung
S&P
Standard & Poor´s
IT
Informationstechnologie
BVR
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Relevanz des Themas
Die Digitale Transformation ist allgegenwärtig, umfasst nahezu alle Bereiche des Lebens und stellt insbesondere Unternehmen vor neue Herausforderungen (Erner, 2019, S. 6). Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2020) erfasst, dass der digitale Wandel in vollem Gange sei und die Gesellschaft in einer digitalisierten Welt angekommen ist. Die Transformation verändert die Art wie Menschen sich informieren, wie sie kommunizieren und konsumieren.
Verbrauchererwartungen haben sich dahingehend verändert, dass das Medien- und Kommunikationsverhalten der Kunden eine ständige Erreichbarkeit, Echtzeitberatung, individuelle Angebote und Mobilfähigkeit einfordert. Die Erwartungen an moderne, innovative und digitale Technologien, sowie der stetigen Vernetzung macht auch vor der Bankenlandschaft nicht Halt (KfW, S. 3).
Agierten Kreditinstitute lange Zeit in einem vergleichsweise ruhigen und regulatorisch geschütztem Umfeld (Alt & Puschmann, 2016, S. 30), galten sie jedoch früh als Early Adopter von IT und die Branche war eine der Ersten, die ihren Kunden bereits 1981 Online Transaktionen von zu Hause aus ermöglichte (Alt & Puschmann, 2016, S. 217).
Technische Innovationen, insbesondere durch mobile Lösungen, verändern seit Jahren die Erwartungshaltung der Gesellschaft. Geschwindigkeit und Einfachheit in Produkten und Prozessen sind die geforderte Folge. Waren in der Vergangenheit Banken die Treiber für innovative Banking-Lösungen, sind es heute neue Anbieter, die entsprechende Lösungen auf den Markt bringen (Böhnke & Rolfes, 2018, S. 37).
Große Technologiekonzerne und FinTechs geben den Takt vor, was das Geschäftsmodell von Banken vor einen fundamentalen Wandel der Rahmenbedingungen stellt (Seidel, 2016, S. 29–33). Banken stehen vor der Herausforderung, zeitnah mit eigenen Digitalisierungsstrategien und Lösungen aufzutreten, um auch zukünftig im Wettbewerb bestehen zu können und um den geänderten Kundenanforderungen gerecht zu werden.
Aus Sicht der Managementforschung wird den Führungskräften eine zentrale Rolle zugesprochen, um den Wandel zu managen und dabei nicht nur neue Strukturen und Prozesse infrage zu stellen, sondern die Akzeptanz dafür in der Belegschaft zu schaffen (Zeichardt & Thiessen, 2017). Es bedarf Führungskräfte und Teams, die ihre Technologiekompetenz und Digitalexpertise ausbauen, um Ideen für die Zukunft ihres eigenen Arbeitsbereiches zu entwickeln (Creusen et al., 2017, S. 23).