Die Schatten meiner Worte - Erjon Alimi - E-Book

Die Schatten meiner Worte E-Book

Erjon Alimi

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Beschreibung

Ein namenloser Erzähler führt den Leser durch seine düstere Vergangenheit: eine Kindheit voller Schatten, ein geheimnisvolles Familienerbe und eine Reihe von Gefährten, die ihn auf dem Weg in eine gefährliche, fast märchenhafte Welt begleiten. Er beschreibt seine Siege, seine moralische Überlegenheit und die angeblichen Fehler seiner Gegner – doch je weiter die Geschichte fortschreitet, desto deutlicher wird: Der Erzähler selbst ist nicht nur Beobachter, sondern die wahre Hauptfigur. Hinter den heroischen Worten verbirgt sich ein Netz aus Manipulation, Halbwahrheiten und verschleierter Schuld. Wer ist er wirklich? Ein Opfer der Umstände oder ein Meister der Täuschung? Dieses Buch ist ein psychologisches Spiel mit Wahrheit und Lüge – und der Leser muss entscheiden, wem er glauben will.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Erjon Alimi

Die Schatten meiner Worte

Eine Reise durch Vergangenheit und Geheimnisse: Kindheit im Schatten, ein verborgenes Erbe und Gefährten auf einem gefährlichen Weg. Ein düsteres Spiel zwischen Wahrheit und Erinnerung entfaltet sich – und nichts ist, wie es scheint.

Kapitel 1 – Das erste Zeichen

Es war eine dieser Nächte, in denen die Dunkelheit schwer auf den Straßen lag, als hätte sie ein Gewicht, das selbst die Laternen nicht durchbrechen konnten. Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich an meinem Schreibtisch saß und mit den Fingerspitzen auf das Holz trommelte, während der Regen draußen gegen die Scheiben prasselte. Manche behaupten, dass Erinnerungen mit der Zeit verblassen, doch ich weiß: Die wichtigsten Momente brennen sich unauslöschlich in unser Bewusstsein ein. Und das hier war ein solcher Moment.

Ich, der Erzähler dieser Geschichte, hatte damals noch nicht die ganze Tragweite der Ereignisse begriffen, die auf mich zukommen sollten. Aber ich wusste, dass ich im Zentrum stehen würde. Nicht, weil ich es wollte, sondern weil es unvermeidbar war. Schon immer hatte ich das Talent, in Geschehnisse hineingezogen zu werden, die andere Menschen überfordern würden. Man könnte sagen, ich sei ein Magnet für das Ungewöhnliche.

An diesem Abend lag ein Brief auf meinem Tisch. Es war kein gewöhnlicher Brief, sondern einer, der ohne Absender, ohne Marke und ohne Hinweis zugestellt worden war. Nur mein Name stand darauf, in schwungvollen, beinahe altmodischen Lettern: „An Elias“.

Ich zögerte, bevor ich den Umschlag öffnete. Vielleicht war es nur ein Scherz, vielleicht war es auch einfach nur eine irrationale Angst. Doch irgendwie spürte ich, dass dieser Brief mehr bedeutete. Und tatsächlich: Die wenigen Zeilen, die darin standen, sollten mein Leben verändern.

„Manchmal reicht ein einziger Satz, um die Lügen zu entlarven, die wir uns selbst erzählen. Sei wachsam. Jemand in deiner Nähe spielt ein falsches Spiel.“

Es gab keine Unterschrift und keinen Hinweis darauf, wer diesen Brief geschrieben haben könnte. Nur die kalten Worte, die sofort in meinem Kopf Kreise zogen.

Ich sah mich um: Meine Wohnung war still, nur das Ticken der Uhr im Flur war zu hören. Doch plötzlich kam mir selbst dieses Ticken wie ein warnender Puls vor. Ich dachte an meine Freunde, an meine Kollegen, an all jene, mit denen ich täglich sprach. Wer von ihnen konnte mit diesen Worten gemeint sein?

Noch in dieser Nacht beschloss ich, aufmerksam zu sein. Ich wollte jedes Detail beobachten. Jedes Lächeln, jede Geste, jedes Wort. Ich wusste, dass derjenige, der mich warnte, es ernst meinte. Und vielleicht war ich der Einzige, der die Wahrheit erkennen konnte.

Kapitel 2 – Die Gesichter im Schatten

Die Tage nach dem Brief vergingen wie in einem seltsamen Nebel. Ich bewegte mich durch die Straßen meiner Stadt, die mir vertraut und doch fremd erschien. Jedes Gesicht, dem ich begegnete, schien eine Maske zu tragen. Jeder Blick schien länger auf mir zu ruhen, als gut war.

In meinem Büro – ich arbeitete damals als Analyst für ein mittelständisches Unternehmen – waren die Gespräche plötzlich anders. Oder kam es mir nur so vor? Mein Kollege Jonas sprach zu schnell und zu bemüht. Er lachte an den falschen Stellen. Und meine Chefin, Frau Bremer, sah mich so prüfend an, als wollte sie herausfinden, was ich wusste.

Ich begann, Notizen zu machen. Ein Heft, das ich stets bei mir trug, füllte sich mit Beobachtungen:

Jonas: zu nervös, meidet Blickkontakt.

Bremer: kontrolliert, distanziert, misstrauisch.

Anna: freundlich, aber übertrieben hilfsbereit.

Vielleicht klingt das übertrieben und manche sehen darin nur die Fantasie eines Menschen, der zu viel in kleine Gesten hineinliest. Aber ich schwöre: Es war mehr. Jeder von ihnen hatte etwas zu verbergen.

Eines Abends folgte ich Jonas nach der Arbeit. Unauffällig hielt ich Abstand, während er quer durch die Stadt ging, in ein Viertel, das ich sonst mied. Dunkle Gassen, graue Fassaden, das Flimmern von Neonlichtern über zwielichtigen Bars. Er verschwand in einer dieser Bars.

Ich trat nicht ein – nicht an diesem Abend. Aber ich wusste, dass ich zurückkommen würde. Ich musste wissen, was er dort tat.

Der Brief hatte etwas in mir geweckt. Eine Klarheit, die andere vielleicht Paranoia nennen würden. Doch ich war nicht paranoid. Ich war aufmerksam. Und ich begann zu verstehen. Ich war der Einzige, der die Wahrheit aufdecken konnte.

Kapitel 3 – Die Jagd beginnt

Eine Woche nach dem ersten Brief kam der zweite. Er lag wieder einfach in meiner Wohnung, als hätte jemand ihn dort abgelegt, während ich schlief. Kein Schloss war aufgebrochen, kein Fenster stand offen – und doch lag er da, mitten auf meinem Küchentisch.

„Sie beobachten dich. Sie wissen, dass du suchst. Aber sie unterschätzen dich.“

Diese Worte trafen mich wie ein Schlag. Da war er, der Beweis, dass ich recht hatte. Dass mein Instinkt mich nicht getäuscht hatte.

Ich begann, systematisch vorzugehen. Zuerst Jonas. Ich kehrte zu jener Bar zurück, diesmal entschlossen, hineinzugehen. Die Luft war stickig, der Rauch brannte in meinen Augen. Menschen, die ich noch nie gesehen hatte, starrten mich an, als wüssten sie, dass ich nicht dazugehörte. Und da war Jonas – in einer Ecke, zusammen mit zwei Männern, deren Gesichter ich nie vergessen würde. Es waren raue Typen, die eindeutig mehr als nur Bier tranken.

Ich beobachtete, wie er ihnen Dokumente übergab. Akten. Akten, die aus unserem Büro stammen mussten.

Da wusste ich es: Jonas war Teil des Spiels. Er war der Verräter, vor dem mich der Brief gewarnt hatte.

Ich verließ die Bar, bevor er mich sehen konnte. Aber ich war mir sicher: Ich hatte den ersten Beweis gefunden.

Ab diesem Tag begann meine Jagd. Ich beobachtete und schrieb alles auf. Ich bereitete mich vor, die Wahrheit ans Licht zu zerren – koste es, was es wolle.

---ENDE DER LESEPROBE---