Die Schneestrickerin - Susanne Sterzenbach - E-Book

Die Schneestrickerin E-Book

Susanne Sterzenbach

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Beschreibung

Phantasievolle Weihnachtsgeschichten für Kinder erzählen von der Schneestrickerin, die mit Hilfe der Elfen die Weihnachtskatze vertreibt. Der Weihnachtsdrache muss von einem Zauber erlöst werden, bevor er es im Wald wieder weihnachten lassen kann. Die Tiere helfen dem Nikolaus bei einer Schlittenpanne. Und der Fehlerteufel verzaubert einen Wunschzettel, damit ein Leuchtschaf und ein Suppenkater mit Isabella Weihnachten feiern können.

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Susanne Sterzenbach

Die Schneestrickerin

Weihnachtsgeschichten für Kinder

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Die Schneestrickerin

Siggi war im September in die Schule gekommen. Länger als zwei Monate lernte er jetzt schon Lesen, Schreiben und Rechnen. Und es klappte ganz gut. Siggi lebte in einer Gegend, wo Bücher ganz besonders wichtig sind. Die Tage werden im November sehr kurz, die Sonne geht erst um zehn Uhr auf und um vier Uhr nachmittags schon wieder unter. Bis zum 21. Dezember werden die Tage immer kürzer. Dann - drei Tage vor Weihnachten - kommt die Wende, und die Tage werden wieder länger. Siggi lebte mit seiner Mutter Birna auf einer Insel, ganz hoch oben im Norden, in Island. Mitten in einem rauen gewaltigen Meer, dem Nordatlantik. Und umgeben von schnee- und eisbedeckten Bergen und von Vulkanen, die noch spuckten und rauchten.

Das Wetter war launisch, oft pfiff ein kalter Wind, es regnete oder schneite, der Frost trieb die Isländer in ihre Häuser.

Und zu Hause lasen sie - so viel wie kein anderes Volk - und auch Siggi hatte sich schon einen Stapel Bücher aus der Schulbibliothek geholt. Oder sie strickten. Männer und Frauen. Siggis Opa Ingi traf sich mit Freunden einmal in der Woche, sie tranken Bier und strickten wunderbare Pullover aus der Wolle der isländischen Schafe. Die Pullover waren weiß und hatten oben einen breiten Rand mit schwarzen Sternen. Auch Birna, Siggis Mutter, strickte. Für die ganze Verwandtschaft. Jedes Jahr etwas Neues, Schals, Socken, Handschuhe, Pullover, Jacken. Etwas Weiches zu Weihnachten - das ist das wichtigste Geschenk. Denn wer nichts Weiches bekommt, wer die Wolle nicht aufgebraucht hat bis Weihnachten, wer zu faul zum Stricken war, den holt in Island die große Weihnachtskatze- und frisst ihn auf. Das ist nur ein Märchen, aber trotzdem halten sich die Menschen daran. Und damit gab es jetzt ein Problem. Siggi hatte es schon vor ein paar Tagen entdeckt. „Mama, du strickst gar nicht mehr. Wenn es doch eine Weihnachtskatze gibt, was machen wir dann?“ Birna sah traurig aus, fand er. Schon seit dem Sommer, als sein Vater fortgegangen war, in ein anderes Land. „Ach, Siggi“, sagte Birna, „du sollst dich auf Weihnachten freuen. Aber ich kann nichts mehr für euch stricken, ich muss die Sachen verkaufen. Sonst kommen wir ohne deinen Vater nicht über die Runden, wir haben zu wenig Geld.“

„Aber wie willst du etwas verkaufen, wenn du gar nicht strickst?“

„Die Leute wollen meine Sachen sowieso nicht, jeder hat schon einen Pullover, fünf paar Socken, sechs Schals und Jacken, weil in allen Familien gestrickt wird zu Weihnachten.“

„Und deswegen hast du keine Lust mehr zu stricken?“

„Ja, es ist sinnlos. Ich muss mir irgendeine andere Arbeit nebenher suchen.“

Birna war Sekretärin auf einer großen Farm mit Schafen, Islandpferden und einem Bio-Restaurant. Aber das Leben war sehr teuer in Island, und viele hatten eine zweite Arbeit.

„Aber die Touristen, die zum Essen kommen, die kaufen deine Stricksachen doch sicher gerne.“ Siggi erinnerte sich daran, dass er in dem Restaurant einen Tisch gesehen hatte, auf dem isländische Pullover und Socken zum Verkauf angeboten worden waren.

„Vielleicht“, antwortete Birna, „nur jetzt im Winter kommen die doch gar nicht.“

Auch wieder wahr, dachte Siggi.

---ENDE DER LESEPROBE---