Katze Karla und Kater Pirat - Susanne Sterzenbach - E-Book

Katze Karla und Kater Pirat E-Book

Susanne Sterzenbach

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Beschreibung

Karla Katze ist eine Katze von besonders guten Manieren. Und ihr Freund Moppel Hassan ein besonders starker Kater. Sie leben in einem Garten hoch über dem Meer, in Gesellschaft von einem Kamel und einem Esel. Doch ihre vier Jungen schweben in Lebensgefahr. Der kleinste und schwächste verhungert beinahe. Da gelingt es Karla Katze, ihn bei André unterzubringen, einem Buben mit Sahnefingern. Und aus dem kleinen rot-blonden Kater mit dem schwarzen Fleck über dem Auge wird ein starker Kater Pirat.

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Susanne Sterzenbach

Katze Karla und Kater Pirat

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Karla Katze und Kater Pirat

Karla Katze war nicht irgendeine Katze, sie war eine besondere Katze mit guten Manieren. Sie lebte in einem großen Garten hoch über einer Stadt, die sich wie ein weißer Kragen um eine blaue Meeres-Bucht gelegt hatte.

Früher hatte Karla als Hauskatze beim Botschafter der englischen Königin Dienst getan. Im Keller hatte sie die Mäuse gefangen, in der Küche jeden Morgen nach dem Frühstück Reste vom Rührei aufgeleckt und pünktlich jeden Nachmittag zum Fünf-Uhr-Tee vor den vielen vornehmen Gästen eine gute Figur gemacht. „Ach, was für ein goldiges Kätzchen!“ riefen die feinen Damen aus der weißen Stadt.

Karla Katze saß unbeweglich wie eine Statue vor ihnen, hatte elegant ihren Schwanz um die Vorderpfoten gelegt, bewegte ab und zu ihre kleine rote Schwanzspitze und betrachtete die Damen aus unergründlich grünen Augen. „Als ob sie uns etwas mitzuteilen hätte“, sagten die Damen und nahmen noch etwas von dem feinen Gebäck. „Ich weiß schon, was du mitzuteilen hättest“, flüsterte dann Razika, die kleine Köchin, die mit dem Serviertablett an Karla vorbei tänzelte. „ Lasst viele Krümel für mich fallen. An etwas anderes kannst Du doch gar nicht denken.“

Karla Katze schaute zwar jedes Mal hochnäsig in die andere Richtung, aber natürlich hatte Razika recht. Karla liebte Ingwerkekse und Sandkuchen, alles was zu einer englischen Teetafel gehörte. Aber niemals ließ Karla sich dazu herab zu betteln, das war weit unter ihrer Würde. Und niemals ließ sie sich von Tee-Gästen streicheln. Die hatten Keks- und Kuchenfinger und hätten am Ende noch Karlas Fell verklebt. Karla Katze trug einen weißen Pelz mit rot-blonden Streifen, die in der Sonne wie Gold leuchteten. Sie verwandte jeden Tag viel Mühe darauf, ihn zu säubern und zu pflegen. Allerdings kam auch gar niemand auf die Idee, diese stolze Katze anzufassen, so aufrecht saß sie neben dem Tee-Tisch, so geheimnisvoll ruhte ihr grüner Blick auf den Gästen, so unnahbar war ihre Miene.

Karla fand, dass sie es gut getroffen hatte in diesem Haus. Sie konnte sich ausgiebig bewundern lassen, musste aber nie die Schmusekatze spielen. Nur bei Razika machte Karla manchmal eine Ausnahme und schmeichelte der Köchin um die Beine. Ganz besonders, wenn der Monat Ramadan gekommen war und die Menschen in der weißen Stadt den ganzen Tag über fasteten. Bei Sonnenuntergang durften sie zur Belohnung unglaubliche Mengen von honigsüßem Gebäck essen. Zu diesem Fastenbrechen lud man sich gegenseitig ein, und jeden Abend füllte sich auch der Teesalon des Botschafters ihrer englischen Majestät. Karla Katze saß noch würdevoller, blickte noch hintergründiger, stellte sich noch unnahbarer – so wie es ihr den Wundern aus Tausend und einer Nacht angemessen erschien, die Razika gezaubert hatte.

In den Schalen türmten sich Baklawa mit Honig und Mandeln, Honigbretzeln mit Sesam und Safran, kleine Teigrollen gefüllt mit Mandeln oder Pistazien, die man Gazellenhörner nennt, Zuckerbrote, Schokoladen-Nuss-Törtchen, Rosinen- und Haselnussplätzchen, Marmeladenbiskuits und Butterkekse, Zimtschlangen-kuchen, Kokosnussmakaronen und Orangenblüten-strudel. Für Karla Katze begann das Fest, wenn Razika die Reste abräumte und sich Zeit ließ, bevor sie den Staubsauger holte. Karla schleckte Krümel um Krümel und meistens richtete Razika ihr sogar einen eigenen Teller mit halben oder zerbrochenen Keksen in der Küche her. „Für deine schleckige Katzenzunge“, sagte sie dann und strich Karla über den Kopf.

---ENDE DER LESEPROBE---