Die schönsten Restaurants & Bars 2023 - Alexandra Gorsche - E-Book

Die schönsten Restaurants & Bars 2023 E-Book

Alexandra Gorsche

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Beschreibung

Der große Interior-Award für die Gastronomie versammelt 50 herausragende Interior-Design-Konzepte, sorgfältig ausgewählt von einer interdisziplinären Jury aus Planern, Gastronomen und Fachjournalisten. Zeitgemäße Mitarbeiterrestaurants, einladende Tagesbars in der Nachbarschaft, spektakuläre Neueröffnungen wie auch beeindruckende Umnutzungen erzählen von der Kreativität ihrer Planer und Betreiber. Und erstmals ehrt der Sonderpreis ICONIC einen Klassiker der Gastronomiekultur. Spannende Hintergrundgeschichten, Facts & Figures sowie Informationen zu Produkten, Herstellern und die Lösungen des Jahres ergänzen die herausragenden Beispiele und liefern Inspiration und Hilfestellung für eigene Projekte.

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Seitenzahl: 181

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VORWORTCORNELIA HELLSTERN

EINLEITUNGALEXANDRA GORSCHE

DIE JURY

1. Preis

Im Hier und Jetzt

UKIYO – München

Zeitlosigkeit bei Tag und Nacht

Yaldy – Frankfurt am Main

Monochromatische Farbharmonie

Bistro adesso SE – München

Anerkennungen

Kathedrale der Industriekultur

Ofenhaus – Augsburg

Pas de deux an der Domdechaney

Les deux Dienstbach chez Künstler – Hochheim am Main

Bunte Wunderkammer

BAR FOURAGE – Berlin

Materialität der Sinnlichkeit

Kunsthaus Bar – Zürich

Dolce Vita des Alltags

sbagliato – Wiesbaden

Multifunktionales Mitarbeitercafé

Birkenstock Corner – Köln

Fotografiepreis

Die Geschichtenerzählerin

Anja Koppitsch

Die ausgezeichneten Projekte

Von Schichtarbeit und Zeitschichten

The Valley – Kemptthal

Zwei von fünfunddreißig

Brothandlung Grau – Stuttgart

„3, 2, 1 – JETZT“

Frau im Mond – München

Den Puls der Hauptstadt spüren

Amigo Cohen – Berlin

Farbenfroh rollen

DaoDao – Hamburg

Die Frankfurter Skyline immer im Blick

Occhio d’Oro – Frankfurt am Main

Kaiser Franz Josef und die gute Luft

Café Bellaria – Wien

Champagner für eine Filmikone

Kubaschewski Bar – München

Zwischennutzung mit Kaffee und Kuchen

KIEZ KAFFEE KRAFT – Berlin

Neues Nachtleben an ikonischer Stätte

Zoom Club – Frankfurt am Main

Farbrausch für alle Sinne

THE GRATITUDE – München

Alles für alle

NHÀN – Berlin

Vorhang auf am barocken Schlosspark

Danza – Ludwigsburg

Mediterrane Leichtigkeit

KHORA – Genf

Kaleidoskop internationaler Aromen

yaya – Münster

Gemeindezentrum reloaded

TERZ – Berlin

Sonnenuntergänge mit Negroni

Bar Americano – Frankfurt am Main

Panta rhei

Wiesenauerläuten – Stuttgart

Hommage an die goldenen Zwanziger

NUBA – Linz

Licht und Luft zum Innehalten

OUR DELI – Nordhorn

Nahrung für die Seele

21gramm – Berlin

Moderne Liebeserklärung an Zürich

Hotel Felix – Zürich

Über den Dächern von Düsseldorf

Otto’s Skybar – Düsseldorf

Urbanes Flair an der Nordseeküste

Auntie Clara – Sankt Peter-Ording

Neues Leben für einen vergessenen Ort

Lovis Restaurant – Berlin

Wo das Glück eine Heimat hat

Quellental – Glücksburg

#infishwetrust

XO Seafoodbar – Hamburg

Zwischen Skyline und Lichtermeer

THE ROOF – Frankfurt am Main

Exzellente französische Lebensart

PRUNIER COLOGNE – Köln

Stärkung für Körper, Geist und Seele

Dailys Juice – Fürstenfeldbruck

Eine Prise Regenbogen

Niu Asian Café – München

Kulinarische Sterne am Nordseehimmel

Sölʼring Hof – Sylt

Familienbetrieb mit Leidenschaft für die Natur

Waldvogel – Leipheim

Rock it, baby!

Classic Rock Café – Stuttgart

Gelungene Allianz zweier Erfolgsgeschichten

Steakhaus 21 – Dornbirn

Die Magie des Mondes

LUNA – Innsbruck

Dialog zwischen Theater und Gastronomie

Zum grünen Kakadu – Mainz

Die hohe Kunst moderner Barkultur

French Bento Bar – Frankfurt am Main

Bewusster Genuss inmitten der Weinberge

Well & Wine – Cochem

Wo die Gegenwart Geschichte atmet

St. Peter Stiftskulinarium – Salzburg

Mensa und Menü

Rebblick – Korb

Die Lösungen des Jahres

Das Chamäleon unter den Loungemöbeln

GO IN LIBERTYGO IN GmbH

Flammenspiel ohne Feuer

Thermory IgniteThermory Deutschland GmbH

Für die perfekte Prise Klang

Troldtekt DesignlösungenTroldtekt GmbH

Spüllösungen für Mehrweggeschirr

Untertischspülmaschine PREMAXHOBART GmbH

Sponsoren

Mehr als 110 Jahre Markterfahrung

SIGNAL IDUNA

LONGLIST

PLANER- UND FOTOGRAFENVERZEICHNIS

IMPRESSUM

Lassen Sie sich inspirieren …

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Kosmos der Möglichkeiten

Bereits zum fünften Mal lobte der Callwey Verlag mit seinen Partnern den großen Interior- und Gastronomie-Award Die schönsten Restaurants und Bars aus, und mehr Betreiber und Planer als in den Vorjahren waren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dem Aufruf gefolgt. Aber nicht nur die zahlreichen Neueröffnungen seit der vergangenen Auslobung, auch der damit verbundene Mut und die Kreativität, den aktuell nicht weniger werdenden Herausforderungen in der Branche zu begegnen, beeindruckten aufs Neue.

Neben dem hohen gestalterischen und gastronomischen Niveau überzeugten die Projekteinreichungen besonders durch ihre inhaltliche Bandbreite und konzeptionelle Vielfältigkeit. Denn Gastronomie und Konsumentenverhalten haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt, sich wandeln müssen – und werden diesen Prozess unter den aktuellen Vorzeichen auch weiter fortschreiben. Was können Nachhaltigkeit und Gesundheitsbewusstsein daher noch bedeuten, außer „from nose to tail“ und „from root to leaf“, außer „New Glocal“ und „Vegourmet“? Wie kann Digitalisierung und KI noch genutzt werden, neben Webshop und Dienstplanung? Welche neuen Bereiche und Vertriebskanäle gibt es für Betriebe, mit welchen Angeboten lässt sich ein gastronomisches Angebot verknüpfen, welcher Mehrwert kann entstehen – für alle Seiten, Gäste wie Gastronomen? Und gerade auch für die Individualgastronomie, die sich aktuell am schwersten von den Pandemiejahren erholt?

Die Fragen betreffen dabei nicht nur die Betreiber, auch die Interior-Designer und Planer der Branche liefern bei der Suche nach den Antworten einen wesentlichen Beitrag. Andere Angebote und Ansprüche bedeuten neue Raumstrukturen, ungewöhnliche Konzepte. Wie werden diese gedacht und umgesetzt, um Gastfreundschaft und individuelles Erleben ins Zentrum zu stellen? Denn auch die Kultur des Miteinanders rückt in den Fokus – nicht nur in der Interaktion mit den Gästen, auch innerhalb des Betriebs, den Mitarbeitern gegenüber.

Was Gastronomie noch alles kann, außer den so wichtigen Rahmen für Geselligkeit und Genuss zu bilden, zeigen unsere 50 ausgezeichneten Projekte der Schönsten Restaurants und Bars 2023 auf vielfältigste Weise – von der Private-Dinner-Location zum temporären Nachbarschaftstreff, vom Mitarbeitercafé zur Kaviar-Boutique.

In Berlin transformierten Architekten durch sensible Interventionen ein ehemaliges Frauengefängnis zu einem besonderen Ort der Kulinarik: Die einst bedrückende Atmosphäre ist einer spannungsreichen Vielschichtigkeit gewichen, die dem „LOVIS“ als kulinarischem Highlight der Contemporary German Cuisine auch räumlich gerecht wird. Weniger mystisch, dafür aber nicht weniger spektakulär, lockt das „Wiesenauerläuten“ in eine beinahe unwirtliche Industriegegend Stuttgarts. Eine raumgreifende Lichtinstallation belebt das Erdgeschoss eines Wohn- und Geschäftshauses auf dem Gelände einer Baustofffirma ebenso wie das neue Konzept der Betreiber, die damit den unterschiedlichsten Gästen im Laufe eines Tages gerecht werden. Und historische Industriearchitektur schließlich bietet in Augsburg nicht nur den Besuchern der Brecht-Bühne ein außergewöhnliches räumliches Erlebnis im „Ofenhaus“, sondern lädt nördlich der Innenstadt zur Belebung des ehemaligen Gaswerkgeländes ein.

Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen steht dabei weiterhin für viele Betriebe mit an oberster Stelle. Für das Team der „XO Seafood Bar“ in Hamburg geht es daher auch nicht um Labels und Zertifikate, sondern um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und allen Beteiligten – von den Mitarbeitern bis zum Landwirt. Nachhaltigkeit ökologisch, ökonomisch und sozial gedacht.

Nachhaltigkeit durch Digitalisierung präsentiert das „yaya“ in Münster. Auch wenn auf Personal selbstverständlich nicht verzichtet wird, da bei technisierten Abläufen eine persönliche und individuelle Atmosphäre im Service um so wichtiger ist. Durch die Robotertechnologie in der Küche können aber Lebensmittel und Energie optimal genutzt und Abfälle reduziert werden. War dies ursprünglich der Ansatz für die Entwicklung der Idee, so bekommen die Kochroboter in Zeiten von Personalmangel eine ganz neue Bedeutung.

Die Grenzen verschwimmen derzeit nicht nur zwischen den gastronomischen Betriebsformen. So folgt das „sbagliato“ in Wiesbaden der Idee einer italienischen Tagesbar, und die „Kunsthaus Bar“ in Zürich erweitert die Getränkekarte um ein Speisenangebot, das mehr mit Fine Dining als mit typischem Barfood gemeinsam hat.

Kombiniert wird auch mit gänzlich anderen Konzepten. Obgleich sich in der „BAR FOURAGE“ der Showroom erst auf den zweiten Blick erklärt, enden hier doch wie bei jedem guten Fest die Abende in der Küche. Die „Brothandlung Grau“ dagegen führt die „Ein-Raum-Schaufenster-Bar“ zur Weinverköstigung in einem Teil des Ladenlokals ein. Und im bayerischen Fürstenfeldbruck entsteht die Synergie zwischen Fitnessstudio und Café – das „Dailys Juice Bar Kitchen“ als Ort für „body, mind and soul“ nicht nur für die Sportbegeisterten.

Das Verbindende der Projekte ist die besondere Qualität, die aus einem gelungenen Miteinander resultiert, ob für Mitarbeiterrestaurants oder Hotelgastronomie. Ob zwischen Gestaltern und Betreibern, wie für „The Valley“ im Kemptthal, wo die intensive Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten und nicht zuletzt das Verständnis für die unterschiedlichen Belange zu einem beeindruckenden Resultat geführt hat.

Oder zwischen Planenden und Ausführenden, wie bei der „Bar Americano“, deren Intarsienarbeit auf einem dreidimensionalen Wandpaneel Handwerkskunst und authentische Materialien auf Hightechniveau zusammenführt.

Ihnen allen ist diese Publikation gewidmet, verbunden mit einem Dank für die besonderen Orte, die immer wieder neu entstehen und uns Gäste in einen Kosmos der Möglichkeiten eintauchen lassen. Allen Lesern wünschen wir auch dieses Jahr wieder viel Vergnügen und Inspiration beim Blick durch dieses Kaleidoskop der Vielfältigkeit.

Cornelia Hellstern

Autorin der Publikation

Third Places: Räume der Begegnung, des Verweilens, der Inspiration und des Genuss

Die Gastronomie als Branche wie als feine Kochkunst ist als jahrhundertealtes Kulturgut gesellschaftsrelevant. Gastronomie ist viel mehr als nur der Platz, an dem man essen und trinken kann. Sie bietet den sozialen Ort, an dem wir uns begegnen. Hier finden wir Gemeinschaft, Kommunikation, ein Miteinander und den Genuss. Ob Freundeskreise, die sich hier verabreden, ob romantische Dates, Familienfeiern, das Businessmeeting oder die Einzelperson, die es genießt, unter Menschen einen Kaffee zu trinken – Gastronomie ist immer auch Begegnungsort.

Die Betreiber von Gastronomiebetrieben erhalten eine herausragend wichtige Infrastruktur für unsere Gesellschaft. In der Soziologie spricht man vom „dritten Ort“ oder „third place“: Restaurants, Bars, Cafés und Co. stellen neben dem „ersten Ort“ (dem Zuhause) und dem „zweiten Ort“ (dem Arbeitsplatz) einen Ausgleich für die Menschen und eine Verbindung zwischen ihnen her.

Die essenzielle Bedeutung der Gastronomie für Wirtschaft, Kultur und soziales Miteinander wurde wahrscheinlich noch nie so deutlich, wie während der Covid-19-Pandemie. Wahrscheinlich wird dieser „dritte Ort“ in Zukunft sogar noch wichtiger werden. Ohne Gastronomie sind weder Fremdenverkehr noch Geschäftsreisen denkbar. Somit ist die Gastronomie auch als Komponente der modernen Mobilität zu sehen. Unsere Städte befinden sich im Wandel. In Zeiten zunehmenden Onlineshoppings nimmt die Bedeutung des klassischen, stationären Handels ab, und so kommen immer weniger Menschen aus diesem Grund ins Stadt- oder Ortszentrum. Speisen und Getränke kann man sich natürlich auch nach Hause bestellen, aber es ist nicht das gleiche Erlebnis. Die Welt wird immer virtueller und schnelllebiger. Menschen treffen – das geht eben nicht per App, sondern nur an dem „dritten Ort“, den die Gastronomie bereitstellt. Sie bietet den Raum der Begegnung, des Verweilens, der Inspiration und des Genusses. Gastronomiebetriebe erhalten dadurch einen noch größeren gesellschaftlichen Wert. Facebook, Instagram und TikTok können das Feierabendbier oder das entspannte Verwöhnenlassen in einem Gastronomiebetrieb nicht ersetzen. Deshalb ist es so wichtig, dass die Branche überlebt, allen Widrigkeiten zum Trotz. Orte zum Ausgehen sind ein zentraler Faktor für die Innenstadtentwicklung, denn sie haben einen positiven Effekt auf die Atmosphäre des Standortes und steigern die Verweildauer von Besuchern.

Was macht einen Gastronomiebetrieb zu etwas Besonderem? Worauf kommt es bei der Auswahl der passenden Location an? Es ist die Wohlfühlatmosphäre, die uns dazu bewegt, einen Betrieb immer wieder aufzusuchen. Und gerade diese Wohlfühlatmosphäre ist bestimmt durch die Innenarchitektur. Licht, Möbel und Oberflächen machen die Atmosphäre eines Ortes aus. Das Interieur verrät den Charakter eines Gastronomiebetriebes, noch bevor wir in den Genuss der Speisen oder Getränke gekommen sind. Material und Farben sind ebenso relevant und beeinflussen die ästhetische Wahrnehmung der Konsumenten. Überraschende Details in der Lichtgebung setzen nicht nur das Menü richtig in Szene, sondern können stimmungsaufhellend auf die Gäste wirken. Das Design beeinflusst somit die Präferenz bei den Gästen respektive die Kauf- bzw. Konsumentscheidung bei den potenziellen Gästen. Und das ist bekanntlich nicht unwesentlich.

Was macht nun gutes Design aus? Gutes Design, so sagt man, beruhe nie auf Zufall oder Willkür, die Form soll von der Funktion bestimmt werden, und jedes Gestaltungselement sollte seinen Zweck erfüllen. Denn nur so wird ein Produkt brauchbar und ist es der Gesellschaft von Nutzen. Was ist aber, wenn ein Designobjekt nicht nach der Regel „Form follows function“ agiert, wenn es uns etwas vermeintlich „Unbrauchbares“ vor Augen stellt, aber dafür unseren Geist originell inspiriert? Manchmal ist auch im Design die Rebellion gefragt. Sie macht es abwechslungsreich, regt zu Diskussionen an und beflügelt unsere Sinne. So auch in der Jurysitzung, in der es darum ging, Die schönsten Restaurants & Bars 2023 zu küren. Innovativ, langlebig, ehrlich, umweltfreundlich, unaufdringlich, konsequent – das sind die Schlagwörter, die hier immer wieder fallen und die Qualitäten von Design erlebbar werden lassen. Dabei ist es wichtig, die Intentionen zu verstehen, die Hintergründe und die Gegebenheiten des Bestands, mit denen sich Architekten und Gastronomen auseinander zusetzen hatten, und diese zu berücksichtigen. Gutes Design zahlt sich langfristig aus, denn im Gegensatz zu Trends und Modeerscheinungen ist es zeitlos und langlebig. Durch eine konsistente Gestaltung wird es möglich, sich vom Wettbewerber abzusetzen und sich einen Wiedererkennungswert zu erarbeiten.

Gutes Design ist gelungen, wenn es die Werte einer Marke wiedergibt. Schließlich soll der Konsument sofort erkennen, wofür das Branding bzw. der Betrieb steht. Punkt. Das klingt jetzt einfach, ist es wohl aber nicht. Wichtig ist dabei, dass das Design unverwechselbar ist, sodass ein Restaurant oder eine Bar auf den ersten Blick erkennbar wird. Dann wird Design zum wichtigsten Differenzierungs- und Profilierungsmerkmal. Und damit wirken Gastronomiebetriebe über den eigenen Tellerrand hinaus. Denn sie stehen nicht nur für sich selbst, sondern für eine Stadt, eine Region, ein Land – als eine Art Visitenkarte. Gastronomie- und Barbetriebe sind Botschafter und strahlen über die Landesgrenzen hinaus. Sie sind wesentlicher Entscheidungsgrund für Reisen und Aufenthalte jeglicher Art. Durch ihren Auftritt und ihre Erscheinung bringen sie den Gästen die Eigenheiten einer Region näher. Sie prägen und begründen Erinnerungen. Der gesamte deutschsprachige Raum ist bekannt für seine Gastfreundschaft. Und das wird noch einmal mehr vom Design unterstützt.

Es ist nie leicht, während der Bauphase von neuen Restaurants und Bars die gewünschte Wohlfühlatmosphäre zum Leben zu erwecken. Die vorliegenden 50 gastronomischen Interior-Design-Konzepte haben sich dieser Herausforderung nicht nur gestellt, sondern diese mit Bravour gemeistert. Noch nie da gewesene spektakuläre Neueröffnungen, außergewöhnliche Geheimtipps und inspirierende Umgestaltungen zeigen sich auf 264 Seiten mit ca. 300 Illustrationen. Tauchen Sie ein in eine Welt der Präzision, mit überraschenden Akzenten, hochwertigen Materialien und der Liebe zur wohl schönsten Branche der Welt, der Gastronomie.

Ich freue mich sehr, dass das Jahrbuch Die schönsten Restaurants & Bars 2023 die Vorreiterrolle der Gastronomie untermauert, wenn es um Architektur, Design, Trends und Wohlfühlatmosphäre geht.

Ich wünsche Ihnen ein inspirierendes Lesevergnügen, das Lust auf die außerordentlich facettenreiche Welt der Gastronomie macht!

Alexandra Gorsche,

Geschäftsführung Falstaff PROFI

Die Jury

Auswahlgremium 2023

Ingrid Hartges

Hauptgeschäftsführerin DEHOGA und Mitherausgeberin der Publikation

Pia A. Döll

Innenarchitektin und Präsidentin bdia Bund Deutscher Innenarchitekten e. V.

Alexandra Gorsche

Geschäftsführung Falstaff PROFI

Philipp Haag

TTR Services, Preisträger des Vorjahres

Cornelia Hellstern

Architekturkommunikation und Autorin der Publikation

Christoph Lockemann

Zielgruppendirektor Signal Iduna

Reto E. Wild

Chefredaktor GastroJournal

Holger Zwink

Chef vom Dienst, AHGZ – Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung

1Intensiver und inspirierender Austausch half bei der Wahl der Gewinnerprojekte in den drei Kategorien Restaurants, Bars, Cafés & Bistros.

2Mehr Projekte als in den Vorjahren wurden diesmal aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für den Award eingereicht.

3Von der Private-Dinner-Location zum temporären Nachbarschaftstreff: Die Projekteinreichungen für den Award der „Schönsten Restaurants & Bars 2023“ überzeugten neben der kreativen auch mit inhaltlicher Bandbreite.

4Die Jury für die „Schönsten Restaurants & Bars 2023“ bildeten (vordere Reihe von links nach rechts) Christoph Lockemann, Ingrid Hartges, Pia A. Döll, Holger Zwink und (hintere Reihe von links nach rechts) Cornelia Hellstern, Philipp Haag, Alexandra Gorsche. Reto E. Wild war per Online-Voting vertreten.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA Bundesverband) ist der Branchenverband des deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes. Mit 65.000 Mitgliedern ist er Interessenvertreter des Gastgewerbes gegenüber Politik, Medien und Öffentlichkeit.

Mit rund 2.000 Mitgliedern ist der bdia Bund Deutscher Innenarchitekten der einzige Innenarchitekturverband in Deutschland. Seit 70 Jahren fördert und festigt er den Berufsstand und die Berufsausübung der deutschen Innenarchitektinnen und Innenarchitekten.

Die AHGZ – Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung ist die einzige Wochenzeitung für die Hotellerie und Gastronomie in Deutschland.

Falstaff PROFI - die Internationale Fachzeitschrift für Hotellerie, Gastronomie und Tourismus gewährt exklusive Blicke hinter die Kulissen der Top-Gastronomen, Hoteliers, Winzer, Produzenten und Lieferanten.

Das GastroJournal deckt die vielfältigen Bereiche Gastronomie, Hotellerie und Tourismus ab. Im Fokus stehen dabei Themen aus der Branche für die Branche. Die Inhalte in Deutsch, Französisch und mehrmals jährlich auch in Italienisch vermitteln den Gastroprofis relevante Informationen, fachspezifisches Know-how und bieten mit Analysen, Interviews und Hintergrundartikeln einen praxisbezogenen Mehrwert. Das Fach- und Verbandsmagazin von GastroSuisse sorgt als Print-Ausgabe im 14-Tages-Rhythmus für einen hohen Nutzen für Branchenprofis. Die mehrsprachige Fach- und Verbandspublikation erreicht in gedruckter Form rund 20.000 Unternehmerinnen und Unternehmer. Die Leserschaft des GastroJournals bleibt auch dank dem elektronischen Newsletter am Puls der Branche, der alle zwei Wochen in Deutsch und Französisch rausgeht. Das GastroJournal wird mehrmals wöchentlich auf der Website www.gastrojournal.ch aktualisiert. Das GastroJournal informiert seine Leserschaft ebenso auf Facebook und Instagram.

GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Die Organisation mit dem Gründungsjahr 1891 setzt sich für die Interessen der Branche ein. GastroSuisse ist in der Schweiz der grösste gastgewerbliche Arbeitgeberverband mit rund 20.000 Mitgliederbetrieben (davon rund 2.500 Hotels), organisiert in 26 Kantonalverbänden und vier Fachgruppen. Das Gastgewerbe gehört zu den grössten Arbeitgebern des Landes. Die Branche gibt über 200.000 Personen eine Beschäftigung und bildet gegen 8.000 Lernende aus.

IDEAT entführt seine Leser in die wunderbare Welt des Styles. Style bedeutet für IDEAT: Wir zeigen die besten Gestaltungen aus dem Bereich Wohnen, Interieur und Möbeldesign. Wir berichten von den neuesten Trends in der Kunst, realisieren spektakuläre Produktionen aus der Fashion-Szene, zeigen atemberaubende Fotokunst, geben echte Insider-Tipps für City-Trips, entdecken aufsehenerregende Architektur und produzieren künstlerische Inszenierungen aus der Beauty-Welt und vieles mehr.

Entscheider aus aller Welt treffen sich an den fünf wichtigen Tagen im Jahr in der pulsierende INTERNORGA-Metropole Hamburg. Marken, Macher und Unternehmen präsentieren sich annähernd 100.000 Besuchern in einem einzigen Umfeld und prägen mit ihren Ideen, Produkten und Prozessen die kommenden Jahre ihrer Branche.

SIGNAL IDUNA ist seit über 110 Jahren am Markt. Ihre Kernkompetenz ist die Absicherung der Lebensrisiken der privaten Haushalte sowie die maßgerechte Risikodeckung für die Betriebe der mittelständischen Wirtschaft und der Gastronomie. Die Gruppe erzielt Beitragseinnahmen von über sechs Milliarden Euro.

1. Preis

UKIYO München

1. Preis Restaurant

LAUDATIO VONPHILIPP HAAG

Der japanische Begriff „ukiyo“ steht für das Bewusstsein von der Vergänglichkeit der Welt und für den intensiven Genuss. Im gleichnamigen Münchner Restaurant „UKIYO“ drückt die Hamburger Interior Designerin Stella- Maria Mo mit ihrem Einrichtungskonzept eben dieses japanische Lebensgefühl aus. Im „UKIYO“ regiert die japanische Küche in ihrer reinsten Form, ohne Fusionierungen oder andere Experimente. Diese Konsequenz spiegelt sich auch in der Innengestaltung wider.

Der Altbau wirkt trotz des begrenzten Platzangebotes großzügig und offen. Diese Großzügigkeit ist vor allem den hohen Decken und hellen Pastellfarben zu verdanken, die durch natürliche Materialien und Akzente aus schimmerndem Messing ergänzt werden. Schwerpunkt des offenen Raumes ist eine große, mit Messing ummantelte Bar aus weißem Travertin. Den Essbereich strukturierte die Interior Designerin mit Paravents aus Wiener Geflecht, die ein aufregendes Lichtspiel erzeugen. Die Bestuhlung aus Eiche agiert als haptischer Kontrast zur filigranen Farbgestaltung. Genau wie die mobileartigen Leuchten in satten Farben, die sich von der Decke im sanften Mokkaton abheben.

Hier wurde sowohl im gastronomischen Konzept als auch im Innenausbau großer Wert auf handwerkliche Details und hochwertige Rohstoffe gelegt. Die Kombination von Raumgestaltung, Detailtiefe und Konsequenz in der Umsetzung überzeugte die Jury.

Wir gratulieren den Preisträgern, herzlichen Glückwunsch!

Die changierende Optik der Carlucci-Tapete verleiht der Wand die Illusion von Plastizität und Tiefe, während die Polsterstoffe von JAB Anstoetz haptisch erfahrbar sind.

1+2 Pastelltöne, Messing und dunkle Akzente verwebt die Innenarchitektin feinsinnig mit naturbelassenem Eichenholz und Travertin-Stein zum Interior des „UKIYO“. Die Monaco-Leuchten von Mambo Unlimited Ideas wirken in der von Leichtigkeit geprägten Atmosphäre wie zart schwebende Mobiles.

3Wie ein vertrautes Echo aus einer anderen Zeit wirkt der Tribeca-Barhocker von Pedralli – eine Neuinterpretation klassischer Terrassenstühle aus den Sechzigerjahren von cmp design.

1Die gerahmten Bilder zeigen Plakate zu Ausstellungen von Yayoi Kusama, einer der bekanntesten japanischen Künstlerinnen.

2Obgleich die Paravants, bespannt mit Wiener Geflecht, einzelnen Bereichen mehr Privatsphäre verleihen, so lassen sie doch den Raum durchfließen.

3Von der lebhaften Straße kommend, verspricht das „UKIYO“ bereits von außen eine entschleunigende, dem Moment gewidmete Atmosphäre.

Wand-/Bodendesign: Carlucci Tapete; Farrow & Ball Setting Plaster Wandfarbe; Caparol Mocca 12 Deckenfarbe | Möbeldesign: NV Gallery Baron Barhocker; Pedralli Tribeca 3668 Barhocker; MO Interiors designer Spiegel, Paravents, Tische; Ausführung Usulio | Beleuchtung: Mambo Unlimited Ideas Monaco Hängeleuchte; Sklum Asuan LED-Tischlampe | Textilien: JAB Anstoetz Polster und Vorhänge | Gastronomiekleidung: UKIYO Sushi & Wine Design

Im Hier und Jetzt

Lebendiges Treiben am Reichenbachplatz, zwischen Viktualienmarkt und Gärtnerplatz. Passanten mit Einkaufstaschen, vorbeifahrende Straßenbahnen im 5-Minuten-Takt, sich durch die Altstadt schlängelnde Autos. Inmitten des urbanen Lebens in München lässt sich seit Herbst 2021 im „UKIYO“ in eine andere Welt eintauchen. Reduziert auf wenige Materialien und mit dezenten Farben schafft die Innenarchitektin Stella Mo eine entschleunigende Atmosphäre, in der sich alles auf den Moment des Augenblicks konzentriert.

Als Isabelle Tran und ihr Bruder Jean-Pierre die Räumlichkeiten im reich ornamentierten Jugendstilbau an der Rumfordstraße besichtigten, war es Liebe auf den ersten Blick. Trotz aller Unsicherheit, die der erste Pandemiesommer mit sich brachte, folgten sie ihrem Tatendrang und entschieden sich für ihre Idee einer „Contemporary Japanese Cuisine and Wine Bar“. Als einen Ort des intensiven Erlebens, des urbanen, japanischen Lebensgefühls: „ukiyo“ – alles ist vergänglich, schwebend und fließend zugleich. Stella Mo hat diese Gedanken als Inspiration für ihr Interior Design aufgegriffen. Das Leichte und das Schwebende, eine positive und moderne Atmosphäre waren dabei der Leitfaden der Gestaltung.

Der rund 85 Quadratmeter große Gastraum war neben den Auflagen des Denkmalschutzes und aufgrund seiner Geometrie keinesfalls einfach zu planen. An ihrer schmalsten Stelle wird die offene, aber gleichzeitig unübersichtliche Fläche nun durch raumtrennende und in den Sitzbänken integrierte Paravents strukturiert. Die Raummitte betonend, erlaubt das Wiener Geflecht dieses trennenden Elements aber zugleich den dezenten Blick sowohl in den Raum hinein als auch nach außen.