Die Sommernachtsträumer - Henry Mason - E-Book

Die Sommernachtsträumer E-Book

Henry Mason

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Beschreibung

"Hast du die Wirklichkeit nicht satt, wo keiner Zeit für Träume hat?" Es ist Wochenende und trotzdem will gut Ding jetzt Eile haben. Für Willem ist das nichts. Er ist ein Träumer, ein Trödler, einer mit viel Fantasie noch dazu. Drum hat es lang gedauert, die guten Schuhe anzuziehen. Es saßen kleine Feen darin, die erst rausgeschüttelt werden mussten. Und überhaupt. Mit diesen Schuhen kann man gar nicht in die Pfützen hüpfen. So müssen Mylord und Mylady vor der Kirche auf die Hochzeitshandschuhe warten, an denen Willems Mam so lang gesessen hat. Ein ungeduldiges Paar, ein ungeduldiger Bischof – das sind ziemlich schlechte Vorzeichen. Donnergrollen und Regen am Hochzeitstag ebenso. Und so kann Willem von den Pfützen nur in viele kleine Fettnäpfchen treten und allen den Tag verderben. Und Mams Ohrfeige dafür sitzt. Obwohl. Für was eigentlich? Willem flüchtet in den Wald. Sollen sie doch alle sehen ... ... und so taucht er ein in die Welt der Shakespearschen Waldgeister, in Lyrik und Poesie der Sommernacht, schläft ein mit Thymianduft um die Nase und erwacht aus einer seltsamen Nacht – mit langen Ohren und einem Mordsappetit auf Heu. Hat Puck ihm tatsächlich einen Eselskopf aufgesetzt? Und noch jemand schlief im Wald und träumte – ausgetrickst von Puck und Oberon – Titania, die Elfenkönigin, die mehr sein möchte als nur eine Elfe. Sie will ein Kind haben, es lieben, kraulen und knuddeln. Diese menschliche Begierde soll ihr mit dem kleinen sturen Eselskind schon noch vergehen. Und auch Willem hat plötzlich keine Lust mehr auf Mama Titania. Er will nach Hause. Raus aus dem Traum. Zurück zu Mam. Und dann wird doch noch Ja gesagt, ganz ohne Zauber und Gäste und ohne falschen Glanz, mit Waldmusik und Käsebrot. Und einem Willem, der mehr weiß als die anderen.

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Seitenzahl: 50

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Henry Mason

Die Sommernachtsträumer

Ein Schauspiel für Menschen ab sechs Jahren Nach „Ein Sommernachtstraum” von William Shakespeare

FELIX BLOCH ERBEN

Verlag für Bühne, Film und Funk

Inhaltsverzeichnis

Title Page

Personenverzeichnis

Szenario

Prolog

Szene 1

Szene 2

Szene 3

Szene 4

Szene 5

Szene 6

Szene 7

Über den Autor

Über das Stück

Impressum

Personenverzeichnis

in der Reihenfolge ihres Auftretens

Die MenschenWillemMarie, seine Mutter, Handschuhmacherin Mylord, ein BräutigamMylady, eine Braut

Die FeenDer Puck, Oberons Diener Oberon, der FeenkönigTitania, die FeenköniginBrennnessel, Titanias DienerKaulquappe, Titanias Dienerin

Das Stück spielt in England, vielleicht um 1575, oder um 1900. Oder auch nicht. Jedenfalls nicht hier, nicht heute.

Mehrfachbesetzungen für 2D, 2H

WillemMarie/Der Puck/Kaulquappe Mylord/Oberon/Brennnessel Mylady/Titania

Zur Aussprache der Namen

Willem - das „W“ wie das deutsche „wollen“, nicht das englische „William“ Marie - deutsche Aussprache, mit der Betonung auf der zweiten SilbeMylord und Mylady - das „My“ wie da deutsche „mild“, nicht das englische „my“

Szenario

PrologWillem

Szene 1Eine matschige Landstraße, an einem verregneten SommernachmittagWillem, Marie

Szene 2Kurz danach, vor einer KircheMylady, Mylord, Willem, Marie

Szene 3Im Feenwald, nachts, bei RegenWillem, der Puck, Oberon, Titania

Szene 4Anderswo im Feenwald, kurz danachWillem, der Puck

Szene 5Wieder anderswo im Feenwald, Titanias SchlafplatzTitania, Oberon, der Puck, Willem, Brennnessel, Kaulquappe

Szene 6Verfolgungsjagd/Eine nasse Stelle im Wald, kurz vor SonnenaufgangTitania, Willem, Brennnessel, Kaulquappe, Oberon, der Puck

Szene 7Vor der Kirche, an einem sonnigen SommermorgenMylady, Mylord, Marie, Willem

Prolog

Sommer, Sonnenuntergang. Wir erahnen eine Waldesidylle. Musik.

WILLEMIch träume, dass ich mich im Wald verlaufen habe.Das letzte Sonnenlicht fällt durch die Bäume und es ist ganz still. Nein - die Bienen, die höre ich summen, wo der Thymian blüht. Dicke braune Hummeln sind es, und sie summen im Chor. Hier bleibe ich, für immer.

Da steht einer im Moos. Ein Schatten, ein Kobold, ein Waldgeist, ein Puck. Er riecht nach Pilzen, nach Most. Katzenaugen hat er und verklebte Flügel wie eine uralte Libelle; lange Beine, weiß wie Knochen. Und jetzt - jetzt lächelt er ... Seine Zähne sind kleine gelbe Klappmesser ...!

Weg hier, nichts wie weg! So schnell ich kann, durch das Grün, durch Brombeerhecken und Farne, den vertrockneten Bach entlang. Aber der Puck ist schneller. Er baumelt aus den Ästen, er schnappt nach meinen Füßen, links, rechts, die Sonne rutscht immer tiefer und plötzlich ist sie verschwunden. Vor mir liegt ein grüner Teppich - ein Sumpf - ein schwarzes Moos - pfui, wie das stinkt! - da springe ich hoch, hoch, aus den Augenwinkeln sehe ich auch den Puck zum Sprung ansetzen, aber diesmal war ich schneller, schneller, der schnellste!

Dort ist der Waldrand, da! Nur ein Stück noch, nur ein kleines Stück, da kreischt der Puck auf und unter mir öffnet sich ein Schacht, ich falle, schneller als ich Luft holen kann, ich falle ins Schwarze, schnappe nach Wurzeln, links, rechts, ins Schwarze, die Erde verschluckt mich und auf einmal, auf einmal macht es -

Szene 1

Auf einmal macht es PLATSCH.Wir sind an einer Landstraße, an einem verregneten Sommernachmittag, und eben ist ein Pferdewagen vorbeigefahren, mitten durch eine Pfütze. Willem steht da, durchnässt und ausnahmsweise sprachlos. Willems Mutter Marie eilt dem Wagen nach. Sie trägt eine große Ledertasche. Auch sie ist ziemlich nass.

MARIEHe! Hallo! Sie da! Nehmen Sie uns mit? Bitte? - Willem, komm! - Ich muss zum großen Haus - Willem! Komm schon! - Nehmen Sie uns - Jetzt bleiben Sie doch stehen!

WILLEM(imitiert Puck) Ahaargh ...

MARIEStehenbleiben, ihr - ! - Willem!! - He!

(Aber wie wir am Pferdegetrappel hören können, ist der Wagen an ihnen vorbeigefahren. Marie schreit ihm hinterher.)

Pappnasen! Ach, auch noch lachen, wie, ihr Pestbeulen? Ja, sehr lustig.

WILLEMMam, hör mal, Mam. Der Puck, der macht so. (spielt Puck) Dich schnapp ich! Dich fang ich im Spinnennetz! Menschengulasch mach ich aus dir! Waaargh ...

MARIEWie spät wird es jetzt sein? Wenn wir durch die Felder laufen, sind wir vielleicht schneller. Aber dann müssten wir durch den Wald ... Was meinst du?

(Willem als Puck fängt Marie.)

Willem! Hör auf damit.

WILLEMIch bin der Puck! Und der springt mitten in den Sumpf - platsch!

MARIENicht - !

(Zu spät: Willem ist in eine Dreckpfütze gesprungen.)

Willem! Mit den guten Schuhen! Du Esel. Heilige Hilda, wie siehst du aus?

Sie versucht ihn zu säubern.

WILLEMWar ja nicht meine Idee mit den guten Schuhen. Ich wollt die nicht anziehen. Warum habe ich die noch mal an, die Sonntagsschuhe?

MARIE(schrubbt an seinem Gesicht herum) Was ist das jetzt, Tinte? Ach ...

WILLEMHeidelbeeren? Ist aber auch albern, an einem Samstag die Sonntagssachen anzuziehen. Gehen wir den König besuchen oder den Papst oder so?

MARIESind das die Kirchturmglocken?

WILLEMMam! Hör doch einmal zu! Wieso habe ich die guten Schuhe an?

MARIEDas frage ich mich auch, so lange wie du gebraucht hast, sie anzuziehen.

WILLEMDa waren so viele kleine Feen drin, winzig kleine, die hab ich erst ausleeren müssen.

MARIESo, komm, wir müssen rennen, es hilft nichts.

WILLEMErst-wenn-du-mir-sagst-wo-hi-hin!

MARIEWohin, wohin? Zur Kirche. Komm!

WILLEMDie Kirche ist im Dorf und da solltest du sie auch lassen.

MARIENicht die Dorfkirche. Die von der Herrschaft, bei der Herzogseiche oben.

WILLEMWieso? Wieso-ho?

MARIEWegen der Hochzeit natürlich! Jetzt setz deinen Hintern in Bewegung! Weißt du, wie spät wir schon dran sind, wegen dir und deinen Schuhen?

WILLEMWegen den vielen kleinen Feen.

MARIEGibt keine Feen.

WILLEMTrotzdem wollte ich sie nicht plattdrücken.

MARIEEs gibt keine Feen, Willem.

WILLEM