Die Tote im Volkspark - Kai-Uwe Wedel - E-Book

Die Tote im Volkspark E-Book

Kai-Uwe Wedel

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Beschreibung

Der Ex-BKA-Ermittler Bernhard Maus wird an seinem ersten Urlaubstag vom Hamburger Polizeichef Strehlitz genötigt, sich eines brutalen Mordfalls anzunehmen. Dabei muss er mit der Hauptkommissarin Maria Dolores San Valentin zusammenarbeiten. Aufgrund seiner unkonventionellen Ermittlungsmethoden stößt er bei ihr zunächst auf wenig Gegenliebe. Die beiden Kommissare bekommen es mit einem raffinierten Mörder zu tun, der vor nichts zurückschreckt. Die Anzahl der Opfer wächst und am Ende geraten sie in eine tödliche Falle. Der erste Band dieser Krimireihe, mit dem Ermittler-Duo Maus und Valentin zeichnet sich auch durch situativen Wortwitz aus. Der Leser wird von Anfang an in eine spannende und mit-reißende Mordermittlung hineingezogen. Die Handlung nimmt oftmals unerwartete Wendungen, bis zu einem fulminanten Showdown!

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Das Buch

Der Ex-BKA-Ermittler Bernhard Maus wird an seinem ersten Urlaubstag vom Hamburger Polizeichef Strehlitz genötigt, sich eines brutalen Mordfalls anzunehmen. Dabei muss er mit der Hauptkommissarin Maria Dolores San Valentin zusammenarbeiten. Aufgrund seiner unkonventionellen Ermittlungsmethoden stößt er bei ihr zunächst auf wenig Gegenliebe.

Die beiden Kommissare bekommen es mit einem raffinierten Mörder zu tun, der vor nichts zurückschreckt. Die Anzahl der Opfer wächst und am Ende geraten sie in eine tödliche Falle.

Der erste Band dieser Krimireihe, mit dem Ermittler-Duo Maus und Valentin zeichnet sich auch durch situativen Wortwitz aus. Der Leser wird von Anfang an in eine spannende und mitreißende Mordermittlung hineingezogen. Die Handlung nimmt oftmals unerwartete Wendungen, bis zu einem fulminanten Showdown!

Der Autor

Kai-Uwe Wedel beginnt in diesem Buch mit dem Ermittler-Duo Maus & Valentin eine spannende Krimireihe. Er hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht und ist zudem als Schauspieler in Norddeutschland bekannt. Darüber hinaus konnte er auch schon als Drehbuchautor und Filmemacher mit einem Thriller das Publikum begeistern. Schreiben ist dennoch eine Passion und ein besonderes Talent, dem er sich immer wieder gerne widmet, wenn er nicht gerade für eine Rolle vor der Kamera steht.

Mit Schicksalsschlägen und traumatischen Erlebnissen sollte besser niemand allein bleiben, bevor sie zur Geißel oder zum Grab werden.

Anmerkung des Autors

Inhaltsverzeichnis

PROLOG

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

KAPITEL 11

KAPITEL 12

KAPITEL 13

KAPITEL 14

KAPITEL 15

KAPITEL 16

KAPITEL 17

KAPITEL 18

KAPITEL 19

KAPITEL 20

KAPITEL 21

KAPITEL 22

KAPITEL 23

PROLOG

Es war eine laue Sommernacht, aber Brigitte fragte sich trotzdem, warum sie sich auf diese verrückte Idee eingelassen hatte. Es war einfach viel zu spät geworden, um jetzt noch auf Schatzsuche zu gehen. Ihr neuer Lebensabschnittsgefährte hatte ihr zwar eine Wegbeschreibung gemacht, wo das Kästchen vergraben worden war, und eigentlich kannte sie sich im Volkspark auch ganz gut aus.

Dennoch hatte sie nur eine vage Vorstellung von dem Ort und es war mittlerweile zu dunkel für die blöde Aktion.

Obwohl der Vollmond schon durch die Baumwipfel schien, bereute Brigitte, dass sie nicht früher losgefahren war. Zusammen mit ihrem Freund hatte sie sich den ganzen Abend das Näschen gepudert und dann zu dieser Exkursion überreden zu lassen, um an noch mehr Stoff zu kommen.

Der Vollmond zog langsam über den Volkspark hinweg und spendete ihr gerade genug Licht, um sich nicht zu verirren. Der Waldweg war uneben und Brigitte stolperte manchmal über einen herumliegenden Ast oder ein kleines Schlagloch.

Auf einmal hörte sie ein Geräusch, das nicht von ihren eigenen Schritten stammte. Es kam ihr vor, als ob sie jemand beobachtete.

Sie blickte sich um und glaubte für einen Moment, eine Gestalt hinter einem Baum gesehen zu haben.

Verdammte Paranoia, dachte Brigitte bei sich, und beschleunigte ihre Schritte. Sie schaute immer mal wieder nach hinten über die Schulter, denn irgendwie beschlich sie das untrügliche Gefühl verfolgt zu werden.

Das deutliche Knacken und Bersten von mehreren Ästen versetzte sie in Panik. Plötzlich tauchte wenige Meter entfernt zwischen den Bäumen die Silhouette von einer vermummten Gestalt aus dem Unterholz auf. Brigitte erschrak sich zu Tode und begann zu laufen. Sie hastete zwischen den Bäumen hindurch, deren bedrohlich lange Schatten ihren Verfolger verdeckten. Sie blickte sich immer wieder panisch um. Dabei übersah sie einen Baumstumpf und fiel auf den Waldboden.

Brigitte trug ein buntes Sommerkleid, welches an mehreren Stellen aufzureißen begann. Sie schüttelte ihre langen blonden Haare, worin sich etwas Laub verfangen hatte und raffte sich mühsam auf. Einer Eingebung folgend, streifte sie ihre Pumps von den Füßen und warf die Treter arglos ins Gebüsch.

Brigitte verharrte sogleich in der Bewegung. Nicht weit von ihr entfernt brachen kaum hörbar ein paar Zweige. Das Geräusch ließ sie erstarren. Für einen kurzen Moment sah sie aus dem Augenwinkel ihren Verfolger von einem Baum zum anderen huschen. Adrenalin schoss wie ein Pfeil durch ihre Adern und löste erneut den Fluchtinstinkt aus.

Panisch und völlig orientierungslos hastete sie über

Stock und Stein. Einige Äste streiften ihren Körper an den Armen und Beinen. Sie rissen ihre Haut auf. Während Brigitte über den Waldboden lief, schürfte sie sich auch die nackten Füße auf. Dabei trat sie auf einen spitzen Stein und schrie vor Schmerz laut auf, humpelte aber blindlings weiter.

Eine Wolke verdeckte plötzlich das Mondlicht und dadurch übersah sie eine Böschung. Sie verlor das Gleichgewicht und purzelte hinunter. Benommen versuchte sie sich aufzurichten und sackte stöhnend zusammen.

Brigitte fasste sich mit einer Hand an den linken Fuß. Der Knöchel schmerzte höllisch und schien ihr wahrscheinlich gebrochen. Sie konnte unmöglich weiterlaufen und sah sich verzweifelt nach einem Versteck um.

Mit letzten Kräften robbte sie über den Waldboden in Richtung einer nahen Sänke und erblickte dabei eine finstere Gestalt die Böschung hinuntersteigen. Er war vollkommen in Schwarz gekleidet und hatte eine Sturmhaube über den Kopf gezogen.

Der Verfolger kam langsam auf Brigitte zu, die mit aufgerissenen Augen verängstigt vor ihm zurückwich. Er beugte sich über sie und umschloss mit seinen Händen ihren Hals.

»Bitte nicht – was wollen Sie von mir?«

Brigitte wehrte sich mit Händen und Füßen gegen den Angreifer. Ihre Fäuste prallten wirkungslos an seinem kräftigen Körper ab. Es störte ihn trotzdem, weshalb er sich einfach auf ihren Oberkörper setzte. Im Todeskampf umklammerte sie mit letzter Kraft seine Handgelenke.

»Ich mache alles, was ...«, flehte Brigitte verzweifelt, aber der Mann drückte ihre Kehle so fest zu, bis nur noch ein ersticktes Röcheln aus ihrem Mund kam. »Dafür ist es jetzt zu Spät!«, erwiderte der Mörder mit hämischem Unterton in der Stimme.

Langsam wurden ihre Augen glasig. Er ließ nicht locker, bevor ihre Arme erschlafft zu Boden fielen. Der Kopf seines Opfers kippte kraftlos auf die Seite. Er zog seine Sturmhaube ab und beugte sich über den leblosen Körper. Er wischte ihr die zerzausten blonden Haare aus dem Gesicht und gab ihr einen Todeskuss auf die Stirn.

»Du hättest dich nicht mit diesem Mistkerl einlassen dürfen«, flüsterte er, wobei ihm ein eiskaltes Lächeln über die Lippen huschte.

Danach richtete er sich auf und ging um sie herum. Er packte sie mit beiden Händen unter ihren Armen und schleifte sie durch das Unterholz. Es fiel ihm schwerer als er dachte und nach kurzer Zeit gab er auf. Eigentlich wollte er sie etwas tiefer im Wald verscharren, aber es begann schon zu dämmern. Er hielt kurz inne und überlegte, was er jetzt machen sollte. In dem Augenblick ertönte das Gebell eines Hundes.

»Scheiße, ein verdammter Köter hat mir jetzt gerade noch gefehlt!«

Er ließ den Oberkörper einfach los. Der dumpfe Aufprall ließ ihn selbst zusammenzucken. Plötzlich hörten sich alle Geräusche in seinen Ohren viel lauter an. Er bekam Panik und wollte so schnell wie möglich verschwinden, als unweit von ihm jemand näher kam.

Er durfte jetzt keine Zeit verlieren. Vermutlich war es ein Spaziergänger, der seinen Hund Gassi führte. Er rannte durch das Unterholz auf die Böschung zu und kämpfte sich mit großen Schritten den Hang hinauf. Er blickte nicht zurück und verschwand wie ein Geist in der Morgendämmerung.

KAPITEL 1

Bernhard Maus lag in einem großen Doppelbett auf einer Boxspring-Federkernmatratze neben Alina im seligen Tiefschlaf. Das Schlafzimmer befand sich in der oberen Etage einer Doppelhaushälfte.

Vereinzelte Sonnenstrahlen fielen schräg durch einen großen Schlitz am Fenstervorhang. Sie trafen Bernhards Füße, welche aus der Bettdecke herausragten. Seine Zehen bewegten sich kurz, bevor die Sonnenstrahlen langsam aber beständig weiter über die Bettdecke wanderten und nach einiger Zeit sein Gesicht streiften.

Die Sonne war an diesem herrlichen Sommertag schon vor langer Zeit aufgegangen. Aus einer halbgeöffneten Schublade vom Kleiderschrank quoll Unterwäsche heraus. Auf einem Schminktisch mit Beleuchtung lagen ungeordnet Kosmetikartikel von Alina herum und daneben auf dem Bettvorleger ihr achtlos hingeschmissener String-Tanga.

Ein enervierender Signalton drang wiederholt ins Schlafzimmer. Bernhards Augenlider begannen zu zucken, bevor er die Augen schließlich öffnete. Er blinzelte und schirmte mit der rechten Hand sein Gesicht ab. Dann warf er Alina einen Blick zu, die aber ungerührt weiterzuschlafen schien. Ihre langen braunen Haare vielen über die Rundungen ihrer Brüste, die halb von der Bettdecke verhüllt wurden. Bernhard drehte sich zum Nachttisch neben seinem

Bett und tastete von Sonnenstrahlen geblendet nach dem Wecker. Dabei stieß er ein leeres Whiskyglas um. Er schnappte sich genervt den Wecker, aber die Ziffern verschwammen vor seinen Augen.

Er schmiss den Wecker über seine Schulter hinter sich auf die Bettdecke und richtete sich im selben Moment auf. Sein Schädel wurde von einem bösen Kater traktiert und fühlte sich schwer an.

»Verdammt! Der Morgen fängt ja gut an«, brummte er mit schmerzverzerrter Miene und ließ sich aufs Bett zurückfallen.

Erneut erklang einmal mehr ein Signalton, der, wie Maus erst jetzt erkannte, nicht von seinem Wecker stammte. Er kam aus dem Erdgeschoss und wollte einfach nicht verstummen.

Mühsam raffte er sich wieder auf und streifte seine vor dem Bett liegenden Boxershorts über. Vor dem Schlafzimmer befand sich ein kleiner Vorraum, mit einer großen Schuhkommode nebst Sitzgelegenheit. Er durchquerte ihn und warf einen Blick in sein Arbeitszimmer. Das Telefon auf dem Schreibtisch gab keinen Laut von sich. Zwischen dem Arbeits- und Schlafzimmer befand sich eine Treppenflucht. Maus entschied sich nicht in das Bad zu gehen und schlurfte hinunter ins Wohnzimmer.

Obwohl das Wohnzimmer mit großer Eckcouch nebst Panoramafenster, einem edlen Mahagoni-Tisch, einem großen Standregal, worin jede Menge Bücher ihren Platz hatten, einem Medienboard mit DVD-Player und Empfangsmodul für den großen Fernseher, welcher mittels einer Wandhalterung darüber angebracht worden war, einen modern eingerichteten Eindruck machte, sah es dennoch ziemlich chaotisch darin aus. Alle möglichen Klamotten lagen auf der Couch und dem Boden verstreut herum, inklusive eines BHs und einem Schlüpfer.

Auf dem Wohnzimmertisch standen drei halbvolle Flaschen mit Tequila, Whiskey und Coca-Cola. Daneben ergänzten zwei Gläser und ein voller Aschenbecher mit halb abgebrannter Zigarette das Stillleben, aber sein Mobiltelefon konnte Maus nirgendwo sehen. Es bimmelte nach wie vor ohne Unterlass.

Maus ging zur Couch und wühlte ein paar darauf liegende Klamotten beiseite. Fehlanzeige! Er suchte weiter und fand das Mobiltelefon schließlich in einer Ecke von der Couch unter einem Zierkissen.

Er schnappte sich das Smartphone, ließ sich auf die Couch fallen und drückte genervt die Freisprech-Taste.

»Maus! Verdammt noch mal, wo stecken Sie so lange? Ich rufe bereits zum dritten Mal bei Ihnen an«, sagte Strehlitz mit vorwurfsvollem Unterton in der Stimme.

»Chef, Sie haben sich wohl verwählt. Heute ist mein erster Urlaubstag und ich leg jetzt«, erwiderte Maus trotzig, wurde aber von seinem Chef unterbrochen.

»Der ist jetzt vorbei – wir haben ein Problem!«

»Würde eher sagen, Sie haben ein Problem, wenn Sie mich am frühen Morgen …«

»Früher Morgen? Es ist halb Zehn durch und Sie bewegen jetzt sofort ihren Arsch in Richtung Volkspark, wo …«

Maus drückte auf eine rote Taste und trennte damit die Verbindung. Danach machte er eines der Gläser, die vor ihm auf dem Tisch standen, mit Single Malt aus der Whiskey-Flasche voll und zündete sich die halb abgebrannte Zigarette aus dem Aschenbecher an. Er nahm einen tiefen Zug von der Zigarette und kippte sich den Whiskey hinter die Binsen.

Langsam erwachten seine Lebensgeister und dann bimmelte das Smartphone nochmal.

»Hören Sie, Maus. Sie sind im Moment der einzige verfügbare Kommissar in unserem Dezernat«, sagte Strehlitz flehend.

»Wo steckt denn Burghof?«

»Hat sich heute Morgen krankgemeldet.«

»Was ist mit Michaelis und Ludwig?«, fragte Maus.

»Die sind auf Fortbildung in München. Verdammt Maus, jemand hat eine Leiche im Volkspark Altona gefunden. Da ist der Teufel los! Spurensicherung und Ermittler sind schon vor Ort. Fragen Sie nach Kommissar Valentin.«

»Ähm – Strehlitz, das ist nicht unser Revier. Da sind wir nicht zuständig und außerdem wissen Sie ganz genau, dass ich lieber alleine arbeite!«, erwiderte Maus gereizt.

»Jetzt reißen Sie sich mal zusammen und kommen endlich in die Hufe. Das kommt von ganz oben. Ab jetzt helfen Sie der Mordkommission Altona bei den Ermittlungen!«, sagte Strehlitz energisch.

»Was machst du hier unten? Komm wieder zu mir ins Bett.«

Maus drehte verwundert seinen Kopf in Richtung Treppenaufgang. Dort stand Alina ohne BH, nur im String-Tanga und sah schlaftrunken zu ihm rüber.

»Gleich, Schatz - ich muss hier nur noch schnell was klären«, sagte Maus irritiert.

Ihre Brüste wippten leicht auf und ab, während sie anmutig auf ihn zukam. Sie beugte sich absichtlich nach vorne, um sich an ihm vorbeizuschlängeln. Dabei streiften ihre Nippel sein Kinn. Maus Libido begann sich zu regen, als Alina sich neben ihn auf die Couch setzte.

Sie nahm Maus die Zigarette aus der Hand, machte einen Zug, und gab sie ihm wieder zurück.

»Sind Sie nicht allein, Maus?«, fragte Strehlitz nach dieser langen Pause verunsichert.

»Was denken Sie denn? Ich fliege in zwei Tagen mit meiner Freundin – für wen hole ich jetzt eigentlich die Kohlen aus dem Feuer? Für sie, oder für …«

»Tun Sie mir den Gefallen und fahren jetzt dahin. Sie wissen genauso wie ich, dass sich die Reviere wegen Personalmangel manchmal Amtshilfe leisten müssen!«, sagte Strehlitz wie gewohnt bestimmend. »Also gut, Chef. Aber in zwei Tagen sitze ich im Flieger und mache Urlaub in …«, wandte Maus ein.

»Halten Sie mich auf dem Laufenden!«, unterbrach Strehlitz Maus und dann klickte es unüberhörbar in der Leitung.

Maus drehte sich zu seiner Freundin und sah Alina enttäuscht an. Sie ergriff das Mobilteil und schmiss es auf das andere Ende vom Sofa. Dann begann sie am linken Ohr von Maus zu knabbern und fuhr mit ihrer linken Hand langsam über seinen Bauch. Als sie zwischen seinen Beinen herumfummelte, schob Maus ihre Hand sanft weg.

»Schatz – ich muss leider wegen Personalmangels was erledigen.«

»Wenn du jetzt abhaust, dann herrscht hier auch chronischer Personalmangel!«

Alina zog Maus die Boxershorts runter. Sie senkte ihren Kopf und fuhr mit der Zunge über seinen Bauchnabel. Dann wanderte ihre Zunge weiter. Maus konnte seine Erregung nur schwer im Zaum halten.

»Du kleines Luder – die Pflicht ruft«, brachte Maus nur noch halbherzig hervor.

»Genau deshalb lieb ich dich so sehr, weil du so pflichtbewusst bist«, hauchte Alina verführerisch.

Maus erwiderte zögernd ihre reizvollen Avancen und streichelte sanft ihre schlanken Beine. Alina spreizte ihre Schenkel und setzte sich auf ihn. Maus grunzte erregt und küsste Alina leidenschaftlich.

KAPITEL 2

Kommissar Maus ließ den Haupteingang zur Wiese vom Innocentiapark links liegen. Er hatte keinen blassen Schimmer, wo sich der vermeintliche Tatort befand und der Volkspark war sehr groß. Also fuhr er mit seinem Saab 9-3 einfach weiter die August-Kirch Straße hinunter an einer Kleingartensiedlung vorbei und hoffte inständig, dass ihm irgendwo parkende Polizeiautos auffallen würden.

An der Ecke Schulgarten-Weg wurde schließlich seine Vermutung bestätigt, wo ihm jede Menge Einsatzfahrzeuge der Polizei und auch eine ganze Reihe PKWs die Weiterfahrt unmöglich machten.

Er stellte seinen Wagen hinter einem blauen VW Bulli T4 ab und ging zu Fuß weiter. Gegenüber vom Schulgartenweg befand sich ein Seiteneingang mit einer Schranke, wo ein Polizeibeamter gelangweilt eine Zigarette rauchte.

»Moin, Kripo Hamburg – wo finde ich den Tatort?«

Der Streifenpolizist musterte Maus mit kritischem Blick. Nordisch schlanker Typ mit blonden Haaren, energische Gesichtszüge, ziemlich großer Nase und hellbraun gecheckter Lederjacke in Schlammfarbe. Dann entdeckte er die Dienstwaffe, eine Walther P99, die Maus völlig unkonventionell in Hüfthöhe am Gürtel verkehrt herum im Holster trug.