Die ultimative Rennrad-Bucket-List - Tim Farin - E-Book

Die ultimative Rennrad-Bucket-List E-Book

Tim Farin

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Beschreibung

Rennradfahren ohne Ziele ist undenkbar. Wer den Sport liebt, will immer mehr. In diesem kompakten Buch sammelt Radsport-Autor Tim Farin (TOUR-Reporter und Co-Autor einer Spiegel-Bestseller-Autobiographie) wichtige Stationen, die in keiner Velo-Vita fehlen sollten. Der erste Sturz, das erste Trainingslager und die ultimative Mehrtagesfahrt – wer dieses Buch liest, hat garantiert Inspiration für die nächsten Ziele!

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Seitenzahl: 105

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Tim Farin

Die ultimative

Rennrad-Bucket-List

50 Dinge, die du erlebt haben musst

Inhalt

Vorwort

LEVEL 1

1Grüß Gott!

2Stürzen gehört zum Handwerk

3Nur eine Zahl?

4Mit dem Taxi nach Hause

5Immer den Pfeilen nach

6Fahren mit echten Profis

71000 Höhenmeter klettern

8Den Ortsschild-Sprint gewinnen

9Eine Haltung zu Doping

10Aus der Patsche helfen

11Bier an der Tanke

12Einen Trainingsplan durchziehen

13Verteidige deine Trainingszeiten!

14Ein Rennen finishen

15Die StVO gründlich lesen

16Klassiker für Gesellige

LEVEL 2

17In Rennmontur frühstücken

18Ab in die Dunkelheit

19Ein Monument absolvieren

20Eine Woche nur Sport

21Finde dein Team!

22Eine Tour-Etappe live

23Im Winter ab nach draußen

24Ein Loch zufahren

25Jemanden kennenlernen

26Pass ohne Pause

27Im Besenwagen sitzen

2850 Kilometer Gegenwind

29Ein Monat ohne Rad

30Ein eigenes Rennrad aufbauen

31Mit Kraft und Dehnung

32Backe Powerriegel

33Ein Winter auf der Rolle

34Nach Alpe d’Huez

35Verzicht für ein Ziel

LEVEL 3

36In einem »Gruppo« fahren

37Mit dem Reifen der Profis

38Auf einen anderen Kontinent

3910 000 Kilometer im Jahr

40Den Zoncolan bezwingen

41Ein Winter im Süden

42Nimm Müll mit

43Studium der Renntaktik

4450er-Schnitt auf 10 Kilometer

45Lass deinen Tacho weg

46Ein Brevet fahren

47Als Guide auf dem Rad

48Absolviere eine Etappenfahrt!

49Trio am Stelvio

50Auf Verzicht verzichten

Register

Bildnachweis

Impressum

Startnummer 1 – so gehen Champions ins Rennen.

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser!

Deinem Einspruch wird stattgegeben. Diese ultimative Bucket List für Rennradfahrer ist, das gebe ich hiermit unumwunden zu, vollkommen subjektiv. Auch wenn ich mich seit bald 30 Jahren persönlich und seit annähernd zwei Jahrzehnten beruflich als faktenorientierter Journalist mit dem Radsport beschäftige, kann ich nicht aus meiner aktuell viel zu schlecht rasierten Haut. Dieses Werk ist kein objektives Lexikon. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass es dir helfen wird, neue Erfahrungen und Erlebnisse in diesem Sport zu sammeln.

Rennradfahren ist persönliche Entwicklung. Je mehr wir uns mit dieser Disziplin beschäftigen, desto mehr Elemente entdecken wir, die Außenstehenden und Neueinsteigerinnen nicht ins Blickfeld kommen. Nicht jeder Mensch ist für den Radsport, eine körperlich und mental sehr anspruchsvolle Tätigkeit, geeignet. Diejenigen aber, die es sind, möchte ich mit diesem Buch bei ihrer persönlichen Entwicklung begleiten.

Wenn du dieses Hobby gern betreibst, wird es bei »gern« nicht bleiben. Hier, beim Weiterkommen, setze ich an. Ich möchte dich zu deiner sportlichen Entwicklung inspirieren, dich ein bisschen piesacken und auch mal mit dir zusammen lachen. Deshalb habe ich 50 »Action Points« für deine persönliche Liste notiert, die dir vielseitige Impulse für die Entwicklung in diesem Sport, aber auch in deiner Persönlichkeit, bieten.

Die Kapitel habe ich in drei Level eingeteilt. Es geht los mit den Grundlagen für uns alle, die mitunter schmerzen werden. Auch das gehört dazu. Leichter wird es nicht auf der mittleren Stufe, die rot markiert ist. Wer schon fest im Sattel sitzt, wird sich an den schwarzen Kapiteln ausprobieren. Wie gesagt, die Auswahl ist sehr subjektiv. Aber ich behaupte ziemlich fest, dass Absolventen aller 50 Kapitel als Radsportler richtig weit gekommen sind. Das Ziel jedoch werden sie niemals erreichen.

Also, auf geht’s – zieh was Enges an und ab aufs Rad!

Tim Farin

LEVEL 1

Vom ersten Sturz zum ersten Platz

Jetzt beginnt das Rennrad-Abenteuer. Der Sport hat viele ungeschriebene Gesetze und motiviert uns, immer neue Ziele zu suchen. Fangen wir also erst mal klein an, arbeiten wir an den Basics. Doch eine ordentliche Platzierung bei einem Jedermannrennen ist gar nicht so weit entfernt.

Warmes Wetter, gute Straße, angenehmer Anstieg – ideal für den Einstieg

1

Grüß Gott!

Die Geste für Gleichgesinnte gehört zum Radsport wie das Schmiermittel an die Kette.

Aufmerksame Blicke für andere Sportler

Die Routiniers schütteln mit dem Kopf. Okay, der Typ ist schnell, die Kleidung schick, das Rad geputzt. Aber ein »Hallo«, eine Hand nach oben, wenigstens ein Nicken: Das hätte sicher die Performance nicht gemindert, als der jüngere Fahrer gerade entgegengerauscht kam. Eine der wichtigsten Lektionen im Radsport hat er wohl noch nicht gelernt – nämlich, dass es nicht nur um das Ich geht, sondern auch um Respekt für die anderen. Und den drückt ein kleiner Gruß eben sehr gut aus.

Positive Zeichen setzen

Wer nicht negativ auffallen will und ein Zeichen der Dazugehörigkeit senden möchte, grüßt die entgegenkommenden oder überholten Rennradfahrerinnen und -fahrer. Ansonsten ist der Stempel klar: blutiger Anfänger, ignoranter Egomane. In Zeiten der digitalen Datenspur kann es passieren, dass ein enttäuschter Sportskamerad in der App Strava nach dem Grußlosen fahndet und kommentiert: »Schöne Runde! Nächstes Mal die Hand heben!«

Merke dir also diese Grundlage: Gib anderen ein freundliches Zeichen, auch wenn das auf manchen Strecken, etwa in beliebten Trainingsrevieren, durchaus zur Dauerbeschäftigung werden kann. Es gehört einfach dazu.

2

Stürzen gehört zum Handwerk

Du hattest noch keinen Crash? Zeit für deine hoffentlich nicht allzu schmerzhafte Premiere.

Wenn es knallt, dann richtig: Sturz beim Rennen.

Von außen betrachtet ist der Radsport für viele Menschen furchteinflößend, vor allem wegen der enormen Geschwindigkeiten und der fehlenden Knautschzone bei Athletinnen und Athleten. Von innen betrachtet übernimmt bei den allermeisten Sportlerinnen und Sportlern relativ schnell ein anderes Gefühl: der Spaß an der zügigen Bewegung. Und dabei vergessen sie ganz schön schnell, dass alles Mögliche schiefgehen und sich eine lockere Runde noch viele Wochen ins Schmerzgedächtnis einbrennen kann. Aber das Stürzen ist Teil des Hobbys, und je früher wir eben dies verstehen, desto besser.

Natürlich wünscht sich niemand einen schmerzhaften Abgang. Genauso wenig rufe ich die Leserschaft auf, sich absichtlich hinzuwerfen. Aber mental gefasst sein solltest du schon auf das, was kommen wird. Es wird kommen, es wird knallen. Soll hinterher niemand sagen, es habe ja keiner gewarnt.

Es kommt nicht auf die Geschwindigkeit an

Da ist der Klassiker: Wir rollen langsam auf eine rote Ampel zu – und vergessen, einen Schuh rechtzeitig aus dem Klickpedal zu lösen. Die Folge ist ein Abgang auf den Asphalt, der beinahe komisch anmutet – zumindest aus dem Auto dahinter betrachtet. Wer den schon hinter sich hat, weiß: Stürze bei sehr geringem oder gar null Speed haben manchmal gravierendere Folgen als ein Ausrutscher bei mittlerer Reisegeschwindigkeit. Vor allem der ungebremste Sturz aus dem Stand, auf Arme oder gar den Kopf, endet nicht selten im Krankenhaus.

Schädelprellung, Gehirnerschütterung oder Schlüsselbeinbruch, das sind die Standarddiagnosen, die vielen Radsportlern früher oder später gestellt werden. Ganz besonders unangenehm sind auch die Schürfwunden, die ein rasanter Rutscher auf rauem Straßenbelag an Schenkel, Po und Rücken hinterlässt. »Tapete ab« sagen Eingeweihte dazu.

Wer diese Schmerzen viele Tage nach dem Vorkommnis schon mal gespürt hat, kann umso besser nachempfinden, welche Grenzen Profisportlerinnen und -sportler überwinden. Wenn sie, wie es eben die Topstars müssen, mit Bandagen am Körper nach einem Sturz am Vortag wieder ins Rennen gehen. Unmenschlich?

Wir lernen aus Schmerzen, aus Fehlern. Deshalb hilft uns die praktische Erfahrung, Gefahren ernst zu nehmen. Wenn wir wissen, dass wir stürzen können, werden wir manche Risiken vermeiden.

Der Brite Lewis Askey finisht Paris–Roubaix schwerverletzt.

3

Nur eine Zahl?

100 Kilometer an einem Tag sind eine Marke. Wer diese Schwelle überschreitet, hat Ausdauer.

Eindrucksvolle Kulissen sind per Rad erreichbar.

Auf längeren Routen geboten: Panoramapausen.

Bis nach Hause waren es noch 15 Kilometer, etwa 90 schon gefahren. Ich atmete durch und entspannte, als der Mann neben mir sagte: »So, jetzt nur noch locker zurückrollen.« Ich dachte, jetzt wird es ein bisschen langsamer und ruhiger. Ich lag falsch. Das Tempo änderte sich nicht, die Mitfahrenden änderten nichts an ihrer Haltung, und ich musste richtig kämpfen. »Ich dachte, wir rollen locker ins Ziel«, sagte ich zu dem Kollegen. »Tun wir doch«, sagte er.

Viele Radsportlerinnen und Radsportler blicken mit Interesse auf diesen einen Zahlenwert, der in ihrem Leben etwas verändert, obwohl er eigentlich reine Willkür ist. Wer einen Hunderter auf dem Computer gesammelt hat, ist in ein neues Level vorgestoßen. Mitunter wirkt der Sprung von 40 auf 70 Kilometer in unserer subjektiven Betrachtung viel geringer als der von 90 auf 101, wenn wir uns hinterher unsere gesammelten Touren anschauen. Den ersten Hunderter fahren, das ist schon eine Leistung. Sie veranschaulicht, dass wir wirklich bei den Ausdauersportlern angekommen sind.

Ohne Vorbereitung geht’s nicht

Um die 100 Kilometer, also irgendwas zwischen dreieinhalb (bei sehr fitten) oder fünf Stunden auf dem Rad in halbwegs akzeptabler Verfassung zu überstehen, braucht es schon eine gewisse Vorbereitung. Rennradfahrer steigern sich immer, aber sie sollten das nicht zu schnell tun. Am besten konsolidieren sie ihre Kondition, sodass sie einige Male die 70er-Hausrunde ohne große Anstrengung gefahren sind. Danach steht dann die 100 auf dem Programm. Wer’s zum ersten Mal macht, kann es kaum glauben: So weit aus eigener Kraft kommen, wie soll das gehen? Auf jeden Fall besser, wenn wir genug Energieriegel, Getränke und Geld für die Tankstelle dabeihaben.

Ziel erreicht: 100 Kilometer sind gefahren.

Auch für Routinierte ist die 100 eine Größe, ein Anzeiger für die persönliche Leistungsfähigkeit. Gerade nach längeren Trainingspausen oder nach dem mal wieder viel zu langen Winter ist die erste 100er-Runde immer ein aussagekräftiges Ereignis. Die Zahl zeigt, dass man fit genug ist, um die eigentlichen Ziele anzugehen. Und wenn man dann so richtig gut in Form ist, dann übt man sich vielleicht auch mal in Understatement und belässt es bei 95.

Wobei man natürlich sagen muss, dass der Wechselkurs der 100er-Runde sehr stark variiert. Vom selben Startpunkt aus kann ich eine solche Strecke fast ohne Höhenmeter fahren – oder mit einer Tour in die andere Richtung mit saftigen 1500 Höhenmetern. Aber das sind natürlich Details. Wichtig ist erst mal, dass die Hundert steht.

4

Mit dem Taxi nach Hause

Eine richtig misslungene Rundfahrt macht uns zu noch erfahreneren Sportlern.

Pannen sind leider Teil des Hobbys.

Der Taxifahrer ruft 74,80 Euro auf. Natürlich rundet man auf, und zwar auf 100. Wenn schon, denn schon. Schließlich ist die Stimmung jetzt wieder besser, nachdem man mit dem Chauffeur ins Gespräch gekommen ist, Mitleid erfahren hat und dann gemeinsam zu dem Schluss kam: Passiert, Leben geht weiter.

Wenn alles in die Hose geht

Manche Touren laufen vollständig aus dem Ruder. Gerade bei Anfängern passieren immer wieder Dinge, mit denen sie nicht umzugehen wissen – noch nicht. Irgendwann haben sie dann gelernt, dass in der Trikottasche am besten zwei Ersatzschläuche stecken. Aber auch das ist mitunter zu wenig. An richtig schlechten Tagen geht alles in die Hose, irgendwas klemmt, man beschädigt beim Montieren den letzten Schlauch – und pumpt dann vergebens, bis man weiß: Das wird nichts mehr.

Es ist unangenehm, bei Sonnenuntergang an einer Landstraße zu stehen, an einem Ort, von dem einen garantiert kein Bus oder Zug nach Hause bringt. Sicher ist die letzte Umsteigeverbindung einen langen Fußmarsch entfernt und nicht mehr zu erreichen. Und an den richtigen Pannentagen braucht selbst das Taxi eine Dreiviertelstunde, um uns zu finden.

Passiert, Leben geht weiter. Das Kilometerziel für den Tag ist zwar verfehlt, aber wenigstens gibt es etwas zu erzählen.

5

Immer den Pfeilen nach

Eine RTF bietet die einfachste Art, Kilometer zu sammeln und neue Strecken zu finden.

Fahren in der Gruppe macht großen Spaß.

Gute Laune auf guten Routen

Es ist gut möglich, Rennradfahren abseits jeglicher Vereinsstruktur als Hobby auszuüben. Wir können in informellen Gruppen mitfahren, können als Jedermänner (ja, der Begriff ist noch nicht gegendert) in Rennen eine passende Formation suchen – und wir können sogar Teil von virtuellen Clubs sein, ohne je die Einladung zu einer Jahreshauptversammlung zu bekommen.

Wenn wir so unterwegs sind, übersehen wir allerdings eine wichtige Tatsache: Radsport ist ein traditionsreicher Vereinssport. Im ganzen Land gibt es erstaunlich widerstandsfähige Strukturen, die die organisierte Ausübung von Bewegungssport mit viel Erfahrung und Einsatz ermöglichen. Einer der Höhepunkte in der Arbeit dieser vielen Vereine ist das Austragen der so genannten RTFs, also Radtourenfahrten.

Für Sportler sind RTFs eine sehr bequeme Sache. Sie müssen nur zum Startort fahren, sich anmelden und folgen auf einer Tour mit sehr vielen anderen Athletinnen und Athleten einer vorgegebenen Strecke. Es stehen verschiedene Distanzen und Schwierigkeitsgrade zur Wahl, so kann man sich nach aktueller Form entscheiden. Die Routen sind ausgeschildert, Pfeile am Streckenrad weisen den Weg. Unterwegs bieten die Veranstalter Verpflegung und Stempel, wenn die Sportler die Kontrollpunkte passieren.

Die Hürden sind niedrig