Die ultimativen Radfernwege in den Alpen - Thorsten Brönner - E-Book

Die ultimativen Radfernwege in den Alpen E-Book

Thorsten Brönner

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Beschreibung

Sportlich über den Brennerpass, klassisch auf der Route München–Venedig, kulturell ambitioniert auf den Spuren Mozarts, historisch angehaucht auf der Via Claudia Augusta oder unvergesslich auf dem Alpe-Adria-Radweg bis ans Meer: in und durch die Alpen führen viele Wege, vor allem mit dem Rad. Die schönsten zeigt dieser Bildband der ultimativen Radfernwege in den Alpen. Er bringt Sie und Ihr Bike 30 mal hoch hinaus und beflügelt ans Ziel!

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Seitenzahl: 177

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Im Herzen der Bayerischen Alpen: der Loisach-Radweg bei Garmisch-Partenkirchen

Thorsten Brönner

DIE ULTIMATIVEN

RADFERNWEGEIN DENALPEN

60 legendäre Routen

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

Inhalt

Die Alpen – Europas faszinierendste Radregion

DEUTSCHLAND UND ALPENVORLAND

1Bodensee-Königssee-Radweg

Von Panorama zu Panorama

2Bodensee-Radweg

Drei Länder, dreimal Staunen

3Radrunde Allgäu

Eine große Schleife durchs Grüne

Weitere Touren im Deutschland

4Ammer-Amper-Radweg

Von den Alpen ins Alpenvorland

5Wasser-Radlwege Oberbayern – Kunstschleife

Amper, Lech, Loisach und Isar

6Wasser-Radlwege Oberbayern – Salzschleife

Ruhige Fahrt durch das ländliche Oberbayern

Weitere Touren in Deutschland und Österreich

7Mozart-Radweg

Auf den Spuren des Musikgenies

8Inn-Radweg

Graubünden, Tirol und Bayern

9Via Claudia Augusta

Transalp, die immer lohnt

10München–Venedig

Eine aufregende Fahrt gen Süden

Weitere Touren in Österreich, der Schweiz und Ungarn

FRANKREICH, SCHWEIZ UND ÖSTERREICH

11Aare-Route

Ein Fluss voller Facetten

12Nord-Süd-Route

Über den Jura und die Alpen

13Alpenpanorama-Route

Radfahren wie auf dem Aussichtsbalkon

Weitere Touren in Frankreich

14Seen-Route

Durch das Schweizer Bilderbuch

15Rhone-Route Nr. 1

Auf der Sonnenseite der Schweiz

16Rhein-Route

Von der Survelva zum Bodensee

Weitere Touren in der Schweiz, Frankreich und Italien

17Graubünden-Route

Urige Berge, urige Dörfer

18Tauernradwegrunde

Salzach und Saalach leiten durch die Berge

Weitere Touren in Österreich

19Salzkammergut-Radweg

Seen, Salz und eine schöne Schleife

20Alpe Adria Radweg

Auf leichten Wegen nach Italien

Weitere Touren in Österreich

ÖSTERREICH, ITALIEN UND SLOWENIEN

21Enns-Radweg

Erlebe zwei Nationalparks!

22Erlauftalradweg

Eine Runde durch das Mostviertel

23Murradweg

Genussvoll zu Tal rollen

24Weinland Steiermark Radtour

Schlemmerfahrt durch den Südosten Österreichs

Weitere Touren in Italien

25Drauradweg

Ein Weg zum Rollen und Schauen

26Große Kärnten Seen-Schleife

Raden und Baden – jeden Tag

27Sentiero Valtellina

Italienische Genüsse bis zum Comer See

Weitere Touren in Italien und Slowenien

28Adriabike – der smaragdgrüne Weg

Sloweniens schönstes Bergtal erleben

29D2 – Tarvis – Bled – Ljubljana

Bahnradweg durch die Julischen Alpen

30Drauradweg Slowenien

Von den Bergen ins Flachland

Weitere Touren in Frankreich, Italien und Slowenien

Register

Impressum

Eine unerwartete Begegnung mit Braunvieh auf dem Bodensee-Königssee-Radweg

Radwandern auf historischen Pfaden entlang des Rheins in der Schweiz

Der Alpe-Adria-Radweg verläuft über kurvige Wege von Salzburg nach Grado.

Südösterreichs längste Hängebrücke führt Radfahrer sicher über die Drau.

Die Alpen – Europas faszinierendste Radregion

Ist es die Kulisse markanter Gipfel, die den Radler auf Schritt und Tritt begleitet? Sind es die türkisblauen Seen, die zwischen den Bergen glitzern? Oder die kulturelle Vielfalt von sechs Ländern, die sich den höchsten Gebirgszug Europas teilen? Die Antwort ist einfach: Es ist von allem etwas.

Die Alpen sind ein Paradies für Radfahrer. Zwischen Genfer See und Wienerwald, zwischen Bodensee und Gardasee wartet ein dichtes Netz an Radfernwegen. Viele folgen den großen Flüssen wie Rhein, Rhone, Inn oder Drau. Sie führen durch malerische Täler, vorbei an mittelalterlichen Städtchen und prachtvollen Schlössern. Die Flussradwege bilden das Rückgrat des alpinen Radwegenetzes – sie verbinden Regionen und Kulturen.

Wer es sportlicher mag, findet sein Glück auf den legendären Transalp-Routen. Von Deutschland über Österreich nach Italien, von der Schweiz nach Frankreich – die Alpenüberquerungen führen über spektakuläre Pässe und bescheren unvergessliche Ausblicke. E-Biker sind hier in ihrem Element. Sie können die Anstiege genießen und müssen nicht jeden Höhenmeter erkämpfen.

Die Alpen sind aber auch ein Fest für Genießer. In jedem Tal eine andere Küche, andere Spezialitäten. Hier ein Käsefondue, dort ein Tiroler Knödel oder eine italienische Pasta. Die lokalen Gerichte sind der perfekte Treibstoff für die nächste Etappe. Die kulturellen Schätze der Region begeistern: Salzburg, Innsbruck, Chur, Annecy oder Trient – jede Stadt erzählt ihre eigene Geschichte, jede überrascht mit einzigartiger Architektur und lebendigen Traditionen.

Dieses Buch stellt 30 der schönsten Mehrtagestouren in den Alpen vor. Auf der Via Claudia Augusta warten die Spuren der Römer. Über die mächtigen Pässe der Alpenpanorama-Route führt der Weg, während der Wind durch duftende Almwiesen streicht. An der Großen Kärnten Seen-Schleife lockt das erfrischende Wasser, auf der Seen-Route der Schweiz gleitet man von Ufer zu Ufer. Der Bodensee-Königssee-Radweg führt zu den märchenhaften Schlössern König Ludwigs II., während sich der smaragdgrüne Weg durch Sloweniens schönste Landschaften schlängelt. Das Beste daran: Viele Routen lassen sich wie Puzzleteile zur eigenen Wunschstrecke zusammenfügen!

Ich wünsche allen unvergessliche Momente auf den Radfernwegen der Alpen!

Thorsten Brönner

Fahrt durch die Weinberge am Genfersee

Deutschland und Alpenvorland

Von glitzernden Seen zu fotogenen Alpengipfeln: Das Voralpenland überrascht mit faszinierenden Kontrasten. Mal führen die Routen durch quirlige Kleinstädte, dann wieder durch stille Natur – ein Terrain für ambitionierte Entdecker.

Der Fluss Amper entspringt im Graswangtal und führt auf Radwegen zur Isar.

1

Bodensee-Königssee-Radweg

Von Panorama zu Panorama

Viele träumen von einer Transalptour, dabei ist es genauso spektakulär, an den Bergen entlangzufahren. Diese Strecke gilt als einer der schönsten Radwege im Lande: Vom Bodensee zum Königssee blättern Radler jeden Tag neue Seiten mit Bilderbuch-Panoramen auf. Hinzu gesellen sich charmante Kleinstädte und traumhaft gelegene Biergärten.

Einmal im Leben vom Bodensee zum Königssee strampeln! Der Traum von vielen Radlern ist längst ein Klassiker. Unterwegs reißen die Höhepunkte nicht ab. Die Anstiege auch nicht. Am Hafen von Lindau wachen der steinerne bayerische Löwe und der Neue Leuchtturm über das »Schwäbische Meer«. Der Radweg steigt vom Ufer hinauf ins Allgäu. Das Panorama weitet sich und gibt den Blick auf die markante Nagelfluhkette frei. Zu ihren Füßen schmiegt sich das Schroth-Heilbad Oberstaufen an die bewaldeten Hänge. Stunden später taucht rechts der Große Alpsee auf, an dessen Südufer die Berghänge steil emporwachsen. Die Route zieht sich durch offenes Grasland bergan. Hinter dem Weiler Haag erreichen wir auf knapp 1000 Metern den höchsten Punkt des Radwegs. Die Mühe des Anstiegs wird mit einem Panoramablick über das Wertachtal belohnt. Am Hopfensee sind die schwersten Anstiege der Etappe geschafft und die Räder rollen hinab nach Füssen. Die Stadt liegt in traumhafter Lage im Königswinkel. Im Norden breitet sich der Forggensee aus. Im Süden erhebt sich das Ammergebirge.

An den Bergen entlang

Vom türkisblauen Lech aus fällt der Blick auf das prunkvolle Schloss Neuschwanstein, das sich an den Bergfuß des 2047 Meter hohen Säuling schmiegt. Radler steuern den Schildern »Königsschlösser« nach. Sowohl Schloss Hohenschwangau, das man nahezu steigungsfrei erreicht, als auch der weiße Prachtbau lohnen eine Besichtigung. Hinter Schwangau versiegt der Touristenstrom. Der Radweg zieht sich durch Wiesen und hält auf die dicht bewaldeten Ammergauer Alpen zu. Nach einem Stopp an der Wieskirche, einem UNESCO-Weltkulturerbe, geht es hinunter zum Murnauer Moos. Die Landschaft mit ihren Streuobstwiesen, Wassergräben und Mooren ist Lebensraum für Hunderte von Pflanzenarten und ein Refugium für seltene Vögel und Reptilien. Darüber ragt in der Ferne das 2962 Meter hohe Zugspitzmassiv auf. Hinter dem Kochelsee führt der Weg vorbei am Kloster Benediktbeuern, durch die Marktstraße von Bad Tölz mit ihren Lüftlmalereien, in Filzgebiete und nach Gmund am Tegernsee. Eingebettet in grüne Wiesen, erstreckt sich der fast neun Quadratkilometer große See, umrahmt von den bewaldeten Gipfeln des Mangfallgebirges. Anschließend saust man zum Inn hinunter, dem mit 460 Metern tiefsten Punkt des Radwegs. Von dort ist es nicht mehr weit zum Chiemsee. Es warten Bootsfahrten zu den Inseln Frauenchiemsee und Herrenchiemsee. Ab Bernau verläuft die Route gemeinsam mit dem Salinen-Radweg. Ein lohnender Zwischenstopp ist das historische Brunnhaus Klaushäusl, ein Relikt der ehemaligen Soleleitung von Reichenhall nach Rosenheim.

Ein Juwel der Natur. Der Alpsee wird von schroffen Felswänden umrahmt.

Bayerische Postkartenidylle am Radweg zwischen Füssen und Hohenschwangau

Neugierige Kühe inspizieren ein Fahrrad auf dem Bodensee-Königssee-Radweg.

Bad Reichenhall und Watzmann

Die Strecke bleibt sehenswert: Von Grassau aus geht es zum königlichen Eisenhüttenwerk in Bergen und weiter nach Siegsdorf. Dort lohnt ein Besuch des Mammut-Museums. Entlang der Traun radelt man ins sieben Kilometer entfernte Traunstein. Die Kreisstadt erreichte mit dem Betrieb der Saline (1619–1912) ihre geschichtliche Blüte, die am Stadtplatz stilvolle Bürgerhäuser hervorbrachte. Auf der Weiterfahrt geht es durch Dörfer und vorbei an Bauernhöfen. Kleine Seen und Bäche laden zu Stopps. Bad Reichenhall bietet sich für einen längeren Aufenthalt an. Der romantischste Platz des Urlaubsorts ist der mit alten Bäumen bestandene Kurpark. Radler spazieren zum Gradierhaus und setzen sich vor dem Solebrunnen auf einen der Liegestühle. Am nächsten Morgen leitet einen die Beschilderung durch den Luftkurort. Vorbei an der alten Saline geht es dem Königssee entgegen. Mehrmals geht es steil bergauf, doch die Anstrengung wird belohnt: Nach der Schlüsselstelle öffnet sich ein idyllisches Tal, überragt vom mächtigen Watzmannmassiv. Einen noch beeindruckenderen Blick auf den riesigen Berg genießt man in Berchtesgaden, das malerisch über der tosenden Ache thront.

Grün-weiße Wegweiser leiten Radler sicher von Lindau bis zum Königssee.

Das ehemalige Benediktinerkloster St. Mang thront in Füssen über dem türkisblauen Lech.

Der finale Streckenabschnitt belohnt mit tollen Bergblicken.

Bootshäuser und Segelboote spiegeln sich im Tegernsee vor dem Alpenpanorama um den Wallberg.

Ein See wie ein Fjord

Die von Bergen eingefasste Stadt Berchtesgaden fasziniert mit ihrer architektonischen Vielfalt. Highlight ist das Erlebnisbergwerk, das zahlreiche Besucher anlockt. Auf den letzten Kilometern begleitet die wild schäumende Königssee-Ache den Radweg. Dann der große Moment: Der Königssee liegt glitzernd vor uns! Ein wunderbarer Schlusspunkt dieser Radtour. Wer den atemberaubenden See aus der Vogelperspektive erleben möchte, schwebt mit der Jennerbahn auf 1800 Meter Höhe. Den krönenden Abschluss bildet eine Bootsfahrt auf dem fjordartigen Königssee. Leise gleitet das Elektroboot über das Wasser, vorbei an der berühmten Echowand, wo das Trompetensolo die Besucher verzaubert. Majestätisch erhebt sich die Watzmann-Ostwand und lässt die Radreise unvergesslich ausklingen.

Der Königssee – Endpunkt des 430 Kilometer langen Bodensee-Königssee-Radwegs

Schlossparkradrunde Allgäu

Es gibt Landschaften, von denen ein magischer Zauber ausgeht. Landschaften, in die man förmlich eintaucht. Das Allgäu ist so ein Flecken Erde, das wusste bereits König Ludwig II. Aber wohin zuerst? Am schönsten sind die Seen. Die Runde führt Radler zum Weißensee, Forggensee, Hopfensee und Alpsee. Man darf sich auf 220 Kilometer durch Wiesen und Wälder freuen. Das Allgäu ist mit Hügeln gespickt – diese Fahrt ist also eine für sportliche Radler und E-Biker. Zu den Aushängeschildern gehören neben den Königsschlössern die Städte. An den Alpen sonnen sich Füssen und Pfronten, im Alpenvorland Buchloe und Türkheim. Über Radwege erreicht man zudem Marktoberdorf, Kaufbeuren und Bad Wörishofen.

Gut zu wissen

SCHWIERIGKEIT Schwer

WEGLÄNGE 423 km

CHARAKTER Der erste Teil der anspruchsvollen Tour entlang der Alpen ist komplett asphaltiert. In der zweiten Reisehälfte stehen mehrere Schotterstücke auf dem Programm.

WEGMARKIERUNG Der blaue Schriftzug »Bodensee-Königssee-Radweg« auf weißem Grund dient als Kennzeichnung.

E-BIKE Da der Radweg einer der schwersten Deutschlands ist, lohnt es sich, mit einem E-Bike auf die Tour zu gehen. Infos erhält man auf den Websites allgaeu.de und oberbayern.de.

AUSGANGSPUNKT Lindau

ENDPUNKT Schönau

AN- UND ABREISE Lindau hat einen Bahnhof und wird von Fernbussen angesteuert. Im Anschluss an die Reise geht es vom Bahnhof Berchtesgaden nach Hause.

TOURISTINFObodensee-koenigssee-radweg.de

2

Bodensee-Radweg

Drei Länder, dreimal Staunen

Warum die Runde um den Bodensee zu den beliebtesten Touren Europas zählt, liegt auf der Hand. Die Wege verlaufen oft flach am Wasser. Man lernt drei Länder kennen und macht in historischen Kleinstädten Station. Und ständig lockt ein Bad im See. Also Schwimmsachen einpacken und ab an den Bodensee!

Einmal den Bodensee umrunden! Ein Traum vieler Radler, der sich leicht realisieren lässt. Doch in welche Richtung soll es gehen? Die meisten entscheiden sich für den Uhrzeigersinn, um auf der Seeseite mit freiem Blick auf die Alpen zu radeln. Wer andersherum fährt, hat den Verkehr zwischen sich und dem Wasser. Konstanz liegt an der Schnittstelle vom Überlinger See zum Untersee und bietet sich als Startpunkt an. Durch die Nähe zu den Eidgenossen haben die »Hochhäuser« des Mittelalters den Zweiten Weltkrieg überdauert. So kann man heute durch ein Geschichtsbuch spazieren und die Schönheit der herrschaftlichen Gebäude bestaunen. Westlich von Konstanz liegt die Insel Reichenau. Radler rollen über den von Pappeln gesäumten Damm auf das größte Eiland des Bodensees. Die »Richen Ow« wurde im Jahre 2000 mit ihren Kirchen St. Peter und Paul, Münster St. Maria und Markus und St. Georg zum UNESCO-Welterbe gekürt. Der Untersee verästelt sich in den Gnadensee, den Zeller See und den Rheinsee. Alle drei steuert der Radweg hintereinander an.

Viel zu sehen am Bodensee

Am Hochrhein angekommen, begrüßt uns die Stadtsilhouette von Stein am Rhein mit ihren prächtigen Fachwerkhäusern. Staunend schieben wir unsere Fahrräder zwischen den bunt bemalten Bürgerhäusern hindurch, die mit ihren stattlichen Erkern imponieren. Zurück in Konstanz schwenkt die Route um 180 Grad und führt rund um den Überlinger See. Die Blumeninsel Mainau lockt mit ihrem blühenden Zauber. Dank des milden Bodenseeklimas gedeihen hier neben farbenprächtigen Blumen auch exotische Pflanzen wie Palmen, Riesenmammutbäume und Zedern. Herzstück der 45 Hektar großen Insel sind die kunstvoll angelegten Blumenbeete, die das ganze Jahr über Besucher anziehen. Anschließend wartet ein knackiger Anstieg mit 160 Höhenmetern. Wer die Herausforderung scheut, kann diesen Abschnitt mit dem Schiff überbrücken. Alle anderen erwartet eine reizvolle Landschaft mit Wäldern und Wiesen auf dem Bodanrück. In Unteruhldingen erzählt das rekonstruierte Pfahlbaudorf von den ersten Siedlern (4300–850 v. Chr.) am Bodensee.

Das historische Ensemble der Lindauer Hafeneinfahrt ist ein beliebtes Startfoto der Tour.

Wo sich Rhein und Bodensee treffen, entstand ein wertvoller Naturraum.

Das Museumsareal umfasst Gebäude an Land und im Wasser, in denen Alltagsgeräte der Stein- und Bronzezeit vorgestellt werden. Nach der Zeitreise nehmen wir Kurs auf Meersburg, das sich von der gleichnamigen Festung behütet an einem Weinberg ausstreckt. Die Stadt verzaubert mit stilvollen Plätzen, eingefasst von historischem Fachwerk, und steilen Gassen, die die Unter- und Oberstadt miteinander verbinden. Knapp zwei Radstunden trennen uns von Friedrichshafen.

Das »Schwäbische Meer«

Die Messestadt Friedrichshafen gelangte im Jahr 1900 mit dem Jungfernflug des »Luftschiff Zeppelin 1« zu weltweitem Ruhm. Wer mehr über die faszinierende Geschichte der Luftfahrt erfahren möchte, findet hier mit dem Zeppelin-Museum und dem Dornier-Museum zwei herausragende Ausstellungen. Der Bodensee-Radweg hangelt sich am Ufer entlang. Ein Strandbad in Bad Schachen, ein Schwimmbad in Wasserburg, dann der Strand Malerwinkel – man könnte kurze Etappen fahren und würde doch viel erleben. So auch in Lindau. Als Startpunkt für einen Spaziergang bietet sich der Seehafen an. Dort wachen der steinerne bayerische Löwe und der Neue Leuchtturm über das »Schwäbische Meer«. Weit fliegt der Blick über das Wasser bis hin zu den Bergen. Bei dem Anblick der historischen, farbenfrohen Stadthäuser mit ihren prächtigen Schaufassaden lässt es sich gut ausmalen, wie es hier vor Hunderten von Jahren ausgesehen hat. Wir verlassen die Insel über einen Damm und steuern Österreich an. Zu Füßen des Bregenzer Waldes liegt im Dreiländereck die Landeshauptstadt von Vorarlberg. Fällt ihr Name, denken viele an die Festspiele. Gäste spazieren zum Kunsthaus Bregenz, das in einem lichtdurchfluteten Bau des Pritzker-Preisträgers Peter Zumthor residiert. Seit der Eröffnung 1997 zeigt das Haus wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.

Die mittelalterliche Altstadt von Lindau mit ihren charakteristischen Türmen von St. Stephan und St. Peter

Abendstimmung am Bregenzer Hafen, wo Kultur und Seelandschaft miteinander verschmelzen

Vom Rheindelta zum Schweizer Ufer

Am Ende der Promenade von Bregenz dehnt sich das Naturschutzgebiet Rheindelta aus. Es reicht im Osten von der Mündung der Dornbirner Ach bis zur Schweizer Grenze im Westen. Die Radroute wirft mehrere Schleifen ins Grün. Das Delta umfasst 2000 Hektar Fläche: Flachwasser, Schilfröhrichte, Feuchtwiesen, Auwälder. Hier leben über 330 Vogelarten. Die nächste Station ist Rorschach, das Radler mit einer repräsentativen Hafenfront empfängt, deren Schmuckstück das im 18. Jahrhundert erbaute Kornhaus ist. Heute beherbergt das vom Baumeister Giovanni Gaspare Bagnato errichtete Speicherhaus das Heimatmuseum, das sich mit der Stadtgeschichte und den Seelandschaften befasst. Rote Routenschilder führen uns nach Arbon, das sich auf einer von Obstbäumen umgebenen Halbinsel ausbreitet. Die Reststrecke führt über Romanshorn und bietet die schönen Seiten des Genussradelns. In Konstanz schließt sich der Kreis um den Bodensee.

Der Radweg führt auf dem Rheindamm durch die Naturlandschaft.

Die mittelalterlichen Bürgerhäuser in Stein am Rhein beeindrucken mit prachtvollen Fresken.

Die „Hohentwiel" ist das maritime Wahrzeichen der Vorarlberger Hauptstadt Bregenz.

Radfahren in Baden-Württemberg

Radler unterteilen sich in zwei Gruppen – die einen lieben es, leicht dahinzurollen, für andere darf es gern bergiger zugehen. Welcher Fahrertyp man auch ist, Baden-Württemberg serviert für alle die passende Tour. Gemütliche Ausfahrten finden sich in den Flusstälern, durch jedes zieht ein Radweg: Zur Auswahl stehen Donau, Neckar, Rhein, Kocher, Jagst. Sportlichere Fahrer folgen den Naturrouten im Schwarzwald, der Schwäbischen Alb und in Oberschwaben. Überall hält Baden-Württemberg spannende Radrouten für Urlauber bereit. Eine große Hilfe bieten die Websites radfahren-bw.de und radroutenplaner-bw.de.

Gut zu wissen

SCHWIERIGKEIT Leicht

WEGLÄNGE 261 km

CHARAKTER Hinter dem Ort Wallhausen gibt es eine längere Steigung. Sonst ist das flache Terrain ideal zum genussvollen Radeln.

WEGMARKIERUNG In Deutschland kennzeichnet ein Radler mit blauem Hinterrad den Uferradweg. In der Schweiz orientieren wir uns an den roten Streckenschildern der Rhein Route Nr. 2 und in Österreich helfen die lokalen Radschilder weiter.

E-BIKE Die Runde kann man gut ohne Trittunterstützung fahren. Auf der Website bodensee.eu findet man Verleih-Ladestationen für E-Bikes.

AUSGANGSPUNKT Konstanz

ENDPUNKT Konstanz

AN- UND ABREISE Rund um den Bodensee gibt es viele Haltestellen. So kann man Teilstücke mit dem Zug überbrücken.

TOURISTINFObodensee.eu, tourismus-bw.de, ostschweiz.ch

3

Radrunde Allgäu

Eine große Schleife durchs Grüne

Am Fuß der Allgäuer Alpen zieht sich ein vielfältiges Routennetz durch Wald und Wiesen. Seine Königin ist die Radrunde Allgäu. Die Wege ziehen sich an Flüssen entlang und über zahlreiche Hügel. Sie führen um Seen herum und in historische Städte. Auf nach Bad Wörishofen, Füssen, Wangen und Bad Wurzach!

Bad Wörishofen liegt als nördlichster Ort der Radrunde Allgäu verkehrstechnisch günstig im schwäbischen Landkreis Unterallgäu und bietet sich als Startpunkt an. Bekanntheit erlangte die Stadt durch Sebastian Kneipp. Dass seine Heilmethoden im schnelllebigen 21. Jahrhundert noch bestens funktionieren, verdeutlicht ein Zitat von Sebastian Kneipp: »Kaum irgendein Umstand kann schädlicher auf die Gesundheit wirken als die Lebensweise unserer Tage: ein fieberhaftes Hasten und Drängen aller im Kampfe um Erwerb und sichere Existenz.«

Panoramakulisse der Alpen

Getreu den Ratschlägen von Sebastian Kneipp starten wir gemütlich in Bad Wörishofen. Die Topografie des sanft ansteigenden Alpenvorlandes kommt einem zu Beginn der Reise entgegen. Wir gleiten über Nebenwege, durch Wiesen und Wäldchen, dem Fluss Wertach folgend, der uns nach Kaufbeuren leitet. Die alte Stadtmauer ist gut erhalten und erinnert mit ihren Türmen an die Blüte im Mittelalter. Sie umschließt das historische Zentrum. Anschließend nutzt die Tour den Streckenverlauf der Radroute Dampflokrunde. Wo bis in die 1970er-Jahre Züge hin- und herpendelten, saust man als Radfahrer auf den Asphaltwegen über Marktoberdorf und Stötten in Richtung Roßhaupten. Die Allgäuer Alpen im Blick ziehen wir am Ufer des Forggensees entlang. Am südlichen Ende sonnt sich die Stadt Füssen. Die Königsschlösser, die Bergkulisse und die Altstadt sind weltweit ein Begriff. Radler schieben ihr Fahrrad über das Kopfsteinpflaster durch die prachtvollen Gassen. Die gotischen Häusergiebel leiten zum Hohen Schloss, das zusammen mit der barocken Klosteranlage St. Mang eine harmonische Einheit bildet.

Perlen des Alpenvorlandes

Als Nächstes zieht es uns zum Hopfensee, in dem sich die ersten Gipfel der Alpen spiegeln. Auf dem Weg über Pfronten wird das Terrain alpiner und die Gipfelparade imposanter. Die Radroute mündet in einen Schotterweg, der sich durch ein tief eingeschnittenes Bergtal fädelt. Rechts sprudelt und schäumt die Steinacher Achen in ihrem Bett. Wir orientieren uns an dem Bergbach und gelangen hinüber nach Tirol. Hier entfalten Bergwiesen ihre Pracht. Im Angesicht der 2108 Meter hohen Roten Flüh radeln wir nach Tannheim hinein. Das berauschende Hochgefühl der ersten Etappen setzt sich fort. Bei Unterjoch rollen wir zurück nach Deutschland. An der Seite der Wertach geht es gen Norden, zum Alpenrand. Bei Sonthofen öffnet sich das Illertal Richtung Süden, hin zu den Allgäuer Alpen. Mit jedem Kilometer werden die Gipfel imposanter. Kurz vor Oberstdorf erfolgt der Schwenk gen Norden. Wer möchte, kann hier einen Tag verweilen und in eines der wildromantischen Täler eintauchen: glasklare Bäche, dichte Wälder und urige Hütten zum Rasten – eine der schönsten Ecken Deutschlands! Doch auch die Weiterfahrt auf der Radrunde Allgäu lohnt, denn westlich von Immenstadt streckt sich der Große Alpsee aus. Auf dem mittleren Abschnitt setzen Oberstaufen, Lindenberg und Isny kulturelle Höhepunkte. Am malerischsten ist es in Wangen. Hier schlägt das Herz des württembergischen Allgäus. Steinerne Zeitzeugen aus über fünf Jahrhunderten säumen die historische Stadt, bewacht von regionaltypisch bemalten Türmen. Die Bürger Wangens sind stolz auf die städtebauliche Einheit, die Brunnen und schmucken Barockfassaden. So lautet ein viel zitierter Spruch »In Wange bleibt ma hange«.

Traumhafte Ausblicke auf Schloss Neuschwanstein begleiten die Radtour bei Hohenschwangau.

Authentisches Landleben am Radweg durch das Allgäu

Die Radrunde Allgäu verbindet auf 450 Kilometern die schönsten Ziele der Region.

Radgenuss am Wasser: Füssens Seen bieten perfekte Bademöglichkeiten.

Schöner Ausblick auf den Hopfensee, eingebettet in die Allgäuer Alpen

Barockträume Oberschwabens