Die verbotene Babysitterin - Michelle L. - kostenlos E-Book

Die verbotene Babysitterin E-Book

Michelle L.

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Beschreibung

Ein zweijähriger Wirbelwind stürmt in mein Leben – mein Sohn, und ich habe keine Ahnung, wie das geht.
Da kommt sie: die Schwester meines besten Freundes, Studentin, ein Naturtalent mit dem Kleinen – und absolut verboten.
Er droht: „Rühr sie an, und du bist erledigt.“ Doch sie zieht in meine Villa, bringt Licht in mein Chaos und setzt mein Herz in Flammen.
Unnahbar, verführerisch, ein unschuldiges Spiel, das mich um den Verstand bringt.
Ich bin der Milliardär, der nimmt, was er will – und sie ist meine Obsession.
Sie flüstert: „Es bleibt unser Geheimnis, die Familie darf nichts wissen.“
Thanksgiving naht, und ich weiß, wofür ich danke: sie. Verstecken? Schluss damit. Für sie riskiere ich alles.

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EPUB

Seitenzahl: 308

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Die verbotene Babysitterin

Ein Milliardär – Liebesroman (Nachtclub-Sünden Eins)

Michelle L.

Inhalt

Klappentext

1. Gannon

2. Brooke

3. Gannon

4. Brooke

5. Gannon

6. Brooke

7. Gannon

8. Brooke

9. Gannon

10. Brooke

11. Gannon

12. Brooke

13. Gannon

14. Brooke

15. Gannon

16. Brooke

17. Gannon

18. Brooke

19. Gannon

20. Gannon

21. Brooke

22. Gannon

23. Brooke

24. Gannon

25. Brooke

26. Gannon

27. Brooke

28. Gannon

29. Brooke

30. Gannon

31. Brooke

32. Gannon

33. Brooke

34. Gannon

35. Brooke

Vorschau – Kapitel eins

Katana

Nixon

Katana

Nixon

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©Copyright 2021 Michelle L. Verlag - Alle Rechte vorbehalten.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung. Alle Rechte vorbehalten.

Der Autor behält alle Rechte, die nicht an den Verlag übertragen

wurden.

Erstellt mit Vellum

Klappentext

Ein kleiner Junge braucht mich. Ein erwachsener Mann braucht mich.

Und ich muss endlich meine Jungfräulichkeit loswerden …

Vorfreude und Traurigkeit sind eine seltene Kombination, aber genauso fühle ich mich, als ich beginne, für den besten Freund meines großen Bruders als Babysitterin zu arbeiten.

Der Zweijährige ist von seiner eigenen Mutter im Stich gelassen worden und braucht mich dringend.

Ich kann für den armen Jungen da sein.

Aber dann verliebe ich mich.

Sowohl in den Sohn als auch in den Vater.

Meine Familie mit ihrem starken Beschützerinstinkt wird nichts gegen meine Liebe für das Kind haben.

Aber meine Liebe für den Mann, der mich nicht anrühren soll?

Nun, damit wird niemand einverstanden sein.

Also sage ich dem Milliardär, der daran gewöhnt ist, seinen Willen zu bekommen, dass wir unsere Beziehung verstecken müssen.

Der heiße Sex muss unser Geheimnis bleiben.

Schnell finde ich heraus, dass Milliardäre nicht gern versteckt werden.

Wie lange werde ich seine phänomenalen Berührungen genießen können, bevor wir alles beenden müssen?

Ein Zweijähriger. Ein bester Freund mit einer jüngeren Schwester, die gerne babysitten würde. Und eine Erektion, die einfach nicht verschwinden will ...

Bei wem sucht man Rat, wenn man in Schwierigkeiten steckt?

Bei seinem besten Freund, richtig?

Und wenn dieser beste Freund einem sagt, dass seine jüngere Schwester Pädagogik studiert, dann weiß man, dass man diesen Umstand ausnutzen muss, oder?

Er hat nur eine verdammte Regel.

Dass ich seine jungfräuliche kleine Schwester nicht anrühren darf ...

Wie hart kann es schon sein, ein Versprechen zu halten, das man seinem besten Kumpel gegeben hat, wenn man dringend eine Babysitterin braucht, weil man keine Ahnung von Kindern hat?

Verdammt hart!

In dem Moment, als ich sie kennenlerne, wird alles hart. Und ich finde bald heraus, dass es nur noch härter wird, da sie entschlossen ist, mich zu ihrem Geheimnis zu machen.

Mich!

Werde ich sie wirklich damit davonkommen lassen, das zu verheimlichen, was wir gefunden haben?

1

Gannon

Am ersten Novembertag um zehn Uhr morgens wehte ein kühler Wind durch die schöne Stadt Los Angeles. Die erste Kaltfront der Herbstsaison war da und verhieß Veränderungen.

Ich stand auf und schaute aus den deckenhohen Fenstern meines Büros im 15. Stock. In der Ferne erregten die Wellen des Pazifiks meine Aufmerksamkeit, während ich darauf wartete, dass meine persönliche Assistentin Janine Lee mich wissen ließ, wann meine Videokonferenz beginnen sollte.

Ich war CEO bei Forester Industries, einem Unternehmen, das mir von meinem Vater übertragen worden war. Er hatte es einst von seinem Vater geerbt und es von einer Millionen-Dollar-Firma in eine Milliarden-Dollar-Firma verwandelt.

War ich mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden?

Ja. Ich hatte nie Schwierigkeiten, Armut oder das Gefühl, hungrig ins Bett gehen zu müssen, erlebt. Ich kannte nur die Welt der Superreichen. Eine Welt, in der man etwas verlangte und es bekam. Und zwar sehr schnell.

Vielleicht war diese sofortige Befriedigung meiner Wünsche nicht gesund für mich gewesen, weil ich in diesem Moment zum ersten Mal in meinem Leben ungeduldig wartete. Mit 30 hätte man sagen können, dass ich noch nicht einmal angefangen hatte, mein Leben zu leben, aber darauf zu warten, dass mein Traum Wirklichkeit wurde, fühlte sich wie eine Ewigkeit an.

Vor einigen Monaten hatte ich im Hakkasan, einem Nachtclub für die Superreichen in Vegas, zwei andere Milliardäre getroffen. Man konnte dort mit Leichtigkeit 150.000 Dollar in einer Nacht ausgeben. Und wir planten, einen Nachtclub zu bauen, der mit diesem vergleichbar war.

Hakkasan war die Nummer eins auf der Top-Ten-Liste der exklusivsten Nachtclubs weltweit. Die Männer, die ich in jener Nacht traf, wollten etwas noch Besseres bauen. Und zwar genau hier in L.A., der Stadt, die wir alle zufällig unser Zuhause nannten.

Wir brauchten nicht lange, um einen Platz zu finden und die Bauarbeiten am Club zu starten. Zurzeit suchten wir einen Namen dafür – daher die Konferenz, auf die ich wartete. Wir waren in einer Phase, wo der Name notwendig war, um Schilder und andere Dinge zu bestellen, die den Namen des Nachtclubs tragen würden.

Ich wandte mich vom Fenster ab, als sich meine Bürotür öffnete. Vor mir stand Janine, alle 1,50 Meter von ihr. Ihr kurzes Haar hing in schwarzen, seidigen Strähnen um ihr rundes Gesicht. Dick gerahmte Brillengläser umgaben ihre schokoladenbraunen Augen. Eine Hand war auf ihrer Hüfte, als sie den Kopf reckte. „Mr. Forester, Ihre Skype-Konferenz findet im Besprechungsraum statt. August Harlow und Nixon Slaughter sind bereit und warten auf Sie, Sir.“

„Ausgezeichnet.“ Ich ging durch mein großes Büro und folgte ihr zu dem Raum am Ende des Flurs. „Denken Sie, Sie können mir einen Kaffee besorgen? Etwas Herbstliches?“

„Ich bin dabei, Boss.“ Sie drehte sich um und machte sie auf die Suche nach dem, was ich verlangt hatte. Die Frau war unglaublich. Mit fast 40 Jahren war sie in ihrem Job erfahren und kompetent. Ich hatte das Glück gehabt, sie zu finden, als ihr alter Boss vor ein paar Jahren gestorben war.

Sie und ich stellten fest, dass wir etwas gemeinsam hatten, als wir uns zufällig in dem Bestattungsinstitut trafen, wo die Gedenkfeier ihres Chefs stattfand und die Leiche meines Vaters gerade angekommen war.

Auf dem Flur griffen wir beide nach derselben Taschentuchbox – und in diesem tragischen Moment fanden wir uns. Sie erzählte mir von ihrem Chef und davon, dass sie einen Job als persönliche Assistentin brauchte. Ich erzählte ihr, dass ich jetzt – nach dem Tod meines Vaters – CEO eines großen Unternehmens war und eine persönliche Assistentin gebrauchen konnte. Und in diesem traurigen Moment wurde eine Partnerschaft geschmiedet, mit der wir uns beide besser fühlten, nachdem wir Verluste erlitten hatten.

Meine Mutter war mehrere Jahre vor meinem Vater gestorben. Brustkrebs hat sie uns genommen. Als Einzelkind ließ mich der Tod meines Vaters völlig allein auf der Welt zurück – etwas, auf das ich alles andere als wild war.

Aber mit Janines Erscheinen zu einer Zeit, als ich mich so einsam fühlte wie nie zuvor, kam Hoffnung. Vielleicht würde die Welt nicht immer so trostlos sein. Eines Tages würde alles wieder besser werden. Eines Tages würde ich nicht mehr das einzige Mitglied der Forester-Familie sein. Jedenfalls hoffte ich das.

Nicht, dass ich nach einer Frau oder so etwas suchte. Ich war zu beschäftigt dafür. Aber sobald alles so war, wie ich es haben wollte, einschließlich des Nachtclubs, würde ich langsamer machen und Zeit finden, um mehr zu daten und Miss Right zu finden. Anstatt mich weiterhin in unverbindliche Affären zu stürzen.

Momentan hatte ich nicht einmal das. Ich war mit meiner Arbeit als CEO und dem Club-Projekt voll ausgelastet. Es gab einfach keine Zeit für etwas anderes.

Als ich in den Konferenzraum trat, blickten mir meine Geschäftspartner auf zwei der großen Bildschirme entgegen, die den Raum säumten. Bei manchen Konferenzen waren sogar alle sieben Bildschirme gleichzeitig im Einsatz. Mein Unternehmen war schließlich global aktiv.

August und Nixon begrüßten mich mit einem breiten Lächeln, als ich hereinkam und mich setzte. „Morgen, Gentlemen. Und ich benutze diese Bezeichnung im weitesten Sinne“, scherzte ich.

August grinste. „Es ist also an der Zeit, dass wir unsere Streitereien hinter uns lassen und uns auf einen Namen für den Nachtclub einigen.“

Nixon fuhr fort: „Ich mag immer noch den Namen Club X am liebsten.“

Ich entgegnete: „Und ich habe dir schon gesagt, dass dieser Name viel zu gewöhnlich ist.“

„Ja“, stimmte August zu. „Aber, Gannon, du musst dir selbst noch einen Namen einfallen lassen. Du hast all unsere Vorschläge abgelehnt. Also fordere ich dich heraus, dir spontan einen Namen auszudenken. Du hast eine Minute.“

„Was?“ Ich schaute zwischen den Bildschirmen hin und her und sah dort zwei ernste Gesichter. „Ich bin nicht so kreativ. Ihr seid …“

„Du verschwendest Zeit, Gannon“, erinnerte mich Nixon.

Augusts gerunzelte Stirn sagte mir, dass er es ernst meinte, als er auf seine Uhr blickte. „Die Zeit läuft. 30 Sekunden, Gannon, oder wir bleiben bei Club X.“

„Nein! Wartet, gebt mir noch eine Minute – ich bin furchtbar unter Druck.“ Ich kniff mir in den Nasenrücken, während ich versuchte, mein rationales Gehirn dazu zu bringen, kreativ zu sein.

August ließ sich nicht erweichen. „Nein, keine zusätzliche Zeit, und du hast noch zehn, neun ...“

Ein Wort tauchte in meinem Kopf auf und ich platzte damit heraus: „Swank!“

Ich betrachtete meine Partner und war schockiert zu sehen, dass sie lächelten. August nickte. „Das gefällt mir.“

Nixon grinste. „Mir auch. Also ist es entschieden – Swank.“ Er sah August auf dem anderen Bildschirm an. „Das war ein produktives Meeting, August. Zeit, zu unseren echten Jobs zurückzukehren. Wir sprechen uns Ende der Woche wieder. Okay, ich bin raus.“ Der Bildschirm mit seinem Gesicht wurde schwarz.

August nickte mir zu. „Zurück an die Arbeit, Kumpel. Lass uns am Freitagabend zusammen essen und etwas trinken.“

„Alles klar.“ Ich musste lachen, als er den Anruf beendete. Meine Freunde wussten, dass ich unter Druck am besten arbeitete, und sie waren wie immer erfahrene Manipulatoren.

Als ich aus dem Konferenzraum trat, hörte ich Janine mit einer Frau streiten: „Nein, Sie dürfen nicht nach Mr. Forester suchen, Miss!“

„Aus dem Weg, Zwergin!“

Ich ging in die Richtung, aus der ich die Stimmen hörte, und stellte fest, dass meine Assistentin ihr Bestes gab, um eine große, dünne Rothaarige mit einem kleinen Jungen an ihrer Seite aufzuhalten. Er klammerte sich an ihr Bein und seine Augen waren vor Bestürzung über das Geschrei geweitet.

Die dunkelbraunen Augen der zornigen Frau trafen meine. „Gannon Forester, da bist du ja.“

„Und Sie sind …?“, fragte ich und schenkte dem Jungen ein hoffentlich beruhigendes Lächeln. Nicht, dass ich irgendetwas über Kinder wusste. Überraschenderweise senkte er schüchtern den Kopf, blickte dann wieder auf und zeigte mir ein süßes Grinsen.

Die Frau räusperte sich ungeduldig. „Cassandra Harrington. Bestimmt erinnerst du dich an mich.“ Ihre dünnen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Club Acapulco auf dem Strip?“

Keine Ahnung …

Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mit der Frau auf dem Flur sprechen wollte, wo so viele Leute uns hören konnten. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, in mein Büro zu kommen, Mrs. Harrington?“

„Miss. Und dort wollte ich ohnehin mit dir reden, aber dieser kleine Troll ...“

Ich nahm sie am Arm und führte sie und den kleinen Jungen in mein Büro. Die Art, wie sie das Kind nach vorn schob, so als wäre es ein Sack Mehl, ärgerte mich aus irgendeinem Grund. Als ich die Tür hinter uns schloss, rollte ich entschuldigend die Augen in Richtung von Janine und sie zwinkerte mir gelassen zu. Ihr Ehemann war ein glücklicher Mann, und er wusste es.

Ich drehte mich wieder zu Miss Harrington um und sah zu, wie sich ihr Gesicht zu etwas verzerrte, das wie Ekel aussah, als sie den Jungen losließ und ihn von sich wegschubste. „Hör auf zu klammern. Gannon, das ist Braiden Michael Forester. Dein Sohn.“

Ich erstarrte und mein Blick fiel direkt auf den kleinen Jungen. Er stand unsicher zwischen der Frau – seiner Mutter vermutlich, armer Junge – und meinem Schreibtisch, bevor er Mut fasste. Er ging um meinen riesigen Schreibtisch herum, wobei sein winziger Körper noch kleiner wirkte, und tauchte nur Momente später wieder auf, um auf meinen Bürostuhl zu klettern. Dann lehnte er sich zurück und drehte sich strampelnd im Kreis. Etwas regte sich in meinem Herzen – bis dahin wusste ich nicht einmal, dass ich ein Herz hatte.

„Gannon?“, schnappte die Frau. „Hast du mich gehört?“

Ich richtete meine Aufmerksamkeit von dem Jungen wieder auf Cassandra, während er anfing, mit meinem Hefter zu spielen. Mein automatischer Instinkt war, ihn ihm abzunehmen, damit er sich nicht seine kleinen Finger daran verletzte. Was bizarr war, denn ... seit wann hatte ich automatische Instinkte, wenn es um etwas anderes als Frauen und Geschäfte ging?

Um Zeit zu gewinnen, bot ich Braiden eine Schachtel Büroklammern im Tausch gegen den elektrischen Hochleistungshefter an und mochte es, dass er überhaupt kein Theater deswegen machte, sondern nahtlos dazu überging, mit den farbenfrohen kleinen Metallklammern zu spielen.

„Gannon!“, explodierte Cassandra schließlich.

Ja, er war ein wirklich nettes Kind.

Aber er war nicht von mir. Das wusste ich sicher. Ich kannte diese verrückte Schlampe nicht. „Hören Sie zu, Lady“, informierte ich sie kühl und ruhig. „Ich kenne Sie nicht.“

„Oh doch, das tust du.“ Ihr Knurren verwandelte sich in ein ebenso unangenehmes Grinsen, das ihre dünnen Lippen verzerrte. „Du und ich sind zu mir nach Hause gegangen, nachdem du vor ein paar Jahren in diesem Club zu viel getrunken hattest. Ich bin schwanger geworden und habe dich fast drei Jahre lang damit in Ruhe gelassen. Dein Sohn ist jetzt zwei Jahre alt, nur damit du es weißt. Und jetzt reicht es mir. Ich will raus. Ich bin nicht dafür gemacht, Mutter zu sein.“

Als sie mir die Worte entgegenspuckte, konnte ich nicht anders, als daran zu denken, wie absolut unattraktiv sie in jeder Hinsicht war, weit über ihr hexenhaftes Äußeres hinaus. Ihre Stimme war wie Fingernägel auf einer Schiefertafel. Ich hatte den Ausdruck gehört, hatte ihn aber bis jetzt nie wirklich verstanden.

Aus irgendeinem Grund wurde die Bombe, die sie fallen gelassen hatte, durch andere Gedanken ersetzt. Vielleicht verdrängte ich es. Oder vielleicht konnte ich einfach nicht glauben, dass ich mich mit dieser Furie eingelassen hatte. Ich hatte einen Typ, wenn ich nach weiblicher Gesellschaft Ausschau hielt – einen sehr, sehr spezifischen Typ, der mehr auf Charakter als auf optischen Attributen beruhte. Gutes Aussehen war heiß, aber eine reizvolle Persönlichkeit für einen langen, angenehmen Abend zu zweit war noch besser – und sie passte nicht im Geringsten in diese Kategorie.

„Ich kenne Sie nicht“, wiederholte ich. „Und er ist nicht von mir.“

Cassandra bemerkte nicht einmal, dass das Kind nach einer Schere griff, oder es war ihr egal. Ich packte seine Hand und gab ihm stattdessen einen Stapel Post-its.

Sie knurrte mich an: „Es ist mir egal, ob du mir glaubst. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass du ein Kind hast und ich das nicht mehr schaffe. Er gehört dir oder dem Jugendamt. Entscheide dich. Jetzt.“

„Was?“ Zum zweiten Mal an diesem Tag wurde ich zu einer sofortigen Entscheidung gezwungen, aber dieses Mal ging es um so viel mehr. „Das Jugendamt?“, wiederholte ich ungläubig, aber dankbar dafür, dass der Junge keine Ahnung hatte, was er da hörte, während er sich kichernd mit klebrigen Notizzetteln dekorierte. „Was zur Hölle ist los mit dir? Er ist dein Kind!“

„Und deins“, gab sie zurück. „Ich bin nicht dazu geschaffen, Mutter zu sein. Hörst du mir überhaupt zu, Gannon Forester? Ich bin es leid, mit dir zu diskutieren. Ich werde einfach den Jungen nehmen und ihn dem Jugendamt übergeben. Ich kann sehen, dass du ihm kein Vater sein wirst.“ Sie ging auf den Kleinen zu, der seine neu entdeckten Spielsachen fallen ließ und auf dem Stuhl zurückzuckte. Ich spürte einen Stromstoß durch mich hindurchschießen.

„Hey, warte einen Moment.“ Ich trat vor sie. Die Worte, die aus meinem Mund kamen, hörten sich fremd an. „Hör zu, gib mir Zeit, einen DNA-Test zu machen. Wenn er von mir ist, dann will ich ihn.“

Augenblick – was habe ich gerade gesagt?

„Eine Woche. Du hast eine Woche Zeit, mehr nicht, Gannon Forester.“ Sie ging um mich herum, hob den Jungen hoch, dessen große Augen plötzlich mit Tränen gefüllt waren, und verließ mein Büro in solcher Eile, dass ich rennen musste, um sie einzuholen.

„Ich brauche deine Telefonnummer und Adresse.“ Ich nahm einen Notizblock und einen Stift von Janines Schreibtisch, während ich ihr nacheilte.

Sie blieb stehen und setzte Braiden – so hieß er, oder? – auf dem Schreibtisch ab, um sie mir aufzuschreiben. Während sie kritzelte und dabei hart genug zudrückte, damit zweifellos der ganze Notizblock in Mitleidenschaft gezogen wurde, beugte ich mich zögernd vor, um mir das Kleinkind anzusehen. Sein dunkles Haar sah meinem sehr ähnlich, aber viele Kinder waren dunkelhaarig. Und seine großen blauen Augen, in denen nicht vergossene Tränen glänzten, sahen irgendwie aus wie das, was ich jeden Tag im Spiegel sah, aber trotzdem … das war einfach unmöglich.

„Hey, Kumpel.“ Ich lächelte ihn an und reichte ihm ein frisches Päckchen Post-its, die viel bunter waren als die aus meinem Büro. „Wie geht es dir?“

Braiden schniefte und lächelte schüchtern zurück. Seine kleine, pummelige Hand rieb über seine Augen, so dass mein neuentdecktes Herz sich wieder zusammenzog.

Cassandra schob den Notizblock und den Stift zurück in meine Hände und hob Braiden wie einen Kartoffelsack hoch. „Er kann nicht reden, du Idiot. Er ist erst zwei.“

Ich unterdrückte meine Wut und richtete mich auf. „Ich denke, Kleinkinder können normalerweise reden. Mom hat immer gesagt, dass sie am Ende des Tages von meinem Geplapper fast taub war.“

„Nun, er ist dumm“, informierte Cassandra mich, und ich musste mich beherrschen, um ihr nicht den mageren Hals umzudrehen. „Ich höre besser bis zum Ende der Woche von dir, oder dein Sohn kommt zu einer Pflegefamilie.“

Mit diesen Worten verließ sie mein Büro mit meinem potenziellen Sohn, der verzweifelt über ihre Schulter blickte und eine kleine Hand nach mir ausstreckte.

2

Brooke

Am ersten Novembertag wehte eine kühle Brise durch Los Angeles. Ich trug einen leichten Pullover über meinem T-Shirt und meiner Jeans und war bereit dafür, dass der Herbst eine Weile die Kontrolle übernahm und die Sommerhitze verdrängte.

Meine Absätze klickten über den Bürgersteig, als ich mich auf den Weg machte, um meinen Bruder Brad zum Mittagessen im Pitfire zu treffen, einer Pizzeria, die mein Bruder und ich liebten.

Ein Pfiff erregte meine Aufmerksamkeit, und ich sah mich um und bemerkte, dass Brad aus seinem brandneuen Lamborghini ausstieg, dessen feuerrote Lackierung die Aufmerksamkeit aller Passanten auf sich zog. „Hey, Angeber.“

Seine Hand strich über die Motorhaube des Autos, als er sich auf mich zubewegte. „Gefällt dir mein neuester Wagen, kleine Schwester?“

„Er ist furchtbar auffallend. Musstest du dich wirklich für Feuerrot entscheiden, Brad?“ Ich verschränkte die Arme, während ich dastand und auf die Luxuskarosse starrte.

Mein Bruder war sehr reich geworden, als er direkt nach dem College bei Forester Industries angefangen hatte. Von dort aus hatte er sein eigenes Unternehmen gegründet und betreute jetzt ausländische Investmentfonds für wohlhabende Kunden.

Brad kam zu mir und ich erwiderte seine Umarmung. „Das ist nicht Feuerrot, kleine Schwester. Es heißt Rosso Mars, und dieses spezielle Modell ist ein Aventador Coupe.“

„Schick.“ Ich küsste seine bärtige Wange. „Du trägst jetzt also einen Bart. Wie modisch progressiv von dir. Aber er braucht mehr Conditioner, er kitzelt meine Lippen.“

Seine Augenbrauen hoben sich, als er grinste. „Das hat sie auch gesagt.“

Ich schlug ihm auf den Arm. „Iiih! Das ist eklig!“

„Ich habe damit nichts Dreckiges gemeint, Kleine.“ Er hakte sich bei mir unter und führte mich in das Lokal. „Das sind deine schmutzigen Gedanken, nicht meine.“

Ich verdrehte die Augen und lehnte mich an ihn. Ich würde ihm nicht sagen, dass ich ihn vermisst hatte, während ich auf dem College gewesen war, obwohl ich es getan hatte.

Nachdem wir in unserer üblichen Nische Platz genommen und eine Pizza mit Kirschtomaten und Bier bestellt hatten, unterhielten mein Bruder und ich uns. Ich hatte das letzte Jahr über in einem Studentenwohnheim in Berkeley verbracht. Mein erstes College-Jahr lag hinter mir, und ich freute mich auf meine Zukunft und das neue Semester, das vor zwei Monaten begonnen hatte.

Brad war den ganzen Sommer über weg gewesen, um im Ausland zu arbeiten, und war erst seit ein paar Wochen zurück. Er sagte mir, er sei begierig darauf, mit mir zu reden und herauszufinden, wie mein Studium lief. „Also, wie hat dir dein erstes Jahr gefallen?“

„Ich habe es geliebt, Brad!“, informierte ich ihn und aß ein paar leckere Brotscheiben mit Butter. „Mmm. Ich habe das vermisst. Ich meine, ich wusste, dass ich es lieben würde. Aber es ist sogar noch besser als gedacht. Die Dozenten, der Campus, einfach ... alles ist großartig. Und die Kurse. Sie sind alle Theorie im Moment, aber ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass ich Kinder unterrichten möchte.“

„Das überrascht mich nicht. Wie alt warst du, als du als Babysitterin angefangen hast? Drei?“ Die winzigen Falten an den Seiten seines Grinsens erinnerten mich daran, dass er Anfang 30 war und damit in der Altersgruppe von Menschen, die Kinder bekamen, obwohl er selbst noch keine Frau und keine Kinder hatte.

„Nein, sieben. Ich habe Lainey Bradshaw draußen beaufsichtigt, während ihre Mutter Klavierunterricht genommen hat.“ Unsere Unterhaltung wurde kurz unterbrochen, als unsere Getränke kamen.

Er nickte der Kellnerin zu, während seine Augen ihren Körper streiften. „Danke.“ Er beugte sich vor und verschränkte seine Finger, während er seine Ellbogen auf den Tisch legte und offensichtlich versuchte, weltmännisch auszusehen. „Wie geht es dir heute Nachmittag?“ Er sah auf ihr Namensschild, das strategisch über ihrer linken Brust angebracht war. „Meghan, nicht wahr?“

Oh, verdammt. Ich stöhnte und trat ihn hart unter dem Tisch.

Ihre hübschen grünen Augen leuchteten auf, als sie meinen Bruder anlächelte. „Mir geht es gut. Und dir?“

„Ziemlich gut.“ Er zwinkerte ihr zu. „Danke, Süße.“

Mit einem Winken und geröteten Wangen verließ sie uns, während er sie beobachtete. Ich verdrehte die Augen.

„Manche Dinge ändern sich nie. Also, Brad. Ist einer deiner Freunde Vater geworden, seit ich weggegangen bin? Ich vermisse es, mit Kindern zu arbeiten, die nicht nur Lehrbuchstudien sind. Und ich will einige der Dinge ausprobieren, die ich gelernt habe.“

„Keiner meiner engen Freunde hat Kinder, Brooke. Tut mir leid.“ Er griff in seine Tasche und zog Autoschlüssel hervor. „Ich habe eine Überraschung für dich.“

„Das ist unmöglich“, murmelte ich und starrte auf seine Handfläche, ohne die silbernen Schlüssel zu berühren. „Brad ...“

Brad hatte immer die besten Autos. Er hatte jedem in der Familie irgendwann eines gegeben. Brads Gebrauchtwagen waren nicht wie normale Autos. Bentleys, Mercedes, Beemers – er hatte bereits alle teuren Autos besessen, und mein großer Bruder war immer schon großzügig gewesen.

Er hielt mir die Schlüssel spielerisch vor die Nase. „Sag bitte …“

„Brad“, wiederholte ich, als unsere Pizza serviert wurde. Als Meghan wegschlenderte, wandte ich mich wieder meinem Bruder zu. „Sag mir, dass du das nicht getan hast.“

Er legte die Schlüssel in meine Handfläche. „Du brauchst jetzt, da du zurück bist, ein Auto. Taxis sind auf Dauer zu teuer. Du bist jetzt die stolze neue Besitzerin eines kaum genutzten karpatengrauen Jaguars der F-Klasse.“

Automatisch legten sich meine Finger um die Schlüssel. Trotzdem musste ich protestieren. Ich meine, wie sah es aus, wenn ein Bruder, selbst einer, der so wohlhabend war wie meiner, Hunderttausend-Dollar-Autos an mich verschenkte? Ich war kein Schmarotzer. „Das wäre wirklich nicht nötig gewesen. Ich meine es ernst, Brad. Und ich kann dir nicht einmal versprechen, es dir zurückzuzahlen, denn das würde mit dem Gehalt einer Lehrerin circa 5.000 Jahre dauern.“

Er zwinkerte mir zu. „Ich werde einen Weg finden, wie du es mir zurückzahlen kannst.“ Er nahm ein Stück Pizza mit extra viel Käse und machte einen riesigen Bissen.

Ein wenig benommen stand ich auf und umarmte ihn fest, bevor ich mich wieder hinsetzte. „Du bist verrückt“, informierte ich ihn und griff ebenfalls nach der Pizza. „Aber danke. Wow. Danke, danke, danke. Und fange gar nicht erst mit Versicherungen und all dem Mist an. Ich werde einen Weg finden, das alles selbst zu bezahlen.“

Ich hatte keine Ahnung, wie ich das tun sollte, aber ich schwor mir, es zu schaffen.

3

Gannon

Nur drei Tage nach dem DNA-Test hielt ich den Umschlag mit dem Ergebnis in meiner Hand.

Janine war in meinem Büro an meiner Seite, als ich das Blatt Papier herauszog, das entweder meine ganze Welt verändern oder mich befreien würde. „Bevor Sie es lesen, sagen Sie mir, worauf Sie hoffen, Mr. Forester.“

Ich hatte darüber nachgedacht, seit die Schlampe innerhalb von weniger als fünf Minuten in meinem Büro aufgetaucht und wieder verschwunden war, nachdem sie mich mit ihren Neuigkeiten sprachlos gemacht hatte.

„Dass er von mir ist.“

Es war nicht so, dass ich die Verantwortung für ein Kind wollte. Ganz sicher nicht. Aber Cassandra war offensichtlich eine schreckliche Mutter. Und Braiden sah wie ein nettes Kind aus. Er hatte etwas Besseres verdient. Etwas viel Besseres.

Mit einem Nicken legte Janine ihre Hand auf meine Schulter. „Dann werde ich für Sie beten, Sir.“

Ich schloss die Augen und zog das Papier heraus, um es aufzufalten. „99 Prozent.“ Ich blinzelte und spürte die seltsamsten Veränderungen in meinem Herzen. „Er ist von mir.“

Wir verharrten einen langen Moment schweigend, während ich die Seite voller kryptischer wissenschaftlicher Informationen ausdruckslos anstarrte und ein paar fettgedruckte Worte alles überstrahlten:

Wahrscheinlichkeit der Vaterschaft: 99%

„Ich habe ein Kind“, flüsterte ich.

„Glückwunsch, Daddy.“ Janine drückte meine Schulter. „Ich weiß, es ist nicht das, was Sie erwartet haben, aber Sie werden ein großartiger Vater sein, Mr. Forester.“

Vater. Die Tatsache, dass das Wort nun auf mich zutraf, fühlte sich unwirklich an.

„Janine.“ Ich räusperte mich und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück. „Holen Sie meinen Anwalt ans Telefon und lassen Sie ihn wissen, dass er mit den Sorgerechtsdokumenten fortfahren soll. Ich will sie noch heute, damit ich sie zu ihr mitnehmen kann, wenn ich meinen ... Sohn abhole.“

Sohn?

„Oh Gott. Ich bin Vater ...“

Janine berührte mich erneut an der Schulter und machte sich auf den Weg zur Tür. „Ich kümmere mich gleich darum.“

Als sie gegangen war, saß ich in verblüfftem Schweigen wer weiß wie lange da, bis ich mein Handy hervorholte, um einen Anruf zu machen.

„Endlich“, sagte sie, sobald sie rangegangen war. „Nun? Was willst du?“

„Ich habe das Ergebnis erhalten …“

Sie ließ mich nicht einmal ausreden. „Er ist dein Sohn.“

„Ja, das ist er.“ Ich musste mein Handy auf den Schreibtisch legen und den Lautsprecher aktivieren. Mein Kopf schmerzte und drehte sich bei dieser Neuigkeit. Ich war gleichzeitig glücklich und panisch.

Ich habe keine Ahnung von Kindern.

„Dann komm und hol ihn ab.“

Ich bin sein Vater. Und sie ist seine Mutter! Zur Hölle.

„Cassandra, wirst du ihn überhaupt nicht vermissen?“, wollte ich wissen. „Wie kannst du ein Kind so behandeln? Irgendein Kind. Geschweige denn dein eigenes.“

„Wann wirst du hier sein?“, fragte sie, ohne mir zu antworten. „Ich mache ihn rechtzeitig fertig.“

Der Schock machte mich innerlich taub. Wie auf Autopilot führte ich die schreckliche Konversation fort: „Mein Anwalt erstellt gerade Dokumente, die du unterschreiben musst. Ich will das alleinige Sorgerecht. Und ich will nicht auf ein Gerichtsverfahren warten, um es zu bekommen. Cassandra, dir ist klar, dass du deinen Sohn niemals wiedersehen wirst, wenn du diese Papiere unterschreibst, oder? Ich werde dem Jungen ein neues Leben ermöglichen. Ein Leben ohne eine Mutter, die ihn zu hassen scheint.“

„Tu, was du willst. Es ist mir egal. Beeile dich und besorge diese Dokumente. Ich werde sie unterschreiben. Ich will endlich die Last loswerden, die unser verdammter One-Night-Stand mir auferlegt hat.“

SCHLAMPE.

„Also gut. Ich komme, sobald mein Anwalt mir sagt, dass die Dokumente fertig sind. Bis dann.“ Ich beendete den Anruf und fühlte mich, als hätte ich gerade eine Unterhaltung mit dem Teufel geführt.

Die Gegensprechanlage summte. „Brad Moore ist hier, um Sie zu sehen.“

So stark ihr Beschützerinstinkt für mich auch war – Brad war wahrscheinlich einer der wenigen Menschen, die Janine selbst in diesem Stadium zu mir durchließ.

Mir war immer noch schwindelig, als ich mich auf meinem Stuhl zurücklehnte. „Schicken Sie ihn bitte rein.“

Als mein bester Freund die Tür zu meinem Büro öffnete, konnte er sofort erkennen, dass etwas mit mir nicht stimmte. „Was zum Teufel ist los?“

Ich schüttelte nur benommen den Kopf.

Er kam zu meinem Schreibtisch und setzte sich mir gegenüber. „Du siehst aus, als hätte eben ein Truck deinen Hund überfahren. Du hast aber keinen Hund, oder?“ Die Worte drangen kaum zu mir durch. Wie zur Hölle erzählte man jemandem solche Neuigkeiten? Offensichtlich direkt.

„Ich bin Vater, Brad.“

Seine blauen Augen wurden groß und seine Kinnlade fiel herunter. Er sprang auf und schlug mit den Handflächen auf den Schreibtisch. „Was redest du da?“

Ja, er nimmt es so auf, wie ich erwartet habe.

„Ich habe einen zweijährigen Sohn. Sein Name ist Braiden Michael.“ Ich stand auf und ging zum Minikühlschrank, um eine Flasche Bier zu holen und sie Brad zuzuwerfen. Dann nahm ich mir auch eine.

Brad sah sie nur an, ohne sie zu öffnen. „Du weißt, dass es neun Uhr morgens ist, richtig?“

Ich löste den Deckel und nickte. „Und?“ Ich sah ihn ausdruckslos an.

Mit einem Achselzucken öffnete er seine Flasche und nahm einen Schluck. „Prost.“ Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl und sah aus, als sei er so tief in Gedanken versunken wie ich. „Wer ist die Mutter?“

„Eine Rothaarige aus einem Club, an die ich mich nicht im Geringsten erinnern kann. Wenn die DNA die Vaterschaft nicht bestätigt hätte, würde ich es nicht glauben.“

„Und nun?“, fragte er. „Will sie das Sorgerecht und Geld?“

„Nicht wirklich.“

Ich ging zum Sofa. Ich musste mich eine Minute hinlegen, damit mein Körper und mein Geist sich erholen konnten. „Ich nehme ihn.“

„Was?“ Brad wirbelte auf dem Stuhl herum, um mich anzusehen, als ich mich auf das schwarze Lederpolster fallen ließ. „Du kannst ihn nicht einfach seiner Mutter wegnehmen, Gannon!“

Ich presste meine Stirn gegen die kalte Flasche und schüttelte den Kopf. „Sie will ihn nicht. Sie will das Kind dem Jugendamt überlassen, wenn ich es nicht nehme.“ Ich sah zu ihm hinüber.

Brads Gesicht war entsetzt. „Im Ernst?“

„Sie ist eine echte Schlampe, Brad. Die gemeinste Frau, die ich je getroffen habe. Und irgendwie weiß ich nicht, wie – ich weiß nicht, was vor drei Jahren in mich gefahren ist –, aber ich habe sie gefickt, ohne ein Kondom zu benutzen.“ Mehr Bier rann meinen Hals hinab, als ich versuchte, die Ängste zu ertränken, die in mir sprudelten. „Brad, ich brauche Hilfe. Dauerhafte Hilfe, Alter.“

„Erinnerst du dich wirklich nicht daran, dass du mit dieser Frau geschlafen hast?“