Die Villa - HANS SACHS - E-Book

Die Villa E-Book

Hans Sachs

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Villa ist Mittelpunkt mancher Partys. Arnold und Judith sind der Erotik nicht abgeneigt. Aber irgendwann werden sie ihrer heimischen Partylaunen überdrüssig und beschließen, ihre Aktivitäten ins Ausland zu verlegen. Judith zieht es nach Afrika, dem Erdteil, dem sie wegen seiner farbigen Bewohner verbunden ist, Arnold in die Arabischen Emirate, weil ihn die amourösen Geschichten aus >tausend und eine Nacht< nach dort locken. Sie geraten in Situationen, die sie wohl erträumt, aber nie für möglich gehalten haben. Die Villa ist der erste Band einer Trilogie Band zwei ist >Black is beautiful< Band Drei >Wüstensturm< Taschenbuch 166 Seiten Die Kapitel: Arnold, Der Gärtner, Der Trip auf dem Rasenmäher, Die nächste Party, Ein Blick zurück, Der Farbige, Sandra und Simone, Der Butler, Herr Dildo, Die Domina, Reisefieber, Auf nach Afrika, Auf Safari, Im Morgenland Folgebände: Black is beautiful, Wüstenwind Auch als E-Books erhältlich ISBN 978-3-757520-31-1

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 190

Veröffentlichungsjahr: 2023

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Arnold
Der Gärtner
Der Trip auf dem Rasenmäher
Die nächste Party
Ein Blick zurück
Der Farbige
Sandra und Simone
Der Butler
Mister Dildo
Die Domina
Reisefieber
Auf nach Afrika
Auf Safari
Im Morgenland
Zu beziehen bei www.romane-undreisen.de/buecher über den Buchhandel oder Amazon
Wüstensturm

Die Villa

Afrika ruft

Buchbeschreibung:

Die Villa ist Mittelpunkt mancher Partys.

Arnold und Judith sind die Eigentümer, welche Vergnügen jeglicher Art nicht abgeneigt sind. Aber irgendwann werden sie ihrer Lustbarkeiten überdrüssig und beschließen, ihre Aktivitäten ins Ausland zu verlegen. Judith liebäugelt mit Afrika, dem Erdteil, dem sie wegen seiner farbigen Bewohner schon verbunden ist, seit ein Animateur auf ihren Feten sie inspirierte. Arnold zieht es nach Dubai, weil ihn auch amouröse Geschichten aus >tausend und eine Nacht< nach dort locken.

Sie erleben Situationen, die sie erträumt, aber nie für möglich gehalten haben.

Über den Autor:

HanS SachS ist das Pseudonym des Verfassers. Unter dem Namen sind weitere Bücher veröffentlicht worden: >Der Marsch ins Verderben<, mit Begebenheiten aus der NS-Zeit und dem Leben im Erzgebirge, >Die Hölle lassen sie hinter sich< beschreibt die dramatische Flucht einer jungen afghanischen Familie.

Eine Trilogie ist >Die Villa<, > Black is beautiful<, und >Wüstenwind< >Das Dorf der Puppen< spielt in Pakistan, soeben erschienen ist >Von Peking nach Irkutsk<.

HanS Sachs

Die Villa

Afrika ruft

7 Arnold

11 Der Gärtner

24 Der Trip auf dem Rasenmäher

29 Die nächste Party

30 Ein Blick zurück

32 Der Farbige

47 Sandra und Simone

54 Der Butler

63 Mister Dildo

74 Die Domina

106 Reisefieber

111 Auf nach Afrika

115 Auf Safari

142 Im Morgenland

Arnold

Die Villa liegt verborgen am Ende einer von alten Eichen- und Buchenbäumen gesäumten Allee. Was sich hinter den undurchdringlichen Hecken verbirgt, ist nicht einzusehen. Wenn Gäste in ihren Nobelkarossen vorfahren, parken die im Unsichtbaren. Muss ja nicht jeder Reporter mitbekommen, wo man absteigt.

Das Portal wird videoüberwacht und ist nur für Geladene zugänglich. Der Komplex ist schwer gesichert wie ein Militärgelände durch einen elektrisch scharfgemachten Zaun. Zusätzlich schnüffelt Alex herum.

Mit seinem schwarzen Fell ist er in der Nacht nahezu unsichtbar und mit der Intelligenz eines Labradors gut als Wachhund zu gebrauchen. Alex ist ein gutmütiger Familienhund. Eine Hundehütte ist ihm fremd. Aber er kann ebenso anders.

Die Sicherheitsvorkehrungen lassen darauf schließen, dass hinter der Abschirmung Ungewöhnliches passiert. Weshalb sonst sollte man sich so perfekt abschotten? Was aber ist es, dass so vor den Augen der Allgemeinheit verborgen wird? Ist es eine Kommandozentrale von Kokainhändlern?

Arnold und Judith sind zwei gefragte Charaktere in den Fünfzigern. Und für ihre Extravaganzen weit bekannt.

Nicht nur das Eingangsportal ist exklusiv gestaltet. Die gesamte Anlage zeugt vom Reichtum der Besitzer.

Judith ist drei Jahre jünger als ihr Gatte, der einträgliche Geschäfte vornehmlich vom Homeoffice aus betreibt. Daher verfügt er über eine Menge frei verfügbarer Zeit, die er mit Begeisterung durch Sport ausfüllt. Trampolinspringen nennt er es. Dennoch ist das nur halbwegs zutreffend.

Arnold ist ein stattlicher, breitschultriger schräger Vogel. Schmale Hüften, aber ein sprunghafter Geist sind sein Markenzeichen. Seine Transaktionskünste und Gelüste haben sich weit herumgesprochen. Judith steht diesem gefragten Mann in nichts nach. Sie ist dem Sportlichen ebenso zugetan. Da ergänzen sich beide blendend.

Sie ist schlank wie in ihrer Jugendzeit, trotz der vier Kinder. Zierlich, doch robust, mit im Sonnenglast grünlich schimmernden Augen, die gestandene Kerls nicht kalt lassen. Und der, den sie sich auserkoren hat, kommt in den Genuss irrer Ausbrüche.

Die Zwillingspärchen, die beide bastelten, sind Sandra und Kai, die kurz vor ihrem 18. Geburtstag stehen. Und Simone mit Tom, exakt zwölf Monate jünger.

Die Perle der Familie ist in die Jahre gekommen. Es ist eine langjährige Mamsell. Sie bietet keinen ästhetischen Anblick mehr. Ihre Arbeitgeber, in deren Gemeinschaft die Gehilfin völlig integriert war, haben ihr Juwel mit einer fürstlichen Abfindung in den Ruhestand geschickt. Der Mann dieser Frau war für die weitläufigen Gartenanlagen zuständig. Er ist ebenfalls im Rentenalter angekommen. Dafür braucht es Ersatz.

Die Mamsell war nicht nur fürs Essenkochen und der Säuberung der Räumlichkeiten bestellt. Sie hatte dem Chef gleichermaßen bei pikanteren Anlässen zur Verfügung zu stehen. Auf ein wohlproportioniertes Äußeres legte Arnold stets größten Wert. Unförmige Busen sind dem Selfmademann ein Gräuel.

Neue Angestellte sind daher vonnöten. Ein Gärtner für das weitreichende Villenareal. Und eine oder zwei Hausdamen für die palastähnlichen Räumlichkeiten. Die haben für Küche, Zimmerfluchten und das persönliche Wohlbefinden der Familie zu sorgen. Aber ein knuspriges Äußeres ist mehr weit mehr Voraussetzung als fachliche Fähigkeiten. Prüde dürfen die Bewerbe nicht sein.

In den Einstellungsgesprächen wird angedeutet, dass es in der Villa und auf dem weitläufigen Areal zeitweise recht freizügig zugeht. Das Personal habe sich dem anzupassen. Denn hier fänden Partys statt. Die Stellenbewerber hätten sich da voll zu integrieren.

Diese Vorgaben kommen einigen Bewerbern sehr entgegen. Sie wären Sympathisanten lustvoller Zusammenkünfte und auf Swingerpartys gern gesehene Gäste, sagten sie. Es sind ein Gartenfachmann mit Frau und deren Freundin. Die sind Feuer und Flamme für den Job. Da würden sie sich voll einbringen.

Das passt Arnold ins Konzept. Solche Mitarbeiter sind bei ihm gefragt.

Der Hausherr macht kein Geheimnis daraus, dass hier gängige Anstandsregeln auf den Kopf gestellt werden. Angestellte hätten sich da ohne Skrupel einzubringen. Der betuchte Villenbesitzer und seine aufreizende Frau werden keine Katzen im Sack kaufen. Man kann es sich leisten, Personal nach ihren Vorstellungen zu beschäftigen.

Nach den Krokussen wagen sich bald Frühlingsblumen wie Tulpen, Ranunkeln, Primeln und Hyazinthen aus dem Boden. Der vorherige Gärtner hatte vor seinem Ausscheiden viele der Rabatten gleichfalls mit Stiefmütterchen besetzt. Mit den Stellenbewerbern sitzt man im Freien und plaudert auf der im italienischen Stil angelegten Terrasse über Details des Beschäftigungsverhältnisses. Es ist ein warmer Tag im Mai.

Vor dem Freisitz ist ein großflächiger Pool in die Rasenfläche eingebettet. Der steht selbst einem 4-Sternehotel in nichts nach. Die Benutzung mit Badekleidung ist nicht erwünscht, Badekappen wegen der Hygiene aber durchaus. Eine Hinweistafel weist darauf hin.

Über das Schwimmbecken hinaus reicht der Blick zu dem von Schilf umrahmten See. An der südlichen Begrenzung wird es durch den Bachlauf begrenzt, dessen Wasserfluss den Pegel nicht absinken lässt. Eingefügte Buschhecken unterteilen es in schnuckelige Areale, verstreute Sitzgelegenheiten laden zum Verschnaufen ein. Vogelnistkästen deuten darauf hin, dass die Besitzer total naturverbunden sind. Die Anlage einer 6-Loch-Golfanlage ist in der Planung.

Wenn das Wetter es zulässt, vergnügen Partygäste sich außerhalb der Villa; sonst finden feuchtfröhliche Gelage innerhalb der Immobilie statt. Zwei Räume sind mit erotisierenden Gerätschaften ausgestattet. Die werden von den Gästen gerne angenommen. Wer sich damit beschäftigte, ist voll des Lobes. Äußerst durchdacht, die Geräte.

Man könnte die Villa für ein Eroscenter halten, das auf Gewinnstreben ausgerichtet ist. Das ist aber nicht so. Hier werden Wunschträume unter Freunden und Bekannten ausgelebt. Das Personal wird zum Servieren und für Gefälligkeiten einbezogen.

Das gefällt den Bewerbern. Für diese Aufgabenstellung haben sich wahre Kenner beworben. Und die passen perfekt in die gewagte Realität der Villenbesitzer.

Ihr Nachwuchs wurde aufgeklärt erzogen. Schon im Kleinkindalter erlebten die Nachkommen ihre Eltern in pikanten Situationen. Alkoholgesättigte Partys wurden oft nach Partyende in kleiner Runde fortgesetzt. Zuweilen waren die Sprösslinge unverhoffte Zaungäste. »Wir haben gerade Spaß«, sagten die Großen dann. Papa und Mama und die Onkel und Tanten hatten offenbar einen unguten Traum, meinten die Knirpse, wenn sie unerklärliche Geräusche vernahmen.

Vorpubertäre Erfahrungen zu sammeln ist normal unter Heranwachsenden. Die Mädchen wunderten sich dann, wenn ihre Brüder im Hochsommer Schüttelfrost bekamen. Die werden doch nicht erkranken?

Der Gärtner

Um den Bewerbern einen Eindruck zu vermitteln, schlendert der Hausherr mit ihnen über das umfangreiche Gelände. Den jungen Mann instruiert er, wie er sich die Pflege von Grund und Boden vorstellt. Die Instandhaltung fällt in den Aufgabenbereich des Gärtners. Für die Betreuung von Familie und Besuchern wären die Frauen zuständig. Hier draußen wie in der Villa ist für die Unterhaltung der Gäste bestens gesorgt.

Die Bewerber bekommen glänzende Augen, als sie erfahren, was auf dem Areal oft los ist. Nicht zu übersehen, dass der Gärtner in seinem Element ist, und ebenso den Mädels kommen erotische Gedanken. Der Hausherr hat ihre Gefühlsregungen bemerkt. Werden diese Leute die hochgesteckten Erwartungen erfüllen?

Heute laden Hollywoodschaukeln zur Benutzung ein. Man aalt sich in der Sonne, macht Small Talk, schäkert ein wenig. Die Frühlingsluft regt an, und der Kehle dürstet nach Flüssigem. Der Herr des Hauses bequemt sich, erfrischende Getränke zu holen. Er ist mit dem bisherigen Verlauf der Vorstellung zufrieden.

Einen Korb voller Durstlöscher in der einen, Judith an der anderen Hand, kommt er zurück. Und ist angenehm überrascht.

Sitzt doch der Gärtner zwischen beiden Schätzchen in der Holly-Schaukel. Gedankenverloren -oder zielstrebig? - betasten sie dessen Oberschenkel. Und wie zufällig lassen sie einen vorwitzigen Bewohner sein schützendes Verlies verlassen. Es wäre verantwortungslos, diesem männlichen Attribut bei dem herrlichen Wetter den Mief in der Hose zuzumuten. Sonja ist des Gartenpflegers Frau. Sie kennt den Kameraden. Manche Jahre schon hat sie ihn gepflegt. Nicht krankheitsbedingt. Und s weiß, dass der keineswegs altersschwach ist. Katrin, beider Freundin, ist ebenso eifrig beschäftigt.

Der Mann lässt es sich gefallen, dass er gleich vierhändig verwöhnt wird. Er ist nicht arbeitsscheu. Im Frühling wird gesät und gepflanzt.

Doch der Gärtner ist ebenfalls nicht untätig. Arbeitsgewohnte Hände zaubern Schätzchen ans Tageslicht.

Freudig hätten seine Begleiterinnen sich von diesem Fachmann die Frühjahrsarbeit verrichten lassen. Fraglos ist das recht gewagt. Wie leicht könnte der Villenbesitzer sie dabei überraschen, und dann wäre es nichts mit der neuen Stelle.

Aber zwei Augenpaare lauern hinter Büschen. Sie finden Gefallen an ihren Mitarbeitern. Die sind ja recht fleißig, ist der Eindruck von Arnold und Judith.

Vor lauter Frühlingsgefühlen haben Sonja und Katrin völlig vergessen, dass sie sich auf fremdem Grund und Boden vergnügen. In anderen Firmen ist Sex während der Arbeitszeit ein Kündigungsgrund, hier aber offenbar das Gegenteil. Der Gärtner streckt alle fünfe von sich. Er genießt den Sonnentag im Mai.

Unverhofft kommt der Labrador dahergelaufen. Der Hund ist normalerweise ein liebes freundliches Tier. Doch unbekannte Leute haben verbellt zu werden. Der Geruch, den er hier erschnüffelt, ist ihm fremdartig. Das wäre ja noch schöner, dass sich hier jeder einschleicht, ohne ihm ein Leckerli zu geben. Er kennt seine Aufgabe.

Recht aggressiv springt er den Gärtner an und versucht, einen Happen zu erwischen. Das ist ja ebenfalls ein Rüde, bemerkt er, wenn auch ein Menschlicher, der in sein Revier eingedrungen ist. Der hat hier nichts zu suchen. Sein Gebell wirkt angriffslustig. Wo ist denn das Herrchen, hört ihn niemand?

Arnold hat ihn wohl gehört. Und er ist verärgert. Kommt doch der Hund im ungeeignetsten Augenblick. Ausgerechnet jetzt, wo sie sich hinter dem Gesträuch eingerichtet haben, um die Bewerber zu belauern. Alles lief so schön darauf hinaus, die Leute nicht nur verbal kennenzulernen. Da vermasselt der Köter diese Erkenntnisse. Aber es ließ sich erkennen, wie sie gestrickt sind. Das lässt auf erfreuliche Zusammenarbeit hoffen.

Doch Alex hat nur seine Pflicht erfüllt, und deshalb hat er sein Leckerli zu bekommen. Er hat dafür gesorgt, dass die Aktivisten in Schockstarre verfielen, als Arnold hinter dem Busch hervorkommt, um den weiterhin kläffenden Wachhund zu beruhigen.

Doch die Bewerber hat der Hausherr ebenso zu besänftigen. Er gibt ihnen zu verstehen, dass ihre Aktivitäten keineswegs ein Hinderungsgrund zur Einstellung wären. Im Gegenteil.

»Bei uns braucht niemand Hemmungen zu haben. Wen Frühlingsgefühle übermannen, ist erlaubt, sie gerne ausleben.« Doch die Lust dazu war jetzt verflogen.

Judith war den Dreien bisher unbekannt geblieben. Beim ersten Gespräch auf der Terrasse war sie nicht anwesend. Aber sie hat sich ein Bild von diesen Leuten machen können. Des Gärtners Arbeitsgerät würde sie gerne als Werkzeug einsetzen. Ob Hund und Landschaftspfleger Freunde werden? Alex entscheidet mit darüber, wer willkommen ist auf dem Gelände.

Arnold vermochte ja die Fähigkeiten des Landschaftsgärtners heute nicht abschließend zu bewerten. Doch die Oberweiten der Hausdamen haben es ihm angetan. So wie der Gärtner, würde er sich gerne ebenfalls an diesen Naturwundern laben.

Da ist heute niemand zu einem befriedigenden Endergebnis gekommen, obwohl man sich bei strahlender Frühlingssonne auf einem guten Weg befand. Arnold schlägt vor, sich per FKK näher zu kommen. Das wäre hier in der Abgeschiedenheit normal.

Was er aber nicht sagt: dass sich ganz unverhohlen begutachten ließ, was er sich einzukaufen gedenkt. Denn die Katze im Sack ... Da ist er eiskalter Geschäftsmann.

Ob der Gartenfachmann neben Saatfurchen ebenso mit Aufsitzrasenmäher und Heckenschere zu arbeiten versteht? Und ob er geradeso Kreuzbestäubungen beherrscht? Es müssen nicht immer nur Blumen und Obstbäume sein, die zu veredeln sind.

Die Villenbesitzer gehen davon aus, dass die Haushaltshilfen neben Bettenmachen, Staubsaugen und Essen kochen weitere Interessen haben. Dass ausgerechnet diese Bewerber ins Netz gegangen sind, scheint ein erfreuliches Omen zu sein. Da ist offenbar einen Volltreffer gelandet worden. Die Einstellung wird besiegelt.

Die nigelnagelneuen Mitarbeiter haben ein überzeugendes Angebot vorgelegt. Selbst wenn die Demo nicht so ausfiel, wie es sich die Arbeitgeber ausgemalt hatten. Aber es ist ja nicht aller Tage Abend.

Dieser herrlich warme Frühlingstag ist wie geschaffen, um sich in der erblühenden Natur urwüchsig zu verhalten. Das Himmelsgestirn strahlt auf Sonnenanbeter, die sich geben, wie die Evolution sie gestaltete.

Der Hausherr gibt den neuen Angestellten zu verstehen, sich keinerlei Zwang anzutun. Er vergnügt sich mit seiner Frau, wirft nebenbei aber immer wieder lüsterne Blicke auf Katrin und Sonja. Bisher hat er nicht geschnallt, welche des Gärtners Angetraute ist. Ist fraglos nicht so wichtig. Er gewahrt sich als Patriarch.

Er vertritt den Anspruch, bei beiden Narrenfreiheit zu besitzen. Judith steht dem nicht entgegen, im Gegenteil: Ihr ist bekannt, dass einseitige Geschmacksrichtungen irgendwann an Geschmack verlieren. Deshalb führt sie Arnold immer mal wieder andere Leckerbissen zu. Letzten Endes profitiert sie selber davon.

In vergangenen Jahrhunderten hatte ein Großbauer das ungeschriebene Recht der ersten Nacht, wenn er einer seiner Mägde die Heiratserlaubnis erteilt hatte. Und der Knecht, der eigentliche Ehemann, hatte zu erdulden, dass der Patriarch Kurzweil mit der frisch Angetrauten Trine treibt. Das Ergebnis solchen Vergnügenswurde aber nicht der Erbe des Landmanns, sondern nur ein neuer Landarbeiter für den Bauern oder Soldat des Landesherrn.

Arnold nimmt sich das unverbriefte Recht selbst in der heutigen Zeit heraus. Bei Kathrin wie Sonja würde er aber sicher nicht debütieren, denn die haben ihre Erfahrungen längst schon gesammelt.

An diesem Sonnentag war der Spaß nur unvollständig. Alex war schuld daran. Nachdem der sein Leckerli erhalten hatte, beruhigt er sich und akzeptiert den neuen Rüden auf dem Grundstück. Die unbekannten weiblichen Menschen wird er regelmäßig auf Läufigkeit beschnüffeln. Damit hat er ein zusätzliches Aufgabengebiet.

Arnold auf die Hausdamen, blinzelt Judith lüstern zum Gärtner. Im Geist malt sie sich aus, wie er nach seiner Arbeit auf dem Villengrundstück dazu ihr Areal beackern würde.

Die Betuchten genießen den sonnigen Tag gemeinsam mit ihren zukünftigen Angestellten. Die Saison ist eröffnet. Partygäste sind willkommen. In gewissen Kreisen ist die Villa bekannt. Hier hat aber nicht jedermann Zugang.

Die Villenbesitzer sind keine Kinder von Traurigkeit, und die Neuen haben sich rasch eingefügt. Im Sonnenschein liegen, die Körper bräunen, und das in der Arbeitszeit. Ein besserer Job lässt sich kaum finden.

Plötzlich ein Ruf von der Terrasse: »Mama, Papa, wo seid ihr?« Die Teens sind von der Privatschule nach Hause gekommen.

Unversehens ist es Mittag geworden. So lange haben sie rumgemacht? Stets, sobald sie selbstvergessen sind, vergessen die Eltern Zeit und Raum. Doch der Nachwuchs kennt das. Oft, wenn die Oldies nicht auffindbar sind, vergnügen die sich mit Freunden oder Geschäftspartnern. Das bahnt neue Geschäftsbeziehungen an, und darauf beruht ihr erstaunlicher Reichtum.

Weil die Jugendlichen keine Antwort erhalten, durchstöberten sie das Anwesen. An irgendeinem Platz werden die Alten ja sein.

Erotische Erfahrungen sammelte der Nachwuchs schon frühzeitig. Jetzt haben sie die Phase der Pubertät hinter sich. Schäferstündchen der Eltern sind ihnen nicht unbekannt.

Durch die Erlebnisse auf Partys ist die Brut nicht unwissend. Aufklärung durch Schule und Pornos aus dem Internet lassen sie in Sachen Sex kein unbeschriebenes Blatt mehr sein. Mit älteren Generationen ist das Gezücht von heute nicht zu vergleichen.

In der elterlichen Villa war Erotik nie ein Tabu. Kiddies kennen kindliche Lustgefühle, was aber nur wenige Ellis zur Kenntnis nehmen wollen. Die Kids erlebten schon in zarten Jahren, wie ihre Alten mit sich und illustren Gästen umgehen. Spezielle Aktivitäten waren nicht zu verheimlichen.

Weil die Heranwachsenden niemanden im Hause antreffen, die Autos hingegen in der Garage stehen, werden Vater und Mutter irgendwo auf dem Villengelände anzutreffen sein. Ist ja naheliegend, bei diesem herrlichen Wetter. Sind ja alle Sonnenanbeter.

Im wohltemperierten Pool schwimmen sie nicht. Haben sich wahrscheinlich hinter Schatten spendenden Büschen verkrümelt. Aber warum antworten sie nicht? Eingeschlafen? Oder so beschäftigt, dass es ihnen die Sprache verschlägt? Allerhand haben die Kinder bereits mitbekommen, nie sind sie verscheucht worden. Ihre Eltern betrachteten es als sinnvolle Unterrichtung, wenn der Nachwuchs frühzeitig Sexualaufklärung bekommt. Naturvölker sind ihnen ein eindrucksvolles Vorbild.

Sie erinnern sich an einen Geburtstag der Mutter, als sie zum Gratulieren in das Elternschlafzimmer kamen. Dass Papi die Mami lieb hat, wissen die Kinder, und dass sie miteinander schlafen, schuf auf sie keinen Eindruck. Es war den Eltern nicht peinlich, als Arnold einen Koitus Interruptus erlebt.

Die Kleinen standen da und rätselten. „Papa, hast du Spaß, du hast so glänzende Augen?“

Zu der Zeit waren die Sprösslinge vorpubertär.

Der Vater erklärte, alle Lebewesen aus Samen entstehen.

»Wenn eine Frau und ein Mann, Mama und Papa zum Beispiel, sich ganz dolle lieb haben, bekommt der Vati einen großen, steifen Penis.«

»Wie die Affen im Zoo«, riefen beide Mädchen vorlaut dazwischen.

»Das ist bei Mensch und Tier gleichermaßen so.«

»Aber nicht immer sind es neun Monate bis zur Geburt. In der Tierwelt funktioniert es meist schneller!« Die altklugen Jungen gaben ihren Senf dazu.

»Da habt ihr recht. Und sobald ihr größer seid, werdet ihr es genauso machen, das ist des Lebens Lauf. Sonst würde es bald keine Lebewesen auf der Welt mehr geben.«

»Och, das ist uns doch schon alles bekannt,«meinten die Kids wie nebensächlich.

Mutter hatte ihren Spaß an der Erklärung ihres Arnold.

Sie hatte ja Geburtstag. Dass ihr Nachwuchs so aufgeklärt ist, verwundert sie nicht. Das Handy lässt schon die Kleinsten dieses und jenes über Sex erfahren.

Da Mädchen zeitiger in die Pubertät kommen als Jungen, sind Sandra und Simone diejenigen, welche ihre Brüder schon mal zu verführen versuchen. Neugierde fördert die Entwicklung. Nicht nur bei Mathe.

Mutter aber passte auf. Nicht, dass sie ihren Kindern das Sinnliche verbieten mag– im Gegenteil. Doch Achtgeben wird sie schon, dass aus einer Geschwisterliebe keine Probleme entstehen. Inzest ist strafbar.

Als der Nachwuchs die Zeiten der Pubertät überstanden hatten, wollten die Zwillinge sich mit albernen Doktorspielchen nicht weiter begnügen. Sie suchten ihr persönliches Vergnügen. Hatten ja gute Vorbilder.

Nicht verwunderlich daher, dass die ältere Simone bald nicht mehr unschuldig ist. In früheren Jahren wäre sie ein frühreifes »gefallenes Mädchen« gewesen und verachtet. Selten, dass es dann verheiratet werden konnte. Wenn es Glück hatte, wurde es die Gouvernante einer vermögenden Familie, meistens aber landete es als Dirne auf der Straße. Die Denke ist in der heutigen Zeit überwunden.

Ihre Mutter ahnte es, denn ihr wurde ebenfalls früh die Unschuld genommen. Damals ohne den Schutz der Pille. Doch sie hatte Dusel. Der Spaß hatte keine Katastrophe produziert.

Jetzt sorgt sie dafür, dass ihre Töchter nicht schwanger werden, sobald sie auf Wolke sieben schweben. Eiserne Keuschheitsgürtel gibt es lange nicht mehr, und solange die Schule nicht darunter leidet, wird es kein Donnerwetter geben. Simone hat nicht selten ihr Vergnügen. Mütter bemerken so was. Da ist sie nicht aus der Art geschlagen.

Judith geht ihrer eigenen Leidenschaft nach und vergnügt sich mit Arnold und Partygästen gleichermaßen. Warum auch nicht?

Die Bande suchte gezielt auf dem Gelände und wurde auch bald findig. Sie stolperten über Figuren, die sich in der wohlwollend strahlenden Sonne eine erste Bräunung holen wollten. Dass da drei Unbekannte herumliegen, stört sie nicht. Wer hier Einlass gefunden hat, gehört dazu.

Die Eltern stellten ihren Kindern die neuen Mitarbeiter vor. Dass sie nackert dastehen, beeindruckt die nicht. Nur der Gärtner gibt sich beim Anblick der Jugendlichen etwas verschämt. Sandra und Simone vermochten es aber auch nicht zu unterlassen, dessen Prachtexemplar zu betrachten. Ähnlich wie das unergründliche Lächeln der Mona Lisa schoss den Mädchen ein Grinsen ins Gesicht.

Die Mutter hatte Mühe, sich zu beherrschen. Warum solle sie den Gärtner nicht mal arbeiten lassen, wo er doch wie ein Workaholic vor ihr steht?

Jetzt sind bei dem herrlichen Wetter alle auf dem feudalen Areal in Eintracht versammelt. Wie üblich mag sich jeder nach eigenem Belieben verhalten. Von FKK kann man hier völlig ungezwungen Gebrauch machen.

Das ist zwar für die Neuen erst gewöhnungsbedürftig. Wenn aber körperliche Freiheiten ungeniert ausgelebt werden dürfen, wird man sich an allgemeine Regeln schnell gewöhnen. Und sobald Vögel dazu zwitschern, umso lieber. Herrlich.

Der Nachwuchs macht sich ebenfalls hüllenlos. Die neuen Mitarbeiter sind für sie keine Hemmschwelle. Und unbekannte Figuren stehen immer im Mittelpunkt ihrer Interessen.

Ein Bad im Pool ist für die Schüler das Naheliegende. Kopfüber sprangen sie ins Nass. Lang blieben sie dagegen nicht darin. An den Jungs konnte man erkennen, wie kalt das Wasser doch noch war. Weniger als 2 Zentimeter! Nach anstrengenden Stunden in der Penne ist das trotzdem eine wohltuende Angelegenheit. Es regeneriert die körperlichen und geistigen Kräfte. Und die Sonne bringt sie schnell wieder auf Temperatur.

Längst war es Zeit zum Mittagessen.

Die altvertraute Haushaltshilfe ist nicht mehr da, und die Neuen sind nicht mit der Küche vertraut. Haben die nicht mal kennengelernt, weil man sich in der Natur vergnügte.

An sich wäre Mutter heute für das Essen zuständig. Aber sie hatte hinter dem Busch die Uhrzeit vergessen. Was passieren kann, wenn man anderen beim Turteln zuschaut.

Folglich wird rasch eine Mahlzeit auf Rädern bestellt, denn mit hungrigem Magen den Tag durchzustehen ist nicht jedermanns Sache.

Ein Telefonanruf in einem nahe gelegenen Restaurant behebt das Problem. Mit knurrenden Eingeweiden warten Ausgehungerte auf die Zustellung. Der Hund ist versessen auf einen Knochen. Alex hat ja weiterhin seine Aufgabe zu erfüllen.

Dann läutet es am Portal. Würde er Fressbares riechen, hätte Alex sich freudig und schwanzwedelnd verhalten. Jetzt aber lässt er ein drohendes Knurren hören. Das kann mit seinem Hunger nicht zusammenhängen.

Nicht die erwartete Essenanlieferung ist es, sondern Polizisten stehen im Eingang. Polente hier? Zwei Mann in Uniform, einer in Zivil. Was hat denn das zu bedeuten?

Alex bellt wie verrückt.

Arnold ist alarmiert. Er hat oft von Betrügern gehört, die sich auf mysteriöse Art einschleichen. Daher lässt er sich die Ausweise dieser Gesetzeshüter zeigen. Eine eingehende Prüfung und ein Rückruf auf der Dienstelle bestätigt ihm aber deren Legitimation. Doch was suchen die drei auf seinem Grundstück?

Es handelt sich eine Fahndungsunterstützung. Von Interpol erhielt die Polizei einen Hinweis. Seit dem Mordanschlag von Brüssel fahndet die Staatsmacht im Stadtteil Moolenbeck nach einem Trio Verdächtiger. Ein Mann und zwei Frauen sind zur Fahndung ausgeschrieben. Man ist auf ihrer Spur und vermutet sie in diesem Anwesen.

»Bei uns sollen sich Verbrecher verborgen halten?« regt Arnold sich auf.