Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Ein Sturz in den See kann fatale Folgen nach sich ziehen und das muss Oney hart am eigenen Leib erfahren. Die Genesung ist schon an und für sich nicht leicht und Oneys Bruder Armon macht ihr die Genesung nicht leichter. Immer noch ist er der Meinung, dass Pikuja der falsche Mann für seine Schwester ist. Der perfekte Mann bleibt in seinen Augen, sein bester Freund Dahakt. Oney muss einiges mitmachen und sich ihr glückliches Leben erkämpfen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 237
Veröffentlichungsjahr: 2017
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Mitten in der Nacht wachte ich durch starke Schmerzen auf. Ich betätigte die Klingel und starrte abwartend auf die Türe. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und mein ganzer Körper verkrampfte sich. Weinend lag ich im Bett und versuchte mich nicht zu bewegen. Die Türe öffnete sich und Fenja trat ein. Sofort rannte sie aus dem Zimmer und wenig später stand Pikuja neben dem Bett.
»Aua«, weinte ich.
Laut kreischte ich vor Schmerz.
»Ganz ruhig, Mäuschen.«
Sofort gab er mir etwas über den Venenkatheter und mein Körper entkrampfte sich.
»Es tut so weh«, weinte ich.
Er gab mir weitere Medikamente über den Venenkatheter.
»Informier den Meister«, herrschte er Fenja an.
»Es ist 3 Uhr, Doktor Pikuja.«
»Hol ihn her und sag ihm was los ist.«
»Ja, Doktor Pikuja.«
Nach diesen Satz war sie weg und mein Körper beruhigte sich wieder.
»Es war so dumm von mir«, weinte ich.
Sanft streichelte er meine Wange.
»Ganz ruhig, Mäuschen. Es wird bald aufhören.«
Dazu sagte ich nichts und weinte leise weiter.
»Denk an unsere Hochzeit, Mäuschen. Sie wird wundervoll werden und bald wird unser Kind in dir heranwachsen.«
»Was willst du haben? Einen Jungen oder ein Mädchen?«
»Ein Mädchen wäre wundervoll, aber auch ein Junge. Was willst du haben, Mäuschen?«
»Beides.«
»Willst du Zwillinge haben?«
»Das wäre doch schön.«
»Eiferst du deinem Bruder nach?«
»Nein.«
»Ich liebe dich, Mäuschen.«
»Ich dich auch«, hauchte ich.
Erschöpft schloss ich die Augen. Wie ich hörte öffnete sich die Türe und ich öffnete meine Augen. Der Meister und noch ein Mann betraten mein Krankenzimmer. Der Mann hatte hüftlange hellbraune fast blonde Haare und grüne Augen. Er wirkte wie 30 und war etwas größer wie Pikuja. Ansonsten wirkte er genauso schlank wie wir anderen Dämonen und er grinste freundlich. Wie ich sah, trug er ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose. Ohne zu zögern kam er zu mir ans Bett und nahm meine Krankenakte aus einem der Schränkchen, das beim Bett stand.
»Das ist Doktor Marbos«, erklärte der Meister.
»Warum kenn ich ihn nicht?«, fragte ich schwach.
»Weil er schon lange im Ruhestand ist, Liebling. Ich habe ihn zurückgeholt, damit er sich um dich kümmert.«
»Pikuja macht das gut«, sagte ich leise.
»Marbos kennt sich mit deiner Art von Wunden besser aus, weil es damals viele Vorfälle mit dem See gab. Pikuja kennt sich nur leicht damit aus und lernt somit noch vieles dazu. Doktor Curuds hat es mir nahegelegt.«
»Achso.«
Marbos legte die Akte weg und schaute mich an.
»So Sweety. Du hattest Schmerzen und dein Körper krampfte, wie mir Oberschwester Fenja erzählte« sprach mich Marbos an.
Ich nickte und schaute ihn an.
»Du wirst wieder gesund, aber du brauchst viel Ruhe.«
»Was wird jetzt gemacht?«, fragte ich unsicher.
Marbos löste einen Verband an meinem Arm.
»Das Gift steckt noch in dir. Ich trage dir eine Salbe auf, die wird stark brennen, aber das bekommst du nicht mit, weil ich dir ein Schlafmittel geben werde. Ich muss das Gift aus deinem Körper ziehen. Danach wirst du sehen, dass es dir besser geht und auch deine Wunden heilen.«
»Wann bekomm ich die Salbe?«, fragte ich müde.
Ich schloss die Augen und kämpfte damit nicht einzuschlafen.
»Vermutlich schläfst du bereits. Pikuja und ich müssen ab dem Auftragen der Creme, dir stündlich bis zweistündlich die Verbände tauschen. Bis morgen früh, wird alles aus deinem Körper sein.«
»Wie lange werde ich schlafen?«
»Bis morgen früh.«
Ich öffnete die Augen, griff zu Pikujas Hand und er gab mir einen Kuss.
»Ich pass auf dich auf und sorge dafür, dass es dir bald besser geht.«
»Keine Sorge, Sweety. Du kannst bald heiraten, aber du brauchst noch lange Bettruhe.«
»Selbst wenn die Wunden geheilt sind muss ich hier bleiben oder?«, fragte ich nuschelnd.
»Ja, weil du weiterhin geschwächt sein wirst. In spätestens 2 Wochen ist alles vorbei, aber es kann auch eher vorbei sein.«
»Ok.«
Nach meiner Antwort fiel ich in einen tiefen und festen Schlaf.
Müde schaute ich neben mich auf den Stuhl und sah Papa bei mir im Zimmer.
»Es ist schön, dass es dir wieder gut geht, Prinzessin«, sagte er.
Ich lächelte ihn an.
»Wie geht es dir jetzt?«, fragte er.
»Ich bin noch müde, aber sonst ist alles in Ordnung.«
»Doktor Marbos hat gesagt, dass du noch länger so sein wirst. Pikuja und ich helfen dir gerne bei allen.«
»Könnte ich bitte etwas zu Essen haben?«
»Natürlich.«
»Wie sehen die Wunden aus?«
»Die sind zu. Du hast eine sehr gute Heilung und Doktor Marbos ist sehr begeistert.«
»Wann darf ich wieder nach Hause?«
»Wenn du dich wieder eigenständig bewegen kannst.«
»Ich kann mich bewegen.«
»Du kannst nicht eigenständig baden, essen und schon gar nicht lange gehen.«
»Ich hab es verstanden.«
»Meinst du es geht schnell voran und ich kann bald nach Hause?«
»Ich denke schon.«
»Mach dir keine Sorgen, Papa.«
»Du redest dich sehr leicht.«
»Ich weiß. Es tut mir leid, dass ich dir immer so viel Ärger mache.«
»Es ist in Ordnung, Prinzessin. Du machst mir keinen Ärger.«
»Kümmerst du dich um Blacky?«
»Ja und Pikuja macht das auch.«
»Danke.«
Papa stand auf und verließ das Zimmer. Wenige Augenblicke später kam er zu mir zurück und gab mir eine Flasche Blut. Eigenständig konnte ich sie nicht anheben und weinte. Er strich mir die Tränen weg.
»Das meinte ich, Prinzessin. Dein Körper ist zu schwach.«
»Ich hab es verstanden, Papa.«
Er nahm die Flasche und steckte einen Strohhalm hinein. Durch diesen trank ich mein Blut und Papa stellte die leere Flasche auf den Tisch, der neben dem Bett war. Doktor Marbos betrat das Zimmer und ich schaute zu ihm.
»Wie geht es dir heute, Sweety?«
»Schon besser, aber ich bin sehr müde.«
»Das wird länger so sein.«
»Das sagtest du mir schon.«
»Schlaf viel und du wirst dich schnell erholen.«
»Pikuja wollte dich später baden«, klärte mich Papa auf.
Ich schaute zu ihm.
»Stink ich?«
»Nein, aber du gehörst gewaschen. Zumindest deine Haare.«
»Achso. Ich dachte, ich wurde gewaschen.«
»Nur zum Teil, Sweety. Die Giftstoffe wurden immer wieder abgespült.«
»Wann kann ich baden?«
»Gerne jetzt.«
Ich lächelte zufrieden und Marbos ging ins Badezimmer. Ich hörte Wasser laufen und Marbos kam nochmals zu mir.
»Ich hole dir deinen Verlobten und er wird dich baden.«
»Danke.«
Jetzt verließ er das Zimmer und ich schaute zu Papa.
»Ich werde jetzt gehen, Prinzessin.«
»Warum?«
»Ich muss noch arbeiten. Ich bin heute Abend wieder bei dir.«
»Danke.«
Papa verließ nach einem Stirnkuss das Zimmer und schloss die Türe hinter sich. Während ich wartete, starrte ich an die Zimmerdecke.
»Ist die Decke schön?«, fragte mich Pikuja.
Sanft gab er mir einen Kuss.
»Nein. Die Decke müsste gestrichen werden.«
Nach diesen Satz hob er mich aus dem Bett und trug mich ins Badezimmer. Dort setzte er mich in die Badewanne und ich stellte das Wasser wärmer.
»Lass dir doch helfen, Mäuschen. Je mehr du dich anstrengst umso weniger kannst du machen.«
Ich seufzte und Pikuja durchnässte meine Haare. Danach schäumte er sie mir ein und wusch den Schaum ab. Anschließend wusch er mich und ich schaute beschämt in die Wanne.
»Was ist los, Mäuschen?«
»Ich bin ein Pflegefall.«
»Nicht mehr lange.«
»Danke, dass du das für mich machst.«
»Für dich würde ich alles machen, Mäuschen.«
»Danke. Ich liebe dich.«
»Ich dich auch, Mäuschen.«
Er spülte mir den Schaum ab und schaltete das Wasser ab. Danach hob er mich hoch und setzt mich an den Wannenrand. Vorsichtig trocknete er mich ab und ich küsste ihn. Er grinste mich an und ich stand langsam auf. Als ich stand, nahm Pikuja eine Haarbürste und kämmte mir meine Haare. Nach einiger Zeit war er fertig damit und hob mich wieder hoch. Jetzt trug er mich zurück ins Bett und legte mich ab. Fürsorglich deckte er mich zu und ich küsste ihn wieder.
»Du musst schnell gesund werden, Mäuschen.«
»Ich bemüh mich.«
»Halt dich an das, was Marbos sagt.«
»Ich bin doch brav.«
»Soll ich dir irgendwas besorgen?«
»Nein. Ich kann nichts machen.«
»Stimmt auch wieder.«
Er setzte sich ans Bett und ich griff seine Hand.
»Warum hab ich die Infusionen?«
»Sie helfen dir wieder gesund zu werden.«
»Sind da Vitamine drin?«
»Es ist keine reine Vitaminkur. Marbos hat sie zusammengestellt.«
»Ok. Stört es dich, wenn ich etwas schlafe?«
»Nein, Mäuschen.«
»Ich liebe dich wirklich sehr.«
»Ich dich auch und deswegen habe ich dir auch einen wunderschönen Verlobungsring besorgt.«
»Wirklich?«
»Ja.«
Genau jetzt steckte er mir einen Ring an und ich schaute diesen mit großen Augen an. Es war ein Weißgoldring mir schwarzen Diamanten.
»Der ist wunderschön«, weinte ich.
Er küsste mich und ich lächelte ihn an.
»Jetzt erholst du dich und ich bleibe noch etwas bei dir. Später muss ich noch mit Blacky raus.«
Ich nickte und schloss die Augen. Sehr schnell befand ich mich im Traumland und begutachtete meine Schmetterlinge.
Am Abend wachte ich auf, weil sich die Türe öffnete. Fenja hatte ein Tablett in der Hand und wirkte genervt.
»Was ist los?«, fragte ich neugierig.
»Ach. Ich hab Nachtdienst mit Armon, weil eine Schwester ausfällt.«
»Lass dich nicht von ihm ärgern.«
»Wenn er nicht immer so stur wäre, wäre es leichter mit ihm umzugehen. Noch dazu ist es schlimm, dass ihr euch dauernd zankt. Das ganze Klima im Medizinhaus ist schrecklich. Der Meister hat ihn jetzt schon 2-Mal abgemahnt und trotzdem wird es nicht besser.«
»Momentan weiß ich auch nicht, was Armon hat. Noch nie war er so und es tut mir weh, dass er so gemein zu mir ist.«
»Ich versteh das auch nicht. Wie hast du geschlafen?«
»Ganz gut, soweit.«
»Das freut mich. Ich helfe dir jetzt beim Essen und danach kannst du weiter schlafen.«
»Mir ist das richtig unangenehm.«
»Mach dir keine Gedanken.«
Ich nickte und sie setzte sich zu mir ans Bett. Dabei stellte sie das Kopfteil des Bettes höher und schaute mich prüfend an. Sie hatte einen Nudelauflauf mit Blut dabei. Damit fütterte sie mich vorsichtig. Warum mir Papa heute Morgen eine Flasche Blut gab wusste ich nicht und es war auch nicht so wichtig.
»Danke«, sagte ich.
»Mach ich gerne. Hast du ein Valentinstaggeschenk bekommen?«
»Ich hab meinen Verlobungsring bekommen.«
»Aber das ist doch gar kein richtiges Geschenk.«
»Das brauch ich nicht. Ich weiß, dass mich Pikuja auch so liebt.«
Sie lächelte mich an und fütterte mich weiter. Nachdem wir fertig waren, stellte sie den Teller auf den Nachttisch. Fenja stellte das Kopfteil des Bettes nach unten und deckte mich wieder anständig zu.
»Wie alt bist du eigentlich?«, fragte ich neugierig.
Sie lachte und ich schaute sie an.
»Du willst es mir nicht sagen oder?«, fragte ich.
»Bald 40.«
»Du hast ja noch einige Jahre.«
»Manchmal wäre ich gerne so wie ihr Dämonen.«
»Eine gute Oberschwester wird behalten.«
»Ich weiß, aber noch merk ich nichts davon. Vielleicht warten sie bis ich grau werde.«
»Ich horch die anderen aus.«
»Danke, Oney.«
»Bis jetzt hat keine ihre Arbeit so gut gemacht wie du.«
»Wirklich?«
Ich nickte und sie grinste mich an.
»Weißt du ob ich heute noch besuch bekomme.«
»Herr Gremo rief vorher an. Ich soll dir sagen, dass er Morgen kommt. Er hat mit dem Meister und den Stadtrat noch eine lange Besprechung.«
»Ja, die dauern wirklich lange.«
»Gute Nacht, Oney.«
»Gute Nacht, Fenja.«
Müde schloss ich die Augen und döste vor mich hin. Die Türe öffnete sich und ich öffnete die Augen. Wie ich sah, betrat Armon das Zimmer und schloss hinter sich die Türe. Jetzt kam er ans Bett und strich mir über die Wange.
»Das wollte ich nicht, Oney«, sagte er.
Er setzte sich zu mir ans Bett.
»Geh bitte weg.«
»Es tut mir leid, Schwesterchen.«
»Du wolltest alles kaputt machen.«
»Ich wollte nicht, dass du in den See springst. Du bist meine Schwester und ich liebe dich. Dein Verlust wäre sehr schmerzlich für mich gewesen. Schon dein Anblick schmerzt mich.«
»Lass mich glücklich sein.«
»Du wirst glücklich sein.«
Er stand auf und schob einen Rollstuhl ans Bett.
»Was hast du vor?«, fragte ich müde.
Armon steckte die Infusion ab, verschloss den Venenkatheter und er hob mich hoch. Sanft setzte er mich in den Rollstuhl und deckte mich mit zwei Decken zu.
»Du wirst glücklich werden, Schwesterchen«, versprach er.
Bei diesen Satz zog er mir meinen Verlobungsring vom Finger und legte ihn auf den Tisch.
»Was machst du da?«, fragte ich verzweifelt.
Ich weinte, weil ich nichts machen konnte.
»Pssst. Du wirst schnell wieder gesund.«
»Du hast doch keine Ahnung vom See«, widersprach ich weinend.
»Lass mich ruhig machen. Ich hab viel mit Marbos geredet.«
Wie ich merkte gab er mir ein Mittel über den Venenkatheter und ich wurde ruhiger. Armon öffnete die Zimmertüre und schob mich nach draußen. Jetzt sah ich Dahakt und riss erschrocken die Augen auf.
»Warum machst du das?«, weinte ich.
Dahakt wischte mir die Tränen weg. Sofort gab er mir einen Kuss und ich weinte nur noch mehr. Armon schloss die Zimmertüre und schob mich schnellen Schrittes durch das Medizinhaus. Am Eingang schob mich Dahakt weiter und ich weinte immer mehr. Wortlos schob er mich durch die Straßen und nach kurzer Zeit waren wir bei Armons Haus. Dort klopfte er und Armons Ehefrau, Lissi öffnete die Türe. Sie hatte Blutrote lockige schulterlange Haare, grüne Augen und trug eine Brille. Sie war etwas mollig und kleiner wie Dahakt. An und für sich war sie eine niedliche Hexe und sie trug meistens Kleider. Auch jetzt trug sie ein blaues knielanges Kleid und bunte Overknee-Strümpfe. Vermutlich trug sie diese, weil es so kalt war.
»Was macht Oney hier?«, fragte sie überrascht.
Dahakt hob mich wortlos hoch. Eilig trug er mich ins Haus und nach oben in den Sklavenbereich. Dort gab es auch ein Gästezimmer und in dieses trug er mich. Lissi war uns gefolgt und wirkte durch den Wind.
»Was macht sie hier? Sie muss ins Medizinhaus zurück«, sprudelte es aufgebracht aus ihr.
»Gib ruh Lissi. Armon will seine Schwester hier haben und ich hab sie hergebracht.«
Lissi berührte mein Gesicht und ich weinte wieder. Mitleidig schaute sie mich an und wischte mir einige Tränen weg. Sie mochte mich gerne und auch ich mochte sie, weil sie eine sehr nette, aufrichtige Hexe war.
»Ihr geht es nicht gut. Was habt ihr vor?«, kam es immer noch aufgebracht.
Dahakt ohrfeigte sie hart und sie weinte. Grob schob er sie auf die Seite. Nun deckte mich Dahakt zu und gab mir wieder einen Kuss.
»Lass mich bitte zurück ins Medizinhaus. Armon kennt sich doch gar nicht aus.«
»Du bleibst hier, Süße. Ich werde mich um dich kümmern und wir werden ein Kind zusammen haben.«
»Bitte, Dahakt.«
Wie ich merkte betrat Armon das Zimmer und legte mich auf den Rücken.
»Reiß dich zusammen, Schwesterherz. Mit Dahakt wirst du glücklich und ihr werdet ein Kind haben. Du hast dir doch immer Kinder gewünscht und du sollst sie endlich haben.«
»Was stimmt nicht mit dir?«, fragte ich weinend.
Armon gab mir keine Antwort. Wortlos steckte er mich an einer Infusion an und Dahakt legte mir ein Armband um.
»Du solltest schlafen, Schwesterherz. Morgen helfe ich dir beim Essen oder Dahakt macht das.«
Ich seufzte und Armon spritzte noch etwas in die Infusion. Dadurch wurde ich sehr müde und schloss die Augen. Wenig später fiel ich in einen tiefen Schlaf.
Als ich aufwachte, sah ich Armon bei mir im Zimmer.
»Wie fühlst du dich?«
»Müde.«
»Das wird noch länger so sein.«
»Warum machst du das?«
»Du sollst glücklich werden, so wie du wolltest.«
»Lass mich mit Pikuja glücklich werden.«
»Nein. Der Mann ist viel zu alt für dich und Dahakt passt perfekt zu dir.«
»Warum bist du so versteift drauf?«
»Ich bin nicht versteift darauf. Ich sehe nur, dass ihr besser zueinander passen würdet. Warum willst du ihn nicht?«
»Er hat mich mehrfach vergewaltigt und ich liebe Pikuja, mehr wie alles andere auf der Welt.«
»Du wirst noch Gefühle für Dahakt bekommen. Er ist ein anständiger Kerl und weiß was für eine Frau gut ist.«
»Was hast du genau geplant?«
»Du bleibst hier und wirst schwanger. Vielleicht gebärst du hier noch dein Kind, aber soweit hab ich noch nicht geplant. Das Hauptziel ist, das du endlich schwanger wirst.«
»Ich will kein Kind von Dahakt.«
»Um ehrlich zu sein, ist mir das egal.«
Die Türe öffnete sich und Lissi trat ein. Sie hatte eine Schale in der Hand und gab sie Armon.
»Die Kinder haben brav gegessen und ich denke, deiner Schwester würde es gut tun, etwas zu essen.«
»Was ist das?«, fragte Armon.
»Süßer Blutreis mit Kirschen«, antwortete sie.
»Den mag Oney gerne«, sagte er begeistert.
Armon setzte sich ans Bett und schaute mich an.
»Das stimmt doch oder?«, fragte er.
Ich nickte und warf einen Blick zu Lissi. Armon probierte und verzog das Gesicht.
»Du hast schon mal besser gekocht. Ich weiß schon, warum die Kinder ungerne Essen. Oney kann dir bestimmt beibringen gute Blutgerichte zu kochen.«
»Sei nicht so streng, Armon«, bat ich.
Er schaute mich an.
»Sie ist keine Dämonin und kann keine Blutgerichte kochen, weil sie für sie nur bitter und mettallern schmecken«, sagte ich.
»Du hast recht, aber trotzdem kannst du ihr Tipps geben.«
»Nur wenn sie das will.«
»Das wäre sehr freundlich von dir«, kam es leise von Lissi.
Ich nickte und lächelte sie an. So wie er war, kannte ich ihn gar nicht. Mein Bruder war ein richtiges Arschloch und das nicht nur zu mir, sondern auch zu seiner Ehefrau. Armon riss mich in eine sitzende Position und zog meine Beine aus dem Bett. Dabei sah ich Lilli an der Türe, aber sie legte ihren Zeigefinger auf die Lippen und ich verriet sie nicht. Schmerzverzehrt schaute ich zu Armon und er fütterte mich mit den süßen Blutreis.
»Er ist gut, aber wenig süß«, meinte ich mit vollem Mund.
Armon grinste mich an und fütterte mich weiter. Nachdem die Schale leer war stellte er sie ab. Wie ich merkte war Lissi gegangen.
»Du solltest jetzt weiter schlafen. Ich muss zum Dienst«, sagte er.
Sanft drückte er mich ins Bett und legte meine Füße auch wieder ins Bett.
»Ich werde dir einige Medikamente mitnehmen«, versprach er.
Armon deckte mich zu und ich nickte. Nach einem Backenkuss, griff er sich die Schale und verließ das Zimmer. Nach einiger Zeit kam Lissi zu mir ins Zimmer und setzte sich zu mir.
»Geht es dir gut?«, fragte sie besorgt.
»Ich hab schmerzen und bin müde.«
»Kann ich dir etwas Gutes tun?«
»Rede mit mir, das lenkt mich ab.«
»Ich weiß nicht warum er dir das antut. Es tut mir so leid, Oney. Ich wollte nicht, dass du jetzt so leiden musst.«
»Ist schon gut. Du kannst nichts dafür.«
»Er ist unmöglich.«
»Dein Essen war wirklich gut.«
»Es ist egal, wie ich koche, Armon findet immer etwas zu meckern.«
»Essen die Kinder so schlecht?«
»Ja und er gibt mir dafür die Schuld.«
»Ich hab nur den Blutreis gegessen und deswegen kann ich das nicht beurteilen.«
»Er hat mir ein Kochbuch besorgt und danach koche ich.«
»Bei den meisten Sachen musst du das Blut am Schluss zugeben.«
»Wirklich?«
»Ja. Wie beim Blutreis. Den kochst du in Milch, wie es sich gehört und schmeckst ihn gut ab. Danach kippst du eine Flasche Blut hinein und lässt es ziehen. Vor dem Servieren einmal aufkochen lassen und er ist perfekt.«
»Danke, dass wusste ich nicht.«
»Wenn es mir besser geht, kochen wir für die Kinder, wenn du das willst.«
»Das wäre gut. Ich trau mich nie dich zu fragen. Armon schwärmt immer über dein gutes Essen.«
»Ich koche kaum.«
Sie lächelte und ich griff nach ihrer Hand.
»Was ist los, Oney?«, fragte sie besorgt.
»Wenn es schlimmer wird, melde es anonym.«
»Das verspreche ich dir.«
»Danke.«
»Armon übertreibt momentan und ich will nicht, dass er dir schadet.«
»Warum nicht? Du kennst mich kaum.«
»Weil du seine Schwester bist und wenn er etwas falsch macht, lässt er es an mir aus. So haben wir beide gewonnen.«
Ich nickte.
»Ich würde gerne von dir kochen lernen«, redete sie weiter.
Wieder nickte ich und zog meine Hand zurück. Jetzt stand sie auf und verließ das Zimmer. Wenig später schloss ich die Augen und schlief bald ein.
»Tante Oney«, hörte ich leise.
Ich bewegte mich etwas.
»Tante Oney wach auf«, kam es etwas lauter.
Ich öffnete verschlafen die Augen. Lilli stand vorm Bett und ich berührte sie sanft an der Wange.
»Geht es dir nicht gut?«, fragte sie mit großen Augen.
Ich nickte, weil ich noch sehr müde war.
»Pflegt Papa dich gesund?«
»Ja, das hat er mir versprochen.«
Sie kletterte aufs Bett und kuschelte sich an mich.
»Du bist ein süßes Mädchen«, sagte ich.
Sie lächelte mich an und ich strich ihr über den Kopf.
»Wie war die Schule?«
»Schlecht.«
»Warum?«
»Wir haben einen Test zurückbekommen und der fiel schlecht aus. Orbi hat eine 1 und ich hab eine 5.«
»Worum ging es in dem Test?«
»Um Magieeingrenzung und die genaue Definierung der Elemente. Aber die Magieeingrenzung ist bei mir ganz anders, wie bei Orbi.«
»Eine 5 ist trotzdem nicht so gut. Hast du so wenig gewusst?«
»Ich hab das ganze Thema nicht verstanden.«
»Wir können es später zusammen lernen.«
»Danke, Tante Oney.«
»Als Halbwesen hast du es nicht leicht, Spatz.«
Sie nickte und ich streichelte sie sanft.
»Was fehlt dir?«, fragte sie.
»Ich bin müde und sehr erschöpft.«
»Du wirst sicher bald gesund.«
»Das denke ich auch.«
Sie schaute mich mit großen Kulleraugen an.
»Haben schon viele auf deinen Arm unterschrieben?«
»Ja, aber er juckt so.«
»Vielleicht macht dir Papa einen anderen Gips dran.«
»Ich frag ihn später.«
»Holst du dein Schulbuch und wir lernen?«
»Ok.«
»Hast du Hausaufgaben auf?«
»Nein.«
Ich nickte und sie stand auf. Kurz darauf verließ sie das Zimmer und schloss die Türe. Wenige Augenblicke später kam sie zu mir und gab mir ihr Buch.
»Du musst es halten, Lilli. Ich bin zu schwach dafür.«
»Du hast gar nichts an, Tante Oney.«
»Geh bitte zum Schrank und bring mir ein Hemd von deinem Papa.«
Sie nickte und ging zum Kleiderschrank, der hier im Zimmer war. Aus diesem holte sie ein schwarzes Hemd und brachte es mir. Langsam setzte ich mich auf und zog mich unter großer Anstrengung an. Danach legte ich mich erschöpft zurück ins Bett und schaute Lilli an. Sofort kletterte sie wieder zu mir aufs Bett und schlug ihr Buch auf. Sie zeigte mir die Stellen, die sie nicht verstand und ich erklärte sie ihr so lange, bis sie es verstanden hatte. Dies nahm einige Stunden in Anspruch und ich wurde immer müder. Plötzlich sprang sie erschrocken vom Bett.
»Was ist los?«, fragte ich überrascht.
»Papa ist zuhause und er wird mich schimpfen, wenn er mich hier sieht.«
»Geh in den Kleiderschrank.«
Sie nickte und ich zog die Decke hoher. Eilig versteckte sich Lilli im Schrank und schloss so gut es ging die Türe. Genau jetzt öffnete sich die Türe und Armon betrat das Zimmer.
»Du bist ja wach, Schwesterherz«, stellte er fest.
»Ich bin trotzdem müde.«
Er schloss die Türe und kam ans Bett. Sofort gab er mir einen Backenkuss und legte eine kleine Ledertasche auf den Tisch neben mich.
»Lissi hat gekocht und du bekommst bald etwas.«
»Ok.«
»War Lilli bei dir?«
»Nein, wie kommst du darauf?«
»Sie hat sich heute versteckt, sagte Lissi. Vermutlich, weil sie ein 5 hatte.«
»Sei nicht böse auf sie. Sie hat sicher Probleme beim Lernen.«
»Du wärst auch streng.«
»Ein Halbwesen hat es schwerer. Lernst du mit ihr?«
»Nein.«
»Lern mit ihr, dann wird sie auch gute Noten haben.«
Er seufzte und schob die Decke etwas runter.
»Warum hast du etwas an?«, fragte er überrascht.
Bevor ich antworten konnte, rumpelte es im Schrank.
»Ich dachte mir schon, dass du für Lilli lügst«, grummelte er.
Er ging zum Schrank und öffnete diesen. Sie starrte ihn mit großen Augen an und er riss sie aus dem Schrank.
»Du bist ein ungezogenes Gör. Ich sagte dir, du darfst nicht hier her und du bist trotzdem hier her gegangen.«
»Es tut mir leid, Papa«, weinte sie.
Armon riss sie zu sich und versohlte ihr den Hintern.
»Ich hab dich anders erzogen«, schimpfte er.
Ich setzte mich auf, auch wenn es etwas dauerte. Es verärgerte mich, dass er mit seinen Kindern so umging. Schläge waren nicht nötig, auch wenn sie nicht brav war. Wütend wie ich war kämpfte ich mich unter großer Anstrengung zu ihm und hielt seine Hand fest.
»Lass das«, knurrte ich.
Er schaute mich an.
»Du solltest nicht aufstehen, Schwesterchen.«
»So behandelt man ein Kind nicht. Wenn sie böse war, bestraf sie anders und nicht so.«
Jetzt ließ er Lilli los und sie rannte weinend aus dem Zimmer.
»Leg dich wieder hin«, forderte er.
Ich ließ seine Hand los. Kurz darauf verließen mich meine Kräfte und ich stürzte zu Boden. Armon berührte mich im Gesicht und schaute mich besorgt an. Die Türe öffnete sich wieder und Dahakt stand in der Türe.
»Bei euch geht es rund«, sagte er.
Hinter sich schloss er die Türe und kam zu mir.
»Hast du heute geschlafen?«, fragte mich Armon.
»Nein«, antwortete ich leise.
»Warum war Lilli hier?«
»Weil sie lernen wollte.«
Dahakt hob mich hoch und legte mich wieder ins Bett. Führsorglich deckte er mich zu und Armon schob ihn weg.
»Sie braucht wieder die Infusion, aber ihr geht es immer schlechter. Ich frage mich was Marbos ihr in die Infusionen mischt. Irgendwas fehlt in der Mischung, die er mir nannte«, redete er aufgebracht vor sich hin.
Grob zog er mir das Hemd aus und warf es hinter sich. Danach steckte er mich wieder an eine Infusion und ich seufzte.
»Es muss sein.«
»Du hättest mich im Medizinhaus lassen sollen.«
»Sei nicht so. Jetzt kannst du glücklich werden.«
»Lass das Thema.«
Er seufzte und verabreichte mir einige Medikamente, die ich über die Infusion verabreicht bekam und zog mir mein Hemd wieder an. Dahakt setze sich zu mir ans Bett und nahm meine Hand. Unter großer Anstrengung entzog ich ihm meine Hand und er strich mir über die Wange.
»Ich bin kein schlimmer Mann«, sagte er.
Sofort gab mir einen Kuss und ich drehte meinen Kopf weg.
»Du hast mich mehrfach vergewaltigt und hast fast meine Beziehung zerstört. Jetzt bist du schon wieder zu nah an mir.«
»Ich liebe dich, Süße und werde mich immer um dich kümmern.«
Erst jetzt merkte ich, dass Armon das Zimmer verlassen hatte und ich schaute an die Zimmerdecke.
»Was ist los mit dir, Oney?«
»Lass mich in Ruhe.«
»Wir passen perfekt zusammen und werden auch bald ein Kind zusammen haben.«
»Ich will kein Kind von dir.«
»Ach, Süße.«
Die Türe öffnete sich und Lilli rannte zu mir ins Zimmer. Sie hatte einen Teller mit Blutpfannkuchen in der Hand.
»Das ist für dich und den Blutpudding bring ich auch gleich«, sagte sie.
»Danke, Spatz.«
Dahakt nahm ihr den Teller ab und zog mich in eine sitzende Position. Sie verließ das Zimmer und Dahakt zog meine Füße aus dem Bett. Nun saß ich am Bettrand und schaute ihn erbost an. Sofort schnitt er den Pfannkuchen in kleine Stücke und fütterte mich damit.
»Mit Schokocreme wäre es besser«, murrte ich mit vollem Mund.
»Schokolade ist nicht so gut für dich, Schwesterchen.«
»Findest du mich fett?«, fragte ich vorwurfsvoll mit vollem Mund.
»Nein. Du weißt selbst was ich meine.«
Ich nickte und ließ mich weiter füttern. Armon zog die Decke höher und Lilli brachte den versprochenen Pudding. Armon nahm ihn ihr ab
»Geh ins Bett«, sagte er streng.
»Ja, Papa. Gute Nacht, Tante Oney.«
»Gute Nacht, Lilli.«
Armon strich mir über den Kopf und ich schaute ihn an.
»Du hast auch bald Kinder.«
»Was meinst du damit?«
»Als ich dich untersuchte, hab ich gesehen, dass es bald soweit ist und in deinen Unterlagen steht auch, dass deine Woche heute beginnt.«
»Ich will nicht.«
Jetzt fütterte mich Armon weiter und ich schaute ihn beleidigt an.
»Wie ich dir schon mal sagte, es ist mir egal ob du willst oder nicht.«
Ich schnaubte erbost und aß auf.
»Wenn du nicht gleich anständig bist, bekommst du morgen keinen Nachtisch.«
»Oney wird Sexentzug haben«, spekulierte Dahakt.
Ich zeigte ihn den Mittelfinger.
»Das ist nie zu anstrengend«, sagte ich.
Armon drückte mich ins Bett zurück.
»Benimm dich wieder«, herrschte er mich an.
»Du willst das er mich schwängert«, empörte ich mich.
»Du wirst endlich Kinder haben.«
»Dem Kind wird es nicht gut gehen!«, fuhr ich ihn an.
Hart ohrfeigte er mich und blickte mich finster an. Ich weinte bitterliche Tränen und er legte meine Beine wieder ins Bett. Jetzt kam Dahakt ans Bett und gab mir einen Kuss.
»Geh weg! Ich will dich nicht bei mir haben!«
Armon gab mir irgendein Mittel über den Venenkatheter und ich wurde sehr ruhig.
»Beeil dich. Marbos ist sehr misstrauisch und jeder sucht sie. Es ist eine Frage der Zeit, bis sie uns finden.«
»Jaja. Hetzt mich nicht so.«
»Wenn sie wieder mehr aufdreht sagst du mir Bescheid.«
Dahakt nickte und Armon verließ das Zimmer. Mittleidig schaute ich ihn an und weinte wieder.
»Du bekommst endlich deinen Wunsch erfüllt«, sagte er.
Ich drückte ihn von mir.
»Streng dich nicht so an, Süße. Du wirst mich noch lieben und wir werden eine glückliche Familie.«
Immer mehr weinte ich und er deckte mich ab. Kurz darauf spreizte er meine Beine und ich schaute auf die Seite. Sanft küsste er meinen Hals.
»Geh weg und fick jemand anderen. Ich will dein Kind nicht austragen.«
»Du wirst unser Baby lieben«, hauchte er.
Tausende von E-Books und Hörbücher
Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.
Sie haben über uns geschrieben: