Die Wupper - Else Lasker-Schüler - E-Book

Die Wupper E-Book

Else Lasker-Schüler

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Beschreibung

Else Lasker-Schüler hatte ihr erstes Drama "Die Wupper" schon 1909 fertig geschrieben und veröffentlicht, als sie gerade erst als Lyrikerin begann, bekannt zu werden. Es bedurfte allerdings großen Einsatzes vieler Freunde über Jahre hinweg, bevor das "phantasto-realistische" Stück aus dem bergischen Arbeitermilieu endlich zu einer Uraufführung kam. Und selbst noch im Theaterleben der 50er Jahre gerieten Inszenierungen zum Skandal, wenn die Spukgestalten und mythischen Elberfelder Figuren naturalistisch missverstanden wurden. Das Schauspiel erscheint nun in einer Neuedition mit einem Nachwort des Wuppertaler Germanisten Johannes Barth. E-Book mit Seitenzähung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.

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Seitenzahl: 107

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Else Lasker-Schüler

Die Wupper

Schauspiel in fünf Aufzügen

Mit einem Nachwort von Johannes Barth

Reclam

1977, 2016 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

Gesamtherstellung: Reclam, Ditzingen

Made in Germany 2017

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-961131-0

Inhalt

Die Wupper  Personen  Erster Akt  Zweiter Akt  Dritter Akt  Vierter Akt  Fünfter AktZur TextgestaltNachwort

[5]Die Wupper

[7]Personen

FRAU CHARLOTTE SONNTAG, Fabrikbesitzerin

Ihre Kinder

HEINRICH

EDUARD

MARTA

DR. JUR. BRUNO VON SIMON

GROSSVATTER WALLBRECKER

AMANDA PIUS, seine Tochter

CARL PIUS, sein Enkel

MUTTER PIUS, Carls Großmutter väterlicherseits

drei Herumtreiber

DER PENDELFREDERECH

LANGE ANNA

DER GLÄSERNE AMADEUS

AUGUST PUDERBACH, Färber

LIESCHEN, sein Schwesterchen

GRETE STOMMS, Lieschens Freundin

WILLEM, Zuhälter, ehemaliger Weber

ROSA, die Riesendame

DIE HERREN MIT DEN GRAUEN ZYLINDERN

Dienstboten im Hause Sonntag

AUGUSTE 

BERTA

 

Fabrikarbeiter, Fabrikarbeiterinnen, Herumtreiber, Kroatenjungen, Jahrmarktleute, Kinder usw.

 

Der erste und vierte Aufzug spielen im Arbeiterviertel, der zweite im Garten vor einer Villa, der dritte auf dem Jahrmarkt, der fünfte in einer Art Gartenzimmer derselben Villa. Die Schlussverwandlung des fünften Aufzuges spielt im Arbeiterviertel.

[9]Erster Akt

Arbeiterviertel einer Fabrikstadt im Wuppertale. Hintergrund bergiger Wald. Links im Tal fließt ein schmaler Wupperarm, nach hinten in einer Biegung auslaufend. Über den Fluss führt eine Brücke zu einem Weg, an dem Pius’ zerfallenes, einstöckiges Häuschen liegt. Rechts hinten ein Gässchen mit hohen, alten, schmutzigen Arbeitermietshäuschen. Im ersten, nur noch halb sichtbaren Hause wohnen im obersten Stockwerk Puderbachs.

Links von der Wupper eine Wiese – in der Ferne sieht man dampfende Schornsteine von Fabriken und andere Häuser usw.

Vor Pius’ Häuschen steht eine Bank, neben dieser ein breiter Strauch. Vor einem Steg, der im Hintergrund in den Wald führt, brennt eine alte Laterne, die während des ersten Aufzuges langsam erbleicht.

Großvatter Wallbrecker; Carl Pius; Frau Amanda Pius; Mutter Pius; Lieschen Puderbach; August Puderbach; der Pendelfrederech; Lange Anna; der gläserne Amadeus; zwei Helfershelfer; Kroatenjungen.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Hör auf dein alten Großvatter, Carl, schmeiß den Gelehrtenkrams beis Gerömpel. Du bist man so recht was für ’n Meister, Gesellen müsst de unter dein Kommando hab’n.

CARL.

Lass mich man erst Pastor sein, Großvatter, dann werden die Meisters meine Gesellen.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Und das Liesken drüben sollst du doch frein.

CARL

(überlegen wie zu einem Kind). Die heirat’ mich um so lieber.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Fünfundzwanzig Jahr hab ich [10]mit dem Liesken sein Großvatter am Webstuhl gesessen, und doch war das Leichentuch zu klein für uns zwei. (Pause.) Es nimmt en Pastor schon, aber, zum gelehrten Mann gehört en feines Weib un zum Pastor eine Pastorin – un der alte Großvatter gehört auch nicht rein ins Treibhaus!

CARL.

’nen bequemen Sorgenstuhl kauf ich dir, Großvatter, auf einem weichen Polster sitzt du und tust den ganzen Tag nix andres wie schlafen, spazierengehen und schmöken. Was sagst de dazu, Vatter Wallbrecker?

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Mit die Kaplans komm ich in Kollektion, dass Vatter Wallbreckers Enkelsohn Pastor is, sie haben mich schon das Haus eingelaufen wegen dein Vater sein lutherschen Glaubens.

CARL.

An was du alles denken tust.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Tum Tingelingeling, Carl, die alte Truthenne hat auch dein Vater immer in die Ohren gelegen. Ein fleißiger Färber war’s; (zeigt auf das Wasser der Wupper) da rinnt sein Blut. – Fällt dem mit einmal ein, er taugt für die Arbeit nich mehr, un giftig is er geworden auf sein Herrn und seine Gemahlin. Aufgeblasen war se ja man mit die seidene Röck, aber en Hochmut darf sie ja hab’n bei so viel Geld. Am hellen Tag auf dem Marktplatz hat er ihren adeligen Bloßen verhauen.

CARL.

Das hat dir woll großen Kummer gemacht, Großvatter, weil du es nich vergessen kannst.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Tum Tingelingeling, ein Jahr hab’n sie ihm für seine Missetat ins Loch gesteckt.

(Carl Beileid bezeugend.)

Er war ja sonst ein ehrlicher Arbeiter gewesen.

(Carl nickt.)

Un die alte Truthenne hat ihm bald besucht. Mit ihre Quacksalben hat sie eine feine Madame den Brand an de Waden geschmiert. Siehst de, Carl, un nu meint Amanda, dir steckt [11]man auch mal rein wie dein überdrüssiger Vatter und deine studierte Großmutter.

CARL.

Die Zeiten hab’n sich geändert, Großvatter.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Siehst de, da hab’n wir’s, bald denkst de auch an dein alten Großvatter Taback nich mehr.

(Kindlich schlau.)

CARL.

Lass man gut sein.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Wie alt bist de nu, Jung! Puderbachs Aujust bringt schon zehn Taler nach Haus. Da läuft er mit seine Schwester wie mit sein Schatz.

(Man sieht beide geschwisterlich vom Wald heimwärts kommen.)

CARL.

Und ich werd das Dreifache verdienen, lass mich man Zeit, bin ich erst Pastor, tust de alle Tage dein Leibgericht knappern.

GROSSVATTER WALLBRECKER

(bedenklich). Wenn es de alte Truthenne mich nich auffressen tut.

CARL.

Die bleibt hier an der Wupper in ihr Haus wohnen.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Und du willst in de fremde Residenz predigen? Tum Tingelingeling, in die luthersche Lutherkirche hier musst de von de Kanzel herunter auf all die reichen Muckerköppe brüllen. (Kleine Pause.) Und ich werd auch auf meine alten Tag en Ketzer werden, wenn es not tut – dich zulieb, Carl. Ich hab das (schlägt ein Kreuz) doch verlernt (weinerlich), wenn man so immer dran hängen tut.

CARL.

Es ist schon spät, Großvatter, ich bring dich in de Klappe.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Jung, Jung, Jung, wenn ich es erleben tu.

(Sie schreiten ihrem kleinen Häuschen zu; im Begriff einzutreten, umhalst hinterrücks den Großvatter Lieschen Puderbach, die ihrem Bruder vorangesprungen ist. Arbeiter sieht man in der Ferne und hört ihre rauhen Stimmen.)

[12]Was willst de vom Großvatter, kleines, leckeres Dier? Seh se dich mal an, Carl, die meint es mit dem alten Großvatter gut.

LIESCHEN

(vergnügt). Kriegst morgen zu dein Geburtstag ’ne neue Piepe von mich, ich hab dem Aujust seine kleine im blauen Sametetui weggekläut un sie Herr Stomms gebracht heut. Ich kann mich für sie eine lange aussuchen, wie deine is, eine nagelneue, Großvatter, (ganz hoch zu sprechen) mit en Hirschkopf drauf.

GROSSVATTER WALLBRECKER

(freut sich wie ein Kind). Die meint es gut mit dem alten Großvatter, Carl. (Er kitzelt Lieschen am nackten Hälschen.) Ich klopf ihm auch immer, wenn der junge Herr Eduard kommen tut, was, Liesken?

(Lieschen schämt sich.)

GROSSVATTER WALLBRECKER

(blinzelt Lieschen vertraulich an). Er fragt mir immer nach es.

LIESCHEN

(altklug zu Carl). Herr Eduard sagt, ich wär seine Königsbraut.

CARL

(sagt, um etwas zu erwidern). Un mich willst de also nich heiraten.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Tum Tingelingeling, er ist molz ein reichen Herr, was, Liesken?

LIESCHEN.

Zwei große Bilder aus England, hat er gesagt, bringt er mich mit hier – siehst de! siehst de! Ich glaub, er kömmt gleich dir besuchen, Carl.

CARL

(schiebt das Kind ungeduldig zur Seite). Dein Bruder sucht dich, Liesken.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Ein blaues Maul hat das Luder von’n Beerenfressen.

LIESCHEN.

Kuck mal seine Nas an, Großvatter!!

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Die is man wie ’n Affe seine gemalen.

LIESCHEN.

Aujust, Aujust, wie siehst de aus!!!!

[13]AUGUST

(blickt neidisch auf Carl). Ich bin man bloß ein einfacher Färber, ich schäm mir nich, von Gottes Waldes Natur zu fressen; du, Großvatter Wallbrecker?

GROSSVATTER WALLBRECKER

(schüttelt mit dem Kopf). Nä.

AUGUST.

Du, Liesken?

(Carl stellt sich an einen Seitenbalken des Häuschens, die Arme verschränkt.)

LIESCHEN.

Wenn de de Mutter fragen tust, Aujust, ob ich die Tante noch ein bischen waschen helfen darf, dann sag ich dich auch, wo deine kleine Piepe im blauen Sametetui is.

AUGUST.

Sag!!

(Großvatter schüttelt hastig Lieschen mit dem Kopf zu. Lieschen lacht.)

Sag es doch, dummes Weib!!

LIESCHEN.

Molz! Ich weiß es doch nicht.

(Großvatter und Lieschen lachen August aus, der in komischen Wendungen im Begriffe ist, umzukehren, Lieschen verhindert es aber.)

Aujust, lieber Aujust, frag die Mutter, ja? Ich geb dich auch en Dicken.

AUGUST.

Steck den Schmatz man in de Kiste, wenn de heiraten tust.

LIESCHEN.

Meine Klümken und de Stange Süßholz kannst de dich nehmen aus Mutter ihre Kommode, Aujust.

FRAU AMANDA PIUS

(tritt ans offene Fenster, sie hat die letzten Worte Lieschens gehört). So en süßen Kater bist de, Aujust? Warum kömmst de eigentlich nich mehr beim Carl herüber?

(Mutter Pius tritt hinter Amanda ans Fenster.)

AUGUST.

Bei so ’n feinen Herr – nä, Frau Pius!

MUTTER PIUS.

Was soll auch unser Carl mit so einen gemeinen Baumwollenfärber anfangen?

(August verzieht sich furchtbar komisch mit einem Katzenbuckel.)

[14]MUTTER PIUS

(zu Lieschen). Und du müsst schon in de Klappe liegen.

LIESCHEN

(etwas schüchtern auf Frau Amanda blickend). Ich will de Tante noch waschen helfen, dass se morgen dem Großvatter sein Leibgericht kochen kann.

MUTTER PIUS.

Und hat kein Zahn im Maul.

LIESCHEN.

Ich kann doch nicht schlafen bei so ’n Mond, der guckt so rot wie Pendelfrederech sein ausgelaufen Aug.

FRAU AMANDA

(geheimnisvoll). Hast de das schon gesehen, Liesken?

LIESCHEN.

Einmal hat er es mich und Gretchen Stomms gezeigt.

MUTTER PIUS

(zynisch). Un hast de sonst nix andres in sein Keller gesehn, Liesken?

LIESCHEN.

Ich hab immer bloß in sein runden, roten Mond geguckt.

MUTTER PIUS.

Aber en wacker Mädchen bist de geworden. Amanda, guck mal, Brüst hat es schon, wie junge Salatköppe.

(Carl tritt aus seinem Winkel auf den Großvatter zu.)

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Carl, ich komm jetz.

(Mutter Pius tritt in die Stube zurück; Lieschen klettert durchs Fenster, Frau Amanda ist ihr dabei behilflich. Dann schließt sie das Fenster. Der Großvatter und Carl schlendern langsam ins Haus.)

Nä, wie mich das alles aufregen tut – – –

CARL.

Was denn?

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Mit deine Carliäre, Carl.

CARL.

Schlaf man ruhig, Großvatter.

(Sie treten beide ins Häuschen. August schleicht aus seiner Gasse, umlauert das kleine Häuschen von Pius und versteckt sich vorsichtig zwischen Strauch und Bank. Unterdessen wird das Dachkämmerchen von einem matten Öllämpchen erleuchtet, das kleine Fenster ist halb geöffnet. Betrunkene [15]Arbeiter passieren den Weg, fluchen, lachen usw. August gebärdet sich, da er durch den Lärm nicht zu hören glaubt, wie ein wütender Clown. Die Arbeiter biegen rechts in die Gasse ein. Man hört von oben Amandas Stimme.)

FRAU AMANDA

Vatter – – –

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Jjo – – –

FRAU AMANDA

So eilig hast de ’s ja sonst nich, wach auf!!

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Was soll ich um Mitternacht, meine Tochter?

FRAU AMANDA

Was hat Carl gesagt?

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Was?

FRAU AMANDA.

Was er gesagt hat. Du hast doch gesprochen mit ihm.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Jjo, es is mich man so am Maul vorbeigeschlichen, was für ’n schönen Posten der Aujust hat.

FRAU AMANDA

Un was sagt er drauf?

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Nä, er will nich, de Pastor spuckt ihm in Kopf herum.

(Währenddessen setzt oben das Gespräch fort.):

(Drei Männer kommen langsam schweigend über die Brücke, der eine murrt unheimlich, es ist der Pendelfrederech, sein linkes, ausgelaufenes Auge bedeckt eine schwarze Klappe. Der zweite ist Lange Anna, der trägt ine Handharmonika an einem verschossenen Band um die Schulter. Der dritte ist der gläserne Amadeus, der nimmt vorsichtig Platz auf der Stufe, die von der Brücke zum Weg führt. Die beiden anderen setzen sich auf das Geländer der Brücke. August bückt sich tiefer unter den Strauch.)

FRAU AMANDA

Du kannst nich kallen! Ich hab auch keine Lust mehr, den ganz Stall zu füttern.

[16]GROSSVATTER WALLBRECKER.

Gered’ hab ich, ihr Weiber denkt woll, ihr habt allein en Schnabel, was?

(Frau Amanda heult.)

Lass das Heulen.

(Sie gluckst.)

Freuen tu ich mir doch auf Carl in Ornaments. (Schlau kindlich.) Noch ein paar Jährkes, Amanda, meine liebe Tochter, dann kömmt der Lohn. Glaub dein alten Vatter.

(Er kräht noch einmal und schläfert.)

FRAU AMANDA

Die Pius hat an alles Schuld, hat se de Finger an mein Mann gehabt, soll se mein Jung zufrieden lassen.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

(aus dem Schlaf triumphierend). Er wird se auch nich einladen zu sich in sein Filla neben Kaiser Wilhelm Schlosskirche.

FRAU AMANDA

Du träumst wohl? (Sie schüttelt ihn ärgerlich, man hört das Bett krachen.)

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Alles präzise Wahrheit, Amanda, diesmal hat de alte Pius gut spekuliert.

(Kurze Pause.)

FRAU AMANDA

Seitdem du nich mehr zum Heiland beten tust, is alles so gekommen. (Sie heult wieder.)

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Ich bet jeden Abend, meine liebe Tochter, ich lüg lieber, als dass ich mir nich bedanken tu für seine große Gnade.

(Leise singt die Türe.)

FRAU AMANDA

Kömm man herrein! – Liesken will dich gute Nacht sagen, Vatter, und denn kannst de schlafen meinetwegen.

(Man hört die Tür roh ins Schloss werfen.)

LIESCHEN.

Großvatter, ich freu mir so auf deine neue Piepe; (ganz hoch sprechend) en Hirschkopf hat se!!

(Großvatter Wallbrecker lacht wie ein Kind.)

[17]Klopfst de un pfeifst de mich, wenn er bei euch kömmt?

(Großvatter Wallbrecker pfeift sehr gelungen.)

Dein dicken Zeh guckt ja aus de Federn heraus, Großvatter! Warte, ich deck dir zu wie ’n Wickelkind.

GROSSVATTER WALLBRECKER.

Mach auch noch weiter das Fenster offen, ich leid an de Luft.

LIESCHEN

(öffnet das kleine Fensterchen ganz).