Gesichte: Essays und andere Geschichten - Else Lasker-Schüler - E-Book
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Gesichte: Essays und andere Geschichten E-Book

Else Lasker-Schüler

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Beschreibung

In "Gesichte: Essays und andere Geschichten" vereint Else Lasker-Schüler eine faszinierende Sammlung von Essays und Erzählungen, die sich durch ihren unverwechselbaren lyrischen Stil auszeichnen. Ihre Texte reflektieren nicht nur die Vielfalt der menschlichen Emotionen, sondern auch die politischen und sozialen Umbrüche ihrer Zeit. Lasker-Schüler, eine herausragende Figur der expressionistischen Literatur, gelingt es in diesem Werk, mit einer poetischen Sprache und lebendigen Bildern die Komplexität des Lebens einzufangen, während sie zugleich ein Appell an die individuelle Freiheit und Kreativität ist. Else Lasker-Schüler, gebürtig in Bielefeld und später in Berlin ansässig, war nicht nur Dichterin und Prosaistin, sondern auch eine prägende Stimme der jüdischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Ihre Arbeit wurde stark von ihren persönlichen Erfahrungen, insbesondere von der Exilzeit und ihrem Leben in der Kulturszene Berlins, geprägt. Lasker-Schülers Umgang mit Themen wie Identität, Heimat und Verlust sind tief verwurzelt in ihrer eigenen Biografie und spiegeln die Herausforderungen und Ängste einer ganzen Generation wider. Dieses Buch ist nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern bietet auch tiefere Einblicke in die Gedankenwelt einer der bedeutendsten Literatinnen ihrer Zeit. Für Leser, die ein Interesse an der Verbindung von Poesie und Prosa sowie an der Erforschung menschlicher Erfahrungen haben, ist "Gesichte" ein unverzichtbares Werk. Lasker-Schülers Essays und Geschichten ermutigen zum Nachdenken und laden dazu ein, die eigenen Wahrnehmungen zu hinterfragen. In dieser bereicherten Ausgabe haben wir mit großer Sorgfalt zusätzlichen Mehrwert für Ihr Leseerlebnis geschaffen: - Eine umfassende Einführung skizziert die verbindenden Merkmale, Themen oder stilistischen Entwicklungen dieser ausgewählten Werke. - Ein Abschnitt zum historischen Kontext verortet die Werke in ihrer Epoche – soziale Strömungen, kulturelle Trends und Schlüsselerlebnisse, die ihrer Entstehung zugrunde liegen. - Eine knappe Synopsis (Auswahl) gibt einen zugänglichen Überblick über die enthaltenen Texte und hilft dabei, Handlungsverläufe und Hauptideen zu erfassen, ohne wichtige Wendepunkte zu verraten. - Eine vereinheitlichende Analyse untersucht wiederkehrende Motive und charakteristische Stilmittel in der Sammlung, verbindet die Erzählungen miteinander und beleuchtet zugleich die individuellen Stärken der einzelnen Werke. - Reflexionsfragen regen zu einer tieferen Auseinandersetzung mit der übergreifenden Botschaft des Autors an und laden dazu ein, Bezüge zwischen den verschiedenen Texten herzustellen sowie sie in einen modernen Kontext zu setzen. - Abschließend fassen unsere handverlesenen unvergesslichen Zitate zentrale Aussagen und Wendepunkte zusammen und verdeutlichen so die Kernthemen der gesamten Sammlung.

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Else Lasker-Schüler

Gesichte: Essays und andere Geschichten

Bereicherte Ausgabe. Avantgardistische Essays und erzählerische Bilderwelten
In dieser bereicherten Ausgabe haben wir mit großer Sorgfalt zusätzlichen Mehrwert für Ihr Leseerlebnis geschaffen
Bearbeitet und veröffentlicht von Good Press, 2022
EAN 4064066112516

Inhaltsverzeichnis

Einführung
Historischer Kontext
Synopsis (Auswahl)
Gesichte: Essays und andere Geschichten
Analyse
Reflexion
Unvergessliche Zitate

Einführung

Inhaltsverzeichnis

Gesichte: Essays und andere Geschichten bündelt eine repräsentative Auswahl prosaischer Texte Else Lasker-Schülers (1869–1945). Ziel der Zusammenstellung ist es, den Reichtum ihrer essayistischen, feuilletonistischen und erzählerischen Arbeit sichtbar zu machen und zugleich eine Schneise durch ihr Umfeld aus Kunst, Theater und Großstadt zu schlagen. Die Sammlung verzichtet auf vollständige Romane oder Dramen und konzentriert sich auf wesentliche Prosa-Stücke, die die Spannweite ihres Blicks zeigen: von kulturkritischer Beobachtung über poetische Miniaturen bis zu literarischen Porträts. So entsteht ein Panorama, das die Autorin jenseits der bekannten Lyrik in ihrer erzählerischen Beweglichkeit erfahrbar macht.

Die hier versammelten Texte umfassen mehrere Genres: Essays und Feuilletons, szenische Skizzen, Prosagedichte, Erinnerungsbilder und Porträts. Stadträume wie Am Kurfürstendamm oder Die beiden weißen Bänke vom Kurfürstendamm stehen neben Bühnen- und Zirkusstücken wie Apollotheater, Im Zirkus, Zirkuspferde oder Zirkus Busch. Künstlerische und literarische Profile – etwa Peter Hille, Karl Kraus, Oskar Kokoschka, Franz Werfel, Max Brod oder Tilla Durieux – treten neben gesellschaftlichen Momentaufnahmen wie Arme Kinder reicher Leute und institutionellen Blicken wie Die Odenwaldschule. Auch eigenwillige Vignetten und Andachtsmomente, von Ein Amen bis Wenn mein Herz gesund wär —, erweitern das Spektrum.

Inhaltlich verbindet die Texte ein wacher Sinn für die Metropole, für Auftritt, Maske und Rolle – vom Kabarett Nachtlicht — Wien über Im neopathetischen Kabarett bis zu Unser Café. Ebenso präsent ist das Mitgefühl für Randexistenzen und Kinder, das der Beobachtung Warmherzigkeit verleiht, ohne die Ambivalenz der Szenen zu glätten. Wiederkehrende Motive sind der Aufbruch in der Morgenfrühe, die Sterndeuterei des eigenen Daseins und die würdigende, bisweilen streitbare Zuwendung zu Weggefährten. Der Titel Gesichte weist auf eine Poetik des Sehens und Erschauens: Tatsachen verwandeln sich unter dem Blick der Autorin in Visionen von prägnanter Gegenwart.

Stilistisch zeigt sich Lasker-Schülers unverwechselbare Mischung aus lyrischer Verdichtung, kühner Metaphorik und rhythmischer, oft eruptiver Prosa. Ihre Sätze schreiten, springen, sprechen – mit Wechseln zwischen Innigkeit, Ironie und vehementer Anrufung. Die Beobachtung der Oberfläche wird in eine Bildsprache überführt, die Anspielungen aus Bibel, Märchen und Alltagsrede zu neuem Klang verschmilzt. Zugleich bleiben die Texte konkret: Straßen, Häuser, Namen, Gesten und kleine Dinge geraten ins Licht. So verbindet die Autorin genaue Wahrnehmung mit einer Ausdrucksform, die dem Expressionismus nahe steht, ohne sich in Programmen zu erschöpfen. Der Atem der Lyrikerin prägt die Prosa in jedem Abschnitt.

Die zahlreichen Künstler- und Schriftstellerporträts werden nicht als nüchterne Berichte angelegt, sondern als imaginative Annäherungen. Sie wählen das Charakteristische, das sprechende Detail, die szenische Setzung. Dabei entstehen Momentbilder, in denen Bewunderung, Skepsis und Humor nebeneinander stehen. Texte wie Peter Hille, Alfred Kerr, Richard Dehmel, Paul Zech oder William Wauer zeigen, wie Lasker-Schüler Beziehung und Distanz ausbalanciert: Sie gibt den Dargestellten eine Bühne und zugleich eine Gegenstimme. Auch Bei Guy de Maupassant oder Karl Vogt belegen eine belesene, wache, oft überraschende Gesprächsführung mit den Toten wie den Lebenden – stets eigenständig, nie bloße Huldigung.

Ein eigener Strang der Sammlung erkundet die öffentliche Sphäre von Bühne, Manege und Straße. Theater- und Opernblätter, Kabarett- und Zirkusstücke – von Apollotheater über Emmy Destinn bis Tigerin, Affe und Kuckuck – dokumentieren, wie sehr die Autorin den Künsten der Gegenwart zugewandt ist. Neben der Feier des Auftritts steht die Reflexion über Institutionen, etwa in Elberfeld im dreihundertjährigen Jubiläumsschmuck oder Die Odenwaldschule. Wo nötig, schärft Lasker-Schüler den Ton, wie Lasker-Schüler contra B. und Genossen zeigt. Doch auch im Widerspruch bleibt der Stil gewandt, bilderreich und an der menschlichen Würde der Beteiligten orientiert.

Die anhaltende Bedeutung dieser Prosa liegt in ihrer Fähigkeit, Wahrnehmung in Gegenwart zu verwandeln: Sie zeigt, wie Sprache Räume schafft, Menschen sichtbar macht und die Dinge zum Sprechen bringt. Als zentrale Stimme der deutschsprachigen Moderne behauptet Else Lasker-Schüler mit diesen Texten neben der Lyrik ihr Gewicht als Prosaautorin. Gesichte: Essays und andere Geschichten lädt dazu ein, die Vielfalt der Formen im Zusammenhang zu lesen, Übergänge zwischen Bericht, Erzählung und poetischer Rede zu erfassen und die Fäden zwischen Porträt, Stadtbild und Selbstvergewisserung aufzunehmen. So entsteht ein Leseteppich, der Zeitgenossenschaft und Gültigkeit verbindet.

Historischer Kontext

Inhaltsverzeichnis

Gesichte: Essays und andere Geschichten verdichtet die Berliner Vormoderne um 1913, als die künstlerische Avantgarde zwischen Fin de Siècle und Frühmoderne ihre Stimme erhebt. Else Lasker-Schüler, seit den 1890er Jahren in der Hauptstadt, formt mit ihrem Alter Ego „Prinz Jussuf von Theben“ eine poetische Gegenwelt, die aus städtischer Erfahrung, Mystik und Spiel erwächst. Der Expressionismus gewinnt seit 1909/10 an Fahrt: Der Neue Club, das Neopathetische Cabaret und Der Sturm (ab 1910) bilden Bühnen und Foren. Die Sammlung reagiert auf diese Konstellation, indem sie Beobachtung, Porträt und Vision verschränkt und zugleich die sozialen Brüche der Metropole ausstellt.

Berlin liefert die Schauplätze und Rhythmen: der Kurfürstendamm als Schaufenster des neuen Konsums, das Café des Westens als Drehscheibe der Boheme, das Apollotheater und der Zirkus Busch als Arenen moderner Massenunterhaltung. In Stücken wie „Unser Café“, „Am Kurfürstendamm“ oder den Zirkus-Texten spiegelt sich die Durchlässigkeit der Sphären, in denen Varieté, Kabarett, Literatur und Bildende Kunst gegenseitig Funken schlagen. Die prekären Existenzen der Künstlerinnen und Künstler werden dabei ebenso sichtbar wie das neue Publikum der Großstadt. Der Ton schwankt zwischen hymnischer Beglaubigung des Experiments und skeptischer Beobachtung des Spektakels der Beschleunigung.

Die Sammlung kartiert ein Netzwerk zwischen Berlin, Wien und Prag. Wiener Stationen wie das Kabarett Nachtlicht, Namen wie Karl Kraus, Adolf Loos, Oskar Kokoschka, Tilla Durieux und die Sängerin Emmy Destinn verweisen auf die Spannweite der Moderne von Sprachkritik bis Bühnenreform. Aus Prag leuchten Max Brod und der jüngere Franz Werfel, die für eine mitteleuropäische, häufig jüdisch geprägte, transnationale Moderne stehen. Die Texte registrieren Reisen, Gastspiele und Feuilletondebatten als zirkulierende Formen der Öffentlichkeit. So wird die Sammlung zu einem Kompass, der ästhetische Tropen und Netzwerke vor dem Krieg in dichten Porträts abliest.

Heftig und produktiv waren die literarischen Kämpfe der Zeit. Alfred Kerrs Kritikerautorität, S. Lublinskis kulturhistorische Diagnosen und die Fackel-Polemiken um Kraus bildeten den Hintergrund einer fortlaufenden Standortbestimmung. Lasker-Schülers Selbstbehauptung in polemischen Stücken („Lasker-Schüler contra B. und Genossen“) reflektiert das Ringen der Expressionistinnen und Expressionisten gegen naturalistische Normen und bürgerliche Maßstäbe. Namen wie Richard Dehmel, Paul Zech oder Paul Lindau markieren Übergänge und Konfliktlinien zwischen Generationen und Stilen. Diese Debatten prägten die zeitgenössische Rezeption: Bewunderung für die Radikalität stand dem Vorwurf des Exzentrischen und Unzeitgemäßen entgegen.

Biographische und topographische Rückbindungen strukturieren den Blick. Elberfeld, Lasker-Schülers Geburtsstadt, feierte 1910 sein dreihundertjähriges Stadtjubiläum; der essayistische Rückblick darauf bindet industrielle Moderne, pietistische Tradition und soziale Gegensätze zusammen. Texte wie „Arme Kinder reicher Leute“ verweisen auf die Spannweite zwischen philanthropischen Reformmilieus und harter Klassengesellschaft. Gleichzeitig erscheint die Odenwaldschule, 1910 von Paul Geheeb gegründet, als Experiment im Reformpädagogikfeld, das neue Subjektformen erprobt. Solche Konstellationen schärfen Lasker-Schülers moralische Optik: Empathie, Skepsis gegenüber Autoritäten und eine ethische Poetik der Möglichkeit.

Über die Literatur hinaus reichen die Künste in die Sammlung hinein. Die Bühne Max Reinhardts, die Architekturdebatten um Adolf Loos und die plastischen Experimente eines William Wauer stehen für eine Ästhetik der Reduktion, Expressivität und Präsenz. Zirkus und Varieté liefern Modelle eines riskanten Gleichgewichts zwischen Körper, Technik und Blickökonomie; sie strukturieren die Wahrnehmung des modernen Spektakels. So werden Porträts von Schauspielerinnen und Sängern, Aufführungen wie „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ oder Berichte aus Theatern und Manege zu Sonden, die mediale Übergänge, neue Produktionsweisen und die Verwischung von Kunst- und Lebenswelt erfahrbar machen.

Ein wiederkehrendes Movens ist die Verbindung von Mystik, jüdischen Bildwelten und urbaner Sprache. Texte wie „Sterndeuterei“, „Handschrift“ oder die biblisch grundierten Figurenstücke falten Spiritualität gegen die Rationalität der wilhelminischen Moderne. Lasker-Schüler, als jüdische Autorin in einem zunehmend polarisierenden Klima, nutzt Maskerade, Vision und Ironie, um Zugehörigkeit neu zu codieren. Der Einfluss ihres Mentors Peter Hille (gestorben 1904) wirkt nach: eine Ethik des Schwärmens, die Härten nicht verdeckt, sondern poetisch umlenkt. Diese Verbindung begründete ihre singuläre Perspektive und irritierte zugleich Kritiker, die klare Gattungsgrenzen und Nützlichkeit verlangten.

Die Jahre 1912/13 stehen unter dem Vorzeichen der Balkan­kriege, verschärfter Rüstung und nervöser Öffentlichkeiten. Die Sammlung liest diese Atmosphäre nicht dokumentarisch, sondern als seismographisches Rauschen in Portraits, Szenen und Polemiken: Mobilität, Lärm, Kontroverse und Vision. Zeitgenössisch blieb die Resonanz ambivalent: ein Kanon der Avantgarde, getragen von Zeitschriften wie Der Sturm und kleinen Bühnen, traf auf skeptische Feuilletons großer Blätter. Retrospektiv markieren die Gesichte eine Kartographie der Frühphase des Expressionismus, in der Lebenswelt, Netzwerk und ästhetisches Experiment ineinandergreifen und die Zäsur von 1914 als drohender Horizont unablässig mitläuft.

Synopsis (Auswahl)

Inhaltsverzeichnis

Selbstbetrachtung, Mystik und Innerlichkeit (Sterndeuterei; Handschrift; In der Morgenfrühe; Die schwere Stunde; Ein Amen; Wenn mein Herz gesund wär —)

Meditative Miniaturen verbinden Zukunftsdeutung, Handschrift und Herzbefinden zu inneren Landschaften zwischen Schicksalsglauben und Selbstprüfung.

Der Ton schwankt zwischen tröstender Beschwörung und verletzlicher Beichte; Bilder von Sternen, Zeichen und Schwellenstunden rahmen eine poetische Suche nach Halt.

Berliner Topografien und urbane Szenen (Am Kurfürstendamm; Die beiden weißen Bänke vom Kurfürstendamm; Unser Café)

Momentaufnahmen vom Boulevard und aus dem Lieblingscafé zeigen die Stadt als Bühne, auf der Bänke, Flaneure und Gespräche zu Mitspielern werden.

Zärtliche Ironie und feine Milieubeobachtung verleihen den Szenen Leichtigkeit, hinter der Einsamkeit, Sehnsucht und die Pose des Großstadtmenschen aufscheinen.

Heimat, Bildung und Institutionen (Elberfeld im dreihundertjährigen Jubiläumsschmuck; Die Odenwaldschule)

Ein festlicher Blick auf die Heimat und eine Schule als pädagogischer Erfahrungsraum spannen den Bogen zwischen Tradition und Reform.

Die Skizzen halten Pathos und Skepsis im Gleichgewicht und fragen, wie Gemeinschaft, Erinnerung und Charakterbildung gelingen.

Bühne, Kabarett und Theater-Räume (Im neopathetischen Kabarett; Kabarett Nachtlicht — Wien; Apollotheater; Albert Heine — Herodes V. Aufzug.; Der Alpenkönig und der Menschenfeind)

Reportagen und Notate aus Kabaretts und Theatern erfassen Atmosphäre, Tempo und das nervöse Flirren neuer Bühnenformen.

Zwischen pathetischer Geste und spitzem Witz entsteht ein Bild der Aufführung als Ritual, das Moral, Maskenspiel und Spektakel verschränkt.

Zirkus und Tierbilder (Tigerin, Affe und Kuckuck; Im Zirkus; Zirkuspferde; Zirkus Busch)

Zirkusnummern und Tierbegegnungen werden zu Spiegeln menschlicher Leidenschaften, Zärtlichkeiten und Gefährdungen.

Die Prosa tänzelt zwischen Staunen und Beklemmung; der Manege-Raum adelt Außenseiter und verwandelt Dressur in Poesie.

Gesellschaftssatiren und Erzählungen (Arme Kinder reicher Leute; Johann Hansen und Ingeborg Coldstrup; Der Eisenbahnräuber; Coranna)

Kleine Erzählungen und Satiren verdichten Missverständnisse, Klassenlagen und Vergehen zu pointierten Mini-Dramen.

Der Ton ist lakonisch und bildkräftig, mit einer leisen Melancholie, die die Pose entlarvt und doch den Figuren Nähe gewährt.

Künstler

Programmschrift über Berufung und Abgründe des Künstlers, der zwischen Vision, Exzentrik und Alltagsnot laviert.

Die Sprache ist hymnisch und scharf zugleich; Leitmotive von Maske, Spiel und innerer Freiheit strukturieren die Überlegungen.

Dichter- und Schriftstellerporträts (Peter Hille; Karl Kraus; Franz Werfel; S. Lublinski; Paul Leppin; Richard Dehmel; Max Brod; Alfred Kerr; Bei Guy de Maupassant; Paul Zech)

Dichter- und Kritikerbilder führen Temperamente, Stile und Denkhaltungen vor, vom visionären Schwärmer bis zum Sprachrichter.

Bewunderung und Widerspruch stehen produktiv nebeneinander; die Skizzen hören auf Tonfall und Ethos und übersetzen sie in funkelnde Charakterminiaturen.

Theater- und Bühnenkünstlerporträts (Paul Lindau; Bei Julius Lieban; Friedrich von Schennis; Tilla Durieux; Emmy Destinn; Franziska Schultz; Marie Böhm; Rudolf Blümner)

Porträts von Schauspielerinnen, Sängern und Theaterleuten beobachten Präsenz, Stimme und Handwerk im Augenblick des Auftretens.