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Ein aufregender Kriminalfall mit umfangreichen Sachinfos. Eintauchen und mit den Zeitdetektiven Geschichte hautnah erleben. Kim, Julian, Leon und die Katze Kija reisen zurück ins Jahr 965 n. Chr. In der Wikingersiedlung Haithabu herrscht große Aufregung: Trolle haben die Wikinger angegriffen. Aber gibt es Trolle wirklich? Und was hat es mit dem sagenhaften magischen Schwert auf sich, das angeblich vom mächtigen Gott Odin selbst geschmiedet wurde? Als Wikingeranführer Erik angegriffen und entführt wird, starten die Zeitdetektive die Ermittlungen. Wer sind die "Trolle"? Den Freunden bleibt wenig Zeit! In einer spannenden Geschichte wird die Vergangenheit wieder lebendig. Wie lebten die Wikinger? Wie sah ihr Alltag aus? Ein Krimifall in 16 Kapiteln, mit Sachinfos und schwarz-weißen Zeichnungen im Comic-Stil.
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Seitenzahl: 109
Veröffentlichungsjahr: 2025
Die Zeitdetektive, 7, Odins magisches Schwert
Ein Krimi aus der Wikingerzeit. Ein spannender Zeitreise-Krimi für Kinder ab 9 Jahren mit genau recherchierten Themen, die sich am Lehrplan orientieren
Fabian Lenk
KOSMOS
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Umschlagsabbildung: © Timo Grubing
© 2025, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart
kosmos.de/servicecenter
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-440-50960-9
E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
Cover
Titel
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Hauptteil
Kim, Julian, Leon und Kija – die Zeitdetektive
Die Hauptfiguren in diesem Band
Nur ein Piratennest?
Drachenkopf und Fischerpranke
Gefangen im Albtraum
Die geheimnisvolle Alte
Feuerregen
Das magische Schwert
Nebel
Elfenland
Die Prophezeiung
Die Gestalt
Der Hinterhalt
Die Wahl
Das Haus der Schädel
Die beiden Raben
Gefährliches Spiel
Der Beweis
Haithabu – Hauptstadt der Wikinger
Glossar
© Timo Grubing
Die freche Kim, der schlaue Julian, der sportliche Leon und die rätselhafte Katze Kija haben ein streng gehütetes Geheimnis: Sie besitzen den Schlüssel zu einer alten Bibliothek, in der der unheimliche Zeit-Raum „Tempus“ verborgen ist.
Tempus pulsiert im Rhythmus der Zeit, er hat keinen Anfang und kein Ende, aber Tausende von Türen, hinter denen sich jeweils ein Jahr der Weltgeschichte verbirgt.
Durch diese Türen gelangen die Freunde zum Beispiel ins alte Rom oder nach Ägypten zur Zeit der Pharaonen, ins antike Griechenland oder ins Mittelalter.
Immer wenn die Freunde sich für eine spannende Epoche interessieren oder sogar einen mysteriösen Kriminalfall in der Vergangenheit wittern, reisen sie mit der Hilfe von Tempus dorthin.
Tempus bringt die Gefährten auch wieder in die Gegenwart zurück. Die Freunde müssen nur den Ort aufsuchen, an dem sie in der Vergangenheit gelandet sind. Von dort können sie dann in ihre Welt gelangen.
Auch wenn die Zeitreisen der Freunde mehrere Tage dauern, ist in der Gegenwart keine Sekunde vergangen – und niemand bemerkt die geheimnisvolle und oft überaus gefährliche Reise der Zeitdetektive …
… und natürlich Kim, Julian, Leon und Kija!
Ruhig war es in der uralten Bibliothek des Bartholomäusklosters von Siebenthann. Vor einer Stunde hatte sie geschlossen, der letzte Bücherwurm war gegangen.
Doch halt – in einem der großen Säle tat sich noch etwas: Hier recherchierten Kim, Leon und Julian – der dank seines Großvaters den Schlüssel zur Bibliothek besaß – immer noch in Büchern und im Internet, während Kija auf der Fensterbank lag.
Mit Geschichtslehrer Tebelmann und ihren Mitschülern hatten die Freunde einen Klassenausflug zu einem Wikingermuseum gemacht. Das Museum war an der Stelle errichtet worden, wo einst die berühmte Wikingerhauptstadt Haithabu gelegen hatte. Nun sollten die Freunde gemeinsam einen Aufsatz über Haithabu schreiben.
Kim verschränkte die Arme hinter dem Kopf, während sie auf den Monitor starrte. „Na ja, könnte fix gehen. Die Wikinger waren doch nur Piraten und dieses Haithabu ihr Piratennest.“
© Timo Grubing
Leon sah von einem Fachbuch hoch. „Wie bitte? Die Wikinger waren mutige Krieger und großartige Handwerker! Erinnere dich doch nur mal an das einzigartige Prunkschwert, das wir in der Ausstellung gesehen haben. Allein die Muster auf dem Griff waren einfach toll.“
„Da hast du recht“, stimmte Julian ihm zu. „Und die Wikinger haben ja geglaubt, dass manche Schwerter magische Kräfte besitzen. Vielleicht gehörte sogar dieses Schwert dazu.“
Leon nickte begeistert. „Schade nur, dass die Archäologen nicht sicher sind, wer dieses Schwert einst besessen hat. Vermutlich einer der Anführer, ein Jarl. Diese Jarle waren die Statthalter des dänischen Königs, der die Wikinger regierte.“
Kim winkte gelangweilt ab, was Leon ärgerte.
„Die Wikinger waren großartige Entdecker und hervorragende Seemänner!“, rief er eindringlich. „Denk nur an das Drachenschiff, das im Museum ausgestellt ist.“
Kim lachte auf. „Die alte Nussschale hatte ja noch nicht einmal eine Kajüte. Römer und Griechen haben viel bessere Schiffe gebaut – und das ein paar Jahrhunderte früher.“
„Kim, du hast echt keine Ahnung“, raunzte Leon sie an. „Mit einer solchen Nussschale, wie du sie nennst, sind die Wikinger immerhin bis nach Amerika gesegelt!“
Kim ließ sich nicht beeindrucken. „Und was haben sie dort gemacht? Das, was sie immer gemacht haben: geraubt und gebrandschatzt!“
Genervt verdrehte Leon die Augen. Wieso war Kim nicht ebenso fasziniert wie er von all dem, was Tebelmann ihnen erzählt hatte? Von den Wikingern und der nordischen Mythologie mit ihren magischen Schwertern, den wunderschönen Elfen, hinterhältigen Trollen, mächtigen Göttern … „Wenn die Wikinger nur dumpfe Räuber gewesen wären, hätten sie niemals so gute Seefahrer sein können oder so viele unterschiedliche Götter gehabt.“ Seine Augen leuchteten. „Der hitzköpfige, aber auch lustige Thor oder die schöne Göttin Freya. Und dann der mächtige und gefährliche Odin auf seinem achtbeinigen Hengst Sleipnir.“
„Hatte Odin nicht auch zwei magische Raben?“, fragte Julian.
Leon schnippte mit den Fingern. „Richtig!“ Er schlug die nächste Seite auf und überflog sie. „Ah, da steht es!“, rief er schließlich. „Die Raben hießen Hugin und Munin. Sie waren ständig unterwegs, um Odin alles zu berichten, was in der Welt geschah. Sie waren seine Spione. Wirklich schade, Kim, dass das alles spurlos an dir vorbeigeht!“
© Timo Grubing
„Pff“, machte Kim nur als Antwort.
„Stopp!“, rief Julian. „Hört auf, ihr beiden! Wir müssen diesen Aufsatz hinkriegen und sollten keine Zeit verplempern.“
Leon nickte. „Stimmt. Aber das wird schwierig, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, was die Wikinger angeht.“
„Sehe ich auch so“, sagte Kim nachdenklich. Nach einer Pause fuhr sie fort: „Warum reisen wir nicht hin? Dann erleben wir ja, wie es wirklich war.“
Leon zupfte an seinem Ohrläppchen. „Es spricht eigentlich nichts dagegen, mal wieder eine kleine Zeitreise mit Tempus zu unternehmen, oder?“
Julian seufzte. „Bis auf die Tatsache, dass die Wikingerzeit ziemlich grausam war. Das wird gefährlich.“
© Timo Grubing
„Diese Reisen sind nie ungefährlich“, erwiderte Leon lässig. „Das ist ja gerade das Spannende daran!“
„Also, ich bin dabei!“, rief Kim begeistert. „Dann können wir auch überprüfen, was es mit den Trollen, Elfen und magischen Schwertern auf sich hat.“
Julian nickte ergeben. „Okay, auf nach Haithabu!“, sagte er. „Ich schlage das Jahr 965 nach Christus vor. Damals erlebte Haithabu seine große Blüte. Steht jedenfalls hier in meinem Buch.“
Nur wenige Minuten später standen sie vor dem hohen Bücherregal, hinter dem der Zeit-Raum verborgen war. Sie schoben das auf einer Schiene befestigte Regal zur Seite. Nun tauchte das düstere, mit vielen Schnitzereien verzierte Portal zu Tempus auf. Als Erster schlüpfte Leon hindurch, dann folgten Kim und Kija – und zum Schluss Julian.
Bläulicher Dunst empfing die Freunde. Der Boden pulsierte unter ihren Füßen wie ein mächtiges Herz. Der Raum lebte … Aus den Hunderten von Toren, die in einem wilden Rhythmus auf- und zuschlugen, drangen unheimliche Geräusche: lockender Gesang, Kanonendonner, ein mächtiges Gurgeln.
Kija führte sie zielstrebig zu jenem Tor, über dem die Jahreszahl 965 stand, und Leon riss es auf. Das Kreischen einer Möwe ertönte, das Prasseln eines Feuers, schließlich der Lärm einer Schlacht. Kim nahm die Katze auf den Arm. Dann fassten sich die Freunde an den Händen und konzentrierten sich auf Haithabu. Denn nur so war gewährleistet, dass sie auch am richtigen Ort landeten. Ein starker Wind erfasste die Kinder und zog sie durch das Tor. Alles um sie herum wurde schwarz.
Julian nieste. „Was für ein Wetter!“ Es regnete und es war kalt.
Wie gut, dass Tempus sie mit der richtigen Kleidung ausgestattet hatte. Wie Leon trug Julian ein grobes Hemd, ein Wams mit Kapuze und eine enge, lange Hose, über die von den Knien abwärts Bänder gewickelt waren. Kim steckte in einem langärmligen Kleid und einem wetterfesten wollenen Umhang, der mit zwei Fibeln an dem Kleid befestigt war. Alle drei trugen grobe Lederschuhe, die bis über die Knöchel reichten.
„Wir sind in Haithabu, wenn mich nicht alles täuscht“, meinte Leon.
Julian nickte. Vor ihnen reihten sich große, längliche Häuser aneinander. Die Szenerie glich den Zeichnungen von Haithabu, die sie in den Geschichtsbüchern und im Internet gefunden hatten. Die Freunde mussten wie geplant im Jahr 965 nach Christus dort gelandet sein. Das erkannte Julian vor allem an dem halbkreisförmigen Wall mit Palisade, der die Häuser schützend umschloss. Denn dieser Wall, das wusste er, war etwa in jener Zeit errichtet worden. Im Hafen ragten mehrere breite Anleger weit ins Wasser hinaus, an denen Fischerboote und Handelsschiffe vertäut waren. Zwischen manchen Anlegern hatten die Wikinger Lagerhäuser gebaut, vor denen Karren standen und Fässer lagerten.
Kim riss Julian aus seinen Gedanken, als sie gegen die Planken des Schiffes klopfte, durch das sie Haithabu offensichtlich betreten hatten. „Den Pott hier dürfen wir nicht vergessen. Er ist unsere Rückfahrkarte nach Siebenthann.“
Julian sah genauer hin. Das mächtige Kriegsschiff war über hölzerne Rollen an Land gezogen worden und wurde offenbar gerade repariert. Der vordere und der hintere Steven waren mit Furcht einflößenden Drachenköpfen aus Holz geschmückt. Die Drachen hatten ihre Mäuler weit aufgerissen und zeigten lange, spitze Zähne. Auf dem Vordersteven landete eben eine Möwe, die einen Fisch aus dem bleigrauen Wasser der Schlei geschnappt hatte.
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„Kommt, schauen wir uns ein wenig um“, schlug Leon vor. „Da segelt gerade ein Knorr in den Hafen.“
„Ein was?“, fragte Kim nach.
„Ein Knorr“, wiederholte Leon seufzend. „Ein Transportschiff der Wikinger. Hat Tebelmann erklärt. Wo warst du eigentlich, als wir den Ausflug gemacht haben? Und jetzt kommt!“
Sie rannten auf die dicht bevölkerte Anlegestelle. Niemand nahm sonderlich Notiz von den drei Kindern mit der Katze.
Das Wikingerschiff rumpelte gegen den Anleger. Ein Tau sauste durch die Luft und klatschte auf die Bohlen. Ihm folgte ein kräftiger Junge mit einem pfiffigen Gesicht, kaum älter als die Freunde. Er packte das Seil und vertäute das Boot.
Dann rief ihn eine raue Stimme: „Tjorgi!“
Der Junge wollte gerade zurück an Deck springen, als er Julian, Kim und Leon bemerkte.
„Wer seid ihr?“, fragte er misstrauisch.
„Tjorgi, wo bleibst du denn?“, ertönte wieder die Stimme von Bord. Jetzt erschien ein blonder Mann, der ein Netz geschultert hatte. Der Mann war nicht nur groß, sondern geradezu hünenhaft breit, seine Hände glichen roten, rissigen Pranken. Ihm fehlte das linke Auge. Stattdessen verlief dort eine gezackte Narbe.
„Du sollst nicht rumquatschen, Tjorgi!“, rief der Mann.
„Schon gut, Vater“, sagte der Junge schnell.
„Können wir helfen?“, fragte Kim.
Der Junge sah sie von Kopf bis Fuß an. Kim schien es, als schätze Tjorgi ab, ob sie überhaupt eine Hilfe sein könnte. Sein Vater nahm ihm die Entscheidung ab.
„Wir können jede Hand brauchen, beim Odin!“, bestimmte er heiser.
Die Freunde kletterten an Bord. Mit einem fröhlichen Miau machte sich Kija über ein paar Fischabfälle her.
Der Hüne deutete zum Heck des Schiffes. „Alles feine Dorsche und Heringe“, sagte er. „Daneben stehen Körbe. Werft die Fische da rein und bringt sie auf den Anleger.“
Keine halbe Stunde später war die Arbeit getan.
„Nicht schlecht“, raunte der Riese, der sich als Leif vorstellte, und schlug Leon krachend auf die Schulter. „Aber jetzt sagt doch mal, wer ihr überhaupt seid.“
Nun kam Julians Auftritt, der wie gewohnt eine rührende Geschichte erfand: Angeblich waren ihre Eltern überfallen und verschleppt worden, sie selbst vor den Tätern geflohen und hierhergelangt.
„So, so“, sagte Leif völlig unbeeindruckt.
„Wir sollten die drei bei uns aufnehmen“, schlug Tjorgi vor. „Sie könnten uns beim Fischen helfen.“
„Kommt nicht infrage“, entschied Leif knapp.
Doch sein Sohn gab sich nicht so schnell geschlagen. „Ach komm, Vater, du selbst hast gerade gesagt, dass wir jede Hand brauchen können! Jetzt, wo Gunbjörn und Raven ausgefallen sind.“
© Timo Grubing
