Dr. Stefan Frank 2485 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2485 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Zusammen schaffen wir das, Paula
Wie Geschwisterliebe das Unmögliche möglich machte

Die sechsjährige Lili und ihre dreijährige Schwester Paula sind ein Herz und seine Seele. Während Lilli als Balletttänzerin schon die ersten Erfolge feiert, ist Paula ein sehr viel schüchterneres Mädchen, das viel Zuwendung und Stabilität braucht.
Doch von einem Tag auf den anderen ändert sich das Leben der beiden: Die Eltern der Mädchen haben in letzter Zeit oft miteinander gestritten, und nun eröffnen sie ihren Kindern plötzlich, dass sie sich scheiden lassen werden. Außerdem wird ihr Papa bald für ein halbes Jahr nach Frankreich ziehen, um dort zu arbeiten.
Für Lili und Paula bricht eine Welt zusammen. Mit Weinen und Flehen versuchen sie, ihren Papa zu überreden, bei ihnen zu bleiben, aber offenbar kann nichts den Entschluss der Eltern rückgängig machen. Während Lili versucht, tapfer zu sein, wird Paula vor lauter Kummer zusehends immer kränker. In ihrer Not ruft Lili schließlich Dr. Stefan Frank an. Der Grünwalder Arzt kennt die Kinder gut. Doch kann er ihnen auch helfen?

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Inhalt

Cover

Impressum

Zusammen schaffen wir das, Paula

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Natalia Kirichenko / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 9-783-7325-7591-6

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Zusammen schaffen wir das, Paula

Wie Geschwisterliebe das Unmögliche möglich machte

Die sechsjährige Lili und ihre dreijährige Schwester Paula sind ein Herz und seine Seele. Während Lilli als Balletttänzerin schon die ersten Erfolge feiert, ist Paula ein sehr viel schüchterneres Mädchen, das viel Zuwendung und Stabilität braucht.

Doch von einem Tag auf den anderen ändert sich das Leben der beiden: Die Eltern der Mädchen haben in letzter Zeit oft miteinander gestritten, und nun eröffnen sie ihren Kindern plötzlich, dass sie sich scheiden lassen werden. Außerdem wird ihr Papa bald für ein halbes Jahr nach Frankreich ziehen, um dort zu arbeiten.

Für Lili und Paula bricht eine Welt zusammen. Mit Weinen und Flehen versuchen sie, ihren Papa zu überreden, bei ihnen zu bleiben, aber offenbar kann nichts den Entschluss der Eltern rückgängig machen. Während Lili versucht, tapfer zu sein, wird Paula vor lauter Kummer zusehends immer kränker. In ihrer Not ruft Lili schließlich Dr. Stefan Frank an. Der Grünwalder Arzt kennt die Kinder gut. Doch kann er ihnen auch helfen?

Lili Amberg und ihre beste Freundin Emma Gregor knicksten vor Madame, die eigentlich Christine Plouvier hieß, aber von ihren Schülerinnen und Schülern nur „Madame“ genannt werden wollte.

Madame war eine elegante Französin unbestimmten Alters, mit tiefschwarzen Haaren und graziler Figur. Seit zwei Jahren war sie Lilis und Emmas Ballettlehrerin, die von all ihren Schülerinnen und Schülern trotz ihrer Strenge glühend verehrt wurde.

Jetzt standen die beiden sechsjährigen Mädchen also vor ihr, bebend vor Erwartung, aber auch vor Angst. Bei Lili hatten die Pliés heute nicht gut geklappt, und Emma war ein bisschen zu spät gekommen, was in Madames Augen einer Todsünde gleichkam.

Sie waren bereits getadelt worden und darauf gefasst, sich jetzt noch einiges mehr anhören zu müssen. Doch erst einmal sagte Madame überhaupt nichts, sondern ließ ihren Blick nachdenklich auf den beiden hübschen Mädchen ruhen. Endlich räusperte sie sich.

„Wie ihr wisst“, begann sie mit ihrer dunklen Stimme, die so gar nicht zu ihrem schmalen Körper zu passen schien, „steht unsere Aufführung bevor.“

Obwohl sie schon lange in Deutschland lebte, hörte man ihr die Französin immer noch an. Lili hatte einmal jemanden sagen hören, Madames Akzent sei „sehr charmant“. Sie hatte nachgefragt, was das bedeuten sollte, aber die Erklärungen nicht verstanden.

Sie fand es schön, wie Madame redete, und manchmal versuchten Emma und sie, auch so zu sprechen. Aber es war sehr schwer, Madame nachzuahmen – das galt nicht nur für ihre Art zu sprechen, sondern auch dafür, wie sie tanzte. Madame war ihr Vorbild, ihr würden sie ihr Leben lang nacheifern, das stand jetzt schon fest.

Bei den Worten ihrer Lehrerin stockte Lili und Emma der Atem. Würde Madame sie ausschließen, um sie zu bestrafen? Lili wurde blass, Emma schoss das Blut in die Wangen. Unmerklich schob sie ihre Hand in die ihrer Freundin. Sie würden das hier gemeinsam durchstehen, wie schon vieles andere zuvor.

Christine Plouvier hatte Mühe, ihren strengen Gesichtsausdruck beizubehalten. Die beiden waren ihre liebsten Schülerinnen – nicht nur, weil sie bei Weitem die Begabtesten waren, sondern auch, weil sie wussten, was sie wollten.

Erst sechs Jahre alt, aber schon mit einem klaren Ziel vor Augen, von dem sie sich auch durch Rückschläge nicht abbringen ließen. Dabei liebenswürdig und gescheit, zudem höflich und gut erzogen. Und sie hielten immer zusammen, waren echte Freundinnen und halfen einander, wo sie nur konnten.

Die Lehrerin unterdrückte einen Seufzer. Sie hatte schon etliche talentierte Sechsjährige in ihrer Ballettschule gehabt, die später ganz plötzlich das Interesse am Tanzen verloren hatten. Aber immer wieder hoffte sie von Neuem, es werde doch noch einmal eine große Tänzerin oder ein großer Tänzer aus ihrer Schule hervorgehen.

Sie hatte selbst eine große Tänzerin werden wollen, aber es war anders gekommen. Sie war jedoch nicht die Frau, die aufgab, wenn ihre Lebensträume zerbrachen. Sie war die Frau, die kämpfte und sich neue Träume suchte.

„Ich möchte, dass jede von euch dieses Mal ein Solo tanzt. Ich habe mich angesichts eurer heutigen Leistungen allerdings gefragt, ob ihr die Richtigen für diese Aufgabe seid und ich meine Meinung vielleicht noch ändern sollte.“

„Nein!“, stieß Lili hervor, ohne nachzudenken. Dann erschrak sie über ihre ungestüme Reaktion, denn ihre Lehrerin legte großen Wert auf Disziplin, auch im Umgang. „Nein, Madame“, setzte sie ruhiger hinzu, „bitte überlegen Sie es sich nicht noch einmal.“

„Wir arbeiten hart“, setzte Emma hinzu. „Wir werden Sie nicht enttäuschen, das versprechen wir. Wir sind die Richtigen!“ Ihr Blick war flehend.

Christine Plouvier ließ einige Sekunden verstreichen, bis sie etwas erwiderte.

„Überzeugt mich, dass es so ist. Und jetzt geht.“

Beide Mädchen knicksten artig, bevor sie den Ballettsaal verließen, noch immer Hand in Hand.

Christine Plouvier sah ihnen nach, und jetzt stahl sich doch ein winziges Lächeln auf ihre Lippen. Natürlich würden sie hart arbeiten – und sie würden der nächsten Aufführung ihrer Schule Glanz verleihen. Den Eltern, Verwandten, Freunden und Förderern ihrer Schule sollten die Augen übergehen!

***

Auch auf dem Heimweg gingen Lili und Emma Hand in Hand. Angst und bange Erwartung waren reiner Glückseligkeit gewichen. Einen Teil des kurzen Weges hüpften sie vor lauter Freude, aber sie blieben auch immer wieder stehen, um sich noch einmal Madames Worte in Erinnerung zu rufen.

Ein Solo für jede von ihnen bei der nächsten Schulaufführung! Das war eine besondere Auszeichnung. Andere hatten darauf viel länger warten müssen. Eine ältere Schülerin hatte erst bei der letzten Aufführung ihr erstes Solo tanzen dürfen, da war sie schon elf gewesen. Und es gab viele, die gar nicht so weit kamen. Madame zeichnete immer nur die Besten auf diese Weise aus.

Wieder einmal blieb Emma stehen, die dunklen Augen sorgenvoll auf Lili gerichtet. Emma hatte schwarze Haare und auffallende Augen, die ebenfalls fast schwarz waren. Lili beneidete sie glühend um ihr Aussehen. Sie selbst hatte feine, dunkelblonde lange Haare und blaue Augen. Sie fand Emma viel hübscher als sich selbst, obwohl Emma ihr immer wieder versicherte, sie träume davon, so blaue Augen wie Lili zu haben.

„Sie hat gesagt, wir sollen sie überzeugen, Lili! Und wenn wir das nicht schaffen? Wenn sie es sich doch noch anders überlegt?“

„Wir schaffen das!“, entgegnete Lili energisch. „Und irgendwann ist es zu spät, um es sich anders zu überlegen, das weißt du doch.“

So schnell war Emma nicht zu beruhigen.

„Und die zweite Besetzung? Vielleicht findet Madame die irgendwann besser als uns.“

Lilis Selbstvertrauen war unerschütterlich. So war es meistens, während Emma öfter von Zweifeln geplagt wurde.

„Wenn wir hart arbeiten, sind wir besser, und das weiß Madame auch. Schließlich hat sie uns ausgesucht.“

„Und das Lampenfieber? Dir ist doch jedes Mal schlecht, wenn du vortanzen sollst. Denk nur an die Aufnahmeprüfung für die Schule!“

Das freilich stimmte. Kurz kam Lili aus dem Konzept, doch sie fing sich schnell wieder.

„Viele berühmte Leute haben Lampenfieber, aber sie überwinden es und werden dadurch noch berühmter. So wird das bei mir auch sein.“

„Glaubst du?“, fragte Emma, aber sie war schon fast überzeugt.

„Ganz bestimmt.“

Sie hatten die Ecke erreicht, an der sich ihre Wege trennen mussten. Zum Abschied umarmten sie sich.

„Was sie wohl sagen, wenn sie es hören?“, wisperte Emma. „Meine Mama weint bestimmt. Sie weint immer, wenn sie sich ganz doll freut.“

Lili wurde plötzlich das Herz schwer. Ihre Mama weinte in letzter Zeit auch oft, aber bestimmt nicht vor Freude. Und ihr Papa … Sie schob diese Gedanken beiseite. Heute würde es anders sein, heute würden sie sich mit ihr freuen, ganz bestimmt.

„Zuerst erzähle ich es Paula“, beschloss sie.

Paula war ihre jüngere Schwester; drei war sie vor Kurzem geworden. Die beiden Schwestern hingen mit zärtlicher Liebe aneinander. Paula eiferte Lili in allem nach. Sie wollte natürlich auch Ballett tanzen, aber Lili ahnte, dass daraus nichts werden würde.

Paula war ein niedliches, etwas pummeliges Mädchen, das sich nicht so gern bewegte wie Lili und auch nicht so lebhaft war. Paula war stiller. Wenn man ihr ein Bilderbuch gab, war sie glücklich und konnte sich lange damit beschäftigen. Lili war dazu immer viel zu unruhig und quirlig gewesen.

„Bis morgen, Emma“, rief Lili und hüpfte davon. Ein Solo bei der Aufführung! Sie hatte nicht einmal gewagt, davon zu träumen.

Seit ein paar Wochen ging sie nicht nur allein zur Schule, sondern auch zum Ballett, und sie hatte Schlüssel für das Haus und die Wohnung. Diese lag im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses im Münchner Vorort Grünwald. Sie war groß und hell, Lili hatte immer hier gewohnt, sie kannte nichts anderes.

Sie stapfte die Treppen hinauf, denn das Haus war schon älter und hatte deshalb keinen Aufzug, was ihr aber nichts ausmachte. Sie lief sowieso lieber.

Schon bevor sie den zweiten Stock erreichte, hörte sie sie streiten. Mamas Stimme klang spitz und schrill, wie immer, wenn sie sich aufregte. Papa war auch wütend, denn er redete so laut, dass sie sogar verstehen konnte, was er sagte.

„Meine Güte, komm mir bloß nicht wieder mit der Leier! Ich tue, was ich kann, Mona, aber es ist ja nie genug! Kann ich es dir überhaupt noch recht machen?“

Mamas Antwort war nicht zu verstehen, nur die spitze Stimme war zu hören. Mit wild klopfendem Herzen stand Lili vor der Wohnungstür. Wenn sie stritten, würden sie ihr nicht zuhören und sich nicht mit ihr freuen.

Bevor sie den Schlüssel ins Schloss stecken konnte, hörte sie ihren Papa plötzlich ganz nah und deutlich. Er musste jetzt im Flur sein. Seine Stimme war noch immer lauter als sonst, aber er brüllte nicht mehr.

„Egal, was du sagst, ich gehe für dieses halbe Jahr nach Frankreich, weil ich der Beste für diese Aufgabe bin und weil ich sie gern übernehmen möchte. Es wäre schön gewesen, wenn du mich dabei unterstützt hättest.“

Nun war auch Mama plötzlich gut zu verstehen. Auch sie sprach leiser, aber ihre Stimme war noch immer anders als sonst. Sie klang wie das Zischen einer Schlange, das Lili neulich in einem Film gehört hatte.

„Ach ja? Du lässt uns hier sitzen, und ich soll dich dabei auch noch unterstützen? Findest du nicht, dass wir eine solche Entscheidung gemeinsam hätten fällen sollen?“

„Ich habe ja oft genug versucht, mit dir darüber zu reden, aber es hat leider nie gepasst, bis die Frist irgendwann verstrichen war und ich sagen musste, was ich wollte.“

„Und da hast du mal eben im Vorbeigehen entschieden, für eine Weile ins Ausland gehen, auch wenn du genau wusstest, dass dann hier alles zusammenbricht?“

„Gar nichts bricht zusammen, ich bin auch früher schon mal eine Weile weg gewesen, ohne dass das ein Riesenproblem geworden ist. Schon vergessen?“

„Damals hatten wir auch noch keine zwei Kinder! Schon vergessen?“

Es war sekundenlang still, bevor Papa etwas erwiderte. Dieses Mal klang seine Stimme müde und traurig.

„Weißt du was, Mona? Ich kann das nicht mehr. Diese ewigen Streitereien zermürben mich. Und sie sind auch nicht gut für die Kinder. Wir beide können offenbar nicht mehr zusammen leben. Dann sollten wir auch die Konsequenzen ziehen und uns trennen. Mir scheint, das ist für uns alle besser. Ein klarer Schnitt statt dieser ewigen Streitereien.“

Es wurde still im Flur. So still, dass Lili unwillkürlich den Atem anhielt. Papa wollte sich von Mama trennen? Aber das war unmöglich, auch wenn es stimmte, dass sie in letzter Zeit dauernd stritten. Paula weinte manchmal, wenn sie es mitbekam, es machte ihr Angst. Und dann fing sie immer ganz komisch an zu husten und nach Luft zu ringen. Auch Lili machte es Angst, aber nicht so sehr wie Paula.

Als Mama etwas erwiderte, war ihre Stimme weder spitz noch schrill. Stattdessen klang sie irgendwie brüchig, als hätte sie Mühe, die Worte herauszubringen.

„Bitte, wenn du denkst, dass es das Beste ist, dann geh. Aber dann geh gleich, damit wir es hinter uns haben.“ Eine Tür knallte, es wurde wieder ruhig im Flur, bis sich Schritte entfernten.

Lili stand noch immer draußen im Hausflur, sie fühlte sich, als wäre sie plötzlich gelähmt. Wieso hatte Mama das gesagt? Wieso hatte sie Papa nicht gesagt, dass er auf keinen Fall gehen durfte? Schließlich waren ja Paula und sie auch noch da, und sie waren dagegen, dass Mama und Papa sich trennten. Das kam doch überhaupt nicht infrage!

Als Lili Schritte auf der Treppe hörte, steckte sie hastig den Schlüssel ins Schloss und betrat die Wohnung. Niemand war zu sehen, nichts war zu hören. Sie schlich auf Zehenspitzen zu dem großen Zimmer, das Paula und sie sich teilten. Als sie die Tür öffnete, saß Paula zusammengekauert auf ihrem Bett und hielt sich die Ohren zu.

Sie lief zu ihr und berührte sie vorsichtig an der Schulter. Paula zuckte zurück und blickte auf, die Augen rot vom Weinen, das Gesicht nass. Als sie sah, dass es ihre große Schwester war, die neben ihr stand, fing sie verzweifelt an zu schluchzen.

Lili setzte sich zu ihr und schlang beide Arme um sie. Paula hörte zwar irgendwann auf zu weinen, aber stattdessen begann sie zu husten und nach Luft zu ringen. Lili hielt sie fest und redete beruhigend auf sie ein. Tatsächlich beruhigte sich ihre kleine Schwester nach einer Weile. Aber es dauerte länger als sonst, viel länger.

In der Wohnung war es nach wie vor totenstill.

***

Mit stummer Verbissenheit packte Leo Amberg zwei Koffer. Er zwang sich, genau zu überlegen, was er brauchen würde, damit er die Wohnung zumindest in den nächsten Tagen nicht mehr betreten musste. Er brauchte eine Pause von dem Dauerstreit mit Mona.

Ein paar Wochen blieben ihm noch bis zu seiner Abreise nach Frankreich, wohin ihn seine Firma für ein knappes halbes Jahr schicken wollte. Natürlich war das für Mona eine zusätzliche Belastung, er wusste das, aber sie hatte ja nicht einmal mit ihm darüber reden wollen, wie diese Belastung eventuell zu bewältigen wäre. Sie hatte einfach abgelehnt und ihm jegliches Gespräch darüber verweigert.

Aber er brachte nun einmal das Geld nach Hause, das sie brauchten. Mona hätte es auch verdienen können, wenn sie damals wegen Lili in ihrer Bank nicht auf eine Halbtagsstelle gegangen wäre. Karriereknick nannte man das. Aber war er dafür verantwortlich?