Dr. Stefan Frank 2493 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2493 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Nur ein guter Freund fürs Leben?
Plötzlich bot Robin ihr noch viel mehr an

Für Lena bricht eine Welt zusammen, als Dr. Stefan Frank ihr erklärt, zu welchem Ergebnis er und die Mediziner der Waldner-Klinik gekommen sind. Die junge Frau wird sich einer sehr schweren und gefährlichen Operation unterziehen müssen. Ob sie danach jemals wieder sie selbst sein wird, ist ungewiss.
Das alles trifft Lena in einer Zeit, in der sie sich gerade mit einem Taschenladen selbstständig gemacht hat. Selbst wenn alles gut gehen wird - wer soll sich solange um ihr Geschäft kümmern? Ihre Existenz wird sie also so oder so verlieren.
Als ihr guter Freund Robin ihr seine Hilfe anbietet, scheint er wie ein Rettungsanker in höchster Not zu sein. Er schafft es, Lena trotz aller Sorgen und Ängste Ruhe und Zuversicht zu schenken. Immer wieder dankt sie ihm für seine gute Freundschaft, die ihr so viel bedeutet.
Doch eines Tages platzt Robin der Kragen: Dieses ständige Reden von "guter Freundschaft" kann er nicht länger ertragen! Merkt Lena denn gar nicht, dass er viel mehr für sie empfindet? Oder will sie es nur nicht merken, weil sie selbst ganz anders fühlt?

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Inhalt

Cover

Impressum

Nur ein guter Freund fürs Leben?

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: g-stockstudio / iStockphoto

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 9-783-7325-7872-6

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Nur ein guter Freund fürs Leben?

Plötzlich bot Robin ihr noch viel mehr an

Für Lena bricht eine Welt zusammen, als Dr. Stefan Frank ihr erklärt, zu welchem Ergebnis er und die Mediziner der Waldner-Klinik gekommen sind. Die junge Frau wird sich einer sehr schweren und gefährlichen Operation unterziehen müssen. Ob sie danach jemals wieder sie selbst sein wird, ist ungewiss.

Das alles trifft Lena in einer Zeit, in der sie sich gerade mit einem Taschenladen selbstständig gemacht hat. Selbst wenn alles gut gehen wird – wer soll sich solange um ihr Geschäft kümmern? Ihre Existenz wird sie also so oder so verlieren.

Als ihr guter Freund Robin ihr seine Hilfe anbietet, scheint er wie ein Rettungsanker in höchster Not zu sein. Er schafft es, Lena trotz aller Sorgen und Ängste Ruhe und Zuversicht zu schenken. Immer wieder dankt sie ihm für seine gute Freundschaft, die ihr so viel bedeutet.

Doch eines Tages platzt Robin der Kragen: Dieses ständige Reden von „guter Freundschaft“ kann er nicht länger ertragen! Merkt Lena denn gar nicht, dass er viel mehr für sie empfindet? Oder will sie es nur nicht merken, weil sie selbst ganz anders fühlt?

„Es sieht toll aus, Lena“, sagte Floriane Saal, nachdem sie das Schaufenster des kleinen Ladens in München-Schwabing ausgiebig studiert hatte. „Es wirkt edel, aber nicht abgehoben. Und du hast jeden Taschentyp ausgestellt. Das ist wichtig, damit deine zukünftigen Kundinnen sofort sehen, was du zu bieten hast.“

„Findest du? Ich bin mir so unsicher! Mal denke ich, ich stelle zu viel aus, dann finde ich wieder, ich sollte noch mehr zeigen“, erwiderte ihre Freundin Annalena Moormann unschlüssig.

„Es ist genau richtig so! Ich bin schließlich eine Frau, die gerne Taschen kauft, also weiß ich, was mich anspricht – und ich glaube schon, dass ich in der Hinsicht typisch bin.“

Annalena legte ihr einen Arm um die Schultern.

„Danke, dass du mir Mut machst. Sonst bin ich ja nicht gerade ängstlich, aber jetzt habe ich doch etwas weiche Knie, muss ich sagen. Wenn das hier ein Flop wird …“

„Von Flop will ich nichts hören. Das hier ist auch mein Baby, vergiss das nicht!“

Floriane war Bankkauffrau, so hatten sich die beiden jungen Frauen kennengelernt und sich dann auch privat angefreundet. Annalena war auf der Suche nach einem Laden in Schwabing gewesen – und nach einem Kredit für den Start. Sie hatte beides bekommen.

Für den Kredit hatte ihr Bankberater sich stark gemacht, den Laden hatte sie durch Floriane gefunden, die in der Immobilienabteilung ihrer Bank arbeitete.

„Ich vergesse es bestimmt nicht, und ich werde dir ewig dankbar dafür sein, dass du dich so reingehängt und diesen Laden für mich ausfindig gemacht hast.“

Es war ein ziemlich heruntergekommenes kleines Geschäft gewesen, das Annalena in wochenlanger Arbeit selbst renoviert hatte. Nur Elektroarbeiten und Installationen hatte sie von Handwerkern ausführen lassen und sich außerdem ein neues, prächtiges Schaufenster geleistet – die größte Investition. Aber all das hatte sich gelohnt. Der kleine Laden war ein richtiges Schmuckstück geworden.

„Lass uns reingehen und den Sekt trinken“, schlug Floriane vor. „Die Eröffnung muss gefeiert werden.“

„Sie ist doch erst morgen. Bringt das nicht Unglück, wenn man vorher feiert?“

„Ach was, das gilt nur für Glückwünsche zum Geburtstag – und auch nur, wenn man abergläubisch ist. Und das sind wir schließlich nicht, oder?“

„Selbst da bin ich mir nicht sicher. Eigentlich weiß ich im Moment gar nichts mehr mit Bestimmtheit.“

„Das ist normal“, behauptete Floriane unbekümmert. „Du hast den Sprung ins kalte Wasser gewagt, und jetzt weißt du nicht, ob du ihn überlebst. Natürlich bist du da unsicher. Ich finde, das ist eine super-spannende Situation.“

Annalena musste lachen.

„Das sagst ausgerechnet du! Wenn du meine Geschäftseröffnung so super-spannend findest, wieso hast du selbst dich denn dann für einen sicheren Job entschieden, den du aller Voraussicht nach bis ans Ende deines Berufslebens ausüben wirst?“

„Weil ich mich kenne“, erwiderte Floriane gelassen, während sie mit geübten Griffen die kleine Sektflasche öffnete und sich daranmachte, die beiden bereitgestellten Gläser zu füllen.

„Für mich nicht so viel“, bat Annalena. „Ich kriege neuerdings leicht Kopfschmerzen.“

„Von Sekt?“, fragte Floriane ungläubig.

„Ich weiß es nicht genau, also bin ich lieber vorsichtig.“

„Ganz, wie du willst“, meinte Floriane, goss ihr eigenes Glas randvoll und füllte das andere nur halb. „Bitte sehr.“

Sie stießen an.

Danach nahm Floriane den Gesprächsfaden wiederauf.

„Ich brauche Sicherheit. Das liegt daran, dass meine Eltern ja auch ein Geschäft haben und dass sie, als Robin und ich Kinder waren, pleitegegangen sind. Wir beide werden das nie vergessen. Ein Großkunde bezahlte nicht und bezahlte nicht, bis meine Eltern am Ende waren. Der Großkunde allerdings auch, aber das hat uns nicht getröstet.“

Sie seufzte.

„Wir hatten ein paar Jahre lang sehr, sehr wenig Geld. Aber meine Eltern wollten nicht aufgeben. Sie haben dann alles auf eine Karte gesetzt und ein neues Geschäft eröffnet – wieder Elektroartikel. Und es läuft bis heute, weil sie viel vorsichtiger geworden sind.“

Sie prostete Annalena zu und trank einen Schluck.

„Und weil sie jetzt ein Tochter haben, die bei einer Bank arbeitet und ihnen gute Tipps geben kann. Auf dich und dein Geschäft, Lena!“

„Danke“, murmelte Annalena. „Wieso hast du mir diese Geschichte nicht schon früher erzählt?

„Ich wollte dir keine Angst machen. Und so lange kennen wir uns schließlich noch nicht.“

„Auch wieder wahr. Und dein Bruder? Ist der auch so auf Sicherheit bedacht wie du?“

Floriane musste lachen.

„Im Gegenteil. Er ist künstlerisch begabt, wie du. Mir geht das ja völlig ab, aber das kommt meinem Sicherheitsbedürfnis sehr entgegen. Ich glaube, wenn man eine künstlerische Ader hat, kann man sich allzu viel Angst schlicht nicht leisten.“

„Was macht er denn, dein Bruder?“

„Er zeichnet Comics, und er hat viel Talent, finde ich. Das sage ich nicht, weil er mein Bruder ist, ehrlich! Aber es ist schwer, sich auf dem Gebiet durchzusetzen. Man braucht Glück, schätze ich.“

„Das ist bei den Handtaschen genauso, meinst du nicht?“

„Die haben aber auch noch einen praktischen Nutzen, also denke ich, wenn sich erst einmal herumspricht, wie gut durchdacht, praktisch und schön deine Modelle sind, wirst du Erfolg haben. Bei Robin ist das anders. Comics braucht niemand. Man mag sie, oder man mag sie nicht. Das ist wie bei Literatur, Kunst, Musik.“

„Du meinst, für ihn ist es noch schwerer als für mich, sich durchzusetzen?“

„Ja, das glaube ich schon.“ Nachdenklich sah sich Floriane im Laden um. „Du brauchst noch Kleinigkeiten“, sagte sie.

„Kleinigkeiten?“

„Ja. Kleinigkeiten aus Leder, die nicht so teuer sind wie Taschen. Damit lockt man Leute in Geschäfte. Portemonnaies, zum Beispiel. Oder Geldbeutel nur für Kleingeld. Von mir aus auch Gürtel, wenn sie etwas Besonderes sind.“

„Gute Portemonnaies zu machen, ist eine Herausforderung“, erwiderte Annalena. „Gürtel habe ich schon gemacht, weil ich dazu ein paar Ideen hatte, aber an Geldbörsen bin ich gescheitert. Und wenn sie gut sind, sind sie auch nicht mehr preiswert.“

„Dann überleg dir etwas anderes, aber denk an meine Worte: Du brauchst Kleinigkeiten, um die Leute erst einmal in den Laden zu locken. Wie sieht es denn mit Brieftaschen aus?“

„Die braucht heute kaum noch jemand. Aber Hüllen für Smartphones, die würden mich schon reizen.“

„Oder für Tablets und Laptops. Außerdem Tragetaschen für Laptops. Du glaubst nicht, wie hässlich die meisten sind. Ich habe bis jetzt noch keine gefunden, die mir auch nur halbwegs gefällt.“

Annalena lächelte und verschwand in einem Raum hinter dem Laden. Sie kam mit einem flachen Paket zurück, das sie in hübsches Seidenpapier eingeschlagen hatte.

„Hier, bitte sehr. Mein Dank an dich für die Mühe, die du dir für mich gegeben hast.“

„Hör mal, das ist mein Job!“

„Du hast viel mehr getan, als du hättest tun müssen, und das weißt du auch.“

„Weil ich dich mag und weil wir Freundinnen geworden sind. Du bist die erste Kundin, mit der ich mich angefreundet habe.“

„Ist das überhaupt erlaubt?“

„Ich wüsste nicht, was dagegenspräche. Ich verschaffe dir ja keine unzulässigen Vorteile. Außerdem habe ich mit der Kreditvergabe nichts zu tun; das wäre vielleicht etwas anderes.“ Floriane betrachtete das Paket in ihren Händen. „Du sollst mir nichts schenken!“

„Das möchte ich aber. Es war mir ein Bedürfnis – und ich hatte viel Spaß beim Entwerfen und auch bei der Anfertigung.“

Floriane entfernte das Seidenpapier und hielt gleich darauf eine fein gearbeitete knallrote Laptoptasche in der Hand.

„Das glaube ich jetzt nicht!“, rief sie. „Das ist genau das Rot, nach dem ich gesucht habe.“

„Ich weiß, deshalb habe ich das Leder sofort gekauft, als ich es sah. Es passt perfekt zu deinen Sachen.“

Rot in allen Schattierungen war Florianes Lieblingsfarbe. Sie trug ihre fast schwarzen Haare ziemlich kurz, was ihr sehr gut stand. Auch ihre Augen waren dunkel. Im Sommer wurde sie schnell braun, auch wenn sie sich kaum der Sonne aussetzte. Kräftige Farben standen ihr gut, am besten tatsächlich rot.

Selbst in der Bank mogelte sie meistens etwas Rotes in ihre Kleidung, obwohl sie dort fast immer strenge Kostüme mit weißen Blusen trug. Aber gegen ein rotes Einstecktuch hatte noch niemand etwas gesagt, im Gegenteil.

Sie umarmte Annalena gerührt und dankte ihr, nachdem sie die Innenausstattung gebührend bewundert hatte.

„Alle werden mich darum beneiden!“

„Und dich hoffentlich fragen, wo man so etwas kaufen kann.“

Floriane sah sich um.

„Aber ich sehe sonst keine Laptoptaschen hier!“

„Ein paar habe ich aber“, antwortete Annalena lächelnd. „Ich wollte nur nicht, dass du sie siehst, bevor ich dir dein Geschenk überreicht hatte.“

Sie freute sich über Florianes Freude. Als ihr Blick in einen der Spiegel fiel, die sie im Laden aufgehängt hatte, fragte sie sich wieder einmal, wieso ausgerechnet sie beide Freundinnen geworden waren.

Unterschiedlicher konnten zwei Menschen kaum sein. Das fing schon mit dem Aussehen an – sie selbst war fast einen Kopf größer als Floriane, dazu der ‚nordische Typ‘: blond, blauäugig, langbeinig – und setzte sich bei den Charaktereigenschaften fort. Floriane konnte rechnen, sie hatte einen klaren, analytischen Verstand, sie neigte nicht zu romantischen Träumen.

Sie selbst dagegen war ein wenig versponnen und liebte es, stundenlang Modelle zu zeichnen, die sie vielleicht niemals herstellen würde. Sie verlor sich gerne in ihren Fantasien. Bei der Planung ihres Geschäfts wäre sie ohne professionelle Hilfe verloren gewesen.

Sie konnte durchaus mit wenig Geld auskommen, aber es überforderte sie, einen „Businessplan“, wie das heute hieß, zu erstellen. Erst durch Floriane hatte sie begriffen, dass Rechnen dazugehörte, wenn sie überleben wollte. Allein mit kreativen Ideen war es nicht getan.

Die bimmelnde Türglocke riss sie aus ihren Gedanken. Ein junger Mann kam herein: kurzer schwarzer Bart, kurze ebenfalls schwarze Haare, dunkle Augen. Er sah, fand Annalena, ihrer Freundin ein wenig ähnlich.

Kaum hatte sie das gedacht, als Floriane einen schrillen Schrei ausstieß. Im nächsten Moment stürzte sie dem jungen Mann, der noch an der Tür stand, entgegen.

„Robin!“, rief sie. „Und ich dachte schon, du hättest es vergessen!“

Mit strahlendem Gesicht drehte sie sich zu Annalena um.

„Das ist mein Bruder!“, erklärte sie. „Robin, das ist Lena.“

„Freut mich, dich kennenzulernen, Lena. Flo hat mir schon viel von dir erzählt.“

„Also, ich wusste, dass sie einen Bruder hat, aber dass du Comics zeichnest, hat sie mir eben erst verraten.“

„So wichtig ist das ja auch nicht. Toller Laden, übrigens. Macht richtig was her und sticht auch aus der Masse der anderen Geschäfte hier deutlich heraus.“

„Ja, nicht?“ Floriane füllte ein weiteres Sektglas. „Hier, bitte sehr, du darfst mit uns anstoßen.“

„Vielen Dank.“ Er stieß zuerst mit Annalena an. „Auf deinen Erfolg. Ich hoffe, du schaffst es. Wir Künstler müssen zusammenhalten.“

„Dann wünsche ich dir das Gleiche“, erwiderte sie. „Kannst du von deiner Arbeit leben?“

„Wenn das Geld allzu knapp wird, suche ich mir für ein paar Monate einen Job“, erwiderte er gelassen. „Im Augenblick gebe ich Kunstunterricht – nur ein paar Stunden pro Woche, aber das hilft mir sehr. Es ist eine Art Grundeinkommen. Außerdem habe ich gerade ein paar Sachen verkaufen können. Es sah schon mal schlechter aus für mich. Ich bin nicht so ängstlich auf Sicherheit bedacht wie Flo.“

Er warf seiner Schwester einen liebevollen Blick zu.

„Ich kann nichts außer dem, was ich hier mache“, sagte Annalena. „Kunstunterricht könnte ich niemals geben.“

„Ach, man kann viel mehr, als man denkt, wenn es wirklich hart auf hart kommt“, erwiderte Robin. „Ich habe auch schon geputzt, und das war nicht mein schlechtester Job! Ich lebe jetzt schon ein paar Jahre mit ziemlich wenig Geld, und ich muss sagen, dass mir eigentlich nichts fehlt.“

Er lächelte.

„Ich habe keine nervenden Vorgesetzten und Kollegen, ich muss morgens nicht stundenlang im Berufsverkehr im Stau stehen oder mich in überfüllte Busse und Bahnen quetschen, ich darf mich ausschließlich mit dem beschäftigen, was mich interessiert, und ich bin gesund. Da halte ich ein paar Geldsorgen ab und zu schon aus.“

„Das sagst du jetzt!“, konterte Floriane. „Aber irgendwann bist du nicht mehr jung und gesund und willst vielleicht eine Familie gründen – aber du hast kein Einkommen. Was machst du dann?“

„Das sehe ich, wenn es so weit ist. Noch könnte ich jedenfalls durchaus einen Job als Lehrer bekommen, weil der Mangel so groß ist. Wenn ich weitgehend erfolglos bleibe, mache ich das wahrscheinlich. Ich bin ja nicht völlig weltfremd und denke, ich könnte noch mit siebzig das Leben führen, das ich jetzt führe.“

Annalena hörte den Geschwistern interessiert zu. Sie konnte beide verstehen, Floriane mit ihrem Sicherheitsbedürfnis und Robin mit seinem Freiheitsdrang. Sie hatte von beidem etwas, und noch war nicht klar, welche Seite am Ende den Sieg davontragen würde.

Sie blieben noch eine Weile im Laden und redeten. Dann schloss Annalena ab, und sie gingen zu dritt eine Pizza essen. Sie fand Robin nicht weniger sympathisch als seine Schwester, und sie nahm es als gutes Omen, dass er der Erste gewesen war, der an diesem Nachmittag ihren Laden betreten hatte, auch wenn er nichts hatte kaufen wollen.