Dr. Stefan Frank 2527 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2527 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Alles ist gut, wenn wir zusammen sind

Arztroman um eine starke Liebe

Als Lavinia und Tobias ihren Angehörigen erklären, dass sie heiraten wollen, halten diese sie zunächst für verrückt. Die beiden sind doch noch so jung, und vor allem: Sie sind erst seit wenigen Monaten ein Paar! Doch Lavinia und Tobias sind sich ihrer Sache ganz sicher. Als sie sich kennengelernt haben, war ihnen sofort klar, dass sie zusammengehören. Zwischen ihnen passt einfach alles perfekt, sie haben die gleichen Träume, und sie lieben einander von ganzem Herzen. Möglichst bald wollen sie daher eine richtige Familie gründen.
Aber dann reißt ihre Glückssträhne mit einem Schlag ab: Dr. Frank diagnostiziert bei Lavinia eine erschreckende, lebensbedrohliche Krankheit. Und nicht nur das Leben der jungen Frau ist in Gefahr - es steht bald auch unabänderlich fest, dass sie niemals eigene Kinder haben wird.
Zunächst zieht es dem jungen Paar den Boden unter den Füßen weg. Alles, worauf sie gehofft hatten, scheint sich in Luft aufzulösen. Doch dann wird den beiden klar, dass ihnen das Wichtigste noch geblieben ist: ihre große Liebe zueinander. Gemeinsam wollten sie alle Krisen durchstehen. Aber gelingt dies auch in dieser schweren Situation?

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Seitenzahl: 118

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Inhalt

Cover

Impressum

Alles ist gut, wenn wir zusammen sind

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Ivanko80 / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-8957-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Alles ist gut, wenn wir zusammen sind

Arztroman um eine starke Liebe

Als Lavinia und Tobias ihren Angehörigen erklären, dass sie heiraten wollen, halten diese sie zunächst für verrückt. Die beiden sind doch noch so jung, und vor allem: Sie sind erst seit wenigen Monaten ein Paar!

Doch Lavinia und Tobias sind sich ihrer Sache ganz sicher. Als sie sich kennengelernt haben, war ihnen sofort klar, dass sie zusammengehören. Zwischen ihnen passt einfach alles perfekt, sie haben die gleichen Träume, und sie lieben einander von ganzem Herzen. Möglichst bald wollen sie daher eine richtige Familie gründen.

Aber dann reißt ihre Glückssträhne mit einem Schlag ab: Dr. Frank diagnostiziert bei Lavinia eine erschreckende, lebensbedrohliche Krankheit. Und nicht nur das Leben der jungen Frau ist in Gefahr – es steht bald auch unabänderlich fest, dass sie niemals eigene Kinder haben wird.

Zunächst zieht es dem jungen Paar den Boden unter den Füßen weg. Alles, worauf sie gehofft hatten, scheint sich in Luft aufzulösen. Doch dann wird den beiden klar, dass ihnen das Wichtigste noch geblieben ist: ihre große Liebe zueinander. Gemeinsam wollten sie alle Krisen durchstehen. Aber gelingt dies auch in dieser schweren Situation?

Der Mann, der den Wagen erst betrat, als der Zug bereits seit einigen Minuten fuhr, sah Lavinia an, lächelte breit und steuerte dann direkt auf sie zu. Er warf einen flüchtigen Blick auf die Anzeige über ihrem Sitz.

„Super“, sagte er. „Ist nicht reserviert. Glück gehabt.“

Lavinia, die sich bereits mit ihren Sachen auf dem Nachbarsitz breitgemacht hatte, nahm diese an sich und verstaute sie zu ihren Füßen. Eigentlich hatte sie ganz gern ihre Ruhe und auch ein bisschen Bewegungsfreiheit auf langen Zugfahrten, aber der Typ machte einen netten und verträglichen Eindruck. Außerdem stieg er ja vielleicht schon bald wieder aus.

Nachdem er sein Gepäck verstaut hatte, ließ er sich neben sie auf den Sitz fallen. Er war groß, schlank und sportlich angezogen. Und er hatte helle Augen zu seinen dunklen Haaren, das ergab einen interessanten Kontrast. Ohne Frage: Er sah gut aus.

„Du fährst also bis München“, stellte er fest. Natürlich, er hatte die Anzeige über ihrem Sitz gelesen. „Ich auch. Das ist ja eine lange Strecke, die wir miteinander aushalten müssen. Also, ich bin Tobias. Tobias Meyen. Ich habe mich in München auf eine Stelle als Erzieher beworben und sie bekommen. Neue Stadt, neues Leben – ich freue mich drauf.“

Als er seine kurze Rede beendet hatte, sah er sie auffordernd an. Er ging ja ganz schön ran! Aber er wirkte nicht aufdringlich, und so sah sie keinen Grund, ihn mit Nichtachtung zu strafen.

„Du meinst, jetzt bin ich an der Reihe?“, fragte sie.

„Was denn sonst?“

„Lavinia“, sagte sie. „Lavinia Berger.“

„Das klingt ja sehr exotisch.“

„Meine Mutter hat sich in den Namen verliebt, mein Vater hat keine Einwände erhoben, damit war die Entscheidung gefallen. Ich ziehe auch nach München, ich bin Zahnarzthelferin und dachte, ich muss mal raus aus Bremen. Da kenne ich jede Ecke, ich wollte eine Veränderung.“

Er strahlte sie an.

„Genau wie ich.“

Schon zehn Minuten später hatte Lavinia vergessen, dass sie eigentlich hatte lesen, Musik hören und Nachrichten schreiben wollen. Sie erzählte Tobias, dass sie das Gefühl gehabt hatte, in Bremen, in der Nähe ihrer Familie, nicht richtig erwachsen werden zu können, und er berichtete von ähnlichen Überlegungen.

Er erzählte ihr, dass er davon träumte, eines Tages seine eigene Kindertagesstätte zu leiten – aber zuerst musste er natürlich Erfahrungen sammeln. Sie gestand ihm, dass sie eigentlich lieber Hebamme geworden wäre und darüber nachdachte, vielleicht noch umzusatteln.

Ihr Musikgeschmack war ähnlich, sie hatten dieselben Lieblingsfilme, beide lasen gern Krimis, waren sportlich und legten Wert auf einen Kreis von Freundinnen und Freunden, in dem sie sich wohlfühlten.

„Das war am schwersten“, gestand Lavinia, „mich von meiner Bremer Clique zu trennen.“

„Für mich auch. Sie haben natürlich alle gesagt, dass sie mich in München besuchen kommen, aber das glaube ich erst, wenn sie es wahr machen. Aber ich habe immerhin eine Wohnung, wo auch Gäste übernachten können. Die Wohnung ist eigentlich zu groß für mich.“

Sie sah ihn ungläubig an.

„Du hast nicht nur eine Wohnung in München gefunden, sondern auch noch eine, die zu groß für dich ist? Willst du mich auf den Arm nehmen?“

„Ganz bestimmt nicht“, beteuerte er. „Ich habe sie ja nur bekommen, weil ein Freund meiner Eltern in München jemanden kennt, der einen kennt, der eine Wohnung zu vermieten hatte. So ungefähr jedenfalls. Also, irgendwie lief das über Beziehungen. Und da sie gerade noch bezahlbar war, habe ich sie genommen, obwohl es eine Dreizimmerwohnung ist, die auch noch eine richtige Wohnküche hat. Ich weiß auch nicht, irgendwie hatte ich das Gefühl, die Wohnung hat genau auf mich gewartet, jedenfalls habe ich sie mir angesehen und nur gedacht: Gut, sie ist zu groß, aber hier will ich wohnen. Die Leute im Haus sind total nett, und sie liegt günstig für mich.“

Er zuckte mit den Schultern.

„Ist natürlich Altbau, unrenoviertes Haus, vierter Stock ohne Aufzug, und nach vorne raus ist es auch nicht ganz leise, aber das war mir gleichgültig. Das Bad ist jetzt nicht gerade erste Sahne, aber es ist alles drin, was ich brauche. Ein paar Freunde aus Bremen haben mir beim Renovieren geholfen, jetzt ist alles schön hell getüncht. Wir haben sogar die alten Holzdielen abgeschliffen. Sieht richtig klasse aus.“

„Und wo ist die Wohnung? In welchem Stadtteil?“

„Du machst jetzt schon den Eindruck, als würde der Neid dich gleich zerfressen. Achtung, das wird noch schlimmer: in Schwabing.“

„Na, das ist ja echt ein verrückter Zufall“, stellte Lavinia fest. „Ich werde auch in Schwabing wohnen, aber so eine schöne Geschichte wie du kann ich nicht erzählen. Ich war froh, dass ich ein möbliertes Zimmer bei einem älteren Ehepaar gefunden habe, das kann ich wenigstens halbwegs bezahlen. Ich will da nicht lange bleiben, das weiß ich jetzt schon, aber ich dachte mir, ich muss erst einmal eine Bleibe haben. Wenn ich vor Ort bin, finde ich bestimmt leichter etwas.“

„Zieh doch zu mir“, schlug Tobias vor. „Wir können eine Wohngemeinschaft gründen. Ich habe ja sowieso ein Zimmer zu viel. Ich würde Miete sparen, und du hättest eine tolle Unterkunft.“

„Und du kein Gästezimmer mehr.“

„Auch wieder wahr, aber es bliebe ja immer noch das Sofa im Wohnzimmer. Also, was meinst du?“

„Dein Vermieter wäre aber vielleicht nicht einverstanden.“

„Ich könnte ihn fragen, er ist ein ziemlich umgänglicher Typ.“

„Ich finde, wir sollten uns ein bisschen besser kennen, bevor wir uns entschließen, eine Zweier-WG zu gründen. Vielleicht bist du ein ganz schrecklicher Mensch.“

Er lachte vergnügt.

„Bin ich nicht!“

„Lass mal, für den Anfang ist mein Zimmer schon in Ordnung, aber vielleicht, wenn wir uns besser kennen, komme ich auf dein Angebot zurück.“

„Ich frage den Vermieter schon mal – vorsorglich“, erwiderte Tobias. „Du wirst sehen: Ich habe dir soeben ein Angebot gemacht, das du eigentlich nicht ablehnen kannst. Es wäre für uns beide nur von Vorteil.“ Als er ihr Gesicht sah, schob er schnell noch eine Erklärung hinterher. „Rein finanziell gesehen, meine ich.“

„Ein bisschen verrückt bist du schon, oder?“

Er lächelte unergründlich.

„Normalerweise nicht“, erwiderte er, wobei er ihr einen Blick zuwarf, der dafür sorgte, dass ihr Herz einen aufgeregten kleinen Hüpfer machte.

Später teilten sie ihren Proviant miteinander, und irgendwann döste Lavinia für eine halbe Stunde ein. Als sie aufwachte, stellte sie fest, dass ihr Kopf an Tobias‘ Schulter ruhte. Er saß völlig verkrampft da. Als sie sich aufrichtete, tat er es auch und bewegte dabei seinen Arm hin und her.

„Eingeschlafen“, erklärte er, „genau wie du.“

„Wieso hast du mich nicht geweckt? Du musst doch nicht meinetwegen in so einer unbequemen Position ausharren.“

„Wollte ich aber.“ Sein Lächeln blitzte wieder auf, aber es wirkte anders als zuvor.

Wieder machte ihr Herz einen kleinen Satz, und endlich begriff sie, was hier passierte, auf dieser langen Zugfahrt von Bremen nach München: Sie hatte sich in ihren Sitznachbarn verliebt. Und er sich in sie, daran konnte es keinen Zweifel geben.

Sie erwiderte sein Lächeln.

„Dann darfst du jetzt schlafen und dich an mich lehnen“, schlug sie vor.

Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er dieses Angebot annehmen würde, doch das tat er. Und es ging ihr wie ihm: Um nichts in der Welt hätte sie ihren Arm bewegt, damit er aufwachte und seinen Kopf von ihrer Schulter nahm. Er sollte genau dort bleiben, wo er war – eingeschlafener Arm hin oder her.

Er schlief, wie sie, etwa eine halbe Stunde, dann richtete er sich langsam auf.

„Hat gutgetan“, sagte er. „Essen wir heute Abend zusammen? Wir kaufen uns eine Pizza, und die essen wir dann in meiner noch ziemlich leeren Wohnung. Wie findest du das?“

„Wann kommen denn deine Möbel?“

„Morgen. Aber ich war schon zweimal mit einem Kumpel, der ein Auto hat, in München, da haben wir einen Haufen Kleinkram transportiert. Unter anderem meine schöne bequeme Luftmatratze, ein paar Klamotten und Küchensachen. Der wollte mich jetzt eigentlich auch nach München fahren, aber dann ist sein Auto kaputtgegangen, und ich habe mir ein Bahnticket gekauft. Zum Glück, denn sonst hätte ich dich nicht kennengelernt. Du brauchst ja scheinbar keinen Umzugswagen.“

„Ich hatte sowieso noch gar keine Möbel, also war das möblierte Zimmer schon praktisch.“

„Wie gesagt …“

„Ja, ich weiß. Das mit der Pizza ist okay.“

„Fein, dann weißt du auch gleich, wohin du ziehst – demnächst, wenn wir uns besser kennen.“

Er tat so, als wäre alles schon beschlossene Sache. Aber irgendwie gefiel ihr das, und so widersprach sie nicht.

***

„Schätzchen“, sagte Alma Spohr zu ihrer Enkelin Lea Vester, „es geht nicht. Du siehst es doch selbst. Ich bin krank, und ich werde nicht wieder gesund, im Gegenteil. Es wird mir im Laufe der Zeit immer schlechter gehen. So ist das bei Parkinson. Und ich habe noch Glück, mein Zustand ist jetzt relativ lange stabil geblieben, aber das kann sich jederzeit ändern. Ich kann nicht für ein zehnjähriges Mädchen und einen siebenjährigen Jungen sorgen, so gern ich es tun würde. Ich kann einfach nicht.“

Sie hatte selbst Tränen in den Augen, als sie das sagte, bei Lea waren die Tränen schon früher geflossen.

„Ich will nicht zurück zu Tante Tanja“, sagte sie schluchzend, „und Max will auch nicht bei ihr bleiben. Sie mag uns nicht, Omi!“

Falsch waren diese Worte nicht, aber man konnte sie auch nicht richtig nennen, und so widersprach Alma pflichtbewusst.

„Natürlich mag sie euch, sie hat sich ihr Leben nur anders vorgestellt, und jetzt fällt es ihr schwer, sich umzustellen. Es gibt niemanden außer ihr, Lea, bei dem ihr bleiben könnt. Ihr kämt sonst in ein Heim, oder ihr würdet in getrennten Pflegefamilien untergebracht. Darüber haben wir doch schon gesprochen.“

Lea schluchzte weiter. Sie war ein kluges Mädchen, sehr fantasievoll und musisch begabt. Wie ihre Mutter, dachte Alma traurig.

„Sie ist immer so streng, Omi, und dann sagt sie, dass wir verwöhnt sind und erst einmal lernen müssen, wie es im Leben zugeht. Aber das wissen wir doch, wir sind überhaupt nicht verwöhnt!“

Almas Herz wurde noch schwerer. Ja, das sah Tanja durchaus ähnlich, solche Sätze zu zwei traurigen, verwirrten Kindern zu sagen. Wäre sie selbst doch nur gesund genug, um Lea und Max bei sich aufzunehmen, das hätte so vieles erleichtert! Aber so saß sie an manchem Abend in ihrem Sessel und fragte sich, womit sie es verdient hatte, gleich von mehreren schlimmen Schicksalsschlägen heimgesucht zu werden.

Als es klingelte, verstummte Lea.

Alma erhob sich ein wenig mühsam. Sie war froh, dass sie noch einigermaßen gut laufen konnte, obwohl sie merkte, dass ihre Schritte kleiner wurden und sie sich öfter unsicher fühlte. Aber Herr Dr. Frank hatte sie ermuntert, weiterhin in Maßen Sport zu treiben und sich auf jeden Fall zu bewegen.

Noch schaffte sie es, mit der Bahn zu ihm nach Grünwald zu fahren, wo er seine Praxis hatte, aber sie wusste, wenn sie das nicht mehr konnte, würde er zu ihr nach Hause kommen, um sie zu betreuen. Er fuhr ohnehin jeden Tag nach Schwabing in die Waldner-Klinik, wo er Belegbetten hatte. Diese Gewissheit war eine große Beruhigung für sie.

Sie ging langsam zur Tür. Lea war auch aufgestanden und folgte ihr.

Als sie öffnete, stand der neue Mieter der gegenüberliegenden Wohnung vor ihr. Herr Meyen. Er war ihr von Anfang an sympathisch gewesen. Ein freundlicher, gut aussehender, umgänglicher Mann, der sich ihr sofort vorgestellt und ihr erzählt hatte, wie sehr er sich darauf freute, ab sofort in München zu wohnen. Erzieher war er von Beruf.

„Guten Abend, Frau Spohr“, grüßte er, „störe ich Sie? – Oh, Sie haben Besuch.“

Alma drehte sich um.

„Ja, das ist meine Enkelin Lea“, erklärte sie. „Sie ist übers Wochenende bei mir. Lea, das ist Herr Meyen, er zieht in die Wohnung gegenüber.“

„Hallo, Lea, du kannst Tobias zu mir sagen.“

Alma sah, dass ihm Leas rotgeweinte Augen nicht entgingen, aber er ließ sich davon nichts anmerken.

„Ich wollte fragen, ob Sie uns einen Flaschenöffner leihen können. Wir haben Pizza und eine Flasche Wein gekauft. Die hat einen Korkverschluss, darauf haben wir nicht geachtet.“

„Aber natürlich“, antwortete Alma. „Lea, du weißt doch, wo der Korkenzieher ist? Hol ihn doch bitte mal.“

Eine junge Frau erschien jetzt an der offenen Tür der anderen Wohnung und lächelte schüchtern.

„Guten Abend“, sagte sie.

Almas neuer Nachbar drehte sich zu ihr um.

„Komm näher, Lavinia“, sagte er. „Frau Spohr, das ist meine Freundin Lavinia Berger. Und dies ist Frau Spohr, meine Nachbarin.“ Lea kam mit dem Korkenzieher zurück. „Und das ist Lea“, setzte er hinzu, „Frau Spohrs Enkelin. Lea, das ist meine Freundin Lavinia.“

Es gefiel Alma, dass er Lea mit einbezog. Und sie fand, dass auch Lavinia Berger einen sympathischen Eindruck machte.

Die beiden öffneten die Weinflasche und gaben den Korkenzieher sofort zurück.

„Falls Sie sonst noch etwas brauchen, klingeln Sie ruhig“, bot Alma an. „Wir sind da, Lea und ich.“