Dr. Walldorf – Ein Landarzt aus Leidenschaft: Band 2: Rezepte gegen Eifersucht - Hans-Jürgen Raben - E-Book

Dr. Walldorf – Ein Landarzt aus Leidenschaft: Band 2: Rezepte gegen Eifersucht E-Book

Raben Hans-Jürgen

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Beschreibung

Doktor Alwin Walldorf hat sich seinen Traum von einer Praxis auf dem Land verwirklicht. Er ist ein Landarzt aus Leidenschaft, dem die Patienten bedingungslos vertrauen. Da schüttet so mach einer sein Herz bei ihm aus, denn er ist nicht nur für ihre Krankheiten da, sondern auch für viele Probleme des Alltags.
Und auch diesmal sind wieder sein Rat und seine Beobachtungsgabe gefragt, als eine junge Mutter mit dem Verhalten ihres kleinen Sohnes nicht klarkommt, ein Mann ohne erkennbare Gründe von einem Baugerüst stürzt und Susanne Schrader, seine Assistentin in der Praxis, wieder einmal ein Problem mit ihrem Freund hat, diesmal jedoch die Sache zu eskalieren scheint …

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Ähnliche


 

 

 

 

Lynda Lys / Hans-Jürgen Raben

 

 

Dr. Walldorf

Ein Landarzt aus Leidenschaft

 

Band 2

 

Rezepte gegen Eifersucht

 

 

 

 

Arztroman

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © by Stokkete 123rf Motiv – Steve Mayer, 2022 

Korrektorat/Lektorat: Kerstin Peschel

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die Handlungen dieser Geschichten sind frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.

 

Alle Rechte vorbehalten

 

 

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

Über die Autoren 

 

Das Buch

 

 

 

Doktor Alwin Walldorf hat sich seinen Traum von einer Praxis auf dem Land verwirklicht. Er ist ein Landarzt aus Leidenschaft, dem die Patienten bedingungslos vertrauen. Da schüttet so mach einer sein Herz bei ihm aus, denn er ist nicht nur für ihre Krankheiten da, sondern auch für viele Probleme des Alltags.

Und auch diesmal sind wieder sein Rat und seine Beobachtungsgabe gefragt, als eine junge Mutter mit dem Verhalten ihres kleinen Sohnes nicht klarkommt, ein Mann ohne erkennbare Gründe von einem Baugerüst stürzt und Susanne Schrader, seine Assistentin in der Praxis, wieder einmal ein Problem mit ihrem Freund hat, diesmal jedoch die Sache zu eskalieren scheint …

 

 

***

 

 

1. Kapitel

 

Ein Tag wie dieser war immer von freudiger Erwartung geprägt. Heute war das Richtfest für den ersten Bauabschnitt der neuen Sozialwohnungen geplant, die im Süden der Kleinstadt Bolzenhagen entstanden. Das Bauunternehmen Roller & Söhne hatte den Termin eingehalten, und die Verantwortlichen waren glücklich, dass damit nicht zuletzt die Kosten im Rahmen geblieben waren.

Bolzenhagen lag in Brandenburg, im sogenannten Speckgürtel Berlins. Es war ein ruhiges Städtchen, in dem es sich angenehm lebte. Viele der Einwohner waren hier geboren, und ihre Familien lebten schon lange hier. Bolzenhagen besaß durchaus eine lange Geschichte, auch wenn man es der Stadt nicht ansah.

Tobias Weiler, der Vorarbeiter, sah prüfend am Gerüst hinauf. An verschiedenen Stellen wurde noch gearbeitet. Schließlich fand ein Richtfest während der regulären Arbeitszeit statt, so war es seit alters her Brauch. Der Zimmermann würde den Richtkranz auf dem Dachfirst anbringen, der Bauherr würde seine Gäste begrüßen, und alle am Bau Beteiligten würden einen kräftigen Schluck zu sich nehmen. Richtfeste besaßen eine lange Tradition, und die Bauarbeiter hielten eisern daran fest.

Bis dahin müssten alle Vorbereitungen abgeschlossen sein. Schließlich würde der Bürgermeister die Hauptrede halten, da die Wohnungen im Auftrage der Stadt errichtet wurden. Im Stadtrat waren sich alle einig gewesen, dass bezahlbare Wohnungen zu den wichtigsten Anliegen der Stadtverwaltung gehörten.

Auch Tobias Weiler hatte inzwischen davon gehört, dass es anders hätte kommen können. Eine der schillerndsten Figuren Bolzenhagens, Werner Stoll, der Inhaber des Schrottplatzes am Rande der Stadt, hatte versucht, einem seiner Kumpels, einem Berliner Immobilienhai, das Geschäft mit dem Neubau zu vermitteln. Einige der Mitglieder des Stadtrates hatten den Braten jedoch gerochen und Stoll einen Strich durch die Rechnung gemacht, weil sie ahnten, dass anderenfalls die Kosten in die Höhe geschossen wären.

Doktor Alwin Walldorf, der beliebte Arzt, hatte als Mitglied des Stadtrates auch zu diesen Leuten gehört. Tobias Weiler lächelte. Seit der Arzt sich in Bolzenhagen niedergelassen hatte, waren sein Ansehen und seine Beliebtheit ständig gestiegen. Er hatte immer ein Ohr für die Sorgen seiner Mitmenschen, auch über das Medizinische hinaus. Weiler hatte selbst zu den Ersten gehört, die sich dem damals neuen Arzt anvertrauten, und er hatte es nie bereut. Walldorf kam auch lange nach dem Ende seiner Sprechstunde zu Hausbesuchen, wenn es nötig war. Das war heutzutage nicht mehr selbstverständlich.

Weilers Blick fiel auf den großen Sandhaufen unmittelbar vor dem Gerüst. Der sollte doch weg! Wo war nur dieser unzuverlässige Lehrling, dem er das aufgetragen hatte? Daneben stand auch immer noch der Betonmischer. Er würde ihn wohl selber wegfahren müssen, ehe die Ehrengäste ankamen. Denn im Moment stand er genau zwischen dem Rednerpult und dem Gerüst. Es wäre schon peinlich, wenn der Bürgermeister bei seiner Rede auf das Fahrzeug starren müsste.

Tobias Weiler sah in seiner unmittelbaren Umgebung niemanden, den er mit irgendeiner Arbeit betrauen konnte. Er fluchte leise und schwang sich hinter das Steuer des Betonmischers.

Ehe er den Zündschlüssel drehen konnte, hörte er einen dumpfen Aufschlag, dann Schreie aus verschiedenen Kehlen. Erschrocken blickte er aus dem Seitenfenster – und sah sofort, was geschehen war. Mit einem großen Satz sprang er aus der Fahrerkabine und lief die paar Schritte zu dem aufgeschütteten Sand hinüber.

Lang ausgestreckt, mit ausgebreiteten Armen lag einer der Bauarbeiter quer über dem Sandhaufen. Weiler sank mit beiden Beinen leicht in den weichen Untergrund ein und beugte sich zu dem Mann hinunter. Gert Blomkamp. Er war gelernter Maurer und erst mit dem Beginn der Bauarbeiten an den Sozialwohnungen eingestellt worden. Ein junger Mann von Ende zwanzig, fleißig, gut aussehend, vielleicht ein bisschen großspurig. Alles in allem aber eine gute Arbeitskraft.

Das alles schoss Weiler durch den Kopf, als er vorsichtig den Kopf des Mannes zur Seite drehte, da der mit dem Gesicht im Sand lag. Blomkamp atmete. Weiler wischte ihm den Sand vom Mund. Ein Hustenanfall, und sofort schoss eine kleine Sandfontäne heraus. Blomkamps Augen flatterten.

»Hörst du mich?«, fragte Weiler. Dann sah er am Gerüst nach oben. Dort war niemand zu sehen. Blomkamp musste gestürzt sein. Wie konnte das einem erfahrenen Bauarbeiter passieren? Das Gerüst war gut gesichert. Er selbst hatte alles überprüft und keine gefährlichen Abschnitte gefunden.

Nun war er froh, dass der Sandhaufen noch nicht beseitigt worden war. Ein Sturz auf den harten Boden wäre wohl nicht so glimpflich ausgegangen. Blomkamp versuchte, sich hochzustemmen.

»Was ist passiert?«, fragte er mit undeutlicher Stimme. Er bewegte Arme und Beine. Da kein Schmerzensschrei ertönte, nahm Weiler an, dass nichts gebrochen war. Rings um ihn hatten sich inzwischen die anderen Arbeiter versammelt. Auch der vermisste Lehrling stand da, die Hände in den Taschen und dümmlich grinsend. Innerlich war Weiler dankbar, dass er den Faulpelz nicht vorher gefunden hatte.

»Bist du abgestürzt?«, fragte er.

Blomkamp sah den Vorarbeiter mit trübem Blick an. Er hatte sich inzwischen zu einer sitzenden Position aufgerichtet. »Ich weiß nicht. Es ging alles so schnell. Ich habe den Halt verloren, und dann lag ich auch schon unten.«

»Du hast Glück gehabt. Der Sand ist schön trocken und weich. Du hättest dir alle Knochen brechen können.«

Blomkamp blickte sich verständnislos um, als schien er immer noch nicht begriffen zu haben, was mit ihm geschehen war.

»Wir werden dich in ein Krankenhaus bringen«, entschied Weiler.

Blomkamp schüttelte den Kopf. »Mir fehlt nichts«, brummte er. Er wollte aufstehen, doch er sackte gleich wieder zusammen, fasste sich an den Kopf und stöhnte. »Es sind nur Kopfschmerzen, und die Knochen tun mir weh.«

»Fasst mal mit an!«, brüllte Weiler zu seinen Arbeitern. »Wir schaffen ihn schnell ins Ärztehaus zu Doktor Walldorf. Das dauert nur ein paar Minuten. Bis der Krankenwagen hier ist, dauert es zu lange.«

Mit vereinten Kräften hievten mehrere Arbeiter ihren verletzten Kollegen hoch und schleppten ihn zu Weilers Auto.

»Vorsichtig!«, befahl Weiler. »Der Doktor wird entscheiden, ob der Mann in ein Krankenhaus muss, oder nicht.«

Er sah auf seine Uhr. Er würde zurück sein, ehe der Bürgermeister eintraf.

 

 

2. Kapitel

 

Es war mal wieder einer dieser Tage …

Doktor Alwin Waldorf seufzte und sah auf seinen Terminkalender. Am Nachmittag war nur wenig eingetragen. Doch das war am Vormittag auch so gewesen, und dennoch hatte sich das Wartezimmer gefüllt. Mit unangemeldeten Patienten. Er hatte anfangs versucht, seine Patienten an eine Terminvereinbarung zu gewöhnen, doch viele hielten sich nicht daran und saßen lieber im Wartezimmer. Walldorf hatte den Verdacht, dass sie die Gelegenheit nutzten, um mit Nachbarn zu tratschen oder einfach die neuen Zeitschriften zu lesen, die dort auslagen.

Seine Sprechstundenhilfe hatte zu den einzelnen Namen kurze Notizen gemacht, damit er wusste, um welche Beschwerden es jeweils ging.

Ein Junge, der von einem Baum gefallen war und dessen Mutter sich wegen der kleinen Prellung anstellte, als müsste ihr ungeschickter Sprössling sofort in den OP geschoben werden. Eine junge Mutter hatte sich die Hand an der heißen Herdplatte verbrannt, während sie ihr Baby auf dem anderen Arm hielt. Dann war da noch die ältere Dame, der überhaupt nichts fehlte, die aber so gern mit dem Doktor redete. Nun, auch dafür musste er Zeit erübrigen, das erwarteten die Patienten in einer Kleinstadt wie dieser von ihrem Arzt.

Roswitha Schäfer, seine Sprechstundenhilfe, die am Empfang saß, war heute ungewöhnlich schweigsam. Vielleicht hatte sie wieder Ärger mit ihrem halbwüchsigen Sohn …

Seine Assistentin Susanne Schrader, war mit verheulten Augen in die Praxis gekommen. Wahrscheinlich war der Grund ein Streit mit ihrem Freund. Wäre nicht das erste Mal gewesen. Sie war eine junge Frau von fünfundzwanzig Jahren und hatte noch viele Erfahrungen im Leben vor sich. Sie leistete gute Arbeit, doch Pünktlichkeit war nicht ihre Stärke. Auch ihre gelegentlichen schnippischen Bemerkungen waren nicht immer passend, doch Walldorf sah darüber hinweg, denn sie war die beste Assistentin, die er je hatte.

Auch seiner Frau war irgendetwas über die Leber gelaufen. Nun, das würde er am Abend erfahren. Sie hatten sich angewöhnt, jede Unstimmigkeit noch am gleichen Tag zu klären, und das hatte auch immer gut funktioniert. Dennoch hätte er gern gewusst, worum es ging.

Alwin Walldorf war in Bolzenhagen geboren worden, dann irgendwann weggezogen und schließlich hierher zurückgekehrt. Das war jetzt schon viele Jahre her, und er hatte es nie bereut, der Großstadt den Rücken gekehrt zu haben, als man ihm die Übernahme einer Praxis in Bolzenhagen angeboten hatte. Alfons Winkler, ein alter Freund und inzwischen Bürgermeister der Stadt, hatte ihn angerufen und ihm die neue Aufgabe schmackhaft gemacht. Er hatte nicht lange für seine Entscheidung gebraucht.

Walldorf war Arzt mit Leib und Seele, und seine zahlreichen Patienten schätzten seine Arbeit. Dabei war er nicht nur für ihre Krankheiten da, sondern auch für viele Probleme des Alltags.

Seine ärztliche Erfahrung hatte ihn zu einem guten Zuhörer gemacht. Schon einer seiner Professoren hatte ihm während seiner Ausbildung geraten, immer genau zuzuhören. Denn das würde bereits fünfzig Prozent der Diagnose bedeuten. Der Professor hatte recht behalten.

Doktor Walldorf war eine beeindruckende Gestalt, groß, mit breiten Schultern und stämmigen Beinen. Sein volles dunkles Haar war an den Schläfen ergraut, doch seine Augen blitzten immer noch wach und musterten neugierig die Welt um ihn herum. Er war ein freundlicher Mann, doch bei Ungerechtigkeit konnte er auch wütend werden

Mit seinen achtundfünfzig Jahren fühlte er sich jedenfalls jung genug, noch jahrelang für das medizinische Wohlergehen der Bolzenhagener zu sorgen. Da er Mitglied des Stadtrates war, sorgte er in dieser Position ebenfalls für die Stadt und ihre Bewohner.

Er hörte Lärm von draußen. Verschiedene Stimmen klangen aufgeregt durcheinander. Er verstand nicht, was gesagt wurde, ging um seinen Schreibtisch herum und öffnete die Tür zum Vorraum, in dem sich der Empfangstresen befand. Der Raum war voller Menschen.

Zwei kräftige Männer stützten einen dritten, dessen Gesicht schmerzverzerrt war. Ein vierter lehnte über dem Tresen und redete auf Roswitha Schäfer ein, die nicht zu Wort kam.

»Was ist hier los?«

Die kräftige Stimme Walldorfs brachte alle anderen zum Schweigen. Doch er brauchte keine Antwort, weil er sofort erkannte, dass hier seine Kenntnisse gefragt waren.

»Auf die Liege in meinem Zimmer!«, befahl er. »Vorsichtig!«

Die Dreiergruppe zwängte sich durch die Tür. Die beiden Männer in ihren Arbeitsklamotten betteten den offenbar Verletzten auf die Untersuchungsliege.

»Was ist mit ihm passiert?«, fragte er den vierten Mann, den er für den Wortführer hielt, und der schon bei ihm in Behandlung gewesen war, auch wenn er sich an den Namen nicht erinnern konnte.

»Tobias Weiler ist mein Name. Ich bin Vorarbeiter auf der Baustelle für die Sozialwohnungen. Und der Mann auf der Liege ist einer unserer Bauarbeiter, Gert Blomkamp. Er ist vom Gerüst gestürzt und zum Glück auf einen Sandhaufen gefallen.«

Walldorf nickte. Mehr brauchte er im Augenblick nicht zu wissen. Er beugte sich über die Liege.

»Können Sie mich verstehen?«

»Ja, Herr Doktor. Mir tun alle Knochen weh.«

»Bewegen Sie bitte Ihre Arme und Beine.«

Blomkamp schien dabei Schmerzen zu haben, doch nach einem Knochenbruch sah es nicht aus. Offene Wunden waren nicht zu entdecken. Aber mit starken Prellungen und möglicherweise einer Gehirnerschütterung war zu rechnen. Rasch überprüfte der Arzt einige Körperfunktionen, bevor er von der Liege zurücktrat.

Susanne Schrader war inzwischen aus dem Behandlungszimmer herübergekommen und starrte erschrocken auf den Verletzten.

»Bringen Sie Herrn Blomkamp bitte nach unten zu meinem Kollegen in die Röntgenpraxis. Wir brauchen vorsichtshalber Röntgenaufnahmen. Die Herren können Ihnen mit der Liege sicher helfen.«

Susanne klappte die Bremse an den Rollen der Liege hoch, und gemeinsam fuhren sie mit dem Fahrstuhl in die Röntgenpraxis, die sich im Erdgeschoss des Ärztehauses befand. Alle Ärzte kannten sich gut, waren teilweise sogar befreundet, und halfen sich gegenseitig. Viele Patienten wussten es zu schätzen, dass sie die meisten Arztbesuche in einem einzigen Gebäude erledigen konnten.

Alwin Walldorf setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch und bedeutete dem Vorarbeiter, sich ebenfalls zu setzen.

»Dann erzählen Sie mal, was genau geschehen ist, Herr Weiler.«

Der Vorarbeiter schilderte den Vorfall so, wie er ihn erlebt hatte.

»Ich kann mir nicht erklären, wieso er herabgestürzt ist«, schloss er. »Das Gerüst ist gut gesichert, und Blomkamp ist ein erfahrener Bauarbeiter.«

Er hob die Schultern und blickte Doktor Walldorf schuldbewusst an, als wäre er für den Sturz verantwortlich.

»Sie können doch nichts dafür«, beruhigte er Tobias Weiler. »Unfälle auf Baustellen sind nicht gerade selten.«

Sein Telefon klingelte. Er meldete sich und hörte eine ganze Weile zu, ohne etwas zu sagen. Weiler blickte indessen unauffällig auf seine Uhr. Wenn er die Ankunft der Ehrengäste des Richtfestes noch miterleben wollte, müsste er jetzt losfahren.

»Das sehe ich mir gleich selbst an«, sagte Doktor Walldorf mit ernster Stimme und legte auf.

»Alles in Ordnung mit meinem Kollegen?

---ENDE DER LESEPROBE---