Drachendetektiv Schuppe – Gefährliches Gemüse - Katja Brandis - E-Book

Drachendetektiv Schuppe – Gefährliches Gemüse E-Book

Katja Brandis

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Beschreibung

Vampir-Tomaten überfallen Wurmstedt - ein Fall für Drachendetektiv Schuppe!   Oh nein! Als im Laden von Hexe Gunilla ein Sack Reis umfällt, schwant Drachendetektiv Schuppe nichts Gutes. Denn eine alte Prophezeiung sagt, dass nun eine Plage über die Stadt kommen wird. Und tatsächlich: Plötzlich wird Wumstedt überrollt von haufenweise gefährlichem Gemüse! Bissige Tomaten, fiese Kürbisse und böse Karotten greifen die Einwohner an! Die Polizei ist machtlos, das Krankenhaus füllt sich - ganz klar, dies ist ein Fall für Schuppe und seine Freunde Kater Grauwacke und Elfe Jessamy! Auf der Suche nach dem Ursprung der Gemüseplage erwarten die drei unglaubliche Überraschungen ...  Die neue Kinderbuchreihe von Katja Brandis (»Woodwalkers« / »Seawalkers«) mit vielen Illustrationen von Fréderic Bertrand (»Bitte nicht öffnen!«). Fantastisch, witzig, superspannend und ein großer Lesespaß!  Alle Bände von Drachendetektiv Schuppe: Band 1: Chaos im Zauberwald Band 2: Gefährliches Gemüse Band 3: erscheint im Frühjahr 2023 Serie bei Antolin gelistet

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Katja Brandis

Drachendetektiv Schuppe

Gefährliches Gemüse

 

 

Mit Bildern von Fréderic Bertrand

 

 

Band 2

 

 

Über dieses Buch

 

 

Vampir-Tomaten überfallen Wurmstedt - ein Fall für Drachendetektiv Schuppe!  

Oh nein! Als im Laden von Hexe Gunilla ein Sack Reis umfällt, schwant Drachendetektiv Schuppe nichts Gutes. Denn eine alte Prophezeiung sagt, dass nun eine Plage über die Stadt kommen wird. Und tatsächlich: Plötzlich wird Wurmstedt überrollt von haufenweise gefährlichem Gemüse! Bissige Tomaten, fiese Kürbisse und böse Karotten greifen die Einwohner an! Die Polizei ist machtlos, das Krankenhaus füllt sich - ganz klar, dies ist ein Fall für Schuppe und seine Freunde Kater Grauwacke und Elfe Jessamy! Auf der Suche nach dem Ursprung der Gemüseplage erwarten die drei unglaubliche Überraschungen ... 

Fantastisch, witzig, superspannend und ein großer Lesespaß! 

 

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.fischerverlage.de/kinderbuch-jugendbuch

Biografie

 

 

Katja Brandis, geboren 1970, studierte Amerikanistik, Anglistik und Germanistik und arbeitete als Journalistin. Sie schreibt seit ihrer Kindheit und hat zahlreiche Geschichten, Romane und Sachbücher für junge Leser veröffentlicht, darunter die Bestsellerserien »Woodwalkers« und »Seawalkers«. Sie lebt mit Mann, Sohn und drei Katzen in der Nähe von München. www.katja-brandis.de

 

Weitere Informationen zum Kinder- und Jugendbuchprogramm der S. Fischer Verlage finden Sie unter www.fischerverlage.de

Für Cathy

Die Sache mit dem Sack

Es war ein Sommermorgen in Wurmstedt. Alle Vampire hatten sich zu einem Schläfchen im Dunkeln zurückgezogen. Die Zwerge hockten in ihren Gärten und sortierten die wertvollen und weniger wertvollen Steine, die sie aus ihren Bergwerken geholt hatten. Ein Troll brüllte ein bisschen herum und versuchte, einen Baum auszureißen. Und Drache Schuppe und Kater Grauwacke stellten fest, dass sie dringend mal wieder einkaufen mussten.

»Wir haben keinen Käse, keine Lavalimo, keinen Kürbisdünger und keine Katzenminze mehr«, sagte Schuppe. Konzentriert durchwühlte er das Küchenregal in seiner Felsenhöhle, die ihm und Grauwacke als Heim und ihrem Team als Detektivzentrale diente. Sein Minivulkan grummelte leise dazu.

»Keine Katzenminze mehr? Geht gar nicht«, knurrte Grauwacke, sein Freund und Kollege. Er lag gerade entspannt auf einem Kissen im Bücherregal.

»Na dann los. Kommst du?«, sagte Schuppe.

Grauwacke streckte sich, gähnte und sprang auf den Boden.

Es war ein regnerischer Tag, deshalb warf sich Schuppe seinen Umhang über seine gepanzerten Drachenschultern. Obwohl er heiße Schaumbäder liebte, am liebsten mit seinem aufblasbaren Badedrachen und mit quietschgrünem Efeu-Badezusatz, mochte er Wasser von oben nicht besonders. Grauwacke konnte beides nicht ausstehen.

Als sie die Höhle verließen, musterte Schuppe die Kürbisse in seinem Garten und tätschelte stolz den allergrößten. »Ein echtes Prachtstück. Meinst du, damit gewinne ich den Kürbiswettbewerb?«

»Garantiert«, versicherte ihm Grauwacke. »Außer, Jessamy übt daran ihre Kampftritte. Mit Kürbissen in Stücken kann man nicht teilnehmen.«

Bei dem Gedanken daran, dass sein Kürbis zerdroschen werden könnte, sausten Schuppe unwillkürlich ein paar Funken durch die Nüstern. »Ich werde ihr einschärfen, dass sie woanders übt.«

Jessamy, eine Elfe, war das sportlichste Mitglied ihres Teams. Zwar hatten sie gerade keinen neuen Fall, aber heute Mittag hatten sie sich zum Vulkangrillen in der Detektivzentrale verabredet.

Es war nicht weit bis zu Gunillas Laden, und sie wurden fast nicht nass auf dem Weg. An der Ladentür hing ein großes Plakat mit Werbung für den Kürbiswettbewerb. Neugierig musterten sie es.

»Was passiert eigentlich, wenn jemand zu betrügen versucht und seinen Kürbis groß zaubert?«, fragte Grauwacke.

»Das traut sich keiner.« Schuppes grüner Krallenfinger zeigte auf das Kleingedruckte unten auf dem Plakat. »Wer das macht, wird für eine Woche in einen Baum verwandelt.«

In Gunillas Laden war schon eine Menge los. Ein Elf kaufte eine neue magische Flöte, ein Zauberer ließ sich zu Hüten beraten, und ein dunkelblauer Drache kaufte gleich zehn Liter Mundwasser. Gunilla – eine nicht gerade dünne Hexe, die stolz darauf war, täglich die Frisur zu wechseln – wuselte umher, um allen zu helfen und zwischendurch zu kassieren.

Gerade wollte Schuppe seine Bestellung aufgeben, da ging ein Raunen durch die Kundschaft. Schuppe fuhr herum … und pupste vor Schreck.

Der große, offene Sack Reis, der mitten im Laden stand, neigte sich zur Seite. Erst langsam, dann immer schneller gab er der Schwerkraft nach. Schließlich prallte er mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden, und eine hellbraune Flutwelle ergoss sich daraus über den Fußboden.

Wie erstarrt blickten Gunilla, Schuppe und Grauwacke darauf herab. Der blaue Drache ließ das Mundwasser fallen, der Zauberer stieß einen Schrei aus, und der Elf rettete sich mit einem Sprung zwischen die Dachbalken des Ladens.

Denn das war nicht irgendein Sack Reis. Er hatte ein düsteres Geheimnis. Vor wenigen Wochen erst hatte ein durchreisender, mächtiger Magier vorhergesagt, dass eine Plage über die Stadt kommen würde, wenn dieser Sack umfiel.

Die Hexe Gunilla war die Erste, die den Schock überwand. »Vielleicht … vielleicht passiert auch gar nichts«, sagte sie.

Aber es passierte jetzt schon was.

»Hilfe! Hilft mir mal jemand!«, motzte der Zauberer, der mit dem Kopf in einem zu großen Hut stecken geblieben war und im Laden herumtaumelte. Gerade näherte er sich einer kunstvoll aufgeschichteten Pyramide aus Zuckerkristallen.

»Neeein!«, schrie Gunilla. Sie warf sich in seine Richtung, wobei sie ungefähr dreißig Packungen grüne und blaue Nudeln zu Boden riss.

Im letzten Moment schlug Grauwacke die Krallen in den Saum des Zauberergewandes und brachte dessen Besitzer damit zum Stillstand. Mit einem »Der steht Ihnen sowieso nicht« rupfte Gunilla ihrem Kunden den Hut vom Kopf.

Der Zauberer wirkte ein bisschen eingeschnappt. »Hab ich mir fast gedacht! Und was den Sack angeht – wieso warten wir nicht einfach ab, was geschieht?«

»Ich hab gehört, dass immer eintrifft, was dieser Kerl vorhersagt – ihr wisst schon, dieser Bursche auf Durchreise«, sagte der Elf von oben herab. Schuppe vermutete, dass er hauptsächlich deshalb zwischen die Dachbalken geflohen war, weil er keine Mundwasserflecken auf seinen schicken Schuhen wollte.

»Komm, wir gehen – hier stinkt’s«, meinte Grauwacke, hielt sich eine Pfote über die Nase und versuchte, Schuppe mit der anderen Pfote aus dem Laden zu ziehen. Doch Schuppe mochte Gunilla, deshalb half er ihr noch, den Brei aus Reis und Mundwasser aufzuwischen. Es gab Leute, die einen Sauberzauber beherrschten, aber die betrieben meist ein Reinigungsunternehmen.

Was würde nun passieren? Welche Katastrophe würde Wurmstedt treffen?

Schneller, als sie erwartet hatten, bekamen sie die Antwort – schon auf dem Rückweg vom Laden. Grauwacke bemerkte sie als Erster, die kleine, rote Tomate, die sich sehr seltsam verhielt. Sie dachte gar nicht daran, an einer Pflanze zu hängen oder irgendwo herumzuliegen. Stattdessen hüpfte sie über die Straße.

»Was zum räudigen Kobold soll das denn?«, fragte Grauwacke.

Schuppe war nicht ganz sicher, ob er die Tomate meinte oder die Hexe, die sie mit einem Küchenmesser verfolgte.

»Du wirst sehen, ich werd’s noch schaffen, aus dir Salat zu machen«, rief die Hexe dabei. »Halt an, du verdammtes Ding!«

Schuppe konnte die Tomate irgendwie verstehen. Doch auch er war irritiert, als die Tomate nicht einfach in einen Vorgarten sprang und verschwand, sondern sich einem ebenfalls vorbeigehenden, schwarz-silbern gekleideten Zauberer zuwandte. Moment mal, was machte das Ding jetzt?

»Aua«, brüllte der Zauberer und hielt sich den Knöchel mit einer etwas ungewöhnlich aussehenden Hand. »Sie hat mich gebissen!«

»Ernsthaft?«, fragte Schuppe und stellte fest, dass der Mann sechs Finger an jeder Hand hatte.

Grauwacke sagte nichts, er rannte los und begann die Tomate zu jagen. Sie schien die Gefahr zu erkennen und hüpfte im Zickzack weg. Der Kater schoss hinterher. Doch als er nur noch eine Pfotenlänge von der Tomate entfernt war, wandte sie sich um und griff ihn an.

»He!«, fauchte Grauwacke und sprang senkrecht hoch. Damit hatte die Tomate anscheinend nicht gerechnet, denn sie rollte durch ihren eigenen Schwung unter ihm hindurch.

Schuppes Freund stürzte sich auf sie, packte sie mit den Zähnen am Stiel und hielt sie mit den Pfoten fest. »Hab dich«, nuschelte er mit vollem Maul.

»Gut gemacht, Kollege«, sagte Schuppe und nahm das Gemüse in Augenschein.

Die Tomate hatte keine Augen und keine Nase, aber kleine, spitze Zähnchen. Soweit er wusste, war das absolut untypisch für die meisten Tomatensorten. Selbst für die murmanischen Fleischtomaten, die angeblich irgendjemand in der Elfensiedlung züchtete.

»Moment«, sagte die Hexe Gunilla und kam mit einem kleinen Käfig herbeigeeilt. »Tu sie hier rein, Kater! Dann können wir sie beobachten.«

Grauwacke schubste die Tomate in den Käfig, und Gunilla schloss schnell das Gittertürchen.

»Ich fühle mich gar nicht gut«, meldete sich der Zauberer zu Wort. Er schwankte und hatte eine ungesunde Hautfarbe, irgendwie tomatig. Außerdem war seine Nasenspitze grünlich. »Könnte mich vielleicht jemand ins Krankenhaus bringen?«

Beunruhigt blickten Grauwacke und Schuppe sich an. War das etwa die Plage, die der umgekippte Sack angekündigt hatte?

»Machen wir«, sagte Schuppe, lud sich den Patienten auf die Schulter und marschierte los.

Tomatenopfer

Ratlos kratzte Jessamy sich am Kopf, so dass die Feder auf ihrem Hut wippte. Noch nie hatten Grauwacke und Schuppe sie zum Vulkangrillen eingeladen, das Ganze war eine neue Idee ihres Chefs.

»Weißt du, was man zu so was mitbringt?«, fragte sie den Baum, in den sich ihre Ururgroßtante verwandelt hatte, als sie richtig, richtig alt gewesen war.

Einer der Zweige deutete auf irgendwas.

»Etwas vom Komposthaufen?«, fragte Jessamy. »Stimmt, Schuppe isst manchmal seltsame Dinge …«

Ihre Ururgroßtante raschelte mit dem Laub und deutete mit zwei weiteren Zweigen auf etwas, das neben dem Komposthaufen wuchs.

»Ach so, du meinst die Zucker-Flauschbällchen. Ich dachte, von denen bekommt man blaue Zähne? Aber wen stört das schon.« Fröhlich pflückte Jessamy gleich ein paar Handvoll in einen Seidensack.

Der Baum warf einen Ast und ungefähr zwei Dutzend Blätter ab. Er wirkte irgendwie frustriert.

»Ja, ich weiß, schon blöd, wenn man nicht mehr sprechen kann.« Jessamy tätschelte ihm die Rinde. Dann fiel ihr auf, dass sich neben den Zucker-Flauschbällchen die gelb-roten Traumtomaten hochrankten. Sie hießen nicht so, weil sie traumhaft schmeckten, sondern weil man jedes Mal von ihnen träumte, nachdem man sie gegessen hatte.

»Alles klar«, sagte Jessamy und tätschelte ihrer Ururgroßtante den Stamm. »Ein Tomatensalat! Guter Tipp.«

Prima Gelegenheit, das Schwert auszuprobieren, das sie sich von der Belohnung für ihren letzten gelösten Fall gekauft hatte. Sie holte es, stellte eine Schüssel unter die Pflanze, pflückte eine Tomate und warf sie hoch. Mit einem Kampfschrei schwang sie das Schwert.

Drei oder vier Tomatenscheiben fielen in die Schüssel, die anderen daneben auf den Boden.

»Na also – so macht Kochen Spaß«, sagte Jessamy. Während ihre zahmen Sonnenvögel sie neugierig beobachteten, schnippte sie ein paar Erdkrümel von den Scheiben ab und warf sie zu den anderen in die Schüssel. Dann schleuderte sie mit einem breiten Grinsen die nächste Tomate hoch.

Ruck, zuck war der Salat fertig. Aber was waren das für komische Flecken auf ihrem Schwert? O nein, anscheinend war es allergisch gegen Tomaten!

Jessamy seufzte und pfefferte das Schwert zurück in ihre Hütte. Dann klemmte sie sich den Sack mit den blauen Flauschbällchen unter den Arm und nahm die Salatschüssel in beide Hände. Nichts wie los zu ihren Freunden und Kollegen! Sie war ein bisschen zu spät dran. Egal. Dann würde sie eben ein bisschen schneller gehen.

 

Es war gar nicht leicht, zum Krankenhaus durchzukommen. Ständig mussten sie angriffslustigen Tomaten ausweichen, von denen inzwischen einige mit gefletschten Zähnchen durch den Ort hoppelten. Schimpfend und um sich schlagend, versuchten die Bewohner von Wurmstedt, sie abzuwehren.

Mit zwei oder drei der Tomaten machte Schuppe kurzen Prozess, indem er auf sie drauftrat. Dann schaute er sich ohne Begeisterung an, was unter seiner Hinterpranke klebte. »Na toll – sie sind nicht nur gefährlich, sie machen auch eine Riesensauerei, wenn man sie zermatscht!«

Sein Freund schaute nur kurz hin, dann peilte er wieder voraus. »Wir sind nicht die Einzigen, die ins Krankenhaus wollen, Chef.«

Wie aufs Stichwort stöhnte der Zauberer, der über Schuppes Schulter hing. Sie marschierten schneller.

Das Krankenhaus von Wurmstedt war geformt wie ein großes, rotbraunes Herz, komplett mit Adern und Muskelfasern. Vor dem Eingang war ein Vordach, das von ausrangierten, weiß angemalten Krücken gehalten wurde. Es hatte sich schon eine Schlange gebildet, doch sie hatten Glück und kamen schnell dran.

»Name? Wohnort? Spezialgebiet?«, fragte eine weiß gekleidete Sekretärin mit Klemmbrett und Brille. Sie war eine Zwergin und ging Schuppe nur bis zum Knie.