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Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. Jonathan von Reessen klammerte sich am Geländer der Plattform fest, auf der er in luftiger Höhe stand, denn die Plattform befand sich oben auf einer Feuerwehrleiter. Würgend rang er nach Luft, sehen konnte er überhaupt nichts. Er schien inmitten einer riesigen Staubwolke zu schweben. Unten, wo sich Feuerwehr, Polizei, Sanitäter und die Angehörigen der im Gebäude Eingeschlossenen aufhielten, dazu natürlich etliche Neugierige, war es nach dem Einsturz eines weiteren Gebäudeteils der ohnehin schon halb zerstörten Fabrik zunächst totenstill gewesen, jetzt hörte er Schreie und Rufe. Er hatte die Orientierung verloren, wusste nicht, ob die Fabrik sich vor oder hinter ihm befand, und ganz plötzlich kam ihm die Erkenntnis, dass er dem Tod nur knapp entronnen war. Ihm wurde übel. Der Mann, der von unten aus dem Führerhaus die Leiter steuerte, musste unglaublich schnell reagiert und sie beim ersten Anzeichen eines weiteren Einsturzes vom Gebäude weggeschwenkt haben. Jetzt erinnerte er sich auch, dass Trümmer nicht nur haarscharf an ihm vorbei geflogen waren, sondern dass ihn auch etwas im Rücken und an einem Arm getroffen hatte. Was war das gewesen? Ein Eisenträger? Steine? Ein Dachbalken? Der Arm schmerzte, das hatte er bis jetzt kaum wahrgenommen, im Rücken spürte er nichts. Eine Stimme drang in sein Bewusstsein, eine Stimme, die er schon eine ganze Weile hörte, ohne zu begreifen, dass das Rufen ihm galt. »Jonathan! Verdammt, Jonathan, bist du okay?« Das war Klaus Heidenreich, der Chef der Feuerwehr. »Ja«, brüllte Jonathan nach unten, »alles in Ordnung, aber ich sehe nichts!« »Wir holen dich jetzt runter, halt dich fest.«
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Seitenzahl: 116
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Jonathan von Reessen klammerte sich am Geländer der Plattform fest, auf der er in luftiger Höhe stand, denn die Plattform befand sich oben auf einer Feuerwehrleiter. Würgend rang er nach Luft, sehen konnte er überhaupt nichts. Er schien inmitten einer riesigen Staubwolke zu schweben.
Unten, wo sich Feuerwehr, Polizei, Sanitäter und die Angehörigen der im Gebäude Eingeschlossenen aufhielten, dazu natürlich etliche Neugierige, war es nach dem Einsturz eines weiteren Gebäudeteils der ohnehin schon halb zerstörten Fabrik zunächst totenstill gewesen, jetzt hörte er Schreie und Rufe. Er hatte die Orientierung verloren, wusste nicht, ob die Fabrik sich vor oder hinter ihm befand, und ganz plötzlich kam ihm die Erkenntnis, dass er dem Tod nur knapp entronnen war. Ihm wurde übel.
Der Mann, der von unten aus dem Führerhaus die Leiter steuerte, musste unglaublich schnell reagiert und sie beim ersten Anzeichen eines weiteren Einsturzes vom Gebäude weggeschwenkt haben. Jetzt erinnerte er sich auch, dass Trümmer nicht nur haarscharf an ihm vorbei geflogen waren, sondern dass ihn auch etwas im Rücken und an einem Arm getroffen hatte. Was war das gewesen? Ein Eisenträger? Steine? Ein Dachbalken? Der Arm schmerzte, das hatte er bis jetzt kaum wahrgenommen, im Rücken spürte er nichts.
Eine Stimme drang in sein Bewusstsein, eine Stimme, die er schon eine ganze Weile hörte, ohne zu begreifen, dass das Rufen ihm galt. »Jonathan! Verdammt, Jonathan, bist du okay?«
Das war Klaus Heidenreich, der Chef der Feuerwehr. »Ja«, brüllte Jonathan nach unten, »alles in Ordnung, aber ich sehe nichts!«
»Wir holen dich jetzt runter, halt dich fest.«
»Nein! Lasst mich oben, ich will wissen, was mit den Leuten hier ist.«
Er bekam keine Antwort mehr, merkte aber, dass sie begannen, die Leiter einzufahren. Natürlich war das vernünftig, er hätte an Klaus’ Stelle genau so gehandelt, aber er fluchte trotzdem. Oben in der Fabrik befanden sich schließlich acht Personen, die auf ihre Rettung warteten, eine junge Frau und sieben Jugendliche. Er schrie: »Frau von Vehlen, können Sie mich hören?«
Falls sie ihm antwortete, so hörte er sie nicht. Er wusste ja nicht, wohin die Trümmer gefallen waren – vielleicht in den Raum, in dem die acht sich aufgehalten, wo sie darauf gewartet hatten, dass die Rettungskräfte sie herausholten, da sie es aus eigener Kraft nicht schaffen konnten.. Er durfte gar nicht daran denken, dass sie durch diesen neuerlichen Einsturz möglicherweise alle ums Leben gekommen waren. Er hatte ja schon mit Irina von Vehlen gesprochen, hatte ihr und ihren Schülerinnen und Schülern mit Hilfe einer langen Stange von der Plattform auf der Leiter aus Getränke, Essen und Decken gereicht.
Die Rettungskräfte hatten das Gebäude wegen der Einsturzgefahr nach den beiden Bombenexplosionen nicht betreten können, es war also klar gewesen, dass sie die Eingeschlossenen auch über die Leiter würden aus dem Gebäude holen müssen. Nur war eben auch das gefährlich, weil dauernd weitere Trümmer vom Dach zu fallen drohten, wie es jetzt ja auch geschehen war. Er konnte seine Leute dieser Gefahr nicht aussetzen, er musste es allein machen. Tat er es nicht, würden die acht Menschen im Gebäude nicht überleben – falls sie jetzt überhaupt noch am Leben waren. Er war nur noch etwa fünf Meter über dem Boden, als er die ersten Umrisse erkennen konnte. Die dichte Staubwolke, die noch eben alles eingehüllt hatte, verzog sich allmählich, wozu auch ein leichter Wind beitrug, der aufgekommen war.
Jonathan stieg ungelenk von der Plattform. Sein Arm schmerzte jetzt stärker, auch den Rücken spürte er plötzlich auf höchst unangenehme Weise.
Klaus Heidenreich erwartete ihn, er hatte natürlich bemerkt, wie vorsichtig Jonathan sich bewegte. »Du bist verletzt«, stellte er fest. »Lass dich sofort untersuchen.« Er winkte einen Sanitäter herbei.
»Nicht jetzt!«, wehrte Jonathan ab. »Wir haben keine Zeit zu verlieren, Klaus, die Lage für die Leute da oben wird immer gefährlicher, wir müssen sie da herausholen, bevor das ganze Gebäude in sich zusammenfällt.«
»Das machen wir auch, wenn da oben noch jemand am Leben ist«, erwiderte Klaus ruhig. »Noch wissen wir nichts darüber. Du lässt dich jetzt bitte untersuchen.«
Kriminalrat Overbeck trat zu ihnen. »Herr Heidenreich hat Recht«, sagte er. »Lassen Sie Ihre Verletzungen behandeln, Herr von Reessen, wir müssen uns ohnehin zuerst einen Überblick über die Lage verschaffen.«
Ein schmaler, hochgewachsener Mann trat zu ihnen, dessen ernstes Gesicht Jonathan bekannt vorkam, wenn ihm auch der Name nicht gleich einfiel. Flüchtig fragte er sich, wie der Mann hier hereingekommen war, der Hof war längst weiträumig abgesperrt, es war gefährlich, sich hier aufzuhalten, da jederzeit weitere Trümmer in den Hof fallen konnten. Auch die Rettungskräfte hielten einen Sicherheitsabstand zum Gebäude ein.
»Herr Overbeck«, sagte der Mann.
Der Kriminalrat drehte sich um. »Baron von Kant! Stellen Sie mir bitte keine Fragen, wir wissen selbst noch nichts. Aber wir tun, was wir können.«
»Das weiß ich. Können wir helfen? Gibt es etwas, das wir tun können?«
»Ja, bitte halten Sie sich zurück, damit helfen Sie uns am meisten. Die Einsatzkräfte sind hier, um die Eingeschlossenen zu befreien, und das versuchen sie. Sie brauchen ihre ganze Kraft und Konzentration für diese Aufgabe.«
Der Baron nickte nur und verließ mit gesenktem Kopf den abgesperrten Bereich, ohne ein weiteres Wort. Jonathan bewunderte ihn für seine Haltung, schließlich musste er um das Leben seiner Tochter bangen, die sich, zusammen mit den anderen, in dem vom Einsturz bedrohten Gebäude befand.
»Ich habe ihn nicht gleich erkannt«, sagte er. »Das war also Baron von Kant.«
»Ja«, bestätigte der Kriminalrat. »Ich habe Psychologen angefordert, damit sie die Familien der Eingeschlossenen betreuen, aber sie sind wohl noch nicht eingetroffen.«
»Komm schon, Jonathan«, drängte Klaus Heidenreich, und endlich gab Jonathan nach und folgte dem Sanitäter zu einem der bereitstehenden Rettungswagen.
Der Arzt, der ihn untersuchte, war in mittlerem Alter, er arbeitete gründlich. »Ich verbinde Ihren Arm, es ist nur eine Fleischwunde, die heilt schnell. Ihre Rückenschmerzen allerdings gefallen mit nicht, Sie müssten in die Röhre, damit wir das untersuchen können.«
»Nicht jetzt«, sagte Jonathan, »ich habe in den nächsten Stunden noch einiges zu tun.«
»Sie können sich nicht erinnern, was da passiert ist?«
»Etwas hat mich am Rücken getroffen, glaube ich, aber ich habe es in dem Moment kaum bemerkt«, erklärte Jonathan ungeduldig. »Das mit dem Arm auch nicht. Ich kann ja noch alles bewegen, also wird es schon nicht so schlimm sein.«
Er sah die Skepsis in den Augen des Arztes und fuhr fort: »Ich leite das Sonderkommando, Herr Doktor, ich kann jetzt nicht wegen ein paar Schmerzen die Verantwortung an jemanden anders abgeben.«
»Das könnten Sie sehr wohl, und ich rate Ihnen auch dringend, es zu tun.«
»Danke für Ihren Rat, aber ich kann ihm nicht folgen, tut mir leid. Ich habe mehr Erfahrung als mein Stellvertreter, und ich werde das hier zu Ende bringen. Danach gehe ich von mir aus in die Röhre, eher nicht. Sind wir jetzt endlich hier fertig?«
»Noch nicht ganz«, antwortete der Arzt und reichte ihm zwei Tabletten. »Nehmen Sie die, jetzt gleich. Danach werden Sie für ein paar Stunden schmerzfrei sein. Ich sage Ihnen dazu, dass das nicht ohne Risiko ist. Wenn man keine Schmerzen hat, übernimmt man sich leicht, das kann gefährlich sein, besonders, wenn man eine Rückenverletzung hat. Aber ohne die Tabletten werden Sie niemanden retten können, also…« Er stockte kurz, bevor er hinzusetzte: »Aber danach lassen Sie sich untersuchen. Versprechen Sie mir das.«
»Ich verspreche es. Danke.« Jonathan schluckte die Tabletten und spülte mit Wasser nach. Schon als er den Rettungswagen verließ, spürte er die Wirkung des Medikaments. Er musste daran denken, sich später noch einmal ausdrücklich bei dem Arzt zu bedanken.
Der Staub hatte sich jetzt völlig verzogen, so dass er ungehinderte Sicht hatte. Beim Blick nach oben stockte ihm der Atem. Dort, wo die acht Menschen eingeschlossen waren, war die Außenmauer zuvor noch einigermaßen intakt gewesen. Jetzt war sie zur Hälfte weggerissen, die Steine waren zum Teil nach außen, zum Teil aber auch nach innen gefallen. Irina von Vehlen und ihre Schützlinge hatten sich vorher etwa in die Mitte des Raumes zurückgezogen, weil es ihnen in der Nähe der zerstörten Fenster zu kalt geworden war. Man konnte nur hoffen, dass die Trümmer nicht bis in die Raummitte gefallen waren, sonst bestand definitiv keine Hoffnung auf Überlebende mehr.
Er hörte Geschrei hinter sich und drehte sich um.
»Fahren Sie mich mit der Leiter da hoch!«, rief Albert von Zehrfeld, der sich vergeblich gegen zwei Polizeibeamte wehrte, die ihn daran hinderten, durch die Absperrung zu gelangen. »Ich hole meine Verlobte selbst da raus, Sie verschwenden hier doch nur Zeit! Sie sollte längst befreit sein! Lassen Sie mich durch!«
»Der schon wieder«, murmelte Jonathan.
»Ja«, sagte Arndt Stöver, der Assistent des Kriminalrats, der seine Worte gehört hatte. »Eine Weile hält er immer still, dann geht das Theater von neuem los.«
»Ich verstehe ihn ja, es muss jeden verrückt machen, der einen geliebten Menschen da oben hat, aber er könnte allmählich begreifen, dass er unsere Arbeit eher behindert als fördert.«
»Wie geht’s Ihnen? Ich hörte, Sie sind verletzt?«
»Nur leicht«, behauptete Jonathan. »Ich fahre jetzt wieder hoch und versuche, herauszufinden, wie die Lage da oben ist.«
»Warum machen Sie das selbst, wo Sie doch ohnehin angeschlagen sind?«
»Weil es gefährlich ist«, antwortete Jonathan und machte sich auf den Weg zu seinen Kollegen von der Feuerwehr.
»Die Techniker bestehen darauf, eine kleine Reparatur an der Plattform vorzunehmen«, sagte Klaus Heidenreich, »sie hing ein bisschen schief. Das Trümmerteil, das darauf gedonnert ist, muss ganz schon schwer gewesen sein.« Er wartete auf Jonathans Reaktion, die jedoch ausblieb. Sie wussten beide, dass dieses schwere Trümmerteil auch Jonathan getroffen hatte. Endlich fragte Klaus: »Was sagt der Arzt?«
»Alles in Ordnung«, antwortete Jonathan nicht ganz wahrheitsgemäß.
Der Feuerwehrchef verzichtete auf weitere Nachfragen, er wusste, dass er keine ehrliche Antwort bekommen würde. Stattdessen sagte er: »Wir haben nach oben gerufen, aber keine Antwort bekommen.«
»Ich fahre hoch und sehe zu, ob ich etwas erkennen kann. Wie lange dauert die Reparatur noch?«
»Zehn Minuten. Wir erkunden parallel, ob es eine Möglichkeit gibt, über die Rückseite in das Gebäude zu gelangen. Diese beiden Brüder, die da drüben eine Werbeagentur betreiben, hatten zum Glück Pläne vom gesamten Gebäudekomplex. Es gibt vielleicht eine Möglichkeit, sich den Eingeschlossenen von der anderen Seite zu nähern, das scheint jetzt weniger gefährlich zu sein als von hier aus.«
Jonathan nickte. »Gute Idee. Von hier aus kämen wir wahrscheinlich ohnehin nicht durch. Es sieht doch so aus, als wären ziemlich viele Trümmer nach innen gefallen.«
Klaus Heidenreichs Gesicht war bekümmert, als er leise erwiderte: »Wenn sie das überlebt haben, ist allein das schon ein Wunder.«
*
»Chris!«, rief Stephanie, als der kleine Fürst sie anrief.
Er wollte nur ihre Stimme hören, sie konnten hier ja nichts tun als zu warten und sich auszumalen, was mit Anna geschehen war, die sich jetzt mit sieben anderen Menschen in diesem halb zerstörten Gebäude befand, das jeden Augenblick ganz einstürzen konnte. Er versuchte verzweifelt, seine Gedanken zu kontrollieren, sich keine Schreckensszenarien auszumalen, aber es gelang ihm nicht: Jedes Mal landete er wieder bei dem Bild von Anna mit zerschmetterten Gliedern unter Tonnen von Trümmern.
»Hast du von den Bombenanschlägen gehört?«, fragte Stephanie.
Er räusperte sich. Natürlich, sie wusste ja von nichts, wie auch? Sie hatten ja selbst im Schloss erst vor einer knappen Stunde davon erfahren, obwohl es ihm so vorkam, als sei seitdem eine halbe Ewigkeit vergangen.
»Anna ist da drin«, sagte er.
Sie verstand ihn nicht. »Wo drin?«
»Sie gehört zu den Eingeschlossenen in dem Gebäude«, sagte er. Seine Stimme klang fremd, er erkannte sie selbst nicht. »Sie hat sich gar nicht mit Charly getroffen, wie sie uns allen erzählt hat, sondern sie ist heimlich zu einem Kurs in Selbstverteidigung gegangen. Du weißt schon, wegen des Mädchens aus eurer Klasse, das angegriffen wurde und den Angriff nur abwenden konnte, weil sie so einen Kurs besucht hatte.«
Stephanie weigerte sich noch immer zu glauben, was sie hörte. »Aber das kann nicht sein, Chris, sie war doch immer mit Charly zusammen, Charly hat das auch gesagt.«
»Sie haben beide gelogen, glaub mir. Anna war immer hier… Wir sind nämlich vor Ort, bei dieser Fabrik, meine ich. Wir sind sofort hingefahren, als wir gehört haben, dass sie in dem Gebäude ist. Charly hat es uns gesagt. Sie ist mit Ruth gekommen, weil sie uns nicht am Telefon sagen wollte, dass Anna in Gefahr ist.«
»Aber wieso? Ich meine, wieso hat Anna gelogen? Sie konnte doch einfach sagen, dass sie so einen Kurs machen will, das hätte ihr doch niemand verboten!«
»Sie wollte uns wohl überraschen, ich verstehe es auch nicht. Jedenfalls ist sie da drin, und gerade ist noch eine Mauer eingestürzt – genau da, wo sie und die anderen sind.«
Nach diesen Worten blieb es still. Er stellte sich vor, wie Stephanie in diesem Augenblick aussah, da sie die ganze Tragweite dessen, was er ihr erzählt hatte, begriff. Er wünschte sich verzweifelt, sie wäre bei ihm, er könnte sie in den Armen halten, ihre Nähe spüren und sich zugleich auf sie stützen. Er sehnte sich nach dem Duft ihrer Haare und ihren weichen Händen, die über seine Wangen strichen. Dann und nur dann würde er vielleicht für einige Sekunden vergessen können, dass Anna in Lebensgefahr schwebte.