DU lässt mich nicht im Regen stehen - Gabriele Kox - E-Book

DU lässt mich nicht im Regen stehen E-Book

Gabriele Kox

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Beschreibung

In einem kleinen Vorstadtort von Düsseldorf leben seit fünf Jahren Alina und Emma in einem wunderschönen idyllischen Haus am Waldrand unter einem Dach. Gemeinsam lernen sie den gutaussehenden, charmanten, faszinierenden und wohlhabenden Christian kennen – und Emma verliebt sich in ihn. Mit diesem Tag wird die langjährige Freundschaft auf eine harte Probe gestellt, denn Alina behauptet Wochen später, dass Christian sehr viele dunkle Geheimnisse in sich trägt. Für Emma bricht eine Welt zusammen. Aus tiefer Verzweiflung schließt sie sich dennoch dem von Alina perfekt ausgedachten Racheplan an …

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Impressum

Über die Autorin

Zum Buch

Danksagung

Roman

G a b r i e l e    K o x

DU lässt mich nicht im

Regen stehen

Roman

Impressum

Texte und Covergestaltung:

Copyright © 2016 Gabriele Kox

Druck und Verlag:

epubli ein service der neopubli GmbH, Berlin

www.epubli.de

ISBN: 978-3-7418-9239-4

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Über die Autorin

Gabriele Kox wurde als Tochter einer Arbeiterfamilie in Düsseldorf geboren, wo sie mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester aufgewachsen ist.  Sie hat eine erwachsene Tochter, zu der sie ein enges Verhältnis pflegt.

1980 beendete sie erfolgreich eine Ausbildung zur Bürokauffrau in einem großen Unternehmen, in dem sie noch heute, seit fast vierzig Jahren, als Sachbearbeiterin tätig ist.

Nach einer schweren Herzerkrankung, im Jahre 2013, nutzte Gabriele Kox die Schreiberei als ihr ganz persönliches Therapeutikum, um sich von ihrer Erkrankung und der bedrückenden Situation abzulenken. Dabei entdeckte sie erstmals die Lust am Schreiben.

In dieser Zeit ist ihr erster Roman

"DU lässt mich nicht im Regen stehen" entstanden.

Zum Buch

Als Emma in ihrer Lieblingspizzeria auf die attraktive Alina trifft, ahnt sie nicht, wie diese ihr Leben verändern wird. Gemeinsam lernen sie den gutaussehenden, charmanten, faszinierenden und wohlhabenden Christian kennen – und Emma verliebt sich in ihn. Wochen später eröffnet Alina ihr, dass er nicht nur viele dunkle Geheimnisse hat, sondern auch polizeilich gesucht wird. Für Emma bricht eine Welt zusammen. Aus tiefer Verzweiflung schließt sie sich dem von Alina perfekt ausgeheckten Racheplan an …

Danksagung

Ein großes Dankeschön an meine Tochter Rebecca, für ihre unbezahlbaren Ratschläge, ihre volle Unterstützung und ihre guten Ideen.

Ein großes Dankeschön an meinen besten Freund Manfred, der meine Entwürfe außerordentlich kritisch begleitet hat.   

Ein großes Dankeschön an meine Nachbarin Anja, die mit Genauigkeit mein Manuskript immer wieder gegengelesen und verbessert hat. Danke auch an Klaus-Gunther für die tatkräftige Unterstützung bei der Erstellung der

Druckvorlage.

Dank an meine Nachbarin Ursula, die für das leibliche Wohl sorgt, wenn ich das Essen und Trinken vergesse.

Danke an meinen Stiefvater Wilhelm, an meine Schwester Cornelia und an meine Tante Angelika, die mir immer gut zureden. 

Danke an meine Familie und Freunde, die immer für mich da sind und mich über die Jahre unterstützt haben.

Ohne Eure Hilfe wäre dieses Buch nicht fertig.

Roman

„Morgen beginnt die Verhandlung“, sagt meine Freundin Alina. „Möchtest du mich begleiten?“

Ich starre sie an.

„Welche Verhandlung?“

„Die von deinem Ex.“

„Willst du mich verschaukeln? Das tue ich mir wirklich nicht an. Ich bin froh, dass ich ihn endlich losgeworden bin und diesen verlogenen, gefühllosen Kerl nicht mehr sehen muss.“

„Gar nicht daran interessiert, ob er seine gerechte Strafe erhält?“

Meine Hände spielen nervös mit dem Anhänger meiner Kette.

„Vielleicht. Vielleicht hast du Recht, Alina. Und was ist mir dir?“

Ich sehe eine Traube von Menschen, insbesondere Presseleute, die sich vor dem Gerichtssaal versammelt haben.

Über Lautsprecher wird die Verhandlung aufgerufen. Alina und ich nehmen in der letzten Reihe Platz, um im Hintergrund zu bleiben, damit Christian uns nicht entdeckt.

Als er in den Gerichtssaal geführt wird, kann ich trotz der Entfernung erkennen, als er mit müden Bewegungen zur Anklagebank geführt wird, dass er sich schwerfällig hinsetzt. Sein Anblick nach so vielen Monaten lässt mich mit panisch rasendem Herzen noch tiefer in den Sitz sinken. Plötzlich überkommt mich eine undefinierbare Traurigkeit.

„Kannst du erkennen, ob er zu uns herüberschaut?“, frage ich meine Freundin. „Emma, halte mal zur Abwechslung einfach den Mund“, zickt sie mich an.

Hinter meinen Schläfen beginnt es zu pochen.

Der Vorsitzende Richter eröffnet die Verhandlung und stellt die Personalien des Angeklagten fest. Nach Vernehmung zur Person liest er die Anklageschrift vor. Der Angeklagte wird belehrt, dass es ihm freisteht, sich zur Sache zu äußern oder zu schweigen.

Der Vorsitzende Richter führt die Beweisaufnahme durch.

Die Zeugen Isabelle Neymenn, Martin Held, Hans Walther Doerrn und Klaus Wilbers werden angehört.

Der Staatsanwalt hält das Plädoyer, danach der Verteidiger des Angeklagten.

Nach Abschluss der Beweisaufnahme zieht sich das Gericht zur Urteilsfindung ins Beratungszimmer zurück. Danach wird durch den Vorsitzenden Richter der Urteilsspruch verlesen.

Der Angeklagte, Christian Crook, hat sich des mehrfachen Betruges, der Scheck- und Urkundenfälschung schuldig gemacht. Zu seinen Gunsten ist berücksichtigt worden, dass er sich freiwillig in psychiatrische Behandlung begeben und in dem Verfahren voll geständig und Reue gezeigt hat.

Ein kalter Luftzug, der meine Beine kurz streifte, verriet, dass die Eingangstüre zur Pizzeria geöffnet wurde und wieder jemand das Lokal betreten hatte. Martha, meine große Schwester, verpasste mir einen kräftigen Seitenhieb.

„Au!“

„Emma, sieh mal.“

Ich blickte hoch und schaute nicht nur in ein bekanntes Gesicht, sondern auch auf einen bibbernden Körper. Sie schlang frierend beide Arme um ihren Oberkörper.

„Was war denn da los?“, fragte Martha leise. „Oh, oh …!“

Alina hatte ohne Bernd, dem Ekelpaket, die Pizzeria betreten. Seltsamerweise trug sie einen Sommer-Trenchcoat, der viel zu dünn für diese Jahreszeit war und sie kaum vor Kälte schützen konnte. Die taffe Alina war durchgefroren, sah sehr mitgenommen aus, ihre Augen waren rot, als hätte sie geweint. Sie stand einfach so da, verloren, hilfesuchend mit ihrem schweren Gepäck. Die Griffe von Koffer und Tasche brannten ihr offensichtlich in den Händen, es schien, als hätte sie nicht nur das Notwendigste für eine kurze Reise eingepackt. Bedauernde Blicke waren auf sie gerichtet.

„Alina!“

Ihr Kopf drehte sich in unsere Richtung, aber ihre Augen nahmen uns nicht wahr. Sie war irgendwie verwirrt, dass jemand nach ihr gerufen hatte. Im ersten Moment wirkte sie sogar ängstlich. Nach kurzem Zögern erkannte sie uns und bewegte sich mit ihren schwingenden Hüften und hohen Pumps direkt auf unseren Tisch zu. Sie setzte sich, schlug ihre langen Beine übereinander und strich ihren Trenchcoat glatt.

„Bernd ...“

Ihre Stimme brach ab. Ich sah Tränen in ihren Augen glänzen. Hilflos beobachtete ich, wie Alina von einem Weinkrampf übermannt wurde und immer heftiger schluchzte. Sie zitterte mehr als zuvor, aber es war nicht die kalte Jahreszeit, die sie erbeben ließ.

„Ich habe dieses Schwein mit der Nachbarin in flagranti erwischt und erfahren, dass sie auch noch ein Kind von ihm bekommt. Der Nachwuchs wird bereits in vier Monaten erwartet“, berichtete sie und wischte sich die Tränen graziös am Mantelaufschlag ab.

Ihr Blick ging zu Boden und ihr Gesicht war von gespenstischer Blässe.

„Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen, als ihn auf der Stelle zu verlassen“, beklagte sie unter Tränen, „und jetzt weiß ich nicht, wo ich hinsoll.“ Was sollte ich dazu sagen. Ich sagte zunächst nichts. Bernds Niederträchtigkeit schockierte mich nicht im Geringsten, denn ich hatte ihm von der ersten Sekunde an, jede Sauerei zugetraut. Meine Annahme, dass er ein Taugenichts war, wurde endgültig von der armen Alina bestätigt.

„Auf jeden Fall nicht zu diesem Dreckskerl zurück“, ergriff Martha das Wort.

Ich war erstaunt über die Reaktion meiner Schwester. Verwundert stellte ich fest, dass sich plötzlich ein Gefühl von Vertrauen zwischen Alina und mir eingeschlichen hatte. Irritiert darüber nahm ich einen Schluck aus meinem Glas. Ich stand langsam auf, ging auf Alina zu und drückte mit der rechten Hand ihre linke Schulter. Meine Berührung ließ sie zusammenzucken.

„Wir finden eine Lösung, da bin ich mir sicher.“

„Wirklich?“

Und dann sagte ich etwas, das eigentlich gar nicht zu mir passte und mich selbst überraschte: „Du kannst erst mal mit zu mir“, bot ich ihr an.

Alina hörte auf zu weinen. Die Dankbarkeit, die sich jetzt in ihre Augen mischte, verlieh ihrem blassen Gesicht eine leichte Röte.

Eingekuschelt in eine Wolldecke lag ich auf der kühlen Ledercouch und schaute verzückt aus dem Fenster. Mein Blick fiel auf den wunderschön angelegten Garten, der an unser Haus angrenzte. Bei dem herrlichen Ausblick machte mein Herz jedes Mal einen Sprung vor Freude.

Meine Mitbewohnerin Alina hätte beruflich besser etwas mit Pflanzen machen sollen, als mit trockener Finanzberatung ihr Brot zu verdienen, um sich dann auch noch Tag für Tag mit ihren Kunden herumzuschlagen. Der Beweis, dass sie ein Händchen für die Pflanzenwelt hatte, war die wunderschöne, winterliche Blütenpracht, wie die Winter-Iris oder die Christrose – auch Schneerose genannt -, die mich immer wieder aufs Neue verzauberte. Der Anblick der farbenfrohen Pflanzen, die sich mit ihren cremeweißen, zum Teil rosafarbenen oder grünlichen Blütenblättern und mit ihren großen blauen oder pinken Zapfenblüten von der schneebedeckten Erde abhoben, war eine Augenweide und sorgte für eine heimelige Atmosphäre in der kalten, dunklen Jahreszeit. Wie schön der Ausblick hier ist. So still und friedlich, dachte ich immer wieder. Der Druck des Alltags, die Sorgen, die Probleme lösten sich beim Anblick in den Garten in Luft auf. Unser behagliches Zuhause war der perfekte Ort für ein kleines bisschen Frieden in unserer brutalen Welt.

„E-m-e-l-i-e?“, hörte ich jemanden meinen Namen rufen.

Emelie wurde ich immer dann genannt, wenn ich etwas angestellt hatte.  „Alina, hast du mich gerufen?“

„Ja. In zwanzig Minuten können wir essen!“

„Komme gleich!“

Ich war gespannt, was sie für uns gezaubert hatte, denn seit Stunden hörte ich sie unten mit Kochtöpfen und Porzellan hantieren. Meine WG-Partnerin liebte es, sich in der Gemeinschaftsküche grenzenlos austoben zu können und nicht nur unsere Gäste, sondern auch mich mit ihren hervorragenden Kochkünsten in Erstaunen zu versetzen.

„Was gibt es denn Leckeres?“

„Nichts!“

Nichts konnte alles sein, aber an diesem Samstagabend tischte sie Wildschweinfilet in Kräuterkruste mit verschiedenen Beilagen auf. Der kräftige Chianti rundete das Ganze ab. Als Dessert gab es ein großartiges Tiramisu. Herrlich! Als wir mit dem ausgedehnten Abendessen und dem Nachtisch fertig waren, schlug ich gönnerhaft vor:

„Weißt du was, meine Liebe. Ich mache jetzt den Abwasch.“

Eigentlich wie immer blieb ich in der Küche allein zurück, um das Chaos, das meine Freundin –  nach jedem Kochen -  hinterlassen hatte, zu beseitigen. Das Geschirr türmte sich in der Spüle. Die übergekochte Bratensoße war auf der Herdplatte eingebrannt. Reste vom Nachtisch klebten auf der Anrichte. Während meiner Aufräumaktion machte Alina es sich am knisternden Kaminfeuer, das unser großzügiges Wohnzimmer in wohlige Wärme hüllte, bequem. Gerechte Arbeitsteilung in unserem perfekt funktionierenden Single-Haushalt!

Nach getaner Arbeit verbrachten wir unzählige gemeinsame Stunden am Kaminfeuer, gönnten uns einen erlesenen italienischen Rotwein und philosophierten über das Leben, über unsere Ängste, unsere persönlichen Ziele und Wünsche und darüber, wie es wohl sein könnte, wenn einer von uns beiden einen Partner fürs Leben finden und den anderen dann alleine lassen würde. In diesen intensiven Gesprächen ließen wir uns nicht nur über die Männerwelt aus, sondern redeten auch über die intimsten Dinge, die uns gerade bewegten. Es gab nichts, absolut nichts, was Alina und ich uns nicht gegenseitig anvertraut hätten. Oftmals war es noch nicht einmal notwendig miteinander zu reden, denn wir verstanden uns auch ohne Worte.

Im Gegensatz zu mir war meine Freundin mehrmals verheiratet, aber kinderlos geblieben.

Meine Tochter war mein kleiner Sonnenschein, ein überall beliebtes und sehr lebhaftes Kind. Meistens war sie gut gelaunt, voller Tatendrang und neugierig auf das, was die Welt zu bieten hatte – als Kleinkind wie auch heute als Erwachsene. Ein Mädchen fast ohne Allüren. Sie bereitete mir viel Freude und tut es immer noch. Meine Tochter ist wahrscheinlich das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist.

Wenn ich mal darüber nachdenke, war sie überhaupt so richtig in der Pubertät gewesen wie die Mädels, die bei uns ein und aus gingen? Die schlimmen Jahre der Pickel und Probleme waren scheinbar spurlos an ihr vorübergegangen. Nach bestandenem Abitur verfolgte sie ihre eigenen Wünsche und Ziele und ging in die USA, das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten.“  Später schloss sie ihren Bachelor-Studiengang ab und bekam eine Anstellung als Produktmanagerin in einer kleinen Firma außerhalb von Düsseldorf.

Ich war 29 und meine Tochter 2 Jahre alt, als meine einzige ernsthafte Beziehung scheiterte. Es hatte unendlich lange gedauert, bis ich den Verlust dieser großen Liebe verwunden hatte. Danach stand für mich fest: Das Kapitel Männer hatte ich ad acta gelegt. Ich wollte kein männliches Wesen so nah an mich ranlassen, der mein Leben auf den Kopf stellen konnte.

„Ich habe schon zweimal geheiratet, gleich einmal für dich mit“, frotzelte Alina immer wieder.    „Es ist nicht so, dass ich dir einen Mann fürs Leben nicht gönne, aber das hieße zwangsläufig, dass wir unsere wunderbare Gemeinschaft aufgeben müssten. Und das wollen wir doch beide nicht, oder?“

„Ja, das kommt überhaupt nicht in Frage“, stimmte ich zu.

Stattdessen schworen wir uns, die perfekt funktionierende Wohngemeinschaft, wenn überhaupt, aber keinesfalls für oder gegen einen Mann aufzugeben oder einzutauschen.

Wer hätte gedacht, dass aus dem spontanen Angebot, das ich ihr in der Pizzeria machte, nur für ein paar Tage Unterschlupf bei mir zu finden, eine verlässliche, dauerhafte Frauen-WG entstehen würde? Denn … aus der vorübergehenden Notlösung wurden dann wahrhaftig fünf aufregende Jahre.

Es war im Jahre 2008, als sich unsere Wege rein zufällig kreuzten …

Zwei Mal im Monat, immer mittwochs, waren meine Schwester Martha und ich in unserer Lieblingspizzeria bei „Angelo“, die gleich um die Ecke lag, verabredet. Der Italiener lag abseits vom Trubel, hatte viel Charme und ein anspruchsvolles Publikum. Es war ein Stück Italien mitten im Herzen von Eller, einem kleinen Stadtteil von Düsseldorf. Die kleine Trattoria überzeugte nicht durch viel Schnickschnack oder einer überteuerten Weinkarte, sondern vielmehr durch authentische Küche und einen fantastischen offenen Hauswein.

Alina war ebenfalls ein paar Mal in männlicher Begleitung dort zu Gast gewesen. Mit ihrer graziösen Erscheinung war sie nicht nur mir aufgefallen, sondern auch den vielen anderen, insbesondere den männlichen Gästen, die sich nach ihr den Hals verrenkten.

Schätzungsweise war sie Anfang fünfzig. Ihre helle Haut war von tausenden Sommersprossen bedeckt. Das lange, rote, gelockte Haar umrahmte weich ihr attraktives Profil. Sie hatte große braune Knopfaugen, eine kleine Stupsnase und ein perfektes Kinn. Meist trug sie eng geschnittene Jeans, die ihre wohlproportionierten, langen Beine noch mehr betonten und kokett geschnittene Oberteile, die mit ihrer Haarfarbe harmonierten. Der Rotschopf Alina war wirklich ein aufreizendes Teufelsweib und hatte Biss. Auch meine Schwester fand sie sehr sympathisch, und im Laufe der regelmäßigen Treffen entwickelte sich eine lockere Freundschaft zwischen uns.  Bernd, ihren Lebensabschnittsgefährten, den sie meistens im Schlepptau hatte, mochte ich nicht. Ich konnte ihn vor Augen nicht sehen. Nur ein kurzer Blickkontakt genügte bereits, und ich hätte ihm am liebsten seinen gestutzten Schnurrbart angesengt. Er war wie aus dem Ei gepellt, aber sein mit stets viel zu viel Gel geglättetes, schwarze Haar ließ ihn schmierig aussehen. Außerdem sprach er geringschätzig und abwertend über seine Mitmenschen und machte sich durch seine Überheblichkeit und Besserwisserei in der Mittwochsrunde nicht gerade beliebt. Des Weiteren hatte ich oftmals bemerkt, wie er anderen Frauen sabbernd hinterherschaute. In meinen Augen ein widerwärtiger Kotzbrocken. Martha war ganz meiner Meinung.

Viele Monate später tauschten wir meine kleine 3Zimmer Wohnung gegen ein großzügig geschnittenes, wunderschönes idyllisches Haus am Waldrand von Benrath ein. Hier lebte es sich viel besser, als in der alten kleinen Wohnung, die wir mitten in der Innenstadt bewohnt hatten.  Unser neues Zuhause war in drei Ebenen aufgeteilt. Den unteren Bereich, ausgestattet mit dem wunderschönen Kaminzimmer und der riesigen Terrasse, bewohnte meine Mitbewohnerin Alina. In der Mitte waren die Gemeinschaftsräume, wie Wohnzimmer und Küche.

Den oberen Bereich nutzte ich zunächst allein, da sich meine Tochter zu diesem Zeitpunkt noch in den USA aufhielt.

Alina und ich waren nicht nur optisch sehr unterschiedliche Frauen. Im Gegensatz zu ihr hatte ich zwar auch braune Augen, aber kurze, schwarze Haare, eine sportliche, durchtrainierte Figur, denn ich ging für mein Leben gern joggen. Immer, wenn ich Zeit hatte, und das war leider meist am Wochenende, lief ich die große Schlossparkrunde. Ich besaß eine Vorliebe für blasse Farben und kleidete mich eher bequem und unauffällig. Mein Repertoire an Schuhen war überwiegend mit Leisetretern bestückt, während Alina die Wohnung niemals ohne ihre hauchfeinen schwarzen Seidenstrümpfe und High Heels, die sie in allen Farben hatte, verließ. Allein schon durch das laute Geklapper ihrer Absätze zog sie eine Menge Blicke automatisch auf sich.

Während sie übersprudelte vor Temperament, zählte ich eher zu den ruhigeren Zeitgenossinnen. Alina war selbstständig, ich hingegen arbeitete seit mehr als 35 Jahren im öffentlichen Dienst. Durch mein Angestelltenverhältnis hatte ich ein regelmäßiges und sicheres Einkommen und konnte Alina mit kleineren Beträgen unter die Arme greifen, wenn es mal mit ihrer Selbstständigkeit nicht so gut lief und finanziell eng wurde. Da sie auf Erfolgsbasis arbeitete, konnte sie immer gut abschätzen, welcher Betrag ihr am Monatsende überwiesen werden würde und ihr zur Verfügung stand. Schon deshalb konnte Alina niemals von finanziellen Engpässen überrascht werden.

Ich dagegen wurde von ihr oftmals überrumpelt, denn meine Freundin war talentiert darin, mich immer erst auf den letzten Drücker um finanzielle Hilfe zu bitten. Wir vertrauten uns blind. Unsere Wohngemeinschaft funktionierte einfach perfekt, denn wir ergänzen uns ohne viele Worte. Da unsere Freundschaft weder von Liebesgefühlen noch von Sexualität gesteuert wurde, gab es ganz wenige Diskrepanzen zwischen uns.

Endlich Freitag!

Seit Gründung der Frauen-WG, vor fünf Jahren, gönnten wir uns den traditionellen Wellness-Tag in einer Saunalandschaft. Raus aus dem Trott, dem Alltagswahnsinn entfliehen. Einfach mal abschalten und Körper, Geist und Seele in Einklang bringen.

Bereits am Abend zuvor verstauten wir unsere Sachen in Alinas Wagen. Wir wollten die vor uns liegenden Stunden ohne großen Zeitverlust beginnen. Wie immer holte mich meine Freundin nach der Arbeit von der Bushaltestelle ab.

Nachdem wir schwerfällig viele Bahnen durch das 25 Meter-Becken geschwommen waren und unsere erschöpften Körper aus dem Wasser hievten, kamen wir zu dem angenehmeren Teil unseres Besuches.

Gerade in der kalten Jahreszeit sorgte das Saunieren in der heißen Holzstube für wohltuende Entspannung und sollte unser Immunsystem stärken.

Ich beobachtete Alina eingehend, wie sie gerade ihr Handtuch auf der Holzbank zurechtrückte und sich immerzu die Augen rieb. Mir war aufgefallen, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Sie stieß einen Seufzer aus und blinzelte mich aus dem Augenwinkel an. Als unsere Blicke sich trafen, schaute sie verlegen zur Seite. Sie holte tief Luft und setzte zum Gespräch an, hielt jedoch augenblicklich inne, als eine andere Frau die Sauna betrat und ihr Handtuch in Millimeterarbeit akkurat in der unteren Reihe ausbreitete.

Offensichtlich fiel es Alina schwer, im Beisein dieser Fremden eine Unterhaltung zu führen. Ich dachte kurz darüber nach, was sie wohl haben könnte. War sie vielleicht ernsthaft erkrankt, oder ging es mal wieder um das leidliche, heiß diskutierte Thema Geldnot? Hatte meine beste Freundin einen finanziellen Engpass mit der dämlichen Begründung - habe so viel gearbeitet, aber keine Knete -?

Die dazugekommene Frau bemerkte unsere abrupte Verschwiegenheit und fühlte sich offensichtlich als Störfaktor, denn sie stand nach einem sehr kurzen Saunagang – die Sanduhr war noch nicht mal zur Hälfte durchgelaufen – auf, lächelte uns freundlich an, verabschiedete sich höflich, öffnete die Glastür und ging hinaus. Ein kalter Wind berührte dabei unsere erhitzten Körper. Nun waren Alina und ich wieder allein. Schweigend saßen wir nebeneinander auf der Holzpritsche. Ich wartete darauf, dass Alina das Gespräch wiederaufnahm, doch sie starrte wortlos vor sich hin. Sie schien in ihrer eigenen Welt versunken. Ich sagte zunächst kein Wort, aber in mir fing es an zu brodeln, denn ich konnte es noch niemals leiden, wenn Alina mit Etwas hinterm Berg hielt und herumdruckste. Die Stille wurde von mir unterbrochen:

„Also was ist los?“

„Ach“, sagte sie mit gedämpfter Stimme. „Ich hatte gestern Post im Briefkasten.“

„Sag bloß! Das soll vorkommen“, gab ich gereizt von mir.

„Es war meine Abrechnung und … ehrlich gesagt, weiß ich gerade nicht, wie ich diesen Monat über die Runden kommen soll. Die Provisionen der bereits getätigten Vertragsabschlüsse, und das waren beileibe nicht wenig, fließen erst in die nächste Abrechnung mit ein, obwohl ich die Zentrale eindringlich darum gebeten hatte, meine eingereichten Unterlagen ausnahmsweise bevorzugt zu bearbeiten“, beendete sie ihren Satz mit zitternde Unterlippe.

Aha, daher wehte also der Wind! Ich wusste genau, was jetzt kam. Auf finanzielle Unterstützung war ich eingestellt, aber mit ihrem Heulanfall hatte ich nun gar nicht gerechnet. Sie hörte nicht mehr auf, benutzte immer wieder den Zipfel ihres Handtuches, um sich die mit Schweiß vermischten Tränen abzuwischen. Meine Freundin, das muss ich zugeben, hätte eine hervorragende Schauspielerin abgeben können.

Ich musterte sie zunächst abwartend.

„Es gibt“, sagte ich ihr, „keinen Grund zum Heulen. Alina, wie oft warst du schon in der finanziellen Klemme?“

„Oft, sehr oft sogar“, erwiderte sie leise.

„Siehst du, das ist also nichts Neues und vor allem kein Grund zu jammern! Reiß dich zusammen und hör auf, dich selbst zu bemitleiden. Bisher haben wir noch alles hingekriegt oder etwa nicht?“

In Alinas braune Augen trat ein Leuchten. Die Tränen in ihrem Gesicht verebbten.

Mit meiner indirekten Zusage, ihr zu helfen, war alles wieder gut.

An diesem Samstagmorgen weckte mich ein undefinierbares Geräusch. Ein Blick auf dem Wecker:  Es war erst fünf Minuten nach acht. Mein Tag begann kurz nach acht ohne eine Tasse Kaffee und ich war schlecht gelaunt.

Ganz langsam stieg ich aus dem Bett. Insgeheim fragte ich mich, was mich wohl geweckt haben könnte.

Wie schön es hier ist, so still und friedlich, dachte ich, als ich die schneebedeckten Spitzen der Winterpflanzen in unserem Garten durch das Fenster betrachtete, bevor ich mit nur einem leichten Hausanzug bekleidet, barfuß die kalte Steintreppe hinunterging. Schläfrig kam ich dem Geräusch immer näher und bemerkte, dass in der Küche Licht brannte. Meine Mitbewohnerin saß am Tisch und versuchte, den Zucker in ihrer Tasse durch heftiges Rühren aufzulösen. Sie machte ein überraschtes Gesicht.

„Guten Morgen Emma. Warum bist du denn schon so früh auf den Beinen?“

„Morgen Alina. Frag doch nicht so blöd. Du solltest zukünftig einen Plastiklöffel benutzen. Das Zusammentreffen von Tasse und Metall-Löffel hat mich auf eine unsanfte Weise aus dem Bett getrieben“, maulte ich gereizt. Kling, kling, kling …

Alina versuchte erst gar nicht, sich zu entschuldigen, stattdessen rührte sie noch heftiger in ihrer Tasse, um mich zu foppen und machte unentwegt Faxen. Sie verzog dabei unnatürlich das Gesicht, sodass wir über ihre Grimassen herzhaft lachen mussten. Meine Müdigkeit und die anfänglich schlechte Laune waren wie weggeblasen, oder besser gesagt, einfach weggelacht.

Alina im schwarzen Kleid und nett zurechtgemacht sah feierlich aus. Ihr rotes Haar war sorgfältig frisiert, ihre Füße steckten in halsbrecherisch hohen schwarzen Pumps, ihre Beine in hauchfeinen schwarzen Seidenstrümpfen und High Heels. Ach herrje! Und dass um diese Uhrzeit! Was hatte das zu bedeuten?

„Willst du weg?“

Alina schüttelte den Kopf.

„Nein?“

„Nein, will ich nicht. Lust auf ein gemeinsames Frühstück?“

„Sicher, ich gehe nur noch schnell nach oben und ziehe mir etwas Anderes an, um mich deinem Style anzupassen“, sagte ich lächelnd und zwinkerte ihr zu.

Alina wartete bereits aufgeregt auf mich.

„Komm,“ sagte sie aufgekratzt.

Ich folgte dem Geräusch ihrer klackenden Absätze.

Erst auf dem Weg ins Esszimmer, als ich den Geruch von frischen Brötchen wahrnahm, bemerkte ich, dass meine Freundin den Frühstückstisch bereits einladend gedeckt hatte. Gekochte Eier, Lachs und eine mit Geschick angerichtete Käseplatte verzierten den Tisch. Auf meinem Platz stand eine Vase mit einem riesigen bunten Blumenstrauß. Außerdem entdeckte ich an der Vase angelehnt einen weißen Briefumschlag, auf dem die Buchstaben „D-A-N-K-E“ zu lesen waren. Mein Blick wanderte automatisch zu dem an der Wand hängenden Kalender.  Natürlich! Fast hätte ich es vergessen! Es war Monatsanfang, und ich erinnerte mich augenblicklich an die Unterhaltung in der Sauna, dass ihre Abschlüsse im Folgemonat berücksichtigt werden würden.

Gerührt über das toll zubereitete Frühstück entnahm ich dem Kuvert das Geld und die mit sechs Zeilen beschriebene Karte, auf der geschrieben stand:

Hallo, meine Freundin Emma,

es ist so schön, mit dir unter einem Dach zu wohnen, nicht alleine zu sein und zu wissen, dass du immer für mich da bist und du mir mal wieder aus der Patsche geholfen hast.  Für immer - deine Freundin Alina.

Die Ungewissheit über den Ausgang der bevorstehenden Gerichtsverhandlung plagte mich nicht nur tagsüber. In den schlaflosen Nächten beobachtete ich die Zeiger der Uhr, die sich einfach nicht fortbewegen wollten, obwohl ich ein leises Ticken wahrnehmen konnte. Ich hätte nie gedacht, dass der menschliche Körper so lange mit weniger als drei Stunden Schlaf pro Nacht auskommen könnte. Völlig fertig und angeschlagen flüchtete ich oftmals zu nachtschlafender Zeit aus dem Bett. Die zunehmenden Existenzängste drangen aus meinem Unterbewusstsein an die Oberfläche. Sie ließen mich einfach nicht los.

„Na, Emma, lässt dein Arbeitgeber dich mal wieder nicht zur Ruhe kommen? Zumindest siehst du so aus, als hättest du gar nicht geschlafen“, stellte Alina fest, als wir uns in der Küche begegneten.  Überrascht über ihre Einschätzung war ich nicht, denn sie selbst in der Vergangenheit von Existenzängsten geprägt, konnte nachempfinden, wie es war, wenn das Leben nicht wie geplant verlief.

Ganz ehrlich! Es gab in der Tat nichts Besseres, als mit der besten Freundin unter einem Dach zu leben und sich gegenseitig zu stützen. Ich hatte Alina geholfen, als sie in finanziellen Nöten war, und im Gegenzug war sie für mich einfach da, wenn ich seelische Unterstützung brauchte und sie mich oft aus dem dunklen Loch holte, in das ich zwischendurch zu fallen drohte.

Sie war es, die mir in dieser schweren Zeit den nötigen Halt gab und meinen Kampfgeist weckte, mich nicht mit meiner Situation abzufinden und im Selbstmitleid zu zerfließen. Alina war es, die mir in dieser turbulenten Zeit eine große Stütze war, als ich mich gegen die Machtspiele einer Kollegin wehren musste und mit einer Kündigungsschutzklage auf die krankheitsbedingte Kündigung meines Arbeitgebers reagieren musste.

Seit Jahren war ich einem sehr schlechten Arbeitsklima ausgesetzt. Eine Kollegin versuchte, mich systematisch fertig zu machen und schikanierte mich, wo sie nur konnte. Ich hielt ihrer ständigen Bosheit so lange stand, bis sich erste Symptome wie Appetit- und Schlaflosigkeit einstellten.

Um weiteren seelischen Gefährdungen vorzubeugen, bat ich meinen Vorgesetzten um eine Versetzung. Leider wurden meine unzähligen Bitten, auch unter Einschaltung höherer Instanzen, einfach ignoriert. Ich war eine gemobbte Angestellte im öffentlichen Dienst. Viel Hoffnung auf eine Versetzung ohne juristischen Beistand hatte ich nicht und konnte mich deshalb nur noch mit einer Beschwerde vor Gericht zur Wehr setzen. Als wäre das nicht belastend genug gewesen, erkrankte ich zeitgleich über einen längeren Zeitraum, denn das feindselige Arbeitsklima sorgte für Konzentrationsprobleme, Herzrhythmus- und Schlafstörungen. Ich war oftmals niedergeschlagen und gereizt. Die damit verbundene reduzierte Motivation führte dazu, dass mir Fehler unterliefen.

Die Folgen der seelischen Belastung gewannen nun auch die Oberhand über meinen Körper. Ich war am Ende, physisch wie psychisch, und dass über viele Monate.

Später fand ich zufällig für meine Freundin eine originelle Dankeskarte im Schreibwarenladen um die Ecke, als ich das Lieblingsobst für sie besorgen wollte. Zu Hause angekommen, setzte ich mich direkt an den Tisch, beschrieb rasch die Karte und stellte als Dankeschön, für ihr Verständnis und ihr offenes Ohr, eine Schüssel mit ihren exotischen Lieblingsfrüchten, wie Kaki, Litschi, Maracuja und Drachenfrucht auf den Tisch. Angelehnt daran einen weißen Briefumschlag, auf dem die Buchstaben „D-A-N-K-E“ zu lesen waren. Auf die Karte hatte ich ihr folgende Zeilen geschrieben:

Hallo, meine Freundin Alina,

es ist so schön, mit dir unter einem Dach zu wohnen, nicht alleine zu sein und zu wissen, dass du immer für mich da bist und mir den nötigen Halt gibst.  

Für immer - deine Freundin Emma.

Ich war aufgewühlt. Die ganze Nacht hatte ich mir vor Aufregung um die Ohren geschlagen und war schließlich um fünf Uhr aufgestanden, weil ich es im Bett einfach nicht mehr ausgehalten hatte. Draußen war es noch düster, und mir blieben mehr als sechs Stunden Zeit bis zum Arbeitsgerichtstermin. Ich hatte mir einen großen Pott Kaffee gekocht und ein Brötchen aufgebacken, aber ich hatte kaum einen Bissen heruntergebracht. Zu Vieles war mir im Kopf herumgegangen. Irgendwann dämmerte draußen der Tag.

Den Prozess vor dem Arbeitsgericht hatte ich gewonnen.

Nachdem das Gericht auf Unwirksamkeit der Kündigung entschieden hatte, ging mein Arbeitgeber in Berufung und kündigte mir parallel dazu noch einmal. Nachdem er aber auch diese Verfahren verloren hatte, schaffte ich es, endlich meine Versetzung zu erwirken.

Bei Arbeitsantritt hatte ich zunächst ein bedrückendes Gefühl, denn es war auf jeder Linie ein Neuanfang, und ich wusste nicht, wer oder was mich in dem neuen Bereich erwartete.

War ich der zukünftigen Aufgabe überhaupt gewachsen? Wer und wie war mein neuer Vorgesetzter? Wie verhielten sich die neuen Kollegen? Musste ich auch hier mit emotionalen Angriffen rechnen und mich erneut beschimpfen oder beleidigen lassen?