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E-Book (ePub) basiert auf: 1. Auflage 2025
Zu Gast im Land des Lächelns.
SCHNEEBEDECKTE VULKANE, HEISSE QUELLEN, goldglänzende Schreine und neonbunte Megacitys – Japan ist ungeheuer vielfältig. Dieses Reise-Handbuch bündelt die schönsten Erlebnisse: Sie lernen Tokios schrille Popkultur kennen, genießen die Stille in Kyotos Zengärten und tauchen in Himeji in die Welt der Samurai ein. Auf uralten Pilgerpfaden folgen Sie den Spuren buddhistischer Mönche, entdecken entlegene Tempel inmitten verwunschener alter Wälder und entspannen anschließend im heißen Onsen. Autorin Françoise Hauser erweckt mit spannenden Geschichten die nüchternen Fakten zum Leben. Sie erklärt kulturelle Besonderheiten und sorgt dafür, dass Ihnen im Land des Lächelns nie das Lachen vergeht.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 877
Veröffentlichungsjahr: 2025
Im Reich der Überraschungen
Reisen in Japan
Planungshilfe für Ihre Reise
Vorschläge für Rundreisen
Wissenswertes über Japan
Steckbrief Japan
Natur und Umwelt
Wirtschaft, Soziales und aktuelle Politik
Geschichte
Zeittafel
Gesellschaft und Alltagskultur
Architektur und Kunst
Wissenswertes für die Reise
Anreise und Verkehr
Übernachten
Essen und Trinken
Outdoor
Feste und Veranstaltungen
Reiseinfos von A bis Z
Unterwegs in Japan
Kapitel 1 – Tokio und die Region Kanto
Auf einen Blick: Tokio und die Region Kanto
Tokio
Stadtgeschichte
Orientierung
Unterstadt Shitamachi
Vom Kaiserpalast zur Ginza
Aktiv:Kaiserliches Jogging rund um den Palast
Westliche Stadtteile
Odaiba und Tokyo Bay
Umgebung von Tokio
Nikko
Aktiv:Wandern am Mount Takao
Sawara
Yokohama
Kamakura
Kapitel 2 – Tohoku und Hokkaido
Auf einen Blick: Tohoku und Hokkaido
Tohoku
Sendai
Umgebung von Sendai
Yamagata und Umgebung
Aktiv:Spaziergang zu den Silberminen von Ginzan
Hiraizumi
Morioka
Umgebung von Morioka
Aomori
Umgebung von Aomori
Hokkaido
Hakodate und Umgebung
Sapporo
Umgebung von Sapporo
Daisetsuzan National Park
Aktiv:Aufstieg zum Asahi-dake
Kushiro-Shitsugen National Park
Akan-Mashu National Park
Shiretoko National Park
Abashiri
Wakkanai und Umgebung
Rishiri-Rebun-Sarobetsu National Park
Kapitel 3 – Chubu
Auf einen Blick: Chubu
Fuji und Izu-Halbinsel
Fuji und Umgebung
Aktiv:Besteigung des Fuji
Izu-Halbinsel
West-Chubu mit Hokuriku und Tokai
Karuizawa
Nagano
Umgebung von Nagano
Matsumoto
Kanazawa
Takayama
Umgebung von Takayama
Gero Onsen
Aktiv:Von Magome nach Tsumago über den Nakasendo
Nagoya
Umgebung von Nagoya
Kapitel 4 – Kansai
Auf einen Blick: Kansai
Kyoto und Umgebung
Kyoto
Umgebung von Kyoto
Nara und Umgebung
Nara
Aktiv:Wandern am Berg Kasuga (Kasugayama Primeval Forest Loop)
Umgebung von Nara
Aktiv:Durch das Mitarai Valley
Kii-Halbinsel
Wakayama-Stadt
Shirahama
Kumano Sanzan
Koyasan
Aktiv:Pilgern auf dem Kumano Kodo
Osaka und Umgebung
Osaka
Umgebung von Osaka
Kobe und Umgebung
Kobe
Umgebung von Kobe
Kapitel 5 – Chugoku und Shikoku
Auf einen Blick: Chugoku und Shikoku
Chugoku
Okayama
Zwischen Okayama und Hiroshima
Hiroshima
Aktiv:Über den Shimanami Kaido
Aktiv:Futaba no Sato History Walkway
Umgebung von Hiroshima
Matsue
Umgebung von Matsue
Tottori
Shikoku
Seto Inland Sea
Naruto
Tokushima
Das Inselinnere
Aktiv:Auf den Tsurugisan
Kochi
Ashizuri-Uwakai National Park
Matsuyama
Umgebung von Matsuyama
Takamatsu
Umgebung von Takamatsu
Kapitel 6 – Kyushu und die Ryukyu-Inseln
Auf einen Blick: Kyushu und die Ryukyu-Inseln
Kyushu
Fukuoka
Umgebung von Fukuoka
Aktiv:Aufstieg zum Homanzan
Nagasaki
Umgebung von Nagasaki
Kumamoto
Umgebung von Kumamoto
Beppu
Umgebung von Beppu
Miyazaki
Nichinan-Küste
Kagoshima
Umgebung von Kagoshima
Yakushima
Aktiv:Wandern im Shiratani-Unsuikyo National Park
Tanegashima
Okinawa und die Ryukyu-Inseln
Okinawa Honto
Miyako-Inseln
Yaeyama-Inseln
Kulinarisches Lexikon
Sprachführer
Register
Bildnachweis/Impressum
Themen
Erdbeben und Vulkanismus
Gefürchtet und verklärt – die japanische Yakuza-Mafia
Der Tenno
Omotenashi
Erdbebensicher bauen
Kawaiiiiiii!
Burakumin – Außenseiter der japanischen Gesellschaft
Trauma 3-11 – der große Tohoku-Tsunami
Die Ainu – Japans vergessene Ureinwohner
Der Japanische Garten
Ama-Taucherinnen – Japans Meerfrauen
Die Geisha – kunstvolle Unterhalterin
Pachinko – Japans schlimmste Droge
Auf den Spuren von Lafcadio Hearn (1850–1904)
Ohenro – der 88-Tempel-Weg
Japan wird alt
Christenverfolgung in Japan
Onsen – wohlig warm, wunderbar ruhig
Alle Karten auf einen Blick
Tokio und die Region Kanto: Überblick
Tokio – Ueno und Kaiserpalast
Tokio – Westliche Stadtteile
Tokio – Ginza, Odaiba und Tokyo Bay
Wandern am Mount Takao
Kamakura
Tohoku und Hokkaido: Überblick
Sendai
Sapporo
Aufstieg zum Asahi-dake
Chubu: Überblick
Rund um den Fuji
Von Magome nach Tsumago über den Nakasendo
Nagoya
Kansai: Überblick
Kyoto
Nara
Wandern am Berg Kasuga (Kasugayama Primeval Forest Loop)
Durch das Mitarai Valley
Pilgern auf dem Kumano Kodo
Osaka
Kobe
Chugoku und Shikoku: Überblick
Über den Shimanami Kaido
Hiroshima
Auf den Tsurugisan
Kyushu und die Ryukyu-Inseln: Überblick
Fukuoka
Aufstieg zum Homanzan
Nagasaki
Wandern im Shiratani-Unsuikyo National Park
Jeder hat sie im Kopf, Bilder wie die roten Torii des Fushimi Inari-Taisha, die wuselige Straßenkreuzung von Shibuya, die Geisha, die in Kyoto in Holzpantinen zur Arbeit trippelt. Typisch Japan eben. Das ist aber noch lange nicht alles. Wer weiß schon, dass es wahrscheinlicher ist, beim Wandern einem Bären zu begegnen, als beim Stadtspaziergang einer Geisha? Jenseits der Klischees gibt es unglaublich viel zu entdecken …
Noch nie war Japan als Reiseziel so beliebt wie heute. Nicht, dass früher keiner hätte hinfahren wollen – doch das Vorurteil hielt sich hartnäckig: Japan ist sündhaft teuer und außerdem … die fremde Schrift, die fremde Sprache! Vor Ort stellt man als Reisender jedoch schnell fest: Auch ohne den derzeit günstigen Umtauschkurs ist vieles gar nicht so hochpreisig. Ja, es gibt sie, die Melone für umgerechnet 500 Euro. Aber eben auch die preiswerten Teishoku-Menüs im Restaurant für weniger als zehn Euro. Oder den oft unglaublich günstigen Nahverkehr. Und die Sache mit der Schrift: Ja, Japan macht uns Westler schnell mal zu Analphabeten. Nur um uns aber im Handumdrehen ein paar freundliche Passanten zu schicken, die mit Engelsgeduld herauszufinden versuchen, wo der ratlose Ausländer denn hinmöchte – und ihn dann sogar begleiten. Nicht, dass er doch noch verloren geht.
Das Schöne an Japan ist: Es weigert sich beharrlich, den Stereotypen gerecht zu werden. Meistens zumindest. Eine U-Bahn-Fahrt zur Rushhour mag da erst einmal völlig ins Bild passen: Die Waggons sind voll, die meisten Männer tragen einen Anzug und sehen ziemlich müde aus, manch einer ist längst eingenickt. Und erst die Tokioter Bahnhöfe: So viele Menschen, Tausende, die sich pro Minute durch die unterirdischen Gänge drängen. Und doch gibt es mitten in der Megacity Stadtviertel, wo die Bewohner Zeit für ein Schwätzchen mitten auf der Straße finden, Vögel zwitschern und junge Mütter ihren Nachwuchs mit dem Rad zum Kindergarten bringen. Technologisch ist Japan ein Vorreiter – aufs Bargeld will aber trotzdem niemand verzichten. Und hat Japan nicht die pünktlichsten, saubersten Züge der Welt? Ja, klar, aber auch ein Adresssystem, das so unlogisch ist, dass man kopfschüttelnd davor steht (den Japanern geht das übrigens genauso) und ohne Online-Karte oder lokale Hilfe keine Chance hat, egal welchen Ort zu finden. Gegensätze wie diese gibt es unendlich viele, und sie machen Japan überraschend, schwer durchschaubar … aber natürlich auch interessant.
Und man muss sagen: Japan hat viel dafür getan, es den ausländischen Reisenden einfacher zu machen. Natürlich gibt es die verwirrenden Anzeigetafeln an den Bahnhöfen – die aber, gerade wenn einen Panik beschleicht, auf Englisch umschalten. In fast jedem Bahnhof findet sich eine Touristinfo, wo man selbstverständlich gratis Stadtpläne und Broschüren bekommt. Speziell für ausländische Reisende existieren Angebote wie der Japan Rail Pass oder Sightseeingbusse, die sogar weitaus günstiger sind als Vergleichbares in Europa. All das hilft dabei, sich in Japan gut zurecht zu finden. Und eine Sache kann man gar nicht oft genug unterstreichen: Japan ist unglaublich sauber und sicher. Das verlorene Portemonnaie liegt höchstwahrscheinlich beim Fundamt, und auch als Frau kann man nachts alleine durch jede Großstadt laufen – egal wo. Geradezu verweichlichen könnte man in dieser Hinsicht in Japan (japanische Gruppen sind übrigens beliebte Opfer europäischer Taschendiebe, weil sie einfach nicht damit rechnen, beklaut zu werden). Einfach mal an einem Straßenstand essen? Na klar, denn hier wacht die Lebensmittelaufsicht. Leitungswasser trinken? Natürlich. Beispiele dafür, wie sorglos man Japan genießen darf, gibt es genug.
Und wie steht es mit der berühmten Zurückhaltung, der kritischen Haltung gegenüber dem Ausland? Lange Zeit, bis in die Mitte des 19. Jhs., war Japan isoliert und auch heute noch gibt es Tendenzen, sich auf Bekanntes zurückzuziehen: Reis muss aus Japan kommen und alles Ausländische ist zwar spannend, im Zweifelsfall hält man sich dann aber doch an das, was man kennt … Trotzdem hat die japanische Sprache so viele Fremdwörter wie kaum sonst eine auf der Welt (für alle die es genau wissen wollen: mehr als Hälfte des Wortschatzes, nimmt man auch die chinesischen Importe dazu). Darunter befinden auch etliche deutsche Wörter, denn in Sachen Recht und Medizin war das deutsche Kaiserreich im 19. Jh. Vorbild.
Und weil wir gerade bei überraschenden Fakten sind: Wussten Sie, dass der Großraum Tokio–Yokohama zwar die größte Metropolregion der Welt ist, trotzdem aber zwei Drittel Japans bewaldet sind? Dass es nahezu kein Flachland gibt und Japan im Grunde ein einziges Gebirge ist, das aus dem Ozean ragt? Mit 34 Nationalparks bietet Japan eine so große Vielfalt an Wildnis, dass man darüber die Fülle an kulturellen Erlebnissen vernachlässigen könnte, von denen es manch eines wirklich nur in Japan gibt: vom Bad im klassischen Onsen über eine Übernachtung im Ryokan mit Kaiseki-Küche bis zum Füttern der wilden Hirsche von Nara, die sich ganz japanisch verbeugen, bevor sie gierig nach dem Futter schnappen. Es gibt viel mehr zu entdecken, als sich in einer einzigen Reise unterbringen lässt. Aber natürlich dürfen Sie dieses Buch auch auf weitere Japan-Reisen mitnehmen – das Land lässt einen so schnell nicht los!
Die Autorin
Françoise Hauser
www.asientext.de
Als Sinologin hat Françoise Hauser in den 1990er-Jahren in China und Taiwan studiert und dann auf vielen Reisen nach Ostasien ihre Liebe zu Japan entdeckt – erst in der Touristikbranche, dann bei der Arbeit für verschiedene Medien. Mittlerweile hat sie als freie Journalistin und Buchautorin gefühlt Tausende Texte über das Inselreich geschrieben und entdeckt doch bei jeder Reise wieder Neues, Spannendes, Überraschendes. Ganz besonders hat es ihr allerdings die Stadt Nara angetan: Bei fast jeder Reise ist ein kurzer Stopp zum Hirschefüttern Pflicht …
Viele Jahrzehnte galt Japan als spannendes, aber viel zu teures Reiseland – was übrigens nie ganz zutreffend war. Doch mit dem Verfall des Yen seit dem Jahr 2023 ist dieses Klischee obsolet geworden. Kein Wunder daher, dass Japan nach der Coronapandemie einen unglaublichen Boom erlebte – und noch immer auf der Bucketlist vieler Reisender ganz weit oben steht. Das natürlich nicht nur der gefallenen Preise wegen: eine unglaublich hohe Dichte an Sehenswürdigkeiten, der allgegenwärtige Gegensatz von traditioneller und hypermoderner Architektur, die freundlichen Umgangsformen, noch dazu eine spannende Küche und jede Menge Überraschungen machen das Inselreich zu einem Reiseziel, dass man auf einer einzigen Reise unmöglich allumfassend entdecken kann.
Auf den ersten Blick scheint Japan allerdings schon der Sprache und Schrift wegen kein einfaches Reiseland. In der Tat sind Sprachunkundige erst einmal als Analphabeten unterwegs. Seit vielen Jahren gibt man sich in Japan aber Mühe, wo immer nötig auch englische Beschilderung anzubringen. Außerdem sind die Einheimischen extrem zuvorkommend und hilfsbereit, wenn ein ausländischer Besucher etwas ratlos vor der japanischen Bahnhofstafel steht (die im Übrigen eine Minute später sowieso auf Englisch umschaltet). Wichtig ist auch: Japan ist ein ausnehmend sicheres Reiseland, die Kriminalitätsrate im Vergleich zu vielen europäischen Ländern spektakulär niedrig. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind äußerst zuverlässig, Verspätungen oder Änderungen eine Ausnahme. Einzig das japanische Adresssystem ist verwirrend, denn Hausnummern werden nach dem Baudatum vergeben. Doch auch da kann Google Maps zuverlässig helfen.
Die meisten Besucher beginnen ihre Reise in Tokio – und es ist absolut empfehlenswert, hier einige Tag zu verbringen, denn die kulturelle und architektonische Vielfalt der Hauptstadt ist enorm: Museen von Weltrang, ruhige Tempel und Schreine mitten in der Stadt, wunderbare Shoppinggelegenheiten und sogar Natur machen die Hauptstadt aus. Zudem sind von hier aus auch Yokohama, Kamakura, Nikko und der Fuji leicht zu erreichen. Letzterer ist manchmal sogar von Tokio aus sichtbar. Ein weiterer Fixpunkt auf dem Tourverlauf der meisten Gruppen ist die frühere Hauptstadt Kyoto, seit vielen Jahrhunderten das kulturelle Zentrum Japans. Wollte man hier alle Tempel und Schreine erkunden, man müsste schon ein paar Jahre bleiben! Von Kyoto aus sind die Metropole Osaka mit ihrem tollen kulinarischen Angebot und Japans erste Hauptstadt Nara quasi Pflichtziele.
Natürlich kann Japan auch ›grün‹: Weite Teile des Landes sind unbewohnt und bergig – oft muss man selbst aus den Ballungsräumen nicht lange fahren, um in der Einsamkeit zu landen! Besonders beliebt zum Wandern sind die Berge der Japanischen Alpen zwischen Takayama und Nagoya. Richtig einsam wird es auch auf Shikoku, der kleinsten der vier Hauptinseln. 34 Nationalparks, 56 Quasinationalparks und 306 Präfektur-Naturparks bieten jede Menge Outdoormöglichkeiten. Reizvoll ist eine Wanderung auf dem Michinoku Coastal Trail oder eine Radtour auf dem Shimannami-Kaido, der aussichtsreich über sechs Brücken und sechs Inseln der Seto-Inlandsee führt. Oder wie wäre es mit Waldbaden, in den alten Zedernwäldern von Yakushima oder im Bambuswald von Arashiyama? Fernab der Städte lohnt es sich meist, einen Mietwagen zu nehmen, denn auch wenn viele dieser Nationalparks mit dem Bus erreichbar sind, bleibt das öffentliche Verkehrswesen in den abgelegenen Gebieten eher lückenhaft.
Mit all den Tempeln und Schreinen ist Religion in Japan immer gegenwärtig, auch wenn die Menschen sich in spirituellen Fragen eher zurückhaltend zeigen. Wer Buddhismus oder Shinto-Glauben live erleben will, findet in den Klöstern gute Möglichkeiten: Bei einem Temple Stay übernachtet man im Kloster, darf morgens verboten früh an der Hauptandacht teilnehmen und bekommt oft auch noch ein freiwilliges Kulturprogramm geboten. Dies lässt sich auch gut mit Pilgertouren über die Wege des Kumano-Kodo auf der Kii-Halbinsel oder rund um die Insel Shikoku verbinden. Wer Religion lieber weniger meditativ erleben will, besucht einfach eine der vielen lauten und lebendigen Matsuris, die nicht anderes sind als Schreinfeste. Oft werden die Gottheiten dabei in tragbaren Schreinen durch die Straßen getragen.
Badeurlaub in Japan? Dafür gibt es trotz der mehr als 33 000 km Küste nicht so oft Gelegenheit, wie der Blick auf die Landkarte suggeriert. Herrliche Badeorte mit türkisgrünem Wasser und weißen Stränden findet man jedoch im Süden des Landes, vor allem auf Okinawa und den Inseln südlich davon, wie Ishigaki und Miyako, wo man rund ums Jahr schwimmen und schnorcheln kann. Wenn es um Wellness geht, steht Japan allerdings viel besser da. Hunderte Onsen-Orte locken mit heißen Quellen, das Spektrum reicht vom luxuriösen Onsen-Hotel bis zum Wasserloch mitten in der Natur – ein Badenachmittag oder -abend gehört zu einer Japanreise unbedingt dazu!
Waldbaden im wahrsten Sinne des Wortes: Im Bambuswald von Arashiyama taucht man in dichtes Grün ein
Viele Reisende scheuen davor zurück, Japan auf eigene Faust zu entdecken – meist, weil sie die Sprachbarriere fürchten. In den großen Städten sind Straßen und die Metro aber eigentlich immer auch auf Englisch beschriftet, genauso wie die modernen Shinkansen-Schnellzüge. Bei den Bussen allerdings ist dies nicht immer der Fall. Auch im Restaurant oder in der Unterkunft spricht das Personal nicht unbedingt eine Fremdsprache. Hier helfen Übersetzungsapps wie DeepL, die von Japanern auch gerne benutzt werden. Wer auf geführte Touren nicht verzichten möchte, findet vor Ort eine Fülle von Tagesausflügen, die man auch bequem über die üblichen Internetportale wie GetYourGuide (www.getyourguide.de) oder Viator (www.viator.com) buchen kann. Meist sprechen die Guides Englisch. Informationen und Karten bekommt man in Japan fast überall im Tourist Office am Bahnhof. Es empfiehlt sich, mindestens 14 Tage, noch besser aber drei Wochen für Japan einzuplanen.
Nicht jeder hat Zeit und Lust, seine Japanreise selbst vorzubereiten – macht nichts, denn viele deutschsprachige Reiseveranstalter bieten die klassische Einsteigerroute Tokio–Fuji (ohne Besteigung)–Kyoto–Osaka–Nara–Hiroshima–Tokio in allen möglichen Varianten an. Hinzu kommen Special-Interest- und regionale Touren, die vor allem bei Reisenden beliebt sind, die Japan schon kennen und als ›Wiederholungstäter‹ unterwegs sind.
Bewährte Japan-Veranstalter in Deutschland sind Dertour (https://rund?reisen.dertour.de), Diamir Erlebnisreisen (www.diamir.de), Gebeco (www.gebeco.de), East Asia Tours (www.eastasiatours.de), Japan Experience (www.japan-experience.com), Bavaria Fernreisen (www.bavaria-fernreisen.de), Ikarus Tours (www.ikarus.com) und Studiosus Reisen (www.studiosus.com). Eine vollständige Liste gibt es beim Japanischen Fremdenverkehrsamt unter www.japan.travel. Achten Sie bei der Auswahl darauf, ob die Reiseleitung auf Deutsch oder Englisch ist.
WICHTIGE FRAGEN VOR DER REISE
Wann ist die beste >>Reisezeit?
Welche >>Dokumente braucht man für die Einreise?
Wie läuft es in Japan mit dem >>Bezahlen?
Funktioniert die >>Verständigung auf Englisch?
Lohnt es sich, in Japan einen >>Mietwagen zu nehmen?
>>Telefonieren und online bleiben, wie geht das am günstigsten?
Welche >>Ausrüstung und Kleidung muss unbedingt mit?
Kann man in Japan auch >>Strandurlaub machen?
Wie ist es um die >>Sicherheit bestellt, was tun bei einem Erdbeben?
Welches >>Budget sollte ich für eine Japan-Reise einplanen?
Kulturerlebnis
Naturerlebnis
Bei den folgenden Zeitangaben handelt es sich um Empfehlungswerte für Reisende, die ihr Zeitbudget knapp kalkulieren.
>>1. Tokio und die Region Kanto:
>>2. Tohoku und Hokkaido:
>>3. Chubu:
>>4. Kansai:
>>5. Chugoku und Shikoku:
>>6. Kyushu und die Ryukyu-Inseln:
Die Hauptstadt ist das politische und kulturelle Zentrum des Landes – und zusammen mit den umliegenden Städten der größte urbane Ballungsraum der Welt. Dennoch: Tokio ist sehr kleinteilig, die Stadtviertel unterscheiden sich vom Charakter her erheblich. Zu den ›Musts‹ gehören das traditionelle Asakusa, das Edel-Shoppingviertel Ginza, Harajuku, das trendige Shibuya und das moderne Odaiba. Akihabara und das Nightlifeviertel Shinjuku sind vor allem nach Sonnenuntergang lohnend, wenn die Neonlichtorgie so richtig zur Geltung kommt
Wer vom Großstadttrubel genug hat, besucht die Tempelstadt Nikko, den Großen Buddha von Kamakura oder Yokohamas lebhaften Hafen. Für Wanderer ist der Berg Takao eine schöne Alternative.
• Tokio
• Nikko
Gut zu wissen: Der öffentliche Verkehrsmittel in Tokio, vor allem die U-Bahn und die innerstädtischen Züge, sind günstig, schnell und sicher. Die Yamanote-Ringlinie können Sie auch mit dem Japan Rail Pass benutzen. Laden Sie sich unbedingt die App Navitime herunter, die ihnen nicht nur alle Verbindungen, sondern auch die Wege von und zu den Stationen anzeigt. Falls es mal später wird, werfen Sie einen Blick auf die Abfahrtszeiten der letzten Metro. Taxifahrer sprechen zwar meist kein Englisch, sind aber immer bemüht, und mit einer Übersetzungsapp und der Adresse auf Japanisch kommen Sie gut zurück zum Hotel.
Tokio:
4 Tage
Ausflüge nach Nikko, Yokohama,
Kamakura
und evtl. zum Fuji:
jeweils 1 Tag
Nördlich von Tokio beginnt das einsame Japan. Der Norden der Hauptinsel Honshu ist schon spürbar weniger besiedelt, auf Hokkaido wird Japan wirklich leer, sieht man vom prallen Leben in der Präfekturhauptstadt Sapporo ab. Kultur ohne Menschenmassen wie in Kyoto bieten Städtchen wie Kakunodate mit seinem gut erhaltenen Samurai-Erbe. Die schönsten Unternehmungen sind aber allesamt aktiv: Wandern, Kajaken, Vulkane entdecken und Tiere beobachten. Genau deshalb lässt sich der Norden auch nicht gut ›schnell‹ bereisen. Ebenfalls spannend ist die indigene Kultur der Ainu auf Hokkaido, die man touristisch übrigens gut unterstützen kann, indem man lokal geführte Touren bucht. Nach einem erlebnisreichen Tag in der Natur können Sie im warmen Wasser der vielen kleinen Onsen entspannen.
Yamadera
Daisetsuzan
National Park
Gut zu wissen: Allein auf Hokkaido leben rund 10 000 Braunbären. Auch wenn sie sich normalerweise von Menschen fernhalten, sollte man sich unbedingt an die Empfehlungen der Nationalpark-Ranger halten. In einigen Nationalparks gibt es Ausschlusszeiten für Wanderer bzw. Perioden, in denen nur geführte Wanderungen erlaubt sind. Auch in Tohoku sind Bärenbegegnungen beim Wandern keine Seltenheit.
Falls Ihr Zeitbudget knapp ist, kann es sinnvoll sein, einen Wagen zu mieten. Beste Reisezeit für diese Region sind Frühsommer und Herbst. Im Winter kann es bitter kalt werden – falls Sie jedoch Wintersport betreiben wollen, sind sie im Winter auf Hokkaido und in Tohokus Bergen genau richtig.
Gesamte Region:
10 Tage
Nur Tohoku:
3 Tage
Nur Hokkaido:
7 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Je länger Sie in Hokkaido oder Tohoku wandern möchten, desto mehr Zusatztage sollten Sie einplanen – und vielleicht auch einen Erholungstag in den heißen Onsen-Quellen.
Die bergige Mitte des Landes ist eine wunderbare Region zum Wandern und ideal für Naturfreunde. Rund um Nagano wartet ein schöner Mix aus Natur, die zudem gut erreichbar und mit Wanderwegen erschlossen ist, und Kultur, denn die kleinen Städtchen wie Obuse oder Matsumoto haben überraschend viel zu bieten. Ein Pubikumsmagnet sind die Affen von Jigokudani, die tiefenentspannt in den heißen Quellen sitzen. Für alle, die wissen wollen, wie Perlen entstehen, ist ein Besuch der Ise-Halbinsel ein Muss. Und dann ist da natürlich noch der Fuji, der sich zwar nicht immer zeigt, aber für unvergessliche Fotomotive sorgt, wenn er doch mal aus den Wolken auftaucht.
Wandern mit historischem Hintergrund kann man auf dem Nakasendo, einem der wichtigsten Verbindungswege von Kyoto nach Tokio in der Edo-Zeit.
Takayama
Mount Fuji
Gut zu wissen: Der Aufstieg auf den Fuji ist nicht sehr schwierig, aber nur von Juli bis Anfang September möglich, und er erfordert eine Anmeldung. Außerdem sollten Sie auf gute Ausrüstung achten (es wird nachts sehr kalt!) und eine Übernachtung in einer Hütte am Berg einplanen. Auch diese sollten Sie unbedingt vorbuchen. Erwarten Sie beim Fuji-Aufstieg keine Einsamkeit, sondern erstaunliche Menschenmengen!
Japanische Alpen:
7 Tage
Mit nur einem Wandertag:
4 Tage
Fuji-Region:
1 Tag, wenn man nur die
klassische Tour absolviert.
Die Region rund um Osaka, Kyoto und Nara ist touristisch mit Abstand die beliebteste Region, und das aus gutem Grund: Tausende Tempel und Schreine in Kyoto, die mehr als 1200 Jahre alte Stadt Nara mit einigen der ältesten Gebäuden Japans und die Metropole Osaka mit viel Nachtleben und exquisiter Kulinarik sind zusammen genug Stoff für eine Japanreise. Viele Jahrhunderte war diese Region das kulturelle Zentrum des Landes.
Und das Beste ist: Von all diesen Städten aus ist es ein Katzensprung auf die einsame Kii-Halbinsel, wo am Koyasan mit Tempelanlagen und mystischen Schreinen gespickte dichte Wälder warten. Die schönste Outdoorunternehmung ist eine Wanderung auf dem uralten Pilgerweg Kumano Kodo.
• Kyoto
Koyasan
• Nara
Gut zu wissen: Wenn Sie Ruhe und Einsamkeit lieben, dann ist das Städtedreieck Kyoto–Nara–Osaka nicht ideal. Vor allem in Kyoto und Nara ist Overtourism längst ein Thema. Mit kreativer Zeitplanung lassen sich einige Spitzen umgehen (z. B. den Fushimi Inari-Taisha nachts besuchen, Higashiyama in Kyoto im Morgengrauen entdecken oder in Nara übernachten und die Stadt erleben, wenn die meisten Touristen wieder abgefahren sind), alleine werden Sie dennoch nie sein. Buchen Sie ihre Unterkünfte weit im Voraus und kaufen Sie Ihre Zugfahrkarte für die Weiterfahrt gleich bei der Ankunft bzw. reservieren Sie den Sitzplatz, falls Sie einen Japan Rail Pass besitzen.
Gesamte Region:
5 Tage
Mit Kii-Halbinsel:
7 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Von Osaka aus ist es mit dem Shinkansen nicht weit nach Kobe oder zum Lake Biwa, Japans größtem See.
Kurz mal das gesamte Japan-Bild über den Haufen schmeißen, das geht auf Shikoku wunderbar. Die Insel ist leer, wild und abenteuerlich. Fast alle Menschen wohnen in den wenigen Städten an der Küste, im Inselinneren warten (fast) verlassene Dörfer, hohe Berge und der schönste Nachthimmel Japans. Ähnlich sieht es auch in Chugoku aus: Mit Hiroshima und der Miyajima-Insel gibt es zwar zwei viel besuchte Reiseziele, der Rest der Region ist vom internationalen Tourismus aber noch kaum entdeckt – und landschaftlich, vor allem an der wilden Nordküste, einfach wunderbar.
• Miyajima
Iya Valley
• Naoshima
Gut zu wissen: Jenseits der großen Städte, vor allem auf Shikoku, kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht weit. Wer viel reisen und vielleicht auch die Natur entdecken will, ist mit einem Mietwagen gut beraten. Die Straßen sind generell recht leer, aber teils auch weitaus schmaler, als man es in Japan erwarten würde. Planen Sie ihre Reise und nehmen Sie dann die Zeit mal 1,5, denn Shikokus Straßen sind wunderschön, aber kurvenreich und oft nur einspurig, das heißt, bei Gegenverkehr muss einer der Fahrer bis zur letzten Ausweichbucht zurücksetzen. In den abgelegenen Gebieten Chugokus sind Englischkenntnisse selten, dafür die Geduld, sich mit Wörterbuch oder Übersetzungsapp zu verständigen, umso größer.
Gesamte Region:
5 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Falls Sie noch einen oder zwei Tage Zeit haben, dann lohnt es sich unbedingt, die Inseln der Seto-Inlandsee per Fahrrad zu erkunden. Mit Naoshima hat die Region sogar ein echtes Highlight für Kunstkenner.
Hi-no-kuni, Land des Feuers, wird Japans südliche Hauptinsel auch genannt: Jede Menge warme Quellen und aktive Vulkane warten dort auf den Reisenden, wilde Landschaften und raue Küste und all dies ist mit einem warmen Klima gesegnet. Allein die kleine Insel Yakushima an der Südspitze mit ihren Wälder voller uralter Zedern lohnt schon einige Tage Aufenthalt. Absolut außerirdisch ist Beppu, der kleine Onsen-Ort, in dem die Erde zu kochen scheint.
So abgelegen Kyushu heute scheint, historisch war die Region zwischen Japan, China und Korea immer von Bedeutung und oft dem Rest des Landes voraus, so dass Städte wie Nagasaki, Fukuoka, Kumamoto oder Kagoshima mit vielen Sehenswürdigkeiten und einer offenen Atmosphäre punkten. Südlich von Kyushu, in der Präfektur Okinawa, wartet zudem ein ganz anderes, subtropisches Japan, mit vielen Inseln, traumhaften Stränden und artenreichen Korallenriffen zum Schnorcheln.
• Beppu
• Yakushima
• Yaeyama-Inseln
Gut zu wissen: Auf der Strecke zum Mount Aso sind teils Sonderzüge unterwegs, die man nur mit Reservierung benutzen darf. Falls Sie eine Reihe dorthin planen, heißt es rechtzeitig Sitzplätze buchen. Viele Unterkünfte in der Region Mount Aso sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gut oder gar nicht erreichbar.
Im Hochsommer wird es auf Kyushu übrigens subtropisch warm. Trotz der oft wunderschönen Strände ist ein Badeurlaub, wie ihn sich Europäer vorstellen, nur an wenige Orten möglich: Da sich Japaner selten in die Sonne legen, sind ausgewiesene Badestrände meist nur bei internationalen Resorts zu finden.
Gesamte Region:
6 Tage
Mit Yakushima:
10 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Südlich von Okinawa lässt sich wunderbar noch ein Strandurlaub auf einer der Inseln wie Ishigaki dranhängen (hier kann man auch baden!), mit tollen Naturerfahrungen und leckerem Seafood.
Von der Hauptstadt Tokio bis zu den Tempeln und Schreinen der ehemaligen Kaiserstadt Kyoto umfasst diese Tour alle kulturellen Highlights Japans, und mit dem Fuji ist auch noch eine gute Portion Natur dabei – die klassische Tour für Einsteiger!
Tag 1–3: Ankunft in Tokio. Drei Tage Stadtbesichtigung mit Senso-ji-Tempel in Asakusa, Harajuku und Meiji-Schrein, traditionelles Yanaka und Luxus-Shoppingmeile Ginza. Am Abend nach Shinjuku, Shibuya und auf die Ameyoko in Ueno.
Tag 4: Tagesausflug nach Nikko mit Besichtigung des Toshogu-Schreins und einer Bootsfahrt auf dem Chuzenji-See. Abends Rückkehr nach Tokio.
Tag 5: Frühmorgens Weiterfahrt nach Hakone am Fuß des Fuji. Klassische Rundtour mit Bootsfahrt über den Lake Ashinoko, Gondelfahrt nach Owakudani und Sounzan und wieder zurück nach Hakone mit der Hakone-Tozan-Bergbahn und dem Bus. Übernachtung in Hakone.
Tag 6: Zugfahrt nach Kyoto. Am Nachmittag Rundgang durch das traditionelle Gion- und Higashiyama-Viertel. Abends geht es zum Essen in die Kawaramachi-dori.
Tag 7: Kyotos Tempel und Schreine.
Tag 8: Tagesausflug zum Bambuswald von Arashiyama vor den Toren Kyotos.
Tag 9: Tagesausflug nach Nara mit Toda-iji-Tempel und Hirsche füttern im Nara-Park.
Tag 10: Weiterfahrt nach Osaka, Besichtigung der Burg und des Amüsierviertels Dotonbori. Abends das Viertel Shinsekai nicht verpassen!
Tag 11: Tagsüber Bummel durch Osakas Shoppingarkaden, am späten Nachmittag per Shinkansen nach Hiroshima.
Tag 12 und 13: Stadtrundgang in Hiroshima mit Atomic Bomb Dome, Peace Park und Burg. Am Tag darauf Ausflug nach Miyajima und auf den Berg Misen (zu Fuß oder per Seilbahn).
Tag 14: Zurück nach Osaka, Abflug nach Deutschland. Alternativ mit dem Shinkansen zurück nach Tokio, je nach Abflugzeit noch eine Übernachtung am Flughafen.
Falls Sie ein bisschen mehr Zeit mitbringen: Bei dieser Tour stehen nicht nur die kulturellen Highlights auf dem Programm, sondern auch ein Abstecher in die Japanischen Alpen und auf die Halbinsel Wakayama zu den Wurzeln der japanischen Religionen.
Tag 1–3: Ankunft in Tokio. Stadtbesichtigung mit den Vierteln Asakusa, Akihabara, Harajuku und dem Meiji-Schrein, traditionelles Yanaka und Luxus-Shoppingmeile Ginza. Shinjuku und Shibuya sind vor allem abends eindrucksvoll.
Tag 4: Tagesausflug per Zug nach Nikko mit Besichtigung des Toshogu-Schreins und einer Bootsfahrt auf dem Chuzenji-See. Übernachtung in Tokio.
Tag 5: Tagesausflug per Zug nach Kamakura und Besuch des Stadtviertels Hase inklusive des Kotoku-in-Tempels mit dem Großen Buddha. Übernachtung in Tokio.
Tag 6: Frühmorgens Weiterfahrt nach Hakone am Fuß des Fuji. Klassische Rundtour mit Bootsfahrt über den Lake Ashinoko, Gondelfahrt nach Owakudani und Sounzan und wieder zurück nach Hakone mit der Hakone-Tozan Bergbahn und dem Bus. Übernachtung in Hakone.
Tag 7: Weiterfahrt nach Takayama über Nagoya. Nachmittags Rundgang durch die Altstadt von Takayama, Übernachtung in Takayama.
Tag 8: Ausflug nach Shirakawago per Bus. Übernachtung in Takayama.
Tag 9: Mit dem Zug über Nagoya nach Kyoto. Spaziergang durch die traditionellen Viertel Higashiyama und Gion.
Tag 10 und 11: Kyotos Tempel und Schreine.
Tag 12: Tagesausflug nach Nara mit Todai-ji-Tempel und Hirsche füttern. Übernachtung in Kyoto.
Tag 13: Weiterfahrt nach Osaka, Amüsierviertel Dotonbori.
Tag 14: Tagsüber Stadtrundgang mit Besichtigung der Burg, abends Bummel durch das Viertel Shinsekai.
Tag 15: Fahrt nach Koyasan und Rundgang über den Okunoin, Japans größten Friedhof.
Tag 16: Fahrt von Koyasan nach Ise. Abends Rundgang im Ort
Tag 17: Besuch des Ise-Schreins und der Mikimoto-Perleninsel.
Tag 18: Fahrt nach Nagoya. Stadtrundgang durch Nagoya mit Besichtigung der Burg.
Tag 19: Fahrt nach Yokohama. Stadtrundgang mit Chinatown und Minato-Mirai-Viertel.
Tag 20: Zurück nach Tokio, Besuch des teamLab Borderless _ Mori Building Digital Art Museum.
Japan hat mehr zu bieten als Großstädte! In den Bergen warten einsame Landschaften, lauschige Kleinstädte, traditionelle Dörfer, die berühmten Affen in den heißen Quellen – und viele Gelegenheiten, selbst ins Thermalwasser der Onsen abzutauchen.
Tag 1: Ankunft in Tokio.
Tag 2: Mit dem Shinkansen nach Nagano. Besuch des Zenko-ji-Tempels. Übernachtung in Nagano.
Tag 3: Weiter mit dem Zug nach Yamanouchi. Besuch der Affen von Jigokudani. Übernachtung in Yudanaka.
Tag 4: Fahrt nach Nagano und dann weiter nach Takayama. Spaziergang durch die Altstadt. Übernachtung in Takayama in einem Onsen-Hotel.
Tag 5: Besuch des Dorfs Shirakawago ab Takayama mit dem Bus. Übernachtung in Takayama.
Tag 6: Zugfahrt nach Gero Onsen. Stadtspaziergang und Besuch verschiedener öffentlicher Onsen. Übernachtung im Onsen-Hotel in Gero.
Tag 7: Rückfahrt nach Tokio über Nagoya und an der Küste entlang.
Der unbekannte Norden der Hauptinsel Honshu zeigt Japan von der entspannten, weitläufigen Seite und ist ein echter Geheimtipp für Wiederholungstäter.
Tag 1: Fahrt von Tokio nach Sendai. Bummel durch die Innenstadt, abends Kokubuncho-Viertel.
Tag 2: Sendai mit dem Loople-Rundbus entdecken.
Tag 3: Tagesausflug nach Matsushima und Bootsrundfahrt, Besuch des Zuigan-ji-Tempels, Übernachtung in Sendai.
Tag 4: Tagesausflug nach Yamadera, Übernachtung in Sendai.
Tag 5: Zugfahrt nach Hiraizumi, Besuch des Goldenen Tempels, Weiterfahrt nach Kakunodate.
Tag 6: Kakunodate entdecken mit Samurai-Viertel.
Tag 7: Über Sendai zurück nach Tokio.
»Japans Atmosphäre hat einen unbeschreiblichen Charme – etwas unendlich Sanftes, Zärtliches, Mildes und Beruhigendes.«
Lafcadio Hearn, »Glimpses of Unfamiliar Japan«, 1894
Name: Japan, 日本国 Nihon/Nippon-koku
(Land der aufgehenden Sonne)
Fläche: 377 974 km2
Hauptstadt: Tokio (9,3 Mio. Einw., Präfektur Tokio 13 Mio., Ballungsraum Tokio 38 Mio.)
Amtssprache: Japanisch
Einwohner: 124 Mio.
Bevölkerungswachstum: – 0,5 %
Lebenserwartung: Frauen 88 Jahre, Männer 82 Jahre
Währung: Japanischer Yen (JPY)
Zeitzone: MEZ + 8 Std., in der Sommerzeit + 7 Std.
Landesvorwahl: +81
Internet-Kennung: .jp
Landesflagge: Roter Kreis auf weißem Hintergrund, auch Hinomaru (Sonnenscheibe) genannt. Der rote Kreis symbolisiert die aufgehende Sonne.
Japan besteht zwar aus mehr als 6800 Inseln, die sich über 3000 km erstrecken, doch die wenigsten davon sind bewohnt. Die Hauptinseln sind, von Norden nach Süden, Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu. Südlich dieser Inseln liegen die Inseln der Präfektur Okinawa, die bis Taiwan reicht. Als Inselstaat hat Japan keine Landgrenzen mit anderen Staaten, im Norden liegt Russland, im Westen die Volksrepublik China und die Republik Südkorea, südlich schließt sich Taiwan an. In der Koreastraße beträgt die Distanz zum Festland 200 km. Aufgrund seiner Lage auf gleich mehreren tektonischen Platten ist Japan das erdbebenreichste Land der Welt.
Längste Flüsse: Japans Flüsse sind allesamt kurz und münden recht schnell ins Meer. Der längste ist der Shimano (Präfektur Nagano) mit 367 km.
Größter See: Biwa-See (674 km2)
Höchster Berg: Fuji (3776 m)
Nationalparks: Japan hat 34 Nationalparks und 56 Quasi-Nationalparks, die unter der Kontrolle der Präfekturen stehen.
Die ersten Siedler kamen in der Altsteinzeit aus China, Korea und Sibirien, als Japan noch über eine Landbrücke mit dem Festland verbunden war. In der Jomon-Zeit (ca. 10 500–300 v. Chr.) entwickelten sich sesshafte Gemeinschaften. Die Yayoi-Zeit (3. Jh. v. Chr.–3. Jh. n. Chr.) brachte den Reisanbau, Metallverarbeitung und soziale Hierarchien. Das Yamato-Reich (3.–7. Jh.) markierte die erste politische Einheit und den Beginn der Kaiserherrschaft. Im 8. Jh. führte die Nara-Zeit zur Etablierung eines zentralisierten Staates, inspiriert von China. Die Heian-Zeit (794–1185) war eine Blütezeit der japanischen Kultur, gefolgt von der Kamakura-Zeit (1185–1333), in der erstmals ein Shogun und die Samurai die Macht übernahmen. In der Sengoku-Zeit (1467–1603) wurde das Land von Bürgerkriegen gebeutelt. In der Edo-Zeit (1603–1868) herrschte das Tokogawa-Shogunat: 1603 einte Tokugawa Ieyasu Japan, verlegte die Hauptstadt ins heutige Tokio und untersagte fast alle Außenkontakte. Erst 1868 wurde das Land auf militärisches Drängen der USA hin wieder geöffnet. Dies löste die sogenannte Meiji-Restauration aus, in der die Shogunats-Regierung gestürzt und der Tenno wieder als echter Machthaber eingesetzt wurde. Gleichzeitig strebte das Land nun nach einer umfassenden Modernisierung. Zu Beginn des 20. Jhs. versuchte sich Japan, zunächst erfolgreich, ebenfalls als Kolonialmacht. 1940 schloss es mit Deutschland und Italien den Dreimächtepakt und griff ein Jahr später den US-Marinestützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii an. Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurde Japan unter US-amerikanischer Besatzung demokratisiert und erlebte bald einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Japan gliedert sich in 8 Regionen (Hokkaido, Tohoku, Kanto, Chubu, Kinki, Chugoku, Shikoku und Kyushu), diese sind wiederum in 47 Präfekturen unterteilt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist Japan eine parlamentarische Monarchie. Der Kaiser (Tenno) ist zwar das formelle Staatsoberhaupt, hat aber keine Macht, sondern gilt als Symbol der Einheit Japans. Am 1. Mai 2019 bestieg Kaiser Naruhito den Thron unter der Regierungsdevise Reiwa (›schöne Harmonie‹).
Japans Parlament wird in allgemeinen, freien Wahlen gewählt und hat zwei Kammern mit Unterhaus (465 Sitze) und Oberhaus (248 Sitze). Das Unterhaus wird alle vier Jahre gewählt (das nächste Mal im Juli 2025), die Hälfte der Mitglieder des Oberhauses werden alle drei Jahre für sechs Jahre gewählt. Das Parlament ernennt auch den Premierminister. Die derzeitige Regierung ist eine Koalition aus Liberaldemokratischer Partei (LDP) und der buddhistischen Partei Komeito. Der LDP gehört auch der Premierminister Shigeru Ishiba an. Auch wenn es immer wieder Parteineugründungen gibt, stellen die Liberaldemokraten seit der Demokratisierung nach dem Zweiten Weltkrieg mit nur zwei kleinen Unterbrechungen die Regierung.
Japan ist derzeit die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Eigene Rohstoffvorkommen hat das Land kaum, liegt dafür aber bei Forschung und Entwicklung und in vielen Industriezweigen wie Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie und Elektronik an der Weltspitze und ist dabei sehr exportorientiert. Ein Grund für die gute wirtschaftliche Stellung ist das Bildungswesen, das bei PISA-Tests immer exzellent abschneidet. Eine echte Vorreiterrolle hat Japan auch in Sachen öffentlicher Verkehr: Dank der pünktlichen Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge sind auch große Distanzen in Japan gut mit dem Zug zu bewältigen. Problematisch ist allerdings: Japan hat die höchste Staatsverschuldung der Welt. Der Tourismus spielt für die japanische Wirtschaft zwar eine große, aber nicht essenzielle Rolle. Dennoch wurde er in den letzten zehn Jahren bewusst gefördert. Dass sich Japan als Reiseziel nun großer Beliebtheit erfreut, hat auch mit dem schwachen Yen zu tun.
Der Metropolraum Tokio–Yokohama samt den umliegenden Städten ist mit rund 38 Mio. Einwohnern der größte Ballungsraum der Welt. Weitere wichtige urbane Zentren sind Osaka (19 Mio. Menschen), Nagoya (9 Mio.), Fukuoka-Kitakyushu (5,5 Mio.) und Sapporo (2,5 Mo.). Aufgrund des bergigen Geländes ist die Bevölkerung höchst ungleich verteilt. Jenseits der genannten Ballungsräume ist die Bevölkerungsdichte oft sehr gering.
Japans Bevölkerung ist recht homogen, Japaner haben eine Anteil von 98 %, Chinesen 0,5 %, Koreaner 0,3 %, Vietnamesen und andere 0,25 %. Ethnische und soziale Minderheiten sind die Ainu, die Ryukyu und die Burakumin.
Shintoismus und Buddhismus sind die beiden großen Religionen Japans, wobei ein Großteil der Menschen Glaubenselemente beider Religionen vereint, da beide keinen Absolutheitsanspruch haben.
Alles nur Megacitys, Hochhausschluchten und Leuchtreklamen? Von wegen! Regionale Vielfalt, hohe Berge und wilde Landschaften machen Japan aus – und eine bewegte Geologie, die den Bewohnern nicht nur heiße Quellen, sondern auch Erdbeben und Vulkane beschert.
Japan ist ein Inselreich, das sich mit seinen rund 6800 Inseln (von denen weniger als 500 bewohnt sind!) über rund 3000 km vor dem chinesischen und koreanischen Festland erstreckt. Genau gesagt reicht es vom 45. Breitengrad im Norden bis zum 20. Breitengrad im Süden – also quasi von Mailand oder Bordeaux bis an den Südrand der Sahara. Wer nun auf warme Temperaturen rund ums Jahr zählt, liegt jedoch falsch. Japans Klima ist extrem vielfältig und von vielen Faktoren beeinflusst. Im Norden, vor allem auf Hokkaido und auf Nord-Honshu, bescheren die sibirischen Winde dem Land eiskalte und lange Winter. Etwas weiter südlich kommen vom Pazifik her warme und feuchte Luftmassen nach Japan, die an der Ostküste für ein mildes und warmes Klima sorgen, aber von August bis November immer wieder auch Taifune bringen – und damit heftige Winde, Regenfälle und Verkehrsstörungen. An der Westküste Honshus steigt aus dem Japanmeer feuchte Luft auf, die sich im Winter mit den heftigen sibirischen Winden vermengt und dem Land gigantische Schneefallmengen beschert – wahrscheinlich die höchsten weltweit! Dass man es nicht so genau sagen kann, liegt schlicht daran, dass bisher noch jedes Messgerät ob der Schneemassen in Yukiguni (›Schneeland‹ auf Japanisch) in die Knie gegangen ist. Davon abgesehen bestimmen auch zwei Meeresströmungen das Wetter mit: Von Süden her ist es der Kuroshio-Strom, der aus dem westlichen Pazifik kommend das Meer erwärmt, im Norden der Oyashio-Strom aus dem Ochotskischen Meer, der kaltes Wasser nach Hokkaido bringt.
Wollte man das Klima der vier Hauptinseln Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu grob zusammenfassen, dann sind es für Hokkaido lange, kalte Winter und kurze, warme Sommer, auf Nord-Honshu kalte Winter und heiße Sommer und im Rest des Landes sehr heiße, feuchte Sommer mit bis zu 40 Grad im Schatten und kurze, kalte Winter, die auf Kyushu nur wenige Wochen dauern. Südlich davon, auf Okinawa und den Ryukyu-Inseln, herrscht subtropisches Klima.
Wichtig bei der Reiseplanung sind jedoch nicht nur die Temperaturen: Die Regenzeit zwischen Ende Mai und Anfang Juli ist keine ideale Reisezeit, denn es regnet nicht nur oft und lang, sondern auch zwischen den Güssen ist die Luft feucht und schwül. Dieser ›Pflaumenregen‹ (in anderer Variante ziemlich zutreffend auch als ›Schimmelregen‹ bezeichnet) wandert ab Mai langsam von Süden nach Norden. Wann er genau beginnt, weiß man leider erst, wenn er da ist, dann aber gibt es kein Vertun.
Wer auf Nummer sicher gehen will, findet von März bis Ende Mai und von Ende September bis Ende November die besten Bedingungen: milde Temperaturen, eher wenig Regen und goldenes Licht! Im Frühjahr ist die Kirschblüte, im Herbst die Laubfärbung ein Highlight.
Picknick auf rosa Wolken beziehungsweise darunter – was gibt es Schöneres, als nach einem langen, grauen Winter in die Blütenpracht der Japanischen Zierkirschen einzutauchen?
Ähnlich wie die Wasserfront der Regenzeit, nur mit sehr viel mehr Freude begrüßt, arbeitet sich im Frühjahr die Kirschblüte (Sakura) von Süden nach Norden vor. Schon im Januar beginnen die Prognosen: Wann werden sich die ersten Blüten im Süden des Landes öffnen? Und wann erreicht die rosafarbene Pracht die Ballungsräume? In den abendlichen Fernsehnachrichten steht die Vorhersage der Kirschblüte im Mittelpunkt des Interesses. Ist sie erst einmal da, ergeben sich die Japaner einem regelrechten Kirschblütenrausch: Restaurants legen spezielle Sakura-Menüs auf, überall findet sich Blüten-Deko und sogar bei McDonalds und Starbucks gibt es Sakura-Burger und Sakura-Kaffee. Gefeiert wird das Ereignis dann mit Spaziergängen unter den Kirschbäumen der Parks – und abends mit epischen Saufgelagen unter Freunden und Kollegen.
Japan ist ein tektonisch sehr aktives Land: Gleich mehrere Kontinentalplatten stoßen hier aneinander und schieben quasi die Berge auf. Drei Viertel des Landes bestehen aus Bergland, zwei Drittel sind zudem bewaldet. Die Hunderte Flüsse des Landes sind meist kurz und reißend, ergießen sich aus den Bergen direkt ins Meer und sind daher kaum schiffbar, sieht man von den kurzen Unterläufen ab. Dafür wird die Wasserkraft häufig zur Energiegewinnung genutzt.
Bis in die Moderne waren Berge und Flüsse echte Hindernisse, die Reisen durchs Land erschwerten und dafür sorgten, dass sich nicht nur lokale Kulturen, sondern auch immer wieder lokale Familienclans als Herrscher halten konnten. Wirklich besiedelbar und landwirtschaftlich nutzbar sind nur der flache Küstenstreifen, einige Flusstäler und die Schwemmlandebenen – alles in allem gerade einmal ein Fünftel des Landes. Kein Wunder, dass sich Japans Bevölkerung auf einem recht kleinen Areal drängt! Vor allem in der Kanto-Ebene rund um Tokio, der Osaka-Ebene rund um Osaka und Kyoto und der Nobi-Ebene rund um Nagoya. Die rund 124 Mio. Japaner (zum Vergleich, Deutschland hat 85 Mio. Einwohner, ist aber doppelt so groß) leben zu einem überwiegenden Teil in den Großstädten, davon allein fast 38 Mio. in der Metropolregion Tokio, rund 22 Mio. im Raum Nagoya und ca. 20 Mio. im Städte-Dreieck Osaka-Kyoto-Kobe. Im Rest des Landes herrscht oft Einsamkeit.
Am Anfang machen sie sich nur durch ein leises Klirren bemerkbar, dann bauen sie sich innerhalb von Sekunden auf und lassen den Boden erzittern: Erdbeben sind in Japan an der Tagesordnung, rund 1000 Mal pro Jahr wackelt im Inselreich die Erde.
Viele dieser Beben sind kaum wahrnehmbar, andere haben verheerende Folgen, wie das Beben im Januar 2024 auf der Halbinsel Noto mit einer Stärke von 7,6 auf der Richterskala. Unvergessen ist auch das Tohoku-Erdbeben vom 11. März 2011, das größte je in Japan gemessene (und mit einer Stärke von 9 auf der Richterskala wahrscheinlich das drittstärkste weltweit), das die Nuklearkatastrophe von Fukushima auslöste.
Generell ist Japan sehr gut auf Erdbeben vorbereitet. Praktisch alle Gebäude sind mittlerweile erdbebensicher gebaut, Gasleitungen werden bei Erschütterungen automatisch abgeschaltet und dank eines Frühwarnsystems stoppen alle Züge inklusive der Shinkansen sofort, wenn ein Erdbeben naht. Schon in der Grundschule lernen alle Japaner das richtige Verhalten im Katastrophenfall.
Problematischer sind die Tsunamis, die so ein Beben unter Umständen auslösen kann – wie es auch 2011 geschah. Die Schäden durch die Erdbewegungen waren nach wenigen Tagen behoben, es war die zerstörerische Kraft der Flutwellen, die die Ostküste Tohokus verwüsteten. In den Bergen (rund drei Viertel des Landes bestehen aus teils steilen Bergregionen!) kann es dagegen zu Geröll- und Schlammlawinen kommen, vor allem, wenn es in der Regenzeit bebt. Dann löst sich mitunter die oberste Erdschicht samt Häusern und Straßen und rutscht gen Tal.
Egal ob ein größeres Erdbeben naht oder ein Tsunami droht: Alle im japanischen Netz eingeloggten Handys erhalten eine Pushnachricht mit einem durchdringenden Warnton. Nach einem Beben lohnt es sich, sofort den Fernseher einzuschalten, die Stärke und das Epizentrum werden schon wenige Sekunden nach dem Ereignis als Banderole eingeblendet. Weitere Daten und Hintergründe gibt es auch sehr zeitnah auf der englischsprachigen Webseite der Japan Meteorological Agency JMA (https://www.jma.go.jp/jma/en/menu.html).
Doch warum ist Japan eigentlich so erdbebengefährdet? Unter Japan stoßen mehrere tektonische Platten aneinander. Die Pazifische Platte schiebt sich pro Jahr rund acht bis zehn Zentimeter unter die leichtere Ochotskische Platte, auf der Japan liegt, und bildet dabei den Japan-Tiefseegraben. (Die Ochotskische Platte wird in manchen Publikationen der Nordamerikanischen, in anderen der Eurasischen Platte zugeordnet. Neuerdings gilt sie hier und da auch als eigene Platte – für das Erdbebenrisiko ist dies jedoch erst einmal egal).
Von Süden her schiebt sich die Philippinische Platte rund drei Zentimeter pro Jahr in diese Nahtstelle und taucht dabei auch unter Süd-Japan ab. Im Norden schrammt die Nordamerikanische an der Eurasischen und der Pazifischen Platte entlang. Alle diese Vorgänge geschehen jedoch nicht gleichmäßig – hier und da verhaken sich die Platten und lösen sich mit einem ›kleinen‹ Ruck wieder voneinander – voilà das Erdbeben.
Die tektonischen Bewegungen sind letztlich der Grund, dass die japanischen Inseln wie die Gipfel eines gigantischen Gebirges aus dem Wasser ragen. Und sie sind verantwortlich dafür, dass Japan schier übersät ist mit Vulkanen. Dort wo in den sogenannten Subduktionszonen eine Platte unter die andere taucht, schmilzt das Gestein. Da es jedoch eine geringere Dichte hat als die darüberliegende Erdkruste, taucht es wieder auf und bildet Vulkane. Wie viel Bewegung in diesen plattentektonischen Vorgängen ist, sieht man an der Zahl der aktiven Vulkane. Von 240 Vulkanen des Landes sind immerhin 110 aktiv, also in den letzten 10 000 Jahren ausgebrochen.
In Japan dampft, zischt und brodelt es allerorten – das Land hat 110 aktive Vulkane, von denen etwa 45 ständig überwacht werden
Die Japaner nehmen dies oft erstaunlich gelassen. So liegt die Millionenstadt Kagoshima in Sichtweite des riesigen, aktiven Vulkans Sakurajima, den man sogar mit einer kleinen Fähre besuchen kann, wenn er nicht gerade mal wieder Rauch und Lava spuckt. Die aktiven Vulkane, zu denen auch der Fuji zählt (auch wenn er derzeit als ›ruhend‹ gilt), werden natürlich genauestens überwacht. Eine gute Seite hat all dies übrigens auch: Dank der tektonischen Aktivitäten gibt es überall in Japan heiße Quellen, die die unglaublich entspannenden Onsen-Thermalbäder speisen.
Wer sich mit Erdbeben in Japan beschäftigt, wird schnell feststellen, dass die Bebenstärke vor Ort oft nicht in der Richterskala, sondern in der Shindo-Skala angegeben wird. Sie misst nicht die Kraft des Bebens im Epizentrum (jede Stufe ist dabei zehnmal höher als die vorherige), sondern die Intensität am Ort der Messung, und reicht von 0 bis 7.
Das Wichtigste ist eigentlich ganz lapidar: Ruhig bleiben und keinesfalls panisch auf die Straße rennen. Es gibt auch keinen Grund dazu, denn Hotels sind grundsätzlich erdbebensicher gebaut. Da die Erde durchaus stark beben kann und hier und da auch Gegenstände durch die Gegend fliegen, sollte man sich hinkauern und eventuell unter einem Tisch oder im Türrahmen Schutz suchen, notfalls den Kopf mit einem Kissen oder einer Tasche bedecken.
So viele Inseln, so viel Küste (immerhin rund 30 000 km), sicher gibt es in Japan auch viele Strände – oder? Überraschenderweise ist dies selten der Fall. Im subtropischen Süden Japans, in der Präfektur Okinawa und auf den Ryukyu-Inseln, findet man traumhafte Strände mit feinem, weißem Sand und türkisblauem Wasser. Doch selbst hier sind längst nicht alle für den Tourismus erschlossen. Am Strand liegen und sich sonnen – das ist für die wenigsten Japaner erstrebenswert, zumal der Sonnenbräune etwas Ordinäres anhaftet und das Schönheitsideal eindeutig zu blasser Haut tendiert. Wo die Strände erschlossen sind, ist der Schwimmerbereich oft abgegrenzt und das Bad im Meer nur erlaubt, wenn auch ein Rettungsschwimmer zugegen ist. Im Rest des Landes gibt es selbstverständlich auch den einen oder anderen schönen Strand, aber auch viel Felsküste.
Für Naturfreunde ist Japan ein wunderbares Reiseland: Mit 34 Nationalparks, 56 Quasi-Nationalparks (eine informative Liste mit den Details finden Sie unter https://www.env.go.jp/en/index.html) und mehr als 300 Präfektur-Nationalparks stehen rund 6 % der Landesfläche unter Naturschutz, sind aber gut durch Wege und Hütten erschlossen, denn auch die Japaner sind begeisterte Wanderer. Allerdings ist der Mensch in der weiten Natur nicht allein: Japan ist Bärenland – auf Honshu und Shikoku muss man mit Braunbären, auf Hokkaido mit Schwarzbären rechnen. Wahrscheinlicher sind allerdings Begegnungen mit Sikahirschen (z. B. in Nara) oder mit Japanmakaken (Jigokudani), der nördlichsten Affenpopulation der Welt. Im Norden lassen sich die als Glücksbringer verehrten Mandschurenkraniche beobachten und in den Küstengewässern Wale. Die Okinawa-Inseln sind Heimat seltener endemischer Arten wie der Iriomote-Katze, der Okinawa-Ralle und der giftigen Habu-Schlange. Im übrigen Japan sollte man sich vor der Mamushi-Viper in Acht nehmen.
Japan erstreckt sich über 3000 Kilometer – entssprechend vielfältig ist die Pflanzenwelt: In Zentral- und Süd-Honshu, auf Shikoku und Kyushu findet man große Wälder, deren Bäume teils immergrün sind, wie Sicheltannen (auch Japanische Zeder, für Allergiker im Frühjahr eine echte Plage!), Japanische Scheinzypressen und Rotkiefern, aber auch Ahorn, Ginkgo (dessen Blätter eigentlich Nadeln sind), Kampfer- und Katsurabäume sowie gigantische Magnolien. Wegen ihrer Blütenpracht besonders beliebt für Parks und Gärten sind Kirsch- und Pflaumenbäume, von denen viele gar keine Früchte tragen. Da man in Japan viel Wert auf einen jahreszeitlichen Wechsel der Blüten legt, sind dort auch oft Hortensien, Lilien, Glyzinien, Rhododendren, Azaleen und Chrysanthemen zu finden.
Im Süden des Landes, also vor allem auf Kyushu und den Inseln der Präfektur Okinawa, wächst eine subtropische Pflanzenwelt mit Farnen, Baumfarnen und natürlich auch Palmen. Meterhohen Bambus findet man fast überall in Japan.
Wer sich heute durch Japan bewegt, ist mitunter ziemlich beeindruckt: Die Luft scheint immer sauber, der Himmel oft strahlend blau und auch auf den Straßen ist keinerlei Müll zu sehen. In der Tat ist Japan ein extrem sauberes Land. Das hat zum einen mit dem Shinto-Glauben zu tun, der großen Wert auf Reinheit und Erneuerung legt. Auch die starke soziale Kontrolle sorgt dafür, dass niemand Müll hinterlässt – es wäre einfach peinlich! In Sachen Umweltschutz ist Japan aber auch jenseits des Sichtbaren gut aufgestellt. Heute liegt das Land im Environmental Performance Index (EPI) asienweit vorne, noch vor Singapur.
Freilich war dies nicht immer so: Bis in die 1970er-Jahre industrialisierte sich Japan mit unglaublicher Geschwindigkeit, ohne Rücksicht auf Verluste. Die Umweltfolgen waren enorm: Erst durch Skandale wie die Quecksilbervergiftung der Bewohner von Minamata oder das durch Luftverschmutzung verursachte Yokkaichi-Asthma, das die Bewohner der gleichnamigen Hafenstadt nahe Nagoya plagte, erfolgte ein Umdenken. Japan bewies in der Folge, dass man das Ruder in Sachen Umweltpolitik recht schnell herumreißen kann.
Perfekt aufgestellt ist jedoch auch Japan noch immer nicht, vor allem, wenn es um die Energieversorgung geht. Trotz Fukushima basiert sie noch stark auf Atomenergie und Gas – nicht gerade ideal in einem Land, das immer wieder von Erdbeben durchgeschüttelt wird. Im sechsten Strategic Energy Plan 2021 hat die japanische Regierung jedoch erstmals das Ziel ausgerufen, ab 2030 vorwiegend Ökostrom zu nutzen. Der Anteil erneuerbarer Energien soll auf rund 38 % steigen, die Atomkraft dagegen nur noch ca. 23 % ausmachen. Bis 2050 will das Land klimaneutral werden (derzeit ist der CO2-Ausstoß pro Kopf ungefähr so hoch wie in Deutschland). Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Regierung vor allem auf technologischen Fortschritt: Alternative Kraftstoffe für Autos und Schiffe und Anlagen zur emissionsarmen oder -freien Energieerzeugung sollen gefördert werden, genauso wie Fotovoltaikanlagen und Offshore-Windparks. Nicht zuletzt setzt Japan auf Technologien zur Abscheidung, Speicherung und Nutzung von CO2 und auf den Ausbau der Wasserstoffnutzung: Als eines der ersten Länder weltweit hat Japan bereits 2017 mit der Basic Hydrogen Strategy eine Wasserstoffstrategie erarbeitet.
NACHHALTIG REISEN
Die Umwelt schützen, die lokale Wirtschaft fördern, intensive Begegnungen ermöglichen, voneinander lernen – nachhaltiger Tourismus übernimmt Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft. Die folgenden Webseiten geben Tipps, wie man seine Reise nachhaltig gestalten kann.
www.fairunterwegs.org: »Fair Reisen« anstatt nur verreisen – dafür wirbt der schweizerische Arbeitskreis für Tourismus und Entwicklung. Außerdem erhält man hier ausführliche Infos zu Reiseländern in der ganzen Welt.
www.sympathiemagazin.de: Länderhefte mit Infos zu Alltagsleben, Politik, Kultur und Wirtschaft; Themenhefte zu den Weltregionen, Umwelt, Kinderrechten und Globalisierung.
www.oete-ltandc.org: Der Verein Ökologischer Tourismus – Linking Tourism and Conservation e.V erklärt auf seinem Portal, wie man ohne Verzicht umweltverträglich und sozial verantwortlich reisen kann.
Außerdem:www.forumandersreisen.de,www.wirsindanderswo.de
