DuMont Reise-Handbuch Reiseführer E-Book Südafrika - Dieter Losskarn - E-Book

DuMont Reise-Handbuch Reiseführer E-Book Südafrika E-Book

Dieter Losskarn

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Beschreibung

Mit den DuMont Reisehandbuch E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

- Einfaches Navigieren im Text durch Links
- Offline-Karten (ohne Roaming) nutzen
- Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern
- Weblinks zu den Websites der wertvollen Tipps

Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!

Das E-Book basiert auf: 4. Auflage 2018, Dumont Reiseverlag

Für die 4. Auflage des DuMont Reise-Handbuch Südafrika war Autor Dieter Losskarn intensiv vor Ort unterwegs. Neu und entsprechend beschrieben sind das furiose Zeitz Museum of Contemporary Art Africa in Kapstadt und das malerische private Wildreservat Tutwa Desert Lodge, dazu sind viele, neue und nachhaltige Ökohotels und –Lodges aufgenommen worden. Die Landschaften Südafrikas kommen jeder Vorliebe entgegen: von einsamen Küstenabschnitten zu dicht bevölkerten In-Stränden, von den ausgetrockneten roten Böden der Kalahari zu den grünen Wäldern entlang der Garden Route.

Von Kapstadt über die majestätischen Drakensberge bis zu den typischen Safaridestinationen werden alle sehenswerten Regionen und Städte beschrieben. Zu jedem Kapitel präsentiert die Doppelseite »Auf einen Blick« die interessantesten Natur- und Kulturerlebnisse, die schönsten Routen, aktive Naturabenteuer und besondere Tipps des Autors. Ort für Ort hat Dieter Losskarn ausgesuchte Unterkünfte, Restaurants, Einkaufs-, Ausgeh- und Aktivadressen zusammengestellt. Viel Wissenswertes über Südafrika, über die Geschichte und Gegenwart oder den Alltag der Menschen, lässt sich in der einführenden Landeskunde wie in den eingestreuten Themenseiten nachlesen.

Durch die »Planungshilfe für Ihre Reise« zu Beginn des Reise-Handbuchs erfährt man schnell und kompakt, wie man sich am besten in Südafrika bewegt und wie viel Zeit man dafür einplanen muss.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 761

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Inhalt

Afrikas aufregendstes Reiseland

Südafrika als Reiseland

Planungshilfe für Ihre Reise

Vorschläge für Rundreisen

Wissenswertes über Südafrika

Steckbrief Südafrika

Natur und Umwelt

Wirtschaft, Soziales und aktuelle Politik

Geschichte

Zeittafel

Gesellschaft und Alltagskultur

Kunst und Kultur

Wissenswertes für die Reise

Anreise und Verkehr

Übernachten

Essen und Trinken

Outdoor

Feste und Veranstaltungen

Reiseinfos von A bis Z

Unterwegs in Südafrika

Kapitel 1 – Kapstadt und Umgebung

Auf einen Blick: Kapstadt und Umgebung

Kapstadt

City

Aktiv: Mit dem Fahrrad durch Kapstadt

Bo-Kaap

Victoria & Alfred Waterfront

Ausflüge von Kapstadt aus

Tafelberg

Aktiv: Wanderung auf dem Hoerikwaggo Trail

Lion’s Head und Signal Hill

Robben Island

Townships

Aktiv: Township-Tour Kapstadt

Kapitel 2 – Kaphalbinsel und Weinland

Auf einen Blick: Kaphalbinsel und Weinland

Kaphalbinsel

Kirstenbosch Botanical Gardens

Constantia und Umgebung

Aktiv: Haitauchen und -beobachtung in der False Bay

Rondevlei Nature Reserve

Entlang der False Bay

Simon’s Town

Boulders Beach

Cape of Good Hope Nature Reserve

Aktiv: Wandern am Kap der Guten Hoffnung

Am Atlantik

Chapman’s Peak Drive

Aktiv: Wanderung zum Chapman’s Peak

Hout Bay

›Südafrikanische Riviera‹

Weinland

Stellenbosch Wine Route

Aktiv: Reiten im Weinland

Somerset-West

Von Somerset-West nach Franschhoek

Boschendal

Paarl

Kapitel 3 – Atlantik und Kalahari

Auf einen Blick: Atlantik und Kalahari

Westküste und Cederberge

Table View und Bloubergstrand

West Coast National Park

Paternoster

Von Paternoster in die Cederberge

Cederberge

Clanwilliam

Pakhuis Pass und Wupperthal

Namaqualand

Calvinia

Garies

Aktiv: Die Blütenpracht des West-Coast-Namaqualands entdecken

Namaqua National Park und Kamieskroon

Springbok und Goegap Nature Reserve

Diamantenküste

|Ai-|Ais/Richtersveld Transfrontier National Park

Aktiv: Rafting- und Kanutrips auf dem Orange River

Von Sendelingsdrift nach Namibia

Aktiv: Südafrika auf allen Vieren

Kalahari

Von Springbok nach Upington

Upington

Aktiv: Mit dem Geländewagen auf dem Nossob 4 x 4 Eco Trail

Von Upington nach Norden

Kgalagadi Transfrontier Park

Kuruman

Kimberley

Kapitel 4 – Karoo

Auf einen Blick: Karoo

Bloemfontein (Mangaung)

Zentrum

Von Bloemfontein ins Herz der Karoo

Abstecher: Tiffindell Ski Resort

Mountain Zebra National Park

Nieu-Bethesda und Owl House

Graaff-Reinet und Umgebung

Karoo National Park

Mountain View

Stuurmansfontein

Durch die Kleine Karoo

Prince Albert

Gamkaskloof/Die Hel

Swartberg Pass

Schoemanspoort und Umgebung

Aktiv: Mit dem Mountainbike über den Swartberg Pass und den Die Hel Pass

Umfahrung des Swartberg Pass

Oudtshoorn

Aktiv: Höhlenwanderung durch die Cango Caves

Calitzdorp und Amalienstein

Matjiesfontein und Umgebung

Sutherland und SALT-Sternwarte

Aquila Private Game Reserve

Route 62

Montagu

Weiter nach Westen

Kapitel 5 – Walküste, Garden Route und Game Parks

Auf einen Blick: Walküste, Garden Route und Game Parks

Walküste

Gordon’s Bay

Betty’s Bay

Kleinmond

Hermanus

Stanford und Gansbaai

Elim

Bredasdorp

Cape Agulhas

Arniston und Kassiesbaai

De Hoop Nature Reserve

Malgas

Swellendam

Bontebok National Park

Garden Route und Baviaanskloof

Mossel Bay

Klein und Groot Brakrivier

George und Umgebung

Victoria Bay

Wilderness

Knysna

Plettenberg Bay

Vom Groot River zum Bloukrans-Pass

Tsitsikamma-Teil des Garden Route National Park

Aktiv: Wandern auf dem Otter Trail

Abenteuerroute Baviaanskloof

Aktiv: Mountainbiketour durch Baviaanskloof

Game Reserves im Eastern Cape

Port Elizabeth

Addo Elephant National Park

Shamwari Game Reserve

Grahamstown

Kwandwe Private Game Reserve

Bathurst und Port Alfred

Kapitel 6 – Wild Coast, Durban und Drakensberge

Auf einen Blick: Wild Coast, Durban und Drakensberge

Wild Coast

East London (Buffalo City)

Aktiv: Wandern auf dem Wild Coast Hiking Trail

Von Kei Mouth die Wild Coast entlang

Oribi Gorge Nature Reserve

Durban (eThekwini)

Midlands und Drakensberge

Pietermaritzburg (Musunduzi)

Sani Pass

Midlands

Nördliche Drakensberge

Basotho Cultural Village

Golden Gate Highlands National Park

Clarens und Ladybrand

Kapitel 7 – Der Nordosten

Auf einen Blick: Der Nordosten

Johannesburg

Geschichte

Nördliche Stadtteile

In der City

Außerhalb der City

Aktiv: Soweto-Township-Tour

Pretoria (Tshwane)

Stadtbesichtigung

Voortrekker Monument

Von der Provinz Gauteng aus

Magaliesberge

Cradle of Humankind

Sun City

Pilanesberg National Park

Madikwe Game Reserve

Durch die Provinz Limpopo zum Kruger Park

Waterberge

Über den Magoebaskloof zum Kruger Park

Kruger National Park

Aktiv: Wandersafaris im Kruger National Park

Vom Kruger Park in die Drakensberge

Blyde River Canyon Nature Reserve

Pilgrim’s Rest

Vom Robbers Pass nach Mbombela

Zu den Wildnisreservaten am Indischen Ozean

Route von Barberton zum Indischen Ozean

Wildniscamps und Reservate

Kulinarisches Lexikon

Sprachführer

Impressum

Themen

Strauße – erst Federn, jetzt Fleisch

Von Anfang an dabei – Deutsche in Südafrika

Cecil Rhodes und Johannes Paulus Kruger

Wahrheit und Versöhnung

»Madam & Eve« – Südafrikas bester Comic-Strip

Jenseits vom Tafelberg – Südafrikas bester Thriller-Autor

Bo-Kaap – wo der Muezzin ruft

Südafrikas Hollywood

Ein Paradies für Biker

Land für die San

Wo Gandhis Freiheitskampf begann

Umgangsformen im Zulu-Dorf

Paul Kruger und sein Nationalpark

Alle Karten auf einen Blick

Kapstadt und Umgebung: Überblick

Mit dem Fahrrad durch Kapstadt

Kapstadt

Victoria & Alfred Waterfront

Wanderung auf dem Hoerikwaggo Trail

Kaphalbinsel und Weinland: Überblick

Kaphalbinsel

Weinland

Atlantik und Kalahari: Überblick

Westküste und Cederberge

Namaqualand

Die Blütenpracht des West-Coast-Namaqualands entdecken

Kalahari

Kimberley

Karoo: Überblick

Bloemfontein (Mangaung)

Von Bloemfontein in die Karoo

Kleine Karoo

Höhlenwanderung durch die Cango Caves

Montagu

Walküste, Garden Route und Game Parks: Überblick

Westküste, Cape Agulhas und De Hoop Nature Reserve

Garden Route und Baviaanskloof

Wandern auf dem Otter Trail

Addo Elephant National Park und Private Game Park

Wild Coast, Durban und Drakensberge: Überblick

Wild Coast

Durban (eThekwini)

Midlands und Drakensberge

Der Nordosten: Überblick

Johannesburg

Pretoria (Tshwane)

Umgebung von Johannesburg und Pretoria (Tshwane)

Waterberg- und nördliche Kruger-Park-Region

Rund um den Kruger National Park

Wandersafaris im Kruger National Park

Von Barberton zum Indischen Ozean

© Dieter Losskarn, Kapstadt

Bourke’s Luck Potholes: eine faszinierende Felslandschaft

Afrikas aufregendstes Reiseland

Es ist fast unmöglich, eine bessere Beschreibung für das Reiseland Südafrika zu finden als den Slogan ›Die Welt in einem Land‹. Am südlichen Ende Afrikas kombiniert der schwarze Kontinent alle seine Reize. Mal wähnt sich der Besucher in Südfrankreich, wenig später in Spanien, ein paar Kilometer weiter in Norwegen oder in den unendlichen Weiten des Südwestens der Vereinigten Staaten.

Im Land am Kap leben Menschen verschiedenster Kulturen neben- und miteinander. Moslems, Hindus und Christen, Schwarze neun verschiedener Hauptstämme, Weiße aus aller Welt und die Coloureds, die farbigen Nachkommen weißer Seefahrer und Siedler, der Khoi und San, schwarzer Sklaven aus Westafrika und Mosambik sowie asiatischer Sklaven aus den ostindischen Kolonien der Niederlande. Ein faszinierendes Vorbild dafür, wie Menschen unterschiedlichster Herkunft und Glaubensrichtungen friedlich und wirtschaftlich erfolgreich gemeinsam in einem Staat zusammenleben können.

Wie jeder weiß, war es nicht immer so. Doch die von vielen befürchtete blutige Revolution, um die Apartheid-Regierung zu stürzen, blieb aus. Statt Maschinengewehrsalven und Panzern gab es Verhandlungen und Gespräche. Und ein großer Staatsmann wurde 1990 nach 27 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Sofort rief er entgegen den Forderungen seiner radikaleren Anhänger zur Versöhnung im Land auf, ohne die es keine Hoffnung für Südafrika geben werde. 1994 wurde der einstige Staatsfeind Nr. 1, Nelson Mandela, der erste schwarze Staatspräsident Südafrikas.

Das Land hat zwei Jahrzehnte Demokratie grandios gemeistert. Hundertausende neuer Häuser wurden gebaut, sowohl die medizinische Versorgung als auch die Schulen sind in staatlichen Institutionen frei für alle. Die Infrastruktur ist nach wie vor auf hohem Niveau. Einziger Wermutstropfen ist die ANC-Regierung unter ihrem korrupten Präsidenten Jacob Zuma, die dem Land in den letzten Jahren sehr geschadet hat, sowohl im weltweiten Ansehen als auch wirtschaftlich. Ein Hoffnungsschimmer war die ANC-Parteikonferenz im Dezember 2017, auf der unerwartet Vizepräsident Cyril Ramaphosa zum neuen Parteivorsitzenden gewählt wurde.

Die Landschaften Südafrikas kommen jeder Vorliebe entgegen: vom einsamen Sandstrand zum dicht bevölkerten In-Beach, von den ausgetrockneten roten Böden der Kalahari zu den fruchtbar-grünen Wäldern entlang der Garden Route, von Kapstadt am kalten Atlantik bis Durban am warmen Indischen Ozean, von brütenden Temperaturen in der Karoo bis zu einer frischen Brise auf den bis zu 3000 m hohen Drakensbergen.

Dem Aktiv-Urlauber sind keine Grenzen gesetzt. Ob im Geländewagen oder auf dem Motorrad, mit Wohnmobil oder Mountainbike unterwegs, ob mit Wanderstiefeln, mit Flyfishing-Rute, mit Sandboard oder gar mit Bungee-Seil ausgerüstet – in Südafrika ist alles möglich. Allein auf den berühmten Tafelberg führen über 300 verschiedene Wanderwege, von anstrengend bis sehr anstrengend.

Und was wäre ein Südafrika-Besuch ohne eine Safari? Im weltberühmten Kruger National Park und vielen anderen staatlichen und privaten Wildnisreservaten des Landes lassen sich Elefanten, Nashörner, Löwen, Leoparden, Büffel u. a. beobachten, bei den von den privaten Lodges angebotenen Fahrten hautnah im offenen Geländewagen und mit kundiger Ranger-Begleitung. Und es geht noch größer: Südafrika bietet im weltweiten Vergleich die wohl besten Walbeobachtungsmöglichkeiten vom Land und vom Meer aus. Und wer auch unter Wasser mehr Adrenalin ausschütten möchte, kann, geschützt im Käfig, mit den Weißen Haien im Atlantik tauchen.

Die großen Städte und viele private Wildnisreservate locken mit ausgezeichneten Restaurants und exklusiven Übernachtungsmöglichkeiten, oft in stilvoll restaurierten historischen Gebäuden. Die Qualität des Essens und der Unterkünfte überrascht Besucher immer wieder aufs Neue.

Aber Südafrika ist auch ein Land extremer Kontraste. Eine faszinierende Mischung aus Erster und Dritter Welt. Im Zentrum von Johannesburg kratzen 50-stöckige, verspiegelte Gebäude an den Wolken; Manager tafeln in Gourmettempeln, in denen ein power lunch so viel kostet wie ein im ehemaligen Homeland Transkei in seiner Lehmhütte lebender Schwarzer vom Stamm der Xhosa im Monat verdient. Vor den Toren der ›schönsten Stadt der Welt‹ Kapstadt (Cape Town) treffen in den Cape Flats ›Erste‹ und ›Dritte‹ Welt übergangslos aufeinander. In Constantia wohnen Familien in riesigen strohgedeckten kapholländischen Anwesen, umgeben von mit uralten Eichen bewachsenen, parkähnlichen Gärten, in Khayelithsa leben zehn Menschen in einer Wellblechhütte mit15 m2Wohnfläche, in Hout Bay parken neue Mercedes oder BMW vor schmucken Häuschen, in Gugulethu Pferdekarren oder japanische Kleinwagen aus x-ter Hand vor eintönigen Reihenhäusern.

Eines ist jedoch sicher: Wer einmal die Vielfalt und Kontraste Südafrikas erlebt hat, kommt immer wieder.

Der Autor

Dieter Losskarn

www.dumontreise.de/magazin/autorenwww.facebook.com/dieter.losskarn

Der Journalist und Fotograf Dieter Losskarn lebt seit 1994 in Kapstadt (= Afrika light). Seither hat er zahlreiche Bücher und Reportagen zum südlichen Afrika verfasst und illustriert. Er schreibt und fotografiert für deutsche und internationale Magazine. Neben seiner Naturverbundenheit liebt er allerdings auch weniger Umweltfreundliches: Autos. Seit vielen Jahren ist er Motor-Redakteur der südafrikanischen Ausgabe des Männer-Magazins GQ. Wann immer es ein neues Auto oder Bike auszuprobieren gilt, kombiniert er dies mit Buchrecherchen im Land. Dabei entdeckt er ständig neue Lodges, Hotels und Restaurants.

Südafrika als Reiseland

Es gibt nur wenige Länder auf der Welt in denen solch vielfältige Landschaften direkt nebeneinanderliegen: im Norden die lebensfeindliche, trockene Kalahari-Wüste, im Zentrum die semiaride Karoo, im Westen und Süden der kühle Atlantik mit dem berühmten Kap der guten Hoffnung, im Osten der Indische Ozean mit seinen Traumstränden. Dazwischen finden sich herrliche Nationalparks, vom weltberühmten Kruger Park bis zum erheblich abwechslungsreicheren Addo Elephant Park, wo es die Big Seven zu sehen gibt, also neben den Big Five noch Wale und weiβe Haie.

Naturparadies Südafrika

Die meisten Südafrika-Besucher werden im schönsten Teil des Landes ankommen und dort einen Groβteil ihrer Zeit verbringen. Kapstadt und Umgebung bietet bereits eine unglaubliche landschaftliche Vielfalt: die einsame Westküste, die walreiche Südküste mit Afrikas südlichstem Punkt dem Cape Agulhas, das Weinland mit seinen im Winter schneebedeckten Bergen, die semiaride Karoo mit wilden Schotterpässen, die zerklüfteten Cederberge, die grüne Garden Route und im Zentrum von Kapstadt selbst das Wanderparadies des Tafelbergmassivs.

Von Kapstadt Richtung Norden wird es immer trockener. Zur Blumenblüte im August/September verwandelt sich das braun verbrannte Namaqualand in einen prächtigen bunten Teppich. Nördlich von Springbok geht es ins wilde Richtersveld. Der Orange River bildet die Grenze zu Namibia. Nordöstlich von hier liegt die Kalahari. Ein groβer Teil des Zentrums Südafrikas besteht aus dem semiariden Hochplateau der Groβen Karoo. Im Osten des Landes liegt mit dem Kruger National Park, das bekannteste Naturschutzgebiet des Landes. Südwestlich davon beginnen die Ausläufer der alpin anmutenden Drakensberge, wo sich die höchsten Erhebungen des Landes befinden. Und im Süden ist wieder Meer, der warme Indische Ozean, der Badefreuden verspricht. Zwischen Port Edward und East London liegt die touristisch bisher wenig frequentierte Wild Coast, mit zahlreichen Xhosadörfern und einsamen Sandstränden. Am oben erwähnten Cape Agulhas treffen dann Indischer und Atlantischer Ozean aufeinander.

Kulturelle Highlights

Seit Jahrtausenden wird das südliche Afrika von den San bevölkert. Heute leben nur noch wenige in der Kalahari-Region. Ausflüge mit den San in die Natur, wie sie von einigen Lodges angeboten werden, gehören zu den ganz besonderen Reiseerlebnissen. Sie sind für die Ureinwohner eine Chance, ihre einzigartige Kultur zu bewahren.

Südafrikas frühe Kunstschätze finden sich hauptsächlich in den Ceder- und Drakensbergen. Die Felsmalereien illustrieren in faszinierender Art und Weise Tausende von Jahren menschlicher Zivilisation. Sie gehören damit zu den bedeutendsten Freiluftgalerien der Welt. Vom Stil und von den Motiven her sind sie mit keinen anderen Kunstwerken vergleichbar.

Ein jüngeres kulturelles Erbe haben die Schwarzen Südafrikas, die sich in neun Stämme aufteilen, hinterlassen. Korbflechterei, Töpferei, Holzschnitzerei, Weberei und Lederarbeiten machen das Gros des lokalen Kunsthandwerks aus.

Individuell oder pauschal?

Südafrika ist ein typisches Reiseziel für Mietwagenfahrer. Wer sich einen Geländewagen gönnt, kann auch sehr abgelegene Gebiete erfahren. Um in die oben erwähnten, abgelegenen Gebiete Südafrikas, wie Richtersveld, Kalahari und Wild Coast vorzudringen, ist ein allradgetriebener Geländewagen notwendig. Diese Trips sind nur etwas für erfahrene und abenteuerlustige Reisende. Wichtigste Ausrüstung ist dabei ein GPS. In Kapstadt und Johannesburg gibt es die 4x4s auch tageweise zu mieten. Die Alternative sind grenzüberschreitende Touren, mit Oneway-Miete eines voll ausgestatteten Geländewagens in Südafrika oder Namibia, wo dies deutlich günstiger ist. So mietet man das Auto z. B. in Kapstadt an und gibt es dann im namibischen Windhoek zurück bzw. umgekehrt. Von Johannesburg aus lässt sich Namibia gut über den botswanischen Trans-Kalahri-Highway erreichen.

Es gibt allerdings auch viele exklusive organisierte Touren in kleinen Gruppen. Hier darf man natürlich nicht an Neckermann denken. Individuell organisiert, heißt das Motto. Diese maßgeschneiderten Trips werden meist in Kleinbussen von ausgebildeten Tourguides, die natürlich Deutsch sprechen, durchgeführt.

Eine Alternative bilden organisierte Motorradtouren, die sowohl on-road als auch off-road, auf BMW- oder Harley-Davidson-Motorrädern angeboten werden. Hier ist seit mehr als zehn Jahren der deutsche Veranstalter Karoo-Biking führend (s. >>>>).

Viele Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Organisation von maßgeschneiderten, exklusiven Individualtouren im südlichen Afrika hat That’s Africa. Das Deutsch sprechende Team stellt für Einzelpersonen, Familien und Gruppen individuelle Touren zusammen und kümmert sich auf Wunsch auch um Mietwagen- und Restaurantbuchungen. Vorteil: alles aus einer Hand, perfekt organisiert und dank Kommunikation auf Deutsch gibt es keine Missverständnisse. Kontakt: That’s Africa, www.thatsafrica.com.

Viele Reisebüros in Deutschland, der Schweiz und Österreich stellen individuelle Südafrika-Reisen für ihre Kunden zusammen. Wenn ihnen also die eine oder andere Űbernachtungsempfehlung in diesem Buch zusagt, geben sie den Namen einfach an ihr Reisebüro weiter. Dies ist dann oft preiswerter, als selbst zu buchen, da die Profis erheblich günstiger an Zimmer herankommen. Meine persönlichen Lieblingslodges sind die von Wilderness Safaris (www.wilderness-safaris.com), seit 1983 einer der besten Safarianbieter in Afrika. Auch Sanctuary Retreats (www.sanctuaryretreats.com) bietet wunderbare Űbernachtungsmöglichkeiten.

Wichtige Fragen vor der Reise

Wie organisiert man die Reise vor Ort? Wo bucht man vorab Rundreisen?

Wo sieht man die Big Five am besten? s. >>>>

Welche Ausweise braucht man für die Einreise und beim Reisen? s. >>>>

Wer vermietet voll ausgerüstete Geländewagen? s. >>>>

Sollte man schon zu Hause Geld tauschen oder erst im Land? s. >>>>

Welche tropischen Krankheiten gibt es in Südafrika und welche Impfungen werden empfohlen? s. >>>>

Welche Kleidung muss in den Koffer? s. >>>>

Wie steht es um die Sicherheit im Land? Welche Vorkehrungen sollte man treffen? s. >>>>

Planungshilfe für Ihre Reise

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Die Kapitel in diesem Buch

1. Kapstadt und Umgebung:s. >>>>

2. Kaphalbinsel und Weinland:s. >>>>

3. Atlantik und Kalahari:s. >>>>

4. Karoo:s. >>>>

5. Walküste, Garden Route und Game Parks:s. >>>>

6. Wild Coast, Durban und Drakensberge:s. >>>>

7. Der Nordosten:s. >>>>

Kulturerlebnis

Naturerlebnis

Angaben zur Zeitplanung

Bei den folgenden Zeitangaben für die Reise handelt es sich um Empfehlungswerte für Reisende, die ihr Zeitbudget eher knapp kalkulieren.

1. Kapstadt und Umgebung

Kapstadt ist definitiv die trendigste Metropole des Schwarzen Kontinents – und eine der schönsten Städte der Welt. Aufgrund der fehlenden Zeitverschiebung gibt es kein Jetlag und somit bietet sich die älteste Stadt Südafrikas auch als City-Destination an. In und um Kapstadt gibt es erstklassige Restaurants, wunderbare Übernachtungsplätze, grandiose Landschaften, Weingüter und Taumstrände. Die Mother City ist auβerdem ein Shopping-Paradies. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt liegen nahe beieinander. Highlights sind die Victoria & Alfred Waterfront, der Tafelberg und Robben Island. Eine organisierte Township-Tour komplettiert den Kapstadt-Besuch.

Robben Island

    

Tafelberg

Gut zu wissen: Kapstadt gehört, in den im Reiseführer beschriebenen Gegenden, zu den sichersten Metropolen Afrikas. Dennoch sind einige Vorsichtsmaβnahmen zu beachten (s. >>>>). Tipp: Wanderung auf den Tafelberg. Es führen etwa 300 verschiedene Pfade unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades nach oben.

Zeitplanung

Kapstadt:                                        7 Tage

Ausflüge in die Umgebung:     7–10 Tage

2. Kaphalbinsel und Weinland

Südlich von Kapstadt läβt sich die wunderbare Kaphalbinsel auf spektakulären Küstenstraβen erfahren. Highlights sind hier das Kap der Guten Hoffnung, Cape Point und der Chapman’s Peak Drive zwischen Noordhoek und Hout Bay – im Nachmittagslicht. Und im Norden der Mother City beginnt das Weinland bereits in den Vororten. Die edlen Tropfen können dort in diversen erstklassigen, aber relaxten Restaurants verköstigt werden.

  Cape of Good Hope Nature Reserve

Gut zu wissen: Wer nicht genug Zeit für den Trip ins Weinland hat, kann die Weinproben nach Constantia verlegen, wo es einige schöne Güter gibt. Diese lassen sich prima in den Kaphalbinsel-Trip integrieren. Tipp: Fahrt mit der restaurierten Dampflokomotive vom Kapstädter Bahnhof die False-Bay-Küste entlang nach Simon’s Town.

Zeitplanung

Kaphalbinsel:        1 Tag

Weinland:               3–4 Tage

3. Atlantik und Kalahari

Die Temperaturunterschiede zwischen der Westküste und dem Landesinneren nehmen auf dem Weg nach Norden ständig zu. Schon in den roten, wild zerklüfteten Cederbergen ist es deutlich wärmer als in Lambert’s Bay. Im August und September verwandelt sich das braune Namaqualand in ein farbenprächtiges Blütenmeer. Ganz oben im Nordwesten liegt Südafrikas abenteuerlichster Nationalpark, das Richtersveld. Von dort ist es nur noch ein Leopardensprung nach Namibia. Weiter östlich stürzen sich die beeindruckenden Augrabies-Wasserfälle in die Tiefe. Der grenzüberschreitende Kgalagadi Transfrontier Park reicht weit nach Namibia und Botswana hinein. Er gehört zu den gröβten zusammenhängenden Naturschutzgebieten der Welt. Südafrikas Diamantenhauptstadt Kimberley bietet dann wieder etwas Zivilisation.

  

• Namaqualand

• |Ai-|Ais/Richtersveld Transfrontier National Park

• Kalahari

Gut zu wissen: Im Richtersveld National Park führt eine kleine Fähre (170 Rand pro Auto) über den Orange River – die abenteuerlichere Variante zum Grenzübergang an der N7 bei Vioolsdrif/Noordoewer. Tipp: Organsierter Kanu-Trip mit der Familie auf dem Orange River.

Zeitplanung

Namaqualand:                                2–3 Tage

Richtersveld:                                    3–4 Tage

Kgalagadi Transfrontier Park:     3–4 Tage

4. Karoo

Das Kernland Südafrikas ist eine bergige, semiaride Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Es gibt einige faszinierende Nationalparks und Naturschutzgebiete sowie diverse mystische Orte. Von der Groβen Karoo geht es in die Kleine Karoo, die auch wieder viele Überraschungen bietet. Von der kürzesten Stadtrundfahrt der Welt im alten Londoner Doppeldecker-Bus bis zum Sex Shop an der einsamen Route 62, nicht zu vergessen die spektakulärsten Schotterpässe des Landes.

  Swartberg Pass

Gut zu wissen: Sutherland ist nicht nur der kälteste Ort Südafrikas, sondern auch der Platz, wo die Sterne am klarsten zu sehen sind. Hier befindet sich eine Sternwarte. Tipp: Milkshake und Hamburger im Diesel & Creme Roadhouse an der Route 62 in Barrydale.

Zeitplanung

Groβe Karoo:      5–7 Tage

Kleine Karoo:           7 Tage

5. Walküste, Garden Route und Game Parks

Einsame Sandstrände, grandiose Natur und beeindruckende Groβ-Fauna erwarten Besucher an der abwechslungsreichen Walküste und entlang der Garden Route. Hermanus gilt als die Walmetropole des Landes. Hier und im De Hoop Nature Reserve lassen sich die Meeressäuger vom Land aus beobachten. Es gibt aber auch Bootstouren. In der malariafreien Eastern Cape Province, zwischen Port Elizabeth und Grahamstown, wurden über die letzten Jahre viele ehemalige Farmen in Naturschutzgebiete zurückverwandelt.

  

• Hermanus

• Addo Elephant National Park

Gut zu wissen: Die Strecke durch das Naturschutzgebiet von Baviaanskloof ist die abenteuerliche Geländewagen-Alternative zur gemäβigten Garden Route. Tipp: Eine der berühmtesten Wanderungen in Südafrika führt in fünf Tagen vom Storm’s River Mouth im Tsitsikamma-Teil des Garden Route National Park bis zum Nature’s Valley.

Zeitplanung

Walküste/Garden Route – von Kapstadt nach Port Elizabeth: 7–10 Tage

Baviaanskloof: 2–3 Tage

6. Wild Coast, Durban und Drakensberge

Vom afrikanischsten Teil des Landes, der vom Stamm der Xhosa besiedelten Wild Coast, führt die Route nach Durban, der ›indischen‹ Metropole Südafrikas. Dort kann man auch mitten im Winter im warmen Indischen Ozean baden. Durch die britisch anmutende Fünfuhr-Tee-Gegend der Natal Midlands geht es weiter in die dramatische alpine Bergwelt der Drakensberge, wo sich die höchsten Gipfel Südafrikas befinden. In Durban ist ein typisches Curry-Essen Pflichtprogramm. Und wer in die Drakensberge fährt, sollte Wanderschuhe im Gepäck haben.

uShaka Marine World

   

• Wild Coast

• Nördliche Drakensberge

Gut zu wissen: In Durban ist das Überfallrisiko, vor allem nach Einbruch der Dunkelheit, groβ. Abends nie zu Fuß und tagsüber nur in belebten Gegenden herumlaufen. Am Beachwalk sind meist uniformierte Wächter zum Aufpassen abgestellt. Zugang: Momentan führen nur wenige Stichstraβen von der N2 an die traumhaften Strände der Wild Coast. Ein Küsten-Highway ist seit Jahren im Gespräch. Tipp: Wanderung auf dem Wild Coast Hiking Trail.

Zeitplanung

Wild Coast:        4–5 Tage

Durban:              1–2 Tage

7. Der Nordosten

Die kleinste von Südafrikas neun Provinzen, mit den Metropolen Johannesburg und Pretoria, ist das Wirtschaftszentrum des Landes. Obwohl Gauteng nur 1,4 % der Gesamtfläche einnimmt, ist es mit mehr als einem Drittel am Bruttoinlandsprodukt beteiligt und erbringt etwa 10 % des Wirtschaftsaufkommens des gesamten afrikanischen Kontinents. Vor den Toren der Groβstädte liegen attraktive Ausflugsziele, wie die Wiege der Menschheit (Cradle of Humankind), wo die ältesten humanoiden Knochen der Welt gefunden wurden, bis zum berühmten Zocker-Mekka Sun City. Die Naturschutzgebiete von Madikwe und Waterberg liegen dann etwas weiter weg. Ein Highlight des Landes ist der im Osten gelegene Kruger National Park mit angrenzenden oder integrierten exklusiven privaten Wildreservaten. Zum Abschluss lohnt sich noch ein Abstecher zum Indischen Ozean, wo weitere Naturschutzgebiete, aber auch unberührte Sandstrände auf Besucher warten.

Cradle of Humankind

     

 • Kruger National Park

 • iSimangaliso Wetland Park

Gut zu wissen: In den Spitzenrestaurants Johannesburgs ist der in Kapstadt gefangene Fisch oft frischer als in der Mutterstadt, da er sofort auf Eis ausgeflogen wird. Service und Qualität in Johannesburgs Esstempeln, wo die schwarze Elite des Landes speist und trinkt, sind legendär. Tipp: Das Schlüpfen der Schildkröten am Indischen Ozean bei Rockteil Bay beobachten.

Zeitplanung

Johannesburg/Pretoria:                    2 Tage

Cradle of Humankind/Sun City:     2 Tage

Kruger National Park:                    5–7 Tage

Indischer Ozean:                             3–4 Tage

© Mauritius Images, Mittenwald: Minden Pictures/Herder

Im iSimangaliso Wetland Park

Vorschläge für Rundreisen

   Von Kapstadt durch die Kleine Karoo (

9

Tage)

1. Tag: Von Kapstadt nach Robertson. Robertson steht zu Unrecht im Schatten des berühmteren Weinort-Trios Stellenbosch, Franschhoek und Paarl. Sowohl die hier angebauten Weine als auch die Route von Gut zu Gut ist fantastisch.

2. Tag: Von Robertson über die Route 60 und 62 und Montagu nach Barrydale.

3. Tag: Weiterfahrt über die Route 62 nach Calitzdorp. Auf der Route 62 kommen Road-Movie-Gefühle wie in Amerika auf. Das liegt nicht nur an der einsamen Karoo-Landschaft, sondern auch an den ungewöhnlichen Lokalitäten entlang der Strecke, z. B. Diesel & Creme Roadhouse oder Ronnie’s Sex Shop.

4. Tag: Von Calitzdorp nach Oudtshoorn.

5. Tag: Oudtshoorn ist die Straußenmetropole der Welt. Hier gibt es pro Kopf die meisten Exemplare des flugunfähigen Groβvogels.

6. Tag: Von Oudtshoorn über den Swartberg Pass nach Prince Albert.

7. Tag: Prince Albert ist ein wunderbarer Aussteigerort für stadtmüde Südafrikaner aus Johannesburg und Kapstadt. Sie haben teilweise wunderbare Űbernachtungsmöglichkeiten und Restaurants in dem pittoresken Karoo-Ort geschaffen.

8. Tag: Von Prince Albert zur N2, dort Richtung Kapstadt und bis Matjiesfontein. Der Ort ist eine englische Insel mitten in der Karoo.

9. Tag: Von Matjiesfontein nach Kapstadt

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   Von Kapstadt in die Kalahari (

14

Tage)

1. Tag: Von Kapstadt durch die Cederberge nach Clanwilliam.

2. Tag: Weiterfahrt auf der N7 durch das Namaqualand bis Springbok.

3. Tag: Von Springbok Ausflug ins Goegap Nature Reserve, vor allem während der Blumenblüte im August/September.

4. und 5. Tag: Von Springbok auf der N14 zur Pella Mission Church, danach weiter bis zum Augrabies National Park. Ein Tag im Park.

6. Tag: Vom Augrabies National Park durch den fruchtbaren Teil des südlichen Orange-River-Ufers und die Orte Kakamas und Keimoes nach Upington.

7. Tag: Von Upington in den Kgalagadi Transfrontier Park. Übernachtung im Twee Rivieren Parkcamp.

8. bis 11. Tag: Pirschfahrten im südafrikanischen Teil des Parks.

12. bis 14. Tag: Rückfahrt nach Kapstadt oder Weiterfahrt in die Karoo.

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   Die Wild Coast entlang (

5

Tage)

1. Tag: Von East London nach Morgan Bay. Übernachtung in der Morgan Bay Lodge.

2. Tag: Von Morgan Bay zum Kei River Mouth. Fährüberfahrt. Übernachtung in Wavecrest.

3. Tag: Von Wavecrest nach Mazeppa Bay.

4. Tag: Von Mazeppa Bay nach Coffee Bay mit dem schönsten Strand an der Wild Coast.

5. Tag: Von Coffee Bay nach Port St. Johns.

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   Von Johannesburg zum Indischen Ozean (

10

Tage)

1. Tag: Von Johannesburg in die Midlands.

2. Tag: Übernachtung in den Midlands, am besten in Nottingham Road.

3. Tag: Ausflug zum Sani Pass. Den ungeteerten Bergpass ins Königreich Lesotho zu befahren, ist eines der letzten automobilen Abenteuer Südafrikas – nur etwas für Mutige und Schwindelfreie. Leider ist eine Asphaltierung des Klassikers geplant.

4. Tag: Weiterfahrt nach Durban.

5. Tag: Durban. Hier lebt der größte Teil von Südafrikas indischer Bevölkerung. Ein authentisches Curry-Dinner ist hier also ein Muss. Ein Spaβ für die ganze Familie ist ein Besuch der uShaka Marine World mit dem schönsten und gröβten Aquarium Südafrikas.

6. Tag: Von Durban zum iSimangaIiso Wetland Park. Highlight sind hier die Wasserschildkröten, wenn sie schlüpfen.

7.–10. Tag: Relaxen am Indischen Ozean mit angenehmen Wassertemperaturen.

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Wissenswertes über Südafrika

»Auch mit einer Umarmung kann man einen politischen Gegner bewegungsunfähig machen.«

Nelson Mandela (18. Juli 1918–5. Dezember 2013)

© Dieter Losskarn, Kapstadt

Drummer an der südafrikanischen Küste

Natur und Umwelt

Südafrikas Natur ist überaus vielfältig. Das Land liegt zwar in den Subtropen, doch unterschiedliche Höhenlagen – ein Gebirgswall umschließt das Land im Süden, Westen und Osten – und der Einfluss von Indischem Ozean und Atlantik lassen Klima und Vegetation stark variieren: Mediterrane Verhältnisse finden sich ebenso wie Savanne oder Wüste.

Landschaften und ihre Vegetation

Die Kapregion

Wissenschaftler unterteilen die Pflanzendecke der Erde in sechs Florenreiche, von denen die Kapregion Südafrikas das kleinste ist. Während andere Florenreiche etwa die gesamte nördliche Hemisphäre oder ganz Australien umfassen, erstreckt sich dasjenige am Kap über nur 0,04 % der Landfläche der Erde. Trotz seiner geringen Größe handelt es sich um das artenreichste der Welt. Bezeichnet wird die besondere Vegetationsform als Fynbos, ein Begriff, der ursprünglich aus dem Niederländischen kommt und ›feinblättrige Pflanzen‹ bedeutet.

Die Fynbos-Vegetation umfasst 7700 Pflanzenarten, von denen 5000 im Western Cape endemisch sind. Die 470 km2große Kaphalbinsel weist 2256 unterschiedliche Pflanzenarten auf, der 60 km2große Tafelberg 1470. Es handelt sich um Blütenpflanzen und Hartlaubgewächse, vor allem um Pflanzen aus den Gattungen Protea und Erica sowie Sauergräser. Die Vielfalt wird besonders deutlich, wenn man z. B. weiß, dass allein 600 verschiedene Erika-Arten am Kap existieren, während es im Rest der Welt nur 26 sind. Unter den Proteen genießt die riesige Königsprotea (protea cynaroides), deren Blüten einen Durchmesser von über 20 cm erreichen können, einen besonderen Status: Sie ist das Nationalsymbol Südafrikas.

Fynbos ist sehr anfällig für Biotop-Veränderungen. Der zunehmende Bevölkerungsdruck in Western Cape hat bereits dazu geführt, dass einige Arten ausgestorben sind, 500 gelten als sehr gefährdet.

Die Böden unter der Fynbos-Vegetation sind extrem nährstoffarm, was dazu führt, dass auch die Pflanzen selbst wenig Nährstoffe aufweisen und deshalb keine größeren Tierherden ernähren können. So existiert im Fynbos nur eine sehr eingeschränkte Artenvielfalt bezogen auf die Tierwelt.

Westküste, Namaqualand und Inland-Plateau

Auch an der Westküste und im Namaqualand sind viele Pflanzen endemisch. Das Gebiet, das sich bis zur namibischen Grenze erstreckt, erhält sehr geringe, episodische Niederschläge, was sich im Pflanzenleben widerspiegelt. Es gibt sehr viele Sukkulenten, von denen etwa 200 gefährdet sind. Fällt jedoch Regen, verändert sich das Bild der Landschaft dramatisch. Das braune Veld explodiert im Frühling (August und September) förmlich in einem gewaltigen Farbenrausch, bunte Blumenteppiche erstrecken sich oft bis zum Horizont.

Das Inland-Plateau wird von typischer Karoo-Vegetation beherrscht: kleinen, niedrigen Büschen und vereinzelt stehenden Sukkulenten. Sobald mehr Regen fällt, entstehen weite Graslandschaften. Die einzigen Bäume in dieser Region gedeihen entlang der wenigen Wasserläufe.

Nördliches Highveld und Lowveld

Mehr Bäume gibt es im Gegensatz dazu im nördlichen Highveld, an der Grenze zu Botswana, und in den Lowveld-Regionen der Limpopo Province und Mpumalangas. Es handelt sich um typische Savannenlandschaften mit viel Gras und in Abständen ›eingestreuten‹ Bäumen. In höheren Lagen kommen Dornakazien vor, in niedrigen Mopane-Bäume, die sowohl mit unter Wasser stehenden als auch mit fast vollständig ausgetrockneten Böden zurechtkommen. Die Böden sind hier sehr nährstoffreich, deshalb gibt es eine Fülle von Tieren (der Kruger National Park liegt mitten in dieser Region).

Highveld, KwaZulu/Natal Midlands, Eastern Cape

Im restlichen Highveld, den KwaZulu/Natal Midlands und den Inlandsgebieten der Eastern Cape Province herrscht Grasland vor, mit wenigen natürlich vorkommenden Bäumen. In den heißen und feuchten Sommern wächst das Gras sehr schnell, kommt dann im trockenen, kalten Winter in eine Ruheperiode. Man unterscheidet zwischen süßem und saurem Grasland. Ersteres ist nährstoffreicher und findet sich in Gebieten mit niedrigeren Niederschlägen (400–600 mm/Jahr) und auf schwereren Lehmböden. Saures Grasland gibt es in Gegenden mit mehr als 600 mm Jahresniederschlag. Wegen des schnelleren Wachstums ist das Gras hier weniger nährstoffreich. Das Grasland geht ohne klare Trennung in die Karoo über. Sobald es trocken wird oder Vieh ein Gebiet überweidet hat, breiten sich die Karoo-Büsche ins Grasland aus.

Der eng besiedelte Küstenstreifen der Eastern Cape Province und KwaZulu/Natals war einst dicht bewaldet. Die geschlossenen, dichten subtropischen Wälder Natals finden sich heute nur noch an einzelnen, isolierten Stellen. Die meisten Wälder wurden Agrarland, vor allem Zuckerrohrplantagen geopfert. Im Eastern Cape ging es dem immergrünen Wald ebenso. In und um Knysna blieben einige Bestände erhalten und vermitteln einen Eindruck davon, wie die Gegend vor der Ankunft der Europäer aussah.

Nur noch 1 % der Landfläche Südafrikas ist von geschlossenem Wald bedeckt, darunter viele importierte Baumarten wie Eukalyptus, Kiefern etc. Die begehrten Harthölzer – Yellowwood, Stinkwood und Ironwood – stehen heute unter Naturschutz.

© Dieter Losskarn, Kapstadt

Karoo-Landschaft bei Springbok im Goegap Nature Reserve

Südafrikas Tierwelt

Die ersten Weißen dezimierten schon kurz nach ihrer Ankunft am Kap den einst enormen Tierreichtum, was zum Aussterben einiger Arten geführt hat. Lediglich in den staatlichen Nationalparks und privaten Naturschutzgebieten konnten sich die ›Großen Fünf‹ (Löwe, Leopard, Büffel, Elefant, Nashorn) und ihre Kollegen in größeren Beständen halten.

Die ›Big Five‹

Elefant

Das größte und wohl bekannteste südafrikanische Landsäugetier ist der Elefant (elephant), anzutreffen vor allem im Kruger National Park in Mpumalanga und der Limpopo Province, im Addo Elephant National Park in der Eastern Cape Province (s. >>>>) und im Hluhluwe-Umfolozi Park in KwaZulu/Natal (s. >>>>). Bessere Chancen, Elefanten in freier Wildbahn zu beobachten, bieten sich in den privaten Wildniscamps.

Die Elefantenpopulation hat sich gut erholt: von 120 Tieren in den vier Reservaten Kruger, Addo, Tembe und Knysna 1920 auf knapp 10 000 Exemplare in mittlerweile 40 Schutzgebieten. Fast alle in Südafrika wieder angesiedelten Elefanten stammen aus dem Kruger National Park. Männchen wiegen 4000 bis 7000 kg und werden 3,10–3,40 m groß. Eine besondere Eigenschaft der Elefanten ist ihre Kommunikation über viele Kilometer mit tiefen Tönen aus dem Bauch heraus, die für menschliche Ohren nicht zu hören sind.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Nashorn

Das ausgesprochen seltene Spitzmaulnashorn(black rhino) lebt als Einzelgänger vor allem in KwaZulu/Natal im Hluhluwe-Umfolozi Park. In der Northern Cape Province gibt es zwei Plätze, wo es häufiger gesichtet werden kann: im Augrabies Falls National Park und im Tswalu Private Desert Reserve. Im Gegensatz zum Breitmaulnashorn frisst es kein Gras, sondern Büsche und Äste von Bäumen. Die spitzen Lippen funktionieren dabei wie der Rüssel des Elefanten. Die Spitzmaulnashörner sind mit 800 kg (Weibchen) und 1200 kg (Männchen) leichter als ihre breitmäuligen Kollegen. Adrenalinfördernd ist ihr explosives Schnarchgeräusch beim Angriff.

Das Breitmaulnashorn (white rhino) lebt in kleineren Gruppen im Kruger National Park. Wilderer machen in Südafrika, vor allem in den grenznahen Gebieten des Kruger-Parks, aber auch in privaten Game Reserves, nach wie vor Jagd auf Nashörner. In einigen asiatischen Ländern wird das pulverisierte Horn für pseudo-medizinische Zwecke genutzt, die dafür gezahlten Preise sind exorbitant. Bewaffnete Anti-Wilderer-Einheiten (anti poaching units) patroullieren deshalb in allen privaten und vielen staatlichen Schutzgebieten. Dutzende von Rangern, Wilderern und Hunderte von Nashörnern kamen dabei in den letzten Jahren ums Leben. Im März 2013 siedelte deshalb der exklusive Lodge-Verbund andBeyond (www.andbeyond.com) in vereinter Anstrengung mit Rhino Force (www.rhinoforce.co.za) sechs Breitmaulnashörner von Südafrika nach Botswana um. 2012 wurden in Südafrika 668 Nashörner Opfer von Wilderern, 2013 waren es bereits 1004 und 2014 erschreckende 1215, trotz deutlich intensivierter Schutzmaßnahmen. 2017 war das fünfte Jahr in Folge, in dem mehr als 1000 Nashörner von Wildereren abgeschlachtet wurden.

Charakteristisch für den Lebensraum von Breitmaulnashörnern sind die nicht zu übersehenden Reviermarkierungen dominanter Männchen, die aus riesigen, breitgetretenen Dung-Haufen bestehen. Nashörner sind trotz ihres Gewichts keine Freunde von ›Quickies‹, der Geschlechtsakt des 2000 kg schweren Männchens und des 1800 kg wiegenden Weibchens zieht sich meist gute 20 Minuten hin. Das Breitmaulnashorn ist ein Relikt aus prähistorischer Zeit, als riesige Grasfresser die Erde bevölkerten.

© Botswana Tourism Organisation, Berlin: Mazunga

Büffel

In Acht nehmen sollte man sich vor dem Büffel (cape buffalo). Vor allem ältere, von der Herde ausgestoßene einsame Bullen nähern sich zum Angreifen meist von hinten, um dann ohne Vorwarnung loszustürmen. Büffel lassen sich am besten im Kruger National Park beobachten, wo noch große Herden leben. Hauptgefahr für sie ist die Maul- und Klauenseuche, der bereits ein Großteil des Bestandes zum Opfer gefallen ist. Farmer töten die Tiere, um ihr Vieh zu schützen. Südafrika ist deshalb bereits dazu übergegangen, seuchenfreie Büffel aus Zoos zu importieren und in die Freiheit zu entlassen.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Löwe

Ganz oben auf der Safari-Wunschliste der meisten Besucher stehen die afrikanischen Großkatzen – an erster Stelle natürlich der Löwe (lion). Afrikas größte Raubkatze (Männchen 190 kg, Weibchen 130 kg) ist auch die einzige, die oft in großen Rudeln (bis zu 30 Tiere) zusammenlebt und jagt. Häufiger sind allerdings kleinere Gruppen. Wenn die Weibchen empfängnisbereit sind, kopulieren die Löwen in einem Zeitraum von etwa fünf Tagen alle 20 Minuten – kein Wunder, dass männliche Löwen meist schlafend unter Bäumen und Büschen liegen und, wenn überhaupt, nur nachmittags aktiv werden. Sie sind keine sehr erfolgreichen Jäger, nur einer von fünf Versuchen Beute zu fangen, führt zum Erfolg. Männliche Löwen sind im Rudel dominant, auch beim Fressen. Unbewachte junge Löwen werden oft von Hyänen, Leoparden, Pythons und Wildhunden getötet. In vielen staatlichen und privaten Naturparks Südafrikas, wie Pilanesberg, Shamwari, Umfolozi und Tswalu wurden Löwen wieder erfolgreich eingeführt. Im Kruger National Park und Kgalagadi Transfrontier Park haben größere Gruppen überlebt. Das Brüllen eines Löwen in der Nacht, das kilometerweit trägt, gehört zu den schönsten Geräuschen Afrikas.

© Botswana Tourism Organisation, Berlin: Guffanti

Leopard

Die attraktivste aller afrikanischen Katzen ist der Leopard (leopard), was ihm, als Pelzmäntel noch en vogue waren, fast zum Verhängnis geworden wäre. Der Nachtjäger ist ein echter Einzelgänger, nur Weibchen ziehen mit ihren Jungen umher, bis diese ausgewachsen sind. Männchen wiegen bis 90 kg, Weibchen bis 60 kg. Leoparden haben sich im gesamten Südlichen Afrika, ob in den Bergen, der Wüste oder im Regenwald, sehr gut an das Vordringen des Menschen angepasst, was an ihrer Fähigkeit liegt, sich nahezu ›unsichtbar‹ zu machen. Oft dringen sie nachts geräuschlos in menschliche Siedlungen ein und töten Hunde, Hauskatzen oder Vieh. Die Laute, die sie von sich geben, klingen wie das Sägen von Holz. Selbst in der Nähe von Kapstadt haben einzelne Exemplare überlebt, von denen Besucher jedoch allerhöchstens Spuren entdecken können. Manche Exemplare sind praktisch schwarz und werden dann Panther genannt.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Weitere Raubkatzen

Gepard

Gepard (cheetah) und Leopard werden oft verwechselt, obwohl die beiden Katzen völlig verschieden sind. Der Gepard ist zierlicher (40–60 kg), schlanker und erheblich ›lang gezogener‹. Außerdem weist sein Fell schwarze Punkte auf, das des Leoparden schwarze Rosetten. Anders als alle anderen Katzen kann das schnellste Landsäugetier seine Krallen nicht ganz einziehen: Sie wirken wie Spikes, wenn er seine Beute in Ebenen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h jagt. Sein langer Schwanz fungiert dabei als Steuer. Das hohe Tempo hält er allerdings nur kurze Zeit durch, und danach ist er oft so erschöpft, dass ihm Hyänen, Leoparden, Wildhunde oder Löwen die Beute streitig machen und ihn nicht selten sogar töten, jedoch nie fressen. Um allen anderen nachtaktiven Raubtieren aus dem Weg zu gehen, jagen Geparden meist tagsüber. Im Kruger National Park und Kgalagadi Transfrontier Park bestehen gute Chancen, die eleganten Raubkatzen zu beobachten. In privaten Camps, wie Phinda in KwaZulu/Natal, wurden sie erfolgreich wieder angesiedelt.

Keine Unterart, sondern eine extrem seltene Genvariante des Geparden ist der sehr attraktive Königsgepard(king cheetah), der kein gepunktetes, sondern ein schwarzgestreiftes Fell besitzt.

© Botswana Tourism Organisation, Berlin: Mazunga);

Wüstenluchs

Der Wüstenluchs oder Karakal(caracal) meidet den Menschen und jagt ausschließlich nachts. Das schlanke, kräftige, ca. 12 bis 20 kg schwere Tier hat ein kupferfarbenes Fell mit orangefarbenen Flecken. Die schwarze Gesichtsmarkierung ist charakteristisch ausgeprägt, und die Ohren mit ihren langen, schwarzen Haarbüscheln fallen auf. Der Karakal pirscht sich langsam an seine Beute heran, um auf den letzten Metern in einen Spurt zu explodieren. Mit seinen kräftigen Hinterläufen gelingen ihm aus einer sitzenden Position Sprünge von 4 bis 5 m in die Luft. Entgegen früheren Annahmen, der Karakal wäre ausschließlich in der Lage kleine Beutetiere, wie Mäuse und Ratten, zu schlagen, weiß man inzwischen, dass er auch Springböcke und Rehantilopen (grey rhebok) erbeutet, die doppelt so schwer sind wie er selbst. In stadtnahen Gebieten töten Karakale mit Vorliebe Hauskatzen und Hunde.

© Botswana Tourism Organisation, Berlin: Guffanti

Serval

Dem Geparden ähnelt der nur 8 bis 10 kg schwere Serval (serval) lediglich beim flüchtigen Hinsehen: Er ist kleiner als dieser, besitzt einen viel kürzeren Schwanz und größere Ohren. Hauptsächlich findet er sich an Flussläufen im Kruger Park.

© Glow Images, München: Schäfer

Afrikanische Wildkatze

Die Afrikanische Wildkatze (african wild cat) unterscheidet sich von der Hauskatze nur durch ihre längeren Beine und ihre rotbraunen Ohren. In Südafrika ist ihr Genbestand sehr gefährdet, da sie sich problemlos mit verwilderten Hauskatzen mischt. Obwohl sie die am meisten verbreitete Katze im südlichen Afrika ist, gibt es bislang keine exakten Studien über sie.

© Botswana Tourism Organisation, Berlin: Mazunga

Flusspferde

Der Schein trügt. Die so gemächlich aussehenden Nilpferde (hippopotamus) killen die meisten Menschen in Afrika. Wer in die Laufbahn der 1500 kg bis 2000 kg schweren und 150 cm hohen Tiere gerät, wird in den Boden getrampelt. Im Wasser beiβen sie manchmal Kanus mit ihren mächtigen Hauern einfach in der Mitte durch.

Kleinsäuger

Erdmännchen

Auch die 45 cm langen und 600 bis 900 g schweren Erdmännchen (suricate) lassen sich fast wie Hunde abrichteten. Sie gelten als die sozialsten Säugetiere der Welt und sind sowohl fleischfressende Jäger als auch oft Gejagte. Sie ernähren sich von Käfern und Reptilien (etwa Geckos), während andere Gruppenmitglieder – typischerweise auf den Hinterbeinen stehend – Himmel und Boden nach Räubern absuchen. Erdmännchen sind in Südafrika hauptsächlich in der Kalahari zu Hause. Näherkommen können Besucher den putzigen Tierchen bei einer Meerkat-Tour, die in Oudtshoorn, in der Klein-Karoo angeboten wird. Info/Buchung: www.meerkatadventures.co.za.

© Botswana Tourism Organisation, Berlin: Luck

Mangusten

Gute Beobachter entdecken in Bodennähe oft Zebra- und Fuchsmangusten(banded und yellow mongoose). Während letztere meist Einzelgänger sind, leben die Zebramangusten in Gruppen bis zu 40 Tieren. Man hat beobachtet, wie mehrere der kleinen Raubtiere auf einen Baum kletterten, um einem von einem Adler gefangenen Kameraden zu helfen. In Gefangenschaft werden sie sehr zahm.

Erdhörnchen

Das Erdhörnchen (cape ground squirrel) ist die einzige Hörnchen-Art im Südlichen Afrika, die in großen Gruppen mit bis zu 30 Tieren zusammenlebt. Während der Tageshitze benutzen sie gerne ihre Schwänze als Sonnenschirme.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Baumhörnchen

Die gelbbraunen Baumhörnchen (tree squirrel) leben, wie der Name schon andeutet, im bushveld auf Bäumen. Ihre schrillen Warnschreie sind weithin zu hören und für Menschen ein gutes Hilfsmittel, um Raubtiere und -vögel zu erspähen.

Springhase

Dem Springhasen (springhare) begegnet man meist in der Dämmerung. Eigentlich ähnelt er eher einem Känguru als einem Hasen, denn er hat kurze Vorderbeine und lange kräftige Hinterbeine, mit denen er sich aufrecht hüpfend fortbewegt. Der Springhase erreicht eine Länge von 40 cm und ein Gewicht von etwa 3 bis 4 kg.

Klippschiefer

Die murmeltiergroßen 3 bis 4,5 kg wiegenden Klippschliefer (rock dassie) sind echte Kämpfer. Selbst wenn sie dabei mehrere Meter tiefe Klippen hinunterstürzen, kämpfen sie weiter. Ähnlich wie Erdmännchen stellen sie Aufpasser ab, wenn der Rest der Gruppe auf Nahrungssuche geht. Vor allem in den Bergen in und um Kapstadt kann man sie sehr häufig sehen. Am zutraulichsten sind die Klippschiefer auf dem Tafelberg – trotzdem im Interesse der wild lebenden Tiere bitte nicht füttern, da sie sich sonst auf diese unnatürliche Nahrungsquelle verlassen!

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Hyänen, Wildhunde, Schakale

Tüpfelhyänen

Tüpfelhyänen (spotted hyaena) mit ihren charakteristischen abfallenden Rücken wurden früher meist als hinterhältige Aasfresser beschrieben. Neuere Forschungen, die vor allem die nächtlichen Aktivitäten beobachteten, zeigen die Hyänen als formidable Jäger, die nicht einmal davor zurückschrecken, es beim Kampf um Beute oder bei der Verteidigung ihrer Jungen mit einem Löwen aufzunehmen. Tüpfelhyänen reißen auch erheblich größere Tiere, wie Büffel, Elen- und Oryxantilopen, deren spitze Hörner extrem gefährlich sind. Die ausdauernden Hyänen können etwa 3 km lang ein konstantes Tempo von 60 km/h durchhalten. Sie sind sehr mobil, legen in einer Nacht bis zu 70 km zurück. Hyänen tendieren auch dazu, ihr Verhalten der jeweiligen Situation anzupassen. Sie jagen im Rudel oder alleine, suchen Aas oder verteidigen sich in einer Gruppe. Mit ihren mächtigen Kiefern knacken sie Knochen wie Nüsse. Ihr heiseres ›Lachen‹ gehört zu den typischen Buschgeräuschen in Südafrika.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Schabrackenhyäne

Die mit 75 bis 85 cm kleinere und mit 40 bis 47 kg leichtere Schabrackenhyäne (brown hyaena) ist kein so guter Jäger und daher mehr auf Aas oder andere Futterquellen wie Straußeneier angewiesen. In den trockenen Gebieten der Kalahari, wo sie in Rudeln von zwei bis zehn Tieren leben, sind Schabrackenhyänen die dominanten Raubtiere.

© Glow Images, München: Heinrich

Erdwolf

Der Erdwolf (aardwolf) ernährt sich fast ausschließlich von Termiten. Mit seiner langen, breiten Zunge leckt das 9 kg schwere Tier bis zu 250 000 Termiten in einer Nacht von ihren Bauten. Das Gift der Soldatentermiten stört ihn nicht, was an seiner Verwandtschaft zu Hyänen liegt, die auch bereits stark verwestes Fleisch problemlos vertragen können. Bei Kälte ruht er etwa 1 m unter der Erde in seinem Bau.

© Glow Images, München: Lacz

Wild- oder Hyänenhund

Der Wild- oder Hyänenhund (cape hunting dog) ist das am stärksten gefährdete Säugetier Südafrikas. Das schlanke, langbeinige Tier besitzt große runde Ohren und einen geraden Rücken, sein Fell ist braun, schwarz und weiß gefleckt. Wildhunde leben in Gruppen von 6 bis 15 erwachsenen Tieren plus Jungen, angeführt von einem dominanten Pärchen. Sie sind tagsüber aktiv und hetzen ihre Beute im Rudel zu Tode. Sogar Leoparden flüchten vor ihnen auf Bäume. Auch gegen die kräftigeren Tüpfelhyänen gehen Wildhunde im Rudel vor, ziehen sich jedoch bei einer größeren Hyänenanzahl zurück. In Südafrika leben die Wildhunde im Hluhluwe-Umfolozi Park in KwaZulu/Natal (s. >>>>), in der Kalahari und im Madikwe Game Reserve, nördlich von Sun City, nahe der Grenze zu Botswana.

© Botswana Tourism Organisation, Berlin: de la Harpe

Schabrackenschakal

Der Schabrackenschakal (black-backed jackal) kommt fast überall in Südafrika vor; am liebsten hält er sich in trockener, offener Savannenlandschaft auf. Sein Fell ist rot-gelblich gefärbt mit einem charakteristischen silberschwarzen Sattel. Er ernährt sich von Insekten, Aas, kleineren Säugern bis zur Größe einer kleinen Antilope sowie von Beeren.

Streifenschakal

Der nachtaktive Streifenschakal (side-striped jackal), mit grauem Fellkleid und weißer Schwanzspitze, hat kleinere Ohren als der Schabrackenschakal. Anders als dieser lebt der Streifenschakal eher in bewaldeten Gebieten und Flussdeltas.

© Glow Images, München: FLPA/Schuyl

Löffelhund

Noch kleiner sind die Löffelhunde (bat-eared fox) mit ihren riesigen Ohren. Sie kommen in vielen Regionen Südafrikas vor und sind die Fleischfresser, denen Touristen am wahrscheinlichsten begegnen werden.

© Glow Images, München: Staebler

Busch-, Warzen- und Stachelschwein

Buschschwein

Das 60 bis 100 kg schwere Buschschwein (bushpig) kommt in der Nähe von Wasserläufen in den nördlichen und östlichen Landesteilen Südafrikas vor. Es ernährt sich von pflanzlicher Nahrung, frisst aber auch Aas. Da es bevorzugt Felder heimsucht, ist es bei Farmern nicht sehr beliebt. Der Rückgang seines Hauptfeindes, des Leoparden, hat zu einer Bestandsexplosion geführt. Wie das europäische Wildschwein wird es aggressiv, wenn es in die Enge getrieben wird.

© Glow Images, München: Hutter

Warzenschwein

Das Warzenschwein (warthog) verdankt seinen Namen den Warzen unterhalb der Augen. Es geht tagsüber auf Nahrungssuche. Beeindruckend sind die gewaltigen Hauer, wobei die kleineren der Unterseite die erheblich gefährlicheren sind, da sie beim Fressen ständig von den oberen angeschliffen werden, was schon viele Leoparden das Leben gekostet hat. Zur Nahrungsaufnahme knien die Warzenschweine auf ihren Vorderläufen – ein ausgesprochen kurioser Anblick. Einen niedlich-witzigen Anblick, der aber aus praktischem Nutzen herrührt, bieten sie auch, wenn eine Muttersau mit Ferkeln flüchtet und die dünnen Schwänze dabei senkrecht wie Antennen aufgerichtet werden: Sie dienen nachfolgenden ›Flüchtlingen‹ als Orientierung im hohen Gras. Zur Abkühlung suhlen sie sich in Schlammlöchern. Warzenschweine sind ausdauernde und mutige Kämpfer, ihre Hauptgegner sind Löwen, gefolgt von Leoparden, die allerdings eher Jungtiere als ausgewachsene Exemplare angreifen. Warzenschweinfleisch ist eine Delikatesse, die manchmal in den privaten Wildniscamps auf den Tisch kommt.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Stachelschwein

Das Stachelschwein (porcupine) gräbt ebenfalls gerne, frisst aber selten Aas. Es ernährt sich hauptsächlich von Knollen und Wurzeln. Seine schwarzweißen Stacheln, die man oft im Busch findet, werden gerne für Dekorationen verwendet. Das nachtaktive Tier ist relativ schwer zu beobachten.

© Glow Images, München: J . u . C . Sohns

Affen

Die einzigen drei in Südafrika vorkommenden Affenarten sind Bärenpaviane(chacma baboon),Grünmeerkatzen (vervet monkey, s. Abb. links unten) und Diademmeerkatzen(samango monkeys).

Grünmeerkatze

Hochinteressant bei den 4 bis 6 kg schweren Grünmeerkatzen ist die primitive Vorform einer Sprache: Je nach Art des gesichteten Raubtiers stoßen sie unterschiedliche Warnlaute aus. Wie auch die Diademmeerkatzen leben sie nur an Flüssen und Wasserflächen.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Bärenpavian

Der Pavian, mit 1,50 m nach dem Menschen der größte Primat im Südlichen Afrika, fühlt sich in verschiedenen Ökosystemen zu Hause. 30 bis 40 Tiere, geführt von einem Männchen, leben in einem Clan zusammen. Sie ernähren sich primär von Früchten, Insekten und Wurzelknollen, erlegen aber auch kleinere Säuger und Vögel. Berüchtigt sind die vier Pavian-Clans am Kap der Guten Hoffnung, die Touristen und ihre Autos mit Nahrung assoziieren. Auf keinen Fall Fenster offen lassen oder Paviane füttern – die beeindruckenden Reißzähne sprechen Bände!

© Glow Images, München: FLPA/Gardner

Giraffen und Zebras

Giraffe

Ein im wahrsten Sinne des Wortes ›herausragender‹ Bewohner Südafrikas ist das höchste Landsäugetier, die Giraffe (giraffe). Männchen werden 5 m, Weibchen bis zu 4 m hoch, sie wiegen 1200 bzw. 820 kg. Da das Giraffenweibchen im Stehen gebiert, haben die Jungen die höchste ›Geburtsfallhöhe‹ aller Säuger. Giraffen verfügen über ein kompliziertes Ventilsystem in den Blutadern. Damit wird verhindert, dass ihnen beim Trinken das Blut in den Kopf schießt und es zu einem Hirnschlag kommt. Mit ihrer guten Nase erschnüffeln sie die jungen Triebe der Dornakazie, ihres Hauptnahrungsmittels. Kein anderes Tier vermag diese Triebe zu erreichen, und so hat die Giraffe diese Nahrung dank ihres langen Halses exklusiv für sich.

Ein weiterer Vorteil ihrer Größe ist der Überblick über ihren Lebensraum, die Savanne. Starrt eine Gruppe von Giraffen gebannt in eine Richtung, ist garantiert ihr Hauptfeind Löwe in der Nähe. Jungtiere fallen oft auch Hyänen zum Opfer, obwohl die Muttertiere ihre Kleinen mit heftigen Fußtritten verteidigen. Junge Bullen beweisen sich beim necking: Zwei Kontrahenten stehen sich gegenüber und schlagen wie in Zeitlupe die langen Hälse gegeneinander; manchmal schwingen sie ihrem Gegner den gehörnten Kopf auch in den Unterleib.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Zebra

Die attraktiv gestreiften Zebras kommen in Südafrika in zwei Arten vor: als Steppen-(Burchell’s) und als selteneres Bergzebra(Hartmann’s zebra). Bei beiden fungiert das Muster als Identifizierungsmerkmal, quasi als ›Fingerabdruck‹. Jedes Muster ist anders, was neu geborene Fohlen erst lernen müssen: Sie werden von ihren Müttern einige Tage von der Herde abgeschirmt, um sich an deren Zeichnung – übrigens auf jeder Körperseite anders und nicht symmetrisch – zu gewöhnen. An Wasserlöchern gesellen sich gerne Antilopen, vor allem Gnus, zu den Steppenzebras, um von den ausgezeichneten Geruchs-, Gehör- und Seheigenschaften der Gestreiften zu profitieren. Ausgewachsene Zebras machen selbst Löwen Schwierigkeiten; sie verteidigen sich gegen Löwen, Geparden, Löffelhunde und Tüpfelhyänen durch Treten und Beißen. Wenn eine Herde angegriffen wird, stellt sich der Leithengst vor die anderen Tiere. Unterscheiden lassen sich die beiden Zebraarten an der Grundfarbe: Die Steppenzebras sind weiß mit diffuser Streifenzeichnung, die Bergzebras leicht bräunlich mit klarem Streifenmuster. Letztere lassen sich am besten im Mountain Zebra National Park in der Eastern Cape Province bewundern.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Antilopen

Schwarzfersenantilope (Impala)

Am häufigsten werden Südafrika-Besucher den Springbock und die Schwarzfersenantilope (impala) beobachten können. Impalas leben in großen Herden im Kruger National Park. Die robusten Tiere überleben selbst auf stark in Mitleidenschaft gezogenem ehemaligem Agrarland, sodass sie anderen, weniger anpassungsfähigen Antilopen den Lebensraum streitig machen. Ihre Bestände müssen deshalb in einigen Gebieten durch Jagd kontrolliert werden. Impalas sind rotbraun mit weißem Bauch, ein schwarzes Band zieht sich über den Oberschenkel zum Rumpf. Nur die Männchen tragen Hörner. Charakteristisch ist ihr tiefes Röhren in der Brunftzeit, das man von solch eleganten Tieren kaum erwartet.

© Botswana Tourism Organisation, Berlin: de la Harpe

Springbock

Der Springbock (springbok) wird leicht mit dem Impala verwechselt, weil er ebenfalls in größeren Herden lebt und ungefähr dieselbe Größe hat. Er unterscheidet sich allerdings durch die charakteristische Fellfärbung: zimtbraune Oberseite, dunkelbrauner, breiter Seitenstreifen und weißer Bauch. Sowohl weibliche als auch männliche Springböcke tragen Hörner. Vor der Ankunft der ersten Weißen zogen noch Herden von Hunderttausenden von Springböcken durch die Savanne. Heute finden sich die größten Herden mit etwa 1000 Tieren in der Kalahari. Anders als das Impala können die Springböcke ganzjährig Lämmer bekommen: Ist es ein trockenes Jahr bleibt es bei einem Jungen, sind die Futterbedingungen ideal, werden es zwei.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Streifengnu

Das Streifengnu (blue wildebeest) lebte einst in riesigen Herden im Südlichen Afrika. Sein Bestand hat durch Wilderei, Konkurrenz von Rindern und durch Zäune drastisch abgenommen. Oft sterben die Tiere bei länger andauernder Trockenheit zu Tausenden, weil Viehzäune ihre Wanderungen zu den Wasserlöchern unmöglich machen.

© Glow Images, München: Niemi

Weißschwanzgnu

Das Weißschwanzgnu (black wildebeest) ist in Südafrika endemisch, d. h. es kommt ausschließlich hier vor. Zu Beginn des 20. Jh. stand diese Antilopenart, die einst in Herden von Hunderttausenden durch die Ebenen zog, kurz vor dem Aussterben. Lediglich 550 Exemplare gab es noch. Heute leben dank wirksamer Schutzmaßnahmen wieder gut 12 000 in vielen privaten und staatlichen Naturparks Südafrikas.

Rote Kuhantilope

Zwar ist die Rote Kuhantilope (red hartebeest) nicht im selben Maße wie das Gnu auf Wanderung angewiesen, doch hat auch sie durch die Errichtung von Zäunen einen Großteil ihres Bestandes eingebüßt. Wie das Gnu hat die Kuhantilope einen abfallenden Rücken, und so kann sie einen hoppelnden Gang bewerkstelligen, der erheblich weniger Energie als ein Trab kostet und trotzdem bis 70 km/h in kurzen Sprints ermöglicht.

Bunt- und Blessbock

Der hübsche Buntbock(bontebok) gehört zu den seltensten Antilopen Südafrikas und kommt nur im Südwesten der Kapprovinz vor. 1830 nahezu ausgerottet, war der Bestand 1992 durch strenge Schutzmaßnahmen – u. a. wurde 1931 der Bontebok National Park (s. >>>>) gegründet – wieder auf 2000 Exemplare angewachsen. Die mit gut 400 Tieren größte Herde lebt heute im De Hoop Nature Reserve (s. >>>>). Überzählige Buntböcke werden an Farmer verkauft, die sie auf ihrem Land aussetzen, was immer wieder dazu führt, dass sie sich mit Blessböcken kreuzen.

Der Blessbock(blesbok) wird oft mit dem Buntbock verwechselt, hat aber viel weniger Weiß im Fellkleid und ist nicht so kräftig gefärbt. Um 1900 stark reduziert, haben sich die Bestände in Südafrika erholt: Inzwischen leben hier wieder etwa 120 000 Exemplare.

Oryx

Die wunderschöne Oryxantilope (gemsbok) ist ein nicht zu unterschätzender Kämpfer. Ihre spitzen Hörner dienen bei der Verteidigung als tödliche Waffen, was schon Löwen und Wilderern zum Verhängnis wurde. Oryx-Herden leben im Kgalagadi Transfrontier Park (s. >>>>) und im Richtersveld in der Northern Cape Province (s. >>>>).

© Botswana Tourism Organisation, Berlin

Elenantilope

Die größte der afrikanischen Antilopen ist mit 460 kg (Weibchen) bis 840 kg (Männchen) die Elenantilope (eland). Wie die Oryxantilope ist auch das Elen hervorragend an das trockene Klima angepasst. Um Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen zu vermeiden, kann es tagsüber seine Körpertemperatur entsprechend erhöhen. Die aufgestaute Hitze wird dann in die kühlere Nachtluft abgegeben. Außerdem grasen die Tiere in der heißen Jahreszeit nachts: Dann enthält das Gras durch den Tau mehr Feuchtigkeit. Eine gute Chance, Elenantilopen zu sehen, besteht im De Hoop Nature Reserve (s. >>>>) in der Western Cape Province, im Cape of Good Hope Nature Reserve (s. >>>>), das zum Table Mountain National Park gehört, und im Kruger-Park (s. >>>>).

Rappenantilope

Einen majestätischen Anblick bietet die schwarze Rappenantilope (sable antelope), deren bis zu 120 cm lange, nach hinten geschwungene Hörner sie zu einer beliebten Jagdtrophäe machen. Das Tier ist in jungen Jahren braun und wird mit zunehmendem Alter immer schwärzer. Wiederansiedlungen der Antilopen in privaten Wildniscamps funktionieren gut. Natürlich kommen die Tiere auch im Kruger National Park in größerer Zahl vor.

Pferdeantilope

Die Pferdeantilope (roan antelope) ähnelt der Rappenantilope, ist allerdings größer und mit kürzeren Hörnern ausgestattet. Nur 70 Exemplare haben im Kruger-Park überlebt. Landesweit sind es einige Hundert, verteilt auf Schutzgebiete in der Limpopo Province und Mpumalanga.

Großer Kudu

Zu den häufiger anzutreffenden Antilopen gehört der Große Kudu (greater kudu). Die Hörner der Männchen drehen sich spiralförmig nach oben und erreichen Längen von bis zu 1,80 m. Kudus sind für ihre Sprungkraft berühmt. Selbst 2 m hohe Zäune werden aus dem Stand genommen.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Schulze

Ellipsenwasserbock

Der kräftig gebaute Ellipsenwasserbock (waterbuck) lebt in wasserreichen Gebieten im Kruger-Park und in KwaZulu/Natal. Charakteristisch ist der weiße Kreis an seinem Hinterteil – als trüge das Tier eine Zielscheibe. Die Markierung dient bei der Flucht als Orientierung für die nachfolgenden Herdenmitglieder.

Kronenducker

Der Kronenducker (common duiker) ist eine der am weitesten im südlichen Afrika verbreiteten Antilopen und überlebt sogar nahe an menschlichen Wohn- und landwirtschaftlichen Nutzgebieten. Er kommt in allen Vegetationsgebieten bis 1800 m vor. Den Afrikaans-Namen duiker verdankt er seiner Eigenschaft, bei Gefahr ins Unterholz abzutauchen. Dort bleibt er reglos liegen, bis Mensch oder Raubtier ganz nahe sind, um dann im Zickzack zu flüchten. Der Ducker ist nur 50 cm hoch, Weibchen wiegen 16 bis 21 kg, Männchen 15 bis 18 kg. Nur Männchen tragen etwa 10 cm lange Hörner.

© Glow Images, München: Toft

Klippspringer

Der Klippspringer (klipspringer), in allen Berggebieten Südafrikas zu Hause, ist ein außerordentlich guter Kletterer und nimmt selbst steile Felswände problemlos. Zwei Anpassungsmerkmale unterscheiden ihn von anderen Antilopen: Seine Haare sind nicht nur dick und grob, sondern auch hohl, fast wie Federkiele. Das dicke Fell schützt ihn bei Stürzen und isoliert bei den oft niedrigen Temperaturen in den Bergen. Seine Hufe sind zylindrisch geformt, ähnlich wie Spikes, und geben besonderen Halt auf felsigem Untergrund.

Meeresbewohner

Pelzrobben

Auf Inseln vor der Atlantikküste leben Pelzrobben (cape fur seals) in größeren Gruppen. Bootstouren zur Robbenbeobachtung gibt es nach Duiker Island bei Hout Bay und Dyer Island vor Gansbaai.

Wale

Südafrikas größte Säugetiere leben im Meer, es sind Wale, vor allem Glatt-(southern right whale) und Buckelwale(humpback whale), die mittlerweile wieder in großer Zahl zwischen Juli und November die Kapküste besuchen und sich dort hervorragend vom Land oder per Schiff vom Meer aus beobachten lassen.

Krokodile und Echsen

Krokodile (crocodile) lassen sich am besten in den Flüssen des Kruger National Park z. B. bei einem Aufenthalt im Olifants Camp (