Düstere Rache - Sandra Hausser - E-Book

Düstere Rache E-Book

Sandra Hausser

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  • Herausgeber: Midnight
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Der persönlichste Fall für Hannah Bindhoffer Kommissarin Hannah Bindhoffer hat sich eingelebt im Rüsselsheimer Polizeipräsidium. Die schwierige Zeit bei der Hamburger Polizei hat sie fast vergessen. Doch dann findet sie in ihrem Auto eine tickende Zeitbombe. Nur dank der Hilfe ihres Kollegen entgeht sie mit knapper Not dem Tod. Aber die Gefahr ist noch nicht gebannt. Jemand scheint es auf Hannah abgesehen zu haben. Um den Fall zu lösen, muss sie tief in ihre eigene Vergangenheit eintauchen. Von Sandra Hausser sind bei Midnight by Ullstein in der Rhein-Main-Krimi-Reihe erschienen: Tod auf leisen Pfoten (Fall 1) Cold Case – Spurlos (Fall 2) Düstere Rache (Fall 3)

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Düstere Rache

Die Autorin

Sandra Hausser, geboren 1969 in Rüsselsheim, lebt mit ihrer Familie in Raunheim und arbeitet in einer Arztpraxis. Das Schreiben begleitet sie seit ihrem vierzehnten Lebensjahr. Aus einer Leidenschaft für Tagebucheinträge und Kurzgeschichten ist inzwischen mehr geworden. 1999 gewann die Autorin den zweiten Preis im Literaturwettbewerb Stockstadt mit anschließender Veröffentlichung in der Anthologie des Jahres. Damit war ihr Ehrgeiz geweckt, und sie wagte sich an längere Texte. Das Buch »Tod auf leisen Pfoten« ist der Auftakt zu ihrer Rhein-Main-Krimireihe.

Das Buch

Der persönlichste Fall für Hannah Bindhoffer

Kommissarin Hannah Bindhoffer hat sich eingelebt im Rüsselsheimer Polizeipräsidium. Die schwierige Zeit bei der Hamburger Polizei hat sie fast vergessen. Doch dann findet sie in ihrem Auto eine tickende Zeitbombe. Nur dank der Hilfe ihres Kollegen entgeht sie mit knapper Not dem Tod. Aber die Gefahr ist noch nicht gebannt. Jemand scheint es auf Hannah abgesehen zu haben. Um den Fall zu lösen, muss sie tief in ihre eigene Vergangenheit eintauchen.

Sandra Hausser

Düstere Rache

Midnight by Ullsteinmidnight.ullstein.de

Originalausgabe bei MidnightMidnight ist ein Digitalverlag der Ullstein Buchverlage GmbH, BerlinJuli 2018 (2)

© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2018Umschlaggestaltung:zero-media.net, MünchenTitelabbildung: © FinePic®Autorenfoto: © privatE-Book powered by pepyrus.com

ISBN 978-3-95819-207-2

Hinweis zu UrheberrechtenSämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken, deshalb ist die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich die Ullstein Buchverlage GmbH die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt.

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Inhalt

Die Autorin / Das Buch

Titelseite

Impressum

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

22. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni

25. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni 2016

25. Juni 2016

26. Juni 2016

26. Juni 2016

26. Juni 2016

26. Juni 2016

26. Juni 2016

27. Juni 2016

1. Juli 2016

1. Juli 2016

2. Juli 2016

3. Juli 2016

3. Juli 2016

3. Juli 2016

3. Juli 2016

3. Juli 2016

3. Juli 2016

3. Juli 2016

3. Juli 2016

3. Juli 2016

3. Juli 2016

4. Juli 2016

4. Juli 2016

4. Juli 2016

4. Juli 2016

4. Juli 2016

4. Juli 2016

4. Juli 2016

4. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

5. Juli 2016

6. Juli 2016

7. Juli 2016

7. Juli 2016

7. Juli 2016

7. Juli 2016

7. Juli 2016

7. Juli 2016

07. Juli 2016

7. Juli 2016

07. Juli 2016

7. Juli 2016

Epilog

Anmerkungen und Danksagung

Leseprobe: Tod auf leisen Pfoten

Empfehlungen

Social Media

Vorablesen.de

Cover

Titelseite

Inhalt

22. Juni 2016

In liebevoller Dankbarkeit

Familie –

kostbarstes Kleinod auf dieser Erde,

rettender, schützender Hafen auch.

Im Glück wirst du in ihr geborgen sein,

im Unglück bist du nicht allein.

Familie zieht den schützenden Kreis.

Wohl dem, der sich in ihr geborgen weiß.

Dr. Carl Peter Fröhling

22. Juni 2016

Auf der Autobahn

Alle Welt schien ausgeflogen. Die Sommerferien, die sich seit einer Woche in vielen Bundesländern überschnitten, sorgten für leergefegte Straßen. Nur vereinzelt begegneten Hannah Bindhoffer auf ihrem Heimweg andere Fahrzeuge, und sie kam rascher als erwartet voran.

Die halbe Nation ist in den Flieger Richtung Süden gestiegen oder per Auto am Urlaubsort angelangt. So leer habe ich es hier noch nie erlebt.Gleich kommt schon die Abfahrt Reiskirchen.

Die Kommissarin hatte einige Tage Urlaub in der Heimatstadt Hamburg gemacht und dort ihre Eltern und ein paar Freunde besucht. Jetzt freute sie sich, zurück in ihren Wirkungskreis, das Rhein-Main-Gebiet, zu kommen. Ihren Entschluss, die Versetzung aus der Hansestadt zu bewirken, um alten Problemen aus dem Weg zu gehen und neue Tätigkeitsfelder zu erkunden, bereute sie keine Sekunde. Nach fast vier Jahren im Dienst der Kripo Rüsselsheim waren ihr die Kollegen ans Herz gewachsen. Ein funktionierendes Team, das sich gegenseitig respektierte, half und hervorragend zusammenarbeitete. Eine Arbeitsweise, die sie aus ihrem früheren Alltag nicht kannte – in Hamburg hatte ein Arbeitskollege die Abteilung terrorisiert und damit eine gute Zusammenarbeit unmöglich gemacht.

Im Radio liefen die achtzehn Uhr Nachrichten. Die Kommissarin lauschte konzentriert den Meldungen, als ihr ein fröhliches Pfeifen auffiel. Zwischen den Worten des Sprechers war es eindeutig zu vernehmen. Es klang absolut unpassend und störend. Erstaunt hörte sie genauer hin und nahm es erneut deutlich wahr. Sie schüttelte den Kopf.

Als sie das heitere Geräusch ein drittes Mal hörte, drehte sie das Radio leise. Nach einigen Sekunden ertönte es wieder, nun vernehmlicher und laut. Eine Gänsehaut breitete sich über ihre Arme auf dem gesamten Körper aus. Das Pfeifen kam keineswegs aus dem Autoradio.

Jemand muss mein Auto aufgebrochen und etwas im Handschuhfach deponiert haben, dachte sie ängstlich, als das Pfeifgeräusch verstummte. Mit klopfendem Herzen hielt sie nach einem Hinweisschild für eine Raststätte oder einen Parkplatz Ausschau. Acht Kilometer bis zum nächstliegenden Rastplatz. Sie drehte den Ton des Radios auf, um sich von dem beklemmenden Gefühl in ihrem Inneren abzulenken. Mit dem Fuß auf dem Gaspedal, das sie tief hinunterdrückte, schoss sie auf der linken Fahrspur vorwärts. Dabei entging ihr der Wagen, der seit mehreren Minuten dicht hinter ihr fuhr.

Das fröhliche Pfeifen erklang erneut. Die Kommissarin hielt das Lenkrad fest umklammert und begann zu schwitzen. Der Rasthof lag noch immer mindestens drei Kilometer entfernt. Im Geiste sah sie ihr Auto bereits explodieren und konnte sich kaum mehr auf die Fahrbahn konzentrieren.

Es ist der Klingelton eines alten Handys, identifizierte sie das Geräusch. Ja, Vaddern hatte früher genau diesen Ton. Aber wer sollte mir heimlich ein Telefon ins Auto legen und warum? Das ergibt keinen Sinn!

Die Kommissarin atmete bewusst einige Male tief ein und versuchte, ihre Angst, die stetig zunahm, in den Griff zu bekommen.

Der dunkelblaue SUV beschleunigte und fuhr bedrohlich dicht auf. Hannah, die nervös die letzten Meter zum Rastplatz zurücklegte, um dem Geräusch auf den Grund gehen zu können, blickte starr geradeaus. Der pfeifende Klingelton verstummte und die Kommissarin atmete erleichtert aus. Erst als das Auto hinter ihr so nah auffuhr, dass sie es im Rückspiegel nicht mehr übersehen konnte, nahm sie die drohende Gefahr wahr. »Was soll das denn, verdammt noch mal?«, rief sie empört, setzte den Blinker und zog auf die Mittelspur. »Dann fahr doch vorbei, du Arsch!«

22. Juni 2016

Heinrich-Heine-Straße, Raunheim

Susi benötigte drei Versuche, bis der Schlüssel das Tor zum Garten öffnete. Zielstrebig lief sie zum Schuppen, zog die knarzende Holztür auf und ging hinein. Sie blickte auf ein buntes Sammelsurium aus Gartenschläuchen, Blumenkästen, Gartengeräten, Kübeln und Pflanzenschutzmitteln. Wo hatte ihr die Freundin gesagt, standen die Gießkannen? Sie trat näher ans Regal, konnte jedoch keine Kanne entdecken. Sie vermutete, dass Lydia vergessen hatte, alles parat zu stellen. Als sie gestern kurz vor ihrer Abreise in den Urlaub angerufen hatte, um sich zu verabschieden, hatte Susi sofort gemerkt, dass die Freundin ihrem Zeitplan hinterherlief.

»Du kennst mich doch. Mache mal wieder alles auf den letzten Drücker, und nun weiß ich kaum, wie ich es schaffen soll rechtzeitig fertig zu werden.«

»Sei unbesorgt, ich finde sicher, was ich brauche. Sieh zu, dass du deinen Koffer gepackt bekommst und die notwendigen Dokumente mitnimmst«, hatte Susi geantwortet und ihr eine spannende und erholsame Reise gewünscht.

Die Freundin schien sie beim Wort genommen und darauf vertraut zu haben, dass Susi zusammensuchen würde, was sie für die Betreuung der Wohnung und des Gartens brauchte.

Schulterzuckend begab sie sich zur Eingangstür, schloss auf und ging hinein.

Auch in der Küche fand sie weder eine Gießkanne, noch ein anderes Küchenutensil, dass sie zur Bewässerung der zahlreichen Topfpflanzen hätte umfunktionieren können. Sie lief zur Terrassentür und trat ins Freie. Doch hier entdeckte sie ebenfalls nichts Geeignetes.

»Himmel, irgendwo muss sie die Dinger doch abgestellt haben«, sagte sie laut und begab sich zurück in die Wohnung. »Na logisch, die Abstellkammer«, rief sie.

Susi betrat den Raum. Sofort sah sie die Gießkannen, die in einem Regal weiter hinten standen. Sie griff nach einem mittelgroßen Exemplar.

»So muss ich zwar öfter gehen, aber dafür nicht so schleppen. Mein Rücken wird es mir danken«, erklärte sie laut und lachte auf. »Zum Glück bekommt niemand mit, dass ich ständig mit mir selbst plappere. Eindeutiges Erbe väterlicherseits. Ich erinnere mich noch, wie ich ihn das erste Mal mit einem leeren Raum sprechen hörte.«

Ihre Gedanken schweiften in die Vergangenheit. Klar führe ich Selbstgespräche, wenn gerade niemand in der Nähe ist. Ständige Stille macht einen krank. Und informativer als die Stimmen aus dem Radio bin ich allemal, liebe Susanne, hatte er ihr erklärt und gelächelt.Ihr Vater hatte sie als Einziger mit vollem Namen angesprochen. Seit seinem Tod hieß sie für alle nur noch Susi.

Sie seufzte bekümmert und ging in die Küche zurück. Sie befüllte die Kanne und blickte sich um. In Sachen Aufräumen und Putzen hatte die Freundin ganze Arbeit geleistet, bevor sie ihren wohlverdienten Urlaub in der Toskana angetreten hatte. Der Fußboden und die Küchenarmaturen glänzten strahlend um die Wette. Alle Gegenstände standen an ihrem Platz und nichts lag herum. Kein Krümel oder Fleck, der die Ordnung störte.

Sie trug die Gießkanne nach draußen und begann, systematisch am hinteren Ende der Terrasse zu wässern. Dabei bewunderte sie die prächtigen Pflanzen. Lydia besaß einfach den grüneren Daumen, und Susi hoffte, dass die Blumen auch noch so üppig aussahen, wenn die Freundin aus dem Urlaub zurückkam.

Auf dem Weg zurück in die Küche blieb sie im Wohnzimmer stehen, stellte die Kanne ab und sah über die Buchrücken der im Regal alphabetisch eingeordneten Bücher. Beim gestrigen Telefonat hatte ihr die Freundin einen Roman empfohlen, den sie ihr herauslegen wollte. Leider schien auch das in der Eile des Aufbruchs vergessen worden zu sein. Susi glitt mit dem Finger bis zum Buchstaben M, denn sie glaubte sich zu erinnern, dass der Autorenname mit einem M begann.

Ein leises Knarzen ließ sie aufhorchen. Sie lauschte in die verlassene Wohnung, doch alles blieb still.

Du bist ein echter Angsthase. Hör auf, überall Gespenster zu sehen, schimpfte sie in Gedanken und suchte weiter nach dem Buch. Maier, Maiwald, Meister, ihr Zeigefinger stoppte abrupt auf dem Autorennamen Meyer mit y.

Dann hörte sie erneut ein dezentes Knacken. Langsam und ängstlich drehte sie sich vom Regal weg und sah durchs Wohnzimmer. Der Raum war verlassen, doch der Drang, rasch aus der Wohnung zu fliehen, wuchs sekündlich. Ein Kribbeln, das in Höhe ihrer Halswirbelsäule ansetzte und mit rasanter Geschwindigkeit hinunter bis zu den Fußspitzen schoss, läutete alle ihre Alarmglocken. Vorsichtig, einen Fuß vor den anderen setzend, bewegte sie sich in Richtung Flur. Angespannt hielt sie den Atem an.

Das Geräusch ertönte erneut. Dieses Mal wesentlich deutlicher. Susi vermutete den Ursprung im Schlafzimmer, das links neben dem Wohnzimmer lag. Sie schaute in den verlassenen Flur, huschte in die Küche und zog ein Messer aus dem Messerblock. Mit erhobener Klinge schlich sie zur Schlafzimmertür und drückte die Türklinke langsam hinunter.

22. Juni 2016

Auf der Autobahn

Zeitgleich mit dem heftigen Aufprall auf ihre Stoßstange, der sie an die Leitplanke schleuderte und das Auto anschließend einmal um die eigene Achse drehte, setzte die Klingelmelodie erneut ein. Hannah stöhnte auf. Der herausgeschossene Airbag nahm ihr die Sicht auf die Fahrbahn, stank nach Kunststoff und drückte schmerzhaft auf ihren Brustkorb. Sie bewegte vorsichtig die Gliedmaßen, um einen ersten Eindruck von möglichen Verletzungen zu bekommen. Der linke Unterarm tat höllisch weh und zusätzlich rann ihr etwas Klebriges in die Augen. Sie vermutete eine Platzwunde, die oberhalb der Augenbrauen liegen musste. Sonst schien sie unverletzt, zumindest nach dem zu urteilen, was sie im Augenblick fühlte. Die Klingeltonmelodie ertönte mit jeder Minute lauter im Wageninneren. Hannah versuchte, ans Handschuhfach zu gelangen, wo sie den lärmenden Gegenstand vermutete, und stöhnte vor Schmerz auf.

Ein Passat hielt neben ihrem Fahrzeug. Ein junger Mann mit Nickelbrille und strubbeligem Haar klopfte an die Scheibe. »Sind Sie okay?« Zeitgleich verstummten die Töne im Handschuhfach.

Hannah nickte. »Soweit ist alles gut, aber könnten Sie versuchen, mich hier rauszuholen?«

Er schüttelte den Kopf. »Der Rettungsdienst ist bereits informiert. Die müssten gleich hier sein. Lassen Sie uns bis dahin lieber warten. Nicht, dass ich etwas verschlimmere, wenn ich an Ihnen ziehe. Bekommen Sie ausreichend Luft?«, hielt er das Gespräch am Laufen.

»Ja, kein Problem.«

»Wo haben Sie Schmerzen?«

»Ich glaube, mein linker Arm ist gebrochen. Ansonsten scheint mir nichts weiter passiert zu sein. Ich fühle mich ein wenig eingequetscht, aber das war‘s.«

»Das ist gut«, erwiderte der junge Mann erleichtert. »Ich heiße übrigens Sören.«

»Hannah«, antwortete die Kommissarin. »Haben Sie den Wagen gesehen, der mir draufgefahren ist?«

Er schüttelte bedauernd den Kopf. »Leider nein. Als ich kam, drehte sich Ihr Auto bereits um die eigene Achse und es war kein anderes Fahrzeug mehr zu sehen. Zum Glück ist diese Strecke um die Zeit wenig befahren.«

»Oder eben Pech, denn niemand hat gesehen, was passiert ist.«

Das Geräusch aus dem Handschuhfach setzte wieder ein. Für einen Moment hatte die Kommissarin es verdrängt und erschrak nun umso mehr. Von einer massiven Woge der Angst umspült wusste sie, dass sie augenblicklich handeln musste. »Könnten Sie die Beifahrertür öffnen und mir das Handy aus dem Handschuhfach holen?«

»Tut mir leid, aber der Anrufer wird es später noch einmal versuchen müssen. Ich rühre nichts an.«

»Ach kommen Sie schon, bitte, es klingelt dauernd, vermutlich ist es dringend«, versuchte die Kommissarin den Mann zu überzeugen.

»Nein«, antwortete Sören unmissverständlich.

Ein roter Renault hielt an der Unfallstelle und ein Ehepaar stieg aus. Sie erkundigten sich, ob bereits alle nötigen Anrufe getätigt worden waren.

»Die 112 ist verständigt. Die sagten mir, dass sie einen Krankenwagen und die Polizei schicken«, erklärte Sören mit einer Spur Stolz in der Stimme. Hannah nahm an, dass der junge Mann den Führerschein noch nicht allzu lange besaß und sich freute, an der Unfallstelle alles im Griff zu haben.

Die Frau trat ans Seitenfenster und lächelte die Kommissarin unsicher an. »Kann ich etwas für Sie tun?«

»Ja, wenn Sie mir bitte das Handy aus dem Handschuhfach geben würden? Es klingelt ständig und ich vermute, dass meine Nichte ihr Kind zur Welt gebracht hat. Das möchte ich so gerne wissen.« Sie zwinkerte der Frau zu und versuchte gelassen zu erscheinen, während sich vor ihrem geistigen Auge ein Horrorszenarium nach dem anderen abspielte. Der Unfall trat angesichts des alarmierenden Klingentons in weite Ferne, und sie nahm den gebrochenen Arm kaum wahr. »Sind Sie so nett?«, bat sie erneut in flehendem Ton. Sie spürte die drohende Gefahr so deutlich, dass ihre Nerven vibrierten. Bevor die Frau eine Entscheidung treffen konnte, unterbrachen die Sirenen der herannahenden Rettungsfahrzeuge das Gespräch. Ein Krankenwagen raste in Hannas Blickfeld und hielt neben ihrem Wagen an. Zwei Sanitäter sprangen aus dem Fahrerhaus, kamen ans Fenster und warfen einen prüfenden Blick auf sie. »Sind Sie verletzt?«

»Vermutlich ist mein Arm gebrochen, sonst bin ich okay. Allerdings bekomme ich so langsam ein wenig Beklemmungen wegen der Enge hinter dem Airbag. Könnten Sie mich rausholen?«

»Klar, wenn ich Sie zunächst abtasten darf, damit wir nichts übersehen.«

Das Klingeln brach ab, nachdem es sich kurz zuvor in ein lautes Crescendo gesteigert hatte.

»Noch etwas, ich brauche mein Handy aus dem Handschuhfach. Jemandem scheint sehr daran gelegen zu sein, mich zu erreichen.«

»Kein Problem«, erwiderte der zweite Rettungssanitäter, ging um den Wagen und öffnete die Beifahrertür. Er klappte das Fach nach unten und griff zum Telefon. Im selben Augenblick setzte das Pfeifen wieder ein.

»Älteres Modell, was? Diesen Signalton kenne ich noch von einem meiner ersten Mobiltelefone. Soll ich rangehen?«

»Nein«, antwortete Hannah scharf. »Geben Sie es mir.«

»Okay«, erwiderte der Sanitäter achselzuckend, lief zurück zur Fahrerseite und gab der Kommissarin das Telefon in die rechte Hand. Bevor sie dem Impuls nachgab, das Gespräch sofort anzunehmen, sah sie auf das Display. Das Wecker-Symbol wurde oben mittig angezeigt. Erschrocken wartete sie ab, bis das Klingelkonzert verebbte. Dann drückte sie hastig einige Tasten, um an die Menüfunktion des Handys zu gelangen. Als sie den Alarm gefunden hatte, erkannte sie, dass die programmierte Zeit in weniger als zwanzig Minuten ablief. Hektisch öffnete sie das Untermenü, um den Countdown zu deaktivieren. Erfolglos. Das Handy ließ sich nicht umstellen, und die Stoppuhr tickte unablässig weiter.

»Verdammter Mist. Wo stecken die Kollegen?«, rief sie panisch.

»Kollegen?«, fragte der Rettungssanitäter verwundert. »Wen meinen Sie?«

»Die Polizei.«

»Weshalb?«

»Bei diesem Telefon habe ich ein sehr ungutes Gefühl, und uns bleiben nur noch wenige Minuten, um herauszufinden, ob ich richtig liege.«

22. Juni 2016

Waldstück neben der Autobahn

Zufrieden lauschte er dem Geräusch der herbeirasenden Sirenen. Nachdem er den Wagen der Kommissarin gerammt und in die Leitplanke befördert hatte, fuhr er an der nächsten Abfahrt von der Autobahn und lenkte das Auto auf den ihm bekannten Platz neben den Fahrbahnen. Seine Berechnungen stimmten minutiös, und er grinste, als er nach dem Laptop auf dem Beifahrersitz griff, um einige Befehle in die Tastatur des Computers zu tippen. Stolz dachte er an den Einfall, das Handy auf diese Art und Weise zu manipulieren. Es hatte ihn viel Zeit gekostete, seine Idee in die Tat umzusetzen. Doch er war entschlossen geblieben, hatte es am Ende geschafft und nur das zählte.

Er vermutete, dass die Polizeischlampe die Bedrohung bereits entdeckt und erkannt hatte und deshalb vor Angst schlotterte. Der Countdown musste selbst dem Dümmsten klarmachen, was sich in den nächsten Minuten abspielen würde. Hervorragend, sollte die Hure doch am eigenen Leib spüren, wie es war, wenn ihre Existenz bedroht wurde. Keinen blassen Schimmer zu haben, wie es weiterging und was die Zukunft brachte, ob es überhaupt noch eine gab. Die lähmende Furcht spüren, wenn man ahnte, dass ein Morgen nie mehr im gewohnten Rahmen stattfinden würde.

»Hannah, Liebes, wie fühlt es sich an, dem Schicksal in seine ungnädigen Augen zu sehen?«, fragte er belustigt ins Wageninnere. Erneut griff er zum Laptop und tippte auf das Buchstabenfeld ein. »Dir bleibt noch ein wenig Zeit, um fürs Überleben zu beten. Weil du nicht einmal ahnst, was du angerichtet hast. Du hast mein Leben zerstört. Elende Schlampe, du, fang an, die Furcht am eigenen Leib zu fühlen.«

Er wusste, dass ihm der Tod der Kommissarin nicht dazu verhelfen würde, sein Leben zurückzubekommen. Doch darüber machte er sich keine Gedanken. Es ging ihm ausschließlich um Rache und Wiedergutmachung. Niemand durfte ihm ins Leben pfuschen, ohne dafür bestraft zu werden. Er hatte sie schließlich nicht darum gebeten, sich indirekt an der von ihm durchlittenen Lebenspleite zu beteiligen. Auch wenn sie keine Ahnung von seiner Existenz und den Leiden hatte, die größtenteils durch ihr Handeln ausgelöst worden waren, brannte er darauf, sie zu bestrafen.

»Eine Lektion für das Miststück«, rief er lachend und kurbelte das Fenster herunter, um die Geräusche der Autobahn nebenan noch deutlicher zu hören.

22. Juni 2016

Heinrich-Heine-Straße, Raunheim

Der Raum lag in völliger Dunkelheit vor ihr. Die Rollläden zur Straßenseite waren heruntergelassen. Susi stand im Türrahmen und lauschte mit klopfendem Herzen und angehaltenem Atem auf Geräusche. Alles um sie herum blieb still. Erleichtert und in der Annahme, dass das Knarzen von draußen gekommen sein musste, drückte sie auf den Lichtschalter. Doch nichts geschah. »Verdammter Mist«, fluchte sie laut und durchquerte rasch den Raum. Sie legte das Messer auf der Fensterbank ab und tastete nach dem Rollladengurt. Als ihre Finger ihn umschlossen, spürte sie einen Luftzug. Noch bevor ihre Stimmbänder einen Schrei formen und ihr Mund diesen ausstoßen konnte, flammte die Nachttischlampe auf.

Neben dem Bett stand ein kräftiger Mann in Jeans und gestreiftem Hemd. Er starrte sie aus wässrig blauen Augen an und fragte unsicher: »Was willst du hier?«

Susis Herz trommelte ein Stakkato aus Schlägen, die ihre Halsschlagader vibrieren ließen. Unfähig ein Wort hervorzubringen, stand sie da.

»Ich habe dich etwas gefragt.« Er kam näher.

»Ich …«, begann sie stotternd und brach ab. In ihrem Kopf purzelten tausend Gedanken durcheinander. Sie hatte keine Idee, was der Typ hier zu suchen hatte und wie er in die Wohnung hineingelangt war. Ihr Blick ging zum Bett. Sie registrierte, dass Kissen und Bettdecke zerfetzt auf den Laken lagen. Das Füllmaterial hing wie steifgefrorener Firnschnee aus den Bezügen und bot einen surrealen Anblick.

Der Mann brüllte nun so laut, dass die Worte in Susis Kopf hallten. »Bist du taub? Was willst du hier?«

Sie erkannte eine gewisse Unsicherheit in seiner Gestik, was ihr Mut machte. »Die Blumen gießen und nach dem Rechten sehen«, antwortete sie mit fester Stimme und griff zum Messer auf der Fensterbank. Der erwachte Überlebensinstinkt ließ sie handeln. Sie hob die Klinge und hielt sie in seine Richtung. »Bleiben Sie, wo Sie sind.«

Ein bedauerndes Lächeln umspielte die Lippen des Mannes. Susi beobachtete perplex, wie er einen Schritt nach hinten wich, das rechte Bein aus einer Drehung aufwärts wirbelte, und hart gegen ihren Arm trat.

Fast akrobatisch, dachte sie, bevor er bei ihr stand und seine kräftigen Hände um ihren Hals legte.

Klirrend fiel das Messer zu Boden.

22. Juni 2016

Auf der Autobahn

»Was genau meinen Sie damit?«, fragte der Rettungssanitäter ängstlich.

»Das ist nicht mein Handy. Jemand muss es mir in den Wagen gelegt haben. Was aber viel beunruhigender ist, ist die Tatsache, dass ich ahne, was passiert, wenn der Alarm erklingt, dessen Countdown nach unten zählt. Und das Schlimmste ist, dass ich nichts an den Einstellungen des Handys ändern kann. Es ist manipuliert worden. Das Ding reagiert weder auf meine Tastenbefehle noch lässt es sich abschalten. Und den Deckel der Rückseite entfernen, um den Akku herauszunehmen, ist mir zu gefährlich.«

Ein Feuerwehrmann, der soeben aus dem Rettungsfahrzeug geklettert und zu ihnen gestoßen war, sog tief die Luft ein. »Sie vermuten eine Zeitschaltfunktion, die an den Alarm Ihres Handys gekoppelt ist?«

Hannah nickte. »Das Telefon gehört mir wie gesagt nicht, und irgendwer muss es in meinem Handschuhfach deponiert haben. Ich glaube kaum, dass derjenige mir ein simples Geschenk machen wollte und aus Spaß einen Countdown aktiviert hat.«

»Verdammt! Und wenn wir das Ding einfach zertreten?«, schlug der Mann vor.

»Unterstehen Sie sich. Falls es eine ferngezündete Bombe ist, gehe ich davon aus, dass man sie nicht so ohne Weiteres abschalten oder zerstören kann. Wer so etwas plant, schließt diese Möglichkeit mit Sicherheit ein.«

Der Feuerwehrmann nickte. »Haben Sie öfter mit solchen Situationen zu tun? Sie wirken einigermaßen gelassen.«

Hannah schüttelte lachend den Kopf. »Das kommt Ihnen nur so vor. Innerlich bin ich zum Zerreißen gespannt. Im Polizeidienst lernt man, nach außen ruhig zu erscheinen. Das muss bei der Feuerwehr doch ähnlich sein?«

»Schon richtig, aber Sie setzen es wesentlich besser um, als ich es je könnte.«

»Danke für das Kompliment. Rufen Sie bitte noch einmal in der Zentrale an«, bat die Kommissarin. »Die sollen einen Sprengstoffexperten mitschicken. Wenn der Fachmann dabei ein wenig aufs Gas tritt, werden wir ihm keinen Strick daraus drehen, oder?«, fragte Hannah. Sie versuchte, weiterhin gelassen und sachlich zu klingen, während in ihrem Inneren Angst und Aufregung tobten. Ein alter Trick ihrer Mutter half ihr, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sing deine Gedanken, höre die Melodie und lass dich nicht davon ablenken.

»Wann geht das Ding hoch?«, fragte der Feuerwehrmann mit blasser Miene.

»In siebzehn Minuten.«

»Großer Gott. Ich bin gleich wieder da.« Er lief einige Meter die Leitplanke entlang und zog sein Smartphone heraus.

Hannah wandte sich an die umstehenden Personen, die am Unfallort angehalten hatten. »Ich danke Ihnen, dass Sie gestoppt haben, um mir zu helfen. Der Krankenwagen ist hier und die Polizei wird ebenfalls gleich eintreffen. Sie sollten in Ihre Autos steigen und weiterfahren.«

Einer der Männer machte jedoch keine Anstalten, zu gehen. Deshalb versuchte Hannah zu lächeln und trieb ihn mit einer Handbewegung zur Eile an. »Husch, Sie auch, oder wollen Sie riskieren, dass ich Sie wegen Missachtung einer polizeilichen Anordnung anzeige?«

»Sie sind Polizistin?«

»Ja«, antworte sie nickend. »Und ich möchte, dass Sie von hier verschwinden.«

»Dann wollen Sie drauf verzichten, mit einem Kollegen zu sprechen, bis jemand kommt, der sich mit Sprengstoff auskennt?«

Die Kommissarin sah ihn verwundert an. »Sie gehören auch zu unserer Truppe?«

»Jepp. Ich bin Dietmar Schön und eigentlich auf dem Nachhauseweg vom Dienst.«

»Hannah Bindhoffer«, stellte sie sich vor und betrachtete ihn genauer. Er war hoch gewachsen und sie schätze sein Alter auf circa fünfzig Jahre.

»Die Privatfahrzeuge sind weitergefahren«, erklärte er in sachlichem Tonfall. »Wir können also in Ruhe über das eigentliche Problem sprechen. Kann ich das Handy sehen?«

Dass Herr Schön die gesamte Unterhaltung mitangehört und bereits länger am Wagen gestanden hatte, war ihr in der Aufregung nicht aufgefallen.

»Klar, aber halten Sie Ihre Finger im Zaum.«

»Ehrenwort. Tun Sie mir auch einen Gefallen?«

»Was denn?«

»Legen Sie die Maske der Coolness ab. Sie stecken im Wagen fest und die Möglichkeit, dass er durch eine Explosion in die Luft fliegt, ist kaum von der Hand zu weisen. Ein wenig Angst ist da durchaus angebracht.«

»Sie haben recht, Entschuldigung. Vor Ihnen muss ich keine taffe Beamtin mimen. Allerdings werde ich, wenn ich meine Furcht zeige und auslebe, absolut unbrauchbar.«

»Ich vermute, dass Sie zumindest körperlich im Augenblick ohnehin außer Gefecht gesetzt sind. Wer weiß, was Sie neben dem gebrochenen Arm an Verletzungen erlitten haben? Noch ist das unklar, oder?«

»Stimmt, aber ich muss Ihnen gestehen, dass der Unfall und die vermeidlichen Wunden in Anbetracht des Countdowns eher unwichtig sind.«

»Kann ich absolut nachvollziehen. Sie sollten ihre Verletzungen jedoch nicht vergessen, okay?«

Sie nickte und übergab ihm das Handy.

»Das sieht schlimm aus«, sagte Dietmar Schön, als er gemeinsam mit Hannah auf das Display sah.

Die Kommissarin erschrak, als sie erkannte, dass ihnen nur noch vier Minuten blieben. »Das ist unmöglich«, rief sie entsetzt. »Eben war es noch eine Viertelstunde.«

»Irgendwie scheint es dem Täter möglich zu sein, die Einstellung des Countdowns zu manipulieren«, mutmaßte der Polizist. »Das schaffen wir nicht.«

»Laufen Sie los«, brüllte Hannah und schloss die Augen.

Dietmar Schön blieb eine Sekunde unschlüssig am Auto stehen, bevor er nach hinten zum Rettungswagen lief. Dort schrie er der Mannschaft zu, sich sofort ins Fahrzeug zu begeben und abzufahren.

»Aber«, sagte einer der Sanitäter verdutzt und zeigte auf Hannahs Wagen.

Der Polizist winkte ab. »Später, und jetzt rein da, geben Sie Gas und fahren Sie in die entgegengesetzte Richtung. Verhindern Sie bitte, dass sich weitere Fahrzeuge nähern. Schaffen Sie das?«

»Wahrscheinlich, aber was ist mit Ihnen?«, fragte der Sanitäter unschlüssig.