Dusty - Retter in der Not - Jan Andersen - E-Book

Dusty - Retter in der Not E-Book

Jan Andersen

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Beschreibung

Vermisst im Nebelmoor

Als Karlottas Freundin Nuria nach einer Geburtstagsfeier auf dem Waldspielplatz nicht nach Hause kommt, steht für Paul fest: Er muss mit Dusty nach dem vermissten Mädchen suchen. Aber selbst Superspürnase Dusty findet zunächst keine Spur von Nuria. Die Polizei hat einen schlimmen Verdacht: Das Mädchen könnte in ein Auto gestiegen und entführt worden sein. Paul und seine Freundin Alex glauben nicht an diese Theorie. So etwas würde Nuria nie tun! Doch wie lange haben sie noch Zeit, um das Mädchen im Wald zu finden? Denn in direkter Nachbarschaft liegt das gefährliche Nebelmoor ...

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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Jan Andersen

Vignetten von

Cathy Ionescu

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© 2023 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der

Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Maria Proctor

Umschlagillustration: Bente Schlick

ck • Herstellung: aw

Satz: KCFG – Medienagentur, Neuss

ISBN 978-3-641-30943-5V001

www.cbj-verlag.de

Eigentlich war der Tag bisher ganz gut. Er hat oben am Waldrand auf Paul gewartet. Da, wo die Aussichtsbank steht. Und wo er auch schon mal so was wie Ärger mit einem Jungen und einem Mädchen hatte. Die ihm erst ein Stück Croissant gegeben und ihm dann plötzlich mit einer Schere ein bisschen Fell abgeschnitten haben. Ziemlich fies!

Aber inzwischen hat er sie noch ein paarmal getroffen und sie kommen jetzt ganz gut miteinander klar. Obwohl er ihnen immer noch nicht ganz traut.

Paul traut ihnen auch nicht ganz, das merkt man sofort. Weil er jedes Mal, wenn sie den Jungen und das Mädchen treffen, leise zu ihm sagt: »Da sind sie wieder, Dusty. Tu einfach so, als ob wir uns freuen würden, sie zu sehen.«

Und zu dem Jungen und dem Mädchen sagt er dann meistens so was wie: »Hey, Leute, alles klar? Hab leider keine Zeit, groß zu quatschen. Dusty und ich müssen nämlich noch was Wichtiges erledigen. Man sieht sich! Haut rein und baut keinen Scheiß!«

Alles Sätze, die Paul sonst NIE sagen würde. Vor allem ist nicht klar, wo der Junge und das Mädchen »reinhauen« sollen. Aber die sagen sowieso immer nur: »Kein Ding, Alter. Bleib cool.«

Trotzdem ist er froh, wenn er die beiden NICHT trifft. Und auch sonst keinen. Weil es einfach schön ist, da oben im Gras vor der Bank zu liegen und auf Paul zu warten. Manchmal hoppelt ein Kaninchen vorbei und nimmt dann schnell Reißaus, wenn es ihn sieht. Oder die Spatzen streiten sich um ein paar Krümel, die vor der Bank liegen. Die Spatzen sind echt frech. Einmal hat sich einer so dicht vor ihn gestellt, dass er den kleinen Schnabel und die kleinen Augen ganz genau sehen konnte. Aber auf Spatzen hat er normalerweise keinen Appetit. Er ist ja schließlich keine Katze, so wie der Kater von ihrer Nachbarin, der immer einen Buckel macht, wenn er ihn sieht. Blöder Wichtigtuer!

Er spitzt die Ohren. Wenn er sich nicht sehr täuscht, hat er gerade die Schulklingel gehört. Es kann also nicht mehr lange dauern, bis Paul kommt. Pauls Vater wundert sich immer, woher er weiß, wann es so weit ist. Vorhin auch wieder, als er an der Tür gekratzt hat, damit Peter ihn rauslässt. Peter hat auf die Uhr geguckt und gesagt: »Ich kapier’s nicht. Aber es stimmt, du musst los, es wird Zeit.«

Sagt Pauls Vater immer, jeden Tag. Und er meint, dass er nicht kapiert, woher der Hund weiß, wann er losmuss, um rechtzeitig am Treffpunkt zu sein. Aber er weiß es eben, so einfach ist das.

Er hebt die Nase. Ein Windstoß trägt ihm einen Geruch zu, den er nicht sofort erkennt. Paul kommt jedenfalls nicht alleine den Berg hoch. Jetzt weiß er es: Leon ist bei ihm!

Eigentlich ist Leon ganz nett, aber ein bisschen langweilig. Langweilig, weil er immer nur redet. Und richtig Frisbee spielen kann er auch nicht. Wenn er wirft, fliegt die Scheibe garantiert über irgendeinen Zaun oder eine Mauer, wo man nicht hinterherkommt. Oder voll in die Brombeeren mit ihren stachligen Ranken.

Na ja, dafür gibt ihm aber Leon wenigstens immer was von den kleinen Brezeln ab, die er mit sich rumschleppt. Die Brezeln sind super, weil sie nicht nur gut schmecken, sondern auch schön zwischen den Zähnen knacken.

Jetzt kann er schon die Stimmen von Paul und Leon hören. Leon redet mal wieder, als hätte er zu viel Laberwasser getrunken. Das sagt Paul immer, wenn er ein bisschen genervt ist von Leons Dauergerede. Aber er weiß schon, wie er es schafft, dass Leon aufhört zu reden. Er muss nur einen kleinen Trick machen. Und dafür ist die Hecke neben der Bank genau richtig!

Er rennt schnell über den Weg und versteckt sich zwischen den Zweigen. So, dass man ihn garantiert nicht sehen kann. Dann wartet er.

Aha, da sind sie schon! Er hört, wie Paul ruft: »Dusty? Wo bist du? He, Dusty!«

»Vielleicht hat er heute keine Lust gehabt«, meint Leon. »Kann doch sein, oder?«

»Kann nicht sein«, antwortet Paul und ruft: »Dusty! Lass das, hör auf mit dem Quatsch! Komm sofort …«

Im selben Moment spannt er die Muskeln an, um mit einem Satz über die Hecke auf den Weg zu springen. Und mitten im Sprung fängt er auch noch an zu bellen!

Leon kreischt auf vor Schreck und will zurückweichen. Aber dabei stolpert er und landet auf dem Hintern. »W…w…was ist das?«, stottert er und starrt ihn an, als hätte er noch nie einen fliegenden Hund gesehen.

»Haha, sehr witzig, Dusty«, sagt Paul nur.

Aber er weiß genau, dass sich Paul auch erschrocken hat. Seine Stimme ist nämlich viel zu hoch! Das passiert bei Menschen immer, wenn sie aufgeregt sind. Oder wenn sie sich erschrecken.

Er bellt noch ein paarmal und wedelt mit dem Schwanz. Bis Paul sich zu ihm bückt und ihm übers Fell streichelt.

»Oh, Mann«, meint Leon. »Ich hätte mir gerade fast in die Hose gepinkelt! Aber okay, Dusty, der Trick war echt gut, werde ich mir merken.«

Als Leon sich hochrappelt, dreht er sich schnell zu ihm und stößt ihn mit der Schnauze an.

»Hä?«, macht Leon. »Was willst du denn? Soll ich noch mal umfallen, oder was?«

»Du hast Dusty gerade gelobt und gesagt, der Trick wäre gut gewesen«, erklärt Paul. »Und deshalb hätte er jetzt gerne eine Belohnung.«

»Aber … ich hab nichts …«

BREZEL!, bellt er.

»Brezel«, übersetzt Paul für Leon. »Die Tüte ist in deiner linken Jackentasche, deshalb stößt Dusty mit seiner Schnauze dagegen. Jetzt gibt ihm schon eine Brezel!«

ZWEI!

»Zwei Brezeln, eine für Dusty und eine für mich«, meint Paul und grinst.

1. Kapitel

»Ihr wisst schon, dass diese Brezeln bestimmt nicht gut für Hunde sind, oder?«, fragt Leon.

»Deshalb sollst du eine ja auch mir geben«, meint Paul und grinst schon wieder. »Außerdem sind Brezeln für Menschen auch nicht gesund, zu viel Salz und Zucker und so. Deshalb kannst du dich echt bei Dusty und mir bedanken, dass wir dir helfen, damit du die Dinger nicht alle alleine essen musst.«

»Hä?«, macht Leon und tippt sich an die Stirn.

Aber als Paul nur die Hand ausstreckt, holt er endlich die Tüte mit den Brezeln raus. Eine Brezel für Paul, eine für Dusty und eine für sich selbst.

»Lecker«, meint Paul schmatzend. »Kriegt man echt Lust auf mehr!«

Finde ich auch, bellt Dusty.

»Nix da«, sagt Leon. »Könnt ihr vergessen.«

Eine Weile reden Paul und Leon noch über alles Mögliche, während Dusty den Laternenpfahl am Weg abschnuppert.

Dann verabschiedet sich Leon. »Du kannst ja in den Ferien mal anrufen, wenn du Lust hast«, meint er noch. »Wir fahren nicht weg.«

»Wir auch nicht«, sagt Paul. »Erst später, in der letzten Woche.«

»Ich hab ein paar neue Comics.«

»Cool, ich melde mich und komme vorbei.« Paul winkt noch mal, dann dreht er sich zu Dusty. »He. Genug geschnuppert, komm, gehen wir nach Hause.«

Warte noch, bellt Dusty und hebt sein Bein, um an den Pfahl zu pinkeln. So, fertig, wir können los.

Aber jetzt ist es Paul, der sagt: »Nee, warte mal! Siehst du den Zettel, der da hängt? Mit dem Foto drauf!« Er tritt näher an den Laternenpfahl. »Mann, das Mädchen auf dem Foto sieht aus wie Nuria! Stimmt, ist sie, steht hier auch: Nuria, 5 Jahre. Vermisst!«

Kenne keine Nuria. Aber Rambo war hier, der Struppige, weißt du, der mich mal ins Ohr gebissen hat! Und außerdem Caruso, das Sabbermonster-Riesenteil, das immer alle anderen ablecken will, und …

»Nuria!«, wiederholt Paul leicht genervt. »Natürlich kennst du sie. Karlottas Freundin aus der Schule.«

Was? Etwa die mit den Himbeerbonbons? Die ist super! Und wenn man draufbeißt, knackt es richtig schön laut. Das Bonbon, meine ich. Ist sie hier irgendwo? Wollen wir hin?

»Hör mit doch mal zu, Alter! Sie wird vermisst, das heißt, sie ist nicht da. Weg. Verschwunden! Warte, hier steht noch mehr, ich lese es dir vor: Nuria war am 6. August zu einer Geburtstagsfeier auf dem Spielplatz am Waldschwimmbad und wurde gegen 18 Uhr zum letzten Mal gesehen. Sie trägt eine dunkelblaue Jeans, blaue Turnschuhe und ein rotes Hoodie mit der Aufschrift Nix ist besser. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.«

Glaubst du, dass es auch eine Belohnung gibt? Vielleicht eine Tüte Himbeerbonbons oder so was.

»Bestimmt. Aber darum geht es nicht, Kumpel, kapierst du? Wir müssen Nuria finden, weil … weil sie verschwunden ist und außerdem Karlottas Freundin. Das ist ein Fall für uns! Pass auf: Heute ist der 7. August, also ist sie seit gestern verschwunden. Und ich wette, sie ist noch irgendwo da im Wald. Am besten suchen wir alles ab, bis wir sie haben. Wir fangen am Waldschwimmbad an, auf dem Spielplatz, wo sie zuletzt gesehen worden ist. Bist du dabei, Alter? Los, komm, gib mir fünf!«

Paul und Dusty klatschen sich ab. Dann entscheiden sie, nur schnell nach Hause zu laufen, um Pauls Eltern Bescheid zu sagen.

»Damit die nicht auch noch einen Zettel aufhängen, weil sie denken, dass wir ebenfalls verschwunden sind«, erklärt Paul. »Es kann nämlich sein, dass wir bis heute Abend suchen müssen, bevor wir Nuria finden. Vielleicht sogar, bis es dunkel ist.«

Ich hab keinen Schiss im Dunkeln, bellt Dusty.

»Ich auch nicht, aber wir nehmen lieber trotzdem eine Taschenlampe mit, okay?«

Als sie nach Hause in die alte Türmchen-Villa am Stadtrand kommen, können sie schon am Gartentor Karlottas lautes Schluchzen hören. Das Fenster von ihrem Zimmer steht offen, und Pauls kleine Schwester weint so schlimm, dass es klingt, als wollte sie nie wieder aufhören.

Karlotta ist seit ein paar Tagen schon krank und muss im Bett bleiben, deshalb hat Paul jetzt auch Angst, dass ihr Fieber wieder schlimmer geworden ist. Und ihr vielleicht nicht nur der Kopf und der Hals wehtun, sondern auch die Ohren und überhaupt alles. Die Arme und Beine sowieso, aber vielleicht auch jeder einzelne Finger und jede einzelne Zehe.

Er rennt vor Dusty her die Treppe hoch, oben auf dem Gang überholt ihn Dusty und springt in vollem Lauf gegen die Tür. Er weiß genau, wie er mit den Vorderpfoten die Klinke runterdrücken muss. Paul hat es ihm beigebracht. Und es klappt auch jetzt wieder, die Tür fliegt auf und sie poltern in Karlottas Zimmer. Dusty springt auch gleich noch aufs Bett, während Paul sich einen bösen Blick von seiner Mutter einfängt, die Karlotta im Arm hält und ihr über die Haare streicht.

»Geht es vielleicht noch ein bisschen lauter?« Simone schüttelt ärgerlich den Kopf. »Hast du vergessen, dass deine Schwester krank ist?«

»Nein, aber … Wir dachten nur … Also wir haben sie weinen gehört und … Was ist überhaupt los? Warum weinst du, Karlotta?«

Das würde ich auch gerne wissen, bellt Dusty. Ich mach mir Sorgen, wenn du krank bist und weinst.

»Nuria ist weg!«, schluchzt Karlotta. »Und das ist alles meine Schuld! Nur wegen mir kommt sie vielleicht nie wieder, weil ihr irgendwas Schlimmes passiert ist.«

»Bitte, Karlotta, hör auf, solchen Unsinn zu erzählen«, mischt sich ihre Mutter ein. »Darüber haben wir doch eben schon gesprochen. Das hat überhaupt nichts mit dir zu tun, dass deine Freundin verschwunden ist.«

»Aber wenn ich nicht krank geworden wäre, wäre Nuria bestimmt noch da! Dann hätte ich nämlich auf sie aufgepasst.«

So langsam kapiert Paul, worum es geht. Karlotta weiß also, was los ist. Und jetzt macht sie sich Vorwürfe! Was natürlich totaler Quatsch ist …

»Nurias Mutter hat angerufen«, erklärt Simone. »Weil sie fragen wollte, ob Karlotta vielleicht irgendeine Idee hat, wo Nuria stecken könnte. Sie ist nämlich …«

»Verschwunden«, sagt Paul. »Wissen wir schon. Dusty und ich haben so einen Zettel am Laternenpfahl gesehen mit einem Foto von Nuria. Sie hat gestern auf dem Spielplatz im Wald Geburtstag gefeiert und …«

»Und ich war nicht dabei«, schluchzt Karlotta wieder. »Und deshalb ist sie jetzt weg.«

Dusty robbt sich auf der Bettdecke zu Karlotta und leckt ihr die Hände ab. Und die Arme. Bis zum Hals hoch. Bis Karlotta abwechselnd schluchzt und kichert: »Hör auf, Dusty, das kitzelt!«

»Was ist denn genau passiert?«, will Paul wissen. »Hat Nurias Mutter noch irgendwas erzählt?«

»Sie haben Verstecken gespielt. Und Nuria hatte schon zweimal gewonnen, weil sie keiner gefunden hat. Aber dann hat irgendein Junge behauptet, ein drittes Mal würde ihr das garantiert nicht gelingen, und deshalb wollte sie sich noch mal verstecken, um ihm das Gegenteil zu beweisen.«

»Bestimmt Pavlos«, schluchzt Karlotta, »der weiß immer alles besser und macht die ganze Zeit blöde Sprüche. Ich wette, dass er das war! Deshalb ist er auch nicht mein Freund, und wenn ich Geburtstag habe, lade ich ihn auch nicht ein.«

»Und die Polizei?«, fragt Paul leise.

Seine Mutter zuckt mit den Schultern. »Sie suchen immer noch, nicht nur hier im Wald, sondern auch auf der anderen Seite drüben, wo das Moor anfängt.« Simone macht eine rasche Bewegung mit dem Kopf in Richtung Tür und steht auf. »Ich koche mal neuen Tee, du musst viel trinken, Karlotta, damit das Fieber nicht wieder steigt.«

Sie nickt Paul noch mal unauffällig zu, aber er hat längst verstanden, was sie will. Er wartet noch ein paar Minuten, dann sagt er: »Ich helfe Mama mit dem Tee, okay? Bin gleich zurück.«

»Hä?«, macht Karlotta. »Was willst du denn da helfen? Das Wasser fragen, ob es bald kocht, oder was?«

Manchmal ist es nicht leicht, eine kleine Schwester zu haben, denkt Paul. Vor allem wenn sie auch noch schlau ist und sofort merkt, dass irgendwas nicht stimmt. Wobei seine Idee eben, dass er angeblich seiner Mutter beim Teekochen helfen will, ja auch wirklich blöd war.

»Ich will auch einen Tee«, fällt ihm immerhin gerade noch rechtzeitig ein. »Und dann trage ich das Tablett hoch und … und wir trinken zusammen Tee, alles klar?«

Karlotta zeigt ihm nur einen Vogel: »Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen!«

Egal wie blöd der Spruch ist, Paul freut sich darüber. Schließlich ist es ein ziemlich eindeutiges Zeichen dafür, dass Karlotta schon fast wieder gesund ist.

»Bin gleich wieder da, Dusty, bleib hier und pass auf Karlotta auf!«