Dusty - Zwei auf heißer Fährte - Jan Andersen - E-Book

Dusty - Zwei auf heißer Fährte E-Book

Jan Andersen

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Beschreibung

Ein neuer Fall für Dusty

Als Paul und sein Border Collie Dusty in einem scheinbar verlassenen Schuppen einen uralten Jaguar entdecken, ist Paul gleich Feuer und Flamme. Den prächtigen Oldtimer muss er unbedingt seiner Freundin Alex zeigen! Doch was hat der fiese Sonnenbrillen-Typ mit dem Auto zu schaffen, der um den Schuppen herumschleicht und Paul unbedingt vertreiben will? Und was versteckt der Mann mit den Tattoos im Kofferraum des Autos? Sehr verdächtig, finden die erfahrenen Spürnasen Paul und Dusty ... Dann wird Pauls Nachbarin von einer Trickbetrüger-Bande um ihre Ersparnisse gebracht. Und die alte Dame kann sich nur erinnern, dass einer der Typen ein auffälliges Tattoo am Arm trug. Ganz klar: Das wird ein Fall für Paul und Dusty!

Die Erfolgsreihe jetzt auch für jüngere Leserinnen und Leser ab 8 mit vielen witzigen Comics

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 80

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Für Ezra und Chaya

Jan Andersen

Zeichnungen von Heribert Schulmeyer

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© 2022 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlagvignette: Bente Schlick, www.benteschlick.com

Umschlagillustration: Heribert Schulmeyer

Umschlaggestaltung: Maria Proctor

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

Reproduktion: Lorenz & Zeller, Inning a. A.

ISBN 978-3-641-27854-0V001www.cbj-verlag.de

1.

Paul war am Tag vorher schon mal da. Aber da hat er sich nicht weiter rangetraut als bis zum Tor. Ein Eisentor mit einer rostigen Kette und einem Vorhängeschloss. Dusty hat ewig lange an dem Tor rumgeschnüffelt. Und Paul war ein bisschen nervös und hat sich immer wieder umgeblickt. Vor allem als Dusty erst an das Tor und dann noch mal an den Pfosten daneben gepinkelt hat. Aber zum Glück ist niemand aufgetaucht, der etwas gegen pinkelnde Hunde an seinem Gartentor hatte.

Paul wollte Dusty gerade weiterziehen, als ihm etwas aufgefallen ist. Das Vorhängeschloss war neu! Sogar das Preisschild vom Baumarkt klebte noch dran. 15,90 Euro. Paul ist extra noch mal ein Stück am Zaun langgelaufen und hat über die Hecke geguckt. Bis er sich absolut sicher war, dass hier irgendwas nicht stimmen konnte.

So wie das Haus in dem verwilderten Garten aussah, wohnte da schon lange niemand mehr. Die Fenster waren blind vor Schmutz, ein Stück Dachrinne hing schräg nach unten und klapperte bei jedem Windstoß. Der Rasen war nicht gemäht, alle Blumen waren vertrocknet und zwischen den Platten auf dem Weg zur Haustür wuchs überall Unkraut. Dazu passte natürlich auch die verrostete Kette am Gartentor. Das Tor selber sah auch nicht viel besser aus, vor lauter Rost konnte man kaum noch die alte grüne Farbe erkennen. Aber warum gab es da jetzt ein funkelnagelneues Vorhängeschloss?

Während Paul noch überlegt hat, was das wohl bedeuten könnte, fing Dusty plötzlich wieder an zu schnüffeln. Und dann hat er an der Leine gezerrt, mit der Nase dicht über dem Boden. Bis Paul es auch gesehen hat – da war eine Lücke in der Hecke, gerade groß genug, um durchzukriechen. Aber im selben Moment kam dann doch noch jemand die Straße runter. Ein Typ mit einer Glatze und einer Sonnenbrille, der nicht sehr freundlich wirkte. Und der Paul so gemustert hat, als wäre er ein Einbrecher. Paul natürlich, nicht der Typ selber.

Weshalb Paul schnell so getan hat, als ob er nur mit Dusty spazieren gehen würde. Was ja eigentlich auch stimmte.

Der Typ hat ihn aber trotzdem angehalten und gefragt: „Suchst du irgendwas?“

„Nee“, hat Paul gesagt. „Wieso?“

„Weil wir hier keine Hunde mögen, die überall hinpinkeln.“

Klar, dass die Glatze das nicht witzig fand. Vor allem als Dusty dann auch noch angefangen hat zu knurren. Ganz tief unten in der Kehle und mit zurückgezogenen Lefzen.

„Haut bloß ab!“, hat der Typ geschimpft. Und dann hat er noch so lange hinter Paul und Dusty hergeguckt, bis sie um die nächste Ecke waren. Als wollte er ganz sicher sein, dass Paul auch wirklich abhaut.

Paul hat ganz langsam bis zehn gezählt, bevor er vorsichtig zurück zur Ecke geschlichen ist und den Kopf so weit vorgestreckt hat, dass er die Straße sehen konnte.

Der Typ mit der Glatze war verschwunden. Aber Dusty hat wieder geknurrt und die Ohren gespitzt. Und dann hat es auch Paul gehört. Erst rasselte eine Kette und dann quietschte ganz deutlich ein Tor. Ungefähr da, wo Paul und Dusty eben noch das neue Vorhängeschloss entdeckt hatten …

Das war gestern. Paul und Dusty haben auf dem Weg nach Hause noch lange darüber diskutiert, was das Ganze wohl zu bedeuten hatte.

Vielleicht gar nichts, hat Dusty gemeint.

„Aber vielleicht doch! Kapierst du nicht, dass es echt auffällig ist, wenn bei einem verlassenen Haus ein funkelnagelneues Vorhängeschloss am Tor hängt?“, hat Paul seinen Hund erinnert. „Und dann kommt plötzlich ein unfreundlicher Typ angelatscht, der offensichtlich zu dem Haus gehört. Aber er wartet, bis wir weg sind, bevor er das Tor aufschließt. Wir sollen also nicht mitkriegen, was er da macht. Und das ist verdächtig, klar? Du hast den Typen doch auch angeknurrt, also fandest du ihn blöd, oder? He, hörst du mir überhaupt zu?“

Dusty hast erst noch in Ruhe zu Ende gepinkelt, bevor er Paul geantwortet hat: Stimmt schon, Typen mit Sonnenbrillen sind gefährlich! Weil man ihre Augen nicht sehen kann. Und dann weiß man nicht, ob sie gute oder böse Augen haben. – Aber können wir jetzt trotzdem noch mal am Wald langlaufen? Da war vorhin eine Spur von einer Hündin, die ich mir gerne etwas genauer ansehen würde.

Und das war’s dann. Dusty hat ewig nach der Spur gesucht. Bis Paul irgendwann so genervt war, dass er Dusty hinter sich her zurück nach Hause gezerrt hat.

Und wenn er ehrlich sein soll, hat er die Sache mit dem Typen und dem Haus dann auch schon längst vergessen gehabt. Erst heute Morgen in der Schule musste er wieder daran denken. Wegen Alex! Weil Alex ja in zwei Tagen Geburtstag hat und er unbedingt noch ein Geschenk braucht. Alex ist immerhin seine beste Freundin! Er braucht also auch ein gutes Geschenk. Am besten ein sehr gutes. Und ein leer stehendes Haus mit einem verdächtigen Typen dazu ist bestimmt etwas, was Alex gefallen könnte.

Aber dazu muss er erst noch mehr rauskriegen. Und deshalb schnappt er sich jetzt gleich nach der Schule Dusty und läuft noch mal los. Der Vorteil mit einem Hund ist ja, dass man überall rumlaufen kann und so tun, als würde man nur den Hund spazieren führen. Wenn dann zufällig eine Lücke in der Hecke ist, kann es schnell passieren, dass einem der Hund plötzlich abhaut! Weshalb man natürlich hinter ihm herkriechen muss …

Das ist jedenfalls der Plan. Und als Paul und Dusty jetzt in die Gartensiedlung am Waldrand einbiegen, sieht auch alles gut aus. Die meisten Häuser hier sind eher Gartenlauben, in denen auch nur am Wochenende was los ist, wenn die Besitzer nicht arbeiten müssen, sondern Grillparty und so was feiern. Aber zwischen den Gartenlauben gibt es auch ein paar Grundstücke mit richtigen Häusern. Alte Häuser und auch nicht besonders schick, aber zumindest groß genug, um drin wohnen zu können. Wie das Haus, das Paul gestern entdeckt hat. Nur dass da garantiert keiner mehr wohnt!

Ganz kurz denkt Paul noch, dass das alles vielleicht völlig anders ist. Dass der Typ mit der Glatze und der Sonnenbrille da doch wohnt. Was aber keiner wissen soll, weil er irgendwas ausgefressen hat und sich jetzt vor der Polizei verstecken muss. Tatsächlich wäre es auch gar kein schlechtes Versteck. Vielleicht beobachtet der Typ ihn sogar schon.

Paul schiebt die Hände in die Hosentaschen und blickt sich um. Als würde er nur überprüfen wollen, ob alles in Ordnung ist. Also ob die Bäume nicht vielleicht zufällig umgefallen sind. Oder ob der Himmel wirklich noch oben hängt. Und dabei schielt er heimlich zu dem Fenster neben der Haustür.

Aber die Scheibe ist so dreckig, dass er unmöglich sehen kann, ob dahinter jemand steht.

„Wenn ich nicht reingucken kann, kann aber auch keiner rausgucken“, murmelt Paul vor sich hin, um sich selber zu beruhigen.

Und genau in dem Moment passiert es! Paul hat für ein paar Sekunden nicht aufgepasst, was Dusty macht. Und Dusty hat das Loch in der Hecke wiedergefunden.

„Nicht, Dusty, komm zurück!“

Aber von Dusty ist nur noch die Schwanzspitze zu sehen. Also muss Paul hinterher, klar!

Irgendein dämlicher Zweig kratzt ihm durchs Gesicht, dann ist er auf der anderen Seite. Und kann gerade noch sehen, wie Dusty um die Hausecke verschwindet. Mit der Nase dicht über dem Boden!

Was nur eins bedeuten kann: Dusty hat eine Spur. Und entweder gibt es hier eine Hündin, oder es ist gerade erst ein Kaninchen durch den Garten gehoppelt, oder … der Glatzkopf lauert da irgendwo hinter der Ecke!

Aber dann hätte Dusty schon gebellt. Oder der Glatzkopf hätte gebrüllt, dass sie aus seinem Garten verschwinden sollen.

Da ist ein Wellblechschuppen! Ungefähr so groß wie eine Garage. Und mit einer Doppeltür mit einem Schild.

ZUTRITT VERBOTEN! LEBENSGEFAHR!, steht auf dem Schild.

„Komm zurück, Dusty!“, stößt Paul atemlos hervor. Was Dusty aber kein bisschen interessiert. Stattdessen winselt er weiter und kratzt an der Tür. Jetzt springt er sogar hoch und versucht, die Klinke herunterzudrücken. Und fängt auch noch an, laut zu bellen.

Paul blickt sich um. Aber wenn wirklich jemand zu Hause wäre, wäre er spätestens jetzt auch schon aufgetaucht. Im Haus ist also niemand, da ist sich Paul sicher. Allerdings muss irgendwas in dem Schuppen sein, weshalb Dusty sich so aufregt.

Erst als Paul ihm ein Leckerli gibt und ihn lobt, hört Dusty wieder auf zu bellen. Aber er lässt die Tür von dem Schuppen nicht aus den Augen. Und winselt wieder und drückt die Nase auf den Boden, um an dem Spalt unter der Tür zu schnüffeln.

„Ganz ruhig, Dusty“, sagt Paul leise und greift nach Dustys Halsband, um ihn zurückzuziehen. Aber irgendwas stimmt nicht mit seiner anderen Hand. Es ist so, als ob sie von ganz alleine nach der Klinke greifen würde, Paul kann gar nichts dagegen tun.