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Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. »Jonathan von Dennesen denkt, dass ich eine Affäre mit Herrn Wenger habe«, berichtete Bettina von Aahlen, nachdem sie das Büro betreten hatte, in dem Laura Koslik, ihre Noch-Sekretärin und baldige Partnerin bereits an der Arbeit saß. ›A&K – Private Ermittlungen‹ wollten sie ihre künftige gemeinsame Firma nennen. »Er hat uns öfter zusammen gesehen und seine eigenen Schlüsse daraus gezogen.« Laura drehte sich auf ihrem Bürostuhl um. »Kein Witz?«, fragte sie. »Kein Witz.« Bettina berichtete von ihrem letzten Gespräch mit Jonathan von Dennesen, der zurzeit, wie sie selbst auch, Gast auf Schloss Sternberg war. »Du hast ihn hoffentlich ausgelacht«, sagte Laura. Bettina lächelte. »Ich habe ihn geküsst«, entgegnete sie. »Auf den Arm nehmen kann ich mich selbst, Tina«, sagte Laura und wandte sich wieder ihrem Computer zu. »Ich nehme dich nicht auf den Arm. Ich habe ihn wirklich geküsst.« Erneut drehte sich Laura um, noch immer unsicher, ob Bettina sich einen Scherz erlaubte oder nicht. »Wieso denn? Du fandest ihn doch die ganze Zeit so unfreundlich. Wann immer du von ihm gesprochen hast, hieß es: ›Ich weiß überhaupt nicht, was ich ihm getan habe.‹ Und jetzt auf einmal küsst du ihn?« »Ich weiß auch nicht, warum ich das getan habe«, gestand Bettina und strich sich eine rote Haarsträhne aus der Stirn. Es tat ihr schon fast leid, den Kuss Laura gegenüber erwähnt zu haben. »Er geht mir auf die Nerven mit seiner Unfreundlichkeit, aber gleichzeitig finde ich ihn auch interessant, weißt du? Er ist ziemlich klug, er hat ein Gesicht, das ich gerne ansehe, und wenn ich ihn beobachte,
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Seitenzahl: 113
Veröffentlichungsjahr: 2018
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»Jonathan von Dennesen denkt, dass ich eine Affäre mit Herrn Wenger habe«, berichtete Bettina von Aahlen, nachdem sie das Büro betreten hatte, in dem Laura Koslik, ihre Noch-Sekretärin und baldige Partnerin bereits an der Arbeit saß. ›A&K – Private Ermittlungen‹ wollten sie ihre künftige gemeinsame Firma nennen. »Er hat uns öfter zusammen gesehen und seine eigenen Schlüsse daraus gezogen.«
Laura drehte sich auf ihrem Bürostuhl um. »Kein Witz?«, fragte sie.
»Kein Witz.« Bettina berichtete von ihrem letzten Gespräch mit Jonathan von Dennesen, der zurzeit, wie sie selbst auch, Gast auf Schloss Sternberg war.
»Du hast ihn hoffentlich ausgelacht«, sagte Laura.
Bettina lächelte. »Ich habe ihn geküsst«, entgegnete sie.
»Auf den Arm nehmen kann ich mich selbst, Tina«, sagte Laura und wandte sich wieder ihrem Computer zu.
»Ich nehme dich nicht auf den Arm. Ich habe ihn wirklich geküsst.«
Erneut drehte sich Laura um, noch immer unsicher, ob Bettina sich einen Scherz erlaubte oder nicht. »Wieso denn? Du fandest ihn doch die ganze Zeit so unfreundlich. Wann immer du von ihm gesprochen hast, hieß es: ›Ich weiß überhaupt nicht, was ich ihm getan habe.‹ Und jetzt auf einmal küsst du ihn?«
»Ich weiß auch nicht, warum ich das getan habe«, gestand Bettina und strich sich eine rote Haarsträhne aus der Stirn. Es tat ihr schon fast leid, den Kuss Laura gegenüber erwähnt zu haben. »Er geht mir auf die Nerven mit seiner Unfreundlichkeit, aber gleichzeitig finde ich ihn auch interessant, weißt du? Er ist ziemlich klug, er hat ein Gesicht, das ich gerne ansehe, und wenn ich ihn beobachte, wie er mit den Teenagern umgeht, denke ich jedes Mal, dass er ganz anders ist, als er sich mir gegenüber gibt. Außerdem sind Sofia und Fritz mit ihm befreundet, also kann er kein unsympathischer Mensch sein.«
»Das sind doch alles noch längst keine Gründe, ihn zu küssen«, stellte Laura trocken fest. »Wenn ich jeden Mann küssen würde, den ich gerne ansehe und von dem ich vermute, dass er netter ist, als er sich gibt – also, da hätte ich viel zu tun.« Sie betrachtete Bettina prüfend. »Bist du in ihn verliebt?«
Sie hatte ein entschiedenes ›Nein‹ erwartet, doch das blieb aus. Stattdessen errötete Bettina und wich ihrem Blick aus. »Ich glaube nicht«, sagte sie. »Wie soll ich in jemanden verliebt sein, der beharrlich versucht, mir aus dem Weg zu gehen und möglichst wenig mit mir zu reden? Aber etwas an ihm zieht mich an, das gebe ich zu.«
»Vielleicht verhält er sich dir gegenüber so ablehnend, weil er denkt, du spielst ein bisschen mit dem armen Herrn Wenger herum.«
»Das habe ich mir auch schon gedacht, aber da liegt er ja nun wirklich völlig daneben.«
»Das weiß er aber nicht. Er hält dich vermutlich für eine leichtfertige Person, mit der er nichts zu tun haben will.«
»Glaubst du das?«
Laura zuckte mit den Schultern. »Ich kenne ihn ja nicht, also kann ich es nicht beurteilen, aber möglich wäre es. Wenn man einmal einen falschen Eindruck von jemandem hat, neigt man dazu, alles, was er sagt oder tut, in dieser falschen Richtung zu interpretieren.«
»Und was soll ich dagegen tun?«
»Nichts«, antwortete Laura nach kurzem Überlegen. »Herr Wenger hat dich engagiert, also bist du an die Schweigepflicht gebunden. Dass Herr Wenger einen Hirntumor hat und außerdem jemand versucht, ihn zu erpressen, musst du für dich behalten.«
Bettina blieb stumm, mit gerunzelter Stirn blickte sie vor sich auf den Tisch.
Laura betrachtete sie neugierig. »Wie bist du bloß auf die Idee gekommen, ihn zu küssen? Ich meine, er macht dir Vorwürfe, falsche auch noch, außerdem könnte man auch sagen, dass es ihn überhaupt nichts anginge, würdest du mit dem Sternberger Stallmeister flirten – und du küsst ihn? Ich hätte eher erwartet, dass du wütend wirst und ihn anschreist. Das jedenfalls hätte ich vermutlich gemacht.«
»Ich hatte auch große Lust dazu, ihm alle möglichen Unfreundlichkeiten an den Kopf zu werfen, das darfst du mir glauben. Das mit dem Kuss habe ich mir nicht überlegt, ich habe es einfach getan. Mir war plötzlich danach.«
»Was für ein Kuss war es denn?«, erkundigte sich Laura interessiert. »Einer auf die Wange, ganz freundschaftlich?«
»Nein, ich habe ihn auf den Mund geküsst.«
»Und?«
»Du willst es aber wirklich genau wissen, oder?«
»Du hast angefangen, mir davon zu erzählen, natürlich will ich es jetzt genau wissen«, erklärte Laura ungerührt. »Ihr hattet eure Münder beide fest geschlossen, er vor lauter Überraschung und du, weil es ja schließlich kein leidenschaftlicher Kuss zwischen Liebenden war – hat es sich so abgespielt?«
Wieder errötete Bettina. »Nein«, sagte sie. »So nicht, und jetzt will ich nicht mehr darüber sprechen.« Hätte sie doch nur ihren Mund gehalten, sie kannte doch Lauras Art, unklaren Sachverhalten genauestens auf den Grund zu gehen!
Laura lehnte sich entspannt auf ihrem Stuhl zurück, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. »Das wird ja immer interessanter«, sagte sie lächelnd.
»Was hast du herausgefunden in Bezug auf die Erpressungsversuche?«, fragte Bettina, fest entschlossen, das Thema zu wechseln.
Laura zögerte nur noch kurz, dann tat sie ihr den Gefallen, darauf einzugehen, sie hatte Bettina schon genug in Verlegenheit gebracht. Sie schob ihr ein Blatt zu. »Ich habe mir die Liste der Angestellten des Gestüts angesehen, die du von Herrn Wenger bekommen hast. Die Namen der beiden Leute, von denen ich mir vorstellen kann, dass sie mit der Erpressung zu tun haben, sind rot eingekreist.«
Bettina lächelte, nachdem sie einen kurzen Blick darauf geworfen hatte. »Das sind auch meine beiden Kandidaten – und die von Herrn Wenger«, sagte sie. »Wir sind also alle drei zum selben Ergebnis gekommen. Das ist schon mal nicht schlecht.«
»Und jetzt müssen wir herausfinden, ob es eine Verbindung zwischen einer dieser beiden Personen und jemandem aus der radiologischen Praxis gibt, wo die ersten Aufnahmen von Herrn Wengers Kopf gemacht wurden«, murmelte Laura.
Das war die erste Vermutung gewesen, die Robert Wenger geäußert hatte, und sie war den beiden Frauen naheliegend erschienen: Nur jemand aus der Praxis hatte von seinem Tumor wissen und ihn daraufhin damit bedrohen können, seine Erkrankung öffentlich zu machen, sollte er nicht Baron von Kant gegenüber falsche Angaben über den wertvollen Zuchthengst Furioso machen.
»Meine Cousine Anja Mahler will mich übrigens für ein paar Tage besuchen, wenn ich wieder in der Villa am See bin. Mit ihr will ich auf jeden Fall über Herrn Wengers Fall reden. Sie hat ja oft so unkonventionelle Ideen …«
Laura kannte Anja Mahler und schätzte sie sehr. »Gute Idee«, sagte sie, »erinnerst du dich, wie sie uns damals bei der Sache mit den betrügerischen Zwillingen geholfen hat, wo wir ewig nicht weiterkamen, weil es immer so aussah, als hätte die Beschuldigte ein Alibi? Es war Anjas Idee, dass es sich um Zwillinge handeln könnte: Eine raubte die Juwelierläden aus, die andere sorgte derweil dafür, dass sie unter Menschen war, die bezeugen konnten, dass sie zur Zeit des Überfalls woanders war.«
»Natürlich erinnere ich mich«, sagte Bettina lächelnd.
»Ich stochere aber trotzdem ein bisschen im Privatleben der Leute herum, die wir für mögliche Verdächtige halten«, beschloss Laura.
»Ich auch«, sagte Bettina. »Und ich werde heute für unseren neuen Großkunden tätig werden und mich in das Thema ›Industriespionage‹ einarbeiten.«
»Wann willst du eigentlich zurück in die Villa?«
»Spätestens am Wochenende, wenn Anja kommt, aber ich werde pendeln, bis wir die Erpressungsgeschichte aufgeklärt haben, Laura. Herr Wenger muss sich dringend operieren lassen, und das wird er nicht tun, so lange das in der Luft hängt. Dabei geht es ihm richtig schlecht, er lebt nur noch mit Hilfe von Schmerzmitteln.«
»Männer können aber auch so unvernünftig und stur sein«, sagte Laura. »Statt dass er mit dem Baron redet und den Erpressern so den Boden unter den Füßen wegzieht!«
»Er hat gesagt, dann würde er nie erfahren, wer hinter diesen anonymen Briefen steckt, und das will er nicht. Er will die Sache restlos aufklären, erst dann lässt er sich operieren und redet hoffentlich auch mit dem Baron. Aber er fürchtet sich davor, dass die Operation kein voller Erfolg wird und er danach nicht mehr als Stallmeister auf Sternberg arbeiten kann. Das Gestüt ist sein Leben, das merkt man, wenn man ihn dort erlebt.«
Sie machten sich beide an die Arbeit, aber Bettina ertappte sich zwischendurch dabei, dass sie nicht ganz bei der Sache war. Sie erinnerte sich an Jonathan von Dennesens fassungslosen Blick, als sie sich nach dem überraschenden Kuss von ihm gelöst hatte, sie dachte aber auch an die Villa am See, die der Baron erst vor wenigen Monaten gekauft hatte und in der sie eine Weile hatte wohnen wollen, um sich endlich einmal in Ruhe ihrer wahren Leidenschaft zu widmen – der Malerei. Sie verdiente ihren Lebensunterhalt als private Ermittlerin, aber ihre Liebe gehörte der Malerei. Nur konnte sie davon nicht leben, und so hatte sie sich, auch dank Laura, recht gut damit arrangiert, ihre Arbeitskraft zu teilen. Tatsache war außerdem, dass ihr die Detektivarbeit, seit sie mit Laura zusammenarbeitete, deutlich mehr Spaß machte als zuvor. Dennoch sehnte sie sich oft danach, eine Zeit lang nichts anderes zu tun als zu malen.
Ganz ohne Ermittlungsarbeit würde sie ihre Zeit in der Villa nicht verbringen können, dazu hatten sie im Büro derzeit zu viel zu tun, aber sie hoffte noch immer, dass es ihr in den kommenden Wochen gelingen würde, wenigstens die Bilder zu malen, die seit Längerem in ihr schlummerten und jetzt, wie sie es bei sich nannte, ›herausdrängten‹.
Einige Tage noch würde sie bei ihren Freunden im Schloss bleiben und dann erst einmal in die Villa zurückkehren. Sie freute sich auf den Besuch ihrer Cousine und hoffte, die Erpresser Robert Wengers sehr schnell ausfindig machen zu können. Wenn sie nur eine einzige Verbindung zwischen der radiologischen Praxis und dem Sternberger Gestüt fanden, war schon viel gewonnen.
Das Telefon klingelte, Laura meldete sich. Sie hörte eine Weile aufmerksam zu, stellte ein paar Fragen und sagte dann nur: »Danke, dass Sie angerufen haben. Ja, ich denke schon, dass es eine wichtige Information ist.«
»Wer war das?«, fragte Bettina.
»Herr Wenger«, antwortete Laura. »Es gibt ein neues Problem, Tina.«
*
Sabine Brenner, Pferdepflegerin auf Sternberg, erschien sichtlich aufgeregt im Büro des jungen Stallmeisters Robert Wenger. »Es fehlen schon wieder zwei Sättel, Herr Wenger!«, sagte sie. »Niemand kann sich das erklären, keiner hat etwas gesehen, aber mittlerweile verschwindet praktisch jede Nacht etwas.«
»Woher wissen Sie, dass es nachts verschwindet und nicht tagsüber?«, fragte er.
Sie hörte den scharfen Unterton in seiner Stimme und sah ihn betroffen an. Es dauerte mehrere Sekunden, bis sie antwortete: »Weil tagsüber viel zu viele Leute hier sind. Wie soll jemand denn da Zubehör beiseite schaffen? Das würde doch sofort auffallen!«
Er stand auf. »Danke, dass Sie mir Bescheid gesagt haben, Sabine. Ich werde jetzt doch den Herrn Baron informieren, obwohl ich das eigentlich vermeiden wollte.«
Sie verließen das Büro gemeinsam. Langsamer als sonst lief Robert Wenger hinüber zum Schloss. Er hatte gerade erst zwei von den starken Schmerztabletten genommen, die ihm Dr. Walter Brocks auf seine Bitte hin verschrieben hatte. Die ersten Tabletten, die er bekommen hatte, waren schon nach kurzer Zeit nicht mehr ausreichend gewesen. Er wusste, dass er nicht mehr lange so weitermachen konnte. Der Tumor in seinem Kopf wuchs, er bereitete ihm zunehmend Probleme. Die Schmerzen waren das Eine, aber er litt jetzt immer häufiger auch unter Sehstörungen und starken Stimmungsschwankungen, außerdem schlief er schlecht. Lange würde er seinen Zustand nicht mehr vor Baron von Kant und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verbergen können. Er hatte ohnehin bereits den Eindruck, dass zum Beispiel Sabine Brenner angefangen hatte, sich Gedanken über ihn zu machen – und vielleicht nicht nur sie, sondern auch noch einige andere.
Er wusste außerdem, dass er sich äußerlich veränderte. Er war immer schlank und durchtrainiert gewesen, jetzt begann er, hager zu wirken, er hatte deutlich abgenommen. Seinem Gesicht war der ständige Kampf gegen die Schmerzen anzusehen, tiefe Furchen hatten sich zwischen Mund und Nase eingegraben, er sah älter aus als seine neunundzwanzig Jahre. Noch immer war er ein gut aussehender Mann, aber wenn er sich im Spiegel betrachtete, hatte er den Eindruck, einem Fremden in die Augen zu sehen.
Eberhard Hagedorn, der langjährige Butler im Schloss, öffnete ihm das Hauptportal, bevor er es erreichte. Wie er das immer machte, dass er Besucher vorausahnte, wusste niemand, aber tatsächlich hatte noch niemand jemals vor verschlossener Tür gestanden, denn der alte Butler war immer schon da, um sie zu öffnen, sobald sich jemand näherte.
»Sie sind ein seltener Gast, Herr Wenger«, sagte er in seiner freundlich-zurückhaltenden Art, wobei er den jungen Stallmeister aufmerksam betrachtete. Seinem Gesicht war nicht anzusehen, was er dachte.
»Sie wissen ja, wir haben immer sehr viel Arbeit, Herr Hagedorn. Ich bin nicht angemeldet, aber ich müsste dringend mit dem Herrn Baron sprechen. Ist das möglich?«
»Für Sie hat er sicher Zeit, bitte, kommen Sie herein, ich sage ihm, dass Sie da sind.«
Baron Friedrich von Kant hatte sein Büro direkt neben der Eingangshalle. Als er hörte, dass Robert Wenger gekommen war, stand er sofort auf und ging dem jungen Stallmeister entgegen. »Herr Wenger«, sagte er, »wenn Sie hier im Schloss erscheinen, gibt es vermutlich ein Problem.«
»So ist es, Herr Baron«, antwortete Robert Wenger. »Leider.«
»Darf ich Tee oder Kaffee servieren?«, fragte Eberhard Hagedorn.
»Tee für mich«, entschied der Baron.
»Für mich auch, vielen Dank, Herr Hagedorn«, sagte Robert Wenger.
Der alte Butler schloss die Tür hinter sich und eilte in die Küche.