Ein Dienstag wie kein anderer - Sandra Gernt - E-Book

Ein Dienstag wie kein anderer E-Book

Sandra Gernt

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Beschreibung

Gay Romance Till freut sich auf ein Wiedersehen mit seinem Freund, mit dem er eine komplizierte Distanzbeziehung führt. Doch der schießt ihn ausgerechnet am Valentinstag ab. Schockiert und tief verletzt sitzt er da – als Hilfe und Trost aus unerwarteter Richtung kommt. Ca. 8300 Wörter Im normalen Taschenbuchformat hätte diese Geschichte ungefähr 40 Seiten.

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Till freut sich auf ein Wiedersehen mit seinem Freund, mit dem er eine komplizierte Distanzbeziehung führt. Doch der schießt ihn ausgerechnet am Valentinstag ab. Schockiert und tief verletzt sitzt er da – als Hilfe und Trost aus unerwarteter Richtung kommt.

 

 

Ca. 8300 Wörter

Im normalen Taschenbuchformat hätte diese Geschichte ungefähr 40 Seiten.

 

 

 

Ein

wie kein anderer

von

Sandra Gernt

 

Ein Dienstag wie kein anderer

 

„Bis gleich!“, schrieb Till.

Er war schon so aufgeregt, dass er am liebsten laut singen und tanzen würde. Arne kam nach Hause! Pünktlich zum Valentinstag.

Sein Schatz war Brandschutzsachverständiger in einem großen, internationalen Konzern, und er wurde mit Vorliebe weltweit eingesetzt. Ägypten, Russland, China, Indien, Brasilien, Schweden, Dänemark, Spanien und zuletzt Mexiko. Das waren die Stationen, die Till bereits mit ihm zusammen durchgestanden hatte. Seit rund vier Jahren führten sie eine komplizierte Fernbeziehung. Auf die zumeist sechs- bis achtwöchigen Auslandseinsätze folgten in der Regel zwei bis drei Monate, wo Arne daheim bleiben konnte, bevor es dann wieder losging. Manchmal blieb er allerdings auch länger fort. Das schlimmste waren die fünf Monate in China gewesen. Da wäre Till fast durchgedreht, wären da nicht die zwei Wochen Heimaturlaub gewesen, die Arne vergönnt worden waren.

„Ich muss das jetzt machen“, sagte er häufig. „Was ich an Erfahrung sammle, das ist unglaublich. Was ich teilweise auch bewegen kann, ist ebenfalls unglaublich.“ Damit spielte er auf winzige Partner- und Fremdfirmen sowie Subunternehmen an, die jeweils vor Ort beschäftigt wurden und größtenteils noch nie etwas von irgendwelchen gesetzlichen Bestimmungen gehört hatten. Denen musste Arne dann binnen weniger Tage beibringen, wie man Gasflaschen lagerte und welche Chemikalien am besten niemals wieder oder nur unter heftigen Schutzmaßnahmen zum Einsatz kommen sollten.

Natürlich war es besser, mit Anfang dreißig alles mitzunehmen, was es gab, als sich mit fünfzig oder noch älter mit teils belastenden Klimabedingungen, fremdartigen Essen, Sprachbarrieren und abenteuerlichen Hygienezuständen herumzuärgern. Till würde darum auch nie versuchen, seinem Freund die Karriereentwicklung auszureden.

Trotzdem war es nicht schön. Sich via FaceTime, Skype, Zoom oder sonstigen Meeting-Apps zu treffen, je nachdem, was sich gerade anbot und halbwegs stabil funktionierte, bot einfach keinen adäquaten Ersatz für Umarmungen und gemeinsame Erlebnisse. Zumal das Internet eben meist nicht stabil blieb, man sich die halbe Zeit mit einem schwarzen Bildschirm unterhielt, keinen Ton hatte, Ton und Bild zeitversetzt kamen oder man warten musste, bis das eingefrorene Bild aufgetaut war.

Stundenlanges Telefonieren funktionierte auch nicht immer. Je nachdem, auf welchem Kontinent sich Arne herumtrieb, war die Zeitumstellung zu groß. Hatte der eine Feierabend, lag der andere dann oft schon im Bett. Till war Elektriker, strebte gerade via Abendschule seinen Meister an. Dementsprechend müde war er abends und hatte auch an den Wochenenden gut zu tun. Für Arne nahm er sich dennoch immer Zeit. Eine Fernbeziehung funktionierte eben nur, wenn beide es wirklich wollten.

Belastend war da leider auch die Umgebung. Seine Eltern, die ihm ständig gut zuredeten, dass er mit achtundzwanzig viel zu jung war, um sich an jemanden zu ketten, für den er nicht die höchste Prioritätsstufe war. Der die Arbeit wichtiger nahm als ihn. Auch seine Freunde unterstellten ihm, er würde Arne als Vorwand benutzen, um sich faul daheim einzunisten, statt am Wochenende Party zu machen und auf die Piste zu gehen. Die verstanden nicht, wie real solch eine Beziehung war. Auch wenn man sich manchmal wochenlang nicht zu Gesicht bekam. Genau aus diesem Grund wollte er Arne heute eine wichtige Frage stellen … Welcher Tag könnte dafür besser geeignet sein als Valentinstag?

Er hatte sich sorgfältig vorbereitet. Exakt dieselben Klamotten angezogen wie damals, als sie ihr erstes Date hatten. Schwarze Jeans und ein rotes Hemd. Sie waren im selben Café verabredet und er hatte darum gebeten, den Tisch von damals haben zu dürfen. Die Bestellung hatte er bereits aufgegeben. Käsekuchen sich ihn, Erdbeertorte für Arne. Wie damals, an ihrem ersten Tag.

Kennengelernt hatten sie sich auf einer Kerzenparty. Irgendeine merkwürdige Firma, die ihre Produkte wie Tupperschüsseln über den Direktverkauf an den Kunden bringen wollte. Till war von seiner großen Schwester, die Gastgeberin war, zur Anwesenheit genötigt worden. Unter anderem mit dem Versprechen, dass es superleckere Häppchen gab und er nichts kaufen musste. Arne hingegen war von seiner besten Freundin Lara mitgeschleppt worden – ebenfalls mit dem Versprechen, dass er nur dabei sein sollte und nichts zu kaufen brauchte.

---ENDE DER LESEPROBE---