Ein Fuchs für Tomti - Nina Blazon - E-Book

Ein Fuchs für Tomti E-Book

Nina Blazon

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Beschreibung

EINE SPANNENDE REISE IN DIE WELT DER WILDTIERE Maja und Tomti finden einen kleinen Fuchs! Der hat seine Mutter verloren, doch er ist nicht allein: Liska mit den funkelnden Augen wacht über ihn. Ein Wildkind, das sich in eine Füchsin verwandeln kann. Erst ist Liska gar nicht begeistert von dem quirligen Baumgeist. Aber dann überredet Tomti sie, gemeinsam nach der Fuchsmutter zu suchen. Eine aufregende Reise in die Welt der Wildtiere beginnt … Eine außergewöhnliche Geschichte über Freundschaft, Wildtiere und Natur. Warmherzig erzählt von Erfolgsautorin Nina Blazon Ein modernes Naturmärchen für Kinder ab 8 Jahren Mit vielen farbigen Bildern und tollem Tier- und Baumlexikon im Anhang **"Ein Baum für Tomti" wurde mit dem Leipziger Lesekompass 2020 ausgezeichnet.** Die digitale Ausgabe von »Ein Fuchs für Tomti« ist ausschließlich als Fixed Format verfügbar und eignet sich deshalb nur für Tablets und Smartphone-Apps.

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Nina Blazon
Mit Bildern von
Karin Lindermann
Gut gehütete Geheimnisse
Kapitel 1: Fini singt 6
Kapitel 2: Beste Freunde 12
Kapitel 3: Was ist nur mit Tomti los? 17
Kapitel 4: Rotkehlchen Robin 24
Der manierliche Marder
Kapitel 5: Die blanke Buche 28
Kapitel 6: Troll-Alarm 37
Kapitel 7: Pommes mit Zähnen 43
Kapitel 8: Klingende Kratzbäume 50
Der findige Fuchs
Kapitel 9: Die knurrende Kirsche 56
Kapitel 10: Emsige Elstern 62
Kapitel 11: Baumgeister und Wildkinder 68
Tollkühne Tauben
Kapitel 12: Die elegante Eberesche 73
Kapitel 13: Robin hat eine Idee 80

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Das knatschige Käuzchen
Kapitel 14: Die ehrwürdige Eiche 84
Kapitel 15: Schimmernde Schleichen 90
Kapitel 16: Fiepsige Fledermäuse 93
Seidengraue Siebenschläfer
Kapitel 17: Die hellwache Haselmaus 99
Kapitel 18: Die wüste Waschkolonne 103
Kapitel 19: Ein wundersamer Wolf 110
Der findige Falke
Kapitel 20: Die schnarchende Schlafmaus 113
Kapitel 21: Ein waghalsiger Plan 117
Die drolligen Dachse
Kapitel 22: Ein Fuchs im Treppenhaus 123
Kapitel 23: Überraschende Neuigkeiten 130
Kapitel 24: Liskas Abschiedsgeschenk 133
Anhang
Finis kleine Wildtierschule 144
Majas kleine Baumschule 150
Was es sonst noch zu wissen gibt 152

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Kapitel 1: Fini singt
An diesem Morgen benahm sich Fini merkwürdig, fand Maja.
Normalerweise war ihre kleine Schwester beim Frühstück sehr still
und meistens auch muffelig müde. Doch an diesem Freitag sprühte
sie vor guter Laune.
„Du bist heute ja erstaunlich aufgekratzt, Fini“, bemerkte auch
Papa verwundert.
„Ja, was gibt es denn so Lustiges, dass du ständig in deinen Kakao
kicherst?“, fragte Mama. Sie trug schon ihre Bürosachen und trank
im Stehen ihren Morgenkaffee aus.
Papa saß noch im Pyjama am Tisch und schmierte in aller Ruhe
Pausenbrote für Maja und Fini.
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Fini verbiss sich nur mühsam das Lachen. „Ich musste nur gerade
an jemanden denken.“
„An wen denn?“, wollte Mama wissen.
Fini musste so sehr glucksen, dass sie sich fast an ihrem Kakao
verschluckte. „Das ist ein Geheimnis“, antwortete sie und schob
sich ein Riesenstück Marmeladenbrötchen in den Mund. Mit
vollen Backen summte sie vergnügt eine fröhliche Melodie, die
Maja noch nie gehört hatte.
„Unser Mäuschen hat wohl ein neues Lied gelernt“, sagte Papa.
„Mhm“, machte Fini und nuschelte: „Wuschelwieduuu.“
„Wie bitte?“ Maja lachte. „Ist das wirklich ein Lied über einen
‚Wuschel wie du‘?“
Fini hätte fast losgeprustet. Hastig schluckte sie ihr Brötchen
herunter. „Das ist kein Wuschellied, sondern eins über lustige
Seeleute“, sprudelte sie hervor. „Wenn ihr wollt, singe ich es euch
vor.“
„Aber unbedingt!“, rief Papa.
Mama hob erstaunt die Brauen und auch Maja war verdutzt. Noch
nie hatte ihre Schwester freiwillig laut vorgesungen.
Doch die sonst so zurückhaltende Fini stand auf und hob beide
Hände, als wollte sie ein großes Publikum um Ruhe bitten. Dann
holte sie tief Luft. Und so laut, dass nebenan im Wohnzimmer
die Wellensittiche zu schimpfen begannen, schmetterte sie:
„Wottschellwiduuu-wisse-drankin-sejla …“ Sie sang eine Strophe
und verbeugte sich dann.
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Papa applaudierte stürmisch. „Bravo, Fini. Das Lied kenne ich sogar.
Es heißt ‚What shall we do with the drunken sailor‘ und handelt
von einem betrunkenen Matrosen.“
„Genau“, sagte Fini stolz. „Sailor heißt auf Englisch nämlich
Matrose.“ Damit ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl plumpsen und
griff nach dem Marmeladenglas.
„Seit wann lernt ihr denn im Musikunterricht englische Lieder?“,
wunderte sich Maja.
Fini grinste. „Tun wir doch gar nicht.“
„Wo hast du das Lied dann aufgeschnappt?“
Aber Fini zuckte nur geheimnisvoll mit den Schultern.
„Hast du nachmittags heimlich ferngesehen?“, zog Maja ihre kleine
Schwester auf.
„Nee!“ Fini schüttelte den Kopf. „Das Lied hat mir Robina…“ Ertappt
schlug sie sich auf den Mund.
„Robina?“, fragte Mama. „Was für ein ungewöhnlicher Name. Ist das
ein Mädchen aus deiner Klasse?“
Fini wurde rot bis über die Ohren. „Nö“, nuschelte sie in ihren
Kakao.
„Woher kennst du sie dann?“, bohrte Maja weiter. „Vom
Schwimmunterricht? Das würde ja zu den Seemannsliedern
passen …“
„Ich sage gar nichts mehr!“, rief Fini. Sie sprang so schnell vom
Tisch auf, dass sie fast ihren Kakaobecher umstieß, und lief aus der
Küche.
Maja schaute ihr verdutzt nach. „Was ist denn mit Fini los?“,
wunderte sie sich.
„Vielleicht möchte sie nicht, dass man sie so hartnäckig über ihre
neue Freundin ausquetscht“, meinte Papa.
Doch Maja fand das komisch. „Wenn Fini eine Freundin hat, muss
sie doch nicht so ein Geheimnis daraus machen!“, widersprach sie.
„Schließlich kennt sie meinen besten Freund Konrad ja auch.“
Papa lachte. „Kunststück! Konrad kommt dich schon seit dem
Kindergarten besuchen. Fini kennt ihn, seit sie auf der Welt ist.“
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Das stimmte, aber trotzdem war Maja ein wenig gekränkt, dass
Fini ausgerechnet ihr etwas verheimlichte. „Ich bin doch ihre
Schwester“, sagte sie leise. „Normalerweise erzählt sie mir immer
alles.“
Mama trat neben sie und strich ihr liebevoll über das blonde Haar.
„Du bist die beste große Schwester, die Fini sich wünschen kann.
Aber jetzt ist unsere Kleine ein Grundschulkind. Sie wird größer
und möchte vielleicht eigene Freunde haben.“
Maja musste zugeben, dass Fini wirklich nicht mehr ganz so klein
war. Im Kindergarten war ihre Schwester zu schüchtern gewesen,
um mit anderen Kindern auch nur zu reden. Doch inzwischen
traute sie sich sogar ohne ihren Stoffhund Mopsi in die Schule.
„Mach nicht so ein betrübtes Gesicht, Maja“, sagte Papa mit einem
Lächeln. „Jeder hat hin und wieder ein Geheimnis und das ist auch
gut so. Es gibt nämlich zwei Arten von ihnen: Geheimnisse, die
einem Angst machen und sich nicht gut anfühlen. Die muss man
unbedingt und immer mit den Eltern teilen. Und dann gibt es
solche, die Spaß machen und einen zum Kichern bringen wie bei
Fini. Die darf man so lange für sich behalten, wie man möchte. Und
wenn jemand einem dann ein solches Geheimnis irgendwann doch
erzählt, ist das ein ganz besonderes Geschenk.“
„Bestimmt dürfen wir Robina bald kennenlernen.“ Mama gab Maja
einen Kuss aufs Haar. „Bis dahin bohren wir nicht weiter nach. Und
sicher habt ihr beiden noch genug Geheimnisse, von denen Papa
und ich nichts wissen, oder?“
Maja wurde rot und guckte schnell auf ihren Frühstücksteller.
Wenn Mama wüsste, wie recht sie hatte! Schließlich hüteten Fini
und sie das größte Geheimnis, das man nur haben konnte: Es trug
eine Moosmütze und aß für sein Leben gern süße Mixbrötchen.
„Na gut, ich werde Fini nicht mehr ausfragen“, versprach sie. „Gibst
du mir mal die Haselnusscreme, Papa?“
Stirnrunzelnd schauten ihre Eltern zu, wie Maja ein Brötchen
aushöhlte, innen einen großen Löffel Creme verstrich und dann
auch noch Honig, Hagebuttenmarmelade und süßes Kastanienmus
in das Brötchen füllte. Zum Schluss strich sie einen
zähen Batzen Erdnussbutter auf die Öffnung
und klebte das Brötchen damit zu.
Papa verzog das Gesicht. „Puh, wer soll das
denn essen? Etwa Konrad?“
Maja grinste nur und packte das Brötchen
in ihre Pausenbox. „Das ist ein Geheimnis,
Papa“, sagte sie verschmitzt.
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Kapitel 2: Beste Freunde
Jeden Morgen liefen Maja und Fini gemeinsam zur Schule und
holten auf dem Weg dorthin Konrad ab. An diesem Tag sagte Fini
kein Wort. Maja musterte ihre Schwester verstohlen von der Seite.
Fini hatte ganz rote Backen und hüpfte immer wieder ein paar
Schritte voraus.
An einer Kreuzung blieb sie plötzlich stehen und platzte heraus:
„Sag mal, besten Freunden darf man doch alles erzählen, nicht
wahr?“
„Ja, natürlich“, antwortete Maja. „Warum?“
Fini holte tief Luft. „Weil ich einen besten Freund habe!“
„Freund?“, fragte Maja. „Ich dachte, es geht um die Seemannslieder
singende Robina?“
Fini kicherte los. „Stimmt ja auch! Nur dass sie nicht Robina,
sondern Robin-Alexander heißt. Aber ich wollte Mama und Papa
nicht gleich den Namen verraten.“
„Oh!“ Maja war etwas verdattert. „Warum denn nicht?“
„Na, weil du natürlich als Allerallererste von Robin erfahren sollst“,
sagte Fini ganz treuherzig. „Wenn ich es auch Mama und Papa
erzählt hätte, dann wärst du ja nicht die Erste gewesen.“
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Maja wurde es ganz warm vor Freude. Ein bisschen schämte sie
sich auch, dass sie vorhin so gekränkt gewesen war. „Wie schön,
dass du einen Freund gefunden hast“, sagte sie aus vollem Herzen.
„Robin ist bestimmt nett.“
Fini begann zu strahlen. „Ja, er ist sehr nett! Er geht in meine
Parallelklasse, weißt du? Sein Opa wohnt an der Nordsee und
singt in einem Chor, darum kennt Robin viele Seemannslieder.
Und wenn man seinen Namen ins Englische übersetzt, heißt er
‚Rotkehlchen‘. Lustig, oder?“
Maja nickte. „Wie habt ihr euch denn angefreundet?“
„Er hat mich auf dem Schulhof umgerannt“, plapperte Fini
los. „Natürlich aus Versehen. Als Entschuldigung hat er seine
Pausenbrezel mit mir geteilt. Er mag Tiere genauso gern wie
ich und bekommt im Sommer vielleicht einen Hund. Ach, ich
freue mich schon so auf sein Gesicht, wenn er endlich Tomti
kennenlernt und …“
„Moment mal!“, unterbrach Maja Finis Redeschwall. „Du willst
Robin unser Geheimnis verraten?“
Fini nickte.
„Aber … aber das geht nicht!“, entfuhr es Maja.
„Wieso nicht?“, fragte Fini völlig arglos. „Mit besten
Freunden darf man alles teilen. Hast du gerade
selbst gesagt.“
Darauf fiel Maja im ersten Moment
keine Antwort ein. Fini sprudelte weiter: „Es
ist anstrengend, etwas zu verheimlichen,
was einem so wichtig ist. Das macht mich oft
ganz traurig. Außerdem hast du
Konrad ja auch gleich von Tomti
erzählt.“
„Konrad und ich kennen
einander ja auch
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schon lange“, gab Maja zu bedenken. „Ihm kann ich vertrauen und
sicher sein, dass er nichts ausplaudert.“
„Das tut Robin auch nicht“, sagte Fini. „Und außerdem kenne ich
ihn seit drei Monaten. Das ist eine Ewigkeit!“ Sie verschränkte
die Arme und schaute mit zusammengekniffenen Augen zu Maja
hoch.
Mit einem Mal musste Maja lächeln. „Weißt du was, du
Geheimnismeisterin?“ Sie wuschelte Fini liebevoll durch die
rotbraunen Locken. „Drei Monate sind wirklich lange. Aber bevor
du Robin einweihst, müssen wir erst einmal Tomti fragen, ob er
damit einverstanden ist.“
„Dann müssen wir uns beeilen!“, rief Fini und rannte voraus.
Maja war schon ganz außer Atem, als sie bei Konrads Hochhaus
ankamen. Fini sauste zur Tür und klingelte.
Kurz darauf sprang der lange, schlaksige Konrad die Treppe
herunter. Er hatte wohl verschlafen, sein schwarzes Haar war noch
ganz verwuschelt. „Morg'n“, murmelte er und gähnte. „Warum seid
ihr denn heute so früh dran?“
„Wir haben uns beeilt, weil wir vor der Schule noch zum Spielplatz
müssen“, erklärte Fini.
„Hä?“ Konrad schüttelte verständnislos den Kopf. „Wir besuchen
Tomti doch immer erst nachmittags.“