Ein ganz normales Leben - Jürgen Heiducoff - E-Book

Ein ganz normales Leben E-Book

Jürgen Heiducoff

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Beschreibung

Marie Theresia Steigenhöfer wird duch den Krieg aus ihrer kleinen katholischen Welt im romantischen Egertal bei Kaaden gerissen. Sehr früh wird sie Mutter ihres ersten Sohnes Herbert - unehelich. Ihr Vater verweist sie des Hauses. Sie muss sich allein durchs Leben kämpfen. Marie verliebt sich in den deutschen Landser Willi, heiratet und bekommt ihren zweiten Sohn Bernd. Willi fällt an der Ostfront, noch bevor er seinen Sohn sehen konnte. Als Kriegswitwe ist Marie mit ihrem kleinen Sohn Bernd ständig auf der Flucht. Der Krieg treibt sie zwischen Deutschland und der Tschechei hin und her. Die Ehe mit dem Heimkehrer Fritz scheitert obwohl sie nun seßhaft war. Auch mit ihrem dritten Sohn Jürgen muss sie allein zurecht kommen. Ein Angebot, in den Westen zu gehen, schlägt sie aus. Statt von einer Kriegswitwenrente zu leben, muss sie viele Jahre hart arbeiten. Nachdem Sohn Jürgen das Haus verlässt sucht und findet Marie ihr spätes Glück. Der Tod bereitet diesem ein jähes Ende.

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Seitenzahl: 29

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Jürgen Heiducoff

Ein ganz normales Leben

- In Memoriam Marie Theresia Steigenhöfer -

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Prolog

Geburt und Kindheit im katholischen Sudetengau

Eine neue Liebe

Die Wucht des Krieges

Umsturz, Vertreibung und Flucht

Neuanfang im armen und zerstörten Sachsen

Besuche in der alten Heimat

Reise in den Westen

Harte Jahre voller Arbeit und Verantwortung

Einsamkeit und Glück im Alter

Einsamkeit und Gram

Impressum neobooks

Prolog

Ein ganz normales Leben

- In memoriam Marie Theresia Steigenhöfer -

Die folgende Geschichte ist weder außerordentlich dramatisch, noch spektakulär.

Trotzdem möchte ich sie veröffentlichen. Denn sie beschreibt ein besonderes Leben – das Leben unserer Mutter.

Wir sind drei Halbbrüder: Herbert Steigenhöfer, Bernd Schröder und Jürgen Heiducoff. Was eint uns? Wir haben die selbe Mutter. Ihr soll unser Andenken gelten.

Es wird ein Leben skizziert, das sich von anderen Biografien dieser Zeit nicht wesentlich unterscheidet.

Es soll stellvertretend für Tausende anderer Lebensschicksale in diesen bewegten Zeiten stehen.

Besonders für die jüngere Generation könnten Denkanstöße nicht schaden.

Geburt und Kindheit im katholischen Sudetengau

Ein ganz normaler Tag mitten im Ersten Weltkrieg im Mai 1916. Am Rande der von Kämpfen und ethnischen Reibereien verschlissenen und sich im Zerfall befindlichen österreich-ungarischen Monarchie, im vom Krieg verschonten Egertal befindet sich das sudetendeutsche Dorf Atschau (Uhostany). Es liegt idyllisch oberhalb der Stadt Kaaden. Dort erblickt ein Mädchen das Licht der Welt. Sie wird auf den Namen Marie Theresia Steigenhöfer hören. Ihre Eltern waren bescheiden lebende Siedler. Sie wohnten am Rande des Dorfes und hatten hinter dem Haus neben dem Obstgarten ein Stück Feld. Haus, Feld und Garten lieferte vor allem der Mutter genügend Arbeit. Der Vater konnte nicht mehr wie früher rackern, denn er war einer der ersten Versehrten des andauernden Krieges. Ein Granatsplitter hatte ihm einen Unterschenkel weggerissen. Zum Pech gehört aber auch das Glück, den Großteil des Krieges zu Hause zugebracht zu haben.

Es ist eine angenehme Zeit am Ende des Frühlings. Die Bäume stehen in voller Blüte und man könnte im Dörfchen Atschau die Härten dieser Zeit vergessen. An den Sonntagen erschallt aus den Dörfern und Städtchen das Geläut der Glocken. Es ist eine traditionell katholische Region. Von Kind an werden die Leute durch die Kirche beeinflusst. Sie allein gilt als perfekt und unfehlbar. Die Kirche begleitet die Menschen von der Geburt über die Taufe, Firmung, Heiligen Kommunion und Eheschließung bis zur Beisetzung. Sie gibt dem einzelnen Normen vor. Jedoch die gröbsten Verstöße gegen die Gebote, den Krieg und die Vertreibung greift sie nicht an. Diese gelten als höhere Gewalt, die die Menschen zu dulden haben.

Atschau liegt an den Ausläufern des Duppauer Gebirges. Die Kleinstadt Duppau (Doupov) mit den umliegenden Dörfern war auf Grund seiner Abgeschiedenheit ein einmaliges Zeugnis westböhmischer Geschichte und Kultur. Inzwischen ist diese Kulturlandschaft weitgehend zerstört. Die Stadt Duppau mit ihren Kirchen, Friedhöfen, dem Gymnasium und den verwinkelten Gassen mit den Krämerläden und Handwerkern existiert nicht mehr. Ein Truppenübungsplatz ergriff in den Zeiten des kalten Krieges Besitz von großen Teilen des Duppauer Gebirges. Jagdbomber übten die Bekämpfung von Erdzielen wo einst das städtische und dörfliche Leben stattfand. Sicher wird eine Rekultivierung des Landes erfolgen, aber die Stätten der alten sudetendeutschen Tradition und Kultur sind unwiederbringlich.