Schattenkrieger - Jürgen Heiducoff - E-Book

Schattenkrieger E-Book

Jürgen Heiducoff

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Beschreibung

Im Verlaufe seines fast 40jährigen Dienstes in der NVA der DDR und in der Bundeswehr der Bundesrepublik Deutschland, in der Truppe, in Stäben, in multinationalen Vereinigungen und im militärdiplomatischen Dienst lernt der Autor verschiedene und zugleich ähnliche Verhaltensweisen Vorgesetzter kennen. Er bewertet diese und maßt sich an, Kritik zu üben - intern und öffentlich. Sein Beliebtheitsgrad sinkt bei den Generalen und steigt bei den eigenen Kameraden. Militärs, Diplomaten und Juristen arbeiteten wie selten eng zusammen, als es um seine Ablösung vom Posten ging. Es sind allgemeine Darstellungen, die sich so zugetragen haben könnten. Übereinstimmungen mit tatsächlichen Ereignissen sind reiner Zufall.

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Seitenzahl: 31

Veröffentlichungsjahr: 2011

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Jürgen Heiducoff

Schattenkrieger

- Zwischen Gefechtslärm und Intrigen -

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Prolog

Im Gefecht ganz hinten

Für Showaktionen zu haben

Einige entwickeln ihre eigene Weltanschauung

Andere lassen Städte und Dörfer in Schutt und Asche bomben

Verantwortung für die Zivilbevölkerung

Mancher gebärdet sich als Imperator

Sie hassen öffentliche Kritik - Ihr Krieg soll im Verborgenen bleiben

Mit offenem Visier gegen den Schattenkrieg

Einge lassen töten, entschuldigen sich dafür und meinen, alles sei vergessen

Impressum neobooks

Prolog

Sie werden gefördert und hoch dekoriert.

Sie verlieren schnell den Kontakt zur Basis. 

Manche lieben edle Uniformen. 

Sie bleiben meist im Hintergrund, schicken andere vor und beobachten diese. 

Sie dulden keine Diskussion. 

Andere putschen sich an die Macht. 

Viele verstecken sich hinter Politikern, aber informieren sie nicht über die reale Lage. 

Sie beschönigen die Lage im eigenen Verantwortungsbereich. 

Manche setzen sich über politische Vorgaben hinweg. 

Viele scheuen sich vor der Öffentlichkeit und vor Transparenz. 

Die meisten wünschen, die Medien berichten positiv. 

Viele tarnen sich im Schatten der Medien. 

Manche wollen die öffentliche Meinung beeinflussen. 

Andere geben Befehle zur Anwendung unangemessener militärischer Gewalt. 

Ihre Pläne vermögen zivile Opfer und ziviles Leid nicht auszuschließen. 

Ihr Krieg ist nie die Lösung! 

Generale zwischen Gefechtslärm und Intrigen. 

Im Gefecht ganz hinten

Es war morgens gegen 08.00 Uhr. Ein ohrenzerreißendes, fast betäubendes Dröhnen hinterlässt eine Kette Jagdbomber des Typs MiG-23BN, die in 50 Meter Höhe über unsere Köpfe hinweg raste, um in der Tiefe des Raumes Bomben gegen feindliche Ziele einzusetzen.

Wir befanden uns in einer B-Stelle an der linken Flanke des befohlenen Durchbruchsabschnittes. So konnten wir die sich noch in Deckung befindlichen vorderen Gefechtsposten seitlich von hinten beobachten.

In der vergangenen Nacht war verstärkte Aufklärung angesagt. Absolute Funkstille und Lichttarnung hatten oberste Priorität. Die einzige Ausnahme bildete die auf Drahtsignal ausgelöste Kennzeichnung des vorderen Randes der Verteidigung für unsere Hubschrauberkräfte. Für wenige Sekunden traten die Besatzungen vorbestimmter Gefechtsfahrzeuge in der Deckung auf die Bremspedale. Eine wirkungsvolle und einfache Form der Sichtbarmachung der vorderen Positionen.

Bei Tageslicht erschien das Gelände in völlig anderen Dimensionen. Der Raum erschien viel größer, fast unendlich in seiner Ausdehnung. Links der B-Stelle, also in Richtung der feindlichen Stellungen öffnete eine Hochebene den Raum. Rechts dominierte Wald, der in bergiges Gelände überging. Irgendwo hinter der zweiten Hügelkette befanden sich auf  Waldlichtungen die Batterien der Artillerie. Zu deren Führungspunkt hatten wir ein Verbindung. Noch gestern konnte ich mir die Gefechtsordnung aus der Luft ansehen. Eine sehr dichte Entfaltung von Raketen- und Rohrartillerie.

Einigen von uns war bekannt, dass zur X – Zeit, Punkt 09.25 Uhr der Durchbruch unserer zweiten Staffel – gemischte Panzer- und Mot.-Schützenkräfte unter anderem genau hier erfolgen sollte. Die Idee der Operation war, dass dieser taktische Angriff den Gegner verunsichern, seine operative Entfaltung nachhaltig stören und ihn insgesamt verunsichern sollte. Es ging darum, zu zeigen, dass wir auch in der Großlage der strategischen Verteidigung in der Lage sind, Angriffshandlungen durchzuführen.

Genau 08.25 Uhr wurde die „Ruhe vor dem Sturm“ durch die Überflüge weiterer Jagdbomberketten unterbrochen.

Danach wieder absolute Stille. Selbst das Zwitschern der Vögel war verstummt. 

Um 09.00 Uhr war aus der Ferne von rechts der Donner der Abschüsse der Artillerie  und links in großer Entfernung deren Einschläge zu hören. Gleichzeitig starteten die Hubschrauber von den vorderen Landeplätzen. Schwer bewaffnete Kampfhubschrauber der Typen Mi-24D überflogen den eigenen vorderen Rand der Verteidigung. Ihre  Flughöhe betrug etwa 10 bis 15 Meter. Unter ihnen wurden die Waffen des direkten Richtens eingesetzt, über ihnen die sch0ß die Artillerie. In einer zweiten Welle griffen Kampfhubschrauber des Typs Mi-8TB an. Diese überschossen die eigenen vorderen Verteidigungsstellungen und drehten über diesen ab.

Alles in allem eine perfekt erscheinende Gefechtsvorbereitung – zumindest in diesem einsehbaren Teil des Kampfabschnittes.