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Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. »Sag das noch einmal!«, bat Tanja Karolus. »Ich glaube, ich habe neuerdings Probleme mit den Ohren.« »Hast du nicht«, versicherte Sabrina von Havenbeeck. »Benjamin von Schönhausen hat Schloss Sternberg in der Nacht heimlich verlassen, und heute Morgen wurde sein Aktenkoffer im Vorratskeller gefunden, mit mehr als einer Million Euro darin. Was sagst du nun?« »Gar nichts mehr«, sagte Tanja. Sie hätte selbst ein paar unerhörte Neuigkeiten erzählen können, aber unter diesen Umständen verzichtete sie lieber darauf. Wenn sie von Harry Vollmer berichtete, sollte Sabrina ihr auch richtig zuhören und nicht wie jetzt vor allem mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt sein. »Weißt du«, fuhr Sabrina zögernd fort, »ich… ich mochte ihn.« Sie verbesserte sich eilig. »Ich mag ihn, wollte ich sagen.« »Du magst ihn«, wiederholte Tanja ein wenig begriffsstutzig, bevor ihr dämmerte, was Sabrina eigentlich hatte sagen wollen. »Du meinst, du hast dich in ihn verliebt?« »Ich weiß es nicht, Tanja, aber ich glaube schon. Da war von Anfang an etwas zwischen uns.
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Seitenzahl: 114
Veröffentlichungsjahr: 2019
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»Sag das noch einmal!«, bat Tanja Karolus. »Ich glaube, ich habe neuerdings Probleme mit den Ohren.«
»Hast du nicht«, versicherte Sabrina von Havenbeeck. »Benjamin von Schönhausen hat Schloss Sternberg in der Nacht heimlich verlassen, und heute Morgen wurde sein Aktenkoffer im Vorratskeller gefunden, mit mehr als einer Million Euro darin. Was sagst du nun?«
»Gar nichts mehr«, sagte Tanja.
Sie hätte selbst ein paar unerhörte Neuigkeiten erzählen können, aber unter diesen Umständen verzichtete sie lieber darauf. Wenn sie von Harry Vollmer berichtete, sollte Sabrina ihr auch richtig zuhören und nicht wie jetzt vor allem mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt sein.
»Weißt du«, fuhr Sabrina zögernd fort, »ich… ich mochte ihn.« Sie verbesserte sich eilig. »Ich mag ihn, wollte ich sagen.«
»Du magst ihn«, wiederholte Tanja ein wenig begriffsstutzig, bevor ihr dämmerte, was Sabrina eigentlich hatte sagen wollen. »Du meinst, du hast dich in ihn verliebt?«
»Ich weiß es nicht, Tanja, aber ich glaube schon. Da war von Anfang an etwas zwischen uns. Ich wollte das nur nicht wahrhaben, wegen Albrecht und weil ich im Augenblick schon genug Probleme habe, da brauche ich nicht noch ein weiteres. Aber etwas war da…«
»Das wird ja immer schöner. Und dieser Mann verschwindet also in aller Stille, ohne sich von seinen Gastgebern zu verabschieden und hinterlässt ihnen ohne ihr Wissen über eine Million Euro.«
»Ja.« Das klang kleinlaut.
»Ich muss dir doch wohl nicht sagen, dass ein solches Verhalten nicht für den Grafen spricht, oder?«
»Nein«, erwiderte Sabrina niedergeschlagen. »Es wirkt nicht besonders vertrauenswürdig.«
»So kann man es auch ausdrücken«, bemerkte Tanja trocken.
»Er war auch sonst … seltsam«, berichtete Sabrina. »Ich habe Sofia und Fritz einmal zufällig über ihn reden hören. Sie fanden ihn offenbar gegenüber früher sehr verändert und machten sich Sorgen um ihn, mehr konnte ich nicht hören.«
»Mir gefällt das nicht«, sagte Tanja gerade heraus. »Halte dich zurück, Sabrina. Du bist durcheinander, weil du eine schwere Entscheidung treffen musst, konzentriere dich lieber darauf, statt dir noch ein weiteres Problem aufzuladen.«
Es blieb einen Moment lang still in der Leitung, bevor Sabrina mit unglücklicher Stimme fragte: »Meinst du, er ist … in etwas Kriminelles verwickelt?«
»Das lässt sich zumindest nicht ausschließen. Einen Grund muss er ja haben, eine Million in einem Aktenkoffer bei seinen Freunden zu deponieren, ohne sie zu informieren. Fair ist es jedenfalls nicht, finde ich.« Tanja schwieg einen Moment, bevor sie hinzusetzte: »Du hast aber auch ein Talent, dich in Schwierigkeiten zu bringen! Das Beste wäre, du kämst so schnell wie möglich nach Hamburg zurück.«
»Vielleicht tue ich das, aber ich muss wenigstens noch eine Nacht darüber schlafen. Abgesehen davon, dass ich ja morgen eigentlich in aller Ruhe mit Sofia über Albrecht sprechen wollte, wenn wir allein sind. In meinem Kopf herrscht ziemliches Chaos, ich kann nicht mehr klar denken.«
»Das kann ich mir gut vorstellen, es würde niemandem anders gehen. Vergiss, was ich gesagt habe, es wäre nicht gut, wenn du jetzt zurückkämst, weil du nämlich in Gedanken in Sternberg bleiben und dich die ganze Zeit fragen würdest, was hinter dieser Sache steckt.«
»Das fürchte ich auch.«
»Also nimmst du noch ein paar Tage Urlaube, bleibst, wo du bist, und versuchst, gemeinsam mit deinen Freunden, Licht in die Angelegenheit zu bringen.«
»Aber Albrecht…«
Tanja unterbrach sie. »Wenn du dich in den erstbesten Mann verliebst, der dir, sobald du einmal allein bist, über den Weg läuft, musst du meiner Meinung nach nicht länger darüber nachdenken, ob Albrecht der Richtige für dich ist. Die Antwort liegt doch auf der Hand. Du musst dir nur klar darüber werden, welches die beste Art und Weise ist, die Verlobung zu lösen. Du willst ihn ja weder verletzen, noch jede Menge Staub aufwirbeln, nehme ich an.«
»Nein, bloß das nicht!«, rief Sabrina erschrocken.
»Dann denk jetzt nicht länger darüber nach, das hat Zeit, bis du zurückkommst. Steh deinen Freunden bei, überleg dir, was das mit dir und dem Grafen ist – und mach dich mit dem Gedanken vertraut, dass du dich wieder in den Falschen verliebt hast.«
»Ach, Tanja! Ich weiß einfach nicht weiter.«
»Im Augenblick nicht, aber morgen wirst du schon klarer sehen, glaub mir. Ich nehme mal an, deine Gastgeber werden froh sein, dass du da bist. Für sie dürfte die Enttäuschung oder Fassungslosigkeit über ihren Freund noch viel größer sein als bei dir. Du kanntest ihn kaum, aber sie sind ja offenbar schon lange mit ihm befreundet. Wenn man dann feststellen muss, dass man einen Menschen möglicherweise völlig falsch eingeschätzt hat, ist das bitter. Wissen sie von deinen Gefühlen für ihn?«
»Nein, natürlich nicht, was denkst du denn? Ich… ich weiß es ja selbst kaum.«
»Und er?«
Zögernd rückte Sabrina mit einem Geständnis heraus: »Wir haben uns geküsst, draußen am Felsplateau. Das ist einfach so passiert, es waren sehr leidenschaftliche Küsse. Dann hat er sich losgerissen, sich auf sein Pferd geschwungen und ist zurück zum Schloss geritten. Danach hat er es vermieden, mit mir allein zu sein. Ich war abends an seiner Suite, um noch einmal mit ihm zu reden, aber er hat nicht geöffnet. In der Nacht ist er dann abgereist.«
»Das hört sich ja jetzt eher so an, als könnte er deinetwegen heimlich verschwunden sein. Als du das mit dem Koffer voller Geld erzählt hast, habe ich automatisch angenommen, dass er in eine krumme Geschichte verwickelt ist und deshalb die Flucht ergriffen hat.«
»Vielleicht stimmt beides.«
»Ja, vielleicht. Pass bloß auf dich auf, Sabrina. Das hört sich alles nicht gut an, finde ich.«
Als sie sich voneinander verabschiedet hatten, ging Tanja zum Fenster und sah hinaus in den trüben Morgen. Sie hatte noch etwas Zeit, bevor sie in die Praxis fahren musste. Ihre Gedanken wanderten zu Harry Vollmer und seiner Stute. Sie hätte Sabrina gern von ihm erzählt, aber das musste warten, bis ihre jüngere Kollegin den Kopf wieder frei hatte.
Sie setzte Kaffee auf und holte Brot aus dem Brotkasten, dann setzte sie sich an den Tisch, um zu frühstücken. Mit den Gedanken war sie weit fort.
*
In der Großen Pause machte sich Anna auf die Suche nach Christian und Konrad und berichtete ihnen aufgeregt, was sie gerade erst über das Internet erfahren hatte. »Die Polizei sucht Ben! Er soll Millionen an Steuern unterschlagen haben, und sein Geschäftspartner wusste nichts davon. Sie haben sein Bild überall veröffentlicht.«
Zuerst wollten die beiden Jungen ihr nicht glauben, doch sie zeigte ihnen die entsprechenden Meldungen.
»Auf dem Foto sieht er aus wie ein Verbrecher«, sagte Konrad. »Er guckt richtig böse. Aber das ist doch Quatsch, Ben würde so etwas niemals machen.«
»Das hätte ich bis gestern auch gedacht, aber jetzt wissen wir, dass er bei uns einen Aktenkoffer mit viel Geld versteckt hat«, erwiderte Christian nachdenklich, »und zwar heimlich, ohne uns etwas davon zu sagen. Wie ein Freund hat er sich nicht gerade verhalten, auch wenn er sich in einem Brief dafür entschuldigt hat.«
»Das stimmt«, gab Konrad zu.
»Trotzdem glaube ich eigentlich auch nicht, dass er ein Betrüger ist.«
»Wenn Mama und Papa hören, dass er gesucht wird, werden sie den Kriminalrat anrufen und ihm sagen, dass er bei uns war, aber plötzlich verschwunden ist. Und bestimmt sagen sie ihm auch das mit dem Geld«, sagte Anna, bevor sie hinzusetzte: »Ich glaube auch nicht, dass er ein Betrüger ist.«
»Er war unglücklich, etwas hat ihn bedrückt«, sagte Konrad. »Leider hat er nicht mit uns darüber geredet.«
»Wir wissen nicht einmal, wo er ist. Wenn wir ihm helfen wollen…«, begann Christian.
»Klar wollen wir ihm helfen«, sagte Anna und sah ihren Bruder herausfordernd an. »Oder etwa nicht?«
»Doch, klar.« Konrad nickte. »Aber wo fangen wir an? Wir wissen nicht, wo er ist; wir wissen nicht, was er getan hat; wir wissen nicht, warum er Geld bei uns versteckt hat. Wir wissen ja nicht einmal, warum er mitten in der Nacht aus dem Schloss verschwunden ist. Da dürfte es schwierig werden, ihm zu helfen.«
Anna reckte angriffslustig das Kinn in die Höhe. »Na, und?«, fragte sie. »Das macht die Sache doch erst richtig interessant!«
Stephanie kam auf sie zu, Anna hatte ihr vor der ersten Stunde bereits brühwarm von den Ereignissen auf Sternberg erzählt. Christian und sie tauschten einen zärtlichen Blick, mehr nicht. Auf dem Schulhof gab es tausend Augen, die sie beobachteten, das wussten sie. Sie wollten dem ohnehin blühenden Klatsch keine neue Nahrung geben.
»Gibt es Neuigkeiten?«, fragte sie.
»Nein, wir überlegen nur, ob und wie wir Ben helfen können. Er wird ja mittlerweile von der Polizei gesucht«, antwortete Konrad.
»Wirklich?«, fragte Stephanie erschrocken. »Aber wieso denn?«
Anna zeigte ihr die entsprechenden Meldungen im Internet. Kurz darauf schellte es bereits zum Ende der Pause, so dass sie ihr Gespräch erst einmal abbrechen mussten.
Im Gedränge Richtung Schulportal griff Christian nach Stephanies Hand und hielt sie fest. Aus den Augenwinkeln sah er, dass sie lächelte.
*
Sabrina hatte mit Sofia und Friedrich den Mittagsimbiss eingenommen, den Marie-Luise Falkner für sie zubereitet hatte. Sie saßen noch zusammen und versuchten nach wie vor, zunehmend ratlos, die Ereignisse der vergangenen Nacht einzuordnen und zu verarbeiten, als Eberhard Hagedorn den Salon betrat und höflich sagte: »Bitte entschuldigen Sie die Störung, aber ich denke, Sie sollten einen Blick ins Internet werfen.«
»Ins Internet, Herr Hagedorn?«, fragte Baron Friedrich mit hochgezogenen Augenbrauen.
»Es gibt… Neuigkeiten über Graf von Schönhausen«, berichtete der alte Butler. »Soll ich Ihnen Ihren Laptop bringen, Herr Baron?«
»Ja, bitte, tun Sie das.«
Gleich darauf sahen sie zu dritt gleichermaßen fassungslos auf den Bildschirm, von dem ihnen ein besonders düsteres Foto von Benjamin entgegenblickte. Das Bild wurde begleitet von der Meldung, dass Benjamin Graf von Schönhausen wegen Betrugs und Steuerhinterziehung in Millionenhöhe gesucht werde. Nachdem er größere Geldsummen von Firmenkonten entnommen habe, sei er nun auf der Flucht, hieß es. Sein Geschäftspartner habe Anzeige erstattet.
»Das glaube ich nicht!«, stieß Sofia hervor.
»Ich auch nicht«, sagte Friedrich.
Sabrina blieb stumm. Sie wusste nicht mehr, was sie glauben sollte oder nicht. Der Mann auf dem Bildschirm – war das der Mann, den sie draußen am Felsplateau geküsst hatte? Der Mann, dessen Blicke sie einen Abend lang beunruhigt und erregt hatten? An den sie seitdem ständig denken musste? Der Mann, der sie mehr beschäftigte, als ihr Verlobter Albrecht von Sandheim sie je beschäftigt hatte?
»Aber die versteckte Million«, setzte Sofia schließlich mit schwacher Stimme hinzu. »Und sein plötzliches Verschwinden. Seine Veränderung. Wir haben ihn doch kaum wiedererkannt, Fritz. Wenn ich nur wüsste, was das alles zu bedeuten hat!«
Der Baron verschränkte die Hände auf dem Rücken und begann, den Salon zu durchwandern. »Wenn die Polizei nach ihm fahndet«, sagte er schließlich, »muss ich den Kriminalrat anrufen und darüber informieren, dass Ben bei uns gewesen ist. Und natürlich auch über den ganzen Rest.« Er kehrte zu den beiden Frauen zurück und blieb bei ihnen stehen. »Euch ist klar, was das heißt?«
»Alles, was hier geschehen ist, spricht gegen Ben«, sagte die Baronin tonlos. »Wenn die Polizei das erfährt, ist seine Lage noch aussichtsloser, als sie es jetzt schon ist.«
»Ich fürchte, du hast Recht. Aber wir können nicht anders handeln, auch wenn wir nicht an Bens Schuld glauben. Aber die Wahrheit herauszufinden, ist Sache der Polizei, nicht unsere.«
Sofia nickte schweren Herzens, auch Sabrina sagte schließlich: »Du hast Recht, Fritz. Falls er schuldig ist, dürft ihr ihn nicht schützen. Und falls er es nicht ist, wird sich seine Unschuld hoffentlich herausstellen.«
Der Baron nahm seine Wanderung wieder auf. Niemand sagte ein Wort, bis er schließlich zum Telefon griff und Eberhard Hagedorn bat, ihn mit dem Kriminalrat zu verbinden.
*
»Sie wollten mich sprechen, Chef?«, fragte Arndt Stöver, Assistent und rechte Hand von Kriminalrat Volkmar Overbeck.
»Setzen Sie sich, Arndt. Ich hatte gerade ein sehr interessantes Gespräch mit Baron von Kant.«
»Worüber?«, fragte Arndt, als der Kriminalrat eine Pause einlegte. Das machte er gern, um die Spannung zu erhöhen.
»Benjamin Graf von Schönhausen«, sagte der Kriminalrat, wobei er jede einzelne Silbe des Namens betonte, »war bis zur letzten Nacht Gast im Schloss.«
»Wie bitte? Der Betrüger, nach dem wir gerade fahnden?«
»Der angebliche Betrüger«, korrigierte Volkmar Overbeck. »Noch ist ja nichts bewiesen, es gibt nur Anschuldigungen.«
»Und etliche Indizien.«
»Stimmt«, gab der Kriminalrat zu. »Jetzt gibt es sogar noch einige mehr.« In aller Kürze informierte er seinen Assistenten über das Gespräch, das er mit dem Baron geführt hatte und fragte schließlich: »Was denken Sie über diese Geschichte?«
»Dass sie zu schön klingt, um wahr zu sein«, antwortete Arndt ohne nachzudenken.
Volkmar Overbeck nickte beifällig. Arndt Stöver war trotz seiner Jugend bereits ein fähiger Kriminalbeamter, der in der Regel nicht zu voreiligen Schlüssen neigte. Das gefiel ihm. Er selbst war in dem Alter viel eher bereit gewesen, Verdachtsmomente bereits für Beweise zu halten.
»Das schoss mir auch durch den Kopf«, gab er zu.
»Andererseits«, fuhr Arndt fort, »spricht es natürlich nicht gerade für den Grafen, dass er eine Million bei seinen Freunden versteckt, ohne dass die etwas davon wissen.«
»So ungefähr hat sich Baron von Kant auch ausgedrückt. Die Kollegen befragen derzeit ja noch den Partner des Grafen, diesen …« Volkmar Overbeck suchte in der Akte nach dem Namen.
»Michael von Holsten«, sagte Arndt. »Er soll völlig fertig sein. Ich selbst habe ihn noch nicht gesehen. Was mich interessiert, Chef: Hat Baron von Kant etwas über den Grafen gesagt? Wie er ihn einschätzt?«
»Sie sind seit langem befreundet. Er traut ihm keinen Betrug zu.«
»Hm«, machte Arndt. »Das haben wir ja öfter, dass Freunde, Nachbarn, Verwandte, Ehefrauen aus allen Wolken fallen, wenn sie feststellen, dass der Mann, den sie für durch und durch ehrenwert gehalten haben, ein paar dunkle Seiten hat.«